1832 / 30 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

theile der in den Fächern der Wissenschaften, der schönen Literatur und der Kunst erscheinenden bedeutenderen Werke hervorgehen, vielmehr werden die letzteren selbst vor jenen den Vorzug erhal⸗ ten, sobald sie auf einen solchen, ihrem inneren Werthe und ihrem In⸗ teresse nach, Ansprüche machen dürfen. Im Allgemeinen werden jedoch rein wissenschaftliche Werke minder zu den Gegenstän⸗ den gehören, welche ausführlicher zur Sprache kommen sollen. Die Rubrik Deutsche Literatur im Auslande wird natürlich nicht fehlen und mit Sorgfalt gepflegt werden.

Ohne auch nur entfernt und in irgend einer Beziehung von einer literärischen Partei⸗Ansicht auszugehen, wird die Redaction sich nur von dem Gedanken leiten lassen, daß in unserem Jahrhun⸗ dert die verschiedenen Literaturen der gebildeten Welt nicht mehr, wie sonst, in sich abgeschlossen sind, sondern eme gegenseütige Wechselwirkung auf einander ausüben. Noch im vorigen Jahr⸗ hundert schrieben Addison und Pope nur für England, Ronsseau und D'Alembert nur für Frankreich, Alfüeri und Calsabigt nur für Jralien, Lessing und Gothe nur für Deutschland wie jetzt aber Göthe nicht medr der Dichter Deutschlands allein, sondern der der ganzen gebildeten Wett ist, so erscheinen oft auch an einem und demselben Tage in New⸗York, London, Paris und Berlin die neuen Werke der Amerlkaner Washington Irving und Cooper. Dieses Interesse an einer Welt⸗Literatur allein ist es, das, so viel es in ihren Kräften fleht, zu befriedigen, die Redaction sich vorgesetzt hat. *)

Der P änumerations⸗Preis für das wöchentlich drei Mal erschemende Magazin fur die Literatur des Auslandes ist auf 22 ½ Silbergroschen vierteljährl’ch festgesetzt, wofür es durch

alle Ponamter der Preußischen Monarchie ohne Erhöhung be⸗ zogen werden kann. Die resp. Abonnenten der Staats⸗Zeitung wollen entweder hier auf der Expedition (Mohrenstraße Nr. 34.) oder in der Provinz auf den Königl. Postämtern sich melden, wenn sie gegen Leistung des Pränumerations⸗Preises das Maga⸗ zin der Staats⸗Zeitung beigefügt zu haben wünschen; es wer⸗ den jedoch auch desondere Abonnements auf das Magazin allein angenommen. Für die Monate Fedruar und März d. S.de trägt die Vorausdezahlung funfzehn Silbergroschen.

) Wic verweisen uͤbrigens hierbei auf das mit Nr. Zeitung ausgegebene Probeblatt.

25 dieser

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. I Beobachtung.

336,0 Par. 336,00 Par. 336,7 Par. §— 0,1 R. + „5 R. 0,3 R.

1,0 °R. 2,7 °R. 2,0 °R

92 pCt. 76 pCt. 87 pCt.

truͤbe. Schnee. halbheiter. Eö“ b 1) Der Luftdruck ist durch die Que silbersaͤule des Barometers bei Quecksilber⸗Temperatur gemessen. Die in nicht allzuhoch gelegenen Zimmern bei 12 ° Reaum. beobachteten Barometer

27. Januar

Quellwaͤrme 6,8 8 R. 8

Flußwaͤrme 0,3 °R.

2

v.

werden von dieser Angabe etwa 1“ ins Plus abweichen. Wie hoch das hier beobachtete Barometer uͤber dem Niveau der Spree haͤngt, soll genau ermittelt und spaͤter angegeben werden.

2) Die Luftwaͤrme ist nach dem 80theiligen Thermometer gemes⸗ sen und bestimmt diejenige Temperatur, welche die atmosphaͤri⸗ sche Luft dicht vor der Stadt an der Windseite hat Gute Ther⸗ mometer vor den Fenstern in der Stadt moͤchten etwa einen Grad hoͤher stehen.

3) Der Thaupunkt ist diejenige Temperatur, bei welcher der in der armosphaͤrischen Luft enthaltene Wasserdunst das Maximum der Dichtigkeit haben wuͤrde. Wo die Luft mehr abgekuͤhlt wird, scheidet sie Regen, Nebel, Thau aus Glaͤser, die eine nie⸗ drigere Temperatur als der Thaurunkt haben, beschlagen in der freien Luft. Dieser Thaupunkt stimmt außerhalb und inner⸗ halb der Stadt in freier Luft groͤßtentheils uͤberein.

4) Die Dunstsaͤttigung ist auf den Zustand der freien Luft au— ßerhalb der Stadt an der Windseite bezoagen Die hier aufge⸗ fuͤhrte Zahl giebt Procente der Luft⸗Feuchtigkeit an, d h. sie bestimmt, wie viel Hundertel die freie Armosphaͤre von derjeni⸗ gen Dunstmenge enthaͤlt, durch welche sie bei der herrschenden Temperatur bis zur Saͤtrigung gebracht werden wuͤrde Die Zahl 100 bezeichnet demnach vollstaͤndige Saͤttigung der Luft mit Wasserdunst.

5) Die Quellwaͤrme wird durch die Temperatur des Brunnen⸗ wassers mitten in der Stadt in der Naͤhe des Koͤntgl. Schlosses bestimmt.

6) Die Flußwaͤrme wird durch die Temperatur der Spree in der Naͤhe der Fischerbruͤcke mit demselben SEtheiligen Thermometer

gemessen.

Nicht-Amtliche Cours-Notizen.

Berlin. 23. Jaonuar (Ende der Börse.) Oest. 5 ½ Met. 89 ½¼. 4% do. 79 ½⅞. B.-Actien 8 6 Russ. Engl. 9 . Poln. Pfbr. 83 ½, do. Pact. 59 ½. Nied. wirkl. Sch. 4 —*½ do. 6 9 Anl. 91 ⅞. Neap. Engl. 83 ½ do. Falc. 742 Amsterdam, 23. Japuar. Niederl. wirkl. Sch 30⅜. Kenz-Gill. 15 22 69 Anl. 91¼¾. Oest. 5 % Met. 81 5. Russ. (v. 1828) 89 do. (v. 1832) 83 ½. Neap. Falc 71½.

Berliliner Bönse. Den 28. Jenuar 1832. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.) Zh, nief.] Celcdl.

Ostpr. Pfandbrf. ¹ 4]) 99½ bomm. Pfandbrf. 4 105 Kur- u. Neum. do. 4

Schlesische do. 4 Haksl. C. d. K.- u. N. Z. Sch. d K.- u. N.

[Z. Hries. Celα 92 3952

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 12 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Obl. m. I. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grosehig. Pos. do.

87¾ 106 ¾ 93 93: 95 ½ 94 35 897 98½

9

7F—

toll. vollw. Duk.

Neue dito. 19½ Friedrichsd'or .. 13 1 Oisconto. 2

EiEEESNE

8

Amsterdam dito Hamburg dito London Paris

Augshburg Breslau Frankfurt a. M. Petersburg BN. Warschau

150 PFl. 100

100 WZ.

150 FI 100 Rbl. 600 Fli.

Kurz

2 Mt. Kurz Mt. Mt. Mi. Mt. Mt. Mt. Tage nns Woch urz

Phl. Phl.

2 3 2 2 2 2 8 2 3

K Sonntag,

Die Fer und der Rutier, gen, von A. Vsts, für richtet und in See

bnigliche Sch

29. Jan.

Mustk ist von verschiedenen Kompon⸗

Fee Viviane.

Im Schauspielhause: spiel in 5 Ab heuungen, des Tausensschö;, Burleske in 1 Akt,

Montag, 30. Jan. Verliedten, Schäferspiel i

nique, Lustspiel

L. Aggely. Deenstag,

Zampa, oder:

lungen, mit Tanz, nach dem C

Due. Therefe Elsler:

in

31. Jan. Die Maxmordraut,

Blum; Musik von Herold.

Koöniastadtisches Theater. onntag, 29. Jan. Hierauf: Sieben Madchen in Un form Montag, 30. Jan. deville in 1 Akt.

von Bellini.

Rataplan, Hierauf: Der

-“—

FEFEorsTE BGRSEN-NACHARTCHTEX.

Frankfurt a. M,, 25. Jan. 4proc. 76 ½. 76 ½.

86.

Actien 1383. 1381. 180. B. Poln.

ARedacteur John. Mitredacteur Cottel.

Loose 58. 57 ½.

von Schröder.

Im Schauspielhause: n 1 Akt, von Göthe.

3 Abtheilungen, nach dem Französischen, Zeit ung 8⸗ N a ch ri ch ten. Im Opernhause.

Das Donauweid

2 ½ proc. 45.

auspiele

sten.

Zum

kom sche

7

Oesterr. 5proc. Metall. gh

1proc. 20 ¼.

————

Gedruckt bei A. W. Höah

k Oper in 3 Abthe Französischen des Meleville,

chen (Zweiter Them Woaudevelle in 1 Akt, der kleine Tambour, Vm Pirat, Oper in 2 Akten; Muj

Loose zu 100

Im Op nhause: Die Kirmeß, 8I 8 in 1 Akt, von E. Deorient; Musik von W. Taubert. großes Zauber⸗Ballet m 3 Abtheimg die hi sige Königl. Büuhne neu ein ne gesetzt von Therese und Fanny Elsler. 2 (Dae. Fanny Elsa Prinz ssin Iseult.) Das Blatt hat sich gewendet, Ln Hierauf: Der von C. Blum. Die Laune h. Hierauf: Dom

Hieran Kronik des Tages.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime

Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister

am Königl. Sächsischen Hofe, von Jordan, von Dresden. Der Könizlich Niederländische Kabinets⸗Courier Ginot,

8 erstenmal

Ausland.

Rußland. 1b

St. Petersburg, 21. Januar. Am 18ten d., dem Feste 1 der Erscheinung und der Taufe unseres Heilandes, mit welchem ungleich die Feier des Geburtstages Ihrer Kaiserl. und Königl. hoheit der Prinzessin von Oranien verbunden ist, wurde in der Kapelle des Winterpallastes ein feierliches Hochamt gehalten, zvelichem Jare Majestäten der Kaiser und die Katserin, nebst Ihren Kaiserl. Hoheiten, dem Großfürsten Thronfolger, dem toßfürsten Michael und der Goßfürstin Marla, so wie auch ir Reichsrath, der Hof, die Minsster, Senatoren und die Ge⸗ feralität beiwohnten. Nach beendetem Gottesdienst begaben Se. Mejestät nebst dem Großfürsten Mechael und Gefolge sich nach er Newa, wo dann die Wasserweihe in üblicher Weise unter em Donner der Kanonen erfolgte. Abends war die Stadt rleuchtet.

Nachstehendes ist das Allerhöchste Reskript, mittelst dessen Se. Maj. dem Fmanz⸗Minister, General von der Infanterie Grafen von ancrin, den Andreas⸗Orden verliehen haben: Ihre Leitung des Fmanz⸗Ministeriums bezeichneten im Verlaufe von acht Jahren mausgesetzt die we se Sorgfalt und der unerschütterliche Dienst⸗ lifer, weiche zum Gedeiben dieses wichtigen Zweiges der Staats⸗

dan

B. Ban

erwaltung unentbehrlich sind. Durch viele Ihrer von Uns ge⸗

1— n

Bekanntmachungen. Feianntmeichungg.

Zum Wiederverkaufe der, der Weßpreuß. Landschaf adjudizirten, im Marienwerderschen Regierungs⸗De⸗ partement belegenen Guͤter Zychce, Rowienica nebst Werry und Lubochin, haben wir einen Termin auf

den 27 Februar 1832, Morgens 9 Uhr, in unserm Geschaͤfts⸗Locale anberaumt, zu welchen wir

Dem Verf.

der Zulassung zum Bieten: 8 a 141416500 Thl., öP.) auf Rowienica und Werry 1500 Thl., 1 oc) auf Lubochin . 2000 Sh-, baar, oder in Preuß. Staatspapieren oder Pfandbrie⸗ Die Taxe von Zychee betraͤgt 20914 Thl. 1 sgr. 2 pf; die Taxe von Rowienica und Werry 20014 Thl. 28 sar.

4 pf; die Taxe von Lubochin 45757 Thl. 27 sgr. 11 pf. Bromberg, den 10 November 1831.

Koͤnigl. Westpreuß. Provinzial⸗Landschafts— Direktion.

i c. um den Absatz der Bergwearen von hier aus, dem den Huͤtten zunäachst gelegenen Verschiffungsplatze zu erleichtern, sind die Preise gegen baare Zahlung wie folgt festgestellt worden, und zwar: für die feine Gloͤtte pr. Tonne von ea. 5 Ctr. Neito auf 21 Thl. fuͤr die Goslarsche und Harzer Gloͤtte eG von ca. 5 Ctr. Netto auf 20 Thl. fuͤr den Goslarschen Schwefel pr. Tonne von ca. 3 Ctr. Netto auf 6 ½ Fel. t „Ld'ors. à5 Thl. far Rollenblei pr. Ctr. 42 Thl. zur Stelle. fuͤr das gute Ockersche Kupfer pr. Ctr. ““ 28 i Thl 11“

füͤr das Ockersche Kraͤtz⸗Kupfer pr. Ctr.] 26 Thl.

wozu solche jederzeit bei mir zu beziehen sind. Dem Kaͤufer fallen noch Eingangs⸗ und Durchfuhr⸗ Zoll oder Steuer zur Last, und müssen die Gelden franco hergeliefert, auch Porto⸗Kosten noch besonders verguͤtet werden. Magdeburg, den 24. Januar 1832. 8

Königl. Großbrit. Hannoͤvrischer Bergfactor Carl Schultze.

in wichtigen

gesügt.

Literarische Anzeigen. 8 Thl.

In allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes ist folgendes, fuͤr jeden Branntwelubrennerei⸗Besitzer, hoͤchst wichtige Werk zu haben:

Die Brannrweinbrennerei mittelst Was⸗

serdaͤmpfen begrüͤndet durch Anwendung eines ei⸗

genehuͤmlichen Apparars und Verfahrens Zugleich als

Revoision des ganzen Gewerbs, nebst Ideen zu einer kuͤnstlichen Vermehrung des Alkohols im Gahrungs⸗ prozesse, so wie zu einer unmittelbaren Erzeugung des⸗

selben aus seinen Factoren ohne alle Gaͤhrung. Von

Dr. August Koelle, Koͤngl. Preuß. Finanzrathe.

Allgemeiner Anz

544 Seiten in gr. 8vo. Mit 6 Kupfertafeln in Quarto. Preis 3 Thl. Berlin. Verlag der Buchhandlung von C. Fr. Amelang. 1 1 gelang es, einen eigenthuͤmlichen, ein fachen und fuͤr alle Meischen geeigneten Dampfappa rat zu erfinden, der außer dem bedeutenden Vortheil⸗ der groͤßten Reinheit des Products noch die großen, Vorzuͤge einer continuirlichen Destillation, der groͤßter Schnelligkeit des Betriebs 1 fhr sehr bedeutenden 1 Ersoarniß an Brennmaterial gewaͤhrt. Kaufliebhaber mit dem Bemerken einladen, daß vor E—— i mehrjahrigen Gebrauch ver⸗ vollkommnete er seine Methode und gheilte sie in dem vorstehenden Werke mit, das sonach einen wichtigen Zweig des Gewerbswesens, bedeutend erweitert. Das chemische Verfahren hf ö TT und Kere e G Erfahrungen des Verf auf glei he Weise gewonnen. fen nebst Coupons als Caution deponirt werden muͤssen. ihm uͤberall nicht bloß um eine Berichtigung und Feststellung des Vorhandenen, sondern insbeson⸗ dere um die Vervollkommnung des Gegenstandes zu thun, woraus denn fuͤr Wissenschaft und fruchtbare Resultate hervorgingen. eine Untersuchung uͤber die Erzeugung des Alkohols unmittelbar aus seinen Factoren, als lichen Stufe des Gewerbs.

In der von Rohdenschen Buchhandlung in L.ü- beck ist erschienen, und in Berlin bei T. Traut- wein, Breitestralse No. 8, zu haben: Spetzler, J. A., (Baumeister in Lüneburg), An- leitung zur Anlage Artesischer Brunnen. Gr. S8vo. 6 ½ Bogen mit 6 Steintafeln. Der Mangel einer einfachen, practischen Anweisung für die eigentliche Ausführung aller, bei der Bohrung Artesiseher Brunnen vorkommenden Arbeiten in wel- cher das rein practische Verfahren mit der grölsten Klarheit und Deutlichkoit auseinandergesetzt und durch Zeichnungen möglichst versinnlicht wäre, so dals es selbst dem Laien leicht gemacht würde, sich in die practische Ausführung hiueinzufinden und sie ins Werk zu richten, veranlafste den Verfasser, seine früher erschienene kleine Schrist für diesen Zweck ganz und gar zu diesem Werke Sumzuerbeiten, eigene Erfah- rung kam ihm dabei zu Hülfe; eiue Arbeit die das Publicum hoffentlich mit Dank anerkennen wird. Der practischen Anweisung ist eine Theorie der Ar⸗ tesischen Brunnen schliefslich ein historisch -

Journal für technische und S6kono Chemie, herausgegeben von Prof. O. L. Erdmaun. Jahrgang 1832 Bd. XIII. XIV. Xv. jeder von 4 Hesten, mnit Kupfern.

Diese Zeitschrifr wird auch im jetzigen Jahre uach dem bisherigen Plane fortgesetat und immer inchr eie allen Technikern, Fabrikbesitzern, rationellen Land- wirthen u. s. w. uneuntbehrlicher werden zu lassen. des Herausgebers vorzüglichstes Augenmerk sein, dder. wie seither, nicht verfehlen wird, die gediegensten Üund die Wissensechaft wahrhaft fördernden Aulsätze aus der Literatur des Auslandes aufzunehmen, 20 wie die ausgezeichneten Männer, die zu Mitarbeitern ge- wonnen sind, auch fernerhin ihre reichen Beiträge zu liefern zugesagt haben. Jeden Monat erscheiut regel- mässig ein Hest von 7 8 Bogen. lungen und Postämter nehmen Bestellung darauf an

eiger fuͤr

No. 2.

lieselben complet zu 21¾ Thl. netto einzelne Jahrgänge zu 6 Thl. netto. Leipzig, im Jauuar 1832.

Einladun Durch Aus⸗ 6 an auf folgende, bei mission erscheinenden Deutsche Balladen

Leferungen bilden Sin Heft;

der letzten Lieferung. Praxis gleich Den Schluß macht nat Juni d. seriptionspreis fuͤr das ganze

Heft der hoͤchst moͤg⸗IThaler Zehn Silbekoresen.

Einzelne Lieferungen werden von 10 sgr. abgelassen. erfolgt das 7te frei.

haͤlt: den Koͤnig in von Goͤthe den lind Loreley Thale von Eichendorf

Geh. 22 sgr.

in allen Buchhandlungen zu haben:

zweckmälsig vorangeschickt und literarischer Abrils biuzu- mische schaft, horn und Goͤs hen, 7 e Inhalt desselben 1 des Justinianischen Codex i gritaͤt (Beschluß;. Blume: Handshrife de Theophilus. Dr. Hildebrand Gieseler Rumann

Band,

Preis des ganzen Jahrgangs

schrift ist bis zur Ost

den herabhgesetzten Preis

wieder ein. 2 Thl.

Alle Buchhand-

Register uͤber

7 2 772 8 die Preußisch in Berlin, die Stuhrsche Buchhandlung,

Neuen Aboonenten die Auschaffung der be- ceits erschienenen 4 Jehrgänge zu erleichtern werden

Joh. Ambr. Barth.

1 g zur Subscription. Die unterzeichnete Handlung nimmt Subseriptionen W. Haͤrtel in Leipzig in Kom⸗

und Romanzen vorzüglichsten Diohter, in Musik ge- setzt von Friedrich Grimmer.

Monatlich erscheint eine Lieferung von 2 Bogen; 6 Titelblatt und Inhalts⸗ verzeichniß, so wie ein eleganter Umschlag folgen be Die Subseription verbindet nur zur Abnahme des 1sten Heftes, welches bis zum Mo⸗ nat Juni d. J. vollstaͤndig abgeliefert wird. Der Sub

rung jedes Heftes hoͤrt dieser fuͤr dasselbe auf, tritt der Ladenpreis von Zwei Thalern ein. ꝛum Ladenpreis⸗ Bei Bestellungen auf 6 Expl. Die erste Lieferung, welche in unterzeichneter Handlung zur Ansicht bereit liegt, ent Thule und Heidenroͤslein Schenk von Limburag von Uh⸗ von Heine die Muͤhle im

C. W Froͤhlich & Comp. Buch⸗, Musik⸗- und antiquar. Handlung, Ober⸗Wallstratze Nr. 12 u 13, Jagerstraßen⸗Ecke

Memoiren eines deurschen Diplomaten. Im Verlage von Duncker und Humblot, Fran zoͤsische Straße Nr. 20, ist so eben erschienen und

Deutsche Denkwuͤrdigkeiten. Aus alten Papieren. Herausgegeben von C. Fr. v. Rumohr.

3 Theile. Svo. geh. 3 ¼

Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung sind or Kurzem nachstehende Werke erschienen, und in illen Buchhandlungen Deutschlands u haben:

Zeitschriftfuͤr geschichtliche Rechtsw he aus geben von Savijgns,

Brener: Vo sylaͤge zur Revision Hinsicht s iner inrde⸗ uüber die M ssianer Sbdangenber:

sichtigte Ausgabe des Corpus juris civilis. Der tste bis 5te Band dieser gehaltvollen Zeit⸗ er Messe d. J. noch fuͤ

haben; svpaͤter tritt der Ladenpreis von Der 6te und 7te Band koster jeder

Rumohr, C. F von, Italienische Forfchun⸗ gen 3r und letzter Theil mit einem vollstaͤndegen das ganze Werk. gr. 8vo. 1 ½¼ Thl.

Schlofsplalz

hiermit offerirt;

der

becraͤgt Einen Nach Abliefe. und er

Thl.

ssen⸗ Sich. 33 Hefr. 20

und dessen beab⸗

1) 1 85] dnle . 10 ½ Thl.

en Staaten.

Hieraus besonders abgedruckt:

phaelundsein genossen, geh. meinschaftlich schulen des Raumer, G.

fen zu gestatten.

nen Aufsatz) geh. 1 Minutoli, ( ten Inhalts 8vo. geh. 2 Thl.

seitiger Beziehung in 3 Banden: die mit derselben im

Gesichtspunkt, nenlehrart zu betra

haben:

C. Merz, Lieferung nen“; Nr 6,

tänze aus Fra Diavolo ausgesprochenen Wunsch zült der Zten und 4ten lung bilden.

11

Bei Th. Chr.

erschicnen:

Ungarn, Hollaud

2 Thbl. 20 sgr. Alle 3

in der recht inäszigen

bei mir à 25 gr. der wird einzeln verkauft.

Brandenburgensis. Uekunden zur Bra⸗ Band, gr 4to. 3 Thl Ueber das Recht terminwei

im 73. Hefte von Kamp

2r Cyklus.

derselben, von ihm selbst entmw haͤngten Bemerkungen. 8v° 10 sgr. Nicolaischen Buchhandlung in Berlg

Stetrin und Elbing.

6, Galoppade. Die schon seig laͤngerer Zeit

Grofsbritsuien und lrland,

mediciuische und naturwissenschaftliche Institute, menpflege eic, vou Dr. Wilb. Horn.

zr und letzter Band; Grof-britanie

gabe, welche mnt der

Verhaͤltniß 25 sar. en Ursprung

Mittelalters, geh. 129 st. W. von, Codex diplomatiecn Sammlung ungedtncht denburgischen Geschichte,

eise Abbuͤssung von En (Mit Bezugnayme auf ein tz's Jahrbuͤchern enthallt

2 sar.

H. von, Abhandlungen vermist Mit 5 Kupfertafeln!

1 Hurwitz, (P. L.) d9 n oder Relihi und Judenthum, Vernunft und und Beleuchtung. natuͤrliche Religion und Bunde stehende Judenthum te stellend, beides aus den ersten Quellen geschtne und entwickelt und fuͤr jeden Religionsverezytn

bearbeitet. 1r Band gr. 8vo. 1 ½ Thl. aus welchem

So eben ist erschienen und bei Unterzeichneten!

Jugend, Frohsinn, A ; enth.: Nr. 4, Masurek; zer aus dem Ballet:

„die jungen

,„ werden, um

eentgegen zu kommen, den i Lieferung vorstehender Samef

Bechtold und Hartje in Benul Jägerüraße Nr. 27 a.

Fr. Enzlin in Berlin list so ch

Einiges über die Cholera. Sendschreiben des Präsidenten Dr. Rust an Alez¹¹ der von Humbol dt in Paris.

(Gesonderer Abdruck aus dem deu Im Hefle des „Cholera A rchivs**) geh. 5 %

Hwügise durch Deutsch!

EEET1113“” in

Theile 9 Thl.

Paris, on le Livre des cent-ei- un, Sund correcten Brüzseler 40

Pariser

Baud zu haben.

I. zu den 51 II. Ueber dier ge⸗

Glaube in geuh

welchem Peter Schmid's Zeit chten ist, nebst einem ums orfen, nebst anlt

fehlenden 6 Conme

nächstens erscheiveT

Frankreich

n und

zugleich erzcheiat, gr

nehmigten uützlichen Entwurfe, durch pünktliche Bewerkstelligung eselben und wachsame Oohut, sind die Reichs Einkünfte, aller Zeitumstände ungeachtet, nicht nur vor dem Sinken bewahrt, Ueber onban auf wichtige, außerordentliche Ausgaben, welche die Kitege mit Persten und der Türkei, sowie die unvorhergesehenen Keeigusse im Königreiche Polen und in Unsern westlichen Gou⸗ tenements nach sich zogen, nach Wansche gedeckt worden, und NMannfakruren und Gewerbfleiß im Lande haben einen raschen und ersprießtichen Aufschwung gewonnen. Zur Bezeichnung Unseres tesondern Wohlwollens für Sie und m gerechter Anerkennung Jörer vorzüglichen Uns und dem Vaterlande geleisteten nützlichen Oienst: ernennen Wir Sie Allergnädigst zum Ritter des Ordens es heiligen Apostels Andreas des Erstberufenen, dessen Instznien Wir hier beifugen, indem Wir Huld stets wohlgewogen verbleiben. St. Petersburg, am i1sten (13.) Januar 1832. (aez) Nikolaus. Ueber den im Winterpallaste am Neujahrstage statt gehab⸗ en Maskenball theilt die St. Petersburgische Zeitung us der Nordischen Biene Folgendes mit: „Wer nicht in Pe⸗ ersburg war, und dieses Kaiser⸗ und Volksfest nie gesehen hat, ann sich schwerlich eine rechte Vorstellung davon machen. In eu prachtvoll erleuchteten weiten Salen des Winterpallastes, u denen eine rauschende Musik erschallt, ergötzen sich Tausende on Menschen ans allen Staäͤnden bei threm Kaiser, degrüßen nit Ihm und im Kreise Seiner geliebten Familie das neue Jahr, und indem sie Ihn mitten nunter dem Freudenlärm der ofkshaufen umherwandeln sehen, wünschen sie Ihm, im Ue⸗ ermaß der Gefühle der Liebe und Erkenntlichkeit, alle irdischen üiter, mit denen die himmlische Gerechtigkeit die guten Fürsten ohnt, die ihre Landeskinder lieben. Dieses Mal zählte n auf dem Maskenball üserhaupt zwei und zwanzig tau⸗ ud ahthundert vier und neunzig Personen, und unter dieser Kenge, bei der ein Gedränge nicht zu vermeiden ist, fiel uch nicht die mindeste Unordnung oder Störunz vor. Alle fühl⸗ in und erkannten es, daß sie einem Feste bei ihrem Landesherrn eiwohnten, daß sie die füͤrstliche Aufnahme und Gastfreundschaft irch Beodachtung der Ordnung und Ruhe, des Anstandes und her schuldigen Aufmerksamkeit zu erwiedern hatten. Der Kaiser, ie Kaiserin und die übdrigen Glieder der ducchlauchtigsten Familie öffneten die Polonaisen, die durch alle Zimmer getanzt wurden, ann folgten unzählige Paare Ihnen nach. Von allen Seiten kömte Ihnen das Publikum voll Lust entgegen, übderall theilte ich das Gewühl, um den fürstlichen Festgebern Platz zu machen, d alle brannten vor Begierde: Ihres Anblickes froh zu werden. eine deäuenden Trabanten, keine Schaaren von Hofoienern und riegskunechten sondern nur Liede, Treue und Hexezlichkeit um⸗ ingten Rußlands Kaiser und Rußlands Kaiserin mitten im freudig bog nden Gedränge. Die Maskerade schloß um 2 Uhr. „Nan meldet aus Bucharest, daß daselbst das Namens⸗ sst Sr. Majestät des Kaisers am 6. (18.) Dezember mit gro⸗ t Feiersichkeit begangen worden. Dem Gottesdienste in der irche des Metropolitan⸗Kiosters, hat der Prästdent der Divane bbst allen Civil⸗ und Militair⸗Beamten, und eine Menge Volks⸗ lügewohnt. Nachdem das Te Deum für die Erhaltung und ickliche Regjerung des Monarchen, der den Wohlstand der bei⸗ en Fürstenthümer vollkommen gesichert hat, gesungen worden ur, gab der Präsldent der Divane ein großes Mittagsmahl, welchem über zweihundert Personen eingeladen waren. Albends ah man die Stadt prachtvoll erleuchtet, und die Haͤuser der Sojaren mit transparenten Bildnissen Sr. Majestät des Kai⸗ is, mit dem Allerhöchsten Namens⸗Zuge oder mit allegorischen Pemälden geschmückt. Eine ununterbrochene Wagenreihe und anfen von Spaziergaͤngern belebten die Straßen. Die Ein⸗ nehner von Bucharest gaben einen glänzenden Ball, auch fan⸗ außerdem in Privat⸗Hänsern Freibälle und Maskeraden statt.

der Hau⸗

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Ihnen mit Unserer Kanserlichen

Berlin, Montag den 30sten Januar

1 28 er.

Dem Erbauer der Festunz Dünaburg, General⸗Major Kli⸗ v. ist die Direction des Ingenieur⸗Departements uͤbertragen worden.

Das Journal de St. Petersbourg enthält einige Be⸗ trachtungen über die Handels⸗Verbindungen zwischen dem südli⸗ chen Rußland und namentlich zwischen Odessa und dem südlichen Frankreich. Nachdem ein Blick auf die Fortschritte der Industrie in Frankreich seit dem Abschluß des allgemeinen Friedens gewor⸗ fen, und namentlich das vermehrte Bedürfniß roher Produkte durch Thatsachen dargethan worden ist, heißt es in dieser Bezie⸗ hung unter Anderem:

„Das suͤdliche Rußland nimmt einen taͤglich wachsenden An⸗ theil an dem Handel, der Frankreich mit rohen Produkten versieht. Die Industrie, welche sich in immer groͤßerem Maße in dem Becken von Marseille entwickeit, ist uns Buͤrge dafuͤr, daß der Getreidebau in jenen Gegenden sich immer mehr im Abnehmen zeigen wird, und daß das neue Stapel⸗Geset, welches den Kaufleuten jenes Landes so große Erleichterungen bei Anschaffung von Vorraͤthen gewaͤhrt, nach und nach die ganze Bevoͤlkerung hinsichtlich des Getreides dem suͤdlichen Rußland zinsbar machen wird. Ein anderes Pro⸗ dukt, dessen Absatz in raschen Verhaͤltnissen zunehmen muß, ist der Talg. Die Ungewißheit der Ernte, und die Schwierigkeit, sich hin⸗ reichend mit Oel zu versehen, wird nach und nach dahin fuͤh⸗ ren, die Kultur der Oelbaͤume und die Anwendung des Oels bei der ungeheuer großen Seif⸗ Fabrikation aufzugeben. Der Talg hat bei dieser Fabrikatton unbestreitbare Vorzuͤge vor dem Oel, und der vermehrten Anwendung desselben wird nut durch den Preis des Brenn⸗Materials, das es erfordert, Eintrag gethan; man kann uͤbrigens den Zeitpunkt angeben, wo diese Umwälzung voll⸗

erden wird; wenn naͤmlich die Eisenbahn von Rives⸗de⸗ Gier und St. Etienne nach Lyon fertig seyn, und dadurch der Preis der Steinkohlen, mit Huͤlfe der Schifffahrt auf der Rhone, außerordentlich niedrig gestellt werden wird. Wenn man in jenem Theile von Frankreich die Industrie einen so hohen Grad der Aus⸗ dehnung erreichen sieht, wenn man St. Etienne mit seinen mine⸗ ralischen Reschthuͤmern, Lyon und Tarare mit ihren schoͤnen und reichen Fabriken und Marseille mit seinen Manufaktur⸗Produkten betrachtet, wodurch 81- jetzt ungeheure Massen beschaͤfrigt wer⸗ den, deren Consumt on taͤglich zunimmt, so ist es kaum moͤglich, die Ausdehnung zu bestimmen, deren die Handels Verbindung zwi⸗ schem dem suͤdlichen Rußland und dem Suͤden von Frankreich faͤ⸗ hig ist, und man muß fuͤr die Stadt Odessa einer sehr bluͤhenden Zukunft entgegensehen.“

Nachrichten aus Tiflis zufolge, fand am 20. Nov. die feier⸗ liche Inthronisatton des neuerdings von den Armeniern erwähl⸗ ten und von Sr. Katserl. Majestät. bestätigten Patriarchen Jo⸗ hannes im Kloster Etschmiasin statt. Am nämlichen Tage vor 20 Jahren war sein Vorgänger, der munmehr, wegen hohen ALll⸗ ters, auf sein Ansuchen von der gedachten Würde entbundene Patriarch Ephraim inthronistrt worden.

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Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 21. Januar. Zu Anfang dieser Sitzung, die, obgleich um 1 Uhr angesetzt, erst um 2 Uhr, nachdem sich allmälig einige 50 Pairs eingefunden hatten, eröffnet werden konnte, legte der Handels-Minister den Gesetz⸗Entwurf wegen Vollendung des Pyrenäen⸗Kanals, so wie verschiedene andere örtliche Gesetz⸗Entwürfe vor. Sodann

wurden die Berathungen über das Gesetz wegen des Avance⸗ ments bei der Armee bis zum 17ten Artikel fortgesetzt. Die Debatten, wozu dieser Gegenstand Anlaß gab, waren von keinem besonderen Interesse. Der Gesetz⸗Entwurf muß ohnedies, da die Kammer verschiedene Aenderungen darin vorgenommen hat, in die Deputirten⸗Kammer zurückgebracht werden.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 20. Januar. (Nachtrag.) Nachstehendes ist die Rede, die der Präsident des Minister⸗Raths an diesem Tage im Laufe der Debat⸗ ten über das Budget hielt:

„Die Berathung uͤber das jaͤbrliche nach unseren parlamentarischen Gebraͤuchen, der Opposition, d. h. der Majoritaͤt und der Minoritaͤt, gleichsam verabredetermaßen eine Gelegenheit dar, ihre beiderseitigen politi⸗ schen und administrativen Grundsaͤtze im Angesichte des Landes zu verkuͤndigen. Daher wurde auch diese Epoche der Session stets mit großer Ungeduld erwartet, weil alsdann erst das Land einer oͤffent⸗ lichen Debhatte uͤber seine gesammten aͤußeren und inneren Angele⸗ genbeiten beiwohnte. Die Sitzungen begannen mit einer geheimen Diskussion uͤber die Adresse, und schlossen mit offenen Erklaͤrungen uͤber das Budget, d. h in dem ersten Theile ihrer Beratbungen verabredeten die Kammern mit dem Ministerium das zu befolgende System, und im zweiten Theile urtheilten sie uͤber die Ausfuͤhrung dieses Systems und hoben die Resultate desselben hervor. Bald dehnte man den Gebrauch der Oeffentlichkeit auf die eine, wie die andere Berathung aus, in denen die gesammte Re⸗ praͤsentativ⸗Regierung beruht; denn diese gruͤndet sich auf die doppelte Bedingung einer Mazoritaͤt, die ihren Beistand

Budget, m. H., hot bisher dem Ministerium und

einem Ministerium leiht, das ihr seinerseits sein System auseinan⸗ dersetzt, und eines Ministeriums, das den Kammern uͤber die Art und Weise, wie es die ihm gebotenen Mittel benutzt bat, Rechnung ablegt. Heutiges Tages ist dieses Verfahren durch den von dieser Kammer angenommenen Gebrauch geaͤndert worden, an bestimmten Tagen, und ohne irgend eine Richtschnur oder Graͤnze, uͤber alle Fragen der aͤußeren Politik oder der inneren Verwaltun , die sich im Laufe der Session darbieten moͤgen, von den Minastern Auf⸗ schluͤsse zu verlangen. So koͤmmt es, daß in Folge dieser Aufforde⸗ rungen, wodurch Ihre Geschaͤfte wiederholentlich und jedesmal meh⸗ rere Tage hintereinander unterbrochen wurden, eine allgemeine Un⸗ tersuchung der Angelegenheiten des Landes mit allen Neben⸗Um⸗ standen, schon vor dem Zeitpunkte der Berathungen uͤber das Budget stattgefunden hat. Man darf sich daher nicht wundern, daß die öͤffentliche Aufmerksamkeit durch diesen Gegenstand, dem die Ungeduld der Opposition den Reiz der Neuheit entzogen hat, heute nicht mehr wie sonst angeregt wird. Die Opposition hat sich durch diese neue Taktik, deren Anwendung in Folge der Zeitumstaͤnde auf

eine fuͤr die gewoͤhnlichen Geschaͤfte oftmals unbequeme Weise ver⸗ mehrt worden ist, der natuͤrlichen Gelegenheit beraubt, die ibr sonst die Berathung uͤber das Budget zur vollstaͤndigen Darlegung ibrer Beschwerden und Gedanken bot. Auch koͤnnten wir uns in dem Augenblicke, wo es sich um die materiellen Angelegenheiten der Na⸗ tion handelt, der Nothwendigkeit fuͤr uͤberhoben halten, nach den

ausfuͤhrlichen Erklaͤrungen, die wir schon bei mehreren Gelegenhei⸗

köoͤnnen, die in den Gemuͤthern eine Art von

ten abgegeben haben, in neue politische Eroͤrterungen einzugehen. Wenn aber das System der Regierung noch immer als die Haupt⸗ Ursache der Uebel, die man uͤbertreibt, bezeichnet wird, so koͤn⸗ nen wir nicht umhin, Ihnen zum letzten Male unsere Ge⸗ danken und Handlungen kurz und mit der Ueberzeugung ausein⸗ anderzusetzen, daß wir sie stets Ihren Grundsaͤtzen angepaßt haben. Ich fuͤge hinzu, daß dergleichen Erklaͤrungen, die keinen anderen Uebelstand, als den einer mehr oder minder ermuͤdenden Wiederho⸗ lung haben, minder uͤbel angebracht nach einer Revolution sein Bewegung zuruͤckge⸗ lassen hat, der man nicht oft zinug die Evidenz der Thatsachen, die Ruhe der redlichen Absicht, die wahren Grundsaͤtze der Repraͤ⸗ sentativ⸗Regierung entgegen stellen kann. Man muß den Meinun⸗ gen bestaͤndig einen Sammelpunkt bieten: sie werden alsdann min⸗ destens nicht der Regierung den Vorwurf machen koͤnnen, daß sie ihre Absicht nicht klar verkuͤndigt habe. Indem ich diese durchaus verfassungsmaͤßige und varlamentarische Bahn betrete, kann es, wie Sie leicht einsehen werden, m. H. nicht meine Absicht seyn, irgend eine Ruͤcksicht auf diejenigen Meinungen zu nehmen, die au⸗ ßerhalb dieses Saales die Existenz der gesetzlich bestehenden Gewalten zu laͤugnen scheinen, und um sich her nichts von dem Allen erkennen wollen, was wir insgesammt zu errichten beigetragen haben. Diese Gewal⸗ ten koͤnnen eine Oppositions⸗Sprache nicht gelten lassen, von der sie sich verlaͤugnet sehen, denn sie haben ihrerseits das Recht, es zu laͤugnen, daß dies wirklich eine Opposition sey. Ich werde mich da⸗ her, bei der Widerlegung einiger Einwendungen, auf diejenigen be⸗ schraͤnken, die, wenn sie auch die gesammte Verwaltung angreifen, doch nur immer an die natuͤrlichen Folgen der Repraͤsentativ⸗Regie⸗ rung mahnen; sie betreffen das von uns befolgte politische System, und dieses ist es, das ich vertheidigen will. Erlanben Sie mir, m. H., daß ich hier eine ganz einfache Bemerkung voranschicke, die alle meine uͤbrigen Erklaͤrungen beherrscht. Eine politische Revolution ist be⸗ wirkt worden; anstatt sie aber durch die Vergangenheit zu erklaͤren, scheint man nur darauf bedacht zu seyn, ihr eine Zukunft zu bereiten; anstatt eine Wirkung in ihr zu erblicken, will man in ihr nur eine Ursache sehen. Lassen Sie uns indes⸗ sen den wahren Zustand der Dinge beleuchten. Was haben wir denn seit 16 Jahren gethan? Was haben wir verlangt? Wo⸗ bin trachteten unsere Worte und Handlungen, wohin die oͤffentliche Meinung, die Bemuͤhungen der Presse, die Kaͤmpfe der Rednerbuͤhne? Wir wollten dem Lande die Repraͤsentativ⸗Regierung in ihrer gan⸗ zen Aufrichtigkeit, d. h. freie Wahlen, eine unabhaͤngige Majoritaͤt, ein verantwortliches Ministerium verschaffen: denn hierin liegt Al⸗ les, da diese drei Bedingungen in sich selbst die Luͤ gschaft des Gu⸗ ten, oder die Remedur des Boͤsen tragen. Wir gehen noch weiter; wir erklaͤren laut und ohne Furcht, von der gesunden oͤffentlichen Meinung Luͤgen gestraft zu werden, daß das Land selbst nichts An⸗ deres wollte; denn es zollte der Opposition der Presse und der Red⸗ nerbuͤhne, die nur dies und sonst nichts verlangte, Beifall. Also handelte es sich bloß darum, die oͤffentlichen Angelegenheiten von den Hemmnissen zu befreien, die jener verfassungsmaͤßigen Wahrheit in den Weg traten. Eine Partei batte die Charte bloß umfaßt, um sie fe erdruͤcken; die heimlichen Absichten, die sie in dieser Beziehung schon ange naͤhrte, kommen endlich offen, an den Tag; das Unvertraäͤgliche zwischen jener Partei und Frankreich trat deutlich hervor: sie mußte werden. Die Dynastie befand sich laͤngst an der Spitze die⸗ eer Partei, die ihr schon zweimal Verderben bereitet hatte: sie sfiel mit ihr. Wir hatten die Charte, die man uns rauben wollte, wieder errungen; jetzt blieb uns noch uͤbrig, uns unsern Sieg zu bewahren, ihn zu vertheidigen. Die Juli⸗Revolution hatte sich also von Anfang an ihr Ziel gesteckt. Sie erreichte es in drei Ta⸗ gen. Hiernach blieb keine Revolution mehr zu machen, sie war bereits gemacht. Man hatte am 7ten August das Ziel erreicht, nach dem man seit 16 Jahren trachtete. Dies, meine Herren, war der erste Gedanke des Systems, das wir seitdem zu befestigen uns bemuͤht haben; denn wir werden unsererseits niemals dasjenige Luͤ⸗ gen strafen, was die Opposition seit 16 Jahren im Namen des auf⸗ geklaͤrtesten, betriebsamsten und gesundesten Theiles der Einwohner gesagt und gethan hat; wir haben ernst im Namen des ernsten Theiles des Landes gesprochen; wir ruͤhmen uns nicht 15 Jahre hinter⸗ einander Komoͤdie gespielt zu haben, um nach Verlauf dieses Zeitraums zu vkgen. daß das angebliche Lustspiel sich in einer blutigen Tragoͤdie ende. Wir verlangten Institutionen; sie wurden uns vorenthalten; wir eroberten sie, und dieser Sieg ist schoͤn genug, um bei demsel⸗ ben still zu stehen. (Stimmen zur Linken: „Sie sind auf balbem Wege stehen geblieben 0) Auch Frankreich wollte, wir sind dessen uͤberzeugt, nicht weiter vorgehen, denn seine Absicht war nicht, eine Revolurion von Neuen - un die 40 Jahre fruͤber begonnene zu beschließen. ) st, und wird steks unser Ge⸗ danke sein, und ich nehme diese Kammer selbst zum Zeugen, ob das Land uns jemals beschuldigt hat, daß wir seinen Absichten zuwider gehandelt haͤtten. (Zeichen des Beifalls.) Doch waren kaum einige Monate seit den Juli⸗ Ereignissen verflossen, als sich in derselben National⸗ Partei, deren funfzehnjaͤhrige Einmuͤthigkeit den Sieg berbeigefuͤhrt hatte, eine ernste Spaltung offenbarte. Da, wo wir den Ruhepunkt erkannt und bezeichnet hatten, erblickten und bezeich⸗ neten andere einen Ausgangspunkt. Waͤhrend wir uns im Innern auf die durch so viele Eidschwuͤre neu verguͤngte Charte, auf die⸗ ses Losungswort in den drei Juli⸗Tagen beriefen, weck⸗ ten Andere gewisse Gedanken an eine constituirende Gewalt an General⸗Staaten, an eine allgemeine Volkswahl, lauter SP die der eben erst angenommenen Verfassung, so wie der auf und durch sie gegruͤndeten Regierung schnurstracks zuwiderlie⸗ Man wollte eine rein politische Revolution in eine gesells⸗ vE ngaceng 898 shrcb außen hin die i 8 ion durch eine igung, die ihr schoͤnster Ruhm u Gedanke, wie ihr erstes Wedurfniß gewesen war, dnen d g werth machten, spornten Andere uns an, alle fruͤher eingegangene Verbindlichkeiten zu verkennen, die Traktaten zu vernichten und sol⸗ chergestalt einen allgemeinen Krieg als die einzige Frucht einer fuͤr das Gluͤck des Landes unternommenen Revolutton herbeizufuͤhren. Hieraus entstanden zwei Meinungen, die im Laufe der vorigen Ses⸗ ston allmaͤlig hervortraten und denen ich mit Ihrer Erlaubuiß (da⸗ mit wir uns besser und ohne bitter zu werden, verstehen) die bei⸗ den seitdem uͤblich gewordenen Benennungen der Bewegung und des Widerstandes geben werde. Die ersten Debatten zwischen beiden werden noch in frischem Andenken bei Ihnen seyn; es fehlte weder in der Session von 1830, noch in der von 1831 an Interpellationen Das Land konnte sich seitdem eine Meinung uͤber die beiden Systeme der bestehenden oder der noch zu gruͤnden⸗ den Verfassung, des Friedens oder des Krieges, die im Angesichte desselben eroͤrtert wurden, bilden. Um sich indessen doch einiger⸗ maßen zu verstaͤndigen denn ein Staat kann unmoͤglich bei be⸗ staͤndigen Neuerungen und einem ungewissen Gange in seiner Ver⸗ fassung bestehen kam man zuletzt dahin uͤberein, das Land seltst durch eine allg emeine Deputirten⸗Wahl unter Anwendung des⸗

fen. liche umwandeln.