1832 / 30 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

neuen Wahl⸗Gesetzes zum Schiedsrichter in diesem Streite zu ma⸗ chen. So 1ec. Eacheßs als wir die oͤffentlichen Angelegenhei⸗ ren uͤbernahmen, und von dem ersten Tage unserer Verwaltung an bis auf heute haben wir unsere aͤußere und innere Politik, eine Politik, die den Begriffen des Widerstandes entspricht, die ich aber lieber eine Politik der Erhaltung nennen will, stets unum⸗ wunden und ohne Ruͤckhalt dargelegt. Unsere Reden befinden sich unter Ihren Augen. Was hatten wir, bis das Urtheil des Landes (das uns Allen zur Richtschnur dienen sollte) erfolge, zu thun ver⸗ zprochen? Die Gesetze und Traktaten aufrechtzuerhalten, die ernst⸗ lich gefaͤhrdete Ruhe im Innern wiederherzustellen, und dadurch die Erhaltung des aͤußeren Friedens zu sichern; endlich, gleich der Matoritaͤt und der Opposition, offen, redlich und gewissenhaft an das Land, unsern hoͤchsten Richter, zu appelliren und zu diesem Behufe mit der strengsten Unparteilichkeit jenes Wahlgesetz vollzie⸗ hen zu lassen, das uns selbst als ein zu rascher Uebergang von dem fruͤheren zu dem neuen Zustande der Dinge erschienen und worin der Census von unseren eigenen Gegnern angegeben worden war. Nachdem wir uns mit groͤßter Bereitwilligkeit in diesen Aufruf an das Land gefuͤgt und die Sorge uͤbernommen hatten, die Wahl⸗ freiheit zu sichern, verhielten wir uns voͤllig passiv, selbst bei den beftigsten Angriffen gegen unsere Verwaltung und bei den unerhoͤr⸗ resten Bemühungen, die von anderer Seite gemacht wurden, um das Gewissen der Waͤhler und der Kandidaten zu erschuͤttern. Ich kann Ihnen in dieser Beziehung nichts Neues verkuͤndigen. Ein Jeder von Ihnen hat Gelegenheit gehabt, an dem ihm angewiese⸗ nen Orte das Treiben der Parteien zu beobachten und die Ver⸗ leugnung der Behoͤrde schaͤtzen zu lernen; und aus den Berathungen dieser Kammer bei Gelegenheit der Verificirung der Vollmachten hat sich der glaͤnzende und augenscheinliche Beweis ergeben, daß die Wahlen von 1831 die loyalsten waren, die noch jemals stattgefunden hatten. Alle Reihen dieser Versammlung haben uns auch in dieser Hinsicht Ge⸗ rechtigkeit widerfahren lassen. (Murren und Beifall.) Ich darf es indessen nicht verhehlen, und Ihre Loyalitaͤt, meine Herren, wird sich durch unsere Offenheit nicht beleidigt fuͤhlen, Sie hatten sich nichtsdestoweniger in diesem Saale unter den Auspicien einiger vielleicht eher nachtheiligen als vortheilhaften Eindruͤcke vereintat, ind Ihre ersten Berathungen kuͤndigten mindestens an, daß Sie zwischen den beiden Systemen, die vor ibren Augen entwickelt wer⸗ den sollten und sich um Ihre Stimme stritten, noch keine Wahl getroffen hatten. Das Spiel war also am ersten Tage voͤllig gleich; fuͤr das eine wie fuͤr das andere System war die Aussicht vorhan⸗

den, bei Ihnen Eingang zu finden. Wir fuͤr unsern Theil beeilten

uns, das unsrige darzulegen; unsere Erklaͤrungen ließen nicht aauf sich warten, und nach einer 14taͤgigen Berathung uͤber die Adresse, die ausfuͤhrlichste und gruͤndlichste, die noch je bei diesem Anlasse stattgefunden hat, entschied die Ma⸗ joritaͤt sich. Bemerken Sie uͤbrigens wohl, meine Herren ich fuͤhle das Beduͤrfniß, Sie besonders darauf aufmerksam zu ma⸗ hen), daß ich mich hier nicht auf diese Ereignisse berufe, um Sie an Ihre polttischen Verbindlichkeiten zu mahnen, Sie daran zu er⸗ innern, daß Ste dem System Ihrer Wahl verpflichtet sind. Schon lange vertraut das Land Ihrem inneren Gewissen, und wir ehren basfelbe zu sehr, um es noch ferner zu befragen. Die Wahl stand Ihnen damals frei, wie es Ihnen noch jetzt frei stehen wuͤrde, sie zu aͤndern. Wir heben bloße Thatsachen hervor, um die offentliche Meinung deutlich fuͤhlen zu lassen, daß das jetzige System nicht leichthin und auf den Glauben eines hlinden Voruͤrtheils von uns angenommen und von Ihnen unterstuͤtzt, sondern daß es gewissen⸗ haft und unabhaͤngig von Ihnen gepruͤft worden ist. Entsinnen Sie sich der zahlreichen Interpellationen, die im Laufe die⸗ ser Session an uns gerichtet wurden, und deren Entwickelung Sie ein so aufmerksames Ohr liehen. Nicht ein Ereig⸗ niß, nicht eine Thatsache, nicht ein Grundsatz ist unbeachtet ge⸗ blieben; alle haben zu Fragen, Explicationen, 8agc aber zu Anklagen gegen das Ministerium Anlaß gegeben. Sie sind mehr als einmal Zeugen und Richter daruͤber gewesen, denn man hat an Sie appellirt und endlich auch noch bei Ihnen auf Cassation des Ür⸗ theils angetragen. Wir haben keine Diskussion gemieden; vielmehr haben wir deren selbst veranlaßt. Nichts hat Ihnen gefehlt, um Ihre Ueberzeugung zu aͤndern; dennoch blieb ste dieselbe; ja, jede Abstimmung zeugte vielmehr, daß sie sich befestige. Wenn es uns nun gelang, trotz der Angriffe, die außerhalb dieser Kammer gegen uns gerichtet wurden, uns Ihre Stimmen zu erwerben, sollte es uns da nicht gestattet seyn, fuͤr ein System, das solche Proben be⸗ standen hat, den Namen eines ministeriellen, wie man es be⸗ zeichnet, zuruͤckzuweisen, und es als ein nationales System lebhafte Unterbrechung in den Reihen der Opposition. Bei⸗ Fan in den Centris) ... als das einzige nationale System zu verkuͤndigen? (Abermalige Unterbrechung. Herr Bavoux: „Sagen Sie, quast⸗national!“ „Oder lieber anti⸗national!“ fuͤgte Heyr Boudet hinzu.) „Als das einzige nationale System,“ wiederholte der Redner, „zu verkuͤndigen, da es von den gesetzlichen Repraͤsentanten der Nation angenommen und unterstuͤtzt worden ist.“ (Zeichen der Verneinung.) Hier entspann sich das (bereits gestern mitgetheilte) kurze Gespraͤch zwischen Herrn C. Perie⸗ und Herrn O. Barrot uͤber das System der Majoritaͤten, bei welcher Gelegen⸗ heit eine Stimme zur Linken rief, Herr Villèle habe auch eine Ma⸗ joritaͤt gehabt. Der Minister fuhr demnaͤchst also fort: „Wenn Sie das Resultat der Wahlen anfechten, so greifen Sie das von Ihnen selbst votirte Gesetz an und stellen sich außerhalb jeder gesetlichen und parlamentarischen Diskussion. Das jetzige System, m. H, ist dasjenige des Landes, weil es das Ihrige ist; denn wo waͤre das Land, wenn es sich nicht durch eine freie Wahl, durch das Gesetz, in Folge dessen diese Wahl geschab, durch Ihre Beistimmung, durch Ihre Mitwirkung verkuͤndigte? Man muß diese rechtlich und. fagaisch begruͤndeten Wahrheiten anerkennen, oder sich von der Repraͤsentativ⸗ Negierun lossagen; es sey denn, daß man durch eine neue Definition erweisen Fnnti, daß diese Regierung hinfuͤhro eine Regierung der Mi⸗ noritaͤten seyn muͤsse. Man muß die Folgen der selbst gefaßten Beschluͤsse, die Resultate eines Wahl⸗Gesetzes, das man selbst gewollt und ge⸗ macht, und dem man die Entscheidung uͤberlassen hat, uͤber sich ergehen lassen; denn ich frage unsere ehrenwerthen Gegner selbst auf ihr Ge⸗ wissen: wo wuͤrde das Ziel so vieler Erfahrungen, wo der Haltpunkt der Revolutionen, wo das Pfand der oͤffentlichen Ruhe seyn, wenn man die Meinung des Landes so lange in Abrede stellen koͤnnte, bis man deren eine nach seinem Gefallen aufgefunden haͤtte? Nachdem aber diese Grundlagen einmal gelegt waren, nachdem die Noth⸗ wendigkeit der Uevereinstimmung der Gewalten feststand, wie muß⸗ ten wir da nicht erstaunen, als wir im Laufe der gegenwaͤrtigen Be⸗ rathung am verflossenen Mittwoch von dieser Rednerbuͤhne herab die traurigsten Prophezeiungen wegen der Folgen eines Systems vernahmen, das man als ein Chaos bezeichnet hat und dessen Voll⸗ zieher als Feinde des Volks geschildert werden, eines Sy⸗ stems, das, so sagte man, mit einer furchtbaren Katastrophe endigen wuͤrde. Und wir koͤnnen nicht glauben, daß man unter dem Worte „Katastrophe“ eine bloße Minittertat⸗Beränderung verstehe. Denn wir gehoͤren nicht zu denen, die eine Katastrophe in dieser natuͤr⸗ lichen Menh garz der Repraͤsentantiv⸗Regierung erblicken. Jene Prophezeiungen hatten also eine andere Bedeutung; es soll sich um andere Dinge, als um einen bloßen Kampf zwischen der Majoritaͤt und der Opposttion handeln, wenn anders man nicht einraͤumen will, daß das Wort des Redners, der sich also ausdruͤckte (Hr. Laffätte), seinen Gedanken um Vieles uͤberschritten hat. Gestern hat inzwi⸗ schen zu meiner Freude derselbe ehrenwerthe Redner seine Worte erlaͤutert, indem er erklaͤrte, daß sie nicht gegen die Verwaltung gerich⸗ tet waͤren, uͤber die er sich nicht mit Bitterkeit aͤußern wolle. (Hr. Laffitte: Ich hatte bei dieser öö die Fümarjpartie, nicht die Politik des Ministeriums im Sinne) Also gegen unsere aͤußere Politik bewah⸗ ren Sie noch einige Bitterkeit?“ Gelaͤchter. Hr. Laffitte: „Lachen heist keine Vernunftgruͤnde angeben. Ich habe gestern den Finanz⸗ punkt beruͤhrt und werde heute, wenn die Kammer es gestattet, die politische Fr ge behandeln.) Diese Erklaͤru Laffitte er⸗ vegte große Reugier in der Versammlung.

ng des Hrn. Hr. 8 Perier schloß

sichtig!“

118 bierauf den ersten Theil seiner Rede in folgender Weise: „Auch

wir wollen uns ohne alle Bitterkeit in einige Erklaͤrungen einlassen,

die Ihnen, m. H, beweisen, und Hrn. Laffitte daran erinnern sollen,

daß uͤber die beiden Hauptpunkte des Systems der Regierung, naͤm⸗ lich uͤber die aͤußere Politik und uͤber das Finanzwesen, zwischen seinen Ansichten und den unsrigen keine Verschiedenheit herrscht. Wenn wir einer Seits darthun, daß unsere Finanzplaͤne mit denen, welche Hrn. Laffitte seine Erfahrung eingegeben hatte, vollkommen uͤber⸗ einstimmen; wenn andererseits unsere aͤußere Politik nichts weiter, als die Ausfuͤhrung des Gedankens ist, den er selbst angedeutet hatte; wenn endlich der ehemalige Praͤsident des Conseils seinen Worten nicht den Anstrich einer ernsten oder absichtlich feindlichen Mei⸗ nungs⸗Verschiedenheit geben will, so wird man leicht einsehen, daß hier ein bloßes Mißverstaͤndniß obwaltet, das vor den guf welt⸗ bekannte Thatsachen gestuͤtzten Erklaͤrungen nothwendig verschwinden muß.“ (Den zweiten Theil der Rede des Hrn. Cas. Périer werden wir Morgen mittheilen.) 8 .

In der Sitzung vom 2lsten beschäftigte die Kammer sich, nachdem der Handels⸗Minister zwei neue Gesetz⸗Ent⸗ würfe von örtlichem Interesse eingebracht hatte, wie in allen Sonnabends⸗Sitzungen, mit den bei ihr eingelaufenen Bittschrif⸗

ten. Unter 5 Petitionen tüber die Reorganisation der Pairie,

worüber Herr Kératry Vortrag hielt, befand sich namentlich eine, die zu einem belustigenden Auftritte Anlaß gab. Der Be⸗ richterstatter weigerte sich nämlich, diese Bittschrift vorzutrazen, indem sie in unehrerbietigen Ausdrücken für die Kammer und namentlich für ein Mitglied derselben abgefaßt sey. Mehrere Opposttions⸗Mitglieder verlangten nichtsdestoweniger die Vorle⸗ sung der Bittschrift. Der Berichterstatter bemerkte, daß diese Mittheilung die Kammer mit Recht betrüben würde und daß er von der Kommisston ausdrüccklich beauftragt sey, die Bittschrift zu tadeln. Herr Taillandier, selbst ein Mitglied der Kem⸗ missson, bestritt dies, und Hr. Odilon⸗Barrot meinte, die Kom⸗ misston habe kein Recht, einen Tadel auszudrücken; sie könne nur der Kammer Vorschläge machen. Da von mehreren Seiten unaus⸗ gesetzt die Vorlesung der Petition verlangt wurde, so mußte der Prästdent darüber abstimmen lassen, worauf dieselbe mit einer Majorität von etwa 30 Stimmen beschlossen ward. Ein großer Theil der Versammlung stimmte gar nicht mit. Hiernach sahe Hr. Kératry sich genöthigt, die Eingabe mitzutheilen; er las Fol⸗ gendes: „M. H.! Der Unterzeichnete bittet Sie, geneigtest zu erwägen, daß die Erblichkeit der Pairie in den Wahl⸗Kollegien nicht mit der Reife und Sachkenntniß erörtert worden ist, die eine so wichtige Frage erheischt. Wenn einige Wähler Glau⸗ bensbekenntnisse in dieser Beziehung verlangt haben, so wußte die Mehrzahl nicht, was sie wollte, noch wovon eigentlich die Rede war, und handelte nur nach den Einflüsterungen schmutzi⸗ ger Blätter, wie der National, die Tribune u. s. w. u. s. w., so wie der Partei von Ränkemachern, die in diesen Zeitungen reprä⸗ sentirt wird.“ Hr. Kératry wurde hier durch ein anhaltendes Gelächter unterbrochen und mehrere Mitglieder der Centra riefen denen der Opposition zu: sie möchten nicht vergessen, daß sle selbst die Vorlesung verlangt hätten. Der Berichterstatter fuhr fort: „Betrachten Sie ja nicht, m. H., als die Meinung Frank⸗ reichs diejenige der Intrigants, die das Volk am Narrenseile herumzuführen suchen, noch diejenige der Betrogenen, die anders gehandelt haben würden, wenn ste den Fallstrick, den man ihnen legte, erblickt hätten. Sehen sie im Hintergrunde dieser Um⸗ triebe nichts als Unwissenheit, eine kleinliche unbefriedigte bür⸗ gerliche Eitelkeit und vorzüglich die Hoffnung, das Bestehende umzustürzen. Erwägen Sie dagegen, m. H., daß eine erbliche Pairie dem Lande große Bürgschaften der Ordnung und Sta⸗ bilität, mithin auch der Wohlfahrt, bietet, und daß der beste Beweis dieser Vortheile sich eben daraus ergiebt, daß die subversive sogenann⸗ te Partei der Bewegung sie verwirft. M. H., Frankreich verdankt die⸗ sen Elenden den Zustand der Unbehaglichkeit und Besorgniß, den es empfindet, und in Folge dessen den Verfall seines Handels. Las⸗ sen Sie uns nicht eine neue und vollständige Revolution bloß in der Absicht machen, Geld und Stellen und das Staatsruder ei⸗ nigen Charlatans ohne Tugend, ohne Talente und ohne imeren Gehalt, die Sie, wie uns, langweilen und Ihnen mit Ihren De⸗ clamationen, Lügen und unredlichen Absichten eine kostbare Zeit rauden, in die Hände zu spielen.“ Der Berichterstatter wollte hier nicht weiter lesen. Er wurde indessen dazu aus den Reihen der Opposition selbst ermuthigt, so daß er noch folgenden Schluß vortrug: „Belieben Sie, meine Herren, mit der Proposition des Herrn (er verschwieg hier den Namen) nach Verdienst zu verfahren; sie ist ein Werk der Demagogie und der Dummheit.“ Das Gelächter wurde hier allgemein und Herr von Bricque⸗ ville rief: „Ohne Zweifel ist von mir und meiner Pro⸗ posstion die Rede; warum nennen Sie nicht meinen Na⸗ men?“ Herr Keratry bemerkte, sich entschuldigend, daß er lieber diese ganze Persönlichkeit mit Stillschweigen übergangen hätte, und äußerte schließlich, daß der Inhalt der Eingabe, wie die Versammlung sich jetzt selbst überzeugt haben werde, den Ta⸗ del der Kommisston hinlänglich rechtfertige. „Warum nicht gar,“ riefen hier mehrere Oppositions⸗Stimmen; „die Meinung ist eben so Peehs eine andere; wir haben nicht das Recht, dieserhalb einen itesteller zu tadeln.“ Andere Stimmen: „Sie sind sehr nach⸗ Herr Salverte: „Das Petitions⸗Recht ist heilig, selbst wenn es in einer unziemlichen Weise geübt wird. Ich ver⸗ lange daher, daß man, da die Reorganisation der Pairs⸗Kam⸗ mer mittlerweile bereits stattgefunden hat, sowohl über diese Bittschrift, als über die vier andern, ganz einfach zur Tagesord⸗ nung übergehe, jedoch ohne allen Tadel.“ Diesem Antrage ge⸗ mäß, den auch die Kommission gemacht hatte, schritt die Ver⸗ sammlung zur Tagesordnung, wobei von beiden Seiten des Saa⸗ les noch einmal ausdrücklich bevorwortet wurde, daß solches ohne allen Tadel geschehe. Wer eigentlich der Einsender der betreffenden Petition gewesen, erhellet aus dem Moniteur nicht; eigige Blätter nennen einen Herrn Devillers in Paris, andere einen Herrn Gély in Mende. Die übrigen Petitionen, wor⸗ liber noch berichtet wurde, boten kein erhebliches Interesse dar. Am Schlusse der Sitzung begann noch die Berathung über die Proposition des Herrn Roger, in besonderen Fällen die Ehe zwi⸗ schen Schwagern und Schwägerinnen zu gestatten. Herr Gail⸗ lard de Kärbertin ließ sich wider und Herr Martin für den Antrag vernehmen, worauf die Fortsetzung der Debatte auf den nächsten Sonnabend (Lssten) verlegt

wurde.

Paris, 22. Jan. Se. Königl. Hoheit der Pr. von Würtemberg hatte gestern eine Privat⸗Audienz bei dem Könige.

Der Temps fol⸗ gende Betrachtungen an: „Der Zwiespalt, den wir voraus ge⸗ sehen, tritt jetzt ein; beide Kanimern befinden sich über zwei wichtige Gesetz⸗Entwürfe in Opposition gegen einanter. Die Commisston der Deputirten⸗-Kammer, der die von den Pairs amendirte Briequevillesche Proposition zurückgeschickt worden ist, beharrt darauf, Karl X. Exr⸗König zu nennen, und eben so hat die Commisston für den Rechnungs⸗Abschluß auf die Nichtan⸗ nahme der von der Pairs⸗Kammer gemachten Amendements an⸗

inz Paul Sr. Maj.

stellt in seinem Bülletin vom 21. Jan.

V

getragen.

hebt zuletzt die ganze Gesetzgedung auf. witl fast alle Gesetz⸗Entwürfe amendiren, den und ste hat als politische Gewalt das Rech

*

Dieser Konflikt ist ernsthafter, a

ls man glaubt Die Pairs⸗Kamn die ihr vorgele t dazu; wün

ontschieden, daß in dem Schrma M 56 Burgflecken enthalten

dieses Verfahren aber zu einem System, so wäre es dringe

einen Euntschluß zu fassen und den Einklang zwisch Gewalten wieder herzustellen. Kabinets!

jetzigen Gesetz Entwu und erhält i

die Pairs⸗Kammer gebracht,

entgegengesetz

durch unmöglich, oder unz

Gedankens.

schaffung der Feter des 21. Jan. führte h setzlicher Verwirrung in den Geschäften herbei; die heutigen Tag

die den hat ihre heut Die Geistlich Gebete und

Wenn rf vorlegt, ist hn verstümmel wo ten Sinne amendirt.

Die Opposttion der

e falligen Wechsel be keit zeigte einige suchte nicht durch der

Wie sonderbar 1

es der Deputirten-Kammer e es der Annahme desselben nicht 1 t zurück; dann

usammenhängend,

noch als

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wird der Entwuß eine andere Majorität ihn Die Gesetzgebung wird

en den Stac die Lage

ohne Einheit“

Pairs⸗Kammer gegen die

eute eine Art von

2

reits gestern präsentiren lasf ßigung, sie beschränkte sich nätiß

1-

einen Feiertag betrach

eren Pomp einer Trau

feier alte Erinnerungen zu wecken; sie hat ihren der P.h

durchaus fremden nungen geben wollen. hielten sich diesmal ruhig; ihre Partei lst steme stärker und geschickter geworden klug compromittiren,

Außer den beiden legislativen Ka Königl. Gerichtshof, der Nissisenhof stanz ihre gewöhnlichen Sitzungen, obgleich der 21. Feiertag noch nicht abgeschafft ist. halten und feierte daher au

„Der 21. 3 e einige kleine Vorfälle vorühe Leichenbegängniß des Deputin irchengebete statt, weil die Geistl

Sonnabends gestern.

Das Journal du Commeree bemerkt: ist ohne Unruhen, aber nicht ohn So fand z. B. das

gegangen.

Brousse ohne die üblichen K keit aufgefordert word

legung keine

mäß direkt nach dem Kirchhofe g

Beruf begriffen Auch die A

denn sie heg

keine Sitzung zu

en war, zur Todtenmesse zu feier

wird erst heute gelesen werden.

folge, war der Mittheilung dieses Verbots

die Bemerkung hinzugefügt,

Folgen

einer

gute Geist der Einwohner macht

liberflüssig.

Die Börse, die Bürea

Uebertretung dessel Von jeder Legion der Nationalgarde war fordert, sich bereit zu halten, und die Mairien versammelt, schlagen zu können.

und keinen Anlaß zu Uao nhänger der alten

t höhere Hoffnungen!“

nund das Tribunal er Das Handelsgericht pf

Vermeidung jeder üblen N n. Die Leiche wurde dem

Quotidienne an die Pfa daß die Regierung für ben nicht einstehen

Der gestrigen

en diese Vorsichts⸗Ma⸗

Dhnastien unter dem jetzigen e sle will sich nicht mehrn

mmern hielten gestern sier 3* Jan. 1

ebracht und die Todtenme

körn ein Bataillon auff Tambours waren auf 1 um auf das erste Signal Generalmarnt Die Verständigkeit des Klerus und! rege us der Behörden 2n

-

Bank waren geöffnet. In der Pairs⸗Kammer bemerkte mank

Abwesenheit einiger sonst sehr regelmägpi

den Pairs, z. B. der Herren v. Brézé, v. Noailles, Portalis m v. Ambrugeac.“ bune enthiekt in einer ihrer Nummern vom vmm

Die Tri gen November ein Schreiben, de Roche unterzeichnet hatte und wori daß die Juli⸗Regierung nur eine faktische, ab gründete sey, daß die Krone ohne Einw durch eine Deputirten⸗Kaͤmmer vergeb⸗

als

Spezial⸗Mandat besessen habe.

Dynastie ergebene Courrier de

aus der Trib

une auf.

nigl. Prokurator, wegen Angriffs

Erklärung vom 7. An

dessen Ver n bewies er keine rechte

Üigung der Nation n

en worden, die dazu i

Der bekanntlich der vorg

g die Sitzungen besuchn

fasser sich ein Hn

en werden solle

['Europe nahm dieses Schreiden Gegen beide Blätter wurde von dem Kb

auf die dem Könige duich we.

gerichtliches Verfahren eingeleitet und die Tribune bereits

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nun in derselben Sache der verantwortliche Ge Courrier de l'Europe, Hr. Ledue, wurde von der Jury, nach An

und des Ver

demgemäß von dem Gerichtezuse Geldstrafe von 3000 Fr. verurth „Der Assisenhof hat dem Gesch halbjähriger Haft und Artikels der Tribune verurtheil ist; auch abgesehen von

ezeimber v. J. von der Anklage frei gesprochen.

theidigers des Angekl

3000 Fr. Geld

dem R

Verurtheilung als beklagenswerth.

freigesprochen und verurtheilt, der Hat aber der Mitschuldige wird streng b gellosigkeit der Presse wa die Freiheit dabei verliert

nisse sich mit

theilt sind, wie die Regierung gen ein und dasselbe Blatt üb

nicht erlaubt,

Regierung zu seufzen,

gerathen?“

Das hiesige Civil⸗Tribunal besch einer für die Maler wichtigen Frage; daß nur dem Künstler, der ein G dem Besitzer desselben das Recht zu

Individuen füllen,

agten, für schuldig erklärt

strafe wegen

Gestern we schäftsführer d vor den Lissisenhof gelada hörung des General⸗Advokan

echtspunkt, erscheint uns di Wie! dasselbe Vergehen me

gust von der Nation ertheilten Rechte, üi

chsmonatlichem Gefängniß und ein ent. Der Tempsbemerkt hierüb aftsführer des Courrier de lEntropen Wiederholung ein t, dessen Verfasser freigesprochen wond

8t wwelches diejeuigen 56 Burgflecken sind,

iptthäter wird nicht verurthent estraft! Wir billigen die 3 hrlich nicht, wir glauben vielmehr, d

wenn wir aber sehen, wie die Gefän,

die wegen Preßvergehen venm

drei und dreißig mal Strenge tund es in Beschlag nimmt, ist es da

über diesen traurigen Zustand der Gesellschaft und g

oder lithographiren zu lassen. Der Polizei⸗Präfekt, Hr. Gis ben an die Redaction des Courrier

vor einigen Tagen gegebene Na

Aufstande de

stem der Straßenreinigung um daß von Sei wie der Courrier frang durchaus kein Aufstand, drohung irgend einer Ge

Straßenreini lichkeit und um 300,000

Ersparniß damals von

Sondon, D2. Van.

Anwesenheit

wird, über das Schicksal der in Bristol Tode verurtheilten Unruhestifter

Das Hof⸗Journ nister für jetzt keine Pai creiren würden, weil ste sey ihnen nöthigenfalls viele Pairs zu ernennen,

Im G

r hiesigen Lumpens

ten der Letzteren, ais behaup

gung s

die in so heftigen Kouflikt mit einand

äftigte sich dieser Tage m es hat nämlich entschieder emälde verfertigt, nicht ch istehe, es in Kupfer steche

quet, berichtigt in einem Schr frangais die von die sem Blcte

tet

chricht von einem beabsichtige ammler, die durch das neue C ihren Erwerb gekommen, dahse deren Zahl sich nicht auf g0l , sondern auf 1800 beianf noch ein Versuch dazu, noch eine 19 waltthätigkeit stattgefunden habe. D ey mit allen gesetzlichen Formen der Oeffem

Concurrenz im Oktober v. J. einem Privatmam

Fr. billiger als sonst in Entreprise gegeben und dülür allen Blättern gelobt worden.

Großbritanien

in der Hauptstadt,

e die vollko

lobe liest

man

Reform⸗Bill unterscheidet ssch Zahl der Burgflecken, welche ihr Wahlrecht veu

fern, daß die ren sollen,

darin festgesetzt wird.

als sie gebra Folgendes:

und Irland.

wo er b

nischeiden.

Der König wind bei seiner nächs ereits morgen erwal und Nottingham uu

al will neuerdings wissen, daß die M rs zur Durchbringung der Reform⸗MW Maßregel für unnöthig hielten; àe

mmen freie Hand gelassen,

uchten. Die

von der vorigen auch in

Hat nur das Haus ein

gegenwrl,

iyn sollen, so wird es zunächst auf die Untersuchung ankommen, die die wenigsten Ein⸗

Frage aber auch die Besitzer von Burgflecken selbst interesstren mag, hat sle doch für Reformisten der deren Gegner im Ganzen kein näheres Interesse. Eine große lsache der Verzögerung der Bill in der vorigen Sesston fällt haher ganz fort und die Debatten, welche damals 15 Sitzungen susfüllten, werden nur kaum die Hälfte dieser Zeit fortnehmen. zwar sind wohl noch andere Punkte da, von den nüstischen Redner Anlaß nehmen werden, ihr Talent und ihren patriotismus zu zeigen, das Land wird sie jedoch unstreitig mit her möglichsten Geduld anhören, denn es wird dabei denken, daß zvielleicht für Viele von diesen sprechlustigen Leuten die letzte Belegenheit ist, sich auszuzeichnen.“ Eben dieses Blatt, welches zu verstehen giebt, daß

z an die Stelle des Couriers getreten sey, indem diejeni⸗ gen Mittheilungen, die sonst der letztere erhalten habe, jetzt hm zugingen, versichert, daß gegründete Hoffnung vorhan⸗ hen sey, sämmtliche Ratificationen des von der Konferenz utworfenen Traktates bald eingehen zu sehen. Der Globe st in Bezug auf diesen Gegenstand in eine Kontroverse mit lem Courier gerathen, von welchem Blatte er sagt, daß es Ge⸗ üchte ausstreue, bloß um Gelegenheit zu haben, in seiner näch⸗ ien Nummer etwas widerrufen zu können. Er prophezeit fer⸗ er, daß der Courier mit Nächstem wieder ein Tory⸗Blatt

verden dürfte.

wohner zählen. So sehr diese

1 NRiederlande.

Aus dem Haag, 24. Jan. Se. Maj. haben befohlen, das Linienschiff „Waterloo“ von 74 K., unter Kap. Dibbetz, weiFregatten zu 44, eine von 32, eine Corvette von 28 und wei Briggs zu 18 Kanonen in dienstfertigen Stand zu setzen.

Se. K. Hoheit der Prinz von Oranien wird nicht vor dem Anfange des Februar in Herzogenbusch zurüicck erwartet.

Einer der beiden Barone von Tornaco ist aus dem Lupxem⸗ hurgischen hierher gereist und bereis durch Herzogenbusch ge⸗ vommen.

Unser Gesandtschafts⸗Secretair in London, Herr Dedel, wel⸗ her kürzlich der Ueberbringer der letzten Mittheilungen der Kon⸗ uenz war, befindet sich jetzt in Amsterdam und ist im Begriffe, ach England zurückzukehren.

An der Nord⸗Brabantschen Gränze haben sich in dem dies⸗ tigen Dorfe Budel, hauptsächlich zur Begünstigung des Schleichhandels, einige Belgische Soldaten gezeigt, die jedoch der General Meyer bald wieder vertreiben ließ. Während ihrer An⸗ besenheit hatten sie sogar die Unverschämtheit, die Belgische Flagge auf dem Kirchthurme des Dorses aufzustecken.

Ein hiesiger Mechaniker, Namens Adams, zeichnet sich durch die Ansertigung künstlicher Gliedmaaßen aus. In der Staats⸗ Lohrant wird berichtet, daß Ihre K. K. Hoheit die Prinzessin von Oranien, den genannten Kanstler beauftragt hat, mehrere einer Arbeiten für die in dem letzten Feldzuze invalide gewor⸗ denen Krieger anzufertigen.

Brüssel, 23. Jan. präsentanten⸗Kammer hat der K ärungen liber die Verordnung des General Miellen gegeben, welche er durch eine große Anzahl aufrührerischer Handlungen, die mit der Sprache der in Gent verbreiteten zahlreichen Schrif⸗ im in Vertindung ständen, zu rechtfertigen suchte. Er theilte u gleicher Zeit der Kammer eine zweite, von vorgestern datirte, Perordnung desselben Generals mit, wodurch erlaubt wird, daß aale Journale und periodischen Schriften wie zuvor gedruckt wer⸗ den dürfen, unter der Bedingung jedoch, Namen und Wohnung des Herausgebers anzuzeigen, und daß die Preß⸗Vergehen auch n der Folge von der Militair⸗Behörde gerichtet werden sollen. Nach einer langen Erörterung verstand sich der Minister dazu, Nuszüge aus den Berichten mehrerer Civit⸗ und Militair⸗Beam⸗ en zur Unterstützung seiner Aufklärungen auf das Bureau nie⸗ derzulegen. Am Schlusse der Sitzung legte der Kriege«-Mi— ister noch einen Gesetz⸗Entwurf über die Militair⸗Penslo⸗ en vor.

Im hiesigen Courier liest man: „Es wied versichert, haß die Regierung vorgestern Depeschen aus London empfangen habe, welche Vorschläge zur Modification des Friedens⸗Traktates nthalten sollen.“

Dasselbe Blatt sagt: „Der König fährt fort, dem Ge⸗ neal Desprez, Chef des Generalstabes unserer Armee, täglich Drwat⸗Audienzen zu ertheilen. Man weiß, daß der König sich den Ober⸗Befehl vorbehalten hat, und die dem Chef des Gene⸗ alstabes ertheilten Audienzen haben die Untersuchung der Berichte über den Zustand der Armee und über die zu treffenden Dispo⸗ sionen im Fall eines Angriffes von Seiten der Holländer zum Z weck. Es ist überfluͤffig zu bemerken, daß, wenn wir von einem etwanigen Rampf mit Holland sprechen, wir nur einen Krieg meinen können, der durch einen neuen Angriff von Seiten der Holländischen Armee angezindet würde. Einen Krieg dieser Art sind wir im Stande it Vortheil zu führen, und können die ersten Vortheile be⸗ nuzen, um die Offenstve zu ergreifen.“

In der heutigen Sitzung der Re⸗ riegs⸗Minister Auf⸗

Stuttgart, 24. Jan. Nach dem neuesten Bulletin über das Befinden der Prinzessin Sophie, hat Ihre K. H. vorgestern ud gestern Nacht keinerlei Störung im Gange der Besserung llitten und befand sich gestern früh wohl.

resden, 27. Jan. Nachdem die Kommission, welche ir Untersuchung und richterlichen Bestrafung der im Monat nugust vorigen Jahres zu Leipzig statt gefundenen tumultua⸗ ischen Auftritte niedergesetzt worden war, ihre Geschäfte beendigt hat, so haben Se. Königl. Majestät und Se. Königl. Hoheit sieselbe wiederum aufgelöst. Die früher aus gleicher Veranlassung b den Erzgebirgischen und Voigtländischen, sowie für den eißner und Leipziger Kreis, ingleichen die wegen Untersuchung . Bestrafung der Unruhen allhier niedergesetzt gewesenen Kom⸗ issionen sind bereits vorlängst nach Beendigung ihrer Geschäfte hres Auftrags wieder entledigt worden, und es sind daher nun⸗ ehr allenthalben die gewöhnlichen richterlichen Behörden wie⸗ er in ihre volle Wirksamkeit eingetreten.

Fialien.

Rimini, 11. Jan. Die Zahl der hier concentrirten päpst⸗ chen Truppen nimint täglich zu, heute sind 800 Manmn ange⸗ emmen und man erwartet eine zweite solche Verstärkung. Major naldi hat über dieses Corps Musterung gehalten. ge In einem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten vreiben aus Nom vom 14. Jan, heißt es: „Unmittelbar ach Ankunft der vorgestrigen Bologneser Post verbreitete sich

en die anti⸗refor⸗

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die Provinzen hätten sich unterworfen. Mit war ganz Rom davon unterrichtet, und selbst be⸗

nungen eines Volkes, welches so vieler Veraͤnderungen muͤde ist, und Ihre Talente, so wie Ihre ehe;. hen EEE deutende Personen schienen nicht an der Richtigkeit der Sache den ohne Zweifel die Erwartungen desselben erfuͤllen. 5 Gesetz⸗ zu vehie,1n Henanscht war 8 Freude Narh Die Anhan⸗ geber eines Volkes, das den Gesetzen gern gehorcht, sind Sie be⸗ ger und Vertheidiger des heiligen Stuhles triumphirten; die Li⸗ rechtigt, zu erwarten, daß Ihre Bemuͤhungen nicht fruchtlos seyn 8 Aussicht, d kei 8es werden. Ihre Lage ist muͤhselig und schwierig aber ruhmvoll;

„daß nun keine fremden und die Segnungen, welche Sie uͤber das Land ausbreiten, wer⸗

beralen waren zufrieden mit der Truppen eimücken würden, und das Volk freute sich auf unge⸗. den mit Ihren Namen auf die Nachwelt kommen. Wenn eine Columbische Convention uͤber die Grundlagen einer Union der

störte Karnevals⸗Lustbarkeiten. Hier ist wirklich ein Fall, wo 1 d Alle recht haben, und daher um so mehr zu bedauern, daß die Republik uͤbereingekommen waͤre, so wuͤrden sie weniger⸗ Schwierig⸗ Unterwerfung bis jetzt noch nicht erfolgt ist. Annäherungen sind keiten auf Ihrem Wege gefunden haben; aber die Ereignisse haben es aber geschehen, und man darf allerdings bald die offizielle Anzeige anders gefügt. Venezuela und Aequator haben bereits ihre Verfas⸗ von der Unterwerfung erwarten. Gestern bei kalter und dennoch sungen zu Stande gebracht; auf gleiche Weise muß Neu⸗Grenada dumpfer Witterun Vi tel nach 2 Uhr N v seine eigenen Gesetze haben. Sie koͤnnen, m. H., nicht auf gaͤnzliche 8 pfer Witterung, 8 W hr Nachmittags, Vollkommenheit rechnen. Legen Sie fuͤr das Gluͤck dieses Landes heerspürte man hier ein Erdbeben. Die töße waren nicht hef⸗ feste und unzerstoͤrbare Grundlagen, und uͤberlassen Sie es der Zeit, tig, undulirend, und wiedecholten sich schwächer nach 3 Uhr, so das Werk zu vollenden. Vor allen Dingen aber beschwoͤre ich Sie wie um 2 Uhr in der Nacht. Heute ist das Wetter heiter und im Namen dessen, was Ihnen das Heiligste ist, die nuͤtzlichen Leh⸗ angenehm.“ 3 ren und die ungeheuren und kostspieltgen Opfer der letzten 21 Jahre

nicht zu vergessen. Lassen sie eine weise, den Umstaͤnden des Landes angemessene Constitution den Stab seyn,

um die Schritte Ihrer neuen Behoͤrden zu leiten und sie vor Irrthuͤmer zu bewahren. Was mich selbst betrifft, so bin ich vom Streit der Parteien und von den Auf⸗ reg ungen einer fuͤrchterlichen Revolution umgeben gewesen. Allein dastehend inmitten politischer Stuͤrme, habe ich keinen anderen

das Gerücht, Blitzesschnelle

Spanien.

Madrid, 12. Jan. Die heutige Hofzeitung enthält ein vom Keiegs⸗Minister, Marquis von Zambrano, unterzeich⸗ netes Königl. Dekret, wodurch zur Beendigung aller Pur fica⸗ tions⸗Prozesse solcher Militairs, die sich unter der Cortes⸗Re⸗ gierung compromittirt haben, ein Termin von zwei Monaten festgesetzt wird.

Die Zahl der in Catalonien befindlichen Französischen Flücht⸗ linge wird täglich geringer; dieselben schiffen sich theils nach Ita⸗ lien, theils nach England ein. Graf Espanna, der General⸗ Capitain dieser Provinz, der einen zweimonatlichen Urlaub erlangt ban⸗ hat Befehl erhalten, sogleich auf seinen Posten zurückzu⸗ ehren.

Am 26. Dez. brach in Alicante in einem Hause, wo eine bedeutende Quantität Pulver vorräthig lag, eme Feuersbrunst auts, wodurch eine Exploston entstand, durch welche drei Häuser in die Luft gesprengt wurden; eine Person kam dabei ums Le⸗ ben, zwei andere wurden schwer verbwundet.

Griechenland.

Pariser Blätter enthalten Nachrichten aus Nauplia bis zum 25. Dez., denen zufolge die Opposttionspartei sich nach dem Gefecht in Argos nach Korinth zurückgezogen hat, wo auch die 45 in Hydra versammelt gewesenen Deputirten der Opposi⸗ tion gelandet waren; hier haben sie eine provisorische Regierung errichtet, die aus den Herren Zaimi, Coletti und Notaras be⸗ steht. Herr Delijani wurde zum Minister des Innern ernannt. Die Truppen der Opposttionspartei beliefen sich auf 2500 Mann. Der National⸗Kongreß setzte seine Berathungen in Nauplia fort.

Columbien.

Nachstehendes ist Fortsetzung und Schluß der (gestern abge⸗ brochenen) Botschaft des vormaligen Prästdenten der Republik Columbien an den Kongreß des neuen Staates Nen⸗Grenada:

„Dem Vice⸗Praͤsidenten waren die heroischen Anstrengungen der Bevoͤlkerung des Departements von Magdalena noch unbekannt, und er wußte noch nichts von den tapferen Thaten und glanzenden E1“ s. Unter diesen Umstaͤnden wurde

e 1 V ich vorgest en, in Folge dessen die Con⸗ Imis Airaton ng die eenr wleresch, genn. n Zolg⸗ dode Volt -. „Nachdem der Ueberrest der Polnischen 8. 8 Rechte, und die Buͤrger ihre Garantzeen wieder erhalten, und die dem General Rybinski, in den Schutz des Preußischen Staagtes Umtriebe einer Faetion, die der Republik zum Aergerniß ge⸗ aufgenommen, und ihr auf dem weiten Rückzuge durch Man⸗ dient hatte, nicht laͤnger gedulder werden sollten. Die Regierung gel an Verpflegung und Bekleidung wahrhaft bemitleidens⸗ konnte auf diese Weise die Zwecke der Reaction und einen hoͤchst werth gewordener Zustand durch freundliche und mühevolle glaͤnzenden Sieg erlangen, ohne daß ein einziger Tropfen Bluts Fürsorge wesentlich verbessert worden war, mußte das Preu⸗ oder eine einzige Thräne vergossen wurde. Durch Nachsicht ßische Geuvernement darauf Bedacht nehmen, daß diese und Maͤßigung geleitet, durch eben so tapfere als zur Ordnung ge⸗ von i argehr öß 7 ine Weis - , 4 Cö“ ihm dargebrachten großen Opfer auf keine Weise von Dauer neigte Truppen unterstuͤtzt, durch die moralische Staͤrke der oͤffent⸗ . IWIIIöI1“ . 1“ 7 lichen Meinung gekraͤftigt, und die Macht befitzend, alle Friedens⸗ sehn konnten. Die Entschließungen des Kaiserl. Russischen Ho⸗ stoͤrer zu verbannen, war fuͤr die offentliche Ruhe und fuͤr die Sicher⸗ fes waren damals nur in so weit bekannt, daß säenmmilfcen Ss⸗ heit des Landes nichts Fr fuͤrchten. Die Regierung war daher ge⸗ Polen unter⸗

fizieren des Rybiuskischen Corps die Rückkehr nach neigt, versoͤhnende Maßregeln anzunehmen, und den Vorschlaͤgen sagt, und nur in einzelnen Fällen eine Begnadigung vorbehalten, der Junta's von Apulo gemaͤß, wurden die Traktate, welche jenen

g 1 der Unteroffiziere und Gemeinen aber noch gar nicht gedacht Namen fuͤhren, abg eschlossen. Sie haben das Vergnuͤgen gehabt, war. Das Preußische Gouvernement, von der Ueberzeugung das Land zu durchreisen, ohne die Seufzer der Witwen und Wai⸗ .

1 . ausgehend, daß viele Offiziere und dere Individuen Ver⸗ sen zu hoͤren, welche nicht ausgeblieben seyn wuͤrden, wenn die Na d 88 mußten sa. Vaterland füs gae sim 65 tional⸗Regierung, einen brudermoͤrderischen Krieg einem Trak⸗ sichti mter de inde ¹ 4 tat vorzichend, durch dlutige Kaͤmpfe wieder eingesetzt wor⸗ den, beabsichtigte unter diesen Umständen die Anzahl oder den waͤre. Der Triumph der Gerechtigkeit und der Vernunft zeigt in diese Kategorie gehörigen Indioiduen kennen zu ler⸗ den Grad der Civilisation an, welchen das Land erreicht hat. Auf nen, indem es zwar fern von dem Gedanken einer Auslie⸗ den denkwuͤrdigen Seiten unserer Geschichte wird dieser Umstand serung derselben, dennoch nicht gemeint seyn konnte, ihnen nicht vergessen werden; er zeigt die Gnade der Regierung und die einen dauernden Aufenthalt in unserem ruhigen und glücklichen Menschlichkeit wie die Tugenden des Volks, welches Sie so wuͤrdig Vaterlande zu gewähren. Der Oberst von Canitz erhlelt daher repraͤsentiren. Anfaͤnglich erhoben sich zwar laute Klagen gegen die den Auftrag, die Offiziere des Rybinskischen Corps protokollarisch Verhandlungen zu Apulo, theils von Personen, die, von der unum⸗ darüber zu vernehmen: ob sie sich der Gnade Sr. Majestät des schraͤnkten Regierung gedruͤckt und gekraͤnkt, ein gerechtes Gefuͤhl Kaisers von Rußland unterwerfen oder welches Land seean 88 der Rache nicht unterdruͤcken konnten, theils von solchen, die eine lle ; 8 12 8 1. 8 4 Wiederholung der blutigen Scenen des Monats August 1830 fuͤrch⸗ gegengesetzten Falle zu ihrer Zuflucht wählen wollten. Die zur teten. Die endlichen Resultate des Traktats waren damals noch Bekanntmachung dieser Maßregel von dem kommandirenden Ge⸗ unbekannt, und jener patriotische Eifer war befriedigt, sobald man neral, General⸗ Lieutenant von Krafft, an die aufgenommenen sah, daß die Regierung zweckmaͤßige Maßregeln fuͤr die oͤffentliche Polnischen Militairs erlassenen Befehle, so wie eine von dem Ober⸗

sten v. Canitz dem General Rybinski zugesandte Benachrichtigung,

Sicherheit ergriff. Diese waren der Art, daß die Ruhe in den De⸗ partements nicht gestoͤrt worden ist. Vor der Wiederherstellung sollen warscheinlich die sogenannten Adressen seyn, von welchen in dem erwähnten Artikel die Rede ist; jedenfalls ist in keinem die⸗

der S en 1ve n EI“ und die rovinz Casanare, um der Anarchie und der Wuth des Despotismus zu je R entgehen, gezwungen, sich erst an die Regierung von Aequator, und 1ö““ deh te en voctn e. x spaterhin an die von Venezuela anzuschließen. Die letztere, nicht 3 10 8 99

zur Annahme der Amnestie bereden sollten. Von den Offi⸗ zieren erklärten sich mehr als zwei Drittheile mit Freuden bereit,

weniger gerecht als vorsichtig, fand sich nicht veranlaßt, die Graͤn⸗ zen ihres Staates auszudehnen, und Sie haben das Recht, densel⸗ 2 3 ben Akt der Gerechtigkeit und der Klugbeit von der Regierung von sich der Guade ihres rechtmäßigen Beherrschers zu unterwerfen. Aequator zu erwarten. Das Departement des Isthmus hat, wie Gleichzeitig aber auch wurden von allen ü⸗ bvergetretenen Polnischen alle uͤbrigen, die constitutionnelle Regierung anerkannt, und den Unteroffizieren und Gemeinen Namen⸗Verzeichnisse und National⸗ Scenen der Unordnung, deren Schauplatz es war, ist Ruhe und Ord⸗ Listen angefertigt und dabei ihre Wünsche in Betreff der Rlück⸗ kehr nach dem Vaterlande vernommen. Doch ehe noch diese

Verzeichnisse beendigt und eingereicht waren, erfolgte die Entschei⸗

nung gefolgt. Die Repraͤsentanten desselben wuͤrden jetzt in dieser erhabenen Versammlung Je seyn koͤnnen, wenn der Geist EEEöö“ ahen e eeegnse e eh.eee. dung Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, wonach sämmt⸗ neral Lujs Urdaneta, der gezwungen worden war, Aequator lichen Polnischen Unteroffizieren und Gemeinen, insofern sie nicht zu verlassen, bemuͤhte sich, die Theilnahme des Volkes an sei⸗ besonderer näher bezeichneter Vergehungen schuldig wären, eine nen verbrecherischen Plaͤnen zu erlangen. Das Volk von Panama allgemeine Amnestie bewilligt wurde.“ blickte mit Verachtung auf den Stoͤrer der Ruhe; aber er nahm zur „Unser hochverehrte Monarch fand Sich hierdurch bewogen, Gewalt seine Zuflucht, und so wurde der Isthmus in neue Unru⸗ seinen getreuen Unterthanen in der hiesigen Provinz, die schon hen verwickelt. Die Regierung schrieb energische Maßregeln vor Monate lang die Einquartierunz des Poinischen Militairs getra⸗ gen hatten, diese Last möglichst bald abzunehmen, und demzu⸗ folge den Rückmarsch der übergetretenen Unteroffiziere und Ge⸗ meinen nach ihrem Vaterlande anzuordnen, indem bei der Ge⸗

und eine kleine Abtheilung, unter Oberst Herrera, unterste tzt durch wißheit, daß ihnen unter Gewährung der nöthigen Verpflegung

die Anstrengungen der Einwohner, vernichtete jene Rebellenbaufen gänzlich. Vielleicht wird dieses Ereigniß den Geist der Revolution

und Unterstützung eine 1s freie Rückkehr nach ihrer Heimath

verstattet seyn würde, kemm Grund zu einem längeren Aufenthalt

unter uns ooͤllig ersticken, und der allgemeine Frieden in Neu⸗Gre⸗ nada der Anfang seines kuͤnftigen Wohlstandes seyn. Die Berichte, welche Ihnen die Minister der Regierung vorlegen werden, sollen Ihnen den Zustand unserer inneren und auswaͤrtigen Angelegenhei⸗ im Preußischen Staate vorhanden war. Zu gleicher Zeit befah⸗ len Se. Majestät die Abreise derjenigen Polnischen Offiglere, welche sich dafür erklärt hatten, nicht wieder in ihr Vaterland zu⸗ rückzukehren, und gewahrten der von allen Mitteln entblöß⸗

ten, der Armec, der Flotte und des Schatzes zeigen. Sie wer⸗ ten Mehrzahl derselben, eine großmüthige Unterstützung durch Be⸗

den Ihnen auch die Dekrete und Reformen vorlegen, welche in den verschiedenen Zweigen der öͤffentlichen Verwaltung von

willigung der erforderlichen Fuhren und des bisher bezogenen Ge⸗ halts bis zur Gränze des Preußischen Staates.“

der Exekutiv⸗Gewalt, inmitten der Aufregungen und Schwierig⸗ keiten, von denen sie umgeben war, angeordnet worden sind. Es Bei dem hierauf erfolgten Abmarsch der Unterofstziere und Gemeinen zeigte sich eben so wenig, als bei den Erklärungen der

Fuͤh⸗ rer gehabt, als mein Gewissen, und wenn ich nicht immer gut ge⸗ handelt habe, so habe ich mich wenigstens bemuͤht, nichts Boͤses zu thun. Dieser Weg wird mir niemals von meinen Mitzuͤrgern vor⸗ geworfen werden. Zum Schluß erlauben Sie mir, Nepraͤsentan⸗ ten des Volks, Ihnen zu dem Vorzug, Gesetzgeber von Neu⸗Gre⸗ nada zu seyn, Gluͤck zu wuͤnschen. Die Organisation und das Heil dieses Landes liegen 21 Ihren Haͤnden, und ich bringe Ihnen im Voraus fuͤr alles Gute, was Sie im Begriff sind fuͤr das Land zu bewerkstelligen, um die heiligen Pflichten Ihrer erhabenen Sendung gewissenhaft zu erfuͤllen, die Huldigung der Dankbarkeit dar

1 (gez.) Domingo Caicedo.“

Inland.

Berlin, 29. Jan. Die Königsberger Zeitung euthält im neuesten Blatte Folgendes: „In der in Hanau herauskommen⸗ den Zeitschrift, „Neue Zeitschwingen“ benannt, befindet sich in Nr. 23. vom 30sten Dez. v. J. eine von dem Dr. Spazier der Redaktion eingesandte Mittheilung, angeblich aus den Stand⸗ quartieren der Polnischen Armee⸗Corps in Preußen und Gali⸗ zien, welche, wenn sie wirklich von einem seyn sollte, einen merkwürdigen Beweis von dem Leichtstnn lie sfern würde, mit welchem der Einsender sich üder die Pflicht de Wahrheit und der Dankbarkeit hinwegzusetzen vermochte. Wem nun gleich bei uns in Preußen das gegen die übergetretene Polnischen Militairs beobachtete Verfahren hinreichend bekann ist, und zahlreiche, in den öffentlichen Blaͤttern erschienene, Dank sagungen Polnischer Offiztere die ihnen zu Theil geworden Huld und Guade unseres erhabenen Monarchen preisen, und die freundlich wohlwollende Aufnahme und Behandlung, welche sie hier gefunden, anerkennen, so wollen wir doch zur Steuer der Wahrheit eine einfache Darstellung des Sachverhältnisses hier niederlegen, und dem Einsender jenes Aufsatzes und den etwani⸗ gen gläubigen Lesern desselben die Nutzanwendung zu ihrem Be⸗ sten lberlassen.“ 8 Armee, geführt von

moͤge mir erlaubt seyn, die Auseinandersetzungen der Minister in ihren verschiedenen Berichten Ihrer Aufmerksamkeit zu empfehlen, da dieselben Resultate der Erfahrung und Klugheit sind. Sie, m. H., sind zusnummenberufen worden, um den Cund zu der Groͤße und dem Gluͤck von Neu⸗Grenada zu legen. Dies sind die Hoff⸗

Polen ausgegangen