1832 / 49 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gen. Die aus Gallizien gebürtigen Offiziere desselben Corps sind bvereits seit 14 Tagen m kleineren Trupps mit Vorspann oder Post hier angelangt, einquartiert und nach wenigen Tagen auf

dieselbe Weise nach Gallizien weiter geschafft worden.

DSDOeffentliche Danksagung und Anzeige.

Die Erwartungen, mit welchen wir dem Erfolge der in diesen Blaͤttern unterm 12. Dez. v. J. bekannt gemachten Anzeige wuͤrdi⸗ ger Frauen entgegen gesehen, sind uͤbertroffen worden! Der Verein verdankt mittelbar der gemeinsamen Thaͤtigkeit jener Wohlthaͤterinnen, welche sich demselben angeschlossen haben, un⸗ nittelbar aber jenem Woblthaͤtigkeits⸗Sinne, der vorleuchtend von den Allerhoͤchsten Personen herab durch alle Staͤnde sich be⸗ waͤhrt hat, eine Einnahme von

175 Rtl. Gld. u. 987 Rtl. Sgr. Pf. C. ““

welche in den Tagen vom 15. bis 20. Dez. v. J zum 4“*“ fleißes sich ergeben hat Aaumd dem sind seitunterer Be⸗;; kanntmachung vom 13. No- vember 1831 bis heute ein⸗ gegangen

xMmtabnraersverxn Summa 490 Rtl.Gld. u. 2134 Rtl. 6 Sgr. 6 Pf Rach unserer Anzeige vom 13. Nov. v. J. hatten wir eine Ein⸗ nahme von . 321 Rtl. Gld. u. 2753 Rtl. 23 Sgr. Pf. C. so daß mit Hinzurechnung vorstehender . 490 3034 6 6 ⸗7

üAnʒmn die Gesamtsumme bis heute 811 Rtl. Gld. u. 4887 Rtl 29 Sgr. 6 Pf. C. betraͤgt. 1

Wir glauben im Sinne der hiesigen Geber dieser Beitraͤge zu handeln, wenn wir (zur Ersparung der Kosten) die Namen und den Betrag der einzelnen Geber nicht speziell bezeichnen. Erwaͤh⸗ nen muͤssen wir aber der Theilnahme, welche hochangesehene Perso⸗ nen, durch hoͤheren Beruf vom Vaterlande entfernt, in der Haupt⸗ stadt Frankreichs fuͤr unsere Zwecke zu erregen gewußt haben, so daß sie zu obiger Einnahme einen Zuschuß von 2240 Fr. (608 Rthlr. 16 Sgr. 6 Pf.) uns haben zugehen lassen. Hierzu haben beigetra⸗ gen: Hr. Wirklicher Geheime Rath Baron von Werther 100 Fr., Hr. Wirklicher Geheime Rath Freiherr Alexander von Hum⸗ boldt 100 Fr., Hr. Baron von Meklenburg 100 Fr., Frau Beer und deren Soͤhne 500 Fr., Hr. Baron von Delmar 399 Fr, Hr. von Pourtales Gorgier 300 Fr., Hr. Leo 50 Fr., aus einer von demselben veranstalteten Sammlung 70 Fr., Herr v. Rougemont de Loͤwenberg 200 Fr., Herr Denis de Rougemont 100 Fr, Herr Abolph de Rougemont 100 Fr., Herr Baron v. Rothschild 100 Fr., Herr Baron v. Vaerst 100 Fr., Herr Graf v. Zech 100 Fr., ein Ungenannter (H.) 20 Fr.

Schwer ist die Aufgabe, fuͤr Wohlthaten, wie die bezeichneten, wuͤrdig in Worten zu danken. Die sorgsamste Verwendung der em⸗ pfangenen Gaben wird unseren Dank bethaͤtigen.

Wir erfuͤllen zugleich noch eine Pflicht, indem wir von der rast⸗ losen Thaͤtigkeit oͤffentlich zeugen, mit welcher Herr Maisan, Schutz und Armen⸗Vorsteher, durch seine Ermittelungen uͤber die Huͤlfs⸗ beduͤrftigkeit der sich meldenden Individuen, dem Vereine hoͤchst nuͤtzlich gewesen ist, wie nicht minder von der Bereitwilligkeit des Herrn Hofraths Bergemann, so wie der Herren Schuͤttler und Humblot, mit welcher diese in gleicher Beziehung dem Vereine ent⸗ gegengekommen sind. 8 1

Die Mittel des Vereins haben denselben in den Stand gesetzt, bis jetzt 203 Kinder in seine Obsorge zu uͤbernehmen. Die zweck⸗ maͤßige Verwendung der verabreichten Unterstuͤtzungen, Erziehungs⸗

C.

Poln. Pfbr. —. do. Part. 58 ½.

die zum Verein gehoͤrigen Frauen und einige Mitglieder desselben

19

uͤbernommen haben, gesichert. Berlin, den 5. Februar 1832. 8 327 Der Verein zur Unterstuͤtzung und Erziehung der in Folge der Cholera verwaisten Kinder. v. Auerswald, Blesson, Bode, Friebe, Keibel, Klein, Knoblauch, Dr. Kluge, Kunowsky, Marchand, Joseph Mendelssohn, Odebrecht, Paalzow, Roß, Rust, Schulze, Dr. Wagner.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends [Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

339,7 Par. 338,8 Par. 338,3“ Par.

6,8 °R. 0,0 °R. 3/8 °R.] Quellwaͤrme

8,0 °R. 6,8 °R. 6,02 R. 5,5 °R.

89 pCt. 55 pCt. 82 pCt.

heiter. sonnig. mondhell. O. O. O.

1832 15. Februar.

Luftdruck.. Luftwaͤrme .. Thaupunkt.. Dunstsaͤttigung Wetter IWIW

Flußwaͤrme 0,0 °R.

5

Den 16. Februar 1831.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

99³* 105 ½ 105 ¾ 105 ½

E- Hrief.]Geld.

94 102

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Sb. I WD. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsbg. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

Grofshz. Pos. do.

Wechsel-Cours.

Ostpr. Pfandbrf. Pomm. Pfandbrf. Kur- u. Neum. do. Sechlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z. Sch. d. K.- u. N.

88 ½ 93 93 95 ½ 94 35 97½ 98 ½

59

IIoll. vollwv. Duk.

Neue dito. Priedrichsd'or .. hisconto

18 ½ 19 13 ½ 3

uA0, e.XA *B Preuss. Cour Brief.] Geld.

18 ¾ 13¼ 4

96 ¾ 98

SEIEereEeUnenn-

300 Mb. ““ 300 Mk. LStl.

300 Fr.

Amsterdam dito

Hambu rg dito

London..

Men in 20 Xr. Augsburs.

Breslau 5

Leipzig

Frankfurt a. M. WZ. Petersburg BN. Warschau

2 Mt. 145 ½ Kurz 153 2 Mt. 152 3 Mt. 2 Mt. Mt. 8 Tage 2 Me

104 ½

103 ½ 103 ½ 39 ½

.100 Thl. EII 190 Kbl. [3 Woch.

.. 600 Fl. Kurz Mer -2,I-U-HN.ieer Sbs. TddAces./d cresx*εεεαέeφαυαέ νααεeμάνα n baad Hxvy,

Nicht-Amtliche Cours-Notizen.

Berlin, 16. Februar. (Ende der Börse.) 5 % Met. 90 ½. 4 9 do. 79 ½⅛. B.-Actien 793. Russ. Engl. 100. Nied. wirkl. Sch. 40 ½, do. 68 Anl. 92 ½.

v““

Oest.

Neap. Engl. 84 ½, do. Falc. 74 ¾.

Amsterdam, 14 Februar. 1 Nied. wirkl. Sch. 39 ⁄. Kanz-Bill. 15 ½. 6 % Anl. 91 ¼. 5 9 neue

Anl. 93 ¾. Russ

CI 208* Hamburg 3

370 Kop. 86.

81.

v

POfandbriefe

Oest. 5 % Met. 85.

St. Petersburg, 8. Februar.

58 Metall. 85 ½. 498 do. 76. Bank-Actien 1107.

Hamburg, 14. Februar.

.Aul. Hamb. Cert. 85 ½. Pola. 115. Dän. 62 ½.

9 bhr.

Mon. 9 91. Silber-Rubel 367 Kop.

Warschau, 12 Februar. vne u 84 ½ 85. Part.-Obl. 359 363. Russ. Assign. 19.

Wien, 11. Februar.

Freitag,

historiques en Sonnaben

Sonntag,

Gemalde in 4

Sonntag,

Berichti 192, Sp. 1, 2 st. „Meerpflan

NFUES

Neap. pr. con Rente perp. 53 ¾

86 ½. Actien 1363. 1

b1“ v“““

Königliche 7, Febr. sendschön, Burleske in 1 Akt, mit Gesang, von C. Blum. 8 auf: Ottavio Pinelli, Ballet in 3 Albtheilungen. b Elsler: Giuletta.

Im Schauspielhause: Avant, pendant et apres, esqubgs

spiel in 5 Abtheilungen, von F. Grillparzer. Großherzogl. Hos⸗Theater zu Darmstadt: Medea, als Gastii Im Korzertsaale des Schauspielhauses: Subseriptionshal,

Musik von Beliini. komische Operette in 1 Akt.

Paris, 10. Febr. cour. 96. 80. Iproc.

237 Frankfurt a. M., 13. Febr. 4proc. 76 .„.. 76 ¼1 ½. 2 ½proc. 45.

179 ¼. G. Poln. Loose 58 ½. 58 ½.

nd Verpflegungs⸗Gelder ist durch die fortwaͤhrende Aufsicht, welche

do. 75 ½. Oest. 53 Met. 81 ½. Russ

.(v. 18 ¾ ½) 89 x¼. Neap. Falc. 71 ¼.

Schauspiele. Im Opernhause: Der Spiegel des d

Dlle. Fanny Elsler: Amalie.) 3 actes, par MM. Scribe et Rougemont.

d, 18. Fehr. Im Schauspielhause: Medea, Trau (Mad. Vetter,

19. Febr. Im Opernhause: Die Wiener in e

lin, Lokal⸗-Posse mit Gesang in 1 Akt. Hierauf: Die ßeeu der Ritter, Zauber⸗Ballet in 3 Abtheilungen. (Dlle. Fannh h ler: Fee Viviane.

Im Schauspielhause: Herrmann und Dorothea,

Dlle. Therese Elsler: Prinzesstu Iseutt

b Familes Abtheilungen, von Dr. Töpfer. Hierauf: 8

same Ehen, Posse in 2 Abtheilungen.

Königstädtisches Theater.

Freitag, 17. Febr.

im Feenreich, Zauberspiel in 2 Akten. Sonnabend, 18. Febr. Spielers, Melodrama in 3 Akten.

Lindane, oder: Der Pantoffelmnte Drei Tage aus dem Leben ein

19. Febr. Die Unbekannte, Oper in 2 Pm Hierauf: Der Sänger und der Scue

gung. Im gestrigen Blatte dieser Zeitung,: eile 17 (in dem Artikel: Gartenbau⸗Verein zen“, I. „Moorpflanzen“.

TE BUERSEN-NACHRIOHTXN.

5proc. Rente pr. compt. 96. 0. r. compt. 66. 50. fin cour. 66. 55. öha npt. 78. 19. Hn engr. 79. 20: 5 te 5proc. Röm. Anl. 76 ¾. 5proc. Beig. Aul. Oesterr. 5proc. Metall. F lproc. 19 ½. B. N. Part.⸗Obl. 122 ½. 122 ¼. Loose zu 100†

361.

Gedruckt bei A. W. Heyn

8

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Bekanntmachungen.

unertisßemtent. Der Tuchhaͤndler Johann Christian Grassmann und nach ihm dessen Ehefrau, Anne Dorothea geborne Gardicke sind hierselbst verstorben und haben zu ihren Erben nachstehende Verwandte hinterlassen. A. von Seiten des Grassmann:

1) die Kinder seiner verstorbenen aͤltesten Schwester Dororhea Elisabeth gebornen Grassmann, verehe⸗ licht aewesenen Tuchmacher Bante hier,

2) die Kinder seiner verstorbenen zweiten Schwester Marie gebornen Graffmann, verehelicht gewesenen

Tuchmacher Bautze, .

de Kinder seiner verstorbenen dritten Schwester,

verehelicht gewesenen Tabacksspinner Fresow, Anne

Maarerhe gebornen Grassmann zu Frankfurt a O

seine vierte Schwester, die Wittwe Bautze, Louise

gedornen Grassmann hierselbst.

B. von Seiten der verehelichten Grassmann: 1) die Kinder ihres zu Drossen verstorbenen Bruders,

des Tuchmachers Gaedicke,

2) de Kinder ihrer zu Landsberg verstorb. Schwester,

verchelicht gewesenen Toͤpfer Kurt,

3) die Kinder ihrer zu Baerwalde verstorb. Schwester,

perehelicht gewesenen Tischler Brachmann. Die zub A. Nr. 1. 2. 4. und B. Nr. 1. aufgefuͤhr⸗ ten Erben sind bekannt, dagegen die ⸗ub A. Nr. 3. und B. Nr. 2. und 3. genannten Fresow⸗, Kurt⸗ und Brachmannschen Kinder ihrem Aufenthalte nach un⸗ bekannt. Diese letztern werden daher aufgefordert, sich zur Anmeldung und Wahrnehmung ihrer Gerechtsame binnen 3 Monaten und spaͤtestens in termino den 21. Mai d. J.

bei dem unterzeichneten Gericht zu melden, und zu legitimiren, wobei ihnen eroͤffnet wird, daß fuͤr die sämmtlichen abwesenden Erben der Justiz⸗Commissa⸗ rius Schultze hierselbst als Curator bestellt worden ist und die Nachlaßmasse nach dem Inventario 5860 Thlr 18 sgr. 7 pf. Cour. beträͤgt.

Reppen, den 5. Februar 1832

Koͤnigl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

““ e

Nachdem uͤber das Vermoͤgen des bisherigen Lieu⸗ tenants und Rechnungsfuͤhrers im 6. Ulanen Regi⸗ mente Loͤffler durch die Verfuͤgung vom 31. Januar c Concurs eroͤffnet worden ist, so werden nunmehr alle unbekannten Gläaubiger, die an die gedachte Con⸗ curs Masse einen Anspruch zu haben vermeinen, hier⸗ mit bffentlich vorgeladen, in dem auf

den 14. April 1832 Vormittags um 10 uhr

vor dem Deputirten Land⸗Gerichts⸗Rath Bruͤckner in unserem Partheienzimmer angesetzten Termine persoͤn⸗ lich oder durch gesetzlich zulässige Bevollmaͤchtigte, wozu ihnen bei etwaniger Unbekanntschaft die Justij⸗ Commisserien Guderian, Mittelstaͤdt, Ogrodowich, Ma⸗ cicjeweti und Weimann hierselbst zur Auswahl vorge⸗ schlagen werden, ihre Anspruͤche gehorig anzumelden und deren Richtiskeit nachzuweisen, widrigenfalls die⸗

Allgemeiner Anzeiger für

jienigen, welche in diesem Termine nicht erscheinen, mi sallen ihren Forderungen an die Masse praͤciudirt und

hnen deshalb gegen die uͤbrigen Creditoren ein ewi⸗ ges Stillschweigen auferlegt werden wird.

Posen, den 29. October 1831.

SNsl Preuz. andgerich.

u-5 Die Ausstellung zum verloosen bestimmten Kunstgeg stets klarem Wetter, den Kunst- Gedruckte Verzeichnisse, ertheilt der Kunsthändlen

derer, ist bei jetzigem, liebhabern täglich geöffnet. Pläne und Loose darüber, Jasoby, Linden No. 35.

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Literarische Anzeigen.

Die in dem gestern ausgegebenen Blatte des Maga zins fuͤr die Literatur des Auslandes angezeigten Werk⸗ sind bei mir vorraͤthig, oder durch mich in sehr kurzen Zeit und zu billigen Bedingungen zu beziehen.

1 A. Asher, Neue Friedrichsstraße Nr. 49.

Bei Friedr. Regensberg in Muͤnster ist eben

erschienen und durch alle Buchhandlungen zu be⸗

ziehen, in Berlin durch Ludwig Oehmigke, Burg⸗ straße Nr. 8, an der langen Bruͤcke:

Seiner Erzellenz des ehemaligen Koͤnigl. Preuß. Staats⸗Ministers Carl Freiherrn vom und zum Stein (gestorben zu Cappenberg am 29. Juni 1831) Lebens⸗Abend; zugleich als ein Bei⸗ trag zu dessen etwaiger kuͤnftigen Biographie. Von dem Arzte des Verewigten, Dr. J. H F. Wiesmann. gr. 8vo. geh. Ord. Pap. 7 sgr., fein Pap. 10 sgr.

Bei W. Logier in Verlin, Friedrichsßraße Nr. 161 ist V. erschienen, und in allen Buchhandlungen zu haben:

Huͤlfs⸗Tafeln wider die Indische Seuche, als Resultat eigner praktischer Erfahrung

von Dr. K. G. Wolfart, 1 öord. Professor der Heilkunde an der hiesigen Universitaͤt. Preis geh. 1 Thlr.

Unter diesem Titel ist eine Schrift erschienen, die durch Originalitaͤt und umfassende Ansichten uͤber die Natur und Behandlunge⸗Art der Cholera dazu beitra gen wird, die Heilung zu erleichtern und das Wohl der leidenden Menschheit zu befordern. Um auf die einfachste und uͤbersichtlichste Weise, von den ersten oft unscheinbaren Anfaͤngen bis zur Hoͤhe der Krankheit aus den sehr genau bezeichneten verschiedenen Symp tomen, den jedesmaligen Standpunkt des Uebels zu erkennen, und mit Sicherheit das dabei zu beobachtende Heilverfahren zu ergrejsen, sind Tabellen beigefuͤgt,

welche zugleich in gedraͤngtester Kuͤrze die vollstandigste

5 31† die Preußischen Monographie dieser Krankheit enthalten. Das Ganze st ein Ergebniß des gluͤcklichsten Heiloerfahrens de⸗ Jerfassers, in zahlreichen Faͤllen waͤhrend der Cholera⸗ zeit in Berlin. Nicht bloß Aerzten, sondern auch andbewohner von Bildung, die bei dieser nur durch schnelle Huͤlfe zu uͤberwindenden Krankheit fuͤr sich und ihre Umgebung zu wissen verlangen, was sie in jedem einzelnen Falle, rettend zu thun haben, ist diese Schrift zu empfehlen.

In Ferd. Duͤmmlers Buchhandlung, Linden Nr. 19 sind eben erschienen:

Encke, J. F., über die geographische Länge und Breile der Berliner Sternwarte. Broch. 10 sgr.

über den Cometen von Pons, 1ste Abhandl Br 21 s

8 Broch. 123 sgr.

8 v“ I1““ 1 Neue Verlags - Musikalien

von T. Trautwein, Breitestrasse No. 8:

Reifsiger, C. G. Gesellschafts-Lieder für vier Mannerstimmen, allen deutschen Liedertafeln ge- widmet, O. 73. L. 1. 3. Preis eines jeden Heftes in ausgesetzten Stimmen uebst Partitur. 20 sgr.

Rapmund, sechszig der gewöhnlichsten Kirchen- Melodien zum Gebrauch in Schulen, dreistim- mig gesetzt. Subscr.-Pr. 10 sgr.

Canzone veneziana (Benedetta sia la madre etc.) con Variazioni per voce di mezzo Soprano o Te- nore, composte di Gust. Gugl. Teschner 5ssgr.

Nicolai., Otto. Duett füär Sopran uud Bass:

„O seelig wer liebt!“ mit Begleitung des Piano- forte O. 14. No. 1. 10 sgr.

Derselbe. Duett für Sopran und Bass:

„Auf ewig dein!“ mit Begleitung des Pianoforte. O. 14. No. 2. 7 ¼ sgr.

Bei Ludwig Oehmigke in Berlin, Burgstraße Nr. 8, an der langen Bruͤcke, so wie in Neu⸗Rup⸗

pin ist zu haben: . Dr. F. A. Niemann's

Geographisch⸗ statistisches Comtoir⸗ und Zeitungs⸗Lexikon.

Nach den neuesten Bestimmungen. Oder Beschrei bung der Laͤnder, Meere, Seen, Fluͤsse, Inseln, Ge— birge, Reiche, Provinzen, Staͤdte, wichtigsten Flechen und Doͤrfer, Fabrikoͤrter, Baͤder ꝛc. in Hinsicht der Lage, Groͤße, Produkte, Merkwuͤrdigkeiten, Staats⸗ einrichtungen, Hauptbeschaͤftigungen, Fabrikate des Handels, der Anzahl der Bewohner und Haͤuser. In alphabetischer Ordnung. Fuͤr Geschaͤftsmaͤnner, öffentliche Buͤreaux, Comtoirs, Kaufleute, Fabrikan ten, Manufakturisten, Zeitungsleser, Reisende, uͤber haupt fuͤr gebildete Staͤnde und Jeden, der uͤber (Gegenstände der Geographie schnell belehrt seyn will. Zweite Auflage. gr. 8 0. geh. Preis: 2 Thl. 10 sgr. Ein geographisches Handworterbuch ist heutiges Tages nicht nur fuͤr jeden Geschaäftsmann, sondern

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taaten.

Beduͤrfniß, um sich schnell uͤber Gegenstaͤnde Geographie belehren zu koͤnnen. Das gegenwirmn Comtoir und Zeitungs Lexikon hat sich eine ßerordentlichen Beifalls zu erfreuen, daß d Auflage binnen 1 ½ Jahre voͤllig vere wurde Eine solche guͤnstige Aufnahme verme Eifer des Verfassers, dem Werke den moͤglichst der Vollstaͤndigkeit und Brauchbarkeit zu n Daher erscheint dasselbe hier nun in einer zu durchaus verbesserten undsehr erweit Auflage. Nur sehr wenige Artikel der ersten lage blieben unveraͤndert; die meisten wurden sert, erweitert und vervollstaͤndigt, und uͤber 40 Artikel wurden hinzugefuͤgt, so daß diese hinsichts der Richtigkeit seiner Angaben und d staͤndigkeit seiner Artikel, allen Anforderungen man jetzt an ein geographisches Handwoͤrterbu chen kann, vollkommen entspricht. 1 Quedlinburg bei G. Basse.)

Bei F. A. Brockhaus in Leipiig erscheint in zelnen Heften von 8 Bogen:

Conversations⸗Lexicon

der neuesten Zeit und Literatur.

Dies Buch ist nicht nur ein Supplement zu derse ten und den fruͤheren Auflagen der allgemeinen Encyelopaͤdie, sondern auch ein fuͤr sich best und in sich abgeschlossenes Werk. Sein zwech allgemeine Real⸗Encyelopaͤdie mit der, besonder zwei Jahren so maͤchtig fortschreitenden Zeit, im e. klange zu halten, es vor dem Veralten zu schuͤtzen,! den Zeitgenossen ein treues Bild der Gegenmet⸗ geben. Das Werk wird 150 200 Bogen umfge⸗ und in diesem Jahre noch complett in den 9e der Abnehmer sein. Das erste Heft erscheint im u. Der Preis ist fuͤr jedes Heft auf Druckpapier 1 auf Schreibyap. 10 sgr. und auf Velinpap. 19

Bestellungen nimmt an die S

Enslinsche Buchhandlung in Nn

““ Breitestraße Nr. 23

ehmigke in Berlin, Burzg

Bei Ludwig O 1, Pum Bruͤcke, so wie in Neu?

Nr. 8, an der langen pin ist zu haben: Das ganze Geheimniß, sowohl der Fabrikation des echten coͤlnischen We (Eau de Cologne). als auch zweier geringere⸗⸗ ten desselben. Aufrichtig mitgetheilt und so da2 ben, daß dieselben danach zum Verkaufe cbes eigenen (Gebrauche von Jedermann verfertigt ven koͤnnen. Fuͤr Destillateure, Branntweinbrenner, queurfabrikanten, Apotheker, Galanteriewaareng⸗ ler und uͤberhaupt alle dieienigen, welche⸗ „9 fuͤmerien handeln oder dieselben zum Verkaa⸗ eigenen Gebrauch verfertigen. Nach 5en 1 schen Notizen eines ehemaligen Fabrikardertn beitet von Dr. K. Stein. Mit 1 Abbild. 8

Wasce

fuͤr jeden Gebildeten uͤberhaupt, ein nothwendiges

Preis 10 sgr. 8 (Auedlinburg bei G. Basse⸗.

49 do. 75. Bank-Actien 1128. Russ. 1

1 uscriptionen;

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Amtliche Nachrichten. Kronibdes 1

Des Königs Majestät hahen den Ritterguts⸗Besitzer und 8⸗Deputirten von Osten auf Witzmitz zum Landrath des genwalder Kreises, im Regierungs⸗Bezirk Stettin, Allergnä⸗ ist zu ernennen geruht. 8 h Seine Majestät der König haben dem Prediger Lötz zu cß⸗Stepnitz, im Regierungs⸗Bezirk Stettin, den Rothen Ad⸗

Uhhoben vierter Klasse zu verleihen geruht. 1

Der Justiz⸗Kommissarius Zeppenfeld zu pe ist zum ptarius im Departement des Hofgerichts zu Arnsderg, mit hebehaltung seines Wohnsitzes in Olpe, ernannt worden.

G Li fi e . raufgerufenen und der Königlichen Kontrolle der Staatspapiere als amortisirt nachgewiesenen Staatspapiere.

öEScheine.,

Des Dokuments Datum

des

Geld⸗ 8 sorte.

Betrag. Rthlr.

50 200 25 25 50 50 25 100 25 25 100 25

25

Litt.

Nr.

vom 2. September 1830.

Courant. 20. Dezember 1830.

9,050 13,803 40,087 81,737 45,053 42,6888

9,612 V 70,229 21,698 82,841 5,167 V

14. Februar 1831.

17. März 1831.

49,569 9570 9583 9570 49,583 827,811 34,054 65,567 55,568 25,081 7,809 1.,893 12,902 A,161 18,026 18,026 18,026

2E2S2=2ö2=hn”enneens

31. Oktober

25 Berlin, den 31. Dezember 1831.

Abgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Adamow,

h Courier nach Wien.

Zeitungs⸗Nachrichten. Auskend.

Frankreich.

Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 9. Fe⸗ bruar legte der Kriegs⸗Minister die beiden von der Pairs⸗ Rammer veränderten Gesetz⸗Entwürfe über die Rekrutirung und ber das Avancement bei der Armee vor; er bemerkte, beide Ge⸗ tt⸗Entwürfe wären von der Pairs⸗Kammer so wesentlich ver⸗ bessert worden, daß er die Herren Deputirten nicht dringend ge⸗ ug ersuchen könne, selbige in ihrer gegenwärtigen Abfassung an⸗ unehmen und dadurch einem von der Armee schon so lange üühlten Bedürfnisse abzuhelfen. Nachdem die beiden Gesetz⸗

twürfe den Bureaus zur Prüfung überwiesen worden, degan⸗ wven die Berathungen über das Budget des Justiz⸗Ministe⸗ iums. Hr. Portalis trug auf eine Heradsetzung der Ge⸗ halte der Ersten Präsidenten an den Königl. Gerichtshöfen, so vie der Vice⸗Präsidenten bei den Tribunalen erster Instanz, an. t glaubte, daß sich im Allgemeinen wesentliche Verbesserun⸗ geen in die Justiz⸗Verwaltung einführen lassen würden, wenn man suvörderst die Bezirks⸗Tribunale, dann die Königl. Gerichts⸗ döfe, hierauf den Staats⸗Rath, endlich den Rechnungshof einge⸗ 8. ließe. (Gelächter.) Der Redner kam demnächst auf verschie⸗ F Thatsachen zurück, aus denen er den Schluß ziehen wollte, die Gerichtsbehörden nicht immer ihre Schuldigkeit thäten; amentlich gedachte er der Embrigadements der Arbeiter und der utweichung des General⸗Kasstrers. Es sey um so unglaubli⸗ er, fügte er hinzu, daß solche Dinge sich unter den Augen des

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. Grofsiegelbewahrers zutragen könnten, als dieser doch mit einer

eispiellosen Strenge gegen die Zeitungsschreider verfahre; die zerrhaftungen dieser Letzteren ließen sich um so weniger rechtferti⸗ n, als jeder verantwortliche Geschäftsführer eine Caution ge⸗ 8 abe, an die die Regierung sich halten könne. Von den 3 malisten wandte Hr. Portalis sich zu den St. Simonianern;

h um so seltsamer, äͤußerte er, daß man plötzlich gegen Sekte mit solcher Strenge verfahre, als man sle ein

diese

8 1

rechtskräftigen Erkenntnisses.

ganzes Jahr hindurch ihre öffentlichen Vorträge ungestört habe halten lassen, und als es in Paris eine andere Gesellschaft, die der Volksfreunde, gebe, die bei weitem gefährlicher als jene sey, und die man ruhig fortbestehen lasse; vielleicht schone man diese Gesellschaft bloß aus dem Grunde, weil es unter ihren Mitgliedern Maänner gebe, die der geheimen Polizei angehörten, und die das Ministerium von allen Thorheiten der sogenannten Volksfreunde in Kenntniß setzten, damit dasselbe sich das Ver⸗ dienst beilegen könne, alle Monate einmal den Thron und das Land zu retten. Am Schlusse seines Vortrages forderte der Red⸗ ner noch den Großsiegelbewahrer auf, der Kammer über die in der Nacht vom 1sten auf den 2ten entdeckte Verschwörung, so wie über den ihr vorangegangenen Plan, in der Notre⸗Dame⸗ Kirche Sturm zu laͤuten und die Thürme in Brand zu stecken, einige Aufschlüsse zu geben; es sey doch sehr sonder⸗ bar, fügte er hinzu, daß, bevor dieser Plan zur Ausführung gekommen, er bereits in den Englischen Journalen verkündigt worden sey. Hr. Barthe erklärte sich bereit, diese Aufschlüsse späterhin im Laufe der Berathungen über die einzelnen Artikel des Budgets seines Ministeriums zu geben. Der Handels⸗ Minister unterbrach hier die Debatte, um der Versammlung 15 Gesetz⸗Entwürfe von örtlichem Interesse vorzulegen. Herr Dumont setzte demnächst die Berathung über die Ausgaben des Justiz⸗Ministeriums fort; er lobte die Geschäftsthätigkeit und Sparsamkeit, wodurch dieses Ministerium sich vor allen übrigen auszeichne, und leugnete die Möglichkeit, daß sich die Zahl der Königl. Gerichtshöfe noch vern ndern lassen würde; dagegen meinte er, daß sich in dem Personale der höheren Jußi Beamten noch einige Reductionen vornehmen lassen möch⸗ ten. Herr Lherbette glaubte, daß man die Tribunale 1ster Instanz um 2 vermindern und dadurch eine Ersparniß von mehr als 1 Mill. erzielen könnte. Herr Gillon verlangte eine Ermäßigung der Gehalte der Ersten Prästdenten und der General⸗Prokuratoren, die ihm mit denen der Justizräthe in kei⸗ nem Verhältnisse zu stehen schienen. Hr. Thouvenel erklärte, daß er es zunächst für seine Pflicht halte, die Aufmerksamkeit der Kammer und des Großssegelbewahrers auf einige schwere Verletzungen hinzulenken, die man sich seit einiger Feit gegen die Preß⸗, die Religions⸗ und die persönliche Freiheit erlaubt habe. „Sie kennen Alle“, äußerte er, „jene große Menge von Beschlagnahmen öffentlicher Blätter; jene Prozesse, die zu Hun⸗ derten gegen die Zeitungsschreiber anhängig gemacht worden sind; jene Verhaftungen mehrerer unter ihnen vor erfolgtem Urtheile, jene schlechten Behandlungen endlich, die diejenigen erfah⸗ ren, die man in den Gefängnissen zusammenhäuft. Ohne hier weiter meine persönliche Meinung über diese Prozesse und den Ausgang derselben abgeben zu wollen, frage ich bloß das Ministerium, ob eine Regierung, die ihren Ursprung wie ihr ganzes Leben der Presse verdankt, sich nicht aus Politik wie aus Nothwendigkeit eine Stütze aus derselben schaffen sollte, und ob ste daher nicht ihre eigene Existenz untergräbt, indem sle die Presse zu fesseln und zu unterdrücken sucht. Ich frage, ob es gesetzlich ist, einen Zeitungsschreiber, der seine Caution gestellt hat, bevor er kondemnirt worden, in gefängliche Haft zu setzen? Ich frage, ob es folgerecht von Seiten der Minister ist, daß sie uns einerseits beständig von ihrer Achtung vor den verfassungs⸗ mäßigen Freiheiten sprechen, andererseits aber sie fortwährend verletzen oder zugeben, daß Andere sie verletzen? Aus denselben Gründen tadle ich die Verfolgung, die man sich unlängst ge⸗ gen die St. Simonianer erlaubt hat; mir scheint, daß das Verfahren gegen sie nicht zu rechtfertigen ist, denn eben so gut ließen sich ähnliche strenge Maßregeln gegen die übrigen religiösen Sekten anwenden. Indem man die St. Si⸗ monianer des Rechts und der Mittel beraubte, ihre Lehren zu verkündigen, verletzte man die Gewissensfreiheit, zugleich aber die Freiheit des Domicils, so wie das nicht minder wichtige Recht aller Menschen, sich zu verbünden, sobald sie dadurch nicht dem Interesse Anderer zu nahe treten. Man beruft sich dieserhalb auf den 291sten Artikel des Straf⸗Gesetzbuches. Dlieser Artikel aber, den wir unbegreiflicher Weise dei der Revision des Straf⸗ Gesetzbuches übersehen haben, ist eben so barbarisch, als antiso⸗ cial, und steht im schreiendsten Widerspruche mit unserer gegen⸗ wärtigen verfassungsmäßigen Ordnung; ja, ich behaupte, daß mit einem solchen Artikel die Regierung, wenn sie wollte, jede Frei⸗ heit des Domicils, so wie jede persönliche und religiöse Freiheit würde verletzen konnen. War man der Meinung, daß die St. Simo⸗ nianer sich in ihren Finanz⸗Operationen Betrügereien hätten zu Schulden kommen lassen, so mußte man ihre Vorsteher ganz ein⸗ fach vor das Zuchtpolizei⸗Gericht laden; welter zu gehen, war man nicht befugt. Alle diese Thatsachen bringen mich aber zu der Ueberzeugung, daß die Regierung sich nicht auf gutem Wege befindet.“ Nachdem noch Hr. Faure auf bedeutende Erspar⸗ nisse bei den Königl. Gerichtshösen angetragen hatte, wurde die allgemeine Berathung geschlossen, und man beschäftigte sich mit den einzelnen Artikeln des Budgets. Lluf die Kosten der Cen⸗ tral⸗Verwaltung im Betrage von 456,000 Fr. verlangte Herr Delpon eine Ersparniß von 96,400 Fr.; namentlich trug er auch darauf an, das Gehalt des Justiz⸗Ministers von 100,000 auf 60,000 Fr. herabzusetzen. (Die Kommission hatte auf die Sunmme von 80,000 Fr. angetragen.) Hr. v. Vatimesnil, der besondere Berichterstatter für den Etat des Justiz⸗Ministeriums, wi⸗ dersetzte sich diesem Vorschlage. Er bemerkte, daß das Gehalt des Großsiegelbewahrers unter der Kaiserl. Regierung 200,000 Fr., nach der Wiederherstellung der Monarchie 150,000 Fr. und spa⸗ terhin 120,000 Fr. betragen habe, dis daß es in Folge der letzten Revolution auf 100,000 Fr. ermäßigt worden sey; setze man dasselbe jetzt nach dem Antrage der Kommission auf 80,000 Fr. herab, so sey dies Alles, was man thun könne, ohne den Mi⸗ nister selbst in Verlegenheit zu setzen; die allzu geringe Besol⸗ dung eines Rathgebers der Krone würde überdies den offenbaren Nachtheil haben, daß der König, ohne Rücksicht auf das Talent, nur solche Männer in seinen Rath wuͤrde berufen können, die schon an sich ein bedeutendes Vermögen besäßen. Das Amendement

des Herrn Delpon wurde hierauf verworfen; eden so ein zwei⸗

tes des Herrn Havin. Ein dritter Reductions⸗Vorschlag des Grafen Gaëtan von Larochefourauld wurde von Herrn Leyraud unterstützt, von den Herren von Vatimesnil und Mérilhou aber sehr lebhaft bekämpft. Nach einigen Bemer⸗ kungen des Herrn Dupont von d. Eure, worin derselbe die Ehre für sich in Anspruch nahm, die ersten Ersparnisse in die Justiz⸗Verwaltung eingeführt zu haben, nahm Herr von Laro⸗ chefoucauld seinen Antrag zurück. Das Kapitel über die Kosten der Central⸗Verwaltung wurde sodann nach dem Vorschlage der Kommission um 38,200 Fr. ermäßigt, d. h. zu der Summe von 417,800 Fr. angenommen.

Daris, 10. Febr. JJ. MM. die Herzogin von Bragança und die Köͤnigin Donna Maria statteten gestern dem Könige und der Königin einen Besuch ab. Der Herzog von Morte⸗ mart hatte eine Privat⸗Aludienz beim Könige. de vorgestrige Ball in den Tuilerieen dauerte dis früh um 3 Uhr, der König zog sich erst nach ein Uhr in seine Gemächer zurück. Unter den Gästen befanden sich die Herzogin von Braganga und die Kö⸗ nigin Donna Maria, mit denen die Herzoge von Orleans und von Nemours tanzten.

Die Botschafter der vier großen Maͤchte hatten gestern eine lange Konferenz mit dem Präsidenten des Minister⸗Raths als interimistischem Minister der auswärtigen Angelegenheiten.

Aus Belle⸗Isle vom 2. Febr. wird geschrieben: „Dom Pedro ist gestern an Bord eines Englischen Dampfdoots hier an⸗ gekommen und übernachtete auf der Fregatte „der Kongreß“; heute wird er ans Land steigen und morgen auf derselben Fre⸗ gatte nach Terceira unter Segel gehen, wohin ihm die Expe⸗ dition folgen wird. Unsere kleine Ctasr ist mit Portugiesen und Engländern überfüllt; die Ersteren sind fast alle arm, die Letzteren reich; die ganze Marine ist Englisch, die Schiffe sind m sehr gutem Zustande, namentlich die beiden schönen und großen Dampf⸗ schiffe, welche dem schlechten Wetter, gleich Fregatten, widerstehen.“

Das Journal des Débats wiederholt aus dem seit kur⸗ zem erscheinenden neuen Abendblatte „le Nouvelliste“ folgenden Artikel: „Die von den verschiedenen auswärtigen Höfen einge⸗ gangenen Depeschen bestätigen immer mehr die Gestnnungen, welche die Bevollmäͤchtigten dieser Mächte bei der Konferenz an den Tag legten, als sie den Wunsch äußerten, daß das Protokoll offen bleiben möge. Mehrere Personen haben in London und Paris sich erboten, zwanzig gegen eins zu wetten, daß die Rati⸗ ficationen der drei Mächte des Nordens bis zum 10ten März ausgewechselt seyn würden. Auch die Italiänische Angelegen⸗ heit nähert sich ihrem Ende; wenn die Regierung aufgefordert werden wird, über ihre Politik in dieser Sache Rechenschaft ab⸗ zulegen, wird man sehen, daß sie, wie immer, ein treuer Hüter der Nationalehre war, und daß weder die Freiheit, noch die drei⸗ farbige Fahne, wie einige Blätter gern glauden machen möchten, ihr den Vorwurf machen können, die Sache derselben vernachläs⸗ sigt zu haben.“

In einem Abendblatte liest man: „Ein Schreiben aus Tonlon vom 4. Febr. meldet die Abfahrt mehrerer Kriegsschiffe nach einer unbekannten Bestimmung; dieselden hatten kelne Lan⸗ dungstruppen an Bord genommen. Man glaubt allgemein, daß an den Küften von Ankona und Civita⸗vecchia Kreuzgeschwader oder vielmehr Stationen in den genannten beiden Haäͤfen errich⸗ tet werden sollen, da die Jahreszeit den Schiffen nicht gestatten würde, die hohe See zu halten.“

Der Messager berichtet: „Die Bewilligung der Pairs⸗ Dotationen durch die Deputirten⸗Kammer wird keinesweges das davon erwartete Resultat haben; von 95 dotirten Pairs werden in Folge der Annahme des Amendements, wodurch sie den Vor⸗ schriften über die Kumulirung der Gehalte unterworfen werden, ungefähr 50 die Pensionen verlieren, und zwar trifft dies gerade die berühmtesten Pairs, die das meiste Recht auf diese Natio⸗ nalbelohnung hatten, unter ihnen viele alte Generale der großen LAlrmee, ja man sagt, kein einziger würde seine Dotation dehal⸗ ten, wenn dieses Amendement nicht abgeändert wird.“

In einer der nächsten Sitzungen der Pairs⸗Kammer wird der Graf Portalis den Kommisstonsbericht über den Gesetz⸗Ent⸗ wurf wegen der Ehescheidung abstatten und, dem Vernehmen nach, auf die Verwerfung desselben antragen.

Mehrere Blätter machen die Bemerkung, daß Frankreich im gegenwärtigen Augenblicke in St. Petersdurg, Berlin, Konstan⸗ tinopel, Madrid, Kopenhagen, Brüssel und Florenz keinen Bot⸗ schafter oder Gesandten dabe.

Das ministerielle Journal de Paris erklärt die Be⸗ hauptung des Messager, daß der Keßnersche Defekt sich bereits auf 8 Millionen belaufe und durch die Untersuchung noch mehr anwachsen könne, füͤr falsch; der Defekt bleibe, wie der Pra⸗ sident des Ministerraths in der Deputirten⸗Kammer ihn ange⸗ öben, nämlich, seinem Brutto⸗Betrage nach, 6 Millionen; der

Zerlust des Schatzes werde sich auf fünftehald Millionen delaufen.

Der Globe meldet, daß in den letzten Tagen mehrere Vor steher der St. Simonianischen Sekte von dem Instructionsrich⸗ ter Bardon verhoͤrt worden, und daß die in Beschlag geunom mene, aus mehreren tausend Briefen bestehende Korrespondenz des Redacteurs des Globe sich noch immer in den Haͤnden der Justizdehörde befinde.

In Lyon ist die Polizei einem Komplotte gegen die Regierung auf der Spur. Am 5ten d. M. wurde ein dorriger Grunddesitzer, Hr. Glas, verhaftet, den man deschuldigt, mehrere Indtviduen zur Theilnahme an einer politischen Bewegung durch Geld ange⸗ worden zu haden. Mehrere Pariser Poligei⸗dlgenten sind m Lvon angekommen, um die dortige Polizei dei ihren welteren Nachfor⸗ schungen zu unterstützen.

Die Gazette des Tribunaux meldet: „Der Polizei⸗ Prfekt hat in seinem Hotel einen FCommisstonair der Präͤfektur, Namens Rossignol, nedst dessen Tochter verhaften lassen; der Vater soll an den Ereignissen der Nacht auf den 2. d. M. Thent genommen und die Tochter eine Menge weißer Kokarden ange⸗ fertigt haden.“