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v. Argout, gegen den Fehshh der „Nemests“, Herrn Bar⸗ thelemy, anhängig gemachte Diffamations⸗Prozeß vor dem hie⸗ sigen Assisenhofe verhandelt. Nachdem die Advokaten Chaix⸗ d'Estange und Bethmont, der erstere für die Civil⸗, der zweite füͤr die beklagte Partei, plaidirt hatten und die Anklage auch von dem Substituten des General⸗Prokurators, Herrn Partar⸗ rien⸗Lafosse, behauptet worden war, erklärte die Jury nach kurzer Berathung Herrn Barthelemy für nicht schuldig.
Der Redacteur des Pamphlets „les Cancans“, Herr Berard, wurde gestern von den Assisen wegen Aufreizung zu Haß und
Verachtung gegen die Regierung in einer Nummer dieses Blat⸗ tes zu 6 monatlicher Haft verurtheilt.
Der Königl. Gerichtshof in Poitlers hat die Sitzung des Assisenhofes von Fontenay, vor welchem der Prozeß der Herren p. Bagneux, Terronneau, des Fräulein v. Fauveau und anderer in das Karlistische Komplott der Marquise v. Larochejacquelein
rwickelter Personen verhandelt werden soll, auf den 27sten d. M. vertagt.
Gestern wurde im Theatre français eine neue Tragödie von Castmir Delavigne, Ludwig XlI., mit Beifall aufgeführt. Der Komig und die Königin beehrten die Vorstellung mit ihrer Ge⸗ genwart.
Der Professor Villemain hat sich vor kurzem mit dem Fräulein Desmonsseaux, der Tochter eines der ausgezeichnetsten
Präfekten unter der Kaiserlichen Regierung, verheirathet; ihr Bruder, Herr von Givry Desmonsseaux, war unter dem Vicomte von Chateaubriand Boischafts⸗Secretair in Rom und ist noch einer der Mitarbeiter des Journal des Débats.
Der Transport eines Obelisken von dem Aegyptischen The⸗ ben nach Frankreich erinnert an einen Plan, den Napoleon in den letzten Jahren seiner Herrschaft hatte. Auf einem der hie⸗ sigen Plätze sollte nämlich ein großer Obelisk aus Franmzösischem Granit errichtet und auf demselben sollten die ruhmvollsten Er⸗ eignisse der neueren Französischen Geschichte dargestellt werden. Die Entwürfe der Arrchitekten und Bildhauer zu diesem Monumente waren bereits fertig, und die Ausführung sollte im Jahre 1814 beginnen.
Paris, 11. Febr. Die Deputirten⸗Kammer setzte ge⸗ stern ihre Berathungen über das Budget des Justiz⸗Minsstermums fort. Zu einer weitläuftigen Debatte gab das Kapitel über den Staats⸗Rath im Betrage von 486,000 Fr. Anlaß. Der Graf Gaötan v. Larochefoucauld verlangte, daß man die Ge⸗ halte der Staatsräthe gänzlich einziehe. Der Großsiegel⸗ bewahrer hob die Dienste heraus, die der Staats⸗Rath bisher dem Lande geleistet habe; zugleich zeigte er an, daß der Kammer noch im Laufe der diesjährigen Sesston ein Gesetz⸗Entwurf we⸗ gen der Reorganisation dieser Behörde vorgelegt werden würde; bis dahin, äußerte er, sey es um so nothwendiger, das detref⸗ fende Kapitel unversehrt zu erhalten, als die Summe der 486,000 Fr. bei der neuen Organisation des Staats⸗Raths schwer⸗ lich ausreichen möchte. Hr. v. Larochefoucauld schloß sich hier⸗ auf einem Amendement des Hrn. Bavoux an, welcher auf die Gehalte der Staatsräthe eine Ersparniß von 243,000
Fr. verlangte. Dieser Antrag wurde indessen verworfen. Hr. Delpon bestieg mit einem ungeheuren Manusfkripte die Rednerbühne, um den Antrag auf eine Ersparniß von etwa 130,000 Fr. zu motiviren. Kaum hatte er indessen seine Rede begonnen, als das Geräusch der Privat⸗Conversationen dergestalt zunahm, daß er rasch sein Manuskript in die Tasche steckte und sich anschickte, die Rednerbühne zu verlassen. Auf die Aufforde⸗ rung des Prästdenten, daß er sich durch die Unachtsamkeit der Versammlung nicht solle stören lassen, holte er zwar seine Pa⸗ piere noch einmal hervor, da indessen das Gespräch bald wieder allgemein wurde, so packte er zum zweitenmale ein und kehrte auf seinen Platz zurück. Die von ihm beantragte Ersparniß wurde verworfen. Mehr Glück hatte Hr. Havin. Ein von diesem gemachter Antrag auf eine Ersparniß von 66,000 Fr. bei den Gehalten der 22 Staatsräthe (zu 15,000 Fr.) wurde näm⸗ lich, obschon der Handels⸗Minister und der Berichterstatter Hr. v. Vatimesnil sich demselben auf das nachdrücklichste wi⸗ dersetzten, mit ziemlich starker Stimmenmehrheit angenommen. Am Wesentlichsten trug zur Annahme dieses Amendements Herr Dupont von der Eure bei, welcher von der Rednerbühne herab erklärte, eine Herabsetzung der Gehalte der Staatsräthe, so wie der Räthe beim Cassations⸗ und beim Rechnungshofe, von 15 auf 12,000 Fr. sey beretts, als er noch Großstegelbewahrer gewe⸗ sen, im versammelten Minister⸗Rathe einmüthig beschlossen wor⸗ den. Herr Barthe beschuldigte dieserhalb seinen Vorgänger im Amte einer Indiscretion, und Herr C. Périer stellte ihn, nach erfolgter Abstimmung, darüber in heftigen Ausdrücken zur Rede, wogegen die Oppositions⸗Partei laut den Ruf: „Zur Ordnung!“ erschallen ließ. „Das Land wird zwischen uns Richter seyn!“ rief der Präsident des Conseils den Deputirten der linken Seite zu. Nichtsdestoweniger wurden die beiden nächsten Kapitel im Betrage von 973,300 Fr. für den Cassationshof, und 4,374,220 Fr. für die Köonigl. Gerichtshöfe gleichfalls, ungeachtet einer sehr eindringlichen Rede des Herrn Dupin d. Aelt, und trotz des lebhaftesten Einspruchs von Seiten des Großsiegelbewah⸗ rers, auf den Antrag der Herren Hav in und Jollivet, um resp. 182,000 Fr. und 365,000 Fr. ermäßigt. Die Versamm⸗ lung trennte sich gegen 6 Uhr in großer Aufregung.
Der Kaiserl. Hesterreichische Botschafter fertigte gestern in Folge einer Konferenz mit Hrn. C. Périer einen Courier nach Wien ab.
Seit der Abreise des Kaisers D. Pedro nach Belle⸗Isle haben über dreihundert junge Portugiesen, größtentheils von Adel, Paris verlassen, um sich der Expedition anzuschließen.
Großbritanien und Frland.
London, 8. Febr. Nach Berathung einiger Gegenstände von bloß lokalem Interesse, ging das Unterhaus gestern in den Ausschuß zur ferneren Erwägung der Reform⸗Bill über und nahm ohne erhebliche Debatten die Absätze 28, 29, 30 und 31 an.
Der neue Kriegs⸗Secretair, Sir J. C. Hobhounse, ist heute von Westminster neuerdings zum Parlaments⸗Mitgliede er⸗ wählt worden. nn
Der Courier sagt, daß Lord Althorp zur Bekräftigung seiner Angabe im Parlament, daß die Ausgaben im künftigen Jahre bedeutend vermindert werden sollten, mehreren Beamten des Flotten⸗ und Proviant⸗Amtes habe andeuten lassen, daß sie auf Wartegeld gesetzt werden würden.
Ueber die Bildung der Orange⸗Logen in England eirkulirt jetzt unter den Anti⸗Reformisten eine Schrift, in welcher der Plan dieser beabsichtigten Versammlungen auseinandergesetzt wird. Folgendes sind die wesentlichsten Stellen daraus: „Diese Vereinigung wird durch Personen gebildet, welche Alles aufzubie⸗ ven winschen, um S:. Majestat den König Wilhelm IV., die vestestantische Reltgien, bie Gesetze des Landes, die Thronfelg⸗e
2 Hi mMes 11 †
in dem erlauchten Hause Sr. Majestät zu unterstützen und zu vertheidigen, und für die Sicherheit ihrer eigenen Perso⸗ nen und ihres Eigenthums, so wie für die Aufrechter⸗ haltung des öffentlichen Friedens, zu sorgen. Obgleich diese Versammlung ausschließlich eine protestantische ist, sollen doch alle intolerante Gesinnungen daraus verbannt bleiben.“ Ueber die von jedem Mitgliede zu wünschenden Eigenschaften wird un⸗ ter Anderem Folgendes gesagt: „Ein Orangemann soll seinen allmaͤchtigen Schöpfer aufrichtig lieben und vereyren. Mensch⸗ lich und mitleidig soll er gesinnt seyn, artig und höflich soll er sich betragen. Auf die protestantische Religion soll er vertrauens⸗ voll blicken und aufrichtig wünschen, ihre Lehrsätze und Vorschris⸗ ten verbreitet zu sehen.“ — Die nachfolgenden Personen werden mit beistehenden Titeln angeführt: „Großmeister des Relches, Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cumberland; Vice⸗Groß⸗ meister von England und Wales, Baron Kenyon; Vice⸗Groß⸗ meister von Schottland, der Herzog von Gordon; Groß⸗Secre⸗ tair, der Marquis von Chandos; Groß⸗Schatzmeister, der Oberst Fletcher.“
Man liest in dem New Price⸗Current: „Das unge⸗ rechte Kornzesetz, wider welches wir so oft die Stimme erhoben haben, soll endlich revidirt und wird ohne Zweifel aufgehoben werden. Das Resultat des Korngesetzes ist, daß, seitdem es er⸗ lassen worden, der Gesammt⸗Durchschnitt des von fremdem Wei⸗ zen bezahlten Zolls 5 Sch. vom Qr. und zum großen Theile
2 nur 1 Sch. gewesen ist, so daß der Englische Ackerbau der freien Konkurrenz des fremden Anbaus bloßgestellt geblieben, die Re⸗ gierung um einen großen Belauf an Einkommen gedracht und der Gewinn den Sprkulanten Theil geworden ist, die sich in der letzten Zeit das Monopel des Verkehrs von England verschafft haben und noch im⸗ mer ihren Einfluß zur Vernichtung der mittleren und nie⸗ deren Kiassen erweitern; demn sie (die Kapitalisten) ha⸗ ben es in ihrer Macht, den größten Theil des Getreides auswärts auf eine Reihe von Jahren zu kaufen und in
abwarten zu lassen, wo sie dann das ausländische zu dem niedri⸗ gen Zoll von 1 Shill. vom Quarter freimachen. niß des Korn⸗Gesetzes ist, was man hätte voraussehen können, da es ein ungerechtes Gesetz war, indem es die Mannfakturen, die Schifffahrt und den Handel Englands der freien Konkurrenz des Ausländers unterwarf und den ersten und größten Artikel,
dies war wenigstens die allgemeine Erwartung unserer Gesetz⸗ Pber die aber, da sse auf ungerechten Grundsaͤtzen beruhte, im egriff steht, mit völligem Fehlschlagen zu enden, wo denn die
dastehen werden.“ — Allem Anscheine nach, hat es dieser Artikel auf einen feststehenden hoben Zoll von Korn, wo nicht gar auf ein Einsuhr⸗Verbot abgesehen.
Der Morning⸗Herald meldet, daß die Baronesse von
miethet hade und ihren Wohnsitz für längere Zeit in England aufschlagen werde. ngs c Niittderlande.
Aus dem Haag, 12. Febr. Aus Herzogenbusch wird gemeldet, daß daselbst vorgestern ein Belgischer Artillerie⸗Offizier unter Eskorte angekommen und zu Sr. K. H. dem Prinzen von Oranien gebracht worden sey. Ob dieser Offizier zu den Unseri⸗ gen übergegangen oder mit einer Misston beauftragt gewesen, ist nicht bekannt worden.
Die Haarlemsche Courant stellt Betrachtungen über die Verschiedenheit der Meinungen an, welche sowohl in Brüssel als London über den muthmaßlichen endlichen Ausgang in den Ver⸗ hältnissen zwischen uns und Belgien geckußert werden, und knüpft daran folgende Worte: „Inmittelst bleidt Alt⸗Niederland fort⸗ während gewaffnet zur Vertheidigung seines so lange verkannten guten Rechts, des vaterländischen Bodens und der Punkte, die denselben schützen. Die Regierung fährt fort, die schon so surcht⸗ baren Mittel zur Gegenwehr auf die zweckmäßigste Weise zu ver⸗ vielfachen. Die übergroße Menge, welche beim Beginn des Lluf⸗ standes so bereitwillig zu den Waffen eilte, giebt Europa ein sel⸗ tenes Vorbild des Beharrens und vollführt immerhin ohne Mur⸗ ren die Pflichten des Kriegsdienstes.“
Die am 31. Januar mit 82,115,200 Fl. (in 41,057 ½1 ½ An⸗ theilen) geschlossenen Einzeichnungen zur großen Anleihe belaufen
ch nach den einzelnen Provinzen auf folgende Summen: Nord⸗
rabant 1,167,500 Fl.; Gelderland 2,802,600 Fl.; Nord⸗Hol⸗ land 47,243,500 Fl.; Süd⸗Holland 17,691,300 Fl.; Zeeland 2,244,200 Fl.; Utrecht 5,120,700 Fl.; Friesland 2,762,100 Fl.; Ober⸗ssel 1,403,100 Fl.; Gröningen 1,419,400 Fl.; Drenthe 185,100 Fl.; Stadt Mastricht 75,700 Fl.
Amsterdam, 11. Febr. Gestern ist hier Herr Röntgen, Nassauischer und Badischer Minister⸗Restdent am Niederländi⸗ schen Hofe, angekommen; am selbigen Tage traf auch der Fi⸗ nanz⸗Minister, Herr van Tets van Goudriaan, hier ein.
Antwerpen, 11. Febr. Fast alle Mitglieder des hiesigen Magistrats haben gleichzeitig ihre Entlassung eingereicht. Das hiesige Journal sagt über diesen Vorfall: „Dieses Ereigniß trägt sich in einem Augenblick zu, wo man es am wenigsten er⸗ warten durfte; denn die Munizipal⸗Verwaltung hatte der Stadt durch die Kasernirung der Truppen eine große Wohlthat erzeigt und eine allgemeine Zufriedenheit erregt. Den öffentlichen Ge⸗ rüchten zufolge, soll aber gerade diese Maftegel die Abdankung, von der schon die Rede gewesen war, beschleunigt haben. Es soll über die Mittel zur Ausführung keine Uebereinstimmung ge⸗ herrscht haben und die Mitglieder des Magistrates durch einige
egen sie gerichtete Angriffe empfindlich berührt worden seyn. luch will man wissen, daß die Verwaltung durch die Verbin⸗ dung mehrerer reicher Leute, welche die Steuerpflichtigen zur Nichtbezahlung der Abgaben aufgereizt hätten, in ihren Maß⸗ regeln sehr gehemmt worden wäre. Die neuen Wahlen werden über die ganze Angelegenheit ein helleres Licht verdreiten.“ 1 Heute Fegeäen um 7 Uhr hat das Dampfschiff „Surinam“ die Rhede von St. Marie verlassen und ist den Fluß hinunter gesegelt; vor der gestern hier angekommenen Holländischen Fre⸗ gatte „Eurydice“ angelangt, ließ der Vice⸗Admiral seine Flagge am Bord jener Fregatte aufstecken, und das Dampsschiff setzte seinen Weg bis zur Bombardier⸗Sloop „la Meduse“ fort, wel⸗ che es im Schlepptau zurückdrachte. — Man sagt, daß die Kor⸗ vette „Proserpine“ gegenwärtig auf der Rhede von Oudekenskerk liege, und daß man den „Komet“ ebenfalls daselbst erwarte; auch glaubt man, daß alle übrige Kriegsschiffe die Stellung wie⸗ der einnehmen werden, die sie vor dem Winter inne hatten.
Brüssel, 11. Febr. Die gestrige Sitzung der Repräsen⸗ tanten⸗Kammer wurde mit Bittschrifts⸗Berichten ausge⸗ füllt. In einer derselben beklagte sich ein Herr Bernardo⸗Pré⸗
die Polizel ohne irgend eine Beranlassung und auf eine zigen⸗
mächtige Weise verhaftet worden sey.
und großen Kaͤpitalisten zu
Anordnungen im Einzelnen zum Abscheu und Gespötte der Welt
Dieses Ergeb⸗ Propheten, er gilt nichts in seinem Vaterlande.
v“
Die Kommission sch die Verweisung der Bittschrift an den Justiz⸗Minister vor. 8 Dumortier widersetzte sich diesem Antrage mit der Bemerkun daß der Bittsteller ein Fremder und daß demnach das Veri ren der Polizei keine Verletzung der Constitution sey. Heu clerg hielt es für irrig, wenn man in dieser Beziehung en Unterschied machen wolle. Durch den 128 Art. der Conftitne werde jedem Fremden, sobald er das Belgische Gebiet bse 9- habe, derselbe Schutz wie den Belgiern zugesichert, vordehall der durch das Gesetz sestgestellten Ausnahmen. In dem welches die persönliche Freiheit sichere, befinde sich ader keine Ausnahn Herr Dumortier behauptete zwar noch, daß es eine solche g nahme im Gesetze allerdings gäbe, wurde aber durch den Destonvelles in dieser Beziehung gründlich widerleat“ auch den Antrag der Kommisston lebhaft unterstützte. Die n stimmung bleibt insofern zweifelhaft, als der M b
Monlteur bo tet, daß man zur Tagesordnung geschritten sey, während Courrier meldet, daß man die Ueberweisung der Bütssche an den Justiz⸗Minister genehmigt habe. Aus dem Gangen Debatte zu urtheilen, scheinr die Mitthellung des Momtem einem Versehen zu beruhen.
Das Gerücht von dem Austritt des Finanz⸗Ministers h sich fortwährend.
Nicht allein Herr Steven, sondern auch der General⸗A teur hat gegen das Urtheil des Genter Kriegsgerichts in Site des Messager de Gand protestirt und auf eine härtere N. strafung angetragen.
Brüssel, 11. Febr. Das Schreiben, das 5. Potter von Paris aus an den König Leopold gerichtet hat, zwar an seine Adresse gelangt, — denn die hiesigen Zeitungn und namentlich der Lynx, haben sich das Verguttgen gemch es vollständig aus der Tribune abzudrucken und in besonda Exemplaren zu vertheilen, — es dürfte jedoch eben so wenij
antwortet werden, als seine früheren Briefe an den Köng)
unseren Speichern ruhig den Zeitpuͤnkt der Korn⸗Durchschnitte Niederlande.
Hr. de Potter tritt darin als ein Richts Gn weissagender Prophet auf; es geht ihm aber wie jedem anae Hr. de ene nennt darin die Belgische Revolution eine voreilige, mißnetme und gesteht selbst, wenn auch mit etwas anderen Worten, ug
irgendwo ein Deutscher Schriftsteller gesagt hat, daß sch Belgische zur Juli⸗Revolution wie ein Pottersches Viehflt)
b
8 ¹ „ 8 8 r — a1 r alte 4 das Getreide, mit 20 Shill. vom Quarter zu schützen dachte; einem Horace Vernetschen Schlachtgemäaälde verhalte. Act Ge el66, 8 2u schl⸗ 3 destoweniger scheint ihm dieses Viehstück, so lange er selbstm
Hauptfigur darin ausmachte, nicht mißfallen zu haben; aber lieber, wie jener große Römer, der Eiste in einen als der Zweite in Belgien seyn wollte, so zog er es vor seinem Präsidententhum nichts wurde, sich freiwillig zu
um mindestens in Paris der erste Republikaner zu
¹ *
Unsere Deputirten⸗Kammer, die nicht gern hinter de zurückbleibt, hat bloß dieserhalb in ihrer vorgestrigen
einige tumultuarische Scenen mit obligaten Floskein au
eucheres m London angekommen sey, sich ein großes Hotel ge⸗ 2 Lesan Feuch g y, sich groß F Der arme Herr von Meulenaere, der noch immer das Mut
rium der auswärtigen Angelegenheiten verwalten muß t
gebens auf den Moment wartet, der ihn nach seinem ( nement in Weflflandern zurückführt, wurde von der Opy so in die Enge getrieben, daß er vor Angst in die Frage „Quel chemin dois-je prendre? ausbrach und àa den Spöttern Gelegenheit gab, mit dem nicht mider „. „Prenez la poste etec.“ zu antworten. Hr. v. Robaupr. Gendebien haben sich dabei wieder einmal in der Glo⸗f rednerischen Talentes gezeigt und, wenn auch in eine metaphorischen, doch gewiß ächt Belgischen Weise, die des Vaterlandes zu behaupten gewußt. — Der Französt neral Desprez, Chef des Belgischen Generaistabes, der gerer Zeit häufige Unterredungen mit dem Könige hatte wie man vernimmt, nach Frankreich zurück, doch wud nächst wieder hier erwartet. Unser Kriegsminister läßt gonnenen Rüstungen überall fortsetzen; neue Verschanzumg den an mehreren Orten angelegt, selbst die Promenaden der stadt werden oft durch militairische Manöver unterdroch Artillerie⸗Pferde mit Train⸗Knechten ziehen bald von di bald von jener Seite durch die Stadt. Bei der garde, heißt es, soll eine Versetzung der Osfstzier finden, wovon man sich manches Gute in Bez die bei diesem Corps noch immer sehr unsichere 2 verspricht, doch wird andererseits an der Ausfüll der Maßregel gezweifelt. In Antwerpen sind dings kleine Unruhen vorgefallen, und zwar diesmal un beim Festungsbau beschäftigten Arbeitern. Man sieht de bedeutenden Veränderung in der Zusammensetzung der städtst Verwaltung entgegen; die meisten Mitgliecder wollen unter gegenwärtigen Umständen die Last ihres Amtes nicht m. gen. — Unsere Hof⸗ und Ministertal⸗Bälle dauern fort! in der That jetzt glänzender, als früher, da viele Famil Bildung und Rang, die sich bis jetzt zurückgezogen gehalt der neuen Regierung sich zu befreunden anfangen. Au der letzten Hofballe figurirte unter den Meteoren, die neueren Zeit hier aufgetaucht, auch der bekannte Lüttiche lide Jambe de bois in der Uniform eines Hauptmannes, Couriere kommen noch immer täglich sehr zahlreich an, ble⸗ hier oder gehen durch. Den aus dem Norden kommenden se fortwährend mit der größten Spannung entgegengesehen
seyn scheinen, so ist doch manches interessante Räthsel nec gelöst.
9ö Deutschland. 3 Mainz, 12. Febr. Das hohe Geburtsfest Sr. Min des Kaisers von Oesterreich wurde auch heute, wie alle Jagf von der K. K. Oesterreichischen Besatzung feierlichft begasg Bei Tagesanbruch kündigten 101 Kanonenschüsse und Tagke mit Militair⸗Mussk das Fest an. Alle Truppen der K. „ b satzung rückten in größter Parade auf den Schloßplatz, und
tesdienst seinen Anfang, welchem das sämmtliche Konigt dn ßische Offizier⸗Corps, die beiderseitigen Herren Militair⸗Bene und alle Civil⸗ und geistliche Autoritaͤten beiwohnten. W⸗ aben Se. Excellenz der Hr. Vice⸗Gouverneur,
jeutenant Graf v. Mensdorff, ein glänzendes
80 Personen, wobei auf das Wohl des hochgefeiert
unter Kanonendonner der Toast ausgebracht und durch 6 ter Begleitung der Militair⸗Musik abgesungene Volkslied: erhalte Franz den Kaiser“, begleitet wurde. — Aus 1,9e lassung eden dieser Allerhöchsten Geburtsfeier haben Se. Koniglah unser würdiger Hr. Gouverneur, Feldmarschall, Herzog Ferdinane
Gomez⸗Lirna in Brüssel darüber, daß er am 24sten v. M. durch Tage 200 Arme der verschledenen Pfarreien theils
Wäürtemberg, wenn auch abwesend, doch in gewohnter F heuti thätigkeit, die Anordnung treffen lassen, daß an dem Fetg⸗
mit 30 Kreuzer per Kopf, wie bisher, ferner die Kirn
nmung wurde mit 123
aauoht einmal Sitzun
wenn auch die Hauptfragen der Politik definitiv entschiedenee
1b
10 Uhr nahm in der nahen St. Peterskirche der feierlich hö
the gespeist, 13
een Waise hauses mit der Summe von 100 Galden bedacht, wie endlich, uünabhängig hiervon, noch weitere 200 Gulden nter die Armen beider Konsesstonen hier vertheilt wurden. — u glätzender Ball, üider 700 Hersonen, bei Sr. Excellenz dem em Vice⸗Gonverneue, Feldmarschall⸗-Lieutenant Grafen von densdorff, schloß diesen unter fest ichen Tag. Luremburg, 11. Fedr. Im hiesigen Journal liest in: „Die Strterei⸗Gebäude von Walferdange sind, in Folge ngender Befehle von Seiten des Belgischen Ministeriums, 9ten d. M. gänzlich geräumt worden. Die insurrectionnelle erwaltung in Arlon hat edenfalls Befehl erhalten, sich zur Pbergabe der Archive bereit zu halten. Sollte sich etwa die lelaische Regierung derauf vorberesten, Ihrerseits den Traktat * 27 Artikel auszusühren? Man kann in diesem Falle nicht
gewiß würde die Wiederbesitznahme des Großherzogthums Fho Lyenl
tt — b nicht auf den dificatienen fähig und wird denselben unterworfen werden.“ Dasselbe Blatt sagt: „Nichts ist lächerlicher, als die schtgläubigkeit des Courrier de la Gambre, der die Nachrichten, sche ihm Spaßmacher aus Ettebruck und Diekirch zusenden,
sr ernsthaft in sein Blatt einrücken läaßt, — Nachrichten, wel⸗
der Belgische Courrier in größter Eile wiederholt. Diese
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den Gevatter lassen Banden von Brigands und Abtheilungen
n Gendarmen marschiren; sie geben Ort, Tag, Stunde und ahl der Truppen an; alles das kostet nur einen Federstrich. be sagen sogar, daß die Banden bis in den Rayon der Festung ückggettieben worden sind. Aber wenn man den beiden Cour⸗ gen sagt, daß kein Wort von Allem, was sie sagen, wahr ist; hnicht die geringste Bewegung stattfindet; daß sich kein Mann
seinem Piatze gerührt hat, dann werden stie vielleicht zuge⸗
I, daß sie getäuscht worden sind; aber sie werden sich wohl
ten, ihren Lesern gegenüber zu widerrufen. Wie erbärmlich sdoch die Sache seyn, die sich durch derzleichen Unwürdig⸗ in erhält. Ach! wie klein sind doch Belgiens große Männer!“ Leipzig, 14. Febr. Vierzehn Dorfschaften in der Umge⸗ Leipzigs haben in diesen Tagen ihre sämmtlichen, in das piiger Rentamt zu leistenden, Frohnen abgelöst. Die Fröhner ten den Antrag gestellt, der Fiskus zeigte sich bereitwillig, und nward darüber einig, den Tag Handfrohne zu 2 Gr. 6 Pf., Tag Spannfrohne zu 10 Gr. zu rechnen. Nan ward er⸗ telt, wie viel an Hand⸗ und Spannfrohntagen jedes Dorf meinjährig geleistet hatte und dieser Betrag nut vier Prozent
Ablösungssumme für jede Gemeinde zu Kapital gemacht, mit
in Bezahlung die Frohne für immer aufhört.
Schweiz. Vern, 8. Febr. In der ziemlich stürmischen Sitzung des 1 Rathes vom 6ten d. wurde vorerst die Frage diskutirt, ob h in Gemäßheit des Tagsatzungs⸗Konkiusums vom 19. Juli
1 die revidirte Verfassung des K. Basel unbedingt handhaben der . Es wurde der Umtriede der Kasino⸗ und an⸗ r Vereine, so wie ihrer Agenten gedacht, welche meist das
le oder nicht.
Nlck hres Vaterlandes zu verantworten hätten, und bemerkt, oie Tagsatzung, statt sogleich kräftig einzuschreiten, so lange Aufrührern Spielraum gelassen und so das Uebel im K. dlzu einem gemeinsamen gefahrdrohenden Krebsschaden des en Schweizerischen Vaterlandes gesteigert habe. Bei der Llb⸗ gegen 51 Stimmen beschlossen, die am JInt 1831 bundesgemäß ausgesprochene eidgenössische Gaͤ⸗ ie der Verfassung von Basel nicht handhaben zu wollen, kauf jene 51 Mitglieder unter Verwahrung gegen diese Be⸗ usnahme den Gaal verließen. Hierauf ward dann erkannt, Wort „bundesgemäß“ aus der Fassung des Beschlusses weg⸗ ssen.
Schaffhausen, 10. Febr. Der aroße Rath des Kantons ullindten hat am 2. dieses mit 57 gegen 7 Stimmen die soingte Gewährleistung der Baseler Verfassung ausgesprochen ben Antrag gestellt, daß diese Gewährleistung durch aͤlle desmäßige Mittel vollzogen werde. Am 8. fand im großen Rath von tdie Instruction wegen Basel statt. Nach einer bis Abends he dauernden lebhaften Dtskussion wurde abgestimmt. Es aben sich für die Ansicht der Majorität der Tagsatzungs⸗Kom⸗ fen 77 Stimmen, für Aufrechthaltung der Garantie 51. Mangel der gehörigen Anzahl der Votanten blieb die Ab⸗ mung ungültig, da das Reglement 134 fordert. Am 6. hatte G g gehalten werden können, weil die Vertreter sonverainen Volkes sich nicht in gehöriger Zahl zusammen⸗ nden hatten.
— Aus Schwoyz wird gemeldet: „Ein Versuch, den das alt⸗ eite Land Schwyz so eben gemacht hat, die äußeren Bezirke it an sich zu ziehen, scheint nach seiner wohlmetnenden Ab⸗ gewürdigt werden ldurch außeren Ein tons aufgerissen un
Aarau die Diskussion
fluß) zwischen den getrennten Theilen des d täglich erweitert wurde, fängt an, nicht sen welche die Aufregung unserer Zeiten für das ansehen, 99 sondern auch solche, die mit jugendlichem Eifer nach na dern haschten und aus Abscheu vor allem Alten nur
Kettem strebten, zu beunruhigen. Die Wiedervereinigung
Schwyz ist
ö““
Nerenz, 7. Febr. Die neuesten Nachrichten aus Pisa werjogin lauten wieder etwas beruhigender. se Pne 4. Febr. Vorgestern wurde, der Anordnung des Ge⸗ * 1g. Kardinal Zurla, gemaͤß, in sännntlichen hiesigen emnelhen, mbrostanische Lobgesang zum Danke für die Wie⸗ An “ RNuhe in den Provinzen gesungen. B Ge v. M. hielt das hiesige Senatoren⸗Tribunal autf henmmlia unter dem Vorsitze des Fürsten Altieri seine erste ber. 3 nach dem neuen Gerichts⸗Reglement vom 5. No⸗
8 In einem von der Allgemein
8 en Zeitung mitgetheilten tSchreiben aus N 3 HH.
ius Neapel vom 27. Jan. heißt es: „Unter echen Beförderungen im Militair, die bei Gelegenheit Nnzahse tes Sr. Maj. erfolgt sind, befinden sich auch eine ed von Wiederverleihungen ihrer ehemaligen Grade ahe ten hütet. welche dieselben in Folge der politischen Be⸗ aon den erloren hatten. Eine stadtpolizeiliche Verordnung men wa Einwohnern mit großer Zufriedenheit aufge⸗ f. orden. Bei der gerlngsten häfensen Eigenthümer an seinem H. e n, hatte man bisher mit zwei 8 Pholizei, en, unsctpalität, an welche man
ause wollte vorneh⸗ Behörden zu thun,
dafür oft eine namhafte Das erste, näͤmlich die Einholung der
allgemeiner Theilnahme begange⸗
ussagen, was die Großherzogliche Regierung thun würde;
8 beschränken, den der Traktat dem Ko⸗ ge Großherzoge sverlassen hat; jener Vertrag ist noch großer
zu wollen; die Kluft, welche (zum großen
nun der sehnlichste Wunsch 8111- 116 866 1
as Besinden Ihrer Kaiserl. Hoh., der regierenden Frau
Veränderung näm⸗!
welche die Erlaubniß dazu ertheilte, und
E laubniß ber Polizei, bleibt, der guten Oednung wegen, so wie es überall der Falt ist, bestehen, aber das Bezahlen dafür hört
in den meisten Faͤllen auf. Der bisherige Geschäftsträger Ro⸗
2
mano in Konstantinopel ist zurtücköerufen und duecch den Lega⸗
tions⸗Secretair ersetzt worden.
een, welchen Herr Monticelli, der leiches Namens, erhalten hat.“ 8 b Tüuͤrket “
Llus Bucharest vom 14. Jan. wird (in der Al nen Zeitung) gemeldet: „Es ist hier bei Einführung der neuen
111“
lgemei⸗ 1 3 Der Praͤsident hatte diese
Herr Romano ist schon in Ge⸗
nug angekommen, wo er Quarantaine halt. — Auch der Kon⸗ sul in Malta verläßt diesen Posten, Neffe des Akademikers
den gewesen; gegen den Praͤsidenten habe sie sich zu nachgiebig ge⸗ zeigt und ihm die Wege willkuͤrlicher Gewalt geebnet; indeß seyen in der letzten Zeit mehrere Abgeordnete zur Besinnung gekommen und auf jeden Fall sie unter zwei Uebeln das kleinere. Ich licß mir die zur Sache gehoͤrigen Beschluͤsse jener Versammlung vorle⸗ gen und fand zu meiner Verwunderung, daß sie nicht nur noch rechtlich besteht, sondern auch gar nicht aufgeldst werden konnte, ohne zu einer neuen Sitzung wieder vereinigt zu seyn. Denn sie hatte sich nur vertagt bis zu der Zeit, wo der Praͤsident ihr die
Verfassung oder die Entscheidung von Europa uͤber Griechenland
Srundsteuer zu einigen Mißverständnissen gekommen, die ohue
das umsichtige Benehmen des Generals Kisselew leicht zu Wei⸗
terungen hätten führen können. Landes, bekannt, erblickten in dieser neuen Aufl früheren willkun weigern, da sie seit ihrer Befreiung von der Türkischen Ober⸗ heerschaft vern bont: und fast gar nicht oder äußerst gering de⸗ steuert worden sind. Nach einigen Erläuterungen, welche die Unfundigen beiehrten und ihnen die Vortheile einer nach Maß⸗ A. 2* 9 —1 gabe des Besitzstandes berechneten Abgabe erkennen ließen, ward ohne die mindeste Einrede den Behörden Folge geleistet und die Einführung der neuen Steuer allgemein zu Stande gebracht.“
age die Erneuerung der
“ 1““ Die Augsdurger Allgemeine Zeitung des Pripat⸗Schreiben aus Hydra vom 31. Oktober 1831: „Wir kamen nach einer gluͤcklichen Fahrt waͤhrend der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober am Morgen des letzteren Tages in das Angesicht der Insel, die auf einen oͤden Felsen im Hinter⸗ grunde einer unbequemen Bucht kuͤhn und hoch hinaufgebaut ist und dem Reisenden, der bis jetzt in Griechenland nur Huͤtten und Ruinen gesehen, zu seiner Verwunderung das Bild einer großen, sauberen, mit Kirchen und Palaͤsten geschmuͤckten Stadt darbietet. Der Hafen war fast verddet, eine Russische Brigg, die ihn blokirt hielt und unter ihrem Schutze zwei Briggs der Regierung hatte, trug dazu bei, das Vertrauen und die Thaͤ⸗ tigkeit noch mehr zu brechen. Im Grunde des Hafens stand vieles muͤßiges Volk. Obwobl damit die Noth groß ist, bleibt die Ruhe doch Keine Polizet, kein Militair bewacht sie; das und schweigt hier, wie uͤberall, und sogar Diebstahl und Bet tel sind unerhoͤrt. Gleichwohl sagt man, daß die Griechen un⸗ ruhig und einer guten Regierung unfaͤhig seyen Kein V leichter zu regieren, wenn es und keines verdient mehr, gut regiert zu werden. das Haus des guten und verstaͤn (nem Sohne Antonio chen Gebaͤude mit marmornen Vor den besten Zimmern untergebracht. Der Admiral war leider an ei⸗ nem Fieber krank, das ihn nur von Zeit zu Zeit verließ. Doch nahm er an den Vorgaͤngen und Gespraͤchen lebhaften Antheil. Die Ein⸗ ladung, nach Hydra zu kommen, die ich im Namen der Hydraͤer und der dort versammelten Abgeordneten von ihrer Kommission, Miaulis, Trikupis, Zaines, bekommen hatte, war allgemein. erführ ich, daß man von mir bestimmte Nachrichten uüͤ haͤltnisse von Griechenland zu Europa, uͤber die Lage der Sache in Nauplia, die ich genauer zu kennen Gelegenheit gehabt hatte, uͤber die Hoffnung wegen eines Baierschen Prinzen, zugleich aber auch Rath uͤber das begehrte, was von Seiten der Abgeordneten nach Zu⸗ ruͤckweisung der Kommission 1 zuvorzukommen. Ich theilte uͤber die ersten Punkte mit, was ich wußte, und was von der Art war, daß es sie beruhigen konnte, fand
digen Navarchen Miauͤlis von
Residenten Frankreichs und Englands ohne Ruͤcksicht auf ihren illegalen Ursprung und auf die Spaltung der Nation, ohne irgend eine Stipula teres anerkannt hatte, daß man von den Russen bewachen lasse, waͤhrend eine bewaffnete Re Kommission mit sechs Schiffen den Archipelag den Einwohnern Wahlen im Sinne der gewaltthaͤtigen Machtbaber von Nauplia aufzundthigen. 1 Nation gegen ungesetzliche Gewalt Heilsamste schien mir zu seyn, wenn die saͤmmtlichen hier versammelten Abgeordneten und ihre Freunde, die man hierher bescheiden konnte, einige Hydriotische Schiffe besteigen und statt einer Kommission selbst in Masse nach dem Hafen von Nauplia unter Schutz der Residenten segeln woll⸗ ten. Sie wuͤrden, dadurch zusammengehalten, in Bewegung ge⸗ bracht, mit den Residenten und den Freunden dort in Verkehr ge⸗ kommen seyn und Gelegenheit gefunden haben, sich von dem Zu⸗ stande der Dinge selbst zu uͤberzeugen und die noͤtbige Sicherdeit fuͤr den Fall zu stipuliren, wo sie sich mit den anderen vereinigen und zur National⸗Versammlung kommen wollen. Wahrscheinlich wuͤrde die Erscheinung von mehr als einem Dritthei b
neten des Volks, von Maͤnnern, die das oͤffentliche Vertrauen häͤt⸗ ten, den noͤthigen Eindruck hervorbringen und die anderen zum Zugestaͤndnisse desjenigen bewegen, was dem Rechte und der Billigkeit gemaͤß sey; wo nicht, so wuͤrden sie mit derselben Sicherheit nach Hydra zuruͤckkommen und haͤtten wenigstens der Nation und den Maͤchten ge⸗ zeigt, daß sie alle moͤgliche Schritte zur Vereinbarung zu thun bereit waͤ⸗ ren. — Die ausgezeichnetsten Glieder der Versammlung, wie die Bruͤder Konduriotti, Maurokordato, Trikupi, Zaini, theilten diese Ansicht. Es ward eine Versammlung auf den folgenden Tag saͤmmtlichen Abgeordneten angesagt. draͤer und Fremden in Hydra erschienen dabei. im Hause des Hrn. B der aͤltere Konduriotti Lazaro, einer der ehrwuͤrdigsten, einflußreich⸗ sten und undescholtensten Maͤnner in Griechenland, Praͤsident dieser Vereinigung, mich einfuͤhrte. Er trat mir seinen Stuhl ab und saß zu meiner Rechten. Ich bat Trikupi, sich Seite zu setzen und mir, im Falle ich, der Sprache nicht vollkom⸗ men maͤchtig, mich uͤber Einzelnes nicht deutlich und bestimmt ge⸗
nug ausdruͤckte, als Gehuͤlfe und Dolmetsch zu dienen. Ich trug
gierungs⸗
Ein großer Saal
bierauf im Zusammenhange vor, hatte. Es war Nacht. Draußen ging ein gewaltiger Sturm und hauste laͤrmend in den Fenstern des alterthuͤmlichen Magnatensaales. Die Versammlung ruͤckte deshalb, um mich besserzu verstehen, ganz nahe heran und saß am Ende, theils Eure paͤischer Tracht, am Boden auf untergeschlagenen Fuͤßen und auf Stuͤh⸗ len dicht vor mir. Ueber ihr schauten noch einige Reihen aufmerk⸗ samer Koͤpfe in den Kreis. p neine Nachbarn und Zaitni. die Schwierigkeiten, uͤber die Lage der Dinge, uͤber Hoffnungen, und man beschloß am Ende, den V naͤchsten Tag in noch weitere Berathung zu ziehen
zweiten Tage lehnten sie den Rath ab; auch wenn Nauplia ihnen V den sie in Argos, dem Orte der Versammlung, wo die Soldaten Kolokotroni'’s hausten, nicht sicher seyn. Dazu wuͤrde man nach der Art, wie man der ersten Deputation begegnet habe, nicht ein⸗ mal auf sie Ruͤcksicht nehmen, sondern sie entweder nach Argos ohne Weiteres oder nach Hydra zuruͤckweisen, eine Begegnung, welche ihrer Wuͤrde und ihrer Sache gleich nachtheilig sey und sie bei ihren Kommittenten herabsetzen wuͤrde. Sie hielten des⸗ halb fuͤr nothwendig, daß man auf die fruͤhere Versammlung von Argos zuruͤckkäme, welche Capodistrias vor drei Jahren ge⸗ balten. Diese sey nicht aufgeldst, sondern nur vertagt worden und solle an einem sicheren Orte, ½. B. in Aegina, vereinigt wer⸗ den, Zwar seyen auch gegen diese Versammlung gerechte Beschwer⸗
Mittel, Wege,
An jenem man
giebt folgen⸗
aber die Geschaͤftslosigkeit und unerschuͤttert. Volk traͤgt
geschehen könnte, um einem Bruche welchen man von allen Seiten mi
l der Abgeord⸗ der Nation, zu Ge
in faltiger orientalischer, theils in Euro⸗
Nachdem ich geendet, sprachen noch Es entspann sich ein Gespraͤch uͤber
1 Nauch in ersprechungen und Zugestaͤndnisse machte, wuͤr⸗
Die Einwohner des flachen noch zu wenig mit einem geregelten Abgaben⸗Systeme
lichen Erhehumgen und versuchten, sie zu ver⸗
lung; und die anderen, um eine
olk ist nur einigermaßen gut behandelt wird, Ich 1. ⸗* 8 1112 ei⸗ 1 gefuͤhrt und in diesem schoͤnen palastaͤhnli
saͤlen und schoͤnen Divanen in Sicherheit fanden, in
lation fuͤr den Frieden, ohne Wei⸗ die Insel als eine Uebelthaͤterin
Das Beste und fuͤr die Sache der
— —
Auch die angesehensten Hy⸗
ulgaris diente zur Berathung, in welcher
mir zur anderen
5 Wohl b St P was ich zu beruͤhren und zu rathen Wohlstandes des Staats P
tig an und beschuldigt ihn, daß er verschiedene
orschlag fuͤr den
“ seln bei allen Unbdefangenen den Ruhm, daß sie dem
ber die Ver⸗
die Regierungs⸗Kommisston,
vorlegen wuͤrde. Sie hatte sich das Recht vorbehalten, uͤber den einen oder den anderen Gegenstand zu verathen und zu entscheiden. 8 n — n durch den “ der Versammlung von Teoͤzene gestuͤtzten Beschluß mit seiner Bestäͤtigung bekleidet und dadurch zum Gesetze erhoben. Die Versammlung bestand also rechtlich noch, ob⸗ wobl ihre Glieder zufaͤllig zerstreut waren; sie hatte ihren Praͤsiden ten (Sisstni), ihren Secretair (Jakobaky Rhizo), ja sie war die ein⸗ zige volitisch konstituirte Macht beim Tode des Praͤsidenten und Sissint sofort das gesetzliche Oberhaupt der Nation. Zwar hatte jene Versammlung fuͤr den Todesfall des Praͤsidenten Vorsorge ge⸗ troffen und diesen ermaͤchtigt, testamentarisch eine Regierungs⸗Kom⸗ misston in ernennen, welche nach seinem Tode sogleich die Ver⸗ sammlung berufen sollte, und das Testament in der Gerusta niederzulegen; aber ein solches Testament ward nicht gefun⸗ den; der leichtsinnige Mann hatte nicht daran gedacht, fuͤr die⸗ sen dringenden Fall die ihm durch das Gesetz auferlegte Vor⸗ kehrung zu treffen, und statt den Praͤsidenten Sissini aufzufor⸗ dern, ohne Weiteres in seine Rechte einzutreten, uͤberschritt die Gerusia (eine Art von Staatsrath) ihre Befugnisse und ernannte ganz willkuͤrlich, den Drang der ÜUmstaͤnde vorschuͤtzend, eine Re⸗ gierungs⸗Kommission, welche bald ihrerseits uͤber ihre Befugniß hinausging, die auf Berufung der Versammlung beschraͤnkt war und sich in der Machtvollkommenheit von Capodistrias nur noch willkuͤrlicher bewegte. Das Alles war nun ganz offenbar, und die neuen Wahlen, ohnehin das Werk der Gewalt, waren mit vollkommener Nichtigkeit geschlagen, zumal auch die Gerustia selbst gegen sie als gegen ungesetzliche sich verwahrt hatte. Indeß wa⸗ ren unter den in Hydra versammelten Abgeordneten etwa 10, welche nicht Mitglieder der Versammlung von Argos gewesen waren und deshalbd durch die Einberufung derselben waͤren aus dem Spiele gesetzt worden. Diese machten am dritten Tage gel⸗ tend, daß man keine Befugniß habe, auf der Einberufung jener Versammlung zu bestehen, daß man dies um so weniger duͤrfe, da gegen ihr Verfahren gerechte Beschwerden sich erhoben haͤt⸗ ten, und man solle deshalb sich an die zwar allgemeigen, aber gerechten und billigen zwei Forderungen halten: a) freie Wahl fuͤr Peloponnes und Rumelsen, b) freien Ort der Versamm⸗ 1 Spaltung zu vermeiden, fanden sich veranlaßt, dieser Ansicht beizutreten. Ich kannte die Gesin⸗ nungen der Machthaber in Nauplia zu gut, um nicht zu wissen, daß sie auf keine von beiden Forderungen eingehen wuͤrden, doch schien es mir nicht geboͤrig, mein Urtheil uͤber das, was ihrer Wuͤrde und dem Wohle ihrer Sache zutraͤglich waͤre, dem ihri⸗ gen unterzuschieben, auch bedenklich, da sie selber in Argos keine sie zu dringen und sie dadurch vielleicht Hals unter das Beil zu legen. Uebrigens abe ich nirgends mehr Maͤnner von Bildung, Einsicht in die ein⸗ heimischen Angelegenheiten, gutem Willen und Tuͤchtigkeit des Ur⸗ theils vereinigt gesehen, als hier in Hydra: freilich haben die In⸗ gen Festlande wie an Wohlstand so an Einsicht und Bildung weit vorangehen, und die Zahl ihrer Abgeordneten war durch die bedeutendsten Maͤnner der anderen Theile Griechenlands verstaͤrkt worden, welche die Gewalt⸗ thaͤtigkeit des Praͤsidenten aus ihren Sitzen vertrieben und in Hy⸗ dra eine Zuflucht zu suchen genoͤthigt hatte. Mich persoͤnlich erfreute noch das große Zutrauen und die Beweise von Zuneigung, mit elch von al mir entgegenkam, und ich rechne die Tage meines Aufenthaltes in Hydra zu den wichtigsten meiner engeren Verkehr mit so vielen ausgezeichneten Maͤnnern gebracht, sondern auch weil sie mich in der Kenntniß der inneren Lage von Griechenland weiter ge⸗ bracht haben. Ich glaube jetzt den Dingen hier auf den letzten Grund sn sehen, dort aber auch die Mittel zu entdecken, durch welche allein die Verwirrung geloͤst, Ruhe und Gluͤck uͤber
veranlassen, ihren
ug durchstreife, um das tief erschuͤtterte und gekraͤnkte Land gebracht werden kann
Webe Jedem, der es mit ihm versucht, ohne seine Natur, seine Leiden, seine Beduͤrfnisse und Wuͤnsche zu kennen; wie leicht aber waͤre die Wiedergeburt von Griechenland auch nach den tie⸗ fen Wunden der Capodistriasschen Verwaltung einem Arzte, der es, um mit Pindar zu reden, mit weicher und kundiger Hand zu pflegen verstaͤnde! Auch hier begegnete ich dem Wunsche, daß das Loos von Griechenland einem Sohne unseres Koͤnigs anvertraut werden moͤchte; dieser Wunsch tritt jetzt nach dem Tode des Praͤsidenten uͤberall lebhaft hervor, außer in dem klei⸗ nen Kreise der Gewaltthaͤtigen, die im Grafen Augustin einen Schild suchen, ihre Person und ihr Verfahren zu decken So lange der Praͤstdent am Leben war, haͤtte die Gelangung eines minder⸗ jaͤhrigen Prinzen zum Griechischen Throne alle Widersacher des Praͤsidenten, d. h. den ganzen gebildeten und wohlhabenden Theil nern gehabt, die in ihm fuͤr Capodistrias nur ein Mittel, sein schwankes Ansehen zu befestigen und eine ihnen verbaßte Macht zu verlaͤngern, gesehen baͤtten. Nachdem er aus der Mitte getreten, besteht jene Besorgniß nicht mehr, eben so die Abneigung von England und Frankreich gegen jene Wahl nicht mehr, die keinen anderen Grund, als ihre Ueberzeugung hatte, daß der Praͤsident seiner Aufgabe nicht gewachsen war.“
obgenannte Zeitung enthalt ferner (allem An⸗ scheine nach, von dem nämlichen Korrespondenten) ein Schrei⸗ ben aus Aegina vom 13. Novemder, dessen Mittheilung wir uns vorbehalten.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 31. Dez. Die gesetzgebende Versammlung von Pennsylvanien hat am 6ten d. M. ihre Sitzungen eröffnet. Der Haupt-⸗Inhalt der an dieselbe eingesandten Borschaft des Gouverneur Wolf besteht in einer Schilderung des großen ennsylvanien.
Der Gouverneur Floyd von Virginten greift in seiner Bot⸗ schaft an die Legislatur dieses Staats den Prässdenten sehr hef⸗ Rechtsanmaßun⸗
Auch sagt er, es sey jetzt taaten gegen eine versassungs⸗ g machen dürften; unter sol⸗
gen einzelner Staaten genezmige. schon die Rede davon, daß die S widrige Maßregel keine Einwendun chen Bedingungen aber müßten alle Schranken der Föderativ⸗ Gewalt zusammenstürzen. Der Washington J ntelligencer aber fügt hinzu, daß umgekehrten Falls gar keine Föderativ⸗ Gewalt, keine Regierung möglich sey, sondern ein allgemeines Chaos hereinbrechen würde.
Der Vice⸗Prästdent der Vereinigten Staaten, Herr Cal houn, langte in den ersten Tagen dieses Monats in Washingion an, nahm ader nicht sogleich den Vorsitz im Senat.
Unter anderen Fragen, welche in der Session des Kongres ses zur Sprache kommen werden, wollen die Freunde des aus gezeichneten Veteranen Kommodore Bainbridge, der Natio nal-Zeitung zufolge, auch die Darlegung der Gründe fordern weshalb derselbe aus dem aktiven Dienst entfernt worden. 8
b Die Amerikanische Colonisations⸗Gesellschaft erfrent sich von Seiten des Publikums großer Aufmunterung. Im Staate Ken⸗ tucky ist eine Bill durch beide Häuser gegangen, wonach die Se⸗ natoren und Représentaunten dieses Staates im Roneres allen