1832 / 57 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 26 Feb 1832 18:00:01 GMT) scan diff

rationsbürger auch auf den innerhalb 7 Meilen gelegenen Di⸗ strikt der Hauptstadt. (S. den 31sten Absatz des im letzten Blatte der Staats⸗Zeitung vom Jahr 1831 mitgetheilten Extraktes der Englischen Reform⸗Bill.) Der Capitain fügte hinzu, daß sehr viele Gutsbesitzer, wiewohl Freunde der Reform, doch diesen beiden Bestimmungen entgegen seyen, weil hiernach die Mit⸗ glieder des Parlamentes zu bloßen Delegaten herabsinken wür⸗ den. Hr. Adeane fühlte sich verpflichtet, als einer der Ver⸗ treter der Grafschaft Cambridge, ausdrücklich zu bemerken, daß die Bevölkerung derselben ihre der Reform glnstigen Gessnnungen nicht im Mindesten geändert habe. Capitain Yorke, den diese Bemerkung verdroß, machte Herrn Adeane den Vorwurf der Abhängigkeit von den Vorschriften des großen Haufens. „Denn,“ sazte er, „als der ehrenwerthe Herr die Reform⸗Bill zum ersten Male las, da mißfiel sie ihm gar sehr; darauf wurde er vom Volke in die Grafschafts⸗Versammlung citirt und aufgefordert, die Bill noch einmal durchzulesen. Er überlas sie, und sie miß⸗ fiel ihm schon minder. Darauf wurde ihm gesagt, er möchte sie zum zweiten Mal überlesen, und als dies geschehen war, da fing die Bill schon an, ihm etwas zu gefallen. Als er sie aber endlich gar auf Zegehren zum dritten Mal überlesen hatte, da ging ihm nichts über die Bill, und zwar über die ganze vollständige Bill.“ Herr Adeane erklärte, daß diese Erzählung, wiewohl kurz und kurzweilig, doch von der Wahrheit sich sehr weit entfernt habe. Vielmehr sey von ihm in jener öffentlichen Versammlung erklärt worden, daß er sich von Niemanden Gesetze vorschreiben lasse, und erst nach⸗ dem man ihm ein völlig unabhängiges Verfahren zugestanden, habe er erklärt, daß ihm die Bill, je öfter er sle lese, auch um so mehr gefalle. Auf den Antrag des Kanzlers der Schatz⸗ kammer ging das Haus in einen Ausschuß zur Begutachtung der Bill über, welche dem Geheimen Rathe größere Vollmach⸗ ten in Bezug auf Maßregeln gegen die Cholera verleiht. Sir J. Malcolm sagte zunächst, er habe Gelegenheit gehabt, schon sehr viele Cholerakranke zu sehen. Er 2 in Ostindien viele Tausend Mann und zwar in Provinzen kommandirt, wo diese schreckliche Krankheit niemals ganz und gar aufhörte. Oefter habe er diese Provinzen in seiner amtlichen Eigenschaft zu bereisen ge⸗ habt, und immer habe er die Cholera als örtlich ansteckend befunden. (Hört, höct!) Diejenigen Truppencorps, welche unglück⸗ licherweise die angesteckten Landstriche zu passiren gehabt, hätten in der Regel 40 50 Mann an der Krankheit verloren, während in anderen Corps auch nicht ein Einziger daran gelitten hätte. Er habe öfter die Wahrnehmung gemacht, daß das Zusammen⸗ strömen von Menschen sehr viel zur Verbreitung der Krankheit und zur Prädisponirung dafür beitrage. Seine Anordnungen in Indien seyen daher auch immer dahin gegangen, so viel als möglich jede große Versammlung von Menschen zu hintertreiben und unter Anderem alle Messen und Jahrmärkte zu untersagen. Die jetzt in England herrschende Krankheit sey, wie er glaube, nicht in allen Punkten mitt deg orientalischen Cholera iden⸗ tisch, doch besitze sie leider nur zu viele gleiche Symptome mit derselben. Das Parlament habe in jedem Falle das Seinige gethan, wenn es die Regierung bei allen Maßregeln, die dieselbe vor⸗ schlage, kräftig unterstütze. Je weniger man die Gemüther zu beumuhigen brauche, um so besser sey es; jedenfalls sollten die Furchtsamen sich erinnern, daß aus amtlichen Berichten unum⸗ stößlich erwiesen sey, daß diese Seuche im Allgemeinen lange nicht so verheerende Wirkungen äußere, als viele andere Krank⸗

heiten, denen der Mensch unterworfen sey. „Im Orient“, fuhr er fort, „habe ich es mir zunächst immer zur Pflicht gemacht, die plauderhaften Zeitungen und die Krankheits⸗Bulletins zum Schweigen zu bringen; (Großes Gelächter und „Oh, oh!“) ferner habe ich den Soldaten streng verboten, auch nur den Mamen Cholera, von der sie sich sonst so gern und viel unter⸗ bielten, über die Lippen zu bringen. Den Aerzten würde ich einschärfen, daß sie dem Publikum die meisten Krankheits⸗ fälle zu verbergen suchen; (oh, oh!) doch fürchte ich, möchte ein soiches System, wie ich es in Indien befolgt, hier in Eng⸗ land nicht ganz praktikabel seyn. (Gelächter.) Inzwischen muß ich auch noch auf die allgemeine Wahrnehmung hinweisen, daß, wo irgend die Cholera auftritt, alle andere körperliche Beschwerden ihr ebenfalls beigemessen werden, und dies macht sie dem Namen nach schrecklicher, als sie es in der That ist.“ (Hört, hört!) Oberst Wood machte bemerklich, daß die in der Hauptstadt be⸗ sindlichen Garden in Zimmer einquartiert seyen, die dem Lande zur Schande gereichten. Hundert dieser trefflichen Leute schliefen in einem einzigen Saale, der früher den Grena⸗ dieren zum Heuschober gedient habe; in diesem Saale sey die Ausdünstung so schlecht, daß ein brennendes Licht, wenn man es darin in der Höhe halte, gewiß verlöschen müßte. Oberst Evans behauptete, die Cholera sey nicht sehr ansteckend, die Regierung sollte daher dem Handel keine zu große Be⸗ schränkungen auferlegen. Sir W. Rae bedauerte es, daß die vorltegende Bill nicht bereits für Schottland, wo die Cholera seit mehreren Wochen schon herrsche, in Anwendung gekommen sey. Der Lord⸗Advokat sprach die Besorgniß aus, daß in Schottland eine von den Gemeinden anzuordnende Steuer zur Bestreitung der von der Krankheit hervorgerufenen Bedürfnisse großen Widerstand finden möchte. Indessen kündigte er auch für Schottland eine ähnliche Bill wie die vorliegende (für England) an. Herr Hunt fragte, ob die Regierung die Absicht hege, den Zustand der Armenhäuser, die namentlich in Spitalfields ganz über⸗ fullt seyen, untersuchen zu lassen, was von Lord Althorp bejaht wurde. Herr Warburton fragte, ob man nicht ein besseres Des⸗ infections⸗Verfahren, als das unwirksame einer Räucherung mit Chlor und Essig, in Anwendung bringen wolle? Dr. Henry aus Manchester habe durch Experimente bewiesen, daß, wenn insieirte Gegenstände einer Hitze von 200 ° oder darunter ausgesetzt wür⸗ den, das Kontagium, namentlich von Scharlach⸗ und Nerven⸗ steber, völlig zerstört würde. Herr P. Thompson antwortete, daß Dr. Heury’'s Experimente zwar der Gesundheits⸗Kommisston zur Untersuchung angeboten worden, doch habe sich der Anbie⸗ tende geweigert, die Kosten des Apparats (etwa 3 bis 4 Pfund) zu tragen; der Gesundheits⸗Kommisston könne aber nicht zuge⸗ muthet werden, solche Kosten zu bestreiten, weil sonst jeder Narr darauf antragen würde, daß man seine Entdeckungen auf öffentliche Kosten untersuche. Herr Hume aber meinte, die Gesundheits⸗Kommission hätte in diefem Falle eine Ausnahme machen müssen, denn die Experimente des Dr. Henry hätten sich hereits von anderer Seite als untrüglich erwiesen, und unter solchen Umständen hätte doch eine Regierung, welche Sinekuren von 5 oder 10 Guineen täglich bezahle, eine Ausgabe von 3— 4 Pfd. zum Besten des Publikums nicht scheuen sollen. Lord Althorp gab zu, daß Dr. Henry ein sehr achtungswerther Mann sey, dessenungeachtet aber könne die Gesundheits⸗Kommission, um zu keiner mißbräuchlichen Präcedenz Anlaß zu geben, ihm keine Vorschüsse machen. Hr. Briscoe hielt es für wünschenswerth, daß sich jedes Kirchspiel mit einem Apparate versehe, wie ihn De. Henry in Vorschlag gebracht. Die einzelnen Absätze der vo liegenden Bill wurden sodann vem Ausschusse genehmigt.

Hr. Briscoe trug darauf an, daß in der Einleitung der Bill⸗ noch hinzugefügt werde, die Cholera sey eine „Geißel Gottes.“ Lord Althorp sagte, er könne sich zwar einem solchen Antrage nicht widersetzen, doch hätte er gewünscht, daß er lieber gar nicht gemacht worden wäre. Hr. Hume bemerkte, daß, wenn es der Minister nicht thun wolle, er sich diesem Antrage widersetze, denn die Cholera könnte eben so gut eine Segnung, als eine Geißel Gottes genannt werden. Er glaube, die frommen Herren sollten sich doch nun, da ein Fasttag angeordnet sey, endlich einmal zu⸗ friedenstellen. Hr. Shaw nannte diese Aeußerungen unstatt⸗ haft; aber Hr. Hume erklärte, er könne nur sein Bedauern Jarüder äußern, daß die Minister schwach genug gewesen, dem Vorschzage zur Anordnung eines Fasttages nachzugeben. Demm das Pasten würde das Uebel nur vermehren, auf dessen Verminderung es abgesehen sey. Herr Briscoe sah sich durch diese Aeußerungen, so wie durch eine Aufforderung des Lord Al⸗ thorp, veranlaßt, seinen Antrag zurückzunehmen. Das Haus ging demnächst in den Ausschuß zur ferneren Erwägung der Reform⸗Bill üder und genehmigte ohne sonderliche Debatten eine ganze Rethefolge von Absätzen. Em von Herrn Hunt vor⸗ geschlagenes Amendement wurde von 154 gegen 4 Stimmen verworfen. (In der Sitzung des folgenden Tages, über die wir morgen berichten werden, kam man mit sämmtlichen 81 Absätzen zu Ende, doch bleiben nun noch die angehängten Schemata A, B, C u. s. w. im Ausschusse zu erwägen.) Die Cholera⸗ Bill wurde nun zum dritten Male verlesen und ging durch. Das Haus vertagte sich um 1 ½ Uhr.

Oberhaus. Sitzung vom 16. Febr. Der Viscount Lorton überreichte eine Bittschrift der protestantischen Geistlich⸗ keit und der Einwohner der Gemeinde von Meate in Westmeath gegen das neue System der religiösen Erziehung. Eine Botschaft des Unterhauses überbrachte die Cholera⸗Bill und die Bill wegen der 12 Mill. Pfd. Schatzkammer⸗Scheine. Der Marquis von Landsdowne trug auf einige Aenderungen in den Tagesord⸗ nungen an, um die Cholera⸗Bill so bald als möglich durch das Oberhaus bringen zu können. Lord Ellenborough tadelte die Minister, daß sie mit Einbringung der Bill bis auf den letzten Augenblick gezögert hätten und nun Alles Hals lber Kopf gehen solle. Er machte auch bemerklich, daß man in der Eile vergessen habe, in die Bill die gewöhnliche Formel aufzunehmen, daß das Parlament die Macht habe, die Akte zu verbessern und zu ver⸗ ändern. Nachdem der Marquis von Landsdowne versprochen hatte, daß dieses Versehen nachgeholt werden solle, wurde die Bill zum erstenmale verlesen. Der Marquis von Lands⸗ downe erstattete sodann im Namen des Ausschusses zur Unter⸗ suchung des Irländischen Zehnten⸗Systems den ersten Bericht. Er sagte, daß, obgleich der Ausschuß seine Arbeiten noch nicht habe zu einem Schluß bringen können, er es doch für wün⸗ schenswerth halte, dem Hause seine Meinung über diesen Gegen⸗ stand jetzt schon vorzulegen, da er glaube, daß es unter den ge⸗ genwärtigen Umständen dringend nothwendig sey, daß Ihre Herrlichkeiten sich unmittelbar mit diesem Gegenstande beschaftig⸗ ten. Er that dar, daß die Weigerung, die Zehnten zu bezahlen, zu ungesetzlichen Combinationen und in vielen Fällen in Irland zu bewaffneten Vereinen Anlaß gegeben habe, besonders in den Grafschaften Carlow, Kilkenny, Tiperary und Königin; dieses habe den allerernstesten Einfluß auf den Zustand der Gesellschaft und würde, wenn man es ferner dulde, einen bestimmteren Wider⸗ stand gegen das Gesetz zu Wege bringen und den öffentlichen Frieden gefährden. Es sey dem Ausschusse durch die Unter⸗ suchung klar geworden, daß in vielen Fällen die Geiftlichkeit der bestehenden Kirche, in Folge des Nicht⸗Einkommens ihrer Zehn⸗ ten, in das groͤßte Elend versetzt worden sey. Er zählte den Be⸗ trag der in mehreren Diöcesen nicht bezahlten Zehnten auf: in Ossory belief sich derselbe auf 24,000 Psd.; in Leighlin auf 20,000 Pfd.; in Cafhell auf 27,000 Pfd.; der ganze Ausfall in den Zehnten beliefe sich auf 84,000 Pfd. Sterl. Um der Geist⸗ lichkeit zu Hülfe zu kommen, schlage er vor, daß die Regierung ermächtigt werden solle, den Pfründnern in den Kirchspielen, welche ihre Zehnten nicht erhalten hätten, so viel Geld vorzu⸗ schießen, als ihre Einnahmen für das Jahr 1831 betrügen, und daß die Regierung dagegen ermächtigt werden solle, die rückstän⸗ digen Zehnten für besagtes Jahr einzuziehen. Um die Krone noch wirksamer in den Stand zu setzen, die Zehnten zur Rück⸗ zahlung ihrer Vorschüsse einzutreiben, solle der General⸗ Anwalt ermächtigt werden, bei jedem Gerichtshofe gegen die im Rückstande befindlichen Personen verfahren zu können. Der Be⸗ richt schloß ungefähr in folgender Weise: „So sehr der Ausschuß von der Nothwendigkeit durchdrungen ist, das Ansehen der Ge⸗ setze aufrecht zu erhalten und die Rechte der Geistlichkeit zu be⸗ schützen, so hält er es doch für eben so nöthig, darauf zu drin⸗ gen, daß Maßregeln ergriffen werden, um den Uebeln abzuhelfen, welche mit der Einsammlung der Zehnten in Irland verbunden sind, und obgleich er bei dem bis jetzt unvollkommenen Zustande seiner Nachforschungen noch nicht im Stande gewesen, über die⸗ sen Gegenstand eine feste Ansicht zu gewinnen, so hält er es doch für seine Pflicht, zu bemerken, daß er hinreichende Aufklärungen erhalten hat, um sich zu überzeugen, daß eine dauernde Ver⸗ änderung in dem Irländischen Zehnten⸗System nothwendig ist. Als Grundsatz möchte der Ausschuß vorschlagen, daß die Zehnten ganz abgeschafft und statt dessen ein Aequivalent auf⸗ gefunden würde; entweder in Form einer Land⸗Taxe, oder durch Austausch von Land. Eine solche Maßregel würde ohne Zwei⸗ fel mit Erfolg durchgeführt werden können und allen Kollisionen zwischen der Geistlichkeit und den Land⸗-Eigenthümern ein Ende machen.“ Der Marquis von Lansdowne trug darauf an, daß der Bericht gedruckt würde, und zeigte an, daß dem Hause eine Abschrift der vom Ausschusse gesammelten Zeugenaussagen vor⸗ gelegt werden würde. Das Haus vertagte sich um halb 6 Uhr

bends.

London, 17. Febr. Sir Edward und Lady Codrington ga⸗ ben vor einigen Tagen in Brighton einen glänzenden und zahl⸗ reich besuchten Ball.

Bei der Vorlegung des Berichtes des Zehnten⸗Ausschusfes waren sehr viele Bischöfe im Oberhause anwesend.

Der Graf von Harrowby und Lord Wharneliffe hatten ge⸗ stern eine sehr lange Unterredung mit dem Grafen Grey im Schatzamte.

In der Brighton⸗Gazette liest man: „Wir erfahren, daß es die Absicht der Regierung ist, die Militair⸗Gewalt in Be⸗ tracht des beunruhigenden Zustandes von Irland zu vermehren. Man ist noch nicht übereingekommen, auf welche Weise dieser Entschluß ins Werk gesetzt werden soll; aber wir glauben, daß die Regierung in diesem Augenblick die Zweckmäßigkeit, die Miliz aufzubieten, und einige Bestimmungen in Betreff der Aeomanry in Ueberlegung nimmt.

Der Globe spricht von einem Arrangement, welches zwi⸗

Bericht im Namen der Kommisston, welche mit der

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schen den großen Mächten in Bezug auf die Griechischen Ange⸗

legenheiten abgeschlossen worden seyn soll. Dieses Gerücht wirkte

be. Um die unwürdigen Mittel, deren man sich zu diesem vecke bediene, aufzudecken, lieferte er den Beweis, daß die jetzt glegende Bittschrift mit falschen Unterschriften versehen sey, d verlas ein Zeugniß des Bürgermeisters von Tarciennes, daß che Personen, wie die, welche in jener Bittschrift genannt wä⸗ in seiner Gemeinde gar nicht existirten. Nach dieser Erklä⸗ a verfügte die Kammer, daß die Bittschrift als pseudonym eitigt werden solle. Der Spruch des oberen Militair⸗Gerichtshofes in Sachen Hrn. Steven lautet folgendermaßen: „Der Gerichtshof, nach Ansicht der Aktenstuͤcke des Prozesses, d nachdem er das, was auf die Sache Bezug hat, in Ueberle⸗

an der Boöͤrse sehr günstig auf die Griechlsch eu Obligat welche bis auf 26 ½ in die Höhe gingen. an

Die Lords des Geheimen⸗Rathes waren vorgestern in g tehall versammelt, um über das Appellations⸗Gesuch des 8. Jeffery Hart Bent gegen seine Absetzung vom Amte eines de Richters in Grenada zu berathen. Des Avppellanten Sacht 1 theidigte Herr Follett, wogegen Sir James Searlett und Lushington zu Gunsten des Prästdenten und der Mitglieder Rathes und des Sprechers und der Mitglieder der gesetz 1 den Versammlung in Grenada sprachen. Nachdem deg” vorgetragen worden war, beriethen sich die anwesenden 1 der Lord⸗Kanzler, der Lord Oberrichter von England, der 8 richter der Gerichtshöfe, der Staats⸗Secretair für das 6 nial⸗Departement und Sir George Murray, beinahe Stunde lang. Die Entscheidung Ihrer Herrlichkeiten vich st Maj. zur Bestätigung vorgelegt werden.

Die Gemütther haben sich nach Bekanntmachung der lichen Berichte über die Fortschritte der Cholera in den Gflh Theilen der Stadt etwas beruhigt. Die thätigen Vorbergh gen in der City, um den Kranken, im Fall die Cholera 5

en Artikel alle Gesetze, Dekrete und Verordnungen, welche den immungen der Constitution entgegen sind, aufgehoben hat; Betracht, daß sie in demselben Sinne durch den 13g9sten Artikel Militair⸗Strafgesetzbuch bis zur Revision desselben beibehalten in Betracht, daß der Art. 282 des Koder des militairischen rfahrens, indem er den Grundsatz des Belagerungs⸗Zustandes siellt, nothwendig den Art. 33 des Dekrets vom 24. Dez. 1811, er den Fall, wo diese Maßregel stattfinden kann, bestimmt, auf⸗

Herz der Hauptstadt dringen sollte, schnell Hülfe leisten zu lct erhalten hat; in Betracht, daß, diesem 53sten Art. gemaͤß,

nen, haben ebenfalls zur Verbesserung der öffentlichen Stim B0 Belagerungs⸗Zustand, mit Ausnahme der darin aufgestellten 1 - 3 ft chen Stim 7gg dann erklaͤrt werden kann, wenn es durch ein Dekret des

beigetragen. Die nachtheiligen Wirkungen, welche die uhle, 4. Fenn 1 va. 8sr rbri vcg.,e nlats⸗Oberhauptes bestimmt wird; in Betracht, daß die Stadt rantaine⸗Maßregeln auf den Handel hervocbringen müssen, Faüh ves tegeral ösehen vöm 11. Ser.

its fü⸗ nur durch eine Erkläͤrung des den bereits fihlbar. Das Dampfschiff, welches vorzestem t 189 Belagerungs⸗ zustand erklaͤrt werden ist; in Betracht, gen nach Rotterdam abgehen sollte, ist hier geblieben, ws die Verordnung Sr. Maj. vom 22. Okt. 1831, welche die oben⸗ in den Holländischen Häfen eine Quarantaine von 21 dn

¹ 1 1 vähnte Erklaͤrung bestaͤtigt, nicht dem Art. 129 der Constitution bestehen müßte. Man glaubt überhaupt nicht, daß ein Damlnäß vublizirt und weder im Gesetz⸗Bulletin noch im offiziellen schiff nach irgend einem anderen Hafen abgehen wird, da 1

urnal bekannt gemacht worden ist und deshalb keine gesetzliche hier keine Gesundheits⸗Atteste verschaffen kömen. aft erhalten hat; in Betracht, daß sich aus Vorstehendem er⸗ Auf die Gallerie des Unterhauses wurden gestern, ag—

den Berichterstattern für die öffentlichen Blätter, nur wengg sonen zugelassen, um die Luft im Hause möglichst rein zu 1” ten. Auch wurde stark mit Chlor und anderen Präparaten“ räuchert.

Der Morning⸗Herald sagt: „Die große Meine Verschiedenheit, welche unter den Aerzten in Bezug aie wirkliche Vorhandenseyn der Cholera in London herrscht, ge den Kaufleuten neuen Grund zu Klagen; ste behaupten, u Regierung die Verweigerung der Gesundheits⸗Altteste zu vlj a geordnet habe. Das theilweise gänzliche Aufhören des enah Handels wird das Elend in den Fabrik⸗Distrikten nur mt e mehren. In der City ist die vorherrschende Meinung, daißs Regierung die hemmendsten Maßregeln für den Handel m nommen habe, ohne über die Natur der in den Vorstädten schenden Krankheit gehörig aufgeklärt worden zu seyn. Vest dene große Aufträge vom Auslande zum Ankauf von Brttst Manufakturwaaren müssen unter den jetzigen Umständen un geführt bleiben.“

Die von den Einwohnern Bristols so lange gewünschte tersuchung des Betragens der dortigen Magistratspersonen den stattgefundenen Umuhen ist nun endlich entschieden wemt Das nachstehende Schreiben des Lord Melbourne an Hem E. Bailie ist in dem Handels⸗Gebäude von Bristol anget gen worden:

„Sir! In Folge Ihrer gestrigen persönlichen Anfrage greise ich die erste Gelegenheit, Ihnen anzuzeigen, daß it Anordnung getroffen habe, daß dem Mayor von Bristtol git ben und ihm angezeigt werden wird, daß ein gerichtlichtet fahren eingeleitet werden soll, welches zum Zweck hat, das tragen der Magistratspersonen am 29sten, 30sten und lsten tober v. J. zu untersuchen. Ich habde die Ehre u. s. w.

Minssterium des Innern, 14. Februar 1832.

(gez.) Melbourne.“

Diese Bekanntmachung ist in Bristol im Llllgemeinen großer Zufriedenheit aufgenommen worden, da jedenfalls alle Mängel der dortigen Municipal⸗Einrichtung minmehr zur 8m che kommen werden.

Die hiesigen Zeitungen enthalten eine amtliche zu menstellung der Anzahl von Personen, welche in den Iuh von 1826 bis 1831 des Schaf⸗ und Pferde⸗Diebstahls ü führt worden sind. Im Jahre 1831 delief sich die Zahl Schaf⸗Diebde auf 162; davon wurde einer am Leben geft 98 auf Lebenszeit transportirt und die übrigen zu Gefang strafen verurtheilt. In demselben Jahre belief sich die Zuh Pferde⸗Diebe auf 125, welche größtentheils auf Lebenszeit e portirt wurden.

Es sind Nachrichten aus Havana bis zum 1. Ju eingegangen. Der Gouverneur von Cuda hat durch die Gii heits⸗Behörde einen Befehl erlassen, wonach allen Schiffen von Hamburg oder von einem anderen mit der Cholera U teten Platz kommen, das Einlaufen in die Häfen der Insal verweigert werden soll. Der Hafen von Mariel ist zum W. taineplatz für alle verdächtige Schiffe bestimmt worden. von Großdritanien kommenden sind einer 12tägigen Quaralte unterworfen.

stand versetzt worden ist, und daß das Kriegsgericht, welches in Folge Belagerungs⸗Zustandes eingesetzt worden, keine gesetzliche Existenz habthat: erklaͤrt der Gerichtshof, nach Anhoͤrung der Parteien u. sw, gUrtheil des Kriegsgerichtes fuͤr nichtig und ohne alle Wirkung; be⸗ lt, daß der Herr Steven sogleich in Freiheit gesetzt werde, und

dem Urheber oder den Urhebern des ihm angethanen Unrechtes dern wollte. So gerichtet von dem oberen Militair⸗Gerichts⸗ und bekannt gemacht in oͤffentlicher Sitzung am 18. Febr. 1832.

Derselbe Gerichtshof hat einen gewissen Schmit, der wegen ebstahls vor dem Kriegsgerichte in Lüttich gestanden hatte d von demselben freigesprochen worden war, zu 14tägiger Ge⸗ gnißstrafe verurtheilt.

Herr Duvivier hat den Mitgliedern der Repräsentanten⸗ nmmer angezeigt, daß das Gesetz über die Brennereien sich be⸗ ts im Druck befinde und der Kammer wahrscheinlich in threr rmorgenden Sitzung vorgelegt werden würde.

Warschau, 21. Febr. Die Einfuhr von Gerste und Ha⸗ Naus den Russischen Provinzen nach dem Königreich Polen bis zum letzten April d. J. zollfrei gestattet worden.

Die Munscipalität macht bekannt, daß morgen im Sächst⸗ n Palais die dramatischen Vorstellungen der Französtschen hanspieler beginnen werden.

Einer Bekanntmachung der General⸗Post⸗Direction zufolge, seit dem 15ten d. M. zwischen hier und St. Petersburg eme herordentliche Courker⸗Post eingerichtet, vermittelst welcher alle H sener Hauptstadt adresstrte Briefe besorgt werden sollen. Der hiesige Kurier meldet aus Krakau: „Die mit Jagiellonen⸗Universität verbundene gelehrte Gesellschaft wird, n Statuten gemäß, am 19ten d. M. zur Feier ihres Stif⸗ gstages eine öffentliche Sitzung halten. Der Universitäts⸗ klor und Prästdent der Gesellschaft, A. Estreicher, wird die⸗ be mit einem Vortrag über den jetzigen Zustand der Welt und

r die Thätigkeit der Gesellschaft im verflossenen Jahre Be⸗ ht erstatten. Hierauf wird der Professor der Geschichte, Mi⸗ el Wischniewski, die Sitzung mit Vorlesung einer Abhandlung r die Alt⸗Preußische Nation vor der Ankunft des Deutschen dens im dreizehnten Jahrhundert beschließen.“

In diesen Tagen langten aus Preußen der Major Wilinski, Lapitaine Boguslawski und Schymanski, und die Stabs⸗ fziere Rubischewski, Krasnodembski, Solkiewitsch, Scheliga d Malischewitsch hier an. Unter den anderen hier angekom⸗ nen Personen befinden sich die Generale Klizki, Maletski und ogodin, die Generalin Weißenhof, der Fürst Kalixt Woroniezkt, Grafen Kastmir Walewski, Joseph Malachowski und Hein⸗ hLudienski und der Staatsrath Skarbek *

IIII T1Eö1Pöö88

Hannover, 21. Febr. Nachrichten aus Klausthal zti⸗ ge, hat der Oberharzische Bergbau in dem letztverflossenen ire 52,911 Mark Suber, 87,000 Centner Blei und Glätte 452 Centner Kupfer, einen Werth von mehr als einer Mil⸗ 3 n Rthlr., produzirt, welchem der Werth der Production der 11“ G 88 nigl. Eisenhütten mit etwa 300,000 Pfund noch hinzukommt. Nsiederlan Zö. J.“ Wen auch bei den fast beispiellos geringen jetzigen Bleipreisen Der Erbprinz von Gewinn der Berghandlung bei dem Berg⸗Waarenhandel Se. König. h dem Jahre 1831 nicht so groß gewesen seyn kann, als frü⸗ rhin, so bedarf es doch gewiß nur der Angabe obiger Zahlen, nzu beweisen, wie wichtig das Gewerbe des Harzes füür das maigreich Hannover desonders in jenem Jahre gewesen ist.

Verkehr auf sämmtlichen im Königreiche vorhandenen n⸗Lergen hat im Jahre 1831 folgende Resultate geliefert: einwand aller Gattungen wurden vermessen und gestempelt:

9 den Legge⸗Anstalten in den Fürstenthümern Göttingen,

inhagen, Hildesheim und dem Eichsfelde 4,284,072 Ellen aserran erthe von 236,430 Rthlr. 2 gGr. 11 Pf.; 2) auf den gen die Ansteckung seyn soll, so dürften sie bald wieder fut 918 in den Grafschaften Hoya und Diepholz 993,291 Ellen geben werden. b erthe von 80,564 Rthir. 13 gGr. 7 Pf.; 3) auf den

Brüssel, 19. Febr. In der gestrigen Stgenhe een Lüneburgschen 2,364,567 Ellen zum Werthe von 180,320 Repräsentanten⸗Kammer erstattete Herr Deldang⸗ 7912338Gr. 5 Pf.; zusammen 7,641,930 Ellen zum Werthe von Unter 5 Rthlr. 15 gGr. 11 Pf.; im J. 1830 nur 6,354,154 Ellen erthe von 429,674 Rthlr. 6 gGr. 1 Pf.; folglich im J. 1831

- b ste be

des Gesetz⸗Entwurfes in Betreff der provisorischen Kredite 5 80,hr: 1,287,778 Ellen an Werth 67,641 Rthlr. 99Gr. 10 Pf.;

Fürstenthume Osnabrück wurden zu den Leggen gebracht

tragt worden war. Er erkannte die Nothwendigkeit der amng

ten Kredite und genehmigte die ganze Summe. sje dltaunng Le⸗

sion hat sich nicht auf die Details der einzelnen Bewi 69 in nwand und Wolllaken (letzteres verhältnißmaͤßig nur in eingelassen, weil jede Veränderung zu einer Unzahl 8g 1 9„ Quantität) 2,608,446 (Legge) Ellen werth 496,880 Anlaß geben würde, die bei der Berathung des Budgeghg 84 gGr., im Jahre 1830: 2,437,500 (Legge) Ellen werth dies zur Sprache kämen. Der Bericht und der Geset g hc Rthlr. 9 gGr. 7 Pf., folglich mehr 1831: 170,946 wurden zum Druck verordnet und die Berathung auf urzen 8 Werthe von 80,506 Rthlr. 15 gGr. 5 Pf. Der Montag festgesetzt. Der üdrige Theil der Sitzung br. sezltaeh aller zu den Leggen gebrachten (bekanntlich fast aus⸗ Bittschrifts⸗Berichten ausgefüllt. Eine derselben war vec tng 8 zur Exportation bestimmten) Leinwand und des Woll⸗ Einwohnern der Gemeinde von Tarciennes, welche gege ie ist also gewesen: im Jahre 1830: 846,047 Rthlr. 15 gGr. schlag der Herren Seron und Robaulx in Betreff des 148 1, Jahre 1831: 997,195 Rthlr. 16 gGr. 11 Pf., mit⸗ Unterrichts reklamirten. Hr. Seron kam bei dieser 148,148 Rthlr. 1 gGr. 3 Pf. mehr, als im vorigen Jahre. auf die Angriffe zurück, denen sein früherer Vorschlag Anseh günstigen Resultate des abgewichenen Jahres, sowohl grwesen sey, und schilderte dieselben als die Lnnch aa (d. Waung der Quantität des Produkts, als des ermittelten Partei, die die Aufklärung in Belgien gänzlich zu aaii V eethes, sind, theils und hauptsächlich, der im Allgemei⸗

Aus dem Haag, 20. Febr. hat an seinem gestrigen Geburtstage das für heit neu eingerichtete Wohngebäude bezogen.

Das Dampfboot „der Batavier“, welches nach Roetta⸗ die Nachricht brachte, daß in London die Cholera ausgetrch sey, wurde, nachdem es sich einige Stunden vor der Staheg gehalten, nach der Mündung der Maas zurückgewiesen, ung selbst Quarantaine zu halten. Die wenigen Kisten, die reits ans Land gesetzt hatte, wurden sofort in das Entrege⸗ schafft; da dieselben jedoch Zucker enthalten, der nicht s giftfangenden Waaren gehört und vielmehr ein Präservan

enommen: In Betracht, daß die Constitution durch ihren

bt, daß die Stadt Gent nicht auf gesetzliche Weise in Belagerungs⸗

alt ihm seine Anspruͤche auf Entschaͤdigungen vor, falls er solche

nen, vergleichweise zum Jahre 1829, erträglich ausgefallenen Flachs⸗Ernte von 1830 und den vermehrten Aufträgen für Lein⸗ wand aus Holland, so wie zur überseeischen Exportation, na⸗ mentlich nach Westindien, und (in Ansehung des Hanflinnens) nach Spanien, theils aber auch den mehr und mehr Früchte tragenden Bemühungen beizumessen, welche auf die Ermunte⸗ rung und Anleitung zur zweckmäßigeren Verarbeitung des rohen Materials und zur Vervollkommnung der Bleichmethode gerich⸗ tet werden. Kenarlsruhe, 20. Febr. Zur Vereinfachung und Behufs eines gleichförmigen Ganges der Staats⸗Verwaltung ist durch eine Großherzogliche Verordnung vom 26. Januar die bisherige Eintheilung des Großherzogthums in sechs Kreise, nebst den Kreis⸗Directionen, aufgehoben und dasselbe, unter Bericcksichti⸗ gung seiner geographischen Lage und des Handels⸗Zuges einzel⸗ ner Distrikte, in 4 Kreise, nämlich den See-⸗Kreis, den Ober⸗ Rhein⸗Kreis, den Mittel⸗Rhein⸗Kreis und den Unter⸗Rhein⸗ Kreis, getheilt worden, deren jedem eine Kreis⸗Regierung als Verwaltungs⸗Behörde vorsteht. Diese Bestimmung tritt mit dem 1. Mai d. J. in Wi

Madrid, 9. Febr. Die hiesige Zeitung enthält in ihrem offiziellen Theile ein Dekret des Inhalts, daß, wenn in⸗ nerhalb des Zeitraums eines Monats nach dem Eingange von Handelsgütern in den Douanen es den Eigenthümern wünschens⸗ werth erscheinen sollte, sie um deshalb wieder auszuführen, weil die Einfuhrzölle auf dieselben seit der Bestellung erhöht worden, solches ihnen unter Erfüllung und Beobachtung der vorgeschrie⸗ benen Verbindlichkeiten und Sicherheits⸗Maßregeln verstattet werden soll; keinesweges aber, wenn die Waaren längere Zeit als einen Monat in den Douanen gelegen hätten. Wenn vor⸗ gedachte Eigenthümer sich von den sraglichen Waaren völlig los⸗ sagen sollten, so müssen solche öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden, wobei jedoch die Unkosten der deshalb etwa er⸗ öffneten gerichtlichen Verhandlungen den Waaren nicht zur Last fallen dürfen, und deren Ertrag soll dann, wenn er zur Deckung der Zölle nicht völlig hinreicht, pro rata unter das Königl. Fi⸗ nanz⸗Departement und die übrigen Mitbetheiligten vertheilt werden.

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DPortugal. 8 on, 4. Febr. Briefen aus den an der Spa⸗ nischen Gränze liegenden Städten zufolge, fahren die dorrigen Behörden, den ihnen von hier aus zugegangenen Befehlen gemäß,

fort, alle Individuen zu verhaften, welche gegen die Absichten

des Spanischen Observationsheeres Mißtrauen zu verbreiten suchen. Die Anzahl der Verhafteten ist bereits beträchtlich, und Viele ha⸗ ben sich der Festnehmung durch die Flucht entzogen. In Folge dieser Nachrichten herrscht einige Aufregung in der Hauptstadt; um dieselbe zu beschwichtigen, enthält die Hofzeitung häufig Aus⸗ züge aus der Madrider Zeitung, die diese wieder aus der Quo⸗ tidienne entlehnt hat, und worin versichert wird, daß einige Eu⸗ ropälsche Mächte höchst günstig für Dom Miguel gesinnt seyen,

und daß bald ein Geschwader zu seinem Beistand im Tajo er-

scheinen werde. Dom Miguel kommt jetzt sehr häufig von Queluz nach der Stadt; am 1sten d. M. kam er nach dem Pa⸗ last von Bemposta, am 2. wohnte er einem Kitcchenfeste in der Kapelle von Ajuda bei, und gestern begab er sich in die Kir⸗ che der heiligen Lucie, wo ebenfalls das Fest eines Heiligen ge⸗ feiert wurde. Der Infant wurde heute hier erwartet; aber ein aus England mit Depeschen seines Agenten in London, Herrn Ribeiro⸗Saraiva, angekommenes Dampsboot hielt ihn in Queluz

18 zurück. In Folge der mit demselben erhaltenen Nachrichten, die r die Vervollkommnung der Wissenschaften eröffnen und dann sich auf die Insel Madeira beziehen sollen, wurde sogleich ein Minister⸗Rath gehalten und nach demselden ein schnellsegelndes

Schiff mit Depeschen an den Gouverneur dieser Insel abgefer⸗

tigt. Durch Anwendung harter Zwangs⸗Maßregeln bei der Bei⸗ treibung des gezwungenen Anlehens, hat die Regierung sich eini⸗ ges Geld verschafft und die Gehalts⸗Rückstände vom Juli, Au⸗ gust und September 1830 einigen Beamten ausgezahlt.

ereinigte Staaten von Rord⸗Amerika.

New⸗York, 31. Dez. In der Botschaft, welche der Gouverneur Hamilton an die gesetzgebende Versammlung von Sud⸗Karolina rich⸗ tete, führte derselbe zunächst Beschwerde über ein Schreiben des Präsi⸗ denten vom 14. Juni 1831 an die Bürger dieses Staats, worin der⸗ seibe gesagt hatte, daß dem Desorganisationsplan einer Süd⸗ Karolinaschen Partei eine unübersteigliche Schranke werde gesetzt werden, mit Androhung militairischer Gewalt gegen den Staat von Süd⸗Karolina. Dieses Verfahren des Präsidenten wird als parteiisch und die Drohung als ganz verfassungswidrig bezeichnet und der Legislatur empfohlen, energische Maßregeln dagegen zu nehmen. Der folgende Theil der Botschaft beschäftigt sich mit der angeblichen Ungesetzmäßigkeit des gegenwärtigen Zoll⸗Tarifs und dem in dieser Beziehung für den Staat Süd⸗Karolina, der

vorzüglich darunter leide, in Anspruch genommenen Recht der

Nullifizirung eines von dem Kongreß gegebenen Gesetzes in dem Bereich eines einzelnen Staats. Es heißt in dieser Hinsscht unter Anderem:

„Die gaͤnzliche Hoffnungslosigkeit, durch die Gerichtshoͤfe der Vereinigten Staaten gegen dieses ungerechte und verfassungswidrige Gesetz Schutz zu erlangen, ist nunmehr durch die verhoͤhnende Weise, in der diese Untersuchung geschah, zur Genuͤge erwiesen. Der Werth und die Nachfrage nach unseren Stapel⸗Erzeugnissen ver⸗ schwinden immer mehr, die Quellen und Fruͤchte unserer Industrie

schwinden dahin, und viele unserer trefflichsten Buͤrger, arm und

muthlos, wenden ihre Blicke auf das große Thal im „. wo sie in der uͤppigen Fruchtbarkeit, womit der Himmel jene Gegend ge⸗ segnet hat, einen Ersatz fuͤr die Erpressungen einer unfreundlichen und ungerechten Regierung zu finden hoffen. Das kommende Ge⸗ schlecht wird eben so daruͤber erstaunen und fragen, wie die Pflan⸗ zer⸗Staaten dieses Bundes zehn Jabre lang den erschoͤpfenden Pro⸗ zeß des jetzigen Zoll⸗Systems ertragen konnten, wie das gegenwaͤr⸗ tige uͤber ehemaligen Aberglauben und Unverstand der Menschheit staunt. Man werfe nur einen Blick auf die großen Erzeugungs⸗ Quellen des am Atlantischen Ocean gelegenen Theiles unseres Lan⸗ des. Die eine Quelle befindet sich in den Fabrik⸗Staaten noͤrdlich vom Potomac⸗Fluß, die andere in den Ackerbau⸗Staaten suͤdlich von jener Scheidungslinie. Beide Abtheilungen bringen gleiche Erzeugnisse hervor; Tuch, Baumwollen⸗ und Eisenwaaren wer⸗ den von den Webstuͤhlen, Spinnmaschinen und Hammerwer⸗ ken des Nordens verfertigt; das zu jenen Fabrikaten erforder⸗ liche Material wird im Suͤden von Pflug, Grabscheit und Hacke erzielt, und der einzige Unterschied besteht in der verschiede⸗ nen Art und Weise der Arbeit. Unsere Baumwolle, unser Reis und unser Taback kehren als Handels⸗Artikel an unsere eigenen Kuͤsten zuruͤck, muͤssen aber erst der Handels⸗Marine einen hohen Tribut entrichten. Die Erzeugnisse des noͤrdlichen Gewerbfleißes hingegen kommen ganz unbesteuert zum Verkauf, waͤhrend unsere Produkte, der Ertrag unserer eigenen Arbeit, mit einer Abgabe von 40 pCt. belastet sind. Die Gesetzgebung des Kongresses hat in der That die

Maͤrkte des Suͤdens unter einen voͤlligen Kolonial⸗Bann gestellt,

indem sie unseren Handel mit anderen Nationen fast einem Verbot

gleichkommend besteuerte, und es ist keine Antwort hierauf, wenn

man sagt, daß dasselbe System gesetzlich auch in den Fabrikstaaten

gelte, da die Beschaffenheit der urspruͤnglichen Erzeugnisse beider

Theile einen großen Unterschied macht. Wollte man annehmen, daß

ein bloß Ackerbau treibender Theil des Landes, der große Summen

auf den Unterhalt von Sklaven verwenden muß, ein solches System

ertragen koͤnne, ohne zuletzt in Armuth und Elend zu gerathen und zu einer abhaͤngigen Kolonie herabzusinken, so muͤßte man seine Augen gegen die einstimmige Erfahrung aller Geschichte von den fruͤhesten Zeiten der Welt an-verschließen.“ Es wird nun er⸗ waͤhnt, daß seit dem Jahre 1825 die Staaten Suͤd⸗Karolina, Virgt⸗ nien und Kentucky gegen die Anmaßung und Unterdruͤckung der Central⸗ Regierung das Recht des Einspruchs aufgestellt haben, sey es nun unter dem Namen von Staaten⸗Rechten, Rullifizirung oder Veto, indem sie die ihrem Vortheil widersprechenden Gesetze fuͤr ihren einzelnen Staat negiren. In dieser Beziehung wird folgender Ausspruch eines Oberrichters von Pennsylvanten angefuͤhrt: „Die Vereinig⸗ ten Staaten haben eine Bundesverfassung; es ist dies ein Vertrag, ein Buͤndniß zwischen den einzelnen Staaten, als der einen, und allen Staaten insgesammt, als der anderen Partei. Wenn zwei Nationen uͤber den Sinn einer Klausel, eines Satzes oder Wortes in einem Traktat nicht einverstanden sind, so hat keine von beiden das ausschließliche Recht der Entscheidung; sie suchen sich zu ver⸗ Ueücchen wenn dies aber nicht gelingt, so ist eine jede berechtigt, hre Auslegungsart beizubehalten, bis die Sache durch eine Ver⸗ mittelung anderer Nationen, durch einen Schiedsrichter oder durch das Loos des Krieges ausgeglichen wird. Nun ist aber in unserer Verfassung nicht bestimmt, daß in solchem Fall die Meinung der Richter des obersten Gerichtshofes der Vereinigten Staaten als Kontrole und Entscheidung gelten soll, noch kann der Kongreß uͤber dieses Recht durch ein Gesetz verfuͤgen. Es scheint hier ein Man⸗ gel stattzufinden; es ist ein nicht vorgesehener Fall, dem auf irgend eine Weise abgeholfen werden muͤßte.“ Der Gouverneur von Suͤd⸗ Karolina will nun diese Abhuͤlfe eben in der Souverainetaͤts⸗Aus⸗ uͤbung jedes einzelnen Staates finden, raͤth jedoch der Legislatur, vorerst noch die Entscheidung des jetzigen Kongresses hinsichtlich des Tarifs abzuwarten, ehe man sich dieses Rechts bediene.

11“““

II

Berlin, 25. Febr. Folgendes ist eine Uebersicht der Fortschritte des Elementar⸗Schulwesens im Potsdamer Reglerungs⸗ Bezirk seit dem Jahre 1808 bis zu Ende des Jahres 1827: Neu gegründet wurden in den Städten 35 und auf dem platten Lande 24, zusammen 59 Schulen. In den schon vorhandenen Schulen wurden neue Schulklassen eingerichtet in den Städten 104, auf dem platten Lande 26, zusammen 130. Die Gesammtzahl der nen fundirten Schulstellen beläuft sich hiernach auf 189. An neuen Schulhäusern wurden erbaut, theils für bereits vorhandene, theits für neu errichtete Schulen: 18 88 X. . .

I. In den Städten: 11“

a) Königlichen Patronats.. b) Privat⸗Patronats... II. Lluf dem platten Lande:

a) Königlichen Patronats 183

b) Privat⸗Patronats 169

8 1xnara xen xresxnnermn Summa 389 Wesentlich verbessert und namentlich erweitert wurden Schul⸗ häuser a) in den Städten 52, b) auf dem platten Lande 335, zusammen 387. Außerdem wurden in 536 Schulhäusern auf dem Lande, in denen es bisher an besonderen Schulstuben fehlte, dergleichen eingerichtet. Die Anzahl der hinsichtlich des damit verknüpften Einkommens wesentlich verbesserten Lehrerstellen be⸗ trägt: a) in den Städten 132, b) auf dem platten Lande, 649, zusammen 781. Die diesen Lehrerstellen zugewendeten Verbesse⸗ rungen bestehen zunächst theils in baaren Gehalts⸗Zulagen, theils in Getreide-Deputaten oder Grundstücken. Das Meiste davon verdanken die Schulen der Freigebigkeit der Kommunen; zinm

Sgahs sotene. E“ bI1ö“

Theil sind diese Verbesserungen aber auch aus Staatsmitteln und Provinzial⸗Fonds gewährt worden. Außerdem sind fast sämmtliche Schulstellen, namentlich auf dem platten Lande, ourch Einführung eines regelmäßigen Schulgeldes, durch gesetzliche Do⸗ tation mit Grundstücken bei stattgefundenen Acker⸗Separationen und durch Verleihung des nöthigen Schul⸗Brennholzes dedeu⸗ tend verbessert worden. Auch die Qualification der Lehrer ist während des in Rede stehenden Zeitraumes fortwährend ver⸗ bessert worden. Gegen das Ende des Jahres 1827 waren be⸗ reits 552, theils im Seminar zu Potsdam gebildete, theils an derweit zweckmäßig vorbereitete und den Zöglingen jener Anstal an Bildung ziemlich gleichstehende Lehrer im Regierungs⸗Bezir angestellt. Für die Fortbildung der Lehrer wurde gesorgt durch Nachhülfe⸗Schulen, von Geistlichen gehalten, durch Lehrer⸗Kon ferenzen, Schullehrer⸗Lesezirkel und Schul⸗Bibliotheken. An Schluß des Jahres 1827 bestanden bereits 42 Stadt⸗ und 115 Landschul⸗Bibliotheken. 111¹nI 8Ens. eigc mesiit bürr eehöngifhe Airnu 1 I IHvst

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In der Stadt Wartenburg (Regierungs⸗Bezirk Könige⸗ berg), wo die Cholera erst im Laufe des Januar d. J. zun Ausbruch gekommen, sind dis zum 30sten desselben Monats üder⸗ haupt 5 Personen daran erkrankt und davon 2 genesen und 2

gestorben, 1 besand sich noch in ärztlicher Behandlung. In Bischofsburg (Regierungs⸗Bezirk Königsberg) sind vom 5. Dezember, als dem Tage des Ausbruchs der Cholera, bis zum 30. Januar 175 Personen erkrankt und davon 92 ge⸗ nesen, 78 aber gestorben; 5 waren noch in ärztlicher Pflege. 1 In allen übrigen von der Krankheit befallen gewesenen Städten des genannten Regierungs⸗Bezirks, so wie auch in allen anderen Ortschaften desselben, hatte sie, und zwar meisten⸗ theils schon vor dem Jahresschlusse 1831, aufgehört. Von den 48 Städten dieses Bezirks sind überhaupt 42 und von den 5006

In London sind bis zum 16ten Abends im Ganzen 27

druch der Cholera sind in England und Schottland 4561 Perso⸗ nen erkrankt und 1367 gestorben.

Imme2

Meteorologische Beobachtung.

Morgens LK Abends ec einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

339,6, Har. 338,90 Par. 338,7 Par.

uftwaͤrme.. 3,0 °R. + 3,3 °R. + 0,4 °R.] Quellwaͤrme

haupunkt.. 3,8 °R. 2,1*R. 2,2 °R. 6,4 °R.

Dunstsaͤttigung 93 pCt. 63 pCt. 80 pCt. 7 Wetter bheiter. sonnig. heiter.

1832 21. Februar

Luftdruck..

Flußwärme

ländlichen Ortschaften nur 292 von der Cholera befallen Ser dagegen 6 Städte und 4714 Ortschaften bisher befreit geblieben.

Personen an der Cholera erkrankt und 14 gestorben. Seit dem Aus⸗