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don, so feierlich gedachte. (Gelächter und Beifall.)
b Aus Pont⸗de⸗Beauvoisinan der Savoyischen Grenze wird gemeldet: „Die neulich in Savohen angekommenen Piemonte⸗ sischen Truppen werden auf 4 Bataillone abgeschätzt, die zwischen Linnech, Thonon und Montiers vertheilt sind; drei Schwadronen Havallerie stehen mit 8 Geschützen zwischen Rumilly und Aix. Die Garnison von Chambery ist 10,000 Mann mit 20 Kano⸗ nen stark.“
Im Courrier des Electeurs liest man: „Ein sonder⸗ bares, zu ernsten Betrachtungen Anlaß gebendes Gerücht ist sreit-einigen Tagen in Paris im Umlauf. Man versschert, es sey eine Unterhandlung wegen einer Anleihe von 15 Millionen angeknüpft, die im Namen des Königs gemacht und wofür die Guter der Prinzessin Adelaide als Bürgschaft gegeden wer⸗ den sollen; man geht sogar so weit, zu versichern, das Conseil der Bank hade eine Kommission ernannt, zu welcher Hr. Odier gehöre, und die den Auftrag hätte, einen Bericht über das Ge⸗ such der Agenten Ludwig Philipps in Betreff des in Rede ste⸗ henden Anlehens abzustatten.“
Gestern verhaftete ein Polzei⸗Commissair mehrere Unter⸗ Offiziere der in der Rue d'Enfer kasernirten Veteranen.
Gestern Adend um 6 Uhr wurde der Graf v. Florac ver⸗
haftet; man hat, dem Vernehmen nach, wichtige auf die Ver⸗ schwörung vom 2. Februar bezügliche Papiere bei ihm gefun⸗ den. — Ein gewisser Blanchard, Silberkinn genannt, der in der Macht vom 1sten auf den 2ten d. M. verhaftet wurde, ist frei gelassen worden.
Das Journal des Déebats nimmt die von ihm gegebene Nachricht, daß auch Herr Guizot als Kandidat zu dem in der Französischen Akademie erledigten Sitze auftrete, heute zurück.
Großbritanien und Irland.
büa Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 27. Fedr. Der Marquis von Salisbury erinnerte den Lord⸗Kanzler daran, daß nun bereits zwei Sesstonen ver⸗ flossen seyen, seitdem er versprochen habe, eine Bill zur Verdes⸗ serung der Armen⸗Gesetze einzubringen. Der Lord⸗Kanzler erwiederte, er hoffe binnen einigen Tagen das Haus mit den Anordnungen zur Ernennung von Kommissarien, welche die nö⸗ thigen Untersuchungen anstellen sollen, bekannt machen zu kön⸗ nen. — Graf v. Aberdeen erhob sich und sagte: „Ew. Herr⸗ lichkeiten haben unstreitig von gewissen nach Italien bestimmteu Ausrüstungen im südlichen Frankreich gehört; eine genane Angabe über die Stärke, so wie über den eigentlichen Bestimmungsort dieser Ausrüstung, fehlt jedoch bisher. Ich bitte daher den edeln Grafen, uns zu sagen, erstlich: welches der Zweck sey, den die Französische Regierung dabei im Auge hat, und zweitens: ob Expedition mit Uebereinstimmung der Britischen Re⸗
gierung abgefertigt worden?“ Graf Grey erwiederte:
„ Ich glaube nicht, daß der edle Graf unter den ohwaltenden Um⸗
ständen berechtigt ist, von der Regierung eine Antwort zu ver⸗ langen. Alles, was ich ihm sagen kann, besteht darin, daß die
Britische von der Französischen Regierung eine Mittheilung er⸗ halten hat, aus welcher “ daß die letztere gesonnen sey, eine Expedition nach der K
iste von Italien abzusenden. Mehr als dies glaube ich für jetzt nicht sagen zu dürfen.“ Graf
v. Aberdeenentgegnete, er werde durch diese Erwiederung in großes
Erstaunen versetzt. Grafen so oft gegebener Versicherung von Frankreichs Aufrichtig⸗
„Es ist“, setzte er hinzu, „mit des edlen
keit und freundschaftlicher Gesinnung schwer in Emklang zu pringen, wenn er jetzt außer Stande sich befindet, über eine so höchst merkwürdige Expedition, die überall in Europa Argwohn erregen muß, Aufschluß zu extheilen. Hat der edle Graf nichts
weiter als die Mittheilung, die er so eben erwähnte, von Frank⸗ reich erhalten, so ist das schwerlich ein Beweis von der vielge⸗
rühmten Eintracht mit Frankreich, deren er noch kürzlich in der Gegenwart jener erhabenen Person, des Lord⸗Mayors von Lon⸗ Mindestens aber kann ich bei dieser Gelegenheit dem Hause Glück dazu wün⸗ schen, daß es doch nun einmal mit dem lächerlichen Systeme der Nicht⸗Einmischung zu Ende gehe. (Beifall.) Es ist augenscheinlich, daß wir nun davon nichts mehr zu hören bekommen werden. Keine Regierung, selbst nicht die despotischste, die tyrannischste, oder die habsüchtigste, ehrgeizigste und die zur Einmischung am meisten ge⸗ neigte kann jetzt gegen die Erklärung des edlen Grafen von der Nicht⸗ Einmischung etwas einzuwenden haben. Einmischung, sagte er, sey nur dann erlaubt, wenn die Sicherheit, die Ruhe und die großen Interessen eines Staates gefährdet seyen. Ganz recht;
die Schwierigkeit liegt nur in der Anwendung dieses Prinzips.
So, muthmaße ich, wird der edle Graf z. B. nicht zugeden, daß
Frrankreich sich zum Schiedsrichter aufwerfe, wenn das Interesse
und die Ehre Englands dessen Intervention erheischten. In der That läuft auch das ganze System auf folgendes Prinzip hin⸗ aus: Jede Nation behält sich das Recht vor, sich in die Ange⸗ legenhelten ihrer Nachharn einzumischen, sobald die Politik des Nachbars ihre eigene Sicherheit oder eines ihrer wesentlichen Interessen gefährdet. Wahrlich, man könnte auf des edien Gra⸗ fen Nicht⸗Intervention das anwenden, was Selden von dem Billigkeits⸗Gefühle des Lord⸗Kanzlers sagte, daß sie nämlich gerade so weit wie der Fuß des edlen Frafen reiche. (Gelächter.) Doch, um wieder auf besagte Expedition zurückzu⸗
kommen, so muß ich wiederholen, dieselbe ist etwas so Auffal⸗
lendes, daß sie, müßte man nicht die Folgen bedenken, die sich daran knüpfen können, lächerlich genannt zu werden verdiente.
(Eine Empörung fand in einem Theile des Päpstlichen Gebietes
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in Italien weht, dder Regierung. ddes Friedens, des Wohlstandes und des Glückes seyn; außer⸗
statt; die Oesterreicher, wohl erwägend, daß ein solches Ereig⸗ niß mit Gefahr für ihre eigenen Besitzungen verknüpft sey, und eingeladen von Sr. Heeiligkeit, schickten ein Truppen⸗ Corps dahin, um die Ordnung wieder herzustellen. Dies kann recht oder unrecht, politisch oder unpolitisch, nöthig oder unnöthig gewesen seyn — Oesterreich ist jedoch die ein⸗ zige Macht, der ein Urtheil darüber zusteht, und wenn es der 8 ufschlüsse bedurfte, so konnten ste nur von Oesterreich gefordert werden. Frankreich wendet sich jedoch nicht an Oesterreich, son⸗ dern an die Italtäner und sagt zu ihnen: „„Wenn Oesterreich geht, um Euch zu beschützen, so werden wir kommen und Euch
auch beschützen.“"„ (Beifall und Gelächter.) Wird etwa de⸗
nses⸗ daß der Papst nach den Franzosen geschickt habe? (Bei⸗ fall.) Nichts weniger. Ja, die Französlsche Expedition wird so⸗ gar nach einem Orte hingesandt, wo die Ruhe gar nicht gestört worden, wo aber — ich müßte mich denn sehr irren — binnen wenigen Tagen Unruhen und Empörungen ansbrechen dürften. (Hört,
.“ hört!) Welchen anderen Zweck kann auch die Französische Expedition
haben, als den, die Empörung zu unterstützen? Und Empörung allein kann die Wirkung der ersten dreifarbigen Fahne seyn, die wieder und zwar gegen den ausgesprochenen Wunsch In Frankreich kann diese Fahne das Symbol
halb Frankreich hatte sie jedoch immer Elend, Verwüstung und
Krieg im Gefolge. (Lauter Beifall.) Naͤchstdem muß erwogen
werden, daß, sobald die Französischen Truppen in Itallen erschie⸗ v111““ E ai vmed
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nen sind, Sardinien und Oesterreich sogleich Maßregeln nehmen müssen, um ihrer Dazwischenkunft zu begegnen. Kurzum, es ist dies eine Expedition, die der besten Tage der Republik würdig ist, und außer der nach Aegypten weiß ich kein Seitenstück dazu. Der Gegen⸗ stand erheischt die ernsteste Aufmerksamkeit der Regierung und wir haben ein Recht, genauere und befriedigendere Aufschlüsse von ihr zu erwarten.“ — Auf diese Aeußerungen erwiederte Lord Grey, das Benehmen des edlen Grafen sey mindestens eben so auffallend zu nennen, als die Expedition, über die er sich er⸗ gossen. Er habe sich erhoben, um eine Frage an die Mi⸗
nister zu richten, und diese sey beantwortet worden; damit je⸗ doch nicht zufrieden, hätte er auf eine bloße Vermuthung hin, zu der nicht der mindeste Grund vorhanden seh, eine Diskussion eröffnet. „Ich,“ setzte der Minister hinzu, „werde mich je⸗ doch auch nicht zu der geringsten Erörterung dadurch ver⸗ leiten lassen. Ohne darüber zu argumentiren, ob sich die Fran⸗ zösische Expedition rechtfertigen lasse oder nicht, will ich lediglich bemerken, daß die Verkündigung, sie werde Folgen haben, die den Europäischen Frieden gefährden können, ganz eden so richtig
und nicht wahrscheinlicher sey, als viele andere Vorhersagungen, Was seine
die bereits von dem edeln Grafen ausgegangen. Bemerkungen über die von mir angerühmte Eintracht mit Frank⸗ reich und dessen Aufrichtigkeit betrifft, so erwiedere ich nur, daß ich bei meinen früher hier und anderwärts geäußerten Ansichten auch ferner beharre; ja, ich bin so glücklich, die Versicherung er⸗ theilen zu können, daß zwischen den deiden Nationen fort⸗ während die allerfreundschaftlichsten Verhältnisse destehen. (Bei⸗ fall.) Damit jetzt der allgemeine Friede in Europa aufrecht er⸗ balten werde, ist es auch mehr als jemals nöthig, daß diese Freundschaft fortbestehe; ich hoffe daher, daß des edeln Grafen Versuch, um sie zu untergraden, mißlingen werde. (Bei⸗
fall.) Auch in der besprochenen Angelegenheit ist das Benehmen
der Französtschen Regierung von der Art, daß ich nicht den mindesten Grund habe, meine frühere Ansicht zu ändern. Ich komme nun zu dem angeregten Nicht⸗Einmischungs⸗Systeme. Ich habe mich über dieses Prinzip bereits zu mehreren Malen vollständig ausge⸗ sprochen: Nicht⸗-Interventiongilt als allgemeine Regel; ich habe jedoch niemals gesagt, daß diese Regel ohne Ausnahmen sey (hört, hört!), und die Ausnahmen treten eben da ein, wo sich ein Staat durch die Politik seines Nachbars in seiner eigenen Sicherheit oder in seinem Interesse bedroht sieht. Ich wieder⸗ hole, daß ich für jetzt nichts weiter zu sagen habe, als daß die NFaesgfc. Regierung der unsrigen von einer Expedition nach Italiens Küste Mittheilung gemacht, und daß ich Ursache habe, zu glauben, es sey in dieser Unternehmung nichts, was nicht mit Frankreichs Aufrichtigkeit und mit dem zwischen beiden Na⸗ tionen herrschenden le⸗ Vernehmen übereinstimme. (Beifall.) Ich frage den edeln Grafen, ob er unter ähnlichen Umständen auf solche Fragen geantwortet haben würde? Ich erinnere ihn an eine Expedition von größerer Bedeutung, die einmal unter dem vorigen Ministerium, anscheinend mit Englands Einwilligung, von Frankreich abging, und in Bezug auf welche die damalige Opposition keine Frage an die Minister gerichtet hat. (Hört!) Wäre es aber geschehen, so hätte der edle Graf sscherlich geant⸗ wortet, daß die Regierung verantwortlich sey, und daß sie, wenn die rechte Zeit gekommen seyn würde, alle erforderliche Erklärungen zu geben dereit seyn werde. Der edle Graf hat auf einen bloßen Verdacht hin gesprochen, statt auf nähere Benachrichtigung Behufs der Anknüpfung einer Diskusstion zu warten.“ — Der Marquis von Londonderry meimte, alle auswärtige Regierungen hät⸗ ten ein Recht, sich über Englands auswärtige Politik zu beschwe⸗ ren, die ganz und gar für Frankreich sey, um die übrige Welt aber sich gar nicht bekümmere. Demnächst fragte der Marquis, ob Aussicht dazu vorhanden sey, daß die Ratifirationen des Bel⸗ gischen Traktats bald ausgewechselt werden würden, ferner od der edle Graf eine Benachrichtigung über die Bel⸗ gischen Festungen erhalten habe? Graf Grey antwortete, daß er in Bezug auf den Austausch der Ratisicationen noch nichts Bestimmtes sagen könne; wiewohl die Regierung be⸗ rechtigt sey, zu erwarten, daß deren Einsendung bald erfolgen würde. Für jetzt glaube er nicht, eine weitere Antwort ertheilen zu müssen, doch werde es zur gehörigen Zeit auf angemessene Weise geschehen. — Es entspann sich nunmehr eine sehr leb⸗ hafte Debatte in Bezug auf die Irländischen Zehnten. Der Herzog von Wellington und andere Pairs mißdilligten bei dieser Gelegenheit das Verfahren der Regierung, das vom Grafen Grey, Lord Melbourne und Lord Plunkett vertheidigt wurde. (Wir werden morgen darauf zurückkommen.) Der Herzog von Buckingham fragte, wann die verfprochene Maßregel in Bezug auf die Zehnten dem Parlamente vorgelegt werden würde? Graf Grey ertheilte die Versicherung, daß die Regierung dem Gegenstand ihre größte Aufmerksamkeit schenke, und daß die beabsichtigte Bill dem Unterhause unverzüglich vorgelegt werden solle. Das Haus vertagte sich um halb 9 Uhr Abends.
— Unterhaus. Sitzung vom 27. Febr. Die Bill in Betreff der Schifffahrt von Taunton nach Bridgwater erhielt auf den Antrag des Lord G. Sommerset die zweite Lesung. — Herr O'Connell trug auf Vorlegung einiger Papiere an, um sich die Ueberzeugung zu verschaffen, inwiefern das Dubli⸗ ner Polizei⸗Amt ein Recht gehabt habe, einen Polnischen Offi⸗ zier, den Grafen Czapskt, in 50 Pfund Strafe zu nehmen, weil derselbe angeblich einige polizeiliche Formalitäten nicht hbeobachtet habe. Lord Althorp erklärte, daß er gegen den Antrag nichts einzuwenden habe, von der Sache selbst aber nicht hinlänglich genug unterrichtet wäre, um dem Hause Aufklärungen darüber zu ertheilen. Sir Ja⸗ mes Graham trug demnächst auf die zweite Lesung der Bill in Betreff der neuen Einrichtung des Civil⸗Departe⸗ ments der Flotte an. Diesem Antrage widersetzte sich Hr. Cro⸗ ker in einer sehr ausführlichen Rede, worin er darzuthun suchte, daß die seit Jahrhunderten bestehende Art der Verwaltung des Seewesens vortrefflich wäre. Nach einer Erwiederung des Sir J. Graham wurde indeß die zweite Lesung ohne Abstimmung genehmigt, da Hr. Croker erklärte, daß er sich die fernere Op⸗ position bei der dritten Lesung im Ausschusse vorbehalte. — Am Schlusse der Sitzung erhielt noch die Bill über die anatomischen Schulen die zweite Lesung. 3 Uhr Morgens. 8 3
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London, 28. Febr. Die Königin besuchte gestern die Her⸗ zogin von Kent und die Prinzessin Victoria im Kensington⸗Palast.
Vorgestern ertheilte der König dem Erzbischof von Canter⸗ bury, dem Viscount Althorp und dem Lord Holland Audienzen.
Lord Howe, vormaliger Kammerherr der Königin, wohnte auf besonderen Befehl Ihrer Maäjestät der Cour am Geburtstage der Königin bei. Auch hatte derselbe die Ehre, an diesem Tage zur Tafel der Königin gezogen zu werden.
Die Times theilt ein angebliches Cirkular⸗Schreiben des Grafen von Harrowby an seine Freunde im Oberhause, an die gemäßigten Tories also, mit. Der Globe erklärt indeß in sei⸗
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Das Haus vertagte sich um halb
Mitglieder aufgenommen und andere vorgeschlagen.
nem neueflen Blatte, zu der Versicherung ermächtigt zu sa daß die in der Times enthaltene Mittheilung nur ein Prige Schreiben des Grafen von Harrowby an drei oder vier sein Freunde sey. Der Graf setzt in dem erwähnten Schreiben Gründe aus einander, welche ihn veranlassen, für die zwe Lesung der Resorm⸗Bill im Oberhause zu stimmen. Er
nämlich überzeugt, daß Lord Grey volle Gewalt vom Könt
erhalten habe, neue Pairs zu creiren, und daß durch eine zwe Verwerfung eine solche Maßregel hinlänglich gerechtfertigt, scheinen wiirde. Man könne nur dann hoffen, Modistcation in der Bill zu erlangen, wenn man die zweite Lesung zulle und dann im Ausschusse diejenigen Veränderungen vornähn welche, wenn sie auch die Bill nicht völlig unschädlich macht, ihr doch wenigstens ihr Gift raubten. Graf Harrowby beme noch außerdem, daß eine zweite Verwersung der Bill den P nistern nur größere Stärke verleihen würde, da es unmög wäre, eine andere Verwaltung an ihre Stelle zu setzen, ind der Herzog von Wellington und Sir Robert Peel sich geg jede Reform erklärt hätten und ohne irgend eine Art
Reform das Land sich nie beruhigen würde. Er m ferner, daß viele Mitglieder des Kabinettes einer Pann Creirung entgegen wären und einige Modisicationen in
Bill nicht ungern sehen würden; durch das Besördern zweiten Lesung würde man diese Partei im Kabin stärken und sie in den Stand setzen, ihre Kollegen zu wesen lichen Veränderungen zwingen zu können. Das Schreiben Grafen von Harrowby schließt ungefähr mit folgenden Worte Durch das Bewilligen der zweiten Lesung werden den Ton noch andere Vortheile entstehen. Wenn die Bill mit bede tenden Veränderungen durchgeht und eine Auflösung des P laments stattfindet, so werden die Minister durch die Unpoplg
rität leiden, die sie sich durch die Schwachheit, mit der sie die
ringere Wirksamkeit der Bill zugelassen, zugezogen haben. G werden von den eifrigen Reformisten verlassen und von al Parteien verachtet werden. Wenn ihr Einfluß auf das Lu. solchergestalt vernichtet ist, dann wird es den alten Einflüs leicht werden, die alte Kraft wieder zu gewinnen; das Volk m.
allmälig wieder günstig für die Tories gestimmt werden, m.
die Rückkehr des Herzogs von Wellington und des Sir Roh Peel zur Gewalt ist dann gesichert.“ Die Tim fordert alle Freunde der Reform auf, ein wachsames A. auf die Umtriebe der Antireformisten zu haben, da
dem Schreiben des Grafen von Harrowdy die Taktik jener P.
tei klar hervortrete. Der Courier erwähnt eines ahnlichen U. laufs⸗Schreibens des Herzogs von Wellington, in welchem w selbe gänzlich von der Meinung des Grafen von Harrowdy weiche. Der Herzog erkläre, daß, wenn man den Ministern zweite Lesung im Oberhause gestatte, aller fernere Widerstand; Ausschusse vergeblich seyn würde. Dieses Schisma ünter Tories könne, wie der Courier meint, der Reform nur vorthe haft seyn. Dasselbe Blatt will ein Namensverzeichniß Lords gesehen haben, welche für und gegen die Bill stimmn würden. Dieses ergäbe eine Majorität von 10 Stimmen Gunsten der Minister. — Neben diesen Aeußerungen der To Partei beschäftigen sich heute die hiesigen Blätter angze gentlich mit einer Versammlung, welche in Charlesstreet in
ohnung des Sir Rob. Peel stattgefunden hat. Es soll derselben ein Versuch gemacht worden seyn, eine Anzahl der! formistischen Mitglieder des Unterhauses sür das Amendeme des Marquis von Chandos, in Betreff der Hauptstadts⸗Miege der, zu gewinnen. Der Courier meldet, daß die Oppostt
heute Abend im Unterhause (wo das Amendement des Maram . sittachen, als ich es bin.“
von Chandos vorkommt) alle ihre Kräfte aufbieten,
aber dennoch wahrscheinlich in einer Minorität von 100 Stie men befinden würde. Die Debatte würde das Verhälte der Regierung zur Opposition deutlich zum Vorschein bu gen. — Die Times, von den Plänen der Tory⸗Pa⸗ sprechend, sagt unter Anderem: „Wir wissen, daß der Vers gemacht worden ist, die Mitglieder des Unterhauses dazu zu wegen, ein Papier folgenden Inhalts zu unterzeichnen: „„n Fall die Lords einige kleine Veränderungen, als z. B. die T minderung der Hauptstadts⸗Mitglieder, Veränderungen in Schema'’'s A und B und in den Wahl⸗Berechtigungen me cher Städte, vornehmen sollten, erklären wir, die so veränd Bill bei ihrer Rückkehr ins Unterhaus anzunehmen.““”“ † kennen die Zahl und auch die Namen der Reformisten, sich zur Unterzeichnung der obigen Schrift haben verleiten las und wir würden dieselben sogleich bekannt machen, wenn
nicht überzeugt wären, daß jene ehreuwerthen Mitglieder auf Gröblichste getäuscht worden sind und ihren Irrthum einsit werden. Wir begnügen uns daher für heute damit, die Existe jenes Komplottes zu denunziren!“
Der Lord⸗Kanzler saß gestern im Oberhause, um die Apfe Sachen zu vernehmen. „Er ist“, sagt ein hiesiges Ble⸗ „auf keinen Fall so unwohl, wie man ihn geschildert hat. 2 hoffen, daß die Antireformisten ihn nur zu kräftig finden 1. den, wenn es auf die Vertheidigung der Bill im Oberhause kommen wird.“
Die Dubliner Evening Maill meldet, daß ein A Versuch von Seiten der Regierung, die rückständigen Zehn durch Einschreitung des Militairs beizutreiben, sehr gut gelun sey. Der Aufforderung eines Herrn Shaw gemäß, hat 9 Studdert mit einer Abtheilung des 10ten Husaren⸗Regimen in der Nähe von Tallaght 8 Personen, welche sich der Zahl der Zehnten widersetzten, verhaftet und nach Dublin gebn und sich ihres Viehes zur Entschädigung des Pfründners beme tigt. Obgleich einiger Widerstand stattfand, so ist doch kein P vergossen worden.
Der Globe sagt: „Wir vernehmen, daß die Spanische! gierung Dom Miguel mit Geld unterstützen will. Es ist gut möglich, sie daran zu verhindern; wir wünschen nur, sie es verlieren möge.“
Durch ein Dampfboot von Malta und den Küsten des? telländischen Meeres, welches auch Briefe von Cadix vom 15 mitbringt, erhalten wir die Nachricht, daß in letzterer Stadt! stalten getroffen werden, schwere Artillerie nach der Portugt schen Gränze zu schaffen.
Einem Morgenblatte zufolge, ist die Flotte Dom Ped auf dem Wege nach Madeira gesehen worden; sie soll sich bester Ordnung befunden haben. Den letzten Nachrichten” Madeira zufolge, herrschte daselbst die größte Ruhe.
Die gestrige Versammlung der hiesigen geographischen” sellschaft war sehr zahlreich besucht. Es wurden 28n
s wlh ein Theil der Abhandlung des Herrn Cunningham über die graphie Neu⸗Hollands vorgelesen, welche großes Interesse erre
Riederlande. s Aus dem Haag, 2. März. Gestern früh wurde ein ger Kabinets⸗Rath gehalten. Ihre Königl. Hoheiten der
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on Oranien und Prinz Friedrich werden, dem Vernehmen nach, ächsten Sonntag nach dem Hauptquartier zurückkehren.
Der bekannte Französische Lieferant, Hr. Ouvrard, ist von ner n nach Paris unternommenen Reise wieder hierher lickgekehrt. — 1 Die Staats⸗Courant meldet: „Nachdem wir bereits or einiger Zeit Java⸗Zeitungen vom 1. bis zum 10. Sept. pfangen, ist uns jetzt eine noch fehlende Reihe von Nummern eser Zeitung, nämlich die vom 21. Juli dis zu Ende des Au⸗ ist vorigen Jahres, zugekommen. Man findet darin ei⸗ n Beschluß des dortigen General⸗Gouverneurs, der den weck hat, den Chinesischen Arbeitern, welche geschickt d gesonnen sind, in den von der Regierung und Privatpersonen richteten Ackerbau⸗Anstalten und Fabriken zu ardeiten, die eberfahrt nach Java zu erleichtern. Dieser Beschluß begründet ch darauf, daß es einerseits immer schwerer wird, die nöthige nzahl freiwilliger Javanesischer Arbeiter zusammenzubringen, und eil die Chinesen wegen ihres größeren Fleißes und schnellerer assungskraft zu allerlei Handarbeiten geschickter sind, als die gvanesen. Aus diesen Gründen sind die nach Java kommenden
hinesischen Schiffer beauftragt worden, eine bestimmte, von der stindischen Regierung für das ganze Jahr festzustellende, Anzahl
ha Arbeitern mitzubringen; für die erste Fahrt soll diese Anzahl! 00 Köpfe betragen. Für jeden gestellten Chinesischen Arbeiter wird der
Fchiffer 50 Gulden aus der Indischen Kasse erhalten, welche
bumme durch die Arbeiter, die sich für zwei Jahre verbindlichg achen müssen, allmälig zurückgezahlt werden soll. re Bestimmungen des Beschlusses haben den Zweck, den Chi⸗ sischen Arbeitern, die beim Landbau oder in den Fadriken be⸗ häftigt werden sollen, ein angemessenes Werklohn und eine gute Zehandlung, sowohl von Seiten der im Dienste des Staats findlichen Aufseher, als der Privatpersonen, zu sichern.“
* Brüssel, 2. März. In der gestrigen Sitzung der Re⸗
räsentanten⸗ Kammer wurde die Diskusston über den genug zu neuem Leben gerufen worden — das fordern nicht
orschlag des Herrn Jullien fortgesetzt. Herr Gendebien be⸗ erkte, daß er nicht ohne innere Aufregung die vorliegende Frage leuchte. Einmal sey der Gegenstand an und für sich bedeu⸗ iud und tranrig zugleich; alsdann aber auch beklage er den Mi⸗ ister, der sich der Ernennung der in Rede stehenden Kommis⸗ on widersetzt habe. Jene Ernennung würde der Kammer eine aurige Debatte und viel Zeit erspart haden. Der Minister itte dies seibst eingeräumt, aber es seiner Eigenliebe oder seitzer hre für angemessen gehalten, dem Vorschlage entgegenzutreten. eberdies habe er (Herr G.) die innere Ueberzeugung, daß der
Minister den Kontrakt nicht selbst abgeschlossen habe; da er es
ber zu seiner persönlichen Angelegenheit mache, so müsse man ch von ihm Rechenschaft verlangen, und auf ihn müsse auch r Tadel fallen. Man habe, fügte der Redner hinzu, zu rbreiten gesucht, daß Bosheit und Neid zu so heftigen An⸗ iffen gegen den Hambrouckschen Kontrakt Anlaß gäben. Der⸗ eichen Einflüsterungen verachte er aber. Sein öffentliches Le⸗ n antworte auf Alles. Er, neidisch auf Hrn. von Brouckere! Beneide er ihm etwa seine Obersten⸗Epaulettes? Er selbst habe
e ihm gegebden. Oder sein Ministerium? Er selbst sey es auch,
Herrn von Brouckère zuerst zum Minister gemacht habe. Per wisse es nicht, daß er (Hr. G.) weit mehr hätte seyn und eiben können? Seine Neigungen seyen immer einfach gewe⸗ ; er habe davon Beweist gegeben, die Niemand in Zweifel sehen könne. abe er auf die Anerbietungen des Prinzen von Oranien geant⸗ ortet: „Gnädiger Herr, Sie können mich nicht so glücklich Dies sey jetzt semne Antwort an alle Reidischen. Hierauf ließ sich der Redner ausführlich gegen den Kontrakt aus. Der Kriegs⸗Minister warf Herrn Osy nit Bezug auf dessen gestrige Rede vor, eine Privat⸗ interredung gemißbraucht zu haben. Er bekenmne indeß, aß Hr. Osy die Wahrheit gesagt, als ex der Kammer itgetheilt habe, daß er seine Entlassung als Kriegs⸗Minister ein⸗ ereicht, und daß dieselbe angenommen worden sey. Herr Felix on Merode trat zur Berichtigung einer Behauptung des Herrn Bendebien auf.
in seiner Rede zu verstehen geben wolle, die mllitairischen
nennungen während der provisorischen Regierung vollzogen, ondern hätte deshalb immer seine Kollegen zu Rathe ziehen üssen. Die provisorische Regierung sey einstimmig der Mei⸗ ung gewesen, dem Herrn von Brouckere den Obersten⸗Rang zu ktheilen, und dieser habe die Epaulettes mit Dank angenommen. Penn auch, wie eingestanden werden müsse, die proviforische Re⸗ jerung sich zu übermäßig zahlreichen Ernennungen habe verleiten issen, so seyen doch dieselben niemals das Werk eines einzelnen Mitgliedes gewesen. Herr Gendebien deklagte sich über diese Bemerkungen, welche er Persönlichkeiten nannte, und sagte: „Als hh das Unglück hatte, Mitglied der provisorischen Regierung n seyn, habe ich Theil an den militairischen Ernennungen enommen, und nur von dieser Theilnahme habe ich geredet. steht dem Herrn von Merode frei, sich derselben zu rühmen; ber sicherlich wird er keinen Anspruch darauf machen, an der Beigerung, den Waffenstillstand zu unterzeichnen, Theil genom⸗ en zu haben. Ich habe mich ganz allein geweigert, einen Waf⸗ ustillstand zu unterzeichnen, der das Land kompromittirt und is in einen diplomatischen eeesslireen hat, aus dem wir is noch nicht zu retten wissen. ögen Andere die Ehre in nspruch nehmen, auf eine unbedachtsame Weise Ehrenbezeugun⸗ en vertheilt zu haben, ich setze meinen Stolz darein, drei Tage ang den Bitten meiner Kollegen widerstanden und mich ge⸗ beigert zu haben, dem Waffenstillstand meine Zustimmung
ertheilen.“ (Beifall in den Tribunen.) Herr van Meenen suchte das Unnütze einer Kommisston zu erweisen nd behauptete, daß man den Kriegs⸗Minister nur deshalb o heftig angreife, weil er sich die Katholiken und die eunionisten zu Feinden gemacht habe. — Eine Aeußerung, die roßes Murren in der Versammlung erregte, und gegen die sich berr von Brouckdre selbst erhob, indem er bemerkte, daß er, 7 seinen Grundsätzen der Freiheit für Alle, nicht einsehe, wie r sich die Katholiken zu Feinden gemacht haben könne. Die herren Seron und von Robaulx erklärten sich für die Er⸗ ennung einer Kommission. Mehrere Mitglieder verlangten hier⸗ uf den Schluß der Debatte; diesem widersetzte sich indeß Herr . . die Diskussion wurde demnach auf den folgenden Tag beischoben. Der Senat hat in seiner gestrigen Sitzung den Gesetz⸗ Entwurf über die Jury in der von der Repräsentanten⸗Kammer utworfenen Art angenommen. z Die hiesigen Blätter kündigen eine Versammlung auf ginftigen Sonntag an, in welcher über das dem General Bel⸗ ard zu errichtende Denkmal berathen werden soll. Die Sub⸗ eriptionen zu diesem Zwecke belaufen sich bereits auf 40,000 Fl.; dle Armee allein hat für 14,990 Fl. unterzeichnet.
Einem allgemein verbreiteten Gerücht zufolge, würde der hee 1“
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General de Bryas an der Stelle des General Niellon den Ober⸗
Befehl über die Flandrische Armee erhalten.
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Dresden, 4. März. Se. Königliche Majestät und des
Prinzen Mitregenten Königliche Hoheit haben dem zeither à la suite der Armee gestandenen General⸗Lieutenant der Kavallerie, von Leyßer, auf dessen Ansuchen, die Entlassung aus Ihren Kriegsdiensten bewilligt und demselben zugleich als einen Be⸗ weir der Zufriedenheit mit seinen vieljährigen treuen Diensten, so wie zum Zeichen der Anerkennung seiner mehrfach bewiesenen ächt patriotischen Gesinnungen, das Commandeur⸗Kreuz zweiter
Klasse vom Militair⸗St.⸗Heinrichs⸗Orden verliehen.
Seit dem Jahre 1764 hat unsere Regterung zur Beförde⸗ rung der Landwirthschaft und der Gewerbe Preis⸗Aufgaben aus⸗ gesetzt und von gedachtem Jahre an bis 1827 überbaupt an Prämien 161,973 Rthlr. und an Gratistcationen 174,565 Rehlr. bezahlt. — Sosche Preis⸗Aufgaben sind auch jetzt von der Kö⸗ nigl. Landes⸗Direction unterm 2. Februar d. J. auf die sechs Jahre 1832 — 1837 durch die Sammlung der Gesetze und Verord⸗ nungen bekannt gemacht worden.
Hannover, 3. März. Unter der Ueberschrift: „Was er⸗
warten wir vom Laudtage!“ enthält die HannöverscheZeitung
einen Aufsatz, in dessen Eingange es heißt: „Der neue Landtag ist zum 30. April einberufen, und Niemand mag längnen, daß in diesen Worten Aufgaden liegen, die selbst den Umsichtigsten schwindeln machen könnten. Die Revisson der Grundlagen un⸗ serer Verfassung, die Gründung eines völlig neuen Finanzwesen⸗, die Herstellung des gestörten Gleichgewichts von Einnahme und Ausgade, die Entferuung von Beschwerden aller Stände, von Beschwerden, die nicht weniger als den ganzen Umfang der Ver⸗ hältnisse des Landes detreffen — denn die Uebel, die uns drücken, beruhen tief in den Zuständen des Landes, und die Vorwürfe, die gemacht worden, tadeln nur, daß solche nicht zeitig erkannt, nicht kräftig bekämpft, das CErstarrte nicht fruh
die Ungestümen, Unkundigen; sondern es liegt vor zur Bera⸗ thung, es ist erzwungen durch die Umstände, durch den nun auf⸗ gelösten Landtag verheißen, von der Regierung anerkannt. Und das soll zusammen gedrängt werden in wenige Monate; es soll durchgeführt werden von einer Versammlung, die völlig neu, ein⸗ ander unbekannt, theils den Geschäften fremd, zusammentritt, in einer Zeit, die auf furchtbare Weise das Aeußerste verlangend in Parteiung gegen einander steht, in einem Lande, das vor Allem in sich selbst zu versöhnen ist, das die eigenen Angelegenheiten nur wenig beachtet hat. Wer kann behaupten, daß das kein Grund zur Sorge sey, daß die Aufgabde leicht erfüllt werden könne? Es ist an der Zeit, daß man erwäge und sich klar ma⸗ che, was zu hoffen und was zu thun ist. Henn das Rechte zu thun, das ist der beste Widerstand gegen das Verkehrte, und ein solches zu thun, muß man die Erwartungen beschränken, muß
es:
ein festes mäßiges Ziel sich wählen und Alles daran setzen, erst dieses zu erlangen, und dann Weiteres. — Das Ziel aber ist zu⸗ nächst nach dem zu bemessen, was geschehen kann.“ Karlsruhe, 2. März. In einem von der hiesigen Zei⸗ tung mitgetheilten Schreiben aus Kehl vom 28. Febr. heißt „Seit fünf Abenden beobachtete ich an der hinter Nebeln untergehenden rothen Sonne eine schöne Natur⸗Erscheinung.
Ich sah eine Menge schwarzer, grauer, farbiger, am häufigsten
In der Nacht vom 31. Aug. zum 1. Sept. 1831 eingefaßte rosenrot
Das geehrte Mitglied habe nicht allein, wie
blaue und seltener grünlich⸗violette und rothe und grün und blau 8 Kugeln von dem Sonnendilde ausgehen und schnell nach allen Seiten sich hinbewegen, theils auf die Erde herabfallen, oder hinter dichteren Nebeln und in davon be⸗ freiten Gegenden verschwinden. Am 25sten d. M. erbdblickte ich nach einander zwei prächtige, inwendig rosenrothe, mit emem grünen Ring eingefaßte Kugeln, die in einem ßen Bogen am Himmel emporstiegen. Nie sah ich etwas Aehnliches. Am 24sten und 25sten d. zeigten sich plötzlich zwei Sonnen, wovon die eine größtentheils vor der anderen stand. Die Atmosphäre war gen Westen, bei Windstille, dei 28 Zoll Barometer⸗ und 5 Grad R. Thermometerhöhe, mit Nebeln, vielleicht auch mit Heerrauch erfüllt. Die Sonne bildete sich auf den verschiedenen, in den höheren Lüften bewegten, dünneren und dichteren Nebel⸗ und Heerrauchschichten und zugleich im Auge wie in Spiegeln vielfältig ab und stellte ihre Gestalt in abwech⸗ 68
selnden Strahlenbrechungen in farbigen Kugeln dar.”)
Oesterreich. Wien, 1. Mäaͤrz. Der Oesterreichische Beobachter sagt: „BVierzig Jahre sind heute verflossen von dem Tage, an welchem unser erhabener Monarch den Thron Seiner Väter be⸗ stieg; in einer schwülen, tiefumwölkten Zeit, reich an Vorboten der furchtbaren Stürme, die seitdem so viel Unheil über die Menschheit verbreitet, die mehr als einmal das gesellschaftliche Gebäude Europa's bis in seine Grundfesten erschüttert haben. Während dieses langen, verhängnißvollen Zeitraumes hat Kaiser Franz — alle Welt muß Zeugniß davon geben — in guten wie in bösen Tagen, mit immer gseicher Weisheit und nie ermüden⸗
sen einzigen Zweck Seiner Regierung, verfolgt. hafte Ordnung, die Er in allen Zweigen Seiner ausgebreiteten Staatsverwaltung, allen feindseligen Störungen zum Trotz, un⸗ verwandt zu erhalten gewußt — die Opfer, die Er in den schwierigsten Augenblicken dem wahren Interesse Seiner Unterthanen gebracht — die Huld und Liebe, womit er ihre Ruͤhe und ihr Glück unausgesetzt an Seinem väterlichen Herzen etragen — die rührende Hingebung, womit Er noch neuerlich, in einer für sie beumuhigenden und verderbllchen Epoche, alle Gefahren mit ihnen getheilt hat; — das sind die Denkmale ge⸗ diegenen Ruhmes, die im Gedaächtniß Seiner treuen Kinder, wie aller unserer Zeitgenossen, leben, und welche dereinst die Geschichte auf unvergänglichen Tafeln verzeichnen wird. Der Glanz Sei⸗ ner Tugenden, in deren herrlichem Kranze wahre Frömmigkeitt und unerschütterliche Gerechtigkeitsliebe den ersten Rang behaup⸗ ten, wird noch durch die edelste Selbst⸗Verläugnung und jene großen Seelen so eigene Scheu vor Allem, was ihre stil⸗ len Verdienste zum Gegenstande lauter Lobpreisungen machen kann, erhöht. Der Monarch legte diese Gesinnung auch bei dem gegenwärtigen Anlasse, der Vollendung Seines vier⸗ zigsten Regierungsjahres, an den Tag, indem Er jede öffent⸗ liche Feier des heutigen Tages ablehnte, zugleich aber die in
seres allgeliebten Kaisers zum Himmßs erheben?“ 8 3 2
frommem Sinne vor den Altären des Allerhöchsten Seiner Er⸗ haltung gewidmeten Dank⸗ und Bittgedete als Ihm besonders wohlgefällig erklärte. — Und wer, der das Glück, unter Seinem milden und gesegneten Scepter zu leben, genießt, und zu wür⸗ digen weiß, sollte nicht mit heizer Inbrunst die zahllosen Wün⸗ sche theilen, die sich heute, von allen Punkten Seines Reiches, für das theuerste Unterpfand unseres gegenwärtigen und künftigen Wohls, für die äußerste Verlängerung der kostbaren Jahre un⸗
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der Sorgfalt die Wohlfahrt Seiner Völker, diesen höchsten, die⸗ Die muster⸗
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8, 8 61 421 280 chem enb , gnsim anchamrtnn ⸗ Bern, 29. Febr. Die außerordentliche Tagsotzung wegen der Angelegenheiten des Kantons Basel ist auf den 12. Marz b einberufen worden. 1 Nachrichten aus St. Gallen zufolge, ist die katholische Geistlichkeit des Kantons durch ein Einladungs⸗Schreiden des Unter⸗Toggenburger Kapitels zu einer Versammlung nach Lich⸗ tensteig eingeladen worden, wo abermals auf eine Bisthums⸗ Oczanistrung und eine abzuhaltende Synode gedrungen und da⸗ zu vorgearbeitet werden soll.
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—— — Madrid, 20. Fedr. Die heutige Madrider Zeitung enthält einige Erläuterungen über den 8ten Artikel des am 15.
Dez. v. J. bekannt gemachten Cirkulars der obersten Sanitä s⸗
Kemmission; sie besagen im Wesentlichen Folgendes: „Die Schiffe, welche von denjenigen Punkten der Ostsee kommen, wo die Cholera morbus nicht serescht sollen bei ihrer Ankunft in Spanien nicht strenger behandelt werden, als die, wesche aus den Theilen von England kommen, die sich in gleichen Umstän⸗ den befinden. Demnach sollen die Schiffe zugelassen werden, welche vom nächsten Monat April an, und nachdem seit dem Aufhören der Krankheit, eine verhältnißmäßige Zeit verflessen, um Gewißheit darüber zu haben, mit Flachs, Hanf u. s. w. de⸗ laden, aus den Häfen der Ostsee und vorzüglich aus dem von Riga aussegeln möchten. Was jedoch die der Ansteckung fähigen Waaren betrifft, in welchen der Stoff der Krankheit leicht den ganzen Winter hindurch sich erhalten haben könnte, so ist es nö⸗ thig, mit mehr Gorgfalt und Behutsamkeit, als hinsichtlich der Schiffe und Personen, zu Werke zu gehen. Aus diesem Grunde sollen die nach Ablauf des Monats Juli d. J. aus den Häfen der Ostsee kommenden und mit Gesundheits⸗Attesten versehenen Schiffe, welche ganz oder zum Theil mit Gütern, die der An⸗ steckung fähig sind, beladen seyn möchten, in den Häfen von Spanien (in Gemäßheit der Vorschriften, welche die aus den gesunden Distrikten von England kommenden Schiffe betreffen) zugelassen, jedoch vorher einer Quarantaine von 20 Tagen un⸗ terworfen werden; ist die Ladung nicht der Ansteckung fahig, so ist die Dauer der Quarantaine nur 14 Tage.“ — Der erste Divisions⸗Chef und Direktor des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, Hr. v. Castiklo, hat von Sr. Katholrschen Ma⸗ jestät das Großkreuz des Ordens der Isabella Catoltca erhalten. — In dem eine Meile von hier gelegenen Königl. Lustschlosse Moncloa soll auf den 4. März ein Frkäggefecht gehalten werde. Se. K. H. der Infant Don Francisco de Paula wird, dem Vernehmen nach, den Herzogen von Ossuna, San Carlos und anderen jungen Leuten, welche solches veranstaltet haben, die Ehre erzeigen, thätigen Antheil daran zu nehmen, und zwar in der Eigenschaft eines Espada. — Morgen ist hier der zweite große Subsecriptions⸗Ball. Se. K. H. der eben genannte Infant mit seiner Durchlauchtigen Gemahlin werden denselben wiederum (so wie bereits den ersten) mit ihrer Gegenwart beehren.
Vortugal.
Lissabon, 18. Febr. Die Hof⸗Zeitung enthält eine Verordnung Dom Mignels, wonach fortan kein Portugfessscher Unterthan eine Stelle oder einen Dienst bei fremden Emwoh⸗ nern annehmen darf. Wer dieser Verfügung zuwider handelt, soll niemals eine Anstellung in Portugiestschen Civil⸗ oder Mili⸗ tair⸗Diensten erhalten können. — Durch eine andere Verordnung werden verschiedene Bestimmungen festgesetzt, wonach die linter⸗
türit
men sollen, als ihnen gesetzlich und den Verträgen gemäß er⸗ laubt ist. — Durch einen Erlaß des Ministers der geistlichen Angelegenheiten wird den Rektoren und Schülern des Semina⸗ riums St. Peter in der Stadt Braga für ihre Bereitwilligkeit, das Vaterland im Fall der Noth vertheidigen zu wollen, der Dank Dom Miguels zu erkennen gegeben. Man hoffe aber, daß es nicht nöthig seyn werde, die Geistlichtei zur Vertheidi⸗ gung des Vaterlandes zu bewaffnen, da die Kräfte der Revolu⸗ tionnaire im Vergleich zu seinen Mitteln zu unbedeutend wären.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
MNew⸗York, 11. Jan. In der Senats⸗Sitzung vom 19. Dez. wurde auf Antrag des Hrn. Hanna beschlossen, daß der Ausschuß für die Miliz in Erwägunz ziehen solle, od es nicht angemessen sey, die Miliz so zu organisiren, daß nur Personen in dem Alter von 21 bis 35 Jahren zum Dienst in derselben verpflichtet seyn sollten, und die jährlichen Veranschlagungen zur Bewaffnung der Miliz zu vermehren. Bei Entwickelung seiner Proposttion bezog sich Hr. Hanna auf die Kongreß⸗Akte von 1806, die er für eine Null erklärte, weil sle etwas Unmögliches von der Miliz der Vereinigten Staaten fordere, nämlich daß sle sich selbst bewaffnen und equipiren solle; wenn aber auch alle in den Staaten vorhandene Waffen der Miliz überliefert würden, möchten sie doch nicht zu deren Ausrüstung hinreichen; nach der letzten Zählung der Miliz sey dieselbe über 1,060,000 Mann stark,
ausgeblieben; nach den jetzt bestehenden Verordnungen belauf sich die Dienstzeit eines Milizsoldaten auf 27 Jahre, seinem Vor schls e gemäß, werde sie nur 14 Jahre dauern; nur unter die ser
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sident in jener Hinsicht absichtige, sollte in geheimer Sitzung erwogen werden.
Beamten dem Präsidenten vor der Zeit verrathe, wurde Lowrie einstimmig wieder zum Secretair erwählt.
druckergehülfen sollen ihre Briefe portofrei zugesandt erhalten;
freier Briefe bis jetzt bewilligt sind, sollen nicht mehr gezahlt werden; 4) nach Tilgun
liche Ausgaben des Posg ⸗Departements aus dem Staats⸗ Fonds bestritten werden, da man ja doch schon und wieder die Frage aufgestellt, was dann mit der Mehr⸗Ein⸗ nahme Eschehen solle; 5) man solle allen Zeitungen der Verei⸗ nigten Staaten erlauben, die Staats⸗Gesetze und die Post⸗Be⸗
thanen fremder Nationen nicht mehr . in Dienst neh⸗
edingung, und wenn man start 200,000 von nun an 400,000 Dollars für die Bewaffnung und Equipirung aussetze, könne man auf eine tüchtige Miliz hoffen. Hr. Holmes erklärte sich unbefriedigt durch die von dem Prästdenten vorgelegten Papiere in Bezug auf die (nordöstlichen r seshn und sein Vorschlag, ob der Prä⸗ nterhandlungen begonnen habe oder be⸗ Nach Beseitigung einer Anklage des Senats⸗Secretairs Herrn Lowrie, daß derselbe die Geheimnisse des Senats und der Wahlen seiner Herr Im Hause der Reprsentanten wurde zunächst ein Gesuch der Legislatur von Virginien in Bezug auf Ansprliche dieses Staats wegen ge⸗ leisteter Dienste in der Revolutions⸗Zeit an einen besenderen Ausschuß verwiesen. Hierauf legte Herr Arnold eine Proposi⸗ tion vor, die folgende 5 Punkte enthält: 1) Alle Zeitungen und Broschüren, die nicht über einen Bogen stark sind, sollen den Subskribenten portofrei durch die Briefposten zugesandt werden; “ 2) alle Eigenthümer von Pressen und Typen und alle Buche
3) die 2 Cents, welche den Postmeistern für Besorgung porto⸗
hin
indeß seyen von einigen Staaten schon seit 1820 die Miliz⸗Listen
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der Nationalschuld sollen sammt⸗