1832 / 72 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Nicht-Amtliche Cours-Notizen.

n 10. 3 eSe2

Oest. 5 % Met. 90 ½. 4 ½ do. 80 ½. B.-Actien 786. Russ. Engl. 100 ½. do. Holl. (1831) 19* poln. Prg0ss;. do. Part. 55 ½. Dän. Engl. —. Nied. wirkl. Sch. 41 ½4, do. 6 ½ Anl. 93. Nezp. Engl. 83 ½, do. Falc. 74 ½.

Amsterdam, 5. März. „Mieqd. wirkl. Sch. 40 ½. Kanz-Bill. 16 2 1. 6 % Anl. 93. 5 ½ neue do. 78 ½. Oest. 5 % Met. 83. Russ. (v. 18 ¾ ½) 91 ½¼, do. (v. 1831) 83 . Hamburg., 8. März.

Oest. 538 Met. 85 ½. 49 do. 76 ½. Bank-Actien 1120. Russ.

Engl. Anl. 94 ¾. Russ. Anl. MHamb. Cert. 86 ½. Poln. 110 ¾. Dän. 63 ½.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 11. März. Im Opernhause: Demolselle Bock, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Aline, Ballet in 3 Abtheilungen. (Mad. Robert St. Romain wird hierin wieder auftreten.)

Im Schauspielhause. Zum erstenmale wiederholt: Othello, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Fhakespeare, übertragen von Kaufmann.

Montag, 12. März. Im Schauspielhause: Die Ehemänner als Junggesellen, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Kritik und Anti⸗ kritik, Luftspiel in 4 Abtheilungen.

Dienstag, 13. März. Im Hpernhause: Fernand Cortez, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Mustk von Spontini. (Hr. Riese: den Oberpriester, als Gastrolle.)

Zu dieser Opern⸗Vorstellung bleiben die bereits gekauften und mit Montag bezeichneten Opernhaus⸗Billets gültig; auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets mit Montag be⸗ zeichnet seyn. 8“

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 11. März. Doktor Faust's Vetter, burlesker Fast⸗

nachts. Galimathias in 3 Akten, von L. Angely. Im ersten Akte

292 ergötzlich. Die Musik ist von dem Herrn Konzertmeister Léon de Saint⸗Lubin; die neuen Decorationen, Maschinerieen und Arrangements sind von Herrn Roller. Montag, 12. März. Die Unbekannte, romantische Oper in 2 Akten; Musik von Bellini. (Dlle. Grünbaum: Isoletta.)

EIAʒRExNES-SxEI EMN TESSESeeRrnMaexaEmeeererac.geess Neuest

EA4XA4“ Paris, 4. März. Der Graf v. Tascher berichtete gestern in der Pairs⸗Kammer über die von der Deputirten⸗Kam⸗ mer neuerdings veränderte Proposition wegen der Abschaffung der Bußfeier des 21. Januar. Er äußerte sich im Wesentlichen folgendermaßen: „Da die Devputirten⸗Kammer das Amende⸗ ment, wodurch Sie, m. H., die ursprüngliche Proposttion zu modifiziren für nöthig befunden, nicht angenommen hat, so ist dieselbde der Pairs⸗Kammer aufs neue zugefertigt worden, und diese hat ihrerseits den Gegenstand derselben Kommission, die sich schon einmal damit beschäftigt hatte, zur Begutachtung über⸗ wiesen. Ein solcher Beweis des Vertrauens würde für uns nur noch ein Grund mehr gewesen seyn! uns einer abermaligen Prü⸗ fung mit allem Eifer zu unterziehen, wenn sich seitdem irgend eine Aenderung in der Sache zugetragen hätte; es ist uns in⸗ dessen unmöglich gewesen, die Frage aus einem anderen Gesichts⸗ punkte ols demjenigen zu betrachten, den wir bereits bei unserer ersten Prüfung mit aller Aufmerksamkeit, und beseelt von jenem Geiste der Versöhnung, den der Wunsch der anderen Kammer uns gebot, ins Auge gefaßt hatten. Sie werden daher leicht begreifen, m. H., daß die Ansicht Ihrer Kommission sich nicht ändern konnte; indessen ist der Augenblick gekommen, eine Mei⸗ nungs⸗Verschiedenheit zu ersticken, die bei längerer Dauer die Würde der Kammern oder die parlamentarischen Konvenienzen

diese Würde und diese Konvenienzen durch eine rasche Erle digung des Streites aufrecht zu erhalten. Ueber die Mittel dazu konnte

Ihre Kommission nicht zweifelhaft seyn; sie schlägt Ihnen ein⸗

die Abschaffung der Trauerfeier des 21, Januar jetzt ganz und gar zu verwerfen.“ Auf den Vorschlag mehrerer Pairs wu. sofort über diesen Gegenstand debattirt. Cornet und der Herzog v. Choiseul, stimmten für die Ar⸗ nahme der Proposition der Deputirten⸗Kammer. Als es ind zur Abstimmung kam, wurde dieselbe, dem Antrage der Kom. sion gemäß, mit 78 gegen 56 Stimmen verworfen.

Die Deputirten⸗Kammer beschäftigte sich gestern Erledigung verschiedener bei der Kammer eingelaufener Bitt, schriften mit dem Gesetz⸗Entwurfe, wodurch die Stadt Pari⸗ eu- Eröffnung einer Anleihe von 40 Mill. Fr. ermächtigt wer een soll. Nur ein Redner, der Baron Pelet, ließ sich im Lauf der allgemeinen Berathung, und zwar wider den Entwurf, venx⸗ nehmen, worauf die verschiedenen Artikel desselben, mit Aus⸗ nahme des 3ten, welcher verworfen wurde, ohne irgend eine De⸗ batte von besonderer Erheblichkeit durchgingen. Bei der sodam erfolgten Abstimmung über das ganze Gesetz wurde dasselbe mi großer Majorität angenommen.

Mehrerke der beneigen Pariser Blaͤtter enthalten die Nach richt von der Besetzung Ankona's durch die Französischen Truppen

Frankfurt a. M., 7. März. Oesterr. 5proc. Metall. 86 1 86 ½1 ½. 4Aproc. 77. 76 1 v. 2 ½ proc. 45. 1proc. 19 ¾. Br. Banl Actien 1358. 1356. Part.⸗Obl. 122 ¼. 122 ⅞. Loose zu 100 Fl. 176 Br. Poln. Loose —.

Redacteur John. Mitredacteur Cottel. nAEEan—ß

8⁴

1

müthig vor, die Resolution der anderen Kammer in Bezug auff

Zwei Redner, der Gra

.

1

Berlin, Montag den 12 ten

——

—.— ——

—— ——

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Bekanntmachung. Der Herr Professor Aecum wird seine Vorlesungen über Phhsik, emie und Mineralogie im Lokal der allgemeinen Bauschule ontag und Donnerstag von 5 bis 6 Uhr während des Som⸗ chalbenjahres halten. Es ist auch solchen Beflissenen der uukunst, welche nicht bei der Allgemeinen Bauschule immatri⸗ it sind, gestattet, diese Vorlesungen zu besuchen, wenn sie das onorhr dafür mit 10 Rthlr. an Herrn Hofrath Bauert bezahlt

11“ In der nächsten Woche vom 19. bis 24. März findet, dem

begnadigt und freigegeben.

n, im zweiten sehr überraschend, im dritten recht

nothwendig kompromittiren müßte.

Ihre Sache ist es, m. H.,

„Gedruckt bei A. W. Hayn.

Domainen⸗Veraͤußerung. Laut Bekanntmachung der Koͤnigl. Regierung zu Potsdam (s. Potsdamer Amtsblatt Nr. 10) soll das von den Einsassen zu Buckwitz, Amts Neustadt a. d. Dosse, im Wege der Dienstregulirung an die Guts⸗ herrschaft abgetretene, spaͤterhin dem Domainenfiscus asdjudicirte Land, enthaltend uͤberhaupt 417 Morg. 153

bAth., mittelst öͤffentlicher Licitation auf Kauf im

1 Ganzen oder alternativ in 8 Parzellen von resp. 30,

60 und 100 Merg., mit oder resp. ohne Vorbehalt

eines Domainenzinses, ausgeboten werden. Auf dem⸗ selben haften, und sind vom Kaͤufer zu uͤbernehmen, colgende jaͤhrliche Abgaben: 1) an die Pfarre zu Neu⸗ stadt 2 Wisp. 7 Schfl. 10 Mtz. Roggen, welche nicht

in Natura, sondern nach dem Martini⸗Durchschnitts⸗

Marktpreise jeden Jahres in Gelde abzufuͤhren sind; 2,) an die Pfarre zu Neustadt 1 Thlr. 24 sgr. 2 pf.: 3,) an den Kuͤster zu Buͤckwitz 5 Schsl. 3 ½ Mtze. Roggen; 4) an den Kuͤster zu Buͤckwitz 12 sgr. 6 pf.; 5) an al⸗ ter Grundsteuer 55 Thlr. 12 sgr.; 6) an neuer Grund⸗ steuer nach deren vorlaͤufigen Festsetzung 4 Thlr. 3 sgr. Alußerdem veroflichtet sich Kaufer, ein Kaufgeld zu entrichten, welches Gegenstand des Bietens ist und dessen Mininum, im Falle des Verkaufs mit Vorbehalt ines Domainenzinses, bei einem Domainenzinse von 13430 Thlr., auf 4308 Thlr. 13 sgr. 4 pf., im Falle eines Verkaufs ohne Vorbehalt eines Domainenzinses aben auf 6648 Thlr. 13 sgr. 4 pf festgsesetzt ist. Die sonsti⸗ gen Lizitations⸗, ingleichen die speziellen Veraͤußerungs⸗ Bedinsungen ꝛc. koͤnnen in der Registratur vorgenann⸗ ter Regierung und bei dem Domainenamte Neustadt a. d. Dosse eingesehen werden. Der peremtorische Li⸗ itationstermin ist auf b den 27. d. M., Vormittag :t0 Uhr, or dem Regierungs⸗Assessor von Koͤnen im Amtslo⸗ 1 des Dreetz bei Neustadt a. d. Dosse anberaumt.

Bekanntmachungen.

8 Bekanntmachung 1e Zur anderweiten Vererbpachtung des zur Kron⸗Fi⸗ veres ezaie, Sgises Wusterhausen gehoͤrigen Vor⸗ werks Klein⸗Eichholz wird hiermit, hoͤherer Anord⸗ nung zu Folge, ein Licitations⸗Termin auf den 10 April d. J., Vormittag: 10 Uhr, im Locale der hiesigen Koͤnigl. Regierung, vor dem Departements⸗Rath, Regierungs⸗Rath von Werthern, mit dem Bemerken anberaumt, daß die bei der Liei⸗ tation, so wie bei der Vererbpachtung des Vorwerks zum Grunde zu legenden Bedingungen sowohl in der Registratur der unterzeichneten Koͤnigl. Regierung, als auch bei dem Koͤnigl. Rent⸗Amte Koͤnigs⸗Wusterhau⸗ sen zur Einsicht ausgelegt sind. Zur Nachricht dient hierbei, daß das 5 ½ Meile von Berlin und 1 Meile von Storkow entfernte Vorwerk Klein⸗Eichholz aus 1 Morgen 49 ¶Ruthen Gaͤrten, 948 Morgen 179 ARuthen Ackerland und 651 Morgen 117 ◻Ruthen besteht, auch neben den erforderlichen Wirth⸗ schaftsgebaͤuden mit einem, in gutem Stande befind⸗ lichen Wohnhause versehen, ein Wirthschafts⸗Inven⸗ tarium aber bei demselben nicht vorhanden ist.

Pporsdam, den 1. Maͤrz 1832.

. e111X“*“] Abtheilung fuͤr die Verwaltung der direk⸗ ten Steuern, Domainen und Forsten.

Ueber den Nachlaß des am 18. September v. J. zu Berlin verstorbenen Studiosus der Medicein, Eduard Alexander Benedict Fritze, ist der erbschaftliche Ligui⸗ dations⸗Prozeß durch die Verfuͤgung vom heutigen

Tage eroͤffnet, und demzufolge ein General⸗Liquida⸗

tions⸗Termin auf

den 19. Mai c., Vormittags um 10 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Re⸗ ferendarius 1g. im Konferenz⸗Zimmer des Ober⸗

Landesgerichts⸗Gebaͤudes hierselbst anberaumt worden.

Es werden daher alle diejenigen, welche aus irgend feinem Rechtsgrunde an die Studiosus Eduard Alexan⸗ der Beuediet Fritze Nachlaß⸗Maße Anspruͤche zu ha⸗ ben vermeinen, hierdurch vorgeladen, in dem ange⸗ setzten Termine entweder persoͤnlich, oder durch legi⸗ timirte und informirte gesetzliche Mandatarien, wozu ihnen die Justi⸗Kommissarien Schmidt, Koͤhler, Raabe und Brandt vorgeschlagen werden, zu erscheinen, ihre

Anspruͤche gebuͤhrend anzumelden und deren Richtig⸗

keit nachzuweisen, widrigenfalls die sich nicht melden⸗

den Glaͤubiger zu gewaͤrtigen haben, daß si

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Allgemeiner Anzeiger fuͤr

etwanigen Vorzugsrechte verlustig erklaͤrt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Glaͤubiger von der gedachten Masse etwa uͤbrig bleiben moͤchte, werden verwiesen werden Marienwerder, den 13. Februar 1833. Koͤnigl. Preuß. Ober⸗Landesgericht.

““ Nachdem uͤber das Vermoͤgen des Muͤhlenmeisters August Wilhelm Olp zu Menkin heute der Concurs eroͤffnet worden, so werden alle etwanige unbekannte Glaͤubiger des Olp zur Anmeldung ihrer Anspruͤche und deren Nachweis auf 1 den 22. Mai c., Vormittags 10 Uhr, hier in Prenzlau im Hause des Richters, unter der Verwarnung vorgeladen, daß die Ausbleibenden mit ihren Forderungen an die Masse ausgeschlossen und ihnen deshalb gegen die uͤbrigen Glaͤubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird. Prenzlau, den 5. Maͤrz 1832. Adlig von Winterfeldsches Gericht uͤber Menkin. 1 Der Justizrath Staats als Justiziarius.

Extractus Proclamatis.

Alle diejenigen, welche an den Nachlaß des verstor⸗ benen Erbmuͤllers, Hauswirths und Schulzen Groth zu Kluͤß, insbesondere auch an die dazu gehoͤrige Erb⸗ windmuͤhle und das eigenthuͤmliche Wohnhaus daselbst, Forderungen und Anspruͤche zu haben vermeinen, muͤs⸗ sen solche gam 10. April, Morgens 10 Uhr,

auf hiesiger Amtsgerichtsstube sab poena präclusi et perpetui zilentii pPpro omni comminata anmelden und sofort justifieiren.

Neustadt, den 9. Januar 1832. . Zum Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinschen Amts⸗ Gericht Allerhoͤchst Verordnete.

Dampf- Packeifahrt

zwischen St. Petersburg und Lübeck. Die regelmässige wöchentliche Fahrt der beiden privilegirten schönen und grossen Dampfschiffe; Nicolay I., Capitain N. W. Stahl, Dund Alexandra, Capitain J. C. Diets, beginnt Anfang Mai. Die Preise der Passage und die Frachten für Güter und Contanten bleiben unverändert. Die Alexandra Caͤpt. Diets geht zuerst von Lübeck ab. Nähere Nachricht ist zu erhalten im Comtoir der Dampfschifffahrts- Gesellschaft. St. Petersburg und Lübeck im Februar 1832.

Literarische Anzeigen.

Für Aerzte und Apotheker. Von der Zeitschrift:

Pharmaceutisches Centralblatt, ein Repertorium des Neuesten und Wichtigsten aus

e aller ihrer

der Pharmacie, sowohl in Auszügen aus der in- und ausländischen Literatur als in Originalmittheilungen. Jährlich 56 bis 60 Bogen, mit Kupfern, Holzschnitten und ausführlichen Registern, hat der 3te Jahrgang für 1832 so eben begonnen, und ist derselbe durch alle Postamts-Zeitungsexpeditionen und Buchhandlungen (in Berlin durch Duncker und Humblot, Französische Strasse No. 20 a) für 3 Thlr. 15 sgr. zu erhalten. Ein kleiner Vorrath der ersten beiden Jahrgänge ist noch zu gleichen Preisen zu bekommen. Leipzig, im Januar 1832. ö“ Leopold Voss.

Anzeige fuͤr Schulen. Bei Ludwig Oehmigke in Berlin, Burgstraße Nr. 8, ist so eben erschienen:

Neumann, G. F., (Prediger), Erstes Buch fuͤr den Leseunterricht, besonders fuͤr solche Kinder, von denen man glaubt, daß es ihnen an Faͤhig⸗ keiten fehle. Strenge vom Einfachsten zum Schwe⸗

reren fortschreitend. Zweite voͤllig umgearbeitete

und abgekuͤrzte Auflage des Kinderbuches. Preis

dessen: Erstes Buch fuͤr den Leseunterricht ꝛc. Folio. 10 sgr. (8 ggr.). Schon die erste Auflage dieser zwei Werkchen des Herrn Prediger Neumann fanden ruͤhmliche Aner⸗ kennung und wurden durch vielseitige Einfuͤhrung ver⸗

griffen. Auch auf die Umarheitung dieser neuen Auflage hat der unermuͤdliche, wuͤrdige Verfasser lange

Zeit allen Fleiß angewendet, und nach einer wirklichen]

Verbesserung durch eigenes Forschen, selbst gehaltene

pruͤfungen und Anwendung neuer Methoden, gestrebt. Vnchtanseühgen 1 baben in e

Mit aller Berechtigung hoffen wir auch, daß diese ganz umgestalteten und verbesserten neuen Anflagen Beifall und Benutzung in Schulen finden werden. Der Preis ist sehr gering und wird bei Abnahme von Parthien noch bedeutend ermaͤßigt; siehe die Vorrede.

In der Schlesin gerschen Buch- und Musikhand-

lung, unter den Linden No. 34, ist so eben mit allei-

schienen:

Einzelne Gesangstücke aus Meyerbeers Oper Robert le diable, mit franz. und deutsch. Text. Der deutsche Text ist von Th. Hell, welcher vom Componisten beauftragt, sol-

No. 1. Chor der Zecher 15 sgr. No. 2. Ballade

No. 3, Romanze 10 sgr. No. 4. Sicilienne

Dieselbe ohne Chor 7 ¼ sgr. No 5.

Arie 20 sgr. No. 6. Duo 15 sgr. No. 7. Turnier -

Quartett 7 ½ sgr. No. 8. Arie 12 ¼ sgr. No. 10. Höl-

Ilentanz mit Chor 17 ¾ sgr. Derselbe ohne Chor 7 ¼ sgr

No. 11. Couplets und Scene mit Chor 10 sgr. Die-

selbe ohne Chor 7 sgr. No. 12. Duo 15 sgr, Die

einzelnen Piecen exclusive Finale und Ensemblestücke sind 22 Nummern und erscheinen nach und nach, und werden sämmtlich innerhalb 14 Tagen fertig.

Der vollständige Klavierauszug, welcher an 500 Seiten

stark ist, wird bis Mitte April beendigt, und sowohl

ganz vollständig als auch init Hinweglassung der

Finale zu haben seyn.

Kalkbrenner, Rondo p. le Pste. sur la Sicilienne de l’'Opéra Robert le diable de Meyerbeer, op. 109. 17 ½ sgr.

Souvenir de Robert le diable fantaisie brillante p. le Pfte. op. 110. 17 sgr.

Adam, Mosaique de l'Opéra Robert le diable composCe p. le Pfte., 18te Lief. 20 sgr., 2ie, Zte, 4te Lief. à 22 sgr., alle 4 Lief. 3 Thlr. 27 ½ sgr.

Herz, 5 airs de Ballets de Robert le diable. arrangés en Rondeau p. le Pfte. 1s8te, 2te, 4te, 5te Lief. à 17 sgr., 3te 12 ¼ sgr., alle 5 zusammen

2 Thlr. 22 sgr.

Pixis, Grande fantaisie sur des thâmes de Ro- bert le diable p. le Pfte.

Neueste Berliner Lieblingstänze, aufge-

führt auf allen Hof- und den ausgezeichnetsten

Privatbällen, 31stes Heft enthält 6 Contretänze,

1 Masurek aus Robert le diable, 1 Walzer aus

Lindane, 1 Galopp, 1 Cottillon aus Zampa, f. d

Pfte. arrang. v. Neithardt, 20 sgr. 32stes Heft

enthält 6 Contretänze aus Robert le diable, 1 Ma-

surek, 1 Galopp, 1 Walzer, f. d. Pste arrang. v.

Neithardt 15 sgr.

Contretänze aus Robert le diable, 2 Hefte, rang. v. Neithardt à 10 sgr.

Diese unsre Ausgabe von obigen Werken ist die einzig rechtmäfsige, die in Deutschland erscheint, gegen alle andre, und nameutlich gegen die von Herrn Brandenburg angekündigte, werden wir ge- richtlich verlahren. Fast sämmtliche hiesige Musik- handlungen haben bereits unterzeichnet, keine andre als die unsrige zu verkaufen, auch zweifeln wir nicht, dals das verehrte Publikum eine andere als obige Ausgaben kaufen und uns auf diese Weise in unser Eigenthum schützen wird. 3 1“

12 C⅞ sgr. mit Chor 12 ¼ sgr.

ar-

IEMEExan

Die Annalen der Physik und Chemie, berausgegeben zu Berlin von J. C. Poggendorff. gr. 8vo. mit Kpfrn., werden auch für 1832 ununter- brochen fortgesetzt und behalten, sowohl in Betreff des Stoffes als der Form, ganz die frühere Einrich- tung. Wie bisher wird das Bestreben des Herausge- bers dahin gerichtet sein, den Lesern alles mitzuthei- len, was für die in das Bereich der Zeitschrift gehö- renden Wissenschaften von Interesse ist, für die Ge- diegenheit der Aufsätze aber bürgen die Namen der Herren Mitarbeiter.

Preußischen S Preußischen esselben Neueste Wandfibel mit Ruͤcksicht aufsden Monats erscheint ein Heft mit den nöthigen Ku roirch aufgefordert, dieselben an einem der

Dess si Dprmittags von 9 bis 12 Uhr, zurückzuliefern.

chen für alle deutsche Bühnen zu bearbeiten.

v

fern u. 2. Ww., deren vier einen Band bilden. Preis des Jahrgangs von 12 Hesten (circa 120 Boge ist netto 9 Thlr. 10 sgr.

Alle Buchhandlungen und Postämter nehmen

stellung darauf an, in Berlin F. Dümmler, Lind No. 19. Leipzig, den 2. Januar 1832.

Joh. Ambr. Barth.

8

XW. des gedruckten Auszugs aus dem Reglement gemäß, dgemeine Zurücklieferung aller entliehenen Bücher in die öniliche Bibliothek statt. Es werden daher alle diejenigen,

ch noch Bücher der Königlichen Bibliothek in Händen haben,

genannten Tage,

U

84 8

8 Zeitungs⸗Nachrichten.

.“ Auslan d.

1T1111ö1ö11I11 „St. Petersburg, 3. März. Se. Majestät der Kalser

bei Ludwig Oehmigke, Burgstraße Nr. 8 nahe dden dem Chef der Bezirke der ackerbauenden Soldaten des

langen Bruͤcke: 1 Rumbenius:

Huͤlfsbuch fuͤr chner und Maler

11“

Zei und die

andes. Quedlinburg bei G. Basse. 8 8vo. Preis: 20 sgr.

Bei G. Reimer, Wilhelmsstraße Nr. 73, sind so

gende Buͤcher erschienen: Predigten von Dr. F. Schleiermacher. d

Sammlung. Auch unter dem Titel: Predigten

in Bezug auf die Feier der Uebergabe der Aug burgischen Confession 1 Thlr. 5 sgr.

Die fruͤher erschienenen 5 Sammlungen kosten 6 Thlinen neuen Kaiserl. Ukas bestätigt werden muß. 8 sgr. SFeasinagung har 18 1 Tgsegh nheiten, igten uͤber den christlichen Hausstand. Preis 1 Thum den General⸗Stabs⸗Chef und an den Minister der Mari Die 5te Sammlung: christl. Festpredigten 1ste Sanma wenden hef st Marine

lung. 2 Thlr.

arorussischen Kreises, General⸗Major Samsonoff, zur Beloh⸗ ing seines Eifers bei der Untersuchung in Staraja⸗Russa, den . Annen⸗Orden 1ster Klasse verliehen und den General⸗Major nenkoff I., mit Belassung desselben im Kommando des Ismai⸗

es werden wollen. Oder interessante Belehffschen Garde⸗Regiments, zum Commandeur der 2ten Garde⸗ rungen uͤber die Kunst des Zeichnens und Malen 1

1 6 nigem Eigenthumsrecht für ganz Deutschland n den neuesten und besten Anweisungen des Iwg

nfanterie⸗Brigade ernannt.

ährend Alexanders I. Regierung“, Herr R. Sotoff, hat von hren Kaiserl. Majestäten und Sr. Kaiserl. Hoheit dem Cesa⸗ itsch für Ueberreichung von drei Exemplaren desselben drei

rillantringe erhalten. 1b 8— Die Senats⸗Zeitung publizirt das am 28. Dez. v. J.

i Sr. Majestät genehmigte Reglement für die Ober⸗Direction r Flotte und der Häfen des Schwarzen Meeres, welche dem Wwer⸗Befehlshaber der Flotte unter den gesetzlich bestehenden Be⸗ ignissen übertragen ist, aber bei jedem Kommando⸗Wechsel durch In Angele⸗ welche seine Befugnisse überschreiten, hat sich ver elbe

dden oder seinen Bericht direkt Sr. Majestät vorzulegen. Einem Ukas vom 1. d. M. zufolge, sollen fortan in Ver⸗

Karten und Plaͤne zur allgemeinen Ernhandlungen und Akten, die Besetzung evangelischer Pfarren be⸗

A. O. Etzel. 3tes Hest. 1 Thlr. 10 sgr. Pr des 1sten und 2ten Heftes 2 Thlr. 15 sgr.

Portrait des Professors Carl Ritter. M. Fae Simile seiner Handschrift. 1 Thlr.

Quellen bearbeitet. In Stein gestochen von! brecht Platt. Thlr.

System der Metallurgie, geschichtlich, statistisch, th retisch und technisch, von Dr. C. J. B. Karste

5ter und letzter Band. Subseriptions⸗Preis si

5 Baͤnde mit 51 Kupfertafeln 25 Thlr. Lad Preis 30 Thlr. Die noch fehlenden 21 Kupfertafeln werden in ·4 6 Wochen ausgegeben.

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Systematisches Lehrbuch der verglei chenden Anatomie, mit Tabellen über d- Classification des Thierreichs und die Form der Organe, von C. A. S. Schultze. Erste Ahbtbes lung, allgemeine Anatomie. 1 Thlr. 22 ½¼ sgr.

Anfangsgruͤnde der hoͤhern Arithmetitz

Dr. Fr. Minding. 25 sgr.

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlu gen, in Berlin bei A. Afher, fuͤr Thlr. zu habeh

Poezve Adama Michkiewicza

dargestellt:

in Einem Bande gr. 8vo. auf Velindruckpapier, sue

ber geheftet mit dem Bildnisse des Verfassers undn der classischen Musik des beruͤhmten nordischen Th kuͤnstlers Karl Lipinski versehen.

Dieser junge Dichter wird unstreitig als der genialz aller polnischen Dichter anerkannt und vom Auslal mit dem Beinamen des Romantischen und Uebem schenden belegt. klein, am Gehalte unendlich reich sind, spiegeln Naipetaͤt und liebenswuͤrdige Anmuth mit Kraft l Nachdruck guf die uͤberrafchendste Weise. Seine v. laden sind in jeder Hinsicht Meisterwerke der lyrisc epischen Poesie. Diese Werke erschienen in Paris, 6 Petersburg, Moskau, Wilna, Posen, Krakau und Le⸗ berg, und enthaͤlt die oben angekuͤndigte Ausgabe, bisherigen 5 Bandchen der Posener Ausgabe, wie! zum Erstenmal gedruckte Ballade Ucieczka. Letztere! auch 1. geheftet fuͤr 7 ½ sgr. zu haben.

osen.

Regelmässig zu Ende eines je-

J. J. Heine und Comn

kunde, herausgegeben von C. Ritter und

In seinen Werken, die im Umfansgft

satt deren sich Aermere auch klarer Eisscheiben bedienen.

reffend, keine Stempel⸗Gebühren mehr erhoben werden.

Die St. Petersburgische Zeitung enthält ein Ver⸗ züchniß der vorzüglichsten Zöglinge des ersten hiesigen Kadetten⸗ Porps, welche sich seit der Stiftung desselben bis zu seiner Reor⸗

Gebirgskarte von Europa. Nach den neuesugeͤnlsation durch die Kaiserin Katharina II. im September 1766

dieser Anstalt befunden haben. Die Dampfboote. „Nikolaus I.“ und „Alexandra“ werden

Monat Mai wieder ihre regelmäßigen Fahrten zwischen St.

tersqburg und Lübeck beginnen.

Die hiesige Feuer⸗Verstcherungs⸗Anstalt hat im Jahre 1831 Ganzen 1,196,495 Rubel 8 Kop. eingenommen und 403 049 ub. 68 Kop. verausgabt, so daß ihr ein Gewinn von 793,445 ub. 40 Kop. bleibt; hiervon sind 590,000 Rubel zu Dividen⸗

für die Actionnaire bestimmt, und die übrigen 203,445 Rub.

Kop. sollen zum Reserve⸗Kapital gelegt werden.

Am 20sten d. M. hielten in Helsingfors die Bevollmäch⸗ igten des Brand⸗Versicherungs⸗Vereins der Städte Abo, Ulea⸗ rg und anderer ihre erste Versammlung; es haben sich dis st etwa 8 ½ Mill. Individuen bei diesem Verein eingezeichnet, d man glaubt, daß auch den Landbewohnern die Theilnahme oan zugestanden werden wird. 8

Aus Tiflis wird gemeldet, daß am 20. November v. J. selbst die feierliche Salbung des Erzbischofs Johann Karpinski mm Patriarchen der ganzen Armenischen Kirche vollzogen wurde.

Die Nordische Biene enthält ein Schreiben aus Ja⸗ bzk vom Dezember vorigen Jahres, welches mehrere interessante otizen über die klimatische Beschaffenheit und Witterung des atischen Rußlands mittheilt. Es heißt darin unter Anderem: In der Mitte des August fällt gewöhnlich hier ein starker Reif,

alles Grün vernichtet; der Frost nimmt dann täglich zu. der September führt hier den Namen des ersten Wintermonats.

diese Zeit ist die Luft heiter, und ihr schöner Farbenton gleicht m Himmel Italiens. Die Winterkäaͤlte ist hier eben so stark, BZan den Küsten des Eismeers, nämlich bis 46 °. Die Luft id dann mit dichtem Frostnebel erfüllt und verfinstert. Die konne geht um 10 Uhr auf und sinkt sehr bald wieder, ohne wärmen und zu leuchten, so daß man um Mittag ohne An⸗ engung in ihre Scheibe sehen kann. Je strenger die Kälte, o ruhiger ist die Luft. Schon im Septemder richten die Ein⸗ ohner ihre Hütten für den Winter ein. Die Winterfenster stehen aus einem dicken Rahmen mit einer kleinen Etc6.

enn e Einwohner im Winter über große Schneeflächen reisen und gendwo die Nacht zubringen wollen, so scharren sie den Schnee an die Erde auf, bedecken diese Schlafstätte mit Baumzwei⸗ n und schlagen ein Zelt darüber auf, vor dem slie ein großes uer anmachen.“

Riga, 3. März. Auf die Bitte des Gutsbesitzers Vincenz

sewnarski wegen Erleichterung des Schicksals seines Bruders, schewischen Gutzsbesitzers Jazef Kirwnaraki,

E“ ““

Der Verfasser des Werks: „Europa's Vierteljahrhundert

Litthauischen Empörern vsreint war, schwer verwundet in Russi⸗ sche Gefangenschaft gerieth und jetzt im Rigaer Militair⸗Hospi⸗ tal verpflegt wird, haben Se. Kaiserl. Majestät, nach dem An⸗ trag des Kriegs⸗Gouverneurs Baron von der Pahlen, den Jazek Kiewnarski, der als Kriegsgefangener seine Freiheit verwirkt hatte,

Polen.

Wuarschau, 7. März. Gestern gab der General⸗Gonver⸗ neur Graf Witt ein glänzendes Mittagsmahl.

In diesen Tagen ist hier in Deutscher Sprache eine Schrift des Dr. Leo üder die Cholera erschienen. Sie zerfällt in drei Abschnitte. In dem ersten stellt der Verfasser zum erstenmale die durch Thatsachen bekräftigte Behauptung auf, daß die Cholera im vorigen Jahre nicht durch die Berlhrung der Polnischen und Russischen Truppen in Polen ausgebrochen sey, sondern daß sle ihren Grund in athmosphäaärischen und tellurischen Einflüssen ge⸗ habt habe; doch erklärt sich der Verfasser nicht geradesweges gegen alle Ansteckung der Cholera, sondern giebt dieselbe unter gewissen Bedingungen zu, indeß läugnet er, daß sie sich gleich der Pest und den Blattern durch Handels⸗Verkehr, Truppen⸗Märsche und dergleichen mittheile. Der zweite Abschnitt handelt von der Cho⸗ lera in pathologischer Hinsicht und verdreitet sich weitläuftig über alle ihre Formen, ihre Entwickelung in den verschiedenen Statio⸗ nen und ihr Ende. In dem dritten Abschnitt werden alle bis jetzt im In⸗ und Auslande bekannte Heilmethoden der Cholera kritisch beleuchtet Und die von dem Verfasser dehandelten Cholera⸗ fälle beschrieben. Er belobt die Heilmethode des Dr. Mikulinski, welche derselbe im Hospital der Bagatelle anwandte, und tadelt diejenige des Dr. Searle. -

„Der hiesize Sparkassen⸗Verein wird übermorgen eine 1 ce Sitzung halten und über seine Geschäfte Rechenschaft adlegen.

Die Geschäfte des Vereins zur Vertheilung von Rum⸗ fordschen Suppen werden durch den Andrang der Armen immer ausgedehnter; im verflossenen Monat Februar wurde 4,250 Per⸗ sonen diese Unterstützung zu Theil.

Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 3. März. Zu Anfang dieser Sitzung wurden 7 Gesetz⸗Entwürfe, wodurch eben so viele Departements zur Ausschreibung außerordentlicher Steuern oder Eröffnung von Anleihens für verschiedene Lokal⸗ Bedürfnisse ermächtigt werden, mit 101 gegen 2 Stimmen an⸗ genommen. Der Graf v. Tascher berichtete sodann (in der be⸗ reits erwähnten Weise) über die Resolution der Deputirten⸗ Kammer wegen Abschaffung der Trauerfeier des 21. Januars. Unter den Pairs, die sich einer sofortigen Berathung über diesen Gegenstand widersetzten, befanden sich die Grafen D éjean, und M. Dumas; sie wurden indessen überstimmt. Demzufolge ließ sich der Graf Cornet sofort zu Gunsten der Proposttion, wie solche von der Deputirten⸗Kammer verändert worden, vernehmen: „Wenn Sie,“ äußerte er am Schlusse seines Vortrages, „diese Pro⸗ position, welche rein politisch er Natur ist, verwerfen, so kann selbige frei⸗ lich im Laufe der gegenwärtigen Sesston nicht wieder zur Sprache gebracht werden; wie weit ist aber noch bis zur nächsten Session? Wird diese nicht, schon wegen der Bedürfnisse des Schatzes, be⸗ reits im Juni wieder eröffnet werden müssen? Könnten bis da⸗ hin nicht neue Wahlen stattfinden, und in welchem Geiste wür⸗ den sie ausfallen? Wir befinden uns noch auf einem schlecht befestigten Boden; das erste Zeichen eines aus wärtigen Krieges kann mancherlei Bewegungen herbeiführen; ist es wohl gerathen, unter so bedenklichen Umständen eine Trennung zwischen beiden Kammern herbeizuführen? Auch ich bin der Meinung, daß eine jede der drei Staatsgewalten sich in ihrer Sphäre frei und un⸗ abhängig muß bewegen können; doch giebt es Fälle, wo man sich gegenseitige Konzessionen schuldig ist. Sie selbst, edle Pairs, haben durch die Verzichtleistung auf die Erblichkeit den besten Beweis für diese Ansicht geliefert; was will, im Vergleiche zu einem solchen Zugeständnisse, die einfache Abschaffung einer Feier sagen, gegen die sich bereits zweimal eine Kammer ausgesprochen hat, die aus höchst aufgeklärten, wenn gleich von verschiedenen Grund⸗ sätzen beseelten, Männern besteht. Indem ich Ihnen, m. H., diese kur⸗ zen Bemerkungen zur Berücksichtigung empfehle, gehorche ich meiner inneren Ueberzeugung, die mir sagt, daß die Fortdauer der ge⸗ dachten Feier große Nachtheile haben könnte, und daß wir uns über kurz oder lang doch zenöthigt sehen würden, die Abschaffung derselben, wenn auch nicht zu veranlassen, doch zu dulden.“ Die allgemeine Berathung wurde hierauf geschlossen, und der Präst⸗ dent verlas die aus einem einzigen Arrtikel bestehende Proposition. Jetzt trat auch noch der Herzog v. Choiseul zur Vertheidigung derselben auf. „Meine Anhänglichkeit und Hingebung für Lud⸗ wig XVI.“, bemerkte er, „sind bekannt. Als Jedermann die⸗ sen Fürsten verließ, blieb ich ihm treu, und während Andere ihm ohne Zweifel in der Ferne besser zu dienen glaubten, trennte ich mich keinen Augenblick von semer Person. Ich wurde in seinen Diensten verwundet, und während einer 5 ½ jährigen Ge⸗ fangenschaft war das Schaffot meine einzige Aussicht. Nichts Geringeres durfte der tugendhafte Fürst und seine erlauchte Gemahlin von mir für den Schutz und die Güte er⸗ warten, womit sie mich in meiner Jugend beehrt hatten. In ihrem Umgange habe i.s.ennr. persönliche Ansichten und Nei⸗ gungen der öffentlichen Meinung und dem Wohle des Landes zum Opfer zu bringen. Wie sehr betrübte es damals nicht je⸗ nen unglücklichen Monarchen, daß er die Ursache inneren Zwie⸗ spaltes wurde, er, der jeden unüberlegten Eifer für seine Person zurückwies und lieber sterben, als einen Tropfen Bluts für die Vertheidigung seiner Sache vergießen lassen wollte! Wie sehr würde er sich auch jetzt noch Allem widersetzen, wodurch das Feuer der Zwietracht in unserer Mitte genährt und Erinnerungen smeclt werden könnten, die er mit seinem Tode für immer ver⸗ öschen wollte. Ja, m. H., ich, der treuergebenste Diener Lud⸗ wigs XVI., der seinen Verlust mehr als irgend Einer beweint, ich glaube, hbaß es zur Bewahrung seines sdenkens des unpe⸗ 8 v1“

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( Nachtrag.)

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litischen Tributs nicht bedarf, den man ihm zollen will. Ludwig XVI. gebot, als er in den Tod ging, Vergessenheit; ich gehorche diesem letzten Befehle und stimme für die Annahme der uns vorliegenden Proposition.“ (Daß diese letztere mit einer Majori⸗ tät von 22 Stimmen verworfen wurde, ist bereits gestern gemel⸗ det worden.) Am Schlusse der Sitzung beschäftigte die Ver⸗ sammlung sich noch mit dem Gesetz⸗Entwurfe, wodurch der Re⸗ gierung die Befugniß eingeräumt werden soll, in gewissen Fällen die Ehe zwischen Schwägern und Schwägerinnen zu gestatten. Derselbe ging ohne Weiteres mit 94 gegen 16 Stimmen durch.

Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom Zten März wurde zunächst über verschiedene bet der Kammer einge⸗ laufene Bittschriften berichtet, keine von allen gab zu irgend einer erheblichen Debatte Anlaß, die meisten betrafen wie gewöhn⸗ lich bloße Privat⸗Reclamation und wurden durch die Tagesordnung beseitigt. Es begannen hierauf die Berathungen über den Ge⸗ setz⸗Entwurf wegen einer Anleihe von 40 Mill. für die Stadt Paris. Der Baron Pelet tadelte im Allgemeinen die ver⸗ schwenderische Verwaltung der Hauptstadt und gab sein Bedauern darüber zu erkennen, daß das Anleihe⸗System, das bereits für so viele Staaten eine Quelle der Gefahr und Verlegenheit gewesen sey, jetzt allmälig auch von allen Städten des Landes angenommen werde. Nach einer Erwiederung von Seiten des Handels⸗Ministers trug der Prästdent nach einander die verschiedenen Artikel des Gesetz⸗Entwurfes vor. Die ersten 5 fanden keinen Einspruch; der 6te wurde von der Kommisston zurückgenommen. Zu einer ziemlich lebhaften Debatte gab dagegen der 7te Anlaß, den gleichfalls die Kommission in Vorschlag gebracht hatte; nach dem Inhalte desselben sollen künftig die in Federn hängenden eigenen Wagen bei ihrer Einfahrt in die Stadt derselben Visttation wie die Miethskutschen unterworfen seyn. Herr B. Deélessert ta⸗ delte die Kommissson, daß sie aus eigener Bewegung Maßre⸗ geln in Vorschlag bringe, die ohne Nutzen und bloß drückend und beschwerlich für die Einwohner wären; daß man die Mieths⸗ wagen einer Visttation unterwerfe, sey ganz natürlich, da immer andere Personen darin führen, die, wo die Vermuthung einer Defraudation obwalte, schwer ausfindig zu machen seyn wür⸗ den, während die eigenen Wagen sammtlich numerirt und mithin Name und Wehnung des Eigenthümers immer leicht zu erfahren wären; ein eigener Wagen sey gleichsam einem ambu⸗ lanten Privathause zu vergleichen, in das man niemals ohne dringende Noth und ohne Mitwirknung der Justiz⸗Behörde ein⸗ dringen dürfe; eine Miethkutsche dagegen lasse sich einem Wirths⸗ hause zur Seite stellen, das eine Menge von Reisenden aufnehme und sonach den gewöhnlichen polizeilichen Verfügungen unterliege. Nähme man den Antrag der Kommisston an, so würde es künf⸗ tig jedem Accise⸗Beamten freistehen, das Innere eines Privat⸗ wagens, ja sogar die Taschen der darin Sitzenden zu untersuchen, um sich zu überzeugen, ob auch nichts Accisbares darin enthal⸗ ten sey; und wenn eine solche Untersuchung schon für Männer lästig sey, so sey sie vollends für Frauen sehr bedenklich, vorzüglich wenn sie sich allein im Wagen befänden; er widersetze sich hiernach der Annahme des 7ten Art., um so mehr, als derselbe mit dem Anleihe⸗Projekte nicht das Mindeste gemein habe. Herr Martin (vom Dep. des Norden) behauptete dagegen, daß eine solche Gemeinschaft allerdings bestehe, da man bereits berechnet habe, daß die Annahme der von der Kommission beantragten Maßregel den Ertrag des Thorzolls um eine Summe von einer Million erhöhen würde. Was das Visitations⸗Recht betreffe, so bestehe es auch schon jetzt für die eigenen Wagen, insofern näm⸗ lich der Zoll-Beamte irgend einen Verdacht wegen einer beab⸗ sichtigten Defraudation hege; und der einzige Unterschied sey der, daß in solchen Fällen der sofort vor die Wohnung des Polizei⸗Commissairs des Reviers gefahren und dort unter⸗ sucht werden müsse, während der Miethswagen vor dem Thore selbst visttirt würde. Die Ansicht des vorigen Red⸗ ners, daß es zu manchen Unziemlichkeiten führen könnte, nach acecisbaren Gegenständen in den Taschen der Besttzerin elnes eigenen Wagens zu suchen, könne nicht in Betracht kommen, da alle Frauen, die in öffentlichen Wagen führen, sich einer solchen Visttation ebenfalls unterwerfen müßten und jene nicht besser als diese wären. Als es hierauf zur Abstimmung kam, wurde der betreffende Artikel mit schwacher Stimmen⸗Mehrheit angenommen, was eine anhaltende, sehr lebhafte Bewegung in der Versammlung veranlaßte, so daß der Präsident die De⸗ putirten, die in Masse ihre Plätze verlassen hatten, namentlich auffordern mußte, dieselben wieder einzunehmen. Dem 8ten Ar⸗ tikel zufolge, wird die von dem Besttzer einer eigenen Equi⸗ page bei einer Defraudation zu entrichtende Strafe, zunächst der Confiscation der defraudirten Gegenstände, auf 100 bis 200 Fr. festgesetzt; sie betrug bisher, wo die Visttation an den Thoren nicht stattfand, 1000 Fr. Auf die Frage des Grafen von Lameth, ob die Wagen des Königs und der fremden Gesandten ebenfalls der Visstation unterworfen wä⸗ ren, erinnerte der Handels⸗Minister daran, daß die Maß⸗ regel überhaupt nur fakultativ und nicht obligatorisch sey, und daß sonach die Accise⸗Beamten sie bloß in Fällen, wo sie einen Verdacht hätten, in Anwendung bringen würden. „Wenn hier⸗ nach“, fügte der Minister hinzu, „einer dieser Beamten mit der ihm eingeraäumten Befugniß Mißbrauch treibt, wenn er ohne ei⸗ nen triftigen Grund die Wagen anhält und untersucht, so ist es Sache der Regierung, ihn darauf aufmerksam zu machen, daß er den Zweck des Gesetzes verkennt. Was die Maßregel an sich betrifft, so erlaube ich mir, an das Beispiel Ludwigs XVI. zu 11 mns.Ferden Defraudationen ein Ende zu machen, die dama ur of⸗Equipagen verü drücklich verordnete, daß 88 I xg.

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1. Wagen ohne Ausnahme an der Barrière visitirt werden sollten, und um jeden a behmne, gegen diese Verfügung zu beseitigen, den Anfang damit machte, daß er selbst bei seiner Einfahrt in die Stadt die Visltation sei⸗ nes Wagens verlangte, um hierdurch den Beweis zu ge⸗ ben, daß das Gesetz für Alle gleich seyn müsse, un Rismand, wenn *r uch nech ¹ sehe, sich

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