aandere Häuser. ihrem Hotel den freundlichsten Empfang.
demselben zu entziehen befugt seh.“ Nachdem auch noch der 9te und 10te Artikel angenommen worden, ging der ganze Gesetz⸗Entwurf mit 187 gegen 82 Stimmen durch. — Die Ver⸗ sammlung setzte sodann die Berathung übder die Proposition des
Hen. Salverte wegen des Pantheons fort. Der Berichterstatter
Graf Delaborde erklärte, daß die Kommission von allen Amen⸗ dements, die ihr zur Prüfung überwiesen worden, nur ein einzi⸗ ges, nämlich das des Hrn. Vatout, wonach die Ehre des Pan⸗ theons bloß den seit dem 14. Juli 1789 (Stürmung der Bastille) verstorbenen Bürgern zuerkannt werden solle, angenommen hade. Die Kommisston, fügte er hinzu, beharre übrigens bei ihrer Ansscht, daß diese Ehre sich auf ein Kenotaph oder eine Statue beschränken müsse, und daß ste erst 5 Jahre nach dem Tode des zu Ehrenden zuerkannt werden dürfe; er verwarf also die von Herrn Viennet in Vor⸗ schlag gebrachten Gedächtniß⸗Tafeln; eben so erklärte er sich ge⸗ gen die Absicht, gleich durch den vorliegenden Gesetz⸗Entwurf den Herren Foy, Manmuel, B. Constant und Larochefoncauld⸗Lian⸗ court die Ehre des Pantheons zuzuerkennen, indem dies der Gegenstand einer besonderen Proposttion, nach der Annahme des Gesetzes selbst, werden könne. Aus gleichem Grunde, bemerkte der Berichterstatter am Schlusse seines Vortrages, habe die Kommisston über das Amendement der Herren Lamarque und Clausel, auch den Marschall Ney zu jenen Namen zu zählen, gar nicht berathschlagt. Da die Versammlung nicht mehr zahl⸗ reich genng war, so wurde die Diskusston über die einzelnen Ar⸗ tikel bis zum nächsten Sonnabend ausgesetzt. — Die Berathun⸗ gen über das Budget des Ministeriums der auswärtigen Ange⸗ legenheiten, wokauf man von allen Seiten sehr gespannt ist, dürf⸗ ten vor dem 7ten oder 8ten nicht beginnen, da die Kammer sich nach der Erledigung des Budgets des Handels⸗Ministeriums erst noch einmal mit dem Rekrutirungs⸗Gesetze, worin von der
Pajirs⸗Kammer verschiedene Aenderungen vorgenommen worden sind, zu beschäftigen hat. .
Paris, 4. März. Es heißt, daß der Herzog von Orleans
ente nach Toulon abreisen werde. Die Herzogin von Braganga und die Königin Donna Maria eben seit der Abreise des Kassers Dom Pedro sehr eingezogen und besuchen fast nur die Königliche Familie und zwei bis drei Alle Portugiesen und Brastlianer finden in Der Marquls v. Re⸗ ende und der Ritter Almeida machen in Abwesenheit des Wir⸗
thes die Honneurs. ¹
Dem Courrier frangais zufolge, ist gestern die Nach⸗
richt hier eingegangen, daß der Kaiser Dom Pedro nach einer
glücklichen Ueberfahrt von 7 ½ Tagen, also am 18. Febr., in Ter⸗ eeira gelandet sey. -
Der Moniteur promulgirt das Gesetz, wodurch dem Kriegs⸗ Minister für 1831 ein Nachschuß von 7,899,000 Fr. bewilligt wird, so wie das Gesetz, welches die nöthige Autorisation zur Ausführung des Pyrenäen⸗Kanals ertheilt.
Durch eine vom 1sten d. M. datirte und vom See⸗Minister
kontrasignirte Königl. Verordnung, welche 19 Titel und 248 Ar⸗
tikel enthält, haben die Marine⸗Truppen eine neue Organisation erhalten. Der Moniteur theilt den Bericht mit, welchen der See⸗Minister über diese wichtige und umfassende Arbeit an den König erstattet hat.
Allle hiesige Journale stellen heute ihre Betrachtungen über die Spaltung zwischen den beiden Kammern an, die durch das gestrige Votum der Pairs⸗Kammer noch stärker hervorgetreten n. Das Journal des Doöbats findet das Benehmen der Pairs⸗Kammer durchaus würdig und angemessen; es sey kein Grund vorhanden gewesen, warum dieselbe ihre Ansicht über die Trauerfeier des 21. Januar in vierzehn Tagen hätte ändern sol⸗ ten. Ueberdem sey diese Frage keine politische, sondern eine nur historische, und könne also in Betreff derselben eine Meinungs⸗ verschiedenheit zwischen beiden Kammern ohne Gefahr für den Staat bestehen. — Der Constitutionnel stellt in einem „der Sieg der Contre⸗Revolution in der Pairs⸗Kammer““ betitelten Artikel den Konflikt als höchst bedenklich dar und macht den Ur⸗ hebern der neuen Charte Vorwürfe darüber, daß sie in der Pairs⸗ Kammer, ein der Grund⸗Institutionen des Staates, mit der neuen Ordnung der Dinge unverträgliche Elemente der Re⸗ stauration beibehalten hätten. Die einzige Hülfe liege in einer neuen Pairs⸗Creation. — Auch der National beruft sich jetzt mit einer gewissen Schadenfreude darauf, daß er gleich och der Juli⸗Revolution zu einer ganz neuen Organisation der Pairie gerathen, aber kein Gehör gefunden habe. — Der Cour⸗ rier frangais richtet die heftigsten Angriffe gegen die Pairs⸗ Kammer, die nach seiner Ansicht durch ihr Beharren bei der Beshehaltung der Trauerfeier des 21. Januar die Regierung, tie Juli⸗Revolution und die Nation beleidigt habe. Die Pairs⸗ Kammer könne fortan nur noch ein Element der Zerstörung und ein Hinderniß für jede nationale Regierung seyn. Eine neue Pairs⸗Creation werde nichts helfen; der alte Ueberrest der Nammer werde immer das Uebergewicht behalten. Die Contre⸗Re⸗ volution habe jetzt entschieden Posto gefaßt, und es werde der Regie⸗ rung nicht gelingen, sie aus ihrer Stellung zu vertreiben. Das Mi⸗
nisttrium möge nun zusehen, wie es aus dieser schwierigen Lage herauskomme; die Nation wisse, was sie zu thun habe. —
Lunch der Temps äußert, wenn gleich nicht in so heftigen Aus⸗ drücken, seine Unzufriedenheit über die angebliche Halsstarrigkeit der Pairs⸗Kammer und eben so sehr über das Ministerium, das sich bei diesem ernstlichen Konflikte als neutraler Zuschauer ver⸗
halten habe; er wiederholt seinen früheren Rath, durch eine zahl⸗
reiche umfassende Patrs⸗Promotion den Geist dieser Kammer zu verändern. . Sämmtliche hiesige Blätter, mit Ausnahme des Moniteur, enthalten heute die Nachricht von der Ankunft der Französtschen Expedition in Ankona, sind aber noch über das Datum dieses Ereignisses im Irrthum, das sle auf den 21. Febr. angeben. Die Anzahl der gelandeten Truppen giebt der Messager auf 1200 Mann an. Zugleich theilen die Zeitungen einen Tages⸗ Befehl mit, welchen der Kaiserl. Oesterreichische General Grabowskit am 22. Febr. in Bologna in Bezug auf das Gerücht einer be⸗ vorstehenden Landung Französischer Truppen erlassen. (Vergleiche
den Artikel Italien.)
Ueber die Unordnung, welche vorgestern im Theater des Odeon durch die zweite Vorstellung des Dramas: „Eine Revo⸗ lation von ehemals“ veranlaßt wurde, meldet der Temps Fol⸗ gendes: „Im dritten Akte bemerkte das Publikum, daß der Schauspieler eine Stelle ausließ, die Tages zuvor lebhaften Bei⸗ sall gefunden hatte; sogleich wurde diese Stelle von allen Seiten verlangt; die Vorstellung wurde mehrere Minuten lang unter⸗ brochen; zweimal versuchten die Schauspieler, das Stück fortzu⸗ setzen, das Publikum beharrte aber bei seiner Forderung. Endlich mußte die Vorstellung unterbrochen werden, und ein Poltzei⸗Commis⸗ sair zeigte dem Publikum an, daß eine Verlängerung des Tumults ihn nöthigen werde, den Saal räumen zu lassen. Eine große Anzahl von Stadt⸗Sergeanten,
1u“
294
nen, zwangen das Publikum mit Gewalt, das Theater zu ver⸗ lassen. Auf dem Platze des Odeon und in den angränzenden Straßen wurden hierdurch einige Unordnungen veranlaßt; die aus dem Theater vertriebenen jungen Leute rotteten sich zusam⸗ men und pfiffen die Stadt⸗Sergeanten und Patrouillen aus. Es sollen mehrere Verhaftungen stattgefunden haben.“ Für ge⸗ stern Abend war dasselde Stück angekündigt; in dem Augenblick taber, wo die Theater⸗Kasse geöffnet werden sollte, erhielt der Direktor von Seiten der Regierung den Befehl, diesen Abend keine Vorstellung zu geben; zugleich wurden die ZJagänge des Theaters von Stadt⸗Sergeanten besetzt und jeder Störung der Ruhe auf diese Weise vorgebeugt. 1
Der Temps meldete vorgestern nach dem Journale le Bre⸗ ton, daß bei Mortagne in der Vendée ein Besitzer ehemaliger Nationalgüter von den Chonans ermordet worden sey. Der Moniteur zog gestern diese Nachricht in Zweifel, da der Regie⸗ rung kein Bericht darüber zugekommen sey. Einer der Depu⸗ tirten der Vendée, Herr Perreau, wird hierdurch veranlaßt, in
einem Schreiben an die Redaction des Temps einige der von
den Chouans in der letzten Zeit begangenen Gewaltthätigkeiten zusammenzustellen. Zwei Gendarmen wurden in einem Gefechte mit den Chouans bei la Chapelle Tireuil im Dep. der beiden Sevres verwundet; ein Steuer⸗Einnehmer wurde auf der Land⸗ straße von einer Bande überfallen, die ihm 600 Fr. raubte und ihm verbot, je wieder Steuern zu erheben. In den Bezirken von Bressuire und Parthenay wurden mehrere Maires entwaff⸗ net. Die meisten zu der neuen Aushebungs⸗Klasse gehörigen jungen Leute haben die elterliche Wohnung verlassen, um sich dem Militairdienste zu entziehen. Herr Perreau versi⸗ chert, für die Richtigkeit dieser Angaben einstehen zu können; er gehöre, sagt er, nicht zur Zahl derjenigen, welche die Gefahr vergrößerten, er wisse, daß die Zahl der bewaffneten Chouans sich nicht auf 400 belaufe, wundere sich aber um so mehr, daß man den nun bereits 15 Monate hindurch währenden Unordnun⸗ gen noch kein Ziel gesetzt habe. Durch die bisherige Milde und Nachgiebigkeit werde die Regierung ihren Zweck nicht erreichen, und die Vendée und Bretagne würden nicht eher ruhig werden, als bis das Gesetz über die Verantwortlichkeit der Gemeinden wieder in Kraft trete und die Gendarmerie zu Fuß vermehrt werde. b
Herr Kératry hat, wie der Moniteur meldet, seinen Namen von der Liste der Kandidaten zu dem durch den Tod des Herzogs von Montesquieu erledigten Sitze in der Französischen Alkademie streichen lassen.
Herr Gabriel Delessert hat als Schatzmeister der Kommisston, welche den am 28. Januar im Saale des Opernhauses gegebe⸗ nen Ball zum Besten der Armen veranstaltete, über die Ein⸗ nahmen und Ausgaben dieses Festes Bericht erstattet; die ersteren beliefen sich auf 106,463 Fr., die letzteren auf 22,182 Fr., die übrig gehliebenen 84,280 Fr. sind von dem Präfekten des Seine⸗ Departements unter die zwölf Bezirke der Hauptstadt im Ver⸗ hältniß zu der Anzahl der in jedem derselben wohnenden Armen vertheilt worden.
Das jetzige Oberhaupt der Sekte der St. Simonianer, Hr. Enfantin, und der Redacteur des Globe, Hr. M. Chevalter, sind von dem Instructionsrichter Barbon verhört worden.
Herr Bouvier⸗Dumolard hat den von ihm gegen den Re⸗ dacteur des Courrier de la Moselle anhängig gemachten Diffamations⸗Prozeß verloren.
Der Redacteur des Mayeux, Herr Mugney, wurde gestern von dem hiesigen Assisenhofe wegen Beleidigung der Person des Königs durch einen „der skandalöse Prozeß” überschriebenen Artikel zu zweijährigem Gefängniß und einer Geldbuße von 2000 Fr. verurtheilt.
Der Sténographe berichtet nach einem Schreiben aus Algier ohne Angabe des Datums, daß von Seiten der Bedut⸗ nen wieder einige feindliche Demonstrationen stattgefunden hät⸗ ten, durch welche die Truppen genöthigt worden seyen, zu den Waffen zu greifen. 8
8. Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. zung vom 2. März. (Nachtrag.) Bei der Berathung des Llusschusses über die Anhänge zur Reformbill gab Herr Bruce zu einer nicht zum Gegenstande gehörigen Debatte Anlaß. Er deutete nämlich darauf hin, wie es wohl der Gerechtigkeit ge⸗ mäß seyn dürfe, Schottland mehr Repräsentanten zu geben, als dies in der neuen Bill der Fall wäre. Sir G. Murrah faßte diese Bemerkung auf und knüpfte daran die Erörterung der Ansprüche, welche Irland und Schottland auf eine zu vermeh⸗ rende Repräsentation hätten. Das Haus hätte, fügte er hinzu, vor einiger Zeit von dem edlen Lord gegenüber die Erklärung vernommen, daß die dem Hause vorliegende Bill keine finale Maßregel sey. Lord Althorp: „Wann habe ich das ge⸗ sagt?“ Er könne, fuhr Sir G. Murxray fort, nicht genau den Tag angeben, an welchem jene Aeußerung gemacht
worden sey; aber er erinnere sich sehr genau, daß der edle Lord gesagt habe, daß die Minister es für angemessen gehalten hätten, für jetzt so weit zu gehen. Jene Erklärung habe damals einen tiefen Eindruck auf das Haus gemacht, und er sey auch voll⸗
kommen überzeugt, daß dieselbe später in Erfüllung gehen würde.
In England habe man bei der Verleihung von Repräsentanten den Grundsatz der Bevölkerung aufgestellt; wenn man aber den⸗ selben Grundsatz auf Irland und Schottland angewendet wissen wolle, so widersetze man sich dieser Anwendung auf eine ganz folgewidrige Weise. Er werde sich indessen bemühen, jenen Grund⸗ satz auch auf Schottland und Irland auszudehnen. Das durch die Bill hervorgebrachte Mißverguügen sey übrigens in Schottland eden so groß als in England. Lord Althorp sagte, daß die Repräsentation für Schottland ein Gegenstand sey, der später in Erwägung ge⸗ zogen werden würde, jetzt aber gar nicht hierher gehöre. Mit Erstaunen habe er vernommen, wie der vorige Redner ihm die Aeußerung, daß die Bill keine finale Maßregel wäre, in den Mund lege; er habe etwas der Art niemals ausgesprochen. In dem Eifer der Debatte könne ihm wohl irgend ein Ausdruck entschlüpft seyn, der einer falschen Auslegung fähsg wäre. Er erkläre aber hier⸗ durch ausdrücklich, daß er njemals den Gedanken, daß die Bill keine finale Maßregel wäre, habe ausdrücken wollen, und er müsse bekla⸗ gen, daß man ihm solche Worte andichte. Sir G. Murray sagte, daß es keinesweges seine Absicht gewesen sey, dem edlen Lord Worte anzudichten; es sey bekannt, daß der edle Lord in Bezug auf die Bill besondere Ansichten habe und namentlich auch für das
Abstimmen durch Ballotiren gesinnt sey, und seine Worte bei der obenangeführten Gelegenheit seyen gewesen: „für jetzt konn⸗ ten wir nicht weiter gehen.“ — Es kam hierauf zu einer Ab⸗ stimmung über die Frage, ob die Stadt Dartmouth auf Schema C bleiben solle, welche mit 205 gegen 106, also mit einer Ma⸗
die plötzlich im Parterre erschie⸗
Siz⸗
jorität von 99 Stimmen, zu Gunsten der Minister entschieden 8 hinderten
London, 3. März. Erft in der geftrigen Hofzeitung der Rathsbefehl vom 13. Oktober, nach welchem alle von 5 Dänemarks, Deutschlands und Hollands, von Schagen Rotterdam, kommende Schiffe der Quarantaine Unterwe
waren, zurückgenommen. b 1 Die Times enthält einen Artikel, der sich gegen. die P
eines minderjährigen Prinzen für den Griechischen Thron’ 7
spricht, indem der Zustand Griechenlands jetzt vor allen Di ein kräftiges männliches Einschreiten nothwendig mache.
Das Gerücht von Dom Pedro's Ankunft in Terceira h noch der Bestätigung. (Vergl. oben den Artikel Paxis.)
Zur Widerlegung eines in der Times befindlich gewesh Berichts über die Art und Weise, wie der Marquis vong donderry dem Könige beim Lever (wie in Nr. 70 der St. erwähnt wurde) eine Bittschrift der Lehrburschen von Lons derry überreicht haben soll, hat der Marquis an die genm Zeitung das nachstehende Schreiben gesandt: „Sir! Ich sch nicht wegen Ihrer verächtlichen Anspielungen auf meine P an Sie; wenn solche Ihren Lesern gefallen und Ihrer Ze. Absatz verschaffen, so freut es mich. Aber ich schreibe um Sie gegen Entstellung von Thatsachen zu warnen. habe die Adresse der Lehrburschen von Londonderry Sr. Maqj beim Lever nicht vorgelesen, sondern erwähnte nur kurz den halt derselben. Auch habe ich nicht an den König geschrin Da mir aus der Bemerkung Sr. Majestät hervorzugehen seh daß ich mich nicht deutlich darüber ausgedrückt haben möchte, wem die Adresse herrühre, so hielt ich es für meine Pflicht, angemessenen Wege meine eigene Nachlässigkeit wieder machen. Ich bin mir bei diesem Verfahren keiner In. bewußt; und was den Mangel an Achtung gegen die 4 trifft, so weise ich eine solche Anklage mit Verächtung Mogen diejenigen, welche dergleichen Anschuldigungen vork auf sich selbst Acht haben.
Holdernesse⸗House, 2. März.
1ne. (gez.) Vane Londonder⸗ Die Gesammtzahl der an der Cholera Erkrankten betrm
gestern 213, der Gestorbenen 121. 8%
Das Gesundheits-Amt in Bristol hat die Krankhec welcher ein von hier dorthin gekommener Matrose gestorben, stimmt für die ächte Cholera erklärt.
Aus Dover wird gemeldet, man fürchte, auch die zeuge von dort möchten in wenigen Tagen eine zehntägige d rantaine, statt einer 36stündigen, in Calais zu halten he Die Dampfboote von London und von Dover liegen im 9 von Calais so nahe an einander, daß die Mannschaft eint die Hände reichen kann; und doch müssen erstere 10 Tage 1. rantafne halten, während die letzteren, wie gesagt, nur einen stündigen unterworfen sind.
Die Orts⸗Behörten in Bilbao und den anderen nördlt Häfen Spaniens haben, bis auf weitere Vorschrift aus Maͤh⸗ allen und jeden Verkehr mit England der Cholera halber verbot
Nachrichten aus Madeira vom 10. v. M. zufolge, hatten Constitutionnellen einen, jedoch völlig mißlungenen, Versuch macht, die Regierung Dom Miguels zu stürzen; die Erbitten beider Theile war so groß, daß viel Blut floß.
Niederlande.
Aus dem Haag, 6. März. Gestern fand eine öffeutl Sitzung unserer zweiten Kammer statt; es kamen in dersel mehrere Bittschriften gegen die vorgeschlagenen neuen Stet gesetze zur Sprache. G
Gestern Vormittags hat der Graf Orloff eine lange Ko⸗ renz mit unserem Minister des Auswärtigen und demnächste e Unterredung mit dem Englischen Botschafeer Sir Charles Ba gehabt. Abends wurde ein Courier nach Paris abgesandt, woh wie man vernimmt, auch der Russische Legations⸗Secretair! benskij bald seine Rückreise antreten wird.
Die Harlemsche Courant meldet: „Dieser Tage w ziemlich bestimmt versichert, daß Hoffnung vorhanden sey, Sendung des Grafen Orloff mit gutem Erfolge gekrönt zu sehe ja selbst, daß dieser Staatsmann sich bald nach London beg würde, mit der Erklärung versehen, daß man diesselts, vorbcht lich gewisser Modisicationen, bereit sey, die 24 Artikel auwn men. Wenn man dem, was darüber umläuft, glauben d würde durch diese Modificationen gefordert werden: Keine Fahrt für Fremde auf den Binnengewässern zwischen Sche und Rhein; keine dgescang einer fremden Eisenbahn oder en Kanals über unser Gebiet; Capitalisation des Belgischen Sch⸗ Antheils; gleicher wechselseitiger Antheil an Guthaben Schuld bei der Liquidation des Syndikats u. s. w., so wie, die Citadelle von Antwerpen nicht geräumt werde, bevor Traktat zur Ausführung gebracht worden.“
Brüssel, 5. Febr. Die Repräsentanten⸗Kamn hat in ihrer heutigen Sitzung einen Gesetz⸗Entwurf angen men, wonach die gegenwärtigen Bestimmungen in Betreff Barrièren bis zum 31. März 1833 in Kraft bleiden sollen. Heute werden die Berathungen über das Budget beginnen.] Central⸗Section hat, wie man sagt, auch Fonds für einen plomatischen Agenten beim heiligen Stuhl bewilligt. Man sichert, daß Herrn Chs. Vilain XIIII. diese Stelle anvert werden wird.
Herr Ignaz Quirini, Advokat in Löwen, ist an die Et des Herrn Vandenhove zum Mitgliede der Repraäsentanten⸗A mer erwählt worden. Sein Mitbewerber war der Oberst¹ zen, Militair⸗Kommandant von Antwerpen. Von 1600 ei schriebenen Wählern hatten sich zu dieser Wahl 183 eingefund Herr Quirini war der Kandidat der ultra⸗katholischen Pe
Man schreibt aus Gent vom 31sten d. M.: „Wit merken mit Vergnügen, daß der Zuftand unseres Leineme Handels sich täglich verbessert, und dies scheint uns von 9. Vorbedeutung. Auf dem letzten Markte wurde die Leinen mit großer Schnelligkeit abgesetzt, und die Preise erfuhren kleine Erhöhung; es wurden an einem Tage 1400 Stücke kauft, ein Fall, der seit der Revolution nicht vorgekommen
Deutschland.
Schwerin, 9. März. Der für das Jahr 1831 auf
9. Nov. ausgeschriebene, demnächst aber bis zum 28 jen v⸗ prorogirte Landtag ward an diesem Tage zu Sternberg von! Großherzogl. Kommissarien, dem Hrn. Minifter von Plessen! dem Hrn. Hofmarschall v. Röder, Schwerinscher, und dem † Kanzelei⸗Vice⸗Direktor v. Scheve, Strelitzischer Selts, in! kömmlicher Weise eröffnet. — Von den landesherrlichen Prf sitionen kommen (wie das hiesige Abendblatt meldet) nicht Deliberation: die 3te Schwerinsche und Strelitzische, wegen 2 besserung des Steuer⸗Modus und der Zollverfassung, und 5te Schwerinsche, wegen Uebertragung der Kosten der 9. bilmachung des Bundes⸗ Kontingents zum Marsche 1 Ffiestfers Erstere ist, wegen der durch die Zeitumstände orarbeiten, bis zum nächsten Landtage, und letle
Ip
en.
öt man aus Zweibrücken vom 1sten d. M
E 823 landesherrlich ausgesetzt. Der engere Ausschuß der Stände ut nur 67 Proposttionen publizirt, und deshalb wird dieser Land⸗ g, nach dem allgemginen Dafürhalten, kaum drei Wochen rveanover, 8. März. Seine Majestät der König haben n Rittmeister Grafen v. Kielmannsegge vom Sarde⸗Huscren⸗ egimente zu Allerhöchst⸗Ihrem Geschäftsträger am zaierschen Hofe zu ernennen geruht. SS.
Dresden, 9. Maärz. In dem hiesigen Allgemeinen zolksblatt liest man „Seit einiger Zeit geht hier das Ge⸗ cht, daß von neuem Unruhen ausbrechen würden, und bald llte dieser, bald jener Tag dazu bestimmt seyn. Demzufolge umten die Behörden nicht, ihre Wachsamkeit zu verdoppeln. Haß es aber bloß bei einem ausgesprengten Gerücht bleiben
als war; denn Alle fützlen es, daß nur Ruhe und Ordnung
e kaum verharschten Wunden, welche dem gesammten Ge⸗
erbstande durch die früheren stürmischen Auftritte- verur⸗ cht wurden, völlig zu heilen vermag. vom besten Gelst beseelt, und die in diesen Tagen n Eifer derselben für Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnun ggethan, sondern auch gezeigt, daß die meisten vollständig mit
raßeg und Untergewehr bewaffnet und gut eingeübt sind. Die
em Orte so vlel für sie gethan wird. — sedem falschen Gerlichte vorzubeugen, welches daraus ent⸗
Jah könnte, daß in diesen Tagen die fretwilligen nächtlichen 1
Stadt selbst einige Straßenanfälle vorgekommen sind, welche öffentlichen Behörden auf die noch vorwaltenden Mängel neu eingerichteten Polizei aufmerksam gemacht und veranlaßt ben, den Beistand der Kommualgarde in Auspruch zu nehmen.“ Speier, 5. März. Der hiesigen Zeitung zufolge, mel⸗ .: „Gestern rückten ei Divistonen des 6. Chevaupleger⸗Regiments (Herzog Leuch⸗ berg) in unsere Stadt als Garnison ein. Schon bei der achricht ihres Eintreffens war von dem Stadtrathe beschlossen orden, die allgemeine Freude durch einen herzlichen Empfang
willkommenen, längst zurückgewünschten Gäste zu feiern. — em Antrage, dieselben bis zur vollendeten Einrichtung der Ka⸗ von der Besetzung Ankona's durch Französtsche Truppen hat
nen in den besten Privathäusern unterzubringen, kam der ein⸗
nmige Beifall der Bewohner entgegen. — Eine zahlreiche,
heputation von den ersten Bürgern der Stadt und den Ge⸗ mmissariats.
Offizieren von der Bürgerschaft ein Gastmahl gegeben, und
e Mannschaft der Garnison wird von der Stadt zum frohen len, wogegen Frankreich sich verpflichtet habe, höchstens eine
zillkommen bewirthet. — Die Armen der Stadt werden durch
untreffen des Resultats der Berathungen des Bundes⸗ die in Toulon die vollständige Quarantaine nicht ausgehalten,
königlich
lirde, war vorauszusehen, wenn man nur einigermaßen unbe⸗ ngen den Standpunkt der allgemelnen Verhältnisse betrachtet. die gesammte Bürgerschaft ist so friedlich gestimmt, als sie je⸗
v“
nur verlangte man Päpstlicher Seits, daß die Fregatte „Viectoria“,
dieselbe vor ihrem Einlaufen nachholen müsse; ein Verlangen, in das der Französtsche Kommandant, wie man vernimmt, wenn
Vauch ungern, willigte. Man war sonach höchlich überrascht, als
g haben wenig Ursache zur Unzufriedenheit, da vielleicht Um nun aber
ne außerordentliche Geld⸗Unterstützung beschenkt. — Und man
tblödet sich nicht, die Stadt als das Fohyer einer kleinen Ven⸗ e zu verschreien!“
. 8 Oesterrelch.
Wien, 5. März. Se. K. K. Majestät haben den Dom⸗ ern zu Leitmeritz, Augustin Hille, zum Bischof von Leitmeritz erneunen geruht. b Schweiz.
Basel, 1. März. Dem am 27. Febr. außerordentlich ver⸗ immelten großen Rathe wurden mehrere von Seiten des Vor⸗ rts ergangene Aktenstücke vorgelegt, namentlich eine Verwahrung gen den großen Raths⸗Beschluß vom 22. Febr.; in derselben ißt es: „Um der gesammten Eidgenossenschaft und der Tag⸗ tzung das Recht des Entscheides in einer Angelegenheit unver⸗
ümmert zu bewahren, welche die wichtigsten Interessen der gan⸗ Schweiz betrifft, und worüber der große Rath des Standes
zasel vorgreifliche Verfügungen zu treffen versucht, so wie um 3 1 - 9 fügung 4 Enem Tage eingetroffen wären.
n Eindruch von Unordnung und Gesetzlosigkeit, mag derselbe
on wem immer gefördert werden wollen, in so weit es in un⸗ L — en Kräften liegt, zu verhüten, verwahren wir uns anmit in Merkwürdig genng ist diese Forderung der Vermittelung von
dgenössischem Namen auf das feierlichste gegen einen jeden Ver⸗ ch, denjenigen Beschluß des großen Rathes des Standes
asel in Vollziehung zu bringen, den derselbe am 22. Febr. ge⸗ ßt hat; und wir werden dieser Verwahrung, welche die eidgenos⸗ en Herren Repräsentanten im Kanton Basel zu übergeben gewiesen sind, mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln so
age Kraft und Anerkennung zu verschaffen uns bestreben, bis
Tagsatzung ben. Die Regierung und den großen Rath des eidgenossenen
tspringen könnten, die mit dem Rechte des Bundes und seiner lieder nicht im Einklange stehen.“
Sonntags, den 26. Febr., hatte bei Liestaleine Landsgemelnde tie 8 aAwWecihr wa⸗ d'llere vertheidigt sich fortwährend, und die Türkische Armee zieht von allen Seiten Verstärkungen an sich.“
tt, welche ungefähr um 2 Uhr zusammentrat; n zwischen 600 und 1000 Personen, worunter viele Weiber, inder und Zuschauer. Als Redner sprachen von der Altane s⁸ Wolfbrunnens (eines Landguts) herab: Gutzwiller, Hug und r. Frey, Letzterer mit einer ins Lächerliche fallenden Heftigkeit. z sehen jetzt bereits, sagten sie, 46 Gemeinden für die Sache der siheit, von den derselben abgeneigten 42 Gemeinden würde ne Zweifel noch manche sich mit ihnen vereinigen, und die brigen müßten sich der Mehrheit fügen. Ihre Angelegenheiten uden sehr vortheilhaft, und sie hätten darüber Zustcherungen i den ersten Staatsmännern in der Schweiz. Der Beschluß g auf Ernennung und Bevollmächtigung von Ausschußmän⸗ uin aus den Gemeinden, welche in Liestal zusammentreten und egierung und Gesandtschaft wählen sollen. S “ albf. 1I11““ „— — Rom, den 25. Febr. Was man schon seit einiger it im Publikum befürchtete, die Besetzung Ankona’'s durch anzösische Truppen, ist nunmehr erfolgt. Am 21. zeigte sich s Französische Geschwader, das in Toulon ausgelaufen war, stehend aus dem Linienschiff der „Suffren“¹, der Fregatte „Arte⸗ isla“, mit der von Algier zurückgekehrten Fregatte „Victoria“, vor mkona in einer Entfernung von wenigen Miglien. Als den Tag rauf der Hafen⸗Capitain sich zum Geschwader begab, um dem ezehlshaber desselben seine Dienste im Namen des Delegaten zubieten, wurde dieses freundliche Entgegenkommen der Päpst⸗ en Regierung Französischer Seits dansarlichst angenommen, alle Punkte der Etikette, wann das Geschwader am folgen⸗ i Tage in den Hafen einlaufen und der Kommandant ans nd steigen sollte,
in dieser Beziehung etwas Anderes wird verfligt
am 23. des Morgens früh um 3 Uhr plötzlich 1500 Mann Fran⸗ zosen ausgeschifft wurden, die sich sogleich der Porta del Mavello und zweier Wachtposten in der Stadt bemaͤchtigten, indem sie die Päpstlichen Soldaten entwaffneten. Wie man sagt, wäre der Papst fest entschlossen, alle Behörden aus Ankona zu entfernen, feierlichst gegen diesen Einfall, als gegen eine Verletzung seiner Souverainetäts⸗Rechte zu protestiren und zugleich ein encykli⸗ sches Schreiben an alle Bischöfe zu erlassen. Dem Vernehmen nach, ist der zum Besehlshaber der Französischen Truppen be⸗ stimmte General Eubieères gestern über Civitavecchia hier ange⸗ kommen, um sich zu Lanbe nach Ankona zu begeben, und ihm, so wie dem Französischen Botschafter, soll das in Rede stehende Ereigniß ganz unerwartet gekommen seyn.
— Pariser Blätter geben nach einem Privatschreiben aus Bologna vom 23. Febr. folgenden vom General Grabowski
Die Kommmnal⸗Garde Tages zuvor in dieser Stadt erlassenen Tagesbefehl: „Da sich
das Gerücht verbreitet hat, daß ein Französtsches Geschwader in
einem der Häaäͤfen der Päpstlichen Staaten Truppen landen werde,
attgefundenen Musterungen der Compagnieen haben nicht nur und diese Nachricht seit mehreren Tagen der Gegenstand aller
Unterhaltungen bildet, so sehen die guten und ruheliebenden Bür⸗ ger in diesem Faktum das Vorzeichen einer unheilvollen Zukunft, weil die revolutionnaire Partei sich darüber freut, und weil es chimärischen Hoffnungen eine Nahrung giebt. Es ist daher zweckdienlich, bemerklich zu machen, daß, welches auch die Be⸗ wegungen der Französischen Kriegsschiffe seyn mögen, die Expe⸗
6 dition nur von denselben Prinzipien geleitet werden kann, welche buillen der Kommunalgarde wieder begonnen haben, so s Prinzipien g rden welch
dlaur erwaͤhnt werden, daß mehrere Diebstähle und außerhalb. das Einrücken der Kaiserlich Oesterreichischen Truppen in die
Legationen veranlaßt haben, nämlich durch Prinzipien, welche nicht die Rebellion und Anarchie, deren Zweck der Umsturz der rechtmäßigen Gewalt ist, zum Ziele haben. Da die hohen
Mächte mit Einschluß Frankreichs über diesen Punkt vollkommen
übereinstimmender Ansicht sind, so können diese Gerüchte, sle
mögen nun wahr oder falsch seyn, zu Bemerkungen über die Angelegenheiten der Päpstlichen Staaten keinen Anlaß geben. Ich bin verpflichtet, die Truppen der verschiedenen Corps zur Nachachtung hiervon in Kenntniß zu setzen.
. (Gez.) Der General Grabowski.“
— Die Allgemeine Zeitung enthält Folgendes: „Von der Italiänischen Granze, 29. Februar. Die Kunde
mehr Aufsehen und Besorgnisse erregt, als sie zu verdienen scheint.
8 Man versichert allgemein, dieser Schritt der Französischen Regie⸗ inde⸗Räthen empfing die Truppen an der Gränze des Land⸗ rung sey im Einverständnisse mit der Oesterreichischen geschehen, Der Einzug geschah unter Freudensalven und
öhlichem Zudrange des Volkes. — Uebermorgen wird den Her⸗ in dauerhaft hergestellt wären.
und beibe Mächte hätten wiederholt erklärt, die Besetzung der Legationen solle sogleich aufhören, wenn Ruhe und Ordnung dar⸗ Oesterreich habe zugleich erklärt, die Zahl seiner Occupationstruppen auf 3000 vermindern zu wol⸗
gleiche Zahl abzusenden.“
— In einem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheil⸗ ten Schreiben aus Rom vom 25. Febr. helßt es: „Am 23sten stellte der Königt. Hannöversche Geschäftsträger, Legationsrath Kestner, den Abmiral Donnely, den Gegeral Riall und mehrere andere höhere Englische Offiziere Sr. Heiligkeit vor. Nach der
Mittheilung eines dieser Letzteren, war diese Audienz äußerst in⸗
teressant. Se. Heiligkeit unterhielt sich mit großer Lebendigkeit und Herablassung mit diesen Herren, vorzüglich mit dem Admi⸗ ral über dessen vielfache Reisen in Asten und Afrika, obgleich
der Admiral nur Englisch spricht und der Vorstellende als Dol⸗
metscher agiren mußte. Darauf lenkte sich das Gespräch auf an⸗ dere fremde Länder, wo dann Se. Heiligkeit der (schon früher mitzetheilten) Briefe der Indianer erwahnte, solche nebst den dazu gehörenden seltsam gearbeiteten Pantoffeln und Halsband den Herren zeigte und zugleich noch einen anderen Brief von dem Pascha von Skutari, indem er hinzusetzte, es scheine, als ob
alles Seltsame sich zusammendränge, da alle diese Briefe an
- Der Pascha, in seinem Un⸗ gllicke, bittet den Papst um seine Fürsprache bei dem Gultan.
einem Ungläubigen an das Haupt der Kirche. Zuletzt beklagte der heilige Vater die Fremden, welchen das Schauspiel des Kar⸗ nevals in seiner ganzen Eigenthümlichkeit durch die Umstände entzogen würde.“
“ ü
Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben ans Wien: „Aus Konstantinopel sind Briefe bis zum 12ten Febr. eingegangen. Hr. Stratford Canning, welcher in den letz⸗
ftandes Basel aber erklären wir zugleich für alle Folgen verant- ten Tagen des Januars ankam und bald nachher eine Lustreise
rtlich, welche aus von ihnen etwa getroffenen Anordnungen
zue See unternahm, war wieder nach der Hauptstadt zurückge⸗ kehrt, wodurch also die frühere Nachricht von seiner Reise nach
Rußland sich als ungegründet zeigt. *) Die Aegyptische Expedl⸗
————
wurden genau von beiden Seiten verabredet;
tion nach Syrien soll keine Fortschritte machen, denn St. Jean
In einem von der Schlesischen Zeitung mitgetheilten Schreiben aus Konstantinopel vom 10. Februar heißt es: „Ueber das Schicksal von St. Jean d'Aere sind wir fortwäh⸗ rend in Ungewißheit, bis jetzt ist aber noch keine ofsizielle An⸗ zeige von dem Fall dieses Bollwerks Syriens hier eingegangen. Die Truppenmärsche nach Assen dauern unterdessen fort, und von Salonichi aus sind beträaäͤchtliche Massen zu Wasser an die Llsia⸗ tische Küste gebracht worden; man versichert, daß selbst der Groß⸗ Westr, im Fall sich die Verhältnisse ungünstiger gestalten soll⸗ ten, mit der aus Albbanien zurückkehrenden Armee gegen die Aegypter marschiren und den Ober⸗Befehl über die ganze Astatische Operations⸗Armee übernehmen solle. Bos⸗ niens Zustand bliebe sonach in statu quo, und aus diesem Grunde müßte auch die im Traktat von Adrianopel sti⸗ pulirte Einverleibung der 6 Distrikte mit Servien noch auf spä⸗ tere Zeiten verschoben werden, wenn, wie man wissen will, die Pforte die Voltziehung dieser Verbindlichkeit nicht Rußland über⸗ lassen wollte, dessen Botschafter deshalb schon angefragt habe. — Briefen aus Syra vom 29sten v. M. zufolge, wird in Griechen⸗ land die Partei der Regierung mit jedem Tage schwächer, so daß schon Aussicht vorhanden wäre, der neue Prästdent werde in der Ueberzeugung von der Unmöglichkeit, gegen den Willen des Volkes die Zügel der Regierung ferner zu handhaben, freiwillig seine Stelle niederlegen, wodurch die neue Revolution Griechen⸗ lauds vielleicht ohne Blutvergießen vollbracht würde.“
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*) Vergl. das vorgestrige eit.
Blatt der Staats⸗z
gen Beifall.
8 1“ 8 Berlin, 11. März. Ein Schreiben aus Bromberg enthält folgende Uebersicht dessen, was im verwichenen Jahre in dem Brom⸗ berger Regierungs⸗Bezirke für das Schulwesen geschehen ist: Es sind in diesem Zeitraume 2 neue Stadt⸗ und 11 Landschulen, sämmtlich Elementarschulen, gestistet worden. Darunter sind 6 evan⸗ gelische, 6 katholische und 1 jüdische Schule. Es sind 22 Ortschaften, worin die Kinder bisher des Schulunterrichtes entbehrten, zu diesen neu gestifteten oder schon vorhandenen älteren Schulen eingeschult worden. Acht Schulhäuser wurden neu gebaut, vier⸗ zehn schon vorhandene, theils auch erst angekaufte Schulhäuser bedeutend reparirt oder vollständig ausgedaut. Die Staats⸗ Kasse gewährte zu diesen Bauten an baaren Unterstützungen überhaupt 795 Rthlr. 9 Sgr. 7 Pf. — Llus dem von Sr. Maäjestät dem Könige mittelst Kabinetsordre vom 27. Sept. v. J. gnädigst bewilligten Fonds von 10,000 Rthlr. zur Un⸗ terstiitzung hülfsbedürftiger Gemeinen des Großherzogthums Posen, bei Ausführung der Bauten von Elementar⸗Schul⸗ häusern, sind zwar außer den oben erwähnten besonders bewilligten Unterstützungen, 3000 Rthlr. an 8 Gemeinen dieses Departements zu Bauten neuer Schulhäuser, angewiesen und zum größten Theile schon ausgezahlt worden; die Bauten konnten ader in diesem Jahre noch nicht ganz volleudet werden, weil eines Theils die mannigfachen militairischen Bewegungen in Bezug auf die Revolution im Nachbarstaate und wegen der Bildung des Sanitäts⸗Cordons, anderentheils das Umsich⸗ greifen der Cholera in so vielen Ortschaften des Regierungs⸗Be zirks der Llusführung neuer Gemeinde⸗Anstalten äußerst hinderlich waren. Ein und zwanzig Schullehrer des Departements erhiel⸗ ten im vorigen Jahre laufende Gehalts⸗Verbesserungen, wozu aus Staats⸗Kassen im Ganzen 421 Rthlr. jährlich, von den Gemeinen 112 Rthlr. jährlich bewilligt worden sind. — Außerdem wurden durch die Regulirung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse nach dem desfallsigen Gesetz für’ das Großherzogthum Posen vom 8. April 1823, so wie durch Gemeinheits⸗Theilungen, 20 Schulen mit übechaupt 134 Morg. 111 ◻Ruthen Land dotirt, ohne daß die von Privat⸗Dominien oder den Gemeinden freiwillig gewährten sonstigen Dotationen hierbei mitgerechnet sind. — Die Zahl der saͤmmtlichen Volks⸗ schulen des Departements beträgt gegenwärtig 497, darunter sind 330 evangelische, 156 katholische und 11 erst in neuerer Zeit or⸗ ganistrte und mit vorschriftsmäßig geprüften Lehrern besetzte jüdi⸗ sche Schulen, von denen 2 Freischulen, die eine in Margonin, die andere in Inowrazlaw, durch das Posener Comité zur Ver⸗ breitung des Christenthums unter den Juden gestiftet worden
nö.
— Nach Inhalt einer amtlichen Bekanntmachung in der Breslauer Zeitung haben ssch in der Stadt Breslau und in mehreren Kreisen des Regierungs⸗Bezirks schon seit einiger Zeit verschiedene Fälle von Kinderblattern, von Varioliden, so wie von Schafpocken (falschen Pocken, Wasserpocken, varicella), ge⸗ zeigt, und mehrere Individuen sind durch diese Krankheiten ge⸗ tödtet. Die dasisge Regierung macht deshalb darauf aufmerksam, daß bei diesen Krankheiten, welche bekanntlich sehr ansteckend sind, alle sanitäts⸗polizeilichen Maßregeln in Anwendung ge⸗ bracht werden müssen, welche überhaupt von ansteckenden Krank⸗ heiten gelten.
— Im verflossenen Jahre sind in den unter der Verwaltung der Regierung zu Arnsberg stehenden 3 Feuer⸗Versscher ungs⸗Ver⸗ bänden, wozu der Kreis Siegen und die Gesammtstadt Lippstadt nicht gehören, im Ganzen 89 Brände vorgekommen und dadurch 55 Gehäude zerstört, 12 nur mehr oder weniger beschädigt wor⸗ den. Die dadurch fällig gewordene Versicherungs⸗Summe im Ge⸗ sammtbetrage von 39,874 Rthlr. erschemt gegen den Bedarf frü⸗ herer Jahre, zumal bei dem gestiegenen Versicherungs⸗Kapetale, sehr mäßig und hat zum großen Theil aus den Kassen⸗Beständen der einzelnen Feuer⸗Societäten bestritten werden können, nur bei der Societät des platten Landes der Grafschaft Mark hat das Kas⸗ senbedürfniß im Laufe des Jahres 1831 eine Ausschreibung auf die Versicherten nothwendig gemacht. Das Versicherungs⸗Kapi tal aller 3 Societäten, welches im vorigen Jahre für die Städte der Mark auf 8,619,240 Rthlr., für das platte Land der Graf⸗ schaft Mark auf 11,826,525, für das Großherzogthum West phalen und die Grafschaften Wittgenstein auf 10,865,755 Rihlr., im Ganzen also auf 31,311,520 Reählr. festg stellt worden, hat sich in 2 Jahren um 1,464,620 Rthlr. verme hrt.
Dem hiesigen Musik liebenden Publik8um wurde gestern ein ungewöhnlicher Genuß zu Theil. Im Saaie der Sing⸗Akade⸗ mie ließ Herr Musik⸗Direktor Löwe als Künstler und Virtues doppelter Art mit Erzeugnissen seiner eigenen Muse in Spiel und Gesang sich hören. Herr Löwe steht als Balladen⸗ und Liever⸗ Komponist seit lange in wohlbegründetem Rufe, und seine Cem⸗ position des Uhlanoͤschen Gedichtes: „Der Wirthin Töchterlein“ ist so altgemein beliebt, als dekannt. Neuerlich hat sich derselbe auch durch ein größeres Werk, das Oratorium „rie Zerstörung Jerusalems“, in einer höheren musskalischen Sphaͤre eingeburgert. Der gestrige Abend hatte für die Zuhörer einen um so größeren Relz, als es rein Deutsche Mussk und Deutscher Dichter Ge⸗ sänge waren, die Herr Lowe mit seelendoller Innigkeit und be⸗ lebt von dem Hauche des eigenen Schöpfer⸗Genius vortinz, — ein Genuß, der uns nicht sehr häufig geboten wird. H412 len einzelnen Mustkstücken solgte enthustastischer Beifall; dech am meisten sprachen die beiden ersten Balladen, „des Golz⸗ schmidt's Töchterlein“ von Uhland und „Ritter Oluf“ von Herder, die Gemüther der Zuhörer an; auch eignete sich die besonders in den tieferen Tönen etwas schwache Stimme des Komponisten zu demn Vortrag dieser beiden zarten und weichen Lieber am meisten, während sie bei dem etwas ins Lange gezogenen „Gang nach dem Eisenhammer“ sich nicht so geltend machen konnte; übrigens hat sich Herr Löwe in der Composttson der Worte dieses Gedichts sehr gelungen an den Charakter der beibehaltenen melodrama⸗ tischen Zwischen⸗Musik von B. Ll. Weber angeschlossen. Als Stoff zu dem von dem Konzertgeber angekündtsten Im⸗ provisatorimm wurde ihm Göthe’s „
2 . Zauberlehrling“ vorge⸗ legt, und der Komponist wußte auch hier im Angenbl⸗ sogleich das Gedicht mit h genblick
einem höchst passenden musikali⸗ schen Gewande zu versehen; poss 1s
er wählte den deklamatorssch⸗ recitirenden Ton und schloß in feierlich eraster Wei 18 die bloßen Instrumental⸗ K se. Auch
Compositionen, das Klavier⸗ Kon⸗ zert und die Huverture zur Oper „Rudolph“, fanden einst mmi⸗ Hoffentlich wird Herr Musik⸗Direktor Löwe, in Anerkennung des ihm zu Theil gewordenen Empfangs, nicht so bald wieder unsere Stadt verlassen, ohne in och öfters mit sei⸗ nem ausgezeichneten Talent zu erfreuen. .“ 2
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