1832 / 74 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8—

Meteorologische Beobachtung. 1832 Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 41. März. 6 Ubr. 2 Uhr. Beobachtung. b 2 8 8971, 82 m F R. 3,0⸗R - 1,1⸗R. 2,5 R. Flußwärme 2,5 ° R. 88 p Ct. 59 pGCt. 85 pCt. Bodenwarme 1,9 *R. heiter. sonnig. mondhell. [Ausdunstung 295. lIahu⸗ N O. Niederschlag 0. 6

2.

☚△— EEI”

Berliner Börse.

1 Den 12. März 1832. Amtl. Fonds- und Geld⸗Cours-Zettel. (Preu/ss. Cour.)

Erheeeenn ArRmn. 4] 94 93 ½ Ostpr. Pfandbrf. 99 ½ 99 ½ 101 ¾ [Pomm. Pfandbrf. 105 ¾ 101 ½ [Kur- u. Neum. do. 105 ½ 87 [Schlesische do. 105

58

St.-Schuld-Sch Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engi. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kuris. Ob]. m. J. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. 8S⸗ Pfandbr.

CGrosshz. Pos. do.

[Rkst. C. d. K.- u. N. [Z. Sch. d. K.- u. N. 95 933 94 97 98 Nicht-Amtliche Cours-Notizen. Berlin, 12 März. (Ende der Börse.)

Oest. 5 Met. 90. 4 do. 80 ¼. B.-Actien 787. Russ. Engl. 100 ⅛. do. Holl. (1831) —. Poln. Pfbr. 83 ½. do. Part. 56. Dàn. Engl. —. Nied. wirkl. Sch. 41 ¾⅜, do. 6 ½ Anl. 93 ¾ Negp. Engl. 83 ⅞, do. Falc. 74 ½.

3 Amsterdam, 7. März.

Nied. wirkl. Sch. 41 ¾, Kanz.Bill. 16 ½., 6 ½ Anl. 93 ¾. 5 8 nene do. 78 ½. Oest. 5 ½ Met. 8. 2 Russ. (v. 18 ¾½) 91 ½, do. (v. 1831) 83 ½.

1 Ieh, 7. MIIZE..

5 % Metsll. 85 ⅞. 4 9 do. 75 ¼. Loose zu 100 Fl. 172 ⅛. Part.-Obl. 1192½. Banf-Actien 1110 ½. * 8

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 13. März. Im Opernhause: Fernand Cortez, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini. (Hr. Riese: den Oderpriester, als Gastrolle.)

Zu dieser Opern⸗Vorstellung bleiben die bereits gekauften und mit Montag bezeichneten Opernhaus⸗Billets gültig; auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets mit Montag be⸗ zeichnet seyn. -

Im Schauspielhause. Spectacle demandé. 1) La seconde représentation de: Les jennes honnes et les vieux gargons, vaudeville nouveau en 1 acte. 2) Le quaker et la danseuse, vaudeville en 1 acte, par Scribe. 3) Le sourd, ou: L'auberge pleine, pièce comiqune en 1 aete. . „MMittwoch, 14. März. Im Opernhause: André, Lustspiel in 1 Aufzug, von C. Blum. Gehef⸗ 1) Großes Duett für Sopran und Baß von Caxrlo Goliva, in Italtänischer Sprache vorgetragen von Hrn. Gobbi, Kammersänger Sr. Majestät des Königs von Neapel. 2) Duett aus der Oper: „Elisa und Clau⸗ dio“, von Mercadante, ausgeführt von den Herren Gobbi und Hoffmann. 3) Arie aus der Oper: „die Getäuschten““, von Ros⸗ sini, gesungen von Hrn. Gobbi. 4) Duett aus der Oper: „Se⸗

Holl. vollw. Duk. Neue dito.

Friedrichsd'or ..

Disconto

18½

191 13

3

AHAᷓ;e 2 95—

13 ½ 4

300

nach dem Französtschen, von L. W. Both. Im Schanspielhause: Französlsche Vorstellung.

hFi tscht⸗ Theater. Dienstag, 13. März, Lindane, oder: Der Pantoffelmacher im Feenreich, großes romantisches Zauberspiel in 2 Akten.

Neueste Nachrichten.

Paris, 6. März. In der Deputirten⸗Kammer be⸗ richtete gestern Hr. C. Dupin über das neue Korn⸗Gesetz. Die Versammlung schien indessen mit ganz anderen Dingen beschäf⸗ ötigt zu seyn, denn sie widmete dem Vortrage des Redners nur eine sehr geringe Aufmerksamkeit, so daß dieser sich zuletzt ver⸗ anlaßt fand, eine Menge Blätter seines Berichts zu überschla⸗ gen. Nichtsdestoweniger dauerte die Verlesung über Stun⸗ den. Nach Beendigung derselben trug der Berichterstatter dar⸗ auf an, die Berathungen über diesen Gegenstand gleich nach der Annahme des Ausgabe⸗Budgets zu beginnen. Hr. Peton un⸗ terstützte diesen Antrag, während der Handels⸗Minister die Bemerkung machte, daß es kein dringenderes Gesetz als dasje⸗ nige gebe, worüber die Versammlung so eben den Bericht ver⸗ nommen habe, indem namentlich die mittäglichen Departements großen Mangel litten. Hr. Saglio schlug demnach vor, sich schon am nächsten Sonmmnabend mit dem Korn⸗Gesetze zu be⸗ schäftigen. Der Plrästdent meinte aber, daß dies das beste Mittel wäre, um den Gegenstand in dieser Sesston gar nicht zu erledigen, da auf den Sonnabend bereits viele an⸗ dere Dinge zur Berathung angesetzt wären. Die Mehrzahl der Versammlung schloß sich zuletzt dem obigen Antrage des Bericht⸗ erstatters an. An der Tages⸗Ordnung war jetzt die Fortsetzung der Diskussion über den Etat des Handels⸗Ministeriums. Im 34sten und letzten Kapitel wird eine Snmme von 11 Millionen für die Ka⸗ näle und die Flußschifffahrt verlangt. Hr. Cordier wollte, daß man diese Summe um 3 Millionen erhöhe, um der arbeitenden Klasse, die gegenwärtig so großen Mangel leide, Beschäftigung zu geben; zugleich trug er darauf an, den Kanalbau durch die Einführung eines Prämien⸗Systems aufzumuntern. Der Han⸗ dels⸗Minister wollte die Behauptung des vorigen Redners in Bezug auf das Elend der Volks⸗Klasse in Frankreich nicht gelten lassen und versicherte, daß Handel und Gewerbfleiß sich täglich mehr aufnähmen, wobei er sich auf die ihm von verschie⸗ denen Seiten zugegangenen Berichte berief und namentlich ein Schreiben des Präfekten des Departements des Gard vorlas, worin dieser meldete, daß in Nimes die Fabriken wieder in voller Thätigkeit wären; eben so theilte er ein zweites Schreiben des Präfekten des Loiret mit, worin die Lage des Handels und Gewerbfleißes in Orleans sehr günstig geschildert wurde. Als einen Beweis, daß auch in der Hauptstadt der Nothstand nicht mehr so groß wie früher sey, führte er den Umstand an, daß in der letzteren Zeit eine große Menge von bei dem Leihhause versetzten Effekten eingelöst worden wären. Herr Cabanon verlangte, daß, bevor man neue Kanäle anlege, man die im Bau begriffenen beendige. Der obige Antrag des Herrn Cordier wegen der Einführung von Prämien zur Aufmunterung des Kanalbaues wurde zuletzt, nach⸗ dem sich noch Hr. Taillandier dafür und der Graf v. Ram⸗ buteau dawider geäußert hatte, verworfen. Eine andere von diesem letzteren Deputirten beantragte Erhöhung des 34sten Ka⸗

Gobbl. Und: Er amüsirt sich doch, Vaudeville in 1 Aufzug,

schlug gerade umgekehrt eine Reduction von 1,200,000 Fr.; Hr. Lami bekämpfte diesen Antrag, wodurch die Flußschifffahrt n gehemmt werden würde, wogegen Herr Auguis eine solche sparniß um so mehr für zulässig hielt, als von dem Anleihe⸗Fonj noch eine Summe von 5 Millionen für den Kanalbau üh⸗ sey. Das Amendement des Hrn. Jousselin wurde nichtsd⸗ weniger, als es darüber zur Abstimmung kam, vern 1

dem Etat der Patente für neue Erfindungen, der in der Einnahr und Ausgabe mit einer Summe von 430,000 Fe. abschließt n unverändert bewilligt wurde. Da hiermit die Berathung ü das gedachte Budget beendigt war, so unterbrach die Kamm

ihrem früheren Beschlusse gemäß, die Diskussion über das , sammte Ausgabe⸗Budget, um sich zunächst noch einmal mit weüeesse

airs⸗Kammer amendirten Rekrutirungs⸗Gese zu beschäftigen. Die Gesammtzahl der von die er Kammer machten Veränderungen beträgt 21, wovon die Kommis der Deputirten⸗Kammer 18 genehmigt, die übrigen 3 aber ihre seits wieder modifizirt hat. Nachdem verschiedene jener Amg dements, dem Itrag; der Kommission gemäß, angenomm. worden, wurde die Fortsetzung der Berathung auf den folgent Tag verlegt. (Wahrscheinlich ist es an diesem Tage über Rekrutirungs⸗Gesetz bereits zur Abstimmung gekommen, für n. chen Fall sofort die Diskussson über das Budget des Minf riums der auswärtigen Angelegenheiten eröffnet werden solln⸗ Als zuerst eingeschriebenen Redner nannte man den General fayette und glaubte, daß gleich nach diesem der Prästdent Minister⸗Raths das Wort ergreifen würde.)

Der Schiffs⸗Capitain Baron v. Lasuze wurde gestern zu Marine⸗Minister gerufen und erhielt von diesem den Befehl, Kommando der im Hafen von Annkona liegenden Kriegsschiffe übernehmen; Herr v. Lasuze ist heute von hier abgereist, um auf dem Landwege nach seiner Bestimmung zu begeben. Verbindung hiermit steht die Nachricht eines Abendblattes, der bisherige Befehlshaber der Expedition, Capitain Gallois, gen Uebertretung seiner Instructionen zurückberufen worden

Aus Belle⸗Isle wird vom 29. Febr. gemeldet: zweite Schiffs⸗Abtheilung der Expedition Dom Pedros ist he von hier nach den Azoren abgesegelt; sie besteht aus der Fregn „Juno“ und drei Transportschiffen. Am Bord dieser Fahrza befinden sich 250 aus Brest hier angekommene Seesoldaten Matrosen, die früher die Mannschaft der Korvette „Urania“““ deten, fetmef 300 Portugiesische Freiwillige, volkkommen geklen und bevaffnet, unter denen sich die Mitglieder mehrerer aus zeichneten Familien, z. B. der Alba, Almeida u. A. m., befinze und endlich ein heiliges Bataillon von 300 Offtzieren. DN. Expedition ist mit gutem Winde unter Segel gegangen.“ 2 Anzahl der in Terceira eingetretenen Freiwilligen beläuft st den neuesten Nachrichten von dort zufolge, bereits auf 2000 Man

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 98. fin eal 98. 5. 3proc. pr. compt. 67. 60. fin cour. 67. 70. 5 9. Neap. pr. compt. 78. 40. fin cour. 78. 50. 5 proc. Spn Reute perp. 53 ½. 5proc. Röm. Anl. 78. 8

Frankfurt a. M., 9. März. Oesterr. 5 proc. Metall. &. 86 ½ ½. 4proc. 76 ½. 761 ½¾. 2 ½ proc. 44 ½. 1 proc. 19 ½, Br. Ba

Loose zu 1001

von der P

Actien 1358. 1355. Part.⸗Obl. 122 ½. 122 ½. 175 ⅞. Poln. Loose 56 ½. Br. gr

Redacteur John. Mitredacteur Cottel. N 8 Bedruckt bei A. W. Hayr.

8

miramis!“, von Rossini, gesungen von Dlle. Lehmann und Hrn.

Allgemeiner Anzeiger

pitels auf 15 Millionen Fr. fiel ebenfalls durch. Herr J ousselin

fuͤr die Preußischen Staaten.

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung. Das im Luͤbbenschen Kreise belegene, ehemalige Erb⸗ pachts⸗Vorwerk Herzberg, Amts Beeskow, welches im

Wege der Subhastation an den Fiskus zuruckgefallen gaͤnzlicher Aufhebung der Bestimmun⸗

ist, soll unter . gen des früͤheren Erbpacht⸗Kontrakts, vom 1. Füps 1832 ab, oͤffentlich an den Meistbietenden verkauft

werden, und zwar mit saͤmmtlichen dazugehoͤrigen Ge⸗ baͤuden und Grundstuͤcken, mit der Brau⸗ und Bren⸗ nerei⸗Gerechtigkeit, und mit der Fischerei auf dem, an der Glienekeschen Graͤnze, belegenen See. 1 Das Vorwerk ist 1 Meile von Beeskow, 2 ½ Meile von Fuͤrstenwalde, 4 Meilen von Frankfurt und 9 Mei⸗ len von Berlin entfernt. b Die mit der Herzbergschen baͤuerlichen Feldmark

nooch in Gemeinschaͤft liegenden Vorwerks⸗Grundstuͤcke

919 Morg. 136 ◻¶ th. Acker 72 150 Garytenl.

8 88 Wiesen Rohrung unbhrauch⸗

bestehen in

1 1*

usammen 1037 Morg. 166 Rth. wovon jedoch diese’e nigen Grundstucke ab-o; gehen, welche den, waͤh⸗ rend der Erbverpach⸗ tung des Vorwerks ent⸗ standenen 14 Koloni⸗ sien⸗Etablissements, beigelegt worden sind, im Ganzen

und es bleiben daher an eigentlichen Vorwerks⸗ Grundstuͤcken 1028 Morg. 52, Rth..

Dem Vorwerke steht die Befugniß zu, mit seinem Rind⸗ und Schaafvieh die ganze Dorfs⸗Feldmark zu 1. wogegen die Dorfschaft ein gleiches Huͤtungs⸗ recht auf der Vorwerks⸗Feldmark ausuͤbt. Die kleine Jagd auf der H. wird erst nach ausgefuͤhrter Se⸗ paration dem Kaufer uͤberlassen, und bezahlt derselbe alsdann dafuͤr ein besonderes Kaufgeld. .

Das Vorwerk wird sowohl zum reinen Kauf, als zum Kauf mit der Verpflichtung zur Zahlung eines Domai⸗ ve zur Ausbietung gestellt; das geringste Kauf⸗ geld betraͤg 8

1) für den Fall des reinen Verkaufz 5000 Thl., wor⸗

unter jedoch das bereits erwaͤhnte Kaufgeld fuͤr

8 vhnn und zwar mit einem Betrage von 100 Thlr.

egriffen ist. .

2) fuͤr den Fall der Veraͤußerung mit Vorbehalt ei⸗

nes Domainenzinses. 1400 Thir. inel. der 100 Thlr.

fuͤr die Jagd, neben einem jaͤhrlichen Domainen⸗ zinse von 200 Thlr. .

Das bei der Uebergabe vorhandene Inventarium an ieh⸗, Acker⸗, Haus⸗ und Ulegscas, Gerrhe wird hach der alsdann außzunehmenden Taxe besonders bezahlt.

Außerdem hat Kaäufer alle auf dem Vorwerks ku⸗

baxes Land.

sche

henden Abgaben und Lasten zu uͤbernehmen, insbeson⸗

[dere auch die jaͤhrliche Grundsteuer, wie solche von

der Steuerbehoͤrde festgesetzt wird.

Die naͤheren Verkaufs⸗Bedingungen sind auf dem Vorwerke bei dem Amtmann Muͤller, und hier in un⸗ serer Domainen⸗Registratur zur Einsicht ausgelegt.

Der Lizitations⸗Termin ist auf den 24. Maͤrz d. J., Vormittags 10 Uhr, in dem hiesigen Regierungs⸗Gebaͤude angesetzt. Kauf⸗ lustige werden eingeladen, sich dazu einzufinden und ihre Gebote im Termine abzugeben, da auf Nachgebote der Zuschlag nicht erfolgen kann. Auch wird noch be⸗ merkt, daß Niemand zum Bieten zugelessen wird, der sich nicht uͤber ein angemessenes disvonibles Vermoͤgen vollstaͤndig auszuweisen und eine angemessene Kaution

iu bestellen vermag.

Frankfurt a. O., den 27. Februar 1832. Koͤnigl. Regierung. 4 Abtheil. fuͤr die Verwaltung der direeten Steuern, Domainen und Forsten.

Gerichtliche Vorladung. Demnach in Sachen den Nachlaß des hierselbst am 5. September v. J. ohne Testament und unverheura⸗ thet verstorbenen, aus Treptow an der Rega gebuͤrti⸗ gen Musikdirectors Karl Heinrich Boͤsecke betr. auf den Antrag der bis jetzt erschienenen Erbpraͤtendenten die Edietalladung etwaiger Glaͤubiger und sonstiger Erben erkannt und terminus liquidationis et professionis auf

den, 16. I angesetzt worden ist, so werden alle diejenigen, welche aus einem Erbrechte oder einem sonstigen Rechtsgrunde Anforderungen an die Verlassenschaftsmasse zu haben vermeinen, hierdurch edictaliter citirt, in beregtem Termine Vormittags um 11 Uhr vor Herzogl. Di⸗ strietsgerichte hierseldst zu erscheinen und ihre Anspruͤche gehoͤrig anzumelden, widrigenfalls gegen sie auf gesche⸗ henes Anrufen die Praͤclusion erkannt und der Nuch⸗ laß den Imploranten, einer Schwester und drei Schwe⸗ ster Kindern des Verstorbenen zugesprochen werden wird.

Braunschweig, den 3. Februar 1832.

Heriogl. Braunschweig, Luͤneburg. Distriets⸗ . gericht daselbst. Geller.

Literarische Anzeigen.

Die in dem heute ausgegebenen Blatte des Maga⸗ zins fuͤr die Literatur des Auslandes angezeigten Werke sind bei mir vorraͤthig, oder durch mich in sehr kurzer Zeit und zu billigen Bedingungen zu beziehen.

A. Asher, Neue Friedrichsstraße Nr. 49.

hAnkuͤndigun

und Einladung zur GSub Im VPerlage des unterzeschneten er Bearbeitung der

seriptiyn. scheint eine deut⸗

sammtlichen Werke des Nicolo Macchiavelli.

Nach der neuesten, in 10 Baͤnden bestehenden italie⸗ nischen Ausgabe uͤbersetzt, und mit Noten begleitet. Nebst einem Anhange, welcher die Biographie Mac- chiavellis und Exoͤrterungen und Betrachtungen uͤber po⸗ litische Gegenstaͤnde und die neuere Geschichte enthaͤlt.

Acht Baͤnde in groß Oetav⸗Format. Subseriptions⸗Preis 1 Thaler fuͤr den Band von 25 —30 Bogen. b

Ich glaube, daß der Name Macchiavelli hinreicht, um die Aufmerksamkeit aller Gebildeten, besonders die von Staatsmaͤnnern, Juristen und Militairs auf dieses Unternehmen zu lenken, und bemerke also hier nur ganz kurz: daß der Subscriptions⸗Termin von heute bis Ostern d. J. festgesetzt ist, und daß nach Ab⸗ lauf desselben der Ladenpreis von 1 ¾ Thlr. fuͤr jeden Band eintritt. b

Eine ausfuͤhrliche Anzeige nebst Proben der Bear⸗ beitung und des Drucks, wird von allen Buchhandlun⸗ gen gratis ausgegeben, und es nehmen dieselben zu⸗ gleich Bestellungen an.

Karlsruhe, im Januar 1832.

Chr. Th. Groos.

E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3), und dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gnesen, nehmen Bestellungen darauf an.

Bei Ludwig Oehmigke in Berlin, Burgstraße Nr. 8, an der langen Bruͤcke, so wie in Neu⸗Ruppin,

Handbuch der populaͤren Astronomie fuͤr die gebildeten Staͤnde, insbesondere fuͤr denkende,

ist zu haben: V

wenn auch der Mathematik nur wenig oder gar nicht kundige Leser.

Von J. A. L. Richter, Rector an der kabeen dnh g zu Dessau. rster eil. Mit 4 Taseln Abhildungen und 3 Tabellen. 8vo. 1 Preis 2 Thlr. 10 sor. Die Astronomie ist die Krone der Naturwissenschaf⸗ ten, sie enthaͤlt das geistige Element in einem solchen

uͤbertrift und unmittelbar dahin wirkt, die hoͤchsten Ideen des Wahren, Schoͤnen und Guten in der Seele hervorzurufen Darum spricht sie denn auch Jeden an, dessen inneres Selbst noch nicht ganz verkruͤppelt ist; ja, das bloße Anschaun des gestirnten Himmels er⸗ weckt schon in der Seele, auch des Ununterrichtetsten, eine Menge von Vorstellungen und Empfindungen,

die ihn erheben und laͤutern und mit Ahnungen des Unsichtbaren erfuͤllen. 7. es doch, als ob eine geheime Zaubermacht den Menschen zu jenen glaͤnzenden Ge⸗ stirnen hinzöge, wenn er sie in ruhigem er ihre Bahnen dahin wandeln sieht, als ob ni sondeorn dort die wahre Heimath. als 0b er gluͤgel bekominen mußt

8

igen ines Geistes waͤre, um sich guszu⸗]Nr. 19

Grade, daß sie darin fast alle andere Wissenschafter⸗

schwingen, wo Orion sich güͤrtet und der Schwan sii Silberfittige entfaltet. Daher wird denn Kennmn der Sternwissenschaft auch im großen Pubiteum; ein allgemeines Beduͤrfniß gefuͤhlt. Der Versn hat sich die Aufgabe gestellt, auch den Laien in, Mathematik dahin zu bringen, daß er i⸗ 28 8 der Astronomie nicht nur historisch erfasse, ouvern auch nach ihren Gruͤnden verstehe, und ihn in⸗ Stand zu setzen, daß er mit Ueberzeugung einst wie es dem Denker moͤglich sei, in die Tiesen Himmels einzudringen. Zu dem Ende hat der M bei seinem Vortrage zufoͤrderst bloß auf Elementan thematik Ruͤcksicht genommen, ohne den hoͤhern kul zu Huͤlfe zu nehmen. 1““ Wir duͤrfen dieses Werk, das den Namen einen Gelehrten und Schriftsteller allgemein geachteten N. nes an der Stirn traͤgt, nicht noch besonders lobg empfehlen wollen, sondern bemerken nur noch: der iweite und letzte Theil mit den dazu g rigen Zeichnungen, Stern⸗, Mond⸗ c. Karten, Km tenbahnen ꝛc., schon binnen 6 Wochen erscheinen i Quedlinburg und Leipzig, im Januar 1832. Gottfr. Basse.

So eben ist erschienen und in allen ohandl Berlin in der Enslinschen Buchh. Zreitestraße 23) zu haben:

Von 2 2 9 2Q 8 Gustav Schilling's saͤmmtlichen Schri

Taschen⸗Ausgabe in 50 Banden zu dem ungemein billigen Preise von 12 Thlr. 15 ist der 31 35ste Band erschienen und in allen handlungen zu bekommen. Der spaͤtere Ladenptell

20 Thlr. Arnoldische Buchhandllt W“ in Dresden und Leipzig⸗ Bei Treuttel und Wuͤr burg ist erschienen: 1 Nouvelle Bibliothèque classique ou Collection des Chefs -d'oeuvre de la litter- françgaise, première section contenant le Thedtre 2 sichue des frangais, savoir: les Oeuvres de Molière. 7 Vol. les Oeuvres choisies de P. Corneille. les Oenvres de J. Racine. 5 Vol. le Théatre choisi de Voltaire. 7 Vol. Diese Ausgabe ist auf weißem, franzoͤsischem, 90 tetem Papiere gedruckt; das fein gestochene Bild e Autors ziert als Vignette den ersten Band sih Schrift; jeder Band enthaͤlt ungefaͤhr 400 Seittn 8ro. und kostet in einem saubern farbigen Umsg geheftet, mehr nicht als 26 ½ sgr; auf Velinpap. 1 ¼ 10 sgr. Jeder Autor wird desonders verkauft. wendet sich deshalb an die Verleger, oder an 9 eine solide Buchhandlung Deutschlands vder der Ech

Vorräthis in Verlin bei . Duͤmm le†, M.

1 19

tz in Paris und Emg

4 Vol.

päften durfte er nicht temporisiren.

udget des Handels⸗Ministeriums gehört noch der oesond 8

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2 —— —]

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

(JIhre Königl. Hoheit die Großherzogin von Mecklen⸗ g⸗Strelitz ist von hier nach Neu⸗Strelitz abgegangen. Der bisherige Advokat Karl Feller ist zum Anwalt bei Landgerichte zu Trier bestellt worden.

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath b de der Provinz Preußen, von Schön, nach igsberg in Pr. w1 Durchgereist: Der Königl. Französische Kabinets⸗Courier ristophe, von St. Petersburg kommend, nach Paris.

ngmeenneneüvee 11X“

eitungs⸗Nachrichten.

Frankreich.

Paris, 6. März. Der zum diesseitigen Botschafter am drider Hofe ernannte Graf v. Rayneval hatte gestern seine chieds⸗Audienz beim Könige.

Der Kaiserl. Oesterreichische Botschafter, Graf v. Appony,

vorgestern einen Ball, welchen der Herzog v. Orleans mit er Gegenwart beehrte.

In Limmoux, Departement des Aude, ist, statt des mit Tode egangenen Herrn Brousse, der dortige Maire, Herr Peyre, großer Majorität zum Deputirten ernannt worden.

Der Graf v. Montalivet ist eifrig mit der Organisation der tendantur der Cevilliste beschäftigt, an deren Spitze er später en wird; bis dahin wird der Baron Fain die dahin einschla⸗ den Geschäfte leiten. Der Baron Delaitre hat seine Func⸗ en als Verwalter der Civilliste bereits niedergelegt.

Ders Cburrier frangats euthält folgende neue Details r die Exrpedition nach Ankona: „Als die erste Adtheilung un⸗ 6 Geschwaders am 21. Febr. auf der Höhe von Ankona sig⸗ ssirt wurde, war man zwar allgemein überrascht, dachte aber ht daran, unsere Schiffe am Einlaufen in die Rhede zu verhin⸗ n. Die Päpstliche Besatzung traf keine Vertheidigungs⸗Anstalten, d von Seiten des Oesterreichischen Geschwaders fand eben so nig eine Demonstration statt, die auf Besorgniß oder Beauf⸗ tigung hingedeutet hätte. Am 22sten ging unser Geschwader

der Rhede vor Anker; in der Nacht wurden alle Boote ins

deer gelassen und die Landung, zwischen 3 und 4 Uhr Mor⸗

as, drei Miglien von der Stadt bewirkt. Die Truppen, etwa

1400 Mann stark und ohne Artillerie, marschirten nun auf kona u kamen bei guter Zeit vor den Thoren der Stadt Nachdem das genannte Blatt die bereits bekann⸗ Umflände der Besitznahme der Stadt und der Citadelle mit⸗ heiit, fährt es in seiner Eczählung in folgender Weise fort: de We von diesen Vorfällen wurde von der Regie⸗ g in Rom keinesweges günstig aufgenommen. Die diesel⸗ enthaltenden Depeschen kamen dem Papste am ästen d fast in demselben Augenblicke zu, wo der General Cu⸗ res in Rom eintraf; sein erstes Geschäft war, durch den sseitigen Botschafter um eine Privat⸗Audienz beim heiligen kter zu bitten; diese wurde aber nicht bewilligt, der Papst wei⸗ tte sich hartnäckig, den General zu empfangen, und dieser mußte ch Ankona abgehen, ohne sich des friedlichen Theiles seiner ssion entledigt zu haben. Einen großen Theil dieser Details nhr der Präsident des Conseils zuerst durch einen fremden ischafter, der früher, als die Regierung, einen Courier erhielt; d wurde auch das diplomatische Corps davon unterrichtet und

dem lebhaftesten Gesfühl der Ueberraschung und Mißbilli⸗ g ergriffen. Besonders wurde die Art der Besitznahme von kona getadelt. Dieses schnelle und militairische Verfahren cht allerdings sehr von den gewöhnlichen Formen der Diplo⸗ atie ab. Man muß indessen die Umstände in Anschlag brin⸗

man d. cVksichtigt nicht genug, daß das Geschwader in Ab⸗

enheit des allein mit Insteuctionen veesehenen ersten Be⸗ ishabers anlangte; der Unter⸗Befehlshaber konnte nur den erreichenden Zweck vor Augen haben, seine Lage und seine treitkräfte erwägen und demgemäß handeln; mit so schwachen Wenn das Unternehmen

ingen und hauptsächlich, wenn jede Kolliston und alles Blut⸗ gießen vermieden werden sollte, mußte ein schneller und mu⸗ ger Schritt gewagt, werden. Dies hat der Kommandant ge⸗ an, und das Unternehmen ist mit Erfolg gekrönt worden.“ us Ministerium hatte Hrn. Bertin de Veaux, den Sohn des kannten Deputirten, nach Ankona geschickt, um durch ihn von „,, was sich bei der Ankunft unserer Truppen in Ankona ereig⸗ n würde, schnell unterrichtet zu werden. Hr. Bertin ist von ser Mission vorgestern Abend hierher zurückgekehrt und hat näheren Details mitgebracht. u Der Temps äußert sich über den Ausgang der Exvedition ch Ankona folgendermaßen: „Die Nachricht von diesem in 8 seit Sonnabend früg bekannten Ereignisse ist durch meh⸗ e Couriere hierher gebracht worden und hat bei dem diploma⸗ en Corps die lebhafteste Sensation erregt; sie bildete auf dem igestiigen Balle des Grafen Appony den Gegenstand aller Un⸗ altungen, und man bemerkte, daß die Haͤltung des einzigen sodiesem Feste anwesenden Ministers, des Hrn. Barthe, sehr viegen war. Man suchte die Wirkung der Nachricht zu schwä⸗ 8 man schien insinuiren zu wollen, daß der Oberst des 66sten mente, Hr. Combe, weder Befehle noch Instructionen ge⸗ ¹ habe, daß nur der General Cubières mit denselben iten und daß jede Gewalt untersagt gewesen sey. Der dülkdent des Minister⸗Raths ist üder alles dieses sehr ver⸗ vnnt und verlegen. Betrachten wir zunächst die Expedition und dann deren Folgen.

Benehmen des Obersten Combe desavouirt werden. Hat er ohne Insteuction gehandelt, wie schwer ist dann die Anklage gegen ihn, und auf wen fällt die Schuld der Folgen? Bei einer Expedi⸗ tion zur See sind es zwei Behörden, welche Befehle erhalten, der Kommandant des Geschwaders und der General der Lan⸗ dungstruppen. Wie kommt es, daß der General Cubisres, der Einzige, welcher, wie der Moniteur zu verstehen giebt, Verhal⸗ tungsdefehle hatte, sich nicht an der Spitze seiner Truppen de⸗ fand? Warum hat man den Obersten Comhe ssich seldst über⸗ lassen? Was ist dos für eine Expebtion, von welcher Nemand benachrichtigt war, und bei der man als Freund auftritt, indem man die Thore einschlägt? 1500 Franzosen in den Legationen geben den dortigen Eigwohnern einen grogen Impuls; die dreifarbige Fahne weht auf der Citadelle, die Stadt wird er⸗ leuchtet, und die Aufregung der Einwohner pflanzt sich elektrisch weiter fort. Liegt es in der Absicht des Prässdenten des Con⸗ seils, Italien aufzuwiegeln? Die Sache sst leicht zu bewerkstelli⸗ gen; noch einige Bataillone unserer jungen Soldaten, und man wird das leidenschaftliche, patriotische Italien um seine Nationa⸗ lität kämpfen sehen. Ncht Ankona allein wird dann seine Häu⸗ ser und alten Paläste ertenchten. Dies ist aber nicht die Assicht des Herrn Pörier, und eben deshalb wird die Anwesenheit unse⸗ rer Tauppen nur die Quelte neuer Umruhen und Reactionen seyn. Was zunäachst die Regierung beteifft, so verlieren wie allen Ein⸗ fluß auf den Papst und entfremden ihn uns auf immtr. Welche Stellung wird künftig Herr v. Saipt⸗Aulaire haben? Gestern früh ist eine Depesche mit einer energischen Protestation des Papstes gegen alles Geschehene eingegangen; er verilangt die sofortige Raumung und außerdem Genugthuung. Was das Volk anlangt, so wird die dreifarbige Fahne, wenn slie dasselbe nicht unterstützt und zur Frecheit ruft (was wir nicht annehmen können), neue Reactionen herbeiführen, und da unsere Occupation keine perma⸗ nente sehn kann, so wird, sobald wir uns entsfernt haben, die Rache beginnen. Herr Périer ist, so sagt man, für das Frie⸗ dens⸗System; wie läßt sich aber damit eine Expedition zusam⸗ menreimen, die keinen Zweck hat, wenn es nicht der ist, Italien aufzuwiegeln, was den Fall eines nahe bevorstehenden Krieges voraussetzen würde? Wir begreifen unter gegedenen Umstän⸗ den, und wo es die Ehre des Landes gilt, eine große, kräftige und nationale Demonstratten; aber sich der Ge⸗ fahr auszusetzen, die Mächte zu veiletzen, bei der Dipsomatie anzustoßen und sich die Verbündeten abwend g zu machen, und zwar ohne bestimmten Zweck, und nur, um einem Einfall zu folgen, ein Bedürfniß seiner Stenung zu befriedigen, dies schemt uns mit der Lage und der friedlichen Politik des Herrn Präsidenten des Conseils schwer vereinbar zu seyn.“

Hiesige Blätter enthalten Nachrichten aus Bologna vom 26. Februar; der Kardtnal Albani war nach Modena ab⸗ gereist, wie es hieß, um sich mit dem Herzoge von Modena nach Verona, dem Oesterreichischen Hauptquartier, zu begeben. Dee Gährung in den Legationen war sehr groß; fast überall wurden die Marseillaise und andere revolutionnaire Lieder gesungen.

Der Direktor der hiesigen Israelitischen Schule, Hr. Cahen, hatte vorgestern die Ehre, dem Könige in einer Privat⸗Audienz den ;sten und 2ten Band einer neuen Beibel⸗Uedersetzung zu überreichen.

Der Direktor der hiesigen militairisch⸗gymnastischen Anstalt, Herr Amoros, hat den Auftrag erhalten, acht ähnliche Anstalten in bedeutenden Provinzialstadten, welche Sitze von Militair⸗Di⸗ vistonen sind, einzurichten.

Nachrichten aus Avignon vom 28. Februar zufolge, ist dort durch den Telegraphen der Befehl emgegongen, die Geld⸗ Unterstützungen, welche die dort befindlichen Polnischen Flücht⸗ linge bisher empfingen, auf den Sold zu reduziren, den Kriegs⸗ Gefangene gewöhnlich erhalten. Der Sold der Caäpitaine ist demgemäß von 90 Fr. monatlich auf 66 Fr., der der Lieutenants von 75 auf 50 Fr., der der Unter⸗Lieutenants von 75 auf 41 Fr., der der Unteroffiztere von 1 Fr. 20 Cent. für den Tag auf 30 Cent., der der Gemeinen von 1 Fr. auf 15 Cent. täglich her⸗ abgesetzt worden. Die Unterossiziere und Gemeinen erhalten außerdem Kommißbrodtee. 8 .

Unter der Ueberschrift: „Französssche Reisende“, giebt die Augsburger Allgemeine Zeitung nachstehendes Schreiben aus Paris vom 23. Februar:

„Man hat in den letzten Tagen Briefe von Jacquemont aus Kaschemir erhalten, wohin er nach einem beschwerlichen Ausfluge in den noͤrdlich von Kaschemir gelegenen Theil der Tartarei zuruͤck⸗ gekehrt war. Er war auf dieser Expedition erkrankt, und der gaͤnz⸗ liche Mangel an geistigen Getraͤnken hatte seinen Magen so ge⸗ schwaͤcht, daß er sich nuͤr langsam wieder erholte. Er fand bei sei⸗ ner Ruͤckkehr nach Kaschemir eine Revolution ausgebrochen, man hatte sich in den Stratzen der Hauptstadt geschlagen und einen Theil der Stadt gepluͤndert; zum Gluͤck fand er das Haus, das ihm Run⸗ dschit Singh, der Maharadja von Lahore, hatte anweisen lassen, un⸗ versehrt. Ueberhaupt ist fuͤr ihn das Wohlwollen von Rundschit ein Schirm gegen alle Gefahr; dieser korrespondirt mit ihm und pflegt ihn den Aristoteles von Europa zu nennen. Jacquemont be⸗ schreibt ihn als einen intelligenten, wißbegierigen Mann, der den Englaͤndern noch viel zu thun geben wird: sein Hauptplan fuͤr jetzt scheint aber auf die gaͤnzliche Unterwerfung von Kandahar zu gehen; seine Armee ist von Franzoͤsischen Offizieren organisirt und beson⸗ ders seine reitende Artillerie in vortrefflichem Zustande; er ist in die⸗ sem Augenblicke der Mittelpunkt der Politik des Orients, da durch sein Gebiet die einzigen Straßen fuͤhren, auf denen sich eine Rus⸗ sische Invasion in Indien denken laͤßt, d. h. entweder auf der Ka⸗ ravanen⸗Straße von Bokhara, Balkh und Lahore, oder der Straße von Herat; zugleich ist er mit den Chinesen im Kontakt, indem sie sowohl als er Plane auf die Unterwerfung der Bucharei haben. Jacquemont wird von Kaschemir uͤber Lahore an den Indus gehen und auf oder an diesem hinab nach Guzzurat und Bombai, von wo

ber sich nach dem Persischen Meerbusen einschiffen will. Er findet,

daß man die Schoͤnheit des Thales von Kaschemir uͤbertrieben habe,

was aber vielleicht davon herkommen mag, daß die wiederholten Eer⸗

oberungen des Landes durch die Afghanen, welche es unbarmherzig begesogen haben, und die Sikhs, die keine milderen Herren sind,

Allem Anscheine nach, wird das

die Einwohner bis zur dußersten Armuth herabgebracht haben.

8

sere Angelegenheiten mit Belgien man binnen Kurzem dbestimmten Mittheilungen in dieser Bezie⸗

Es

ist noch ein Franzoͤstscher Reisender hier, ein Herr Douville, der auch in ET““ zu seyn glaubt, die Sache scheint aber etwas problematisch. Doch daran zweifelt man weniger, daß er in Kongo gewesen sey; er wird naͤchstens seine Reisen im Innern von Afrika herausgeben. Man weiß, daß die Portugiesischen Sklaven⸗ haͤndler in Benguela Commis bis tief ins Innere schicken, um auf den Maͤrkten im Innern Sklaven zu kaufen. Bis jetzt haben sie

sich aber wenig darum bekuͤmmert, ihre Kenntnisse des Innern der Welt mitzutheilen, und Herr Douville leistet der Geographie einen wahren Dienst, diese Karavanen⸗Straße zu beschreiben; er will bis zum zweiten Grade noͤrdlicher Breite und zum 25sten Grade östlicher Laͤnge vorgedrungen seyn. Das Werk soll drei Baͤnde in 8. und einen Atlas in 4 bilden.“

Großbritanien und Irland.

London, 4. März. Der Fürst und die Fürstin Lieyven gaben gestern dem Herzog und der Herzogin von Cumderland ein 1 großes Diner, zu dem der Fürst Talleyrand, die Herzogin von Dino, die Marquise von Stafford, Herr von Bülow, der Graf Aberdeen, Lord Stuart von Rothsay und viele andere ausge⸗ zeichnete Personen eingeladen waren. b

Gestern verursachte die Anzeige, daß in dem Maryleboner Arbeitshause 16 Personen zugleich an der Cholera erkrankt wären, einige Besorgniß. Bei genauerer Untersuchung hat es sich erge⸗ ben, daß die Erkrankten sämmtlich Kinder sind, die zu viel Obst gegessen hatten; keines derselben befindet sich in Lebensgefahr. Der Marquis von Stafford hat in seiner Wohnung in Green⸗ Park die größten Vorsichtsmaßregeln getroffen, um das Eindrin⸗ gen der Cholera zu verhüten. Alle seine Dienstboten haben stren⸗ gen Befehl erhalten, nicht weiter östlich als nach Charing⸗Eroß zu gehen, und dürfen sich mit Niemanden aus den niederen Klassen in ein Gespräch einlassen, bei Strafe der Entlassung aus dem Dienste. Die Postboten müssen die Briefe und die Zei⸗ tungsträger die Zeitungen über die Mauer werfen. Einer der ersten Börsenmäkler hat auch eine ganz besondere Furcht vor der Cholera; er hat für 40 Pfd. Stlg. (280 Rthlr.) Pillen und Pulver gekauft und seinen ganzen Haushalt damit versehen.

Die neuesten Zeitungen von den Bahama⸗Inseln mel⸗ den, daß sich in der Kolonial⸗Versammlung eine starke Oppo⸗ sition gegen mehrere Bestimmungen des Gouverneurs zum Besten der Sklaven⸗Bevölkerung zeigt; 13 der aus 29 Mitgliedern be⸗ stehenden Versammlung haben eine Bittschrift an die Englische Regierung gesandt, um sich über die Maßregeln des Gouverneurs zu beklagen. Dagegen sind von der Bevölkerung mehrere Bitt⸗ schriften eingegangen, worin sie die Gefühle des Dankes gegen den Gouverneur ausspricht. Die Regierung hat diese letzteren

schriftlich gebilligt.

1'

Niederlande.

Aus dem Haag, 8. März. Die zweite K Geueralstaaten hat in ihrer gestrigen Sitzung einen Antrag der Herren van Sytzama und van Dam, welcher eine Aenderung in dem bisher bei der Berichterstattung über eingehende Bitt⸗ schriften beobachteten Reglement betrifft, mit 31 gegen 5 Stim⸗ men angenommen.

Das Amsterdamsche Handelsblatt meldete gestern in einer zweiten Ausgabe: „Aus einer Quelle, aus der wir bereits mehrere Male höchst wichtige Mittheilungen, die sich immer als zuverlässig bewährten, geschöpft haben, wird uns jetzt wiederum gemeldet, daß, so weit man von den sehr geheimen Unterhand⸗ lungen etwas habe erfahren können, Se. Maj. in die förmliche Abtretung Belgiens und die daraus folgende Anerkennung von Leopold gewilligt hätten, mit Vordehalt jedoch einiger Aende⸗ rungen in den 24 Artikeln, in welcher Hinsicht Graf Orloff fer⸗ ner beschäftigt seyn würde, den Beitritt sowohl der Konferenz, als Belgiens zu erlangen. So darf man denn mit Geund das Vertrauen hegen, daß die Niederländischen Angelegenheiten sehr bald zu einer Erledigung kommen werden.“

In demselben Blatte liest man ferner in einem Pri⸗ vatschreiben aus dem Haag: „Man versichert, daß dieser Tage bei der Regierung höchst wichtige Beschlüsse in Bezug auf un⸗ efaßt worden sind, und daß

hunz entgegensehen könne. Die Details sind, wie hinzugefügt wird, ungemein zufriedenstellend. Als sicher kann man anneh⸗ men, daß, mit Vorbehalt einiger Aendecungen in den 24 Arti⸗ keln, die bisher bestandene Hauptbeschwerde aus dem Wege ge⸗ räumt ist. Die betreffenden Aktenstücke sind bereits von Sr. Maj. genehmigt und, wie man vernimmt, auch dem Grafen Orloff schon eingehändigt worden.“ 18 Brüssel, 7. März. In der gestrigen Sitzung der Re⸗ präsentanten⸗Kammer degann die Berathung über das Ausgabe⸗Budget von 1832. Der erste Redner war Herr von Robaulx. Er behauptete, daß der von der Regierung einge⸗ schlagene Weg den Interessen der Nation augenscheinlich zuwider sey. Der Finanz⸗Minister setze das von der Holländ schen Re⸗ gierung angenommene Gystem fort, obgleich er eingestehen müsse, daß dasselbe ein Haupt⸗Anlaß zur Revolution gewesen sey. Die Industrie liege gänzlich danieder. England benutze das Unalück des Landes; im Monat Novemdber allein habe es für 5 Millio⸗ nen solcher Fabrik⸗Ardeiten nach Holland gesandt, die früher aus Belgien bezogen worden wären. Dies sey die Frucht einer Ver⸗ waltung, die das Land dadurch zu Grunde gerichtet habe, daß die Interessen desselden von denen Frankreichs getrennt worden wären.

Der Finanz⸗Minister habe durch den Abschiuß drückender Anleihen 8

das Maß voll gemacht. Die Minister der Justiz und des Krieges hätten zu den in Gent ergriffenen verfassungswidrigen Maßregeln mitgewürt. Anstatt jene despotischen Akte zu mißbilligen, wären dieselden von ihnen ausdrücklich gutgeheißen worden. Schließlich bemerkte der Redner, daß er sich seit Eröffnung des Kongresses gegen die Diplomatie ausgesprochen habe. Die Ereignisse hatten es dent⸗ lich dargethan, daß dieselbe von Widerspruch zu Widerspruch bis zu den 24 Artikeln geführt habe. Er sehe sich genöthigt, einer

so schwachen, ungeschickten und unfähigen Verwaltung jede Geld⸗ 8

bewilligung zu verweigern. Herr Tieken von Terhove sagte,