1832 / 83 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

814 1“ he, . veae ena vün 338

5, nac aseler Frieden, von der ten Materialien sich seiner Aufgabe 18 ag⸗ S⸗ Sereeeo hble nng zu führen. lend, der Vervollkommnung seiner e. Seit L8-5 Nac. Im Jahre 1797 wurde er nach Neisse in das Regiment von kehr nahm seine Aegyptische V Ad⸗ Schönfel Am 31. Mai 1803 avancirte er zum Oberst⸗ in Anspruch, und Ch. hatte eben eine 1r,a. Ebö Besetz. 16 nachher wurde er Comm indeur des schrift derselben bis auf ein einziges Kapit gt, 2 8 1 8

5 Anfaͤlle der Krankheit eintraten; seit dem 24. Januar, dem Tage Regiments von Malschitky zu Brieg. Am 1. Juni 1805 den Anfalls, bis zu seinem Tode war sein Leben nur 85 avancirte er zum Obersten.

Wechsel zwischen Genesung und immer staͤrkeren Ruͤckfaͤllen, denen Als im Sommer 1806 der Keieg gegen Frankreich ausbrach

er endlich erlag. Kurz vor der Juli⸗Revolution hatte die Akademie und die Schlesischen Regimenter den Befehl erhielten, schleunig der Inschriften ihn in ihre Mitte aufgenommen; und der Minister marschfertig aufzubrechen und an die Graänze der Lausitz zu rük⸗

des dffentlichen Unterrichts, Graf von Montalivet, errichtete spaͤter ken, erschien das Regiment Malschitzty am frühsten von allen

8 8 i F 1 4 oollagve EUponna Sez ’1 n eigens fuͤr ihn einen Lehrstuhl am Collège de Prance. Sein Wissen im Felbe. Dieses Regiment focht rühmlich in der unglücklichen ist nicht mit ihm untergegangen, es ist in e Schacht n erstedt. Es zählte viele Todte und Verwundete. matik bewahrt. Champollion besaß große daavebsee en elwas b“ Rerhne 1 erhiete Schußwunde ge sche terliche Heit⸗rren di Gestes; ni⸗ 1 Der dHer D. KAl e 1 8 n den Hals zwischen dem Schlund und der Luftrohre. Diese seine

ohne es zu glauben, nie glaubte er etwas, ohne strenge vorgaͤngige Urngacng2 Als Gelehrter und Conservator war er gefaͤllig und mit⸗ Wunde war Ursache, daß er in Kriegsgefangenschaft gerieth. Gleich vielen Anderen wurde er auf sein Ehrenwort entlassen.

theilend, und seine Uneigennuͤtzigkeit ging so weit, daß er es sich Im Herbste 1808, als die Franzosen eilig nach Spanien zo⸗

um Gesetz gemacht hatte, kein Denkmal von der Art derer, die seiner Sueechrre⸗ waren, zu besitzen. Auch von seiner Reise gen und, bis auf die Festung Glogau, Schlesten räumten, wurde er als Kommandant der hald geschliffenen Festung Brieg und

nach Aegypten behielt er nicht das Geringste fuͤr sich. Er hin⸗ terläßt üss Wittwe und eine Tochter ohne Vermoͤgen. Die Regie⸗ im Sommer 1809 zum ersten Kommandanten von Neisse ange⸗ ftellt. Als im Fühjahre 1812 Preußen dem Kaiser Napolton ein

rung hat drei Pflichten gegen den Verstorbenen zu erfuͤllen, die 2ehe ah deellchten, die Erziehung der Tochter und die Her⸗ Hülfs⸗Corps gegen Rußland stellte, wurde er zum Brigadier bei diesem Corps ernannt. Seine Brigade versammelte sich bei

ausgabe der von ihm hinterlassenen Manuskripte und Zeichnungen. Oels und ging in foreirten Märschen über Kalisch und Plozk

(Ch. Lenormant im Temps.) ische BVeobachtung.

nach Tilsit, ats dem Sammelplatz des Corps. Dieses bezog mit Bee r eebsc Rac⸗h einmaliger

anderen Deutschen Hülfstruppen ein Lager bei Roschlenne in 20. Maͤrz. 6 Uhr. 2 Uhr. Beobachtung.

Schamalten und marschirte nach den Ufern der Düna, die —. 8 eeee

Preußen links auf Riga, die Anderen rechts auf Dünaburg. Luftdruck. 329,3“%Par. 326,6“Par. 3.

Bei Eckau hatte der rechte Flügel des Preußischen Corps Luftwaͤrme + 3,0*K.

ein glückliches Gefecht, während der linke unter den Befehlen Thaupunkt + 1,4‧R.

des v. Raumer sich Meister von Mietau machte. Die folgen⸗ Dunftsaͤttgg. 87 „Ct.

den Begebenheiten in Ansehung dieses Corps gehören der Kriegs⸗ S 1

Geschichte an. 88 ö 1 . Als kurze Zeit darauf im Frühjahre 1813 Preußen und zug.

Rußland Napoleon bekriegten, ernannte der König den v. Rau⸗

mer am 23. März 1813 zum General⸗Major, mit der Anwei⸗

sunz, sich nach Neisse zu begeben und dort die Kommandantur 8

zu üdernehmen. Wie diese Festung in Belagerungs⸗Zustand

erklärt worden, die Preußische und Russische Armee verpflegt und

viele tausend Mann bewaffnet hat, gehört der Kriegs⸗Ge⸗

schichte an. In einem Schreiben Sr. Majestät des Königs

vom 31. Mai 1815 steht wörtlich:

„Ihre vieljährigen gut geleisteten Dienste geben Ihnen ge⸗ rechten Anspruch auf Meine Erkenntlichkeit und auf den ruhigen Genuß des Restes Ihrer Tage. Ich versetze Sie demnach hier⸗ durch in den wohlverdienten Ruhestand und lege Ihnen nicht allein den Charakter als General⸗Lieutenant bei, sondern setze Ihnen auch die Pensson dieser Charge aus. Mögen Sie darin einen Beweis Meines Ihnen aufrichtig gewidmeten Wohlwollens finden und den Abend Ihrer Tage so has und zufrieden ver⸗ leden, als Ich es angelegentlich wünsche.“

Seitdem lebte er, seinen Wünschen gemäß, im Stillen sich und seiner Familie und wohnte theils zu Neisse, theils auf dem Lande bei Neisse. Ihn betrauert seine Wittwe, Franziska, geborne Pino, welche aus patrizischem Geschlecht zu Como in der Lombardei ab⸗ stammt. Die einzige Tochter aus dieser Ehe, die verehelichte und bald nachher verwittwete ven Dehrmann, deren Ehemann Königl. Preußischer Hauptmann war, ist vor ihrem Vater in die Ewigkeit gegangen, mit Hinterlassung eines einzigen Sohnes, der jetzt de ehi Jahr alt s. des gemüthes 2

Die Eigenschaften des Geistes, de erzens, des Gemüthe . 8 des v. seine wissenschaftliche, durch sein thätiges Leben 3 Ne u e st ““ chrichten. beschäf⸗ erhöhte Bildung, sein angenehmer Umgang und vor Allem seine Paris, 15. März. 8 Err. ansurfe wiaen Borts dem Könige gewidmete Liebe und Treue sichern ihm ein blei⸗ biste sich ZZö“ Ih. Justs Die Frt au hü⸗ EEöö“ Ebe ae 1“ wurden nach einer wenig erheblichen Debatte, an 8 Vermischte Nachrichten.

der die Herren Clerc⸗Lassalle und Pelet ET erst

28 Schluß des gestern abgebrochenen Artikels uͤber Champollion.) einzeln und sodann zusammen mit 257 gegen 3¹¼ Stimmen an⸗ e 3 1

¼ erkauf einer Privat⸗Sammlung Aegyptischer Denk⸗ 9 11118 E1“

1ae eee Chctnern. önit⸗ 9 ö ö1ö1ö1ö114“ EEETT

; ruͤh vor dem Beginn der eine Er Fr. auf die Reprasent

dhenalchen Meenan par onnn emch damit der General⸗Lieutenants und General⸗Majors in Vorschlag. Nach

ffentlichen Auction in dem Verkaufs⸗Saale veegzchen sich Notizen uͤber die ausgestellten Denkm g. einigen Bemerkungen des Berichterstatters schloß er sich jedoch eschick⸗

uschreiben, als der Herzog von Blacas eintrat und die ch lachch und Schnelligkeit bemerkte, womit Ch. die hieroglyphischen Chargktere schrieb. Eine Unterhaltung entspann sich, in welcher Ch. sich dem ihm unbekannten Herzoge als den Verfasser des Schrei⸗ bens an Dacier zu erkennen gab und den Wunsch dußerte, nach Ita⸗ lien reisen zu koͤnnen, um die von dem Koͤnige von Sardinien an⸗ gekaufte große Drovettische Sammlung zu studiren. Bald darauf weard Ch, der Liberale, der Verschworene von 1816, dem Koͤnige Ludwig XVIII. durch den Herzog vorgestellt und ihm das noͤthige Geld zu seiner Reise nach Italien zugesichert; er hatte sich in dem Herzoge einen mäaͤchtigen Beschuͤtzer erworben, der alle Hindernisse beseitigte. Der Ankauf der Saftschen Sammlung, die Errichtung des Aegyptischen Museums im Louvre, die Ernennung Champollion’'s zum Conservator bei demselben, endlich die 19 nach Aegypten, woeelche diese Masse von Vorarbeiten beschließen sollte, waren das Werk des Herzogs von Blacas. Ch., der es sich stets zur 18 gemacht hatte, den Einfluß des Herzogs auf seine wissenschaftliche . Zaufbahn anzuerkennen, sprach dies noch lauter seit der Juli⸗Revo⸗ lution aus, die Herrn von Blacas aufs neue aus Frankre ch vertrie⸗

1 atte. 8 bae reiste im Fruͤhjahr 1824 nach Italien ab und kehrte im November 1826, reich an Materialien, aber auch von der Nothwen⸗ digkeit einer Reise nach Aegypten 6 uͤberzeu 3 nach Paris zu⸗ ruͤck. In der kurzen Zwischenzeit bis zu seiner Reise nach Aegypten erschienen eine zweite Ausgabe seines Preecis, zwei Briefe uͤber die Pharaonischen Dynastieen an Hrn. v. Blacas und die ersten Lieferungen des Panthéon égyptien. Mit seiner Abreise nach Aegypten eroͤffnet sich fuͤr Ch. eine neue Laufbabn; nicht mehr einzelne Denkmaͤler, sondern ganze mit Gemaͤlden und Basreliefs bedeckte Tempel, Pa⸗ läste sind es, an denen seine Feschet9s⸗ und sein Wille sich pruͤ⸗ fen. Ch's. Reise nach Aegypten dar verhaͤltnißmaͤßig fuͤr die er⸗ folgreichste gelten, welche unternommen worden. Mit einer Summe von 33,000 Fr. hat er außer seinen Manuskripten 2400 Zeichnun⸗ en von Denkmaͤlern mitgebracht, die entweder gar nicht oder in

2 4 8 1 CE1I11““

vollkommen gewachsen fuͤh⸗

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——ö

b.uelwärme 5,9 ° R. Flußwärme 2,8 °R. Bodenwärme 3,0 °R. Ausdünstung 292.

Schnee u. Rg. DÜedecersttag 3549,

SW.

Cours-Notizen. 8 21 März (Ende 89 Oest. 59 Met. 92 ½. 4 9 do. 82. B.-Actien 806 Russ. Engl. 101 3. do. Holl. (1831) 93 ½. u DPfhr. —. do. Part. 56 ½ Dän. Engl. —. Nied. wirkl. Sch. 44. do. 68 Anl. 95 Neap. Engl. 85. do. Falc. 76 ¼. Amsterdam, 16. März. h 1 Nied. wirkl. Sch. 42 ¼ ⁄. Kanz-Bill. 17 ⅛. 6898 Anl. 94‧. 58 neue do. 80 ¾. Russ. (v. 18 ¾ ½) 92, do. (v. 1sIM NLap. Falc. 73. 1 Wien, 16. März. 8 b 5 % Metall. 86 ¼⁄. 4 9 do. 76 ¼. Loose zu 100 Fl. 174 ½. Part.-Ohl. 122. Bank-Actien 1139 .

Nicht-Amtliche

BDerlin,

Königliche Schauspiele. 8 Donnerstag, 22. hnach Im Schauspielhause: Das Käͤth⸗ chen von Heilbronn, großes Ritter⸗Schauspiel in 5 hed g.g nebst einem Vorspiele in 1 Akt: Das heimliche Gericht, von H. v. Kleist, für die Bühne bearbeitet von F. v. Holbein. öni dtisches Theater. 1 1.“ 24 Plen, P. Taze aus dem Leben eines Spielers, Melodrama in 3 Akten, von Louis Angely.

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats. Zeitung, S. 332, 8† 3 3.339 v. u., ft. „Miß“ L. „Mistreß“ und im Artikel Berlin st. „Essen“ I. „Elsey“.

genommen. Im ferneren Verlaufe der Berathungen über das

——

mit seinem Antrage dem Amendement der Kommisston an, die ein: venaneasesgaehtn von 560,000 Fr. proponirt hatte. Wäh⸗ rend der Abstimmung darüber, die nsans vetfe hafe war, drehte der Präsident des Conseils sich auf seinem Platze hn⸗ um sich diejenigen Mitglieder zu merken, die für den ln⸗ trag stimmten. Da eine zweite Abstimmung eben so wenig zu V einem Resultate führte, so mußte der Namens⸗Alufruf veranlaßt werden, worauf das gedachte Amendement mit 175 gegen 161 Stimmen angenommen wurde. Herr Mangin d'Oins verlangte, daß man 78 General⸗Lieutenants und 122. General⸗ V Majors pensisonire und dadurch eine Eesparniß von Fr. bewirke. Thue man dies nicht, äußerte er, so werde Fran . reich bald eine Armee von bloßen Generalen haben, und dies 8 die schlechteste von allen. Es verstehe sich übrigens von selbst, fügte er hinzu, daß, falls sein Antrag angenommen sollte, der Penstons⸗Fonds des Kriegs⸗Ministeriums um 593,000 b Fr. erhöht werden müßte. Der Marschall Soult meinte, daß das Wort Pensionfüreinen Französischen Offizier eigentlich garnicht b bestehen sollte; auch die ergrauten Mälitairs wärender Armee von Nuz⸗ zen, insofern diese ein gutes Beispiel an ihnen nehmen könne; indessen könne man wohl behaupten, daß während der l5jährigen Regie⸗ rung der vorigen Dynastie dem Heere nicht so viel Nachtheil zu⸗ V gefügt worden seh, als die Kammer es jetzt in einer eingigen Sitzung thue. Auch der General Lamarane ahm sich der V Armee mit vieler Wärme an. Nach ihm bestieg Herr Dupin d. Aelt, die Tribune, um den Addokatenstand gegen einige An⸗ griffe des vorigen Redners zu vertheidigen. Am Schlusse Vortrages sprach er die Meinung aus, daß, während alle Kas⸗ sen der Nation dem gegenwärtigen Zustande der Dinge ein Opfer brächten, es für die Atmee eben nicht rühmlich seyn würde, wenn

üe weig wollte. Herr . lerhaften Abbildungen bekannt waren. Er hat in dem zwi⸗ sse ihrerseits ein solches ganz und gar verweigern wollte. L Katarakten liegenden Nubien und in Ober⸗Aegyp⸗ I Guizot beschwor die Versammlung, dieser Erörterung ein Ende nn ten mit Einschluß Thebens nicht ein Gemäaͤlde, ein Basrelief mit den machen. „Dies ist auch unser Wunsch“, e scholl es sofort von meh⸗ begleitenden Inschriften uͤbrig gelassen, das er nicht, wenn nicht ab⸗ reren Seiten der Opposttion, „verlassen Sie daher 8 Redner⸗ gebildet, doch in seinen interessantesten Details beschrieben haͤtte bühne, damit wir zur Abstimmung kommen.“ Herr Gutzot gab Die Koͤnigsgraͤber mit ihren ungeheuren Gaͤngen vermochten nicht, indessen durch ein Zeichen mit der Hand zu verstehen, daß er einen Fokschungsgeist zu ermuͤden; da er es aber aufgeben mußte, habe. Er wurde aber im Laufe seiner Rede die endlosen aFeotemeschen ücegs an A-Ehees se 1n C 18 8 sich bald eutschloß, auf seinen Nfat on seinen Zeichnern abbilden zu lassen, und da m die Ze 9 2 ige Amendement des Herrn Mangin F d Zei⸗ zurückzukehren. Das obige Amendeme 3 zu werden anfing, so kopirte er seldst saͤmmtliche Figuren un s 8 on 200 Generalen winde dar⸗ 8 oͤßten dieser Graͤber und vergli dieselben mit den 26 d'Oins wegen der Penstonirung vorn . 1— chen des groͤßte s glich auf verworfen. Ein Gleiches geschah auch hinsichtlich eines zwei⸗

d Graͤbern, die Abweichungen anmerkend und die Luͤcken nsichtl‚ andfacnen- Außerdem brachte Ch. eine von ihm mit den angewie⸗ ten von demselben Deputirten gemachten Reductions⸗Vorschla⸗

senen Geldern angekaufte Sammlung von desclagnen Denkmaͤlern ges, wohingegen eine von der Kommission in Antrag gebrachte

nicht unter 50,000 Fr. angeschlagen werden kann. 2 en wurde. mit, ere, ee kehrte Ch. nach 86 ner Abwesenheit von Ersparniß von 454,000 Fr. angenomm

vorgelegt würden 1 (Er sey gewiß, daß er dem edlen Grafen (Grey) Unrecht the

dergleichen schwere Beschuldigungen,

Es verbreitet sich hier das Gerücht, daß der Marschall Sonlt 8

Jahren aus Aegypten nach Paris zuruͤck und 1 ach e, durch den Reichthum der mitgebrach⸗

8 e“ 8

in Folge der vorgestrigen Berathungen in der Deputirten⸗

8

Kammer

seine Entlassung als Kriegs⸗Minister eingereicht habe; inde

befand derselbe sich in der obigen Sitzung noch auf seinem

wöhnlichen Platze.

43. März (Abendé). In der heutigen Sitzu des Oberhauses erhob sich angekündigtermaßen der Graf! Aberdeen, um sich über die Französische Expeditin nach Ankona von den Ministern Auskunft zu erbitten. 9 Bedauern, sagte er zuvörderst, könne man nur wahrnehmen, die Minister auf alle diejenigen Fragen, die ihnen in Bezug? die auswärtige Politik von der Opposttions⸗Seite des Hand 1 eine so unbefriedigende Antwort ertheile

würde, wenn er voraussetzen wollte, daß dieser edle Lord

der vor Kurzem durch die Franzosen erfolgten Besetzung Ankon einverstanden und zufrieden sey. (Hört, hört!) Ec hege indef auch die feste Ueberzeugung, daß der von dem edlen Grafen eig schlagene Weg, wie der, den er wahrscheinlich nech einschlagen möc ganz dazu geelgnet seh, über Europa die Drangsale des Krie zu bringen. (Hört, hört!) Vollkommen einverstanden wän damit, daß es gut sey, mit Frankreich „freundschaftliche Ver dungen zu unterhalten; er werde und könne jedoch auch miem das aus dem Lluge verlieren, daß ein Britischer Minister

allen Dingen über das Interesse und die Ehre des Landes

en müsse, wie es die Pflicht jedes unabhängigen Mitglin hehe⸗ Pell seh, das Verfahren eines Ministers zu bekämgs wenn es auzenscheinlich die Tendenz habe, den Europaͤss Frieden zu stören. (Hört, hört!) Der Redner erwähnte n der auch in Enzlischen Blättern erschienenen Uebersetzung Note des Kardinal⸗Staats⸗Sceretairs Albani, worin gegen Besetzung Ankona's protest rt wird. Demnächst gedachte er Rede, die Herr Castmir Périer über denselben Gegenstand halten, die ihn jedoch über den Gegenstand nicht klüger geme als er vorher schon gewesen siy. Unter Anderem habe er dar ersehen, daß die Expedition unternommen worden sehy, um katholische Religion aufrecht zu erhalten. Er aber, fuhr er halte dafür, daß die Expedition nichts Anderes, als der Ahnse eines Krieges, eine Verletzung der ersten Bestimmungen Völkerrechts und selbst, wenn stie keine direkte ernstliche 21 haben sollte, doch immer in ihrem Prinzipe von schädlichem Eius seyn würde. Die Rechtsverletzung sey so groß, daß er sich kaumt ken könne, Frankreich habe allein die Verantwortlichkeit dieses Sth tes auf sich genommen, darum sey es aber auch um so dringenden der edle Graf dem Hause einen befriedigenden Aufschluß ert —, Graf Grey erwiederte zunächst, daß er niemals unzer wäre, Fragen, welche von der Opposttions⸗Seite des Hauses gingen, zu beantworten, sobald er dies auf eine angem Weise thun könne. Gleichwohl müsse er jedoch alle Dioc nen über Gegenstände, die den Ministern selbst nur un vollstin bekannt seyen, depreziren, besonders wenn solche De sionen auf bloße vague Gerüchte sich stützten. Deshalb ue er auch immer dagegen protestiren, wenn man ihn m solchen Umständen nöthigen wolle, eine Antwocrt zu en len. Hegte der edle Graf (v. Aberdeen) wirklich den Wunmf die freundliche Verbindung mit Frankreich aufrecht erhe zu sehen, so würde er wohl Anstand genommen huüt wie er sie geäußert, g. dasselbe vernehmen zu lassen. Er habe Fragen gemacht zu g Zeit, wo der Gegenstand, um den es sich handle, nur noch vollkommen gekannt und wo gegenseitige Erklärungen ebeu! im Gange wäͤren (hört, hört!); Jemand, der den Frieden Ennp. aufrichtig liebe, könne aber unmöglich so zu Werke gehen. H

selbe Antwort, die er bereits fräher in Bezuz auf diese Ee

ertheilt, müsse er heute wiederholen, und nur noch das ke

er hinzufügen, daß der Feanzösische Offizier in Ankona

Pflicht überschritten hade. Uebrigens aber bleibe er übecie daß der allgemeine Frieden Europa's, den zu erhalten im sein größtes Bestreben gewesen, auch serner nicht gestört wen würde. Habe die Ankonger Angelegenheit auch Anfangs Ansehen gehabt, diesen Frieden zu gefährden was zu be

nen er durchaus keinen Anstand nehme so sehem doch sogt

von der Großbritanischen Regierung, die keinesweges gleic tige Zuschauerin bleide, wenn dergleichen sich besorgen . solche Schritte gethan worden, daß der Wiener Hof dadurcht kommen zufrieden gestellt worden sey. (Hört, hört!) Das

nisterium könne sich dabei das Zeugniß geben, ganz so gehal

zu haben, wie es die Unabhängigkeit des Landes erheischt habe Graf von Aberdeen erklärte, daß er durch diese Antwort edlen Lords vollkommen zufrieden gestellt worden sey. Nach alsdann noch der Herzog von Wellington einige Worte zugefügt hatte, ging das zu anderen Geschäften über, tagte sich jedoch bald darauf.

8 brachte Sir R. Vyvyan denselben genstand zur Sprache. Er bemerkte, daß die Französssche 0 dition nach Ankona bereits abgesegelt gewesen sey, als die ster im Parlamente erklärt hätten, nichts davon zu wissen. der Protestation des Papstes gehe deutlich hervor, daß die pen ohne seine Bewilligunz in sein Land eingerückt wären, nach einigen Berichten wären die Päpftlichen Behörden K Franzosen sogar kriegsgefangen gemacht worden. Er frage, etwas seit der Zeit der Sarazenen vorgefallen? Ob eine unverantwortliche Invaston in einen unabhängigen Staat, sey? Nachdem der Redner noch näher auf einige Stellen il Rede, welche Herr Castmie Perier in der Französischen Dee ten⸗Kammer gehalten hatte, eingegangen war, ersucht die Minister, Aufklärungen über diesen Gegenstand zu geh besonders wünschte er wissen, ob die in den öffentlichen Blät erschienene Protestation des Papstes authentisch sey? Palmerston erwiederte, daß er von dem Englischen Gesan in Paris eine Albschrift dieses Aktenstückes erhalten hade m dieselbe für authentisch halte. Es sey nicht richtig, daß di gierung, wie der vorige Redner behauptet, bei einer fch Gelegenheit erklärt habe, von der Expedition nichts vac Die Regierung habe allerdings darum gewußt, ste 82 nicht gewußt, daß dieselbe damals schon abgesegelt gewesen Lord Palmerston bemerkte hierauf, daß man darüber 2. den sey, daß der Französtsche Befehlshaber seine Jun überschritten habe, erklärte aber, sich auf bestimmtere Erläl gen für jetzt nicht einlassen zu können. Das Hans ging auf zu seinen anderweitigen Geschäften über. 1

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 95. 95, In . 96. 3proc. pr. compt. 68. 90. fin cour. 68 95. 5proc.] fin cour. 80. 5 proc. Span. Rente perp. 56.“ 1

Frankfurt a. M., 18. März. Oesterr. 5proc. Mete 87 ¼. 4proc. 77 ¼. G. 2 ⅛1 proc. 44 ¼¾. 1proc. 193⁄. c Actien 1377. Partial⸗Obl. 123 ½. G. Loose zu 100 Fl.1 Poln. Loose 56 ¾. Br.

3 Redacteur John. Mitredacteur Cottel.

Gedruckt bei AU. W. Halt

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Majestät der König haben dem Schreiblehrer Baer dem Militair⸗Knaben⸗Erziehungs⸗Institut zu Annaburg und Bürger Kistel zu Neisse das Allgemeine Ehrenzeichen zu leihen geruht. 1 1

Se. Majestät der König haben den Phystkus, Professor Wagner hier, zum außerordentlichen Mitgliede der wissen⸗ aftlichen Deputation für das Medizinalwesen Allergnä igst zu ennen geruht. AX“

Bekanntmachun Die Verbindung zwischen Preußen und Schweden, mittelst Dampfschiffe, wird in diesem Jahre in der Art eröffnet, daß erste Fahrt von Astadt nach Greifswald am 2. April und n Greifswald nach Astadt am 5. April geschieht. ie⸗ Fhürraaeg ab und bis zum Schlusse der Dampfschiff⸗Fahrt regelmãäßig 1a Sonntag und Donnerstag Nachmittags Dampfschiff von Greifswald nach Ystadt abgehen und eben so jeden Montag und Freitag Abend es dergleichen von Astadt nach Greifswald zurückgehen. Der Tarif für Passagiere, Effekten ꝛc. bleidt unverändert. Zur Nachricht der Reisenden wird hier noch bemerkt, daß Personen, welche von Greifswald in Astadt ankommen, vor⸗ st noch einer Kontumaz unterworfen werden, welche für Rei⸗ hde aus Pommern 8 Tage, aus allen übrigen Gegenden aber Tage beträgt, wozu jedoch der Tag der Ueberfahrt mitgerech⸗ wird. In Astadt sind zweckmäßige Kontumaz⸗Anstalten ein⸗ ichtet worden. 18 Berlin, den 20. März 1832. 1 General⸗Post⸗Amt.

g.

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und mmandeur der 5ten Division, von Brause, von Magdeburg.

Der General⸗Major und Commandeur der 5ten Landwehr⸗ rigade, von Rudolphi, von Frankfurt a. d. O.

Der General⸗Major und Commandeur der 6ten Kavallerie⸗ rigade, Freiherr von L Durchgerei dubier Waring,

ützow I., von Torgau. st: Der Königlich Großbritanische Kabinets⸗ von London kommend, nach St. Petersburg

Ausland.

Rußland.

St. Petersburg, 14. März. Se. Maj. der Kaiser haben i Direktor der Tuchfabrik zu Pawlowsk, Sybelin, für seinen diensteifer den St. Stanislaus⸗Orden ;ster Klasse und mehreren

Dienste Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich stehenden sftgieren, namentlich dem Oberst⸗Lientenant Grafen Kosselstadt, nMajoren Mengewein, André und Marfi, und dem Kavallerie⸗ apitain Goltz, zur Bezeugung Ihres besonderen Wohlwollens, en St. Annen⸗Orden 2ter Klasse verliehen.

Durch Allerhöchsten Ukas vom 25. Februar wird befohlen, die für die Verleihung der Kaiserlich⸗Königlichen Orden des eißen Adlers und des heiligen Stanislaus zu Febühren in Russischen Reichsbank⸗ALlssignationen zu entrichten d, und zwar für den weißen Adler⸗Orden 500 Rubel, für den bt. Etanislaus Orden 1ster Klasse 300 Rubel, Lter Klasse 200 ubel u. . w. Aus dem Betrage dieser Gebühren, von denen nur Ausläͤnder befreit sind, sollen vom 1. Jan. 1833 (a. St) an se etatsmäßigen Ausgaben der Section dieser Orden bestritten, retwanige Rest aber soll zur Bildung eines Kapital⸗Fonds für ne fromme Stiftung deponirt werden.

„Ihre Majestät die Kaiserin⸗ haben dem Orchester⸗Direktor einrich Romberg einen kostbaren Brillantring übersandt.

Der General⸗Inspektor des Medizinalwesens der Armee, Feheimerath Baron Wyllie, ist aus Warschau hier angekommien.

Herr Jouvet, der bis jetzt das Amt eines Russischen Vice⸗ onsuls zu Toulon versah, ist zum Handels⸗Agenten in diesem zhafen und Herr Hansen zum Russischen Vice⸗Konsul auf den

aholm und Christiansoe ernannt worden.

er Nordischen Biene liest man Folgendes: „Unser neigt sich bei 10 Grad Kälte seinem Ende, und mit Ein⸗

Fasten haden die Winterlustbarkeiten aufgehört.

heren Festen zeichneten sich diejenigen hei dem Mi⸗ Kaiserlichen Hofes, Fürsten Wolkonski, dem Vice⸗ 3 be Grafen Nesselrode, der Fürstin Belosselski, den Gesand⸗ glands und Oesterreichs, welche Ihre Majestäten mit Ihrer hegenwart beehrten, vorzüglich aus. Die sogenannte Butter⸗ zaze war verhältnißmäßig hier nicht minder geränschvoll und sosnch, als in Rom das Karneval. Aluf der Insel Jelagin de 8. sich vor dem Schlusse zwei reich geschmückte Rutschberge. Finef ufen waren mit Scharlach beschlagen und die Gipfek mit 1 4 chen Gitterhäuschen gekrönt. Die Rutschschlitten glänz⸗ erelben Mahagony⸗Holz, Sammit und Purpur, und einige ecs waren von einem Umfange für 6 Personen. Am bs. 89, Donnerstag nund letzten Sonntag der Butterwoche

re Kaiserl. Mäjestäten nebst einer dazu eingeladenen ahren 7 in großen achtspännigen Schlitten nach Jelagin ge⸗ hyazierfagfeldft die ganze Gesellschaft die Berge befuhr. Die

In Fet schloß mit Dejeuner, Theater und Tanz.“ nd der olge Allerhöchst bestätigter Sentenz des Kriegsgerichts

e Scht ehemalige Landrichter in Kauen, Leo Schuktscha, und nng nach r⸗ Zacharias Bunewitsch zur Entsetzung, Verban⸗ figens . bibirien auf Zwangsarbeit und Einziehung des Ver⸗ Ictelg rurtheilt worden, der Erstere wegen des thätigen und axen Beistandes, den er dem Haupt⸗ Empörer in

, In der binter

den Kreisen Kauen und Troki, Fürsten Oginski, bei der Verbrei⸗ tung des Aufruhrs und Erlassung eines Aufgebots zu schleuni⸗ ger Volksbewaffnung gegen die gesetzliche Gewalt geleistet, wo⸗ bei er diejenigen, welche keine Folge leisteten, mit Todesstrafe bedrohte und selbst einen Haufen von 200 Mann zusammen⸗ brachte, um den Postenlauf zwischen Wilna und Grodno zu hemmen und dadurch die Manöder und Zufuhr der Russischen Armee zu stören; der Letztere wegen Verbmoung mit der unter Matuschewitsch zusammengetretenen Rebellenschaar, wobel er an der Plünderung in Troki Theil nahm und dort mehreren Per⸗ sonen mit dem Tode drohte, wenn sie nicht gemeinschaftliche Sache mit ihm machen wollten.

Aus Odessa wird gemeldet, daß am 26. Januar das in Anapa gestiftete Zoll⸗Amt eröffnet worden ist; diejenigen von Redutkale, Eriwan, Nachitschewan, Achuglansk, Dschewat, Sal⸗ jan und Lenkoran wurden am 1. (13.) Januar eröffnet.

ds 8 Polen.

.— 84 Warschau, 18. März. Der General⸗Secretair der provi⸗ sorischen Regterung des Königreichs Polen, außerordentliche Staatsrath Tymowski, hat unterm 15ten d. folgende Bekannt⸗ machung erlassen: „Auf Befehl Sr. Dnrchlaucht des Feldmar⸗ schalls und General⸗Gourerneurs des Königreichs Polen wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Se. Majestät der Kaiser und König nach Allergnädigster Entlassung Sr. Excel⸗

8 *

erlegenden Kanzlei⸗

lenz des wirklichen Geheimeraths Engel von dem hohen Posten eines Prästdenten der provisorischen Regierung des Königreichs Polen die Prästdentur dieser Regierung Sr. Durchlaucht dem Fürsten Feldmarschall selbst bis auf weitere Befehle übertragen haben, in Folge dessen Se. Durchlaucht am 14ten d. M. diese Prästdentur übernommen hat.

Der wirkliche Geheimerath Engel hat gestern die hiesige Hauptstadt verlassen und begiebt sich wieder nach St. Peters⸗ burg zurück. 1

In diesen Tagen langten die Generale Okuniew aus St. Petersburg, Kuzmin aus Lublin, Gerbel aus Kalisch, Klüpfel aus Lentfchytz und der Graf Wladislaus Malachowski aus Neu⸗ stadt hier an.

Im Verfolg ihrer früheren B. Unterstltzungs⸗Kommissten für die Ofsiziere der Polnischen Armer zur öffentlichen Kenntniß, daß mittelst einer Bestätigung der fünf⸗ ten Namenliste an 100 Personen eine jährliche Geld⸗Unter⸗ im Gesammt⸗Betrage von 91,825 Fl. bewilligt wor⸗ en ist.

In Plozk hat die Regierung ein Privat⸗Gebäude zur einst⸗ weiligen Einrichtung einer Normalschule erworben, und der Unter⸗ richt hat daseldst bereits seinen Anfang genommen.

In Warschau und der Umgegend wurden sett einigen Tagen mehrere Personen vom Nervenfieber befallen.

Nächstens wird im h esigen National⸗Theater ein neues Melodrama: „Die Braut von Lammermoor“, nach Walter Scotts Roman, zur Aufführung kommen.

Die hiesigen Zeitungen enthalten die Nummern derjenigen Partial⸗Obligationen, auf welche bei der Verlosung am 15. und 16. d. M. die bedeutendsten Gewinne gefallen sind.

WWGG. 1

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 14. März. (Nachtrag.) Der 2te Artikel des 3ten Kapitels des Budzets des Kriegs⸗Ministeriums betrifft den Disponibilitäts⸗Sold. Herr Mangin d'Hins hatte (wie bereits gestern erwähnt) darauf angetragen, 78 General⸗Lientenants und 122 General⸗Majore zu penstoniren. Diesem Vorschlage widersetzte sich sehr nach— drücklich der Kriegs⸗Minister. Er erinnerte an die Rede, die er am 29. Juli 1831 zu Gunsten der Armee gehalten hatte, und fragte, ob sich seitdem irgend etwas zugetragen, wodurch das Heer sich des ihm bewiesenen Vertrauens unwürdig gemacht habe. „Ich kann versichern,“ fuhr er fort, „daß in der ganzen Zeit der 15jährigen Regierung des älteren Zwelges der Bour⸗ bonen die Armee nicht so gemißhandelt worden ist, als sle jetzt im Begriffe steht, es zu werden. Es betrübt mich innig, wenn ich an den nachtheiligen Eindruck denke, den die gegenwärtige Diskussion auf das Heer hervorbringen kann.“ Als der Mini⸗ ster bei diesen Worten sehr ledhaft unterbrochen wurde, fürte er hinzu: „Ja, meie Herren, ein alter Krieger, wie ich, darf Ihnen wohl unumwunden die Wahrheit sagen; ich bin zu offen, als daß ich Ihnen irgend etwas von dem, was ich denke, verhehlen könnte. Ich wiederhole es daher: Ich halte die beantragte Maßregel für verderblich, und sage Ihnen: Be⸗ denken Sie vorher wohl, was Sie thun.“ Der General La⸗ marque außerte sich ziemlich in demselben Sinne, wie der Kriegs⸗ Minister; zugleich tadelte er Hrn. Dupin d. Aelt. wegen eines Tages zuvor von demselben aufgestellten Vergleichs zwischen dem Richter⸗ und dem Militair⸗Stande, der, meinte er, keinen anderen Zweck gehabt habe, als die von der Armee geleisteten Dienste herabzusetzen. Hr. Dupin d. A. fand sich dadurch veranlaßt, die Rednerbühne zu besteigen, und äußerte sich im Wesentlichen folgen⸗ dermaßen: „Der Vorwüirf, den der vorige Redner mir macht, kann mich nicht treffen; eben weil ich die von der Armee geleisteten Dien⸗ fie nach Gebühr zu würdigen weiß, eben weil ich fühle, wie wichtig es für mein Land ist, daß das Militair keine gerechte Ursache zur Klage habe, wollte ich den Beweis führen, daß, während überall Ersparnisse eingeführt worden, die Armee eine Ausnahme von der Regel mache und besser daran sey, als irgend ein anderer Zweig der Staats Verwaltung. Ich that solches nicht etwa aus einem Gefühle der Eifersucht, sondern aus bloßer Liebe zur Wahrheit. Nein, m. H., die Französtsche Armee darf sich nicht beklagen. Sollten aber die Generale nicht selbst es für billig halten, daß

ekanntmachungen bringt die

langten Ersparnisse übernehmen, wäre es auch nur, damit man nicht von ihnen sagen könne, sie allein hätten sich geweigert, ir⸗ gend ein Opfer auf den Altar des Vaterlandes niederzulegen. Es numß mich wundern, daß der ehrenwerthe General aus dieser

Sache gleichsam eine

persönliche machen will; es war keineswe⸗

ges meine Absicht, zum Nachtheile des Militair⸗Standes einen Vergleich zwischen diesem und dem Richter⸗Stande aufzustel⸗ len; so viel ist aber gewiß, daß beide eine Parallele nicht zu scheuen brauchen. Allerdings bedürfen wir des Schutzes des Kriegers; aber er bedarf zuweilen auch des unsrigen; ich berufe

zmich dieserhalb auf das Beispiel eines berühmten Marschalls, den ich einstmals zu vertheidigen hatte. Wenn Ihr Kriegsleute also das Land vertheidigt, so vertheidigen auch wir dasselbe, wenn gleich in einer anderen Sphäre. Ein Jeder dient dem Staate nach seinem Berufe: dies ist der Haupt⸗Charakter unseres civilistrten Zeitalters. Ich mag nicht, daß man die milltatrische Laufbahn gering schätze, aber ich will auch nicht, daß dies mit den übrigen Ständen geschehe; ich mag nicht, daß der Militair⸗ Stand sich einen Vorrang über den Rest der Nation anmaße; ie Armee hat für das Land viel gethan und kann für dasselde noch viel thun; aber ich widersetze mich jeder Bevorrech⸗ tung des Militairs, nicht über den Richter (dies waͤre eine zu beschränkte Ansicht), sondern über das gesammte Civil. In Friedenszeiten bildet die Armee einen Theil der Einwohnerschaft, und in Kriegszeiten wird sie ebenfalls von denen unterstützt, die sie bezahlen und rekrutiren; die Armee macht einen integriren⸗ den Theil der Nation aus. Dies ist es, was ich sagen wollte und nicht oft genug wiederholen kann; durch solche Argumente aber wird der Armee ihr Ruhm nicht geschmälert; wir bewun⸗ dern den Lorbeer, gleichviel, welche Krone daraus geflochten wird; aber es würde zu viel Stolz verrathen, es würde ungerecht seyn, wenn man den Lorbeer für die Armee allein verlangen wollte. (Der General Subervic: „„Wir verlangen ihn nicht.““) Diese Unter⸗ rechung erheischt noch eine kurze Antwort. Ihr sagt, daß Ihr keinen Lorbeer verlangt; das Geld allein reizt Euch also. Dies Ge⸗ fühl bekümmert mich tief. In der That, seitdem wir keine Kriege mehr führen, sehen wir mit Schmerz, daß Alles auf eine Geldfrage reduzirt wird. Der Eine verlangt eine stärkere Pen⸗

Alntrage der Kommissston,

ston, der Andere einen rückständigen Sold, der Dritte erinnert daran, daß er unter der Kaiserlichen Regierung so und so viel bezogen habe; kurz, es wird immer und unter allen Formen im Namen des Ruhmes Geld efordert. Ist dies aber wohl der Charakter des Französischen Mtang: Die Armee schlägt sich nicht für Geld; sie würde, auch wenn der Schatz nicht im Stande wäre, sie zu bezahlen, ihre Schuldigkeit thun; die Ge⸗ schichte lehrt es uns. Und wem ist es denn eingefallen, der Armee in Masse Ersparnisse aufzulegen! Es handelt sich jetzt allein von den Marschällen und dem General⸗Stabe. Ich will Niemanden seinen Ruhm verkürzen. Was aber das Budget anbetrifft, so bin ich der Meinung, daß es ungerecht seyn würde, wenn diejenigen, die selbst auf Ersparnisse gedrun⸗ gen haben, solche bei der Armee, und namentlich, insoweit sie versönlich dabei betheiligt sind, von der Hand wiesen.“ Nach einer Replik des Hrn. Guizot wurde der Antrag des Herrn Mangin d'Oins wegen der Pensionirung von 200 Generalen mit starker Stimmen⸗Mehrheit verworfen. Auf dasselbe Kapitel des Disponibilitäts⸗Soldes hatte die Kommission eine Ersparniß von 454,000 Fr. vorgeschlagen, die, obgleich der Kriegs⸗Minister sich derselben widersetzte, angenommen wurde; auch eine zweite Reduction von 20,000 Fr. auf das Gehalt der vier in Afrika angestellten General⸗Majors wurde von der Versammlung ge⸗ nehmigt. Bei der Militatr⸗Intendantur, die aus 20 Intendan⸗ ten, 35 Unter⸗Intendanten ;ster, 50 Unter⸗Intendanten 2ter, 109 Unter⸗Intendanten 3ter Klasse und 25 Ad⸗ junkten besteht, verlangte Herr von Ludre eine Ersparniß von 510,000 Franken und der General Demargay eine solche von 300,000 Fr.; beide wurden aber verworfen. Dem daß man den Posten eines Gouver⸗ das damit verknüpfte Gehalt von ch der General Jacqueminot und erinner nheit an die guten Dienste, die der jetzige Gouverneur, General Daumesnil, auf diesem Posten in den Jahren 18 ¼, so wie überhaupt dem Lande geleistet, daß er die Feldzüge in Aegypten mitgemacht, bei Austerlitz ein Bein verloren und in seiner militairischen Laufbahn 10 Wunden er⸗ halten habe. Der Berichterstatter erwiederte hierauf, daß, wenn die Kommisslon in dem vorliegenden Falle nur aus persönlichen Rücksichten hätte handeln wollen, ste ohne Zweifel von ihrem An⸗ trage abgestanden seyn würde. Letzterer wurde einstimmig verworfen. Ein Zusatz⸗Artikel der Kommisston in Bezug auf eine allmälige Vermunderung des General⸗Stabes veranlaßte rn. Maugnin zu der Frage, ob die Herren Marmont und Bourmont die Mar⸗ schalls⸗Würde, die sie sich im Auslande beilegten, auch ferner noch zu führen befugt wären, ob sie das damit verknüpfte Ge⸗ halt bezögen, und od ste den verfassungsmäßigen Eid geleistet hät⸗ ten. Der Kriegs⸗Minister erwiederte, man könne die Würde eines Marschalls nur kraft eines richterlichen Urtheils verlieren, das in dem vorliegenden Falle, da die Herren Marmont und Bourmont zugleich Pairs wären, von dem Pairs⸗Hofe allein gefällt werden könnte; beide hätten übrigens ihren Eid eingeschickt. Diese unerwartete Ankündigung erregte sowohl in der Versammlung selbst, als auf den öͤffentlichen Tribünen eine ungemeine Sensation. Der Marschall Sounlt schloß mit der Erklärung, daß im Uebrigen weder der eine noch der an⸗ dere Marschall irgend eine Besoldung aus dem Etat des

neurs von Vincennes und 22,000 Fr.

auch sie unter den gegenwärtigen Umständen einen Theil der ver⸗

Kriegs⸗Ministeriums beziehe; was das Gehalt betreffe, das ihnen in ihrer Eigenschaft als Mitglieder der Ehrenlegion zustehe, so wären dergleichen Gehalte bisher immer als solche be⸗ trachtet worden, die nicht eingezogen werden könnten. Hr. Mau⸗ guin war durch diese Erklärung des Kriegs⸗Ministers noch nicht zufriedengestellt; er fragte, wie es zugehe, daß die Herren Mar⸗ mont und Bourmont, nachdem sie den Eid geleistet, sich noch im Auslande befänden, und ob das Ministerium dazu seine Ge⸗ nehmigung ertheilt habe; dieser Umstand, meinte er, sey von Wichtigkeit, da in diesem Falle beide Militairs einst auf die Auszahlung ihres rückständigen Soldes würden antragen können; er glaube seinerseits mit Bestimmtheit zu wissen, daß der Mar⸗ schall Marmont eine solche Autorisation erhalten habe. Der

Kriegs Mini

ster bestätigte diese Vermuthung; nach⸗