1832 / 87 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

auf den Beistand, den Ihre erhabenen Alliirten Ihr nöthigen⸗ falls leisten würden, fest entschlossen, in dem Kampfe, der sich zwischen den Prinzen des Hauses Braganca vorbereitet, zu in⸗ terveniren, nicht nur, um den rechtmäßigen König, der nach den. alten, durch die Portugiesische National⸗Restauration angewende⸗

ten Gesetzen seit fünf Jahren regiert, zu unterstützen, sondern

auich, um auf der ganzen Halbinsel dem Unglück und Unheil, welches elne Revolution oder eine Veränderung des Systems in Portugal zur Folge haben würde, vorzubengen. Mit Hinsicht auf die bestehenden Verträge glaubt Spanien sich verpflichtet, jedes Unternehmen, das seine Ruhe stören und seinen Zustand gefährden könnte, mit Gewalt zurückzuweisen. Zu diesem Be⸗ hufe hat dasselbe an der äußersten Gränze eine Observations⸗

Armee aufgestellt, welche es, wenn dies nöthig seyn wird und im

Einverftändniß mit Seiner Allergetrenesten 2 kajestät in Portu⸗ gal einrücken lassen wird. Se. katholische Majestät hoffen, daß Ihre offenen und aufrichtigen Darstellungen hinreichen werden, die Mächte Europa's von Ihrem heißen Verlangen zu überzeu⸗ gen, das gute Einverständniß, welches Sie lange Zeit bewahren zu können sich schmeichelt, aufrecht zu halten.“”“ 3

8 Portugal.

Pariser Blätter melden aus Lissabon vom 3. März: „Lllle längs dem Meere von hier bis nach Oporto stehende Trup⸗ pen haden Befehl erhalten, der Küste noch näher iu rücken. Alle nicht zur hiesigen Garnison gehörige Soldaten müssen zur Armee abgehen. Die Garnison selbst muß von morgen an sich Tag und Nacht in ihren Quartieren besfinden. Vier Uhr Nachmittags: In dem Augenblicke, wo ich diesen Brief schließe, erfahre ich, daß das aus neun Schiffen bestehende Geschwader nach Madeira unter Segel geht.“

srkei. - Die Schlesische Zeitung giebt solgendes Privatschreiben

8 8 8

aus Konstantinopel vom 25. Febr.: „Trotz der Krists, in der

sich das Osmanische Reich durch die Empörung seines mächtig⸗ sien Vasallen, des Pascha von Aegypten, defindet, herrscht hier eine Ereignißlostgkeit neben den Rüstungen und Truppen⸗ märschen, wie nur selten, und wegen des Ramazans wie gewöhn⸗ lich Stockung in den Geschäften. Hussein Pascha, Dey ven Tunis, hat der Pforte die Anzeige gemacht, daß er in seiner Peovinz die neue Militair⸗Reform des Sultans eingeführt habe. Der Englische Botschafter hatte in den letzten vierzehn Tagen mit dem Reis⸗Efendi im Beiseyn des Russtschen Botschafters unnd des Französischen Geschäftsträgers mehrere Konferenzen, von welchen die neueste am 22sten d. stattfand und fünf Stunden lang dauerte. Seinen Vorschlägen gemäß solle die Griechische Gränzlinie so gezogen werden, daß sle, „östlich bei der den Golf von Zeituni auslaufenden Mündung des Flusses Ellada beginnend, längs dieses Flusses und des Oeta⸗Gebirges nordwestlich bis zu dem Flusse Arta hinlaufend, westlich mit dessen Mündung enden würde. Wir hören aus guter Quelle,

daß der Reis⸗Efendi diesen Vorschlägen zufrieden mit den

dafür gebotenen pecuniairen Entschädigungen geneigtes Ohr schenkte und somit die beste Hoffnung vorhanden ist, daß die unendlichen Verhandlungen hierüber bald eine desfinitive Entschei⸗ dung erhalten werden. Oestlich dliebe sonach dem neuen Grie⸗ chischen Staate die unter dem Ministerium Wellington bestimmte engere 2. März 1829 unter Vorbehalt der Souverainetät der Pforte erweiterte Gränze erhielte.“ China. Canton, 16. Okt. 1831. (Ueber England.) Unser großer Kaiser, „der Ruhm der Verunnft“, hat in diesem Jahre seimen jsten Geburtstag gefeiert. Es war zu Ehren desselden ein Gan Ko (eine Verleihung von Alemtern und Würden) anzesetzt, und große Festlichkeiten waren vorbereitet worden. Allle diese Freuden wur⸗ den aber durch den Tod des Sohnes des Kaisers gestört, der im Anfange dieses Jahres erfolgte. Dieser Verlust ergriff den Kaiser um so tiefer, da es sein einziger legitimer Sohn war. Im Monat Juli indessen hatte Tauo⸗kwang die Freude, daß ihm zwei seiner Tartarischen Frauen jede einen Knaben gebaren. Ditse sind den Reichs⸗Gesetzen gemäß legitime Kinder und kön⸗ nen den Thron besteigen, während dieses Recht seinen Kindern on Chinesischen Frauen nicht zusteht. 1

Vor einigen Tagen hat Se. Majestät auf dem Altar des Hevang⸗Te, des gelben Kaisers und göttlichen Erstuders des Lckerbaues, geopfert und die große Ceremonie des dreimaligen Niederknieens vollendet, wobet er neunmal den Boden mit der Stirn berührte. Er schien übrigens kein großes Gefallen daran zu finden; denn er machte dem eremonienmeister ernsthafte Vor⸗ würfe, daß er die Worte: „Kniee falle nieder, kniee falle nieder, kniee falle nieder”“, viel zu langsam gesprochen habe. Lluch hat sich der Kaiser unzufrieden darüber gezeigt, daß der Mann, der die Gebete verlas, eine so schlechte Stimme hat, und demnach befohlen, daß ein Anderer ausgesucht werden solle, der eine kräftige klare Stimme habe und mit den Gebräuchen und Ceremonien gehörig Bescheid wisse.

Der alte Sung⸗tajin ist noch am Leben und versleht noch immer das Amt eines Ministers der auswärtigen Angelegen⸗

iten. 8 Vor einiger Zeit erschien vor dem Gerichtshof der Censoren und der allgemeinen Polizei ein Mann aus der Provinz Kan⸗suh mit einem verstegelten Schreiben an Se. Majeftät. Es wurde, dem Gebrauche gemäß, in Gegenwart aller Beamten des Hofes eröffnet und der Mann, dessen Name Ho⸗tsung war, einem Verhöre unterworfen. Er war aus dem Distrikte Wang⸗ mun in obengenannter Provinz gebürtig und 59 Jahr alt. Er kam, um Klage gegen Chang⸗ling, den Helden von Caschgar, und gegen Na⸗yen⸗ching zu führen, denen nach der ersten Rebellion von Chang⸗ki⸗hur die Regulirung der Angelegenheiten in der west⸗ lichen Tartarei übertragen worden war. Diese beiden hohen Be⸗ amten hätten, der Meinung Ho⸗tsung's gemäß, auf eine Weise chandelt, die der Würde des Reiches nicht entspreche, und die oßlfahrt des Volkes vernachläßigt. Die Anklage bezog sich hauptsächlich auf das Verfahren Chang⸗ling's gegen die sogenann⸗ ten „schwarzen Fremdlinge“, die er wegen ihrer räuberischen An⸗ fälle auf die Mun⸗kens, statt ihnen harte Strafen aufzuerlegen, mit Vorwürfen zentlassen und sie dadurch immer verwegener ge⸗ macht habe. Ho⸗thung überreichte zur Unterstützung seiner An⸗ klage eine Masse von Papieren, aus denen indeß der Gerichts⸗ hof keine genügende Begründung seiner Beschwerden entnehmen zu können glaubte und ihn deshalb als einen unverständigen Menschen der Kriminal⸗Behörde zur Aufsicht übergab.

Der Kaiser hat eine Antwort auf die Denkschrift des Gou⸗ verneurs und seiner Kollegen erlassen. Die Denkschrift war gegen eine der Brüderschaften oder geheimen Gesellschaften gerichtet, welche so häufig in diesem Lande sind. Diese Gesellschaft, sagte der Gouverneur, ist aus niedrigen Vagabonden zusammengesetzt,

in

Gränze, wogegen es westlich die durch das Protokoll vom

welche sich nur in der Absicht, zu plündern, mit einander ver⸗ cn. 1S. Eine ihrer Methoden, sich zu bereichern, besteht darin, daß sie bei den Pächtern und Landleuten umhergehen und Geld von ihnen für ein gestempeltes Papier erpressen, wel⸗ ches sie ihnen überreichen. Wer sich weigert, ein solches Papier zu nehmen und zu bezahlen, dessen Besitzungen werden sogleich angefallen, und dessen Ernten werden vernichtet. Seit dem 4ten Jahre der Regierung Taou⸗ kwang's, wo zuerst Strafgesetze gegen ste erlassen wurden, sind 400 dieser Verbrecher der Gerechtigkeit überliefert worden, und dennoch ist das Uedel noch nicht ausgerottet. Alls ein Mittel zur Abhülfe desselben hat jetzt der Kaiser eine Proclamation erlassen, worin er allen Mitgliedern solcher Gesellschaften, die bereuen und der Regierung die Namen der Raͤdelsführer anzeigen wollen, Ver⸗ zethung verspricht, denen aber, die in ihrer Verstockung beharren, mit verdoppelter Strafe droht. Außerdem hat der Gouverneur, um der Bildung solcher geheimer Brüsberschaften vorzubeugen, den Vorschlag gemacht, allen denen, welche aus Mangel an Be⸗ schäftigung müßig gehen, unbebautes Land zur Bearbeitung zu überweisen und ihnen solches frei von Abgaben als Familten⸗ Eigenthum zu überlassen. Durch diese Anordnung, welche be⸗ reits in den vier westlichen Distrikten in Ausführung gedracht worden ist, werden viele Leute in den Stand gesetzt, sich ihren Lebensunterhalt zu gewinnen, und von schlechter Gesellschaft und üdlem Lebenswandel abgehalten. Am 7ten d. M. traf hier ein Expresser von Peking ein, welcher Chu, dem einstweilig fungirenden Gouverneur, die Nach⸗ richt brachte, daß der Gouverneur Le⸗hung⸗pin auf dem Rück⸗ wege begriffen sey. Er kehrt mit einer Pfauenfeder mehr auf seiner Mütze zurtck, die ihm vom Kaiser für seine geschickte Un⸗ terdrückung der Hainan⸗Insurrection verliehen worden ist.

*.n Am 23. Sept. wurde Macao und die Umgegend von einem

tigen Sturm, der sich bemahe dem näherte, was man in China n8 Firfuhng nennt, heungesucht. Ein Schreiden aus Macao sagt: „Solch eine Scene der Verwüstung durch Sturm hat sich in den letzten 30 Jahren nicht zugetragen. Die Wasserfluthen, die gegen Praya grande anstürmten, waren furchtbar. Große Steine und Granitblöcke wurden gegen die Häuser geschleudert und zer⸗

schmetterten dieselben. Der angerichtete Schaden ist bedeut von den Macaoer Fischerbooten werden allein gegen 100 vern Die Zahl der ums Leben gekommenen Menschen läßt sich gar nicht bestimmen. Die offiziellen Berichte der Chinest Behörden in Macao und Canton melden, daß bis jetzt 1,405 9 name an der Küste gefunden worden sind.“

Aus Corea meldet man Folgendes: „Eine⸗ enserer dels⸗Schiffe wurde im vorigen April durch einen ftigen an die Küste der Provinz Che⸗keang getrieben und litt daß Schiffbruch. Das Schiffsvolk rettete sich und en Theit Ladung, welche aus Tuch bestand. Als sie damit oeschäftigt ne ihre Güter am Gestade zu trocknen, wurden ste von einem Chinesen überfallen und geplündert. Dieser Vorfall ist dem ser zu Ohren gekommen, und er hat in seiner Weisheit besh sen, daß die Civil⸗ und Militair⸗Beamten der Küste dafin antwortlich gemacht werden sollen; zur Strafe sind ihna amtlichen Knöpfe so lange von den Mützen genommen, biß Räuber aussindig gemacht und die Güter den Coreanern zu erstattet seyn werden.“

Vor einigen Tagen hat sich hier ein Hong⸗Kaufmann, mens Chung⸗qua, ums Leben gebracht. Er hatte kurg; seine Zahlungen eingestellt und war dem Nan⸗ han zur wachung übergeben. Dieser hielt ihn nicht sehr streng, 8 ihm aber mit enger Einkerkerung unter gemeinem Diebszes wenn er ihm nicht die Summe von 3000 Dollars zahle.„ Drohung brachte ihn zu dem verzweifelten Entschluß, sich hängen. Man fand ihn au seiner Leiddinde hängend, m Füßen den Boden berührend, so daß er die Kniee gebogen! mußte, um sich den Tod zu geben.

Füemr

Ehdlerg.

In London erkrankten am 16. März 60 Personexn starben 35; im Ganzen waren bis dahin 871 Personen n und davon 455 gestorben. .

Preise der vier Haupt⸗Getreide⸗Arten 98 ür di ische Monarchie bedeutendsten Marktstaͤdten im Monat Februar L in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

Hafer

20 92 21

Namen der Städte. Weizen Y Neggen Gerste NAxhe.

66 1 39 31„2 762z 37 28

33 15 317. 16 127 37 25 3922z2 22 18 35 291½

28

Königsberg... . Memel... Insterburg . Rastenburg.. Neidenburg

Danzig..

Elbing..

Fe.

Graudenz.

Thorn...

Posen..

Bromberg

Fraustadt.

Rawitsch .

Kempen Berlin Brandenburg. 31ʃ1 G“ b 8 38 25 1 Frankfurt a. d. O.. 69 12 957 518 2518 Landsberg a. d. W.. 78 1 *25 -18113A3VJZA“ 1 8. 28 82 ö“ 2 ö56

2. 4

27 187 24 12

27

3 112 2

2.4 52 26 „1½ 24 ½ 21 1 2 ) 12 19

1912 18 72 18 127 16 12

221— .

3512 .

2

1☛

Breslau.. Grünberg. Glogau.. Liegnitz.. Görlitz Hirschberg. Schweidnitz Glatz Meiße.

Leobschütz.

—xꝙS

37p2 8n 38

3312

Saarbrück

nach einem monatli

Namen der Städte. Weizen V Roggen Magdeburg. 1 Stendal. Halberstadt. Nordhausen. Ersurt... Halle.... Vorgai... Münster.. Minden... Paderborn Dortmund

Imn A;. Elberfeld. Düsseldorf

Krefeld..

Wesel.. Klebe... 87* Etg Achen... 1 9 98 2 Malmedy Trier.

46¹*½ A 50 2 50 1I 48 ½ 33 2 491 = 43 †2 2 51. 3 A 70 1*½ 683

581„ 4 66 44 . 68 69 12 29 1 8 68

Kreuznach Simmern 82432“ Z1“

Durchschnitts⸗Preise

der 10 Preußischen Städte 4 Posenschen Städte 9 Brandenb. u. Pom⸗

merschen Städte.. 10 Schlesischen Städte 7 Sächsischen Städte 4 Westfäl. Städte . 14 Rheinischen Städte

50

53 027 44 1* 48 12 63 „1½

n u n ½

Meteorologische Beobachtung.

rgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger Tea; 1 10 Uhr. Beobachtung.

eEsvevrEasav’v.

Luftdruck . (331,7 Par. 331,7“ Par. 332,7“ 5,9 °R.

4,7* R. 6,52 R. + 2 8 °R. üß 2,2 ° R† 0,7° R. 1,1 ° R. 81 pCt. 55 pCt. 72 pCt. bedeckt. halbheiter. V regnig.

SW. SW. W. W. Nicht-Amtliche Cours-Notizen. Amsterdam, 20 März. g

Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttgg. Wetter... ’“ Wolkenzug.

Flußwärme 4,1 °R. Bodenwärme 3,2 °R. Ausdünstung 444. Niederschlag 17. 8

Nied. wirkl. Sch. 41 4 ½⅛. Kanz-Bill. 16 ⅛. 6 9 Anl. 92 ½⅜, 5 9 neue do.

79⁄. Oest. 58 Met. 83. Russ. (v. 18¾ ½) 91 ¼, do. (v. 183 1) 83 ⅛½.

. London, 17. März. F Bras. 45 ½. Griech. 28 ¾,. Mex. 26 ¾. Port. 49 ½.

Warschau, 21. März. Pfandbriefe 86 ¾¼ 87. Russ. Assign. 179 180.

Königliche Schauspiele. . Montag, 26. März. Im Opernhause: Hamlet, Trauerspie in 5 Abtheilungen. (Hr. Rott, Regisseur des Königl. Theaters zu Leipzig: Hamlet, als erste Gastrolle.) 3 Im Schauspielhaufe: 1) La mansarde des artistes, vaude- ville en 1 acte, par Seribe. 2) Yelva, pièce en 2 parties, ar Scribe. 8 Zu dieser Französischen Vorstellung sind Schauspielhaus⸗ Billets, mit Freitag bezeichnet, gültig.

Königstädtisches Theater. Montag, 26. März. Zum erstenmale wiederholt: Der Bar⸗

bier von Sevilla, komische Oper in Akten, aus dem schen, von Kollmann; Musik von Rossini. Auf vieles! ren wird Dlle. Hähnel im zweiten Alkte, bei der Scene un vier, eine Italjänische Arie von Pacecint: „II soave eà- tento“, einlegen.

Neueste Nachrichten.

Paris, 19. März. Einer im Laufe des gestrigen hier eingegangenen telegraphischen Depesche des Präfeh Rhone⸗Departements zufolge, sind die unter den Bes Generals Uzer von Lyon nach Grenoble abgesandten am 16ten dort eingetroffen. Die Nachrichten aus Grenn gehen immer nur noch bis zum 16ten Morgens wo die - daselbst noch nicht angelangt waren; die Ruhe war übte der Stadt vollkommen wiederhergestellt. Es ist hier eine tation aus Grenoble angekommen, welche die Regierung Lage dieser Stadt und des ganzen Departements ms Kenntniß setzen will. Der von hier nach Grenoble abhg General-⸗Lieutenant Delort, soll unterweges ein Truppen von 12,000 Mann zusammenraffen und mit diesem in! partement der Isore einrücken.

Paris, 19. März. 5proc. Rente pr. compt. 95. 9heg 95. 95. 3proc. pr. compt. 69. sin cour. 69. 5. 5prue⸗ sin cour. 79. 85. 5 proc. Span. Rente perp. 55 Röm. Anl. 78¼. 5proc. Belg. Anl. 77. Meu

Fraukfurt a. M., 22. März. Oesterr. 5proc.

87 ½. 4proc. 77 7.„½. 77 18 ½. 2 z proc. 44 ½.

176 ½. Br. Poln. Loose 56 ⅞. 56 ½.

Riedacteur John. Mitredacteur Cottel. anmnnü— 8 9 SGSehruckt bei A. W. 90

kait und Sorgfalt zum Besten zehildeten Jugend, den St.

tbe Militair und den Russischen

was in dieser Hagegen hört

ischen Kirchspiels herrscht in diesem

ndische Gold⸗ und Silbermünzen in

erden, der nanz⸗M.

ahren Werth in Russischem Gold und Silber bekannt zu machen,

Hil

n Oesterreichischer Thaler 1 erec etwas über 357 Pud

Dräfekten des Rhone⸗Departements

1proc. 19 ½¼. Br. Aciien 1376. 1374. Part.⸗Obl. 123 ½. 123. Loose gzu! en Besehle des Generals von Uzer nach Grenoble abgegangenen

er hat nicht gestattet ges angen zu lassen. legangenen unft der T

Berlin, Dienstag den 27sten

1832.

2₰ 7. 2

—— S

Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den Ritterguts⸗Besitzer und herigen Kammergerichts⸗Referendarius von Tucholka zum drath des Kreises Allenstein, im Regierungs⸗Bezirk Königs⸗ g, zu ernennen geruht.

Angekommen: Der Kaiserlich Russische Hofrath von folier, als Courier von St. Petersburg.

Abgereist: Der General⸗Major und Commandeur der 6ten vallerie⸗Brigade, Freiherr von Lützow IJ., nach Torgau.

Zeitungs⸗Nachrichte

Rußland. b St. Petersburg, 17. März. Se. Majestät haben dem er⸗Direktor der Pagen⸗ und Kadetten⸗Corps, General der In⸗ terie, General⸗Adjutanten Demidoff, zur Belohnung für seine gjährigen eifrigen Dienste und für die Beweise seiner Thätig⸗ der in jenen Militair⸗Schulen Wladimir⸗Orden erster Klasse ver⸗ en. Durch Allerhöchst bestätigte Sentenzen des Kriegsgerichts 10. Febr. sind nachbenannte Individuen zur Entsetzung, riust des Vermögens und Verbannung nach Sibirien auf An⸗ elung verurtheilt worden: Der Schlachciz Cyprian Gorodezki s Wolhynien, weil er mit einer Rebellenrotte unter Anführung Gutsbesitzers Stezki als dessen Adjutant gemeinschaftliche ache gemacht und bei Wladimir in einem Gefecht gegen die ssischen Truppen gekämpft, bei welcher Gelegenheit er verwun⸗ und mit den Waffen in der Hand gefangen genommen wurde; Gutsbesitzer Nikolaus Grocholski und der Edelmann Gideon odorowitsch, weil ste den Eid der Treue brachen, sich freiwillig Empörern im Owrutscher Kreise anschlossen, den Rebelleneid

60 WMsteten und sich bewaffneten; das über den Letzteren ausgespro⸗

ne Urtheil ist jedoch aus Rücksicht auf seine Jugend dahin ildert worden, daß er als Soldat in die Sibirischen Linien⸗

egimenter versetzt wird; der Lehrer Hippolyht Klimaschewski, der zilnaer Student Mazzei Lissezkit

und der Schlachciz Joseph Na⸗ K, weil ste während der allgemeinen Verwirrung Wilna ver⸗ ßen, sich den Empörern anschlossen und gegen die Russischen uppen kämpften; die beiden Letzteren werden indeß ebenfalls, s Rücksicht auf ihre Jugend, als Soldaten in die Sibirischen ien⸗Regimenter versetzt; zu Entsetzung und Verschickung auf vangsarbeiten ist der Fähnrich des 6ten Jäger⸗Regiments, erander Anikejeff, verurtheilt, weil er, am 9. April 1831 in

kengrow, wo er krank lag, in die Hände der Polnischen Em⸗

ter gefallen und darauf nach Warschau gebracht, ungezwungen i Wunsch zu erkennen gab, bei den Rebellen Dienste zu neh⸗ en, welches er zuerst dem Oberst Jablonski, dann dem General ukowiezki und endlich der Kriegs⸗Kommissson eröffnete und letzt auch durchsetzte, obgleich die Polen ihn lange nicht an⸗ llen wollten, sondern ihn vielmehr mit Verachtung ansahen; wurde demnächst der sogenannten Ehrengarde beigezählt, in lcher Offiziere mit einem monatlichen Gehalt von 170 Gulden Dienst der Gemeinen verrichteten; als Anikejeff in dieser genschaft mit Tornister und Flinte bei den gefangenen Russi⸗ hen Offizieren Wache hielt, gab er auch ihnen den Rath, sei⸗ m Beispiel zu folgen, und erging sich dabei in Schmähungen gen die Russische Regierung 19 gegen das Russi⸗ del. 1

Aus Riga vom 7ten d. M. wird gemeldet: „Der Durch⸗ arsch der Kaiserlichen Garden, der am 27. November v. J. be⸗ un, hat mit dem 29. Februar geendet, jedoch werden noch Re⸗ inenter anderer Tru, zen⸗Gattungen erwartet. Unsere Heer⸗ aßen sind von Schnee völlig frei, und die Zufuhr zur Axe, Jahreszeit sehr Ungewöhnliches, ist ziemlich stark. man zuweilen darüber klagen, daß wenig Bestel⸗ Fremde einlaufen. Unter den Kindern des Sun⸗ 1 Jahre eine sehr große terblichkeit in Folge des Scharlachfiebers.“

Am 14ten d. M. starb hier der als Zeichner berühmte Or⸗

ngen aus der

wski; er wurde im Jahre 1777 zu Warschau geboren.

Da an einigen Orten in den inneren Gouvernements aus⸗ Umlauf gekommen sind hat, daß dieselben zu einem Preise angenommen ihren eigentlichen Werth übersteigt, so hat es das inisterium für nöthig erachtet, eine Tabelle über deren

dman bemerkt

zwar soll danach ein Französisches Zwanzig⸗Frankenstück Rudel 48 Kopeken Gold, ein Spanischer Piaster 1 Rubel Kop. Silber, ein Framzösisches Fünf⸗Frankenstück 1 Rub. 24 Kop. Holländischer Thaler 1 Rub. 33 ½ Kop. Silber und Rub. 28 ¼ Kop. Silber gelten. Die Ausbeute von Gold im Ural betrug im verflossenen und die von Platina etwas über

11“

ilder, ein

4 Pud.

ö111X“““ „Paris, 19. ärz. Der Montteur meldet: „Eine von dem eingesandte telegraphische De⸗ e vom 18ten benachrichtigt die Regierung, daß die von Lyon unter

appen dort am 16ten angekommen sind.

Das schlechte Wet⸗ ‚das Ende dieser Depesche bis hierher ge⸗ . Die von den Grenobler Behörden direkt ein⸗ Berichte, die ebenfalls vom 16ten, aber vor der An⸗

ruppen, geschrieben sind, melden, daß in der Stadt

ten schwere Verletzungen empfangen.

fortdauernd Ruhe herrschte. Erst heute oder morgen wird ein ausführ⸗ licher Bericht über das Einrücken der Truppen in Grenoble und über die Vollziehung der zur Befestigung der wiederhergestellten Ordnung angeordneten Maßregeln eingehen können. Ohne Zweifel wird dieser Bericht das Ende der durch die Ereignisse vom 12ten und 13ten verursachten Aufregung melden und die Versicherung bekräftigen, daß Alles wieder in sein gewöhnliches Geleise zurückgetreten ist. Der General Delort, dessen Abrelfe in der Nacht vom 17ten auf den 18ten wir gestern meldeten, wird bei seiner Ankunft diesen Stand der Dinge, über welchen die von dem Königl. Gerichts⸗ hofe angeordnete Untersuchung hoffentlich vollkommenes Licht verbreiten wird, nur zu befestigen haben. Schon jetzt aber füh⸗ len wir das Bedürfniß und erfüllen die Pflicht, die gehässigen Beschuldigungen zurückzuweisen, welche lügenhafte Korresponsenz⸗ Mittheilungen und die Grenobler Blätter, die von den hiesigen ohne Sichtung ausgeschrieben werden, gegen Truppen gewagt ha⸗ ben, deren Benehmen nur bei denen Tadel fand, für die ein Vor⸗ wurf darin enthalten war. Aus den vorliegenden Berichten erhellt, daß das 35ste Regiment, dessen Belstand bei den Scenen des 11ten, 12ten und 13ten gesetzlich nachgesücht wurde, nur seine Pflicht, und zwar mit eben so viel Klugheit als Hingebung, gethan hat. Oberst, Offiziere, Gemeine, alle verdienen Lob, und wir beeilen uns um so mehr, dies auszusprechen, als der Geist des Aufruhrs, nachdem er mit seinen Unternehmungen gescheitert, sich jetzt durch die Lügen zu rächen sucht, die er gegen dieses tapfere Re⸗ giment anhäuft. Bei jenen Scenen der Unordnung wurden die den Ruhestörern gegenüber stehenden Detaschements dieses Regiments mit Verhöhnung, Gewaltthätigkeiten, Steinwürfen, kurz mit allen möglichen Beschimpfungen überschüttet, und wenn etwa 50 Mann sich auf einem Punkte genöthigt sahen, von ihren Waffen Gebrauch zu machen, so geschah dies nur in dem Falle rechtmäßiger Vertheidigung und um sich den Versuchen zu widersetzen, die gemacht wurden, um sie zu entwaffnen. In allen anderen Fällen haben die Trup⸗ pen sich darauf beschränkt, die zusammengerotteten Haufen mit dem Gewehr im Arm, auf Ansuchen der Behörde und nach den gesetzlichen Aufforderungen zum Auseinandergehen, zurückzudrän⸗ gen. Soll denn der Soldat sich beschimpfen, schlagen und ent⸗ waffnen lassen? Versteht man so die gesetzliche Freiheit, die mi⸗ litatrische Mannszucht und die Ehre der Französischen Ulniform? Leider haben Verwundungen stattgefunden, und zwar haben ei⸗ nige von Steinen und zerbrochenen Flaschen getroffene Solda⸗ Die Zahl und die Gefähr⸗ lichkeit der Verwundungen, die auf Seiten der Unruhestifter und de⸗ rer, die sich durch ihre unbesonnene Anwesenheit inmitten der Volks⸗ haufen der Gefahr aussetzten, stattgefunden haben, ist übertrieben worden. Nach den eingegangenen Berichten sind nur 9 bis 10 Personen verwundet worden, und bis jetzt ist keine derselben in Gefahr. Uebrigens wird die gerichtliche Untersuchung alle That⸗

sachen aufklären und die falschen Eindrücke berichtigen, welche die

Anstifter der. Umuhen zu verbreiten ein Interesse haben; sie wird ohne Zweifel auch das Geheimniß der thätigen Theilnahme von Indivrduen, die nicht zu den Bewohnern der Stadt gehören, an diesem Ereignisse und der ungesetzlichen Wirksamkeit bewaffneter Personen, die weder zur National⸗Garde noch zu den Truppen gehörten und sich gewaltsam an deren Stelle zu setzen such⸗ ten, durchdringen. Jedwedem soll Gerechtigkeit zu Theil werden; die Regierung läßt dieselbe bereits den Truppen, dem Präfekten und dem General⸗ Prokurator widerfahren, der sich so fest als gesetzlich bei jenen Vorfällen benahm, welche, wie groß auch die vorübergehenden Unordnungen gewesen seyn mögen, doch nur dann wirkliche Wichtigkeit erhalten würden, wenn die Regierung dabei nicht mit derjenigen Entschiedenheit und Energie verführe, die man von ihr zu erwarten berechtigt ist, und die ste, wenn es Noth thut, zu entwickeln niemals er⸗ mangeln wird.“

Die heutigen Blätter sind mit aus den gestern hier einge⸗ gangenen Lyoner und Grenobler Blättern entlehnten Details über die Unruhen in Grenoble angefüllt, denen wir als Nachtrag zu den bereits gegebenen Nachfolgendes entnehmen: „Der Praäͤ⸗ fekt, Hr. Maurice Duval, welcher erfahren hatte, daß der Mas⸗ kenzug, der bereits am Tage so viel Aufregung hervorgebracht hatte, am Abende des 11ten abermals auf dem angekündigten Maskenballe erscheinen sollte, ließ, um neuen Unordnungen vor⸗ zubeugen, den Ball absagen; demzufolge wurde das Schauspiel⸗ haus nach beendigter Vorstellung geschlossen. Um sich für die Störung des Vergnügens zu rächen, brachten die jungen Leute, die den Maskenzug veranstaltet hatten, Abends um 9 Uhr dem Präfekten eine Spottmussk, unter dem Geschrei: Fort mit dem Präfekten! Es lebe die Republik! Das Geschrei nahm zu, als ein Polizei⸗Commissair einen der Ruhestörer festnahm und ins Gefängniß abführte; vor letzterem versammelte sich sogleich eine Volksmenge und versuchte die Thüren zu sprengen, um den Ver⸗ hafteten zu befreien. Der Wachtposten widerstand muthig, und bald kam eine Compagnie des 35sten Regiments herbei. Die Soldaten wurden mit Steinen und zerbrochenen Flaschen gewor⸗ fen und mußten zu ihrer Vertheidigung die Bajonnette vorhal⸗ ten und die Umuhestifter, welche sie zu entwaffnen suchten, an⸗ greifen, wobei einige Personen verwundet wurden. Das Volk verlief sich, und Alles schien zur Ordnung zurückgekehrt zu seyn, als am folgenden Morgen eine Menge von Studenten nach der Präfektur zog, alle Eingänge besetzte und sich in Schmähungen gegen den Präfekten und die Regierung erzoß. Die Behörden ließen Truppen herbeikommen, und die Polizei⸗Kommissarien die gesetz⸗ lichen Auffoxderungen an die zusammengerottete Menge ergehen. Es wurde abermals mit Steinen geworfen, man suchte das Pfla⸗ fler aufzureißen und Barrikaden zu errichten, aber nachdem der General und der Präfekt sich auf den St. Andreas⸗Platz be⸗ geben und zahlreiche Truppen⸗Albtheilungen nach allen Richtun⸗ gen hin ausgesandt hatten, leisteten die Ruhestörer keinen langen Widerstand; die Barrikaden wurden genommen und einige Per⸗ sonen verhaftet. Um Mitternacht war die Ordnung wiederher⸗ gestellt. Am folgenden Tage um 8 Uhr versammelte sich die National⸗Garde, die bis dahin der Aufforderung der Behörde nicht gefolgt war, in großer Anzahl. Der Praͤfekt hatte von

dem Maire verlangt, sie aufs neue zusammenzuberufen und unter den Befehl des Generals zu stellen. Dieser be⸗ fahl ihr, alle Posten zu besetzen; die Truppen zogen sich in ihre Kasernen zurück. Eine Bande von Individuen, die nicht zur Nationalgarde gehörten und von einem gewissen Vasseur an⸗ geführt wurden, wollte den General gefangen halten; er wurde aber bald in Freiheit gesetzt und begab sich in eine der Kasernen; der Präfekt hatte bereits dasselbe gethan; er war 12 bis 15 mit Säbeln und Pistolen bewaffneten Individuen, die in das Prä⸗ fektur⸗Hotel und selbst in das Zimmer des Präfekten gedrungen waren, mit Mühe entkommen. Die Lyoner Blätter geben die Amzahl der am Abend des 12. verwundeten Personen auf 15 bis 20 an. Alle hiesige und Lyoner Zeitungen stimmen übrigens darin überein, daß diese ganze Bewegung hauptsächlich durch ein Frei⸗Corps von 200 nicht zur Stadt gehörigen jungen Leuten bewirkt worden sey. Leider bestätigt es sich, daß es in Nimes, Vigan, Lunel, Amilhan, Saumieres zwischen den An⸗ hängern der jetzigen und der vorigen Regierung in den Tagen vom 6ten bis zum 12ten d. zu mehr oder weniger bedeutenden Reibungen gekommen, und daß in einigen dieser Orte Blut ge⸗ flossen ist.“

Der Temps bemerkt über die Vorfälle in Grenoble unter Anderem Folgendes: „Die Grenobler Unruhen sind durch einen Maskenzug veranlaßt worden; wir lesen in der Geschichte der Zeit, daß unter Ludwig XV. noch viel unschicklichere Masken⸗ züge auf den Pariser Smaßen sich zeigten, und daß die Polizei sich kaum damit zu schafen machte. In England giebt es Kar⸗ rikaturen und Prozessionen in Menge, die Behörde bekümmert sich aber nicht im mindesten darum. Wie hat eine Regierung, die sich stark nennt, aus einem Spaße, den die Inquisition an einem Karnevals⸗Tage in Rom duldete, eine ernste Sache ma⸗ chen können?“

Eine Deputation der Stadt Grenoble ist gestern hier ange⸗ kommen, um der Regierung den Zustand der Stadt und des Departements, so wie die Ursachen der Unruhen, darzulegen und Verhaltungsbefehle einzuholen. .

Das Ministerium der auswärtigen Alngelegenheiten zerfiel bisher in zwei Directionen, eine für den Süden, die andere für den Norden; jede derselben war wieder in drei Sectionen ge⸗ theilt, von denen eine das Politische, die zweite die Konsulate und die dritte das Contentiöse umfaßte. Das Ganze ist jetzt zu einer neuen Organisation umgeschmolzen; das Departement wird in zwei besondere Directionen getrennt. Die gzanze Politik wird in die Hand des Herrn Desages als Direktors konzentrirt, der die Herren Cintrat und v. Vieil Castel zu Unter⸗Direktoren erhält; die Konsulate bilden eine Direction, zu deren Chef Hr. Desaugiers, General⸗Konsul in Neapel, und zu Unter⸗Direktoren die Herren v. Lambert und Fleury ernannt sind. Herr Bresson, Chef e. Hereen kolle, nimmt seinen Abschied und erhaͤlt Herrn Feuillet zum Nachfolger. Das Archiv bleibt unter Herrn Mignet; Unter⸗Direktor ist Herr v. Hauterive. Der bisherige Chef der zweiten poltischen Abthei⸗ lung, Baron Deffaudis, ist zum Gesandten in Mexiko ernannt.

Die Advokaten von Toulouse, Besangon und Pau sind den Prinzipien, worauf das Gesuch um Revision des Prozesses des Marschalls Ney begründet ist, beigetreten.

Das Linienschiff „Algesiras“ ist am 14ten d. mit dem Afri⸗ kanischen Jäger⸗Regiment an Bord von Toulon nach Oran un⸗ ter Segel gegangen. I1ö1“n

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 19. März. Viele Irländische Bittschriften in Be⸗ zug auf Parlaments⸗Reform, Zehnten und Unterrichtswesen wur⸗ den vom Marquis von Sligo, Lord King und vom Bischof von Exeter überreicht. Lord Roseberry machte den bereits früher von ihm angekündigten Antrag auf einen besonderen Aus⸗ schuß zur Untersuchung des Verfahrens bei den Wahlen der Schottischen repräsentativen Pairs. Der Antrag wurde geneh⸗ migt. Das Haus vertagte sich um 6 Uhr Abends.

Unterhaus. Sitzung vom 19. März. Oberst Da⸗ vies fragte, ob es wahr sey, daß Capitain Sartorius, der be⸗ kanntlich mit der Expedition Dom Pedro's, als Schiffs⸗ Befehlshaber derselben, abgegangen ist, dieserhalb aus den Dienst-⸗Listen der Großbritanischen Flotte gestrichen worden sey? Sir James Graham antwortete, daß Capitain Sar⸗ torius nicht sowohl deshalb, als weil er ohne Urlaub abwesend sey, von der Liste gestrichen worden. An der Tages⸗Ordnung war die dritte Lesung der vFöb auf welche Lord John Russell antrug. Lord ahon trat sofort mit dem

Amendement auf, daß diese Lesung auf 6 Monate verschoben werde. Die Veränderungen, sagte er unter Anderem, die in den letzten 150 Jahren sich zugetragen hätten, machten eine Reform nicht allein nicht nothwendig, sondern sogar überflüssig. Die Bill sey ein Angriff gegen die Vorfahren und werfe einen Schand⸗ fleck auf frühere Regierungen. Noch mehr aber als die Briti⸗ schen Institutionen sey das Volk selbst durch die Bill bedroht, die von unverkennbarer revolutionnairer Tendenz waͤre. Eine gemã⸗ ßigte Reform würde die Wünsche des Englischen Volkes völlig zufriedenstellen. Er spreche freilich nicht von den Radicals (hört, hört! ruft Herr Hunt; man lacht;), sondern meine das mäßig gewerbfleißige Volk Englands. Dieses Volk habe von der vort gen Verwaltung einen Finger verlangt, den man ihm verwei gert hätte, und jetzt beeile man sich, ihm eine ganze Hand an⸗ zubieten. Dem ehrenwerthen Mitgliede für Kerry (Hrn. O'Con⸗ nell) habe die Regierung dadurch neuen Stoff zu Aufregungen gegeben, was ungemein zu bedauern wäre. Man habe das Volk gelehrt, zwei verschiedene Begriffe, Anomalie und Mißbrauch, mit einander zu verwechseln, und nun wäͤre es schwer, diesen Irthum, der einmal um sich gegriffen, wieder zu vertilgen. Zu spat möch⸗ ten einmal die Haͤnser Cavendish und Ruffell einsehen, daß zwischen kleinen Burgflecken und großen Landgüttern und anderen Besitzungen ein innerer Zusammenhang stattfinde, und daß sie sich gegenseitig unterstützten und hielten. Die Bill würde

nur den Erfolg haben, daß vermögende und talentvolle Männer