hbören möchtet; ich habe aber keine Lust,
vbe“— Im Garten der Tuilerieen sind jetzt zwei neue Marmor⸗ gruppen aufgestellt worden, deren eine Kadmus im Kampfe mit dem Drachen und die andere Theseus darstellt, wie er den Mi⸗ notaurus tödtet; die erstere ist von Herrn Dupaty, die letztere von Herrn Ramey Sohn verfertigt. Zwei neue in wöchentlichen Lieferungen erscheinende Blätter werden von den Journalen angekündigt. Das eine, „le Reno⸗ vateur“ betitelt, wird im Karlistischen, das andere, „la Propa⸗ gande“, im ganz entgegengesetzten Sinne redigirt seyn.
In dem Prozesse wegen des Komplotts in den Thürmen
der Notredame⸗Kirche wurde gestern das Zeugen⸗Verhör fortge⸗ setzt, aus dem sich indessen kein einziger neuer Umstand ergab. Der Chef der Municipal⸗Garde, Herr Carlier, der aufgefordert wurde, einen im Laufe der Verhandlungen als Anstifter des Kom⸗ plotts bezeichneten Agenten der geheimen Polizei namhaft zu ma⸗ chen, weigerte sich, dies zu thun. Gegen den Schluß der Siz⸗ zung ließ aber der Polizei⸗Präfekt dem Prästdenten des Assisen⸗ hofes den Namen des Agenten anzeigen, der demzufolge ver⸗ nommen werden wird. Einem Beschlusse der Anklage⸗Kammer des Königl. Ge⸗ richtshofes zufolge, soll der ehemalige Central⸗Kassirer des Schaz⸗ zes, Hr. Keßner, unter der Anklage, eine dem Staate gehörige Summe von mehr denn sieben Millionen veruntreut zu ha⸗ ben, vor den Assisenhof gestellt werden. Briefen aus der Vendée zufolge, haben die Chouans am 16ten d. M. bei Ancenis zwölf Soldaten und einige Gendar⸗ men angegriffen; der Kampf dauerte einige Stunden; drei Chouans und ein Sergeant wurden getödtet und der die Gen⸗ darmen anführende Lieutenant verwundet.
Sroßbritanien und Irland.
London, 20. März. Mit der Gesundheit Sr. Königl. Hoheit des Herzogs von Cumberland geht es täglich besser.
Es ist hier in diesen Tagen ein Werk des Herzogs von Reweastle, unter dem Titel: „Eine Adresse an alle Klas⸗ sen und Stände Englands“, erschienen. Die Times sagt unter Anderem darüber: „Der Herzog von Neweastle, nicht zufrieden mit der Opposttion, welche er der Reform⸗Bill im Oberhause entgegensetzen kann, hat noch eine Broschüre gegen
die Reform geschrieben. Bevor wir uns auf Erörterung dersel⸗ ben einlassen, oder Auszüge daraus mittheilen, wollen wir auf⸗ richtig bekennen, daß es uns Vergnügen gewährt, einem Mann von Sr. Gnaden hoher Stellung als Schriftsteller zu begeg⸗ nen. Die Handlung an und für sich macht ihm immer Ehre, wie sie auch immer ausgeführt seyn möge. Es spricht auch für die Aristokratie dieses Landes im Allgemeinen, daß man so viele Mitglieder in ihren Reihen findet, die im Stande sind, ihre Mitbürger zu belehren, oder wenigstens ihren eigenen Meinungen durch die Feder und durch die Presse größere Wirk⸗ samkeit zu geben. Und wenn es, wie wir gewiß glauben, nie⸗ mals eine Zeit gegeben hat, wo der Adel so viel Personen von Talent und Fähigkeit unter sich gezählt hat, so verdankt er es jener allgemeineren Verbreitung der Wissenschaften, hinter welcher zurückzubleiben eine Schande gewesen seyn würde, und die zu behindern und zu unterdrücken das Ziel Sr. Gnaden und derje⸗ nigen ist, welche unglücklicherweise seine Ansichten theilen.“ — Eine andere in diesen Tagen erschienene Flugschrift erregt ebenfalls die Aufmerksamkeit der hiesigen Blätter. Der Titel derselben ist: „Die Prärogative, Pairs zu creiren.“ Der Verfasser beleuchtet diese Frage nach allen Seiten hin und sucht die Nothwendigkeit einer Pairs⸗Creirung zu erweisen. Der Sun sagt unter Anderem darüber: „Es ist nutzlos, darüber zu streiten, ob die Constitution verändert werden soll, wenn eine solche Veränderung zum Vortheil des Volkes für nothwendig erachtet wird. Man kann eben so wenig von der Constitution sagen, daß sie bleiben soll, was sie früher war, als man dies von Kunst, Wissenschaft, Gewerbfleiß u. s. w. sagen kann. Eine Constitution ist den Umständen unterworfen und muß sich auch den Veränderungen der Umstände fügen. Der König besitzt seine Prärogative zum Heil des Volkes und muß gelegentlich zum Vortheil desselben davon Gebrauch machen. Diese Gele⸗ genheit ist nun gekommen, und die ganze Nation blickt auf die Minister des Königs, denen die heilsame Ausübung der Präro⸗ gative obliegt.“
Aus Dublin wird gemeldet, daß der St. Patricks⸗Tag daselbst mit lebhafter Feier begangen worden ist. Es wurde die gewöhnliche Musterung über die Truppen gehalten, der eine große Menge Volkes beiwohnte. Der Marquls von Anglesey wurde mit großem Jubel begrüßt, als er sich am Fenster des Palastes zeigte. Er trat sogleich auf den Balkon, winkte mit der Hand und sagte: „Jungens! Ich weiß, daß Ihr gern eine Rede jetzt eine zu halten. Ich hoffe, daß Ihr heute keinen Zank und Hader mit einander haben werdet. (Nein, nein!) Ich wünsche Irland Glück und Heil! (Beifall.) Lange lebe unser guter und patriotischer König! (Stür⸗ mischer Beifall.) Ich hoffe Euch Alle am nächsten St. Pa⸗ trick's⸗Tage in Frieden, Gesundheit und Glück wiederzusehen.“ Diese wenigen Worte wurden mit enthustastischem Beifall auf⸗ genommen und die öffentliche Ruhe auf keine Weise geflört.
88 Den am 17ten d. hier eingegangenen Briefen aus Jamaika zufolge, war der dorkige Aufstand am 1. Februar noch nicht ganz gedämpft, indem sich nahe an 20,000 Schwarze bewaffnet und in die Gebirge verbreitet haben, wo sie eine drohende Stellung gegen die Militairmacht angenommen haben 1““
Riederlande.
Aus dem Haag, 22. März. Des Königs Majeflät ha⸗ ben dem General Herzog Bernhard von Sachsen⸗Weimar einen kostbaren Ehrendegen geschenkt, der dem tapferen Feldherrn dieser Tage be, Se. K. H. den Prinzen von Oranien überreicht worden ist.
Die heutige Staats⸗Courant enthält eine Königl. Ver⸗ ütung vom 16ten d. M. in Bezug auf die Ausführung der im Gesetze vom 6ten Jan. d. J. angeordneten Errichtung eines zweiten großen Buches der Niederländischen Schuld für Obliga⸗ ionen, welche 58½ Zinsen tragen sollen.
Unsere Zeitungen theilen Folgendes aus einem Handelsschrei⸗ ben vom Vorgebirge der guten Hoffnung vom 22. No⸗ vember mit: „Wir hoffen, daß gegenwärtiges Schreiben Sie unter ruhigeren und erfreulicheren Umständen antreffen werde, als die waren, in welchen Sie sich seit geraumer Zeit befunden haben. Wir geben Ihnen die Versicherung, daß die Einwohner dieser Kolonie beim Eintreffen der Nachricht von der in den Nie⸗ derlanden geschehenen Revolution ihrer noch immer Holländischen Gesinnung gegeben haben, wel⸗ che Gesinnung, neu erweckt durch die Unterdrückun , die man über Holland bringen wollte, uns mit gerechtem tolz erfüllte, als wir von dem tapferen Widerstand der Holländer vernahmen und nun auch den Sieg erfuhren.“ — Aus einem anderen
reiben geht hervor, daß eine Anzahl der achtungswürdigsten
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ganz unverkennbare Beweise 1 und den Westboten zu verbrennen.
v111111A1X“X“ Kolonisten Anstalten träfen, um den zehntägigen Feldzug der Holländer durch ein glänzendes Gastmahl zu feiern.
Brüssel, 21. März. In der gestrigen Sitzung der Re⸗ präsentanten⸗Kammer wurde die Berathung über das Budget des Finanz⸗Ministers fortgesetzt. Bei dem Artikel über die Civilliste erhob sich eine lebhafte Debatte über die Frage, ob die Kammer über diesen Artikel abstimmen dürfe oder nicht. Die Herren Lebeau, Destouvelles und von Meulenaere erklärten sich dagegen. Sie stützten sich darauf, daß die Civil⸗ liste für die ganze Dauer der Regierung bewilligt worden sey. Wenn man nun beschlösse, jedes Jahr von neuem darüber ab⸗ zustimmen, so müsse man auch annehmen, daß eine Verwerfung möglich sey; dadurch würde man aber in Widersprüch mit der Verfassung gerathen. Die Herren Ch. von Brouckere, Le⸗ clereq, Brabant, Delhougne, Fallon und Angillis widersprachen dieser Ansicht. Sie behaupteten, daß, dem Arti⸗
kel 115 der Constitution gemäß, alle Staats⸗Ausgaben jährlich
von der Kammer bewilligt werden müßten, und daß der Rech⸗ nungshof keine Kredite genehmigen könne, die nicht vorher von den Kammern votirt worden wären. Die Kammer schloß sich dieser letzteren Ansicht an und genehmigte darauf die für die Civilliste bestimmte Summe von 1,300,000 Fl. Nach Bewilli⸗
ung einer Summe von 10,000 Fl. für den Senat und 159,026
l. für die Repräsentanten⸗Kammer ging man zur Berathung des Budgets des Justiz⸗Ministers über.
„In der heutigen Sitzung wurde die Diskussion über das Budget des Justiz⸗Ministers geschlossen und mit dem Minsste⸗ rium der auswärtigen Angelegenheiten begonnen. Herr v. Meu⸗ lenaere rechtfertigte in einem ausführlichen Vortrage (auf den wir morgen zurückkommen werden) die für seine Verwaltung in Antrag gebrachten Summen und gab die Versicherung, daß die Regierung weder Vorschläge zur Modistzirung des riedens⸗Trak⸗ tats empfangen habe, noch annehmen werde. r drückte die Hoffnung aus, daß er nach dem 3lsten d. M. zufriedenstellendere Mittheilungen werde machen können.
Ueber den finanziellen Zustand Belgiens giebt das nal d’'Anvers folgende Uebersicht: Das Budget der ordentlichen Einnahmen betragt 31,421,927 Fl. Die Rothschildsche Anleihe bringt ein 17,400,000 Fl. Von der Anleihe von 48 Mill. sind noch 24 Mill. übrig; diese sollen nach Abzug der Kosten ein⸗ 111“*“ . 19,200,000 Fl.
Summa sämmtlicher Einnahmen.. . 68,021,927 Fl. Das Budget der ordentlichen und außerordentli⸗
chen Ausgaben für 1832 beläuft sich auf 89,394,048 Fl.
Destzit... u 21,372,121 Fl. Nach den Summen, die von der Kammer bereits
bewilligt worden sind, und mit Rücksicht auf die
Reductions⸗Vorschläge der Central⸗Section kann
man annehmen, daß die Herabsetzungen in den
Budgets sich höchstens auf... 2,000,000 Fl.
belaufen werden. EI1A“ Es wird sich also darum handeln, ein Defizit von 19,372,121 Fl. entweder durch Vermehrung der Einnahmen, oder durch außer⸗ ordentliche Mittel zu decken. 8
Die Emancipation sagt in ihrem heutigen Blatte: „Wir
glauben versichern zu können, daß England und Frankreich den Entschluß gefaßt haben, endlich den chwierigkeiten ein Ende zu machen, welche die Ausführung des Traktates vom 15. Nov. so lange verzögert haben. den Entschluß angezeigt, die Konferenz, falls die Ratificationen nicht am 31sten d. M. eingegangen seyn würden, aufheben, son⸗ dern auch eine neue Versammlung, aus den Bevollmächtigten Englands, Frankreichs und Belgiens bestehend, bilden zu wollen. Der Austausch der Ratificationen des Traktates in Betreff der Festungen ist ebenfalls auf den 31sten d. M. festgesetzt worden.“
Deutschland.
München, 22. März. (Nürnberger Korrespondent.) Neuestem Vernehmen nach, wird Se. Majestät der König in den ersten Tagen des April die Reise nach Italien (nach den Bädern von Ischia bei Neapel) antreten und am 25. Juni, also bis zum Frohnleichnamsfeste, wieder hier eintressen. — Se.
Jour⸗
00 0000
Schloß nach Ellingen begeben.
München, 21. März. Ein von der Staats⸗Zeitung heute mitgetheiltes, vom Rhein 15. März datirtes Schreiben eines Privatmannes über die Revolution in Rhein⸗Baiern ent⸗ hält nebst Anderem Folgendes: „Auswärtige Blätter haben von Aufregung der Gemüther in den Deutschen Rhein⸗Provinzen, namentlich im Baierschen Rhein⸗Kreise, gesprochen; sie haben Ausbrüche eines Aufstandes gemeldet, welchen sie als den Anfang einer ganz Deutschland umfassenden Revolution anzukündigen geneigt schienen. Die Anwohner des Rheins haben diese Nach⸗ richten zu würdigen gewußt, indem sie dieselben als thörichte Ersindungen verspotteten. Der Rhein⸗Baier fühlt sich frei in seinem gegenwärtigen, durch die Gesetze geschützten Zustande; er weiß, daß, seit der Wiedervereinigung mit Baiern, er viel Gutes dem regierenden Fürstenhause verdankt, dessen Wiege dieses Land war, in welchem noch immer die alte Preue, mitten unter allen Stürmen der Zeit, in ihrer ganzen in⸗ neren Biederkeit fortlebt. Sonach war die angebliche Aufregung der Gemüther nichts anders, als eine lebhafte Theilnahme an den politischen Ereignissen der Welt, ohne daß es den einzelnen Bewohnern und noch weniger den Massen eingefallen wäre, die Pariser Juliusrevolution auf irgend eine Weise nachahmen oder parodiren zu wollen. Auf solche Abwege konnten sich nur ein Paar Journalisten verirren, welche, ohne Kenntniß des Sinnes und Charakters der Rheinbaiern, sich einbildeten , sie würden so⸗ gleich Tausende im Volke zum Aufruhr bereit finden, sobald sie einige den Jakobinern von 1791 entlehnte Phrasen drucken ließen. Es stehen aber die Blätter dieser Farbe bei dem Volke nichts we⸗ niger als in großer Achtung, daher auch nicht von fern zu be⸗ sorgen gewesen wäre, als könne ein Aufruf zur Empörung das Volk zu gesetzwidrigen Handlungen verführen. Die Bewohner von Zweibrücken und der Umgegend sind vielmehr erbittert über die Ura⸗ triebe einer nur allzubekannten Partei, deren Mitglieder leicht zu zählen sind; sie würden vielleicht ihren Unwillen über diese Umtriebe bethätigt haben, wären sie weniger von der Hei⸗ ligkeit der Gesetze und von der Kraft der Regierung überzeugt, welche dem Unwesen ein Ende zu machen wissen wird. Män⸗ ner aus dem Volke haben sich begnügt, in Speyer und Zwei⸗ brüicken an mehreren öffentlichen Orten die Deutsche Tribüne Als Gegenstück zu den be⸗ rüchtigten politischen Vereinen hat sich in Speyher eine übrigens formlose Gesellschaft verabredet, den Westboten fortan weder zu kaufen, noch zu lesen. — Es kann, in Uebereinstimmung mit jedem unbefangenen Beobachter, behauptet werden, daß die ganze
Revolution im Rheinkreise sich auf das thörichte Geschrel be⸗
seinen Enkeln und Freunden heiter unterhielt.
Die beiden Mächte haben nicht allein schen Bundes verboten sind, so werden hiermit sämmtliche N
Durchlaucht der Feldmarschall Fürst von Wrede hat sich auf sein
schrnkte, das ein Paar Journalisten erhoben, deren Verm heit zwar beispiellos in den Jahrbüchern der Deutschen schen Literatur ist, welche isolirte ephemere Erscheinung noch keine Revolution in der Denkungsart des Deutschen d- beurkundet und noch weniger Grund giebt, an die Nähe licher Empörung zu glauben.“ — — Weimar, 24. März. Uebermorgen früh werden Gi- irdische Reste in der Großherzogl. Begrädbniß⸗Kapelle, wo Schiller ruht, feierlich beigesetzt. An diesem Tage wird aus hiesige Theater, welches mit Rücksicht auf das jetzt alle müther erfüllende traurige Ereigniß geschlossen ist, mit der führung von „Tasso“ wieder eröffnet werden. Gis Tod war schmerzlos und schön. Nachdem die körperlichen da von denen er in Folge seiner Krankheit in den letzten 7. abwechselnd ergriffen war, ihn verlassen hatten, siel er am Vorq vor seinem Dahinscheiden in Schlummer und Phantasteen einen sehr lieblichen heiteren Charakter hatten — größtenth
—
waren es erfreuliche Bilder aus seinem Leben, mit denen mdenen Vororte der ganzen Schweiz,
Geist sich beschäftigte. Dies dauerte bis zum Morgen, dann, bei vollem Bewußtseyn, sich mit seiner Fichwiegerne m 10 Uhr p mittags trank er noch ein Glas Wein, schrieb oder zeich chn in fortdauernder künstlerischer Bildungslust mit der rechten in der Luft, wie er es auch sonst wohl zuweilen zu thun pffe immer matter werdend, senkte sich allmälig die Hand bit; Knie, wo sle fortschrieb, bis ihn der Todesengel abrief. Kassel, 23. März. Se. Hoheit der Kurprinz und M gent haben den Ober⸗Appellationsgerichtsrath Hassenpflug b wirklichen Mitgliede des Gesammt⸗Staats⸗Ministeriums zum Referenten in solchem mit dem Prädikate „Ministerialnz unter Beibehaltung seines bisherigen Ranges bestellt. In der Landtags⸗Sitzung vom Losten d. berichtete zuvöng der Abgeordnete Scheuch II. über das bei der Verpachtung
Staats⸗Jagden zu beobachtende Verfahren, welchemnächs
Landtags⸗Commissair zwei Gesetze, das eine die Besteuerun Hunde, das andere die Errichtung einer Landes⸗Kredit⸗Kast treffend, überreichte. Nachdem man sodann zur Fortsetzung Verhandlung über den Bericht des Budget⸗Ausschusses, ben fend den Normal⸗Besoldungs⸗Etat der Kreis⸗Aemter, geschte war, kam schließlich der Zoll⸗Vereinigungs⸗Vertrag mit der nigreiche Baiern und Würtemberg zur Sprache, und in einer kurzen Diskussson über den deshalb von dem Abgeordn.
Duysing erstatteten Bericht wurde deschlossen, der Staats⸗Me.
rung die Ermächtigung zum Abschlusse des den Zutritt der nannten Staaten zum Preußisch⸗Hessischen Zoll⸗Verein bef menden Vertrages unter einigen Bedingungen und Vor setzungen zu ertheilen.
Karlsruhe, 21. März. Diesen Morgen ist Ihre Kan Hoheit die Großherzogin von Hessen, in Begleitung Sr. 9.0 des Erbgroßherzogs, von hier nach Darmstadt zurückgereist, Hoheit der Prinz Karl von Hessen war schon einige Tage ful von hier nach Wien abgereist.
Frankfurt a. M., 23. März. Das heutige Amtsbla enthält unter den amtlichen Bekanntmachungen Folgenh „Wir Bürgermeister und Rath der freien Stadt Frankfurt fih hiermit zu wissen: Da von Seiten der Hohen Bundesversam lung sämmtliche Bundesregierungen auf die gefährliche Ricztm der Vereine aufmerksam gemacht worden, welche unter dem Vot wande der Unterstützung der freien Presse geschlossen wende auch diese Associationen, als auf den Umsturz der bestehemg Verfassungen abzweckend, bereits in anderen Staaten des D.
ger und Einwohner hiesiger freien Stadt und ihres Gebiets
mahnt, sich in diese Verbindungen nicht einzulassen, noch ihn
durch Geldbeiträge oder sonst Vorschub zu leisten, oder, n solches bereits geschehen waͤre, sich wiederum davon zurücha hen, widrigenfalls sie sich für die dem hiestgen Gemeinwme daraus zuwachsenden Nachtheile und der Ruhe Deutschlands! henden Gefahren verantwortlich machen werden. Der rechll Sinn der hiestgen Angehörigen und ihre Achtung vor der öfn lichen Ordnung hat sich unter allen Bewegungen der Zeit sos erprobt, daß gegenwaͤrtige Bekanntmachung ohne Zweifel him chen wird, sie von der Theilnahme an demjenigen abguhal was ihrer eigenen Gesinnung und ihrer Wohlfahrt so sehr, wider ist. Beschlossen in Unserer großen Rathsversammlu den 20. März 1832.“ 1
Luxemburg, 21. März. Im hiesigen Journal l man: „Einer Zeitung zufolge, werden die von den Belgiern fangenen Leute des Tornacoschen Corps, die von Dliekurch Namur gebracht, vor den Assisenhof der letztgenannten Eh und Provinz gestellt werden. Man schreibt uns aus Ettelbut daß am 8ten d. M. jene Gefangenen durch den Ort gekomm sind, um sie in slcherere Verwahrung zu bringen, weil Arlon! Diekirch dem Feinde zu nahe liegen, als daß man ste dort —h Gefahr noch länger hätte lassen können. Sie waren gebunte und geknebelt wie wilde Thiere, und 6 Gendarmen waren noch nich hinreichend befunden worden, die Verantwortlichkeit des Trancher zu übernehmen. Der Hauptmann der Diekircher Bürgergarden der Bürgermeister von Ettelbrück wurden durch das Versprechen ene ansehnlichen Geld⸗Entschädigung bewogen, einige Bürgergarden, versammeln, die sich nicht schämten, ihren unglücklichen emn leuten als Sbirren zu dienen. Der Hauptmann sagte dis als sie aus dem Gefängnisse geführt wurden, daß der Erste, h aus Reihe und Glied trete, auf der Stelle erschossen wat⸗ würde. Auf ihrem Wege lief das Volk zusammen, und üben⸗ bis zu den kleinsten Dörfern hinab, erhielten ste von den di wohnern Geschenke an Geld und Lebensmitteln; man bem ihnen alle mögliche Theilnahme und stieß Worte der Vadh scheuung gegen die Demagogen aus, die das Land, um eigenen Sicherheit Lasten erdrücken.“
Schweiz. In der vorgestrigen (dritten) Situn
Vota der Stände über die Bastste Für undedingte Hand habung dh
Luzern, 16. März. der Tagsatzung wurden die Angelegenheiten vernommen. Verfassung stimmten: Ury, Tessin, I ruft sich auf sein früheres Votum. Mit Bedinaung wellen währleisten: Fryburg, Solothurn und Bern. Für eine noch⸗ lige Abstimmung waren Aargau, Appenzell und Luzern. 9. eine einstweilige Trennung erklärten sich Zürch, St. Galling, Thurgan, Zug blieb passiver Zuhörer, Basel behaͤlt sich das tokoll offen. Am Ende gab Fryburg die manchem unervag Erklärung von ssch, es stimme zur Mehrheit, also zur undede ten Gewährleistung. — In der von Morgens 8 Uhr bis, 3 Uhr r nichts beschlossen. Mehrere Gesandtschaften, die für sich ausgesprochen hatten, kamen in der Nacht auf andere danken und stimmten jetzt mit Zürch für neue Abstimmunz.
Nachmittags gesprochen, „
losen Parteiwuth vorherescht und die
halber, mit Einquartirungen und anant
Schwyz, Unterwalden, Schaff dause 8 allis, Genf und Bündten, 8 Kantone. Waadt
itzung des folgenden Tages wun Trennm
Schaffhausen, 20. Maͤrz. Der Schweizerische Kor⸗ pondent enthält ein Schreiben aus dem Kanton Zürch vom März, worin es heißt:
„Vorgestern ging die Sage in unserer
llend, es werde in Zürch heute eine Gemeinde⸗Versammlung
alten, um sich zu berathen, ob die Stadt länger mit diesem mon verdunden oder sich von demselben trennen und abgeson⸗ für sich allein bleiben wolle? Die Nachricht war zu voreilig, das Mißvergnügen in der Stadt über die neuesten Ereig⸗ daselbst soll unter der Bürgerschaft sehr groß seyn und aufs iste bedautert werden, daß die würdigsten, verdienst⸗ und ein⸗ vollsten Männer, wie die beiden Herren Bürgermeister und srere der trefflichsten Regierungsräthe, sich gedrungen glaubten, einer Regierung abzutreten, wo die Leidenschaft einer grän⸗ Stimme des Rechts, gesunden Vernunft und der Staatsklugheit nicht mehr ge⸗ und nur dem neuen Götzen einer ungezügelten Volksfreiheit digt wird. Wer möchte es aber dieser sonst in ganz Europa hochgeachteten Stadt, dem Jahrhunderte lang so ehrenvoll be⸗ der allgemein anerkannten wenn sie sich von der
hlthäterin ihres Kantons übelnehmen, nicht länger will er⸗
den Willkür einiger Demagogenhäupter grigen und zu Grunde richten lassen.“
Basel, 17. März. Mit dem 15ten d, ist die üchiehung der Verwaltung in den betreffenden gogen worden. Die Bezirksstatthalter und Bezirksschreiber
glen die Hauptorte der Bezirke verlassen und functioniren
tmehr in den bekannten 46 Gemeinden; für die Archive ist zmessene Vorkehrung getroffen, die Landjäger sind aus den einden entweder in benachbarte Orte oder in die Stadt zu⸗ gezogen worden; die Rechnungen mit den Gemeinden sind sufig geschlossen und die bereits bezogenen Gelder eingeliefert den. Seit Montag sind Regierungs⸗Kommissarien in die ten Theile des Kantons abgesendet, welche mit hinreichenden srnetionen versehen sind
it zu gewähren; letztere sind militairisch so organisirt, daß gegen einen verbrecherischen Ueberfall nicht unbewaffnet da en. So hat die Regierung zum Schutz dieser Gemeinden nöthigen Maßregeln getroffen; sollten übrigens noch welche den sich trennenden durch einen gesetzlich gültigen Gemein⸗ schluß um Belassung der Verwaltung einkommen, so wird auch diesem ihre Hand nicht entziehen.
Atalten.
In ünem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten hreiben aus Rom vom 10. März heißt es: „Die Zeit, welche hier über den Eindruck belehren muß, den die Einnahme Ankona in Wien und Paris hervorbrachte, rückt nun so t, daß jeder Augenblick die so peinlich gefühlte Spannnug Erwartung lösen kann. Die Nachrichten, welche bis jetzt aus is ankamen, lauten so friedliebend, die Instructionen für General Cubières schrieben ihm die Aufrechthaltung der hstlichen Autorität so bestimmt vor, daß der geoffenbarte Wi⸗ pruch zwischen Grundsatz und Handlungsweise immer greller heitt. Der Widerspruch blieb auch keinesweges auf die bloße spnahme von Ankona beschränkt. Aus den Bekannt⸗ h8ungen des Kardinals Albani, aus denen des Gene⸗ Lubières selbst, aus der bisherigen Stellung des Fran⸗ ssen Kabinets überhaupt, aus dem, was dasselbe über einschreitung in Italien vroklamirte, und endlich aus den wähnten, die Autorität des Papstes auf alle Weise begün⸗ enden, letzten Instructionen geht klar hervor, daß im möglichen le enes Aufruhrs in den Provinzen die Franzofen sich mit Hesterreichern vereinen würden, die Bewegung zu unter⸗ cken, und folglich bereit seyn wollen, die Autorität des Pap⸗ an beschützen und zu vertheidigen. Dennoch hat der General zseres zwei Staatsgefangene eigenmächtig befreit, und als die ssstlichen Truppen Ankona verließen, wurden den Dragonern pferde zurückbehalten, dem Fußvolke die Kasernen⸗Effekten, Niemand erhielt Patronen auf dem Marsche. Dies ist of⸗ harer Widerspruch. Anders verhält es sich mit anderen Din⸗ ,welche unrer den hiesigen Loyalisten viel Mißvergnügen ver⸗ nchen. Der General Cubières befestigt sich nämlich in An⸗ a. Dies kann als eine für seine Stellung vortheilhafte agregel betrachtet werden; denn beabsichtigt er wirklich, die wwiitikt des Papstes zu befestigen, so dient die stärkere fegigung einer Päpstlichen Festung auch nur zur flär⸗ se Befestigung dieser Autorität selbst, und hier findet kein Wi⸗ spruc statt. Wenn die dreifarbige Kokarde durch ihre Ge⸗ wat in den Provinzen an und für sich selbst den Puls der⸗ hen fieberhaft anregt, so kann das wenigstens keinem der In⸗ sbuen zur Last gelegt werden, welches eine solche Kokarde trägt dnagen muß; und die gesungenen Freiheitslieder, die Mas⸗ aenzüge des Karnevals sind nichts als der Rausch des Au⸗ lilicks, welchen der nächste nüchterne Morgen wieder zerstört. toben angedeuteten Handlungen aber sind eigenmächtig und den nur dem Souverain selbst zu. — Welchen lebhaften An⸗ i diese Dinge in Rom erregen, begreift sich leicht; die Krieg⸗ hezeihenden und die Friedenhoffenden bedienen sich ihrer, um chiedene Schlüsse aus denselben Prämissen zu ziehen. Un⸗
diesen Umständen ist die gestern Abend erfolgte An⸗ ist eines Englischen Diplomaten, des Herrn Seymour, nster Resldenten in Florenz, ein wichtiges Ereigniß. Er wird
ungefähr in derselben Stellung seyn, als im verwichenen
vnnmer Sir Brook Taylor; wiederum eine Rückkehr vorjähri⸗ mstände! Nach den Römischen Kaffeehausgerüchten zu ur⸗ en, hätte man bereits einen Anfangstag für die neue Kon⸗ aj angesetzt, es bleibt aber noch zweifelhaft, ob überhaupt eine . sehalten werden wird. Die Gegenwart des Herrn Sey⸗ 1a in Rom „scheint durch den Wunsch des Englischen Kabi⸗ egherdeigeführt, den Frieden zu erhalten, und eine so mäch⸗ 8 ermittlung bei Fragen, die so zart sind und täglich spitzer n, ist eine große Friedensgarantie.“
latt meldet ferner: „Nach Privatbriefen aus Italien foll die schon läuger erwartete Reserve von die man eine Zeit lang für verloren gehalten hatte,
doch zu Ankona eingelaufen seyn.“ sje Allg em. Zeitung berichtet ferner in einem Schreiben sia in, vom 17. März: „Nach gestern aus Paris angelangten An heißt es hier nun allgemein, daß die Französischen Trup⸗ bhc ona räumen werden und eine Uebereinkunft mit der Rö⸗ n egierung hiusichtlich der Legationen getroffen werden mharm schnell die Mißverständnisse beizulegen, die durch die dntete Ankunft der Expedition eingetreten waren. Es scheint finden die Italiänischen Angelegenheiten bald zur allgemeinen 8 9 beigelegt seyn und keine Veranlassung zu einem den Vrarchisten so gewünschten allgemeinen Kriege geben auch erlassen die Franzosen Ankona, so ist zu vermuthen, her nunsere Truppen das Römische Gebiet räumen, wenn nter einverständlicher Einwl kung des Oesterreichischen
und des Französischen Kabinets
hat den Befehl,
daten, Portugal zu verlassen, gesprochen.
aus den Provinzen gekommen sind, wo sle
provisorische
Gemeinden gewährten einen sehr schönen Anblick; viele unter ihnen sahen
sehen „ um in Verbindung mit den Be⸗ gstatthaltern für die treuen Gemeinden den nöthigen Halt⸗
für die Rückkehr der gesetmäßigen;
Ordnung daselbst gesorgt ist.“
— Im neuesten Blatte enthaͤlt die genannte Zeitung Fol⸗ gendes: „Von der Italiänischen Gränze, 18. März. Mit Freude hat man vernommen, daß Befehl angekommen ist, alle in Tyrol mit Eile begonnene milttairische Vorbereitungen bis auf Weiteres zu suspendiren. Auch die erwarteten Truppen ha⸗ ben auf dem Marsche dahin plötzlich Halt b.““
Dortugal. 8
Der Morning⸗Herald enthält nachstehende Mittheilungen aus, Llssabon vom 3. März: „Gestern sind 8 Transportschiffe unter Bedeckung von 2 Kriegs⸗Briggs aus dem Tajo mit 12 bis 1500 Mann Truppen nach Madeira abgesegelt. Jedes Schiff seine Reise so rasch als möglich zurückzulegen, die Truppen zu landen und dann nach Lissabon zurückzukehren. Im Anfang dieser Woche hieß es, daß man, aus Mangel an Geld, nicht im Stande seyn würde, diese Streitkräfte abzu⸗ senden; auch wurde von dem Widerwillen eines Theiles der Sol⸗ Die Truppen bestehen aus einem Jäger⸗ und dem 8ten Infanterie⸗Regiment, welche lange gestanden haben. Sie waren vor der Einschiffung auf dem Rocio aufgestellt und indeß finster aus. Man gab sich viel Mühe, um bei die⸗ ser Gelegenheit einen Eindruck auf das Publikum hervor⸗ zubringen, und die Soldaten marschirten unter lautem Vivat⸗ Rufen nach der Wasserseite. Täzlich wird das Gerücht ver⸗ breitet, daß man Dom Pedro's Kriegsschiffe in See und nahe an der Küste von Portugal erblicke. Sollte dies wirklich der Fall seyn, so dürfte wohl nicht die ganze Verstärkung Madeira erreichen. — Dom Pedro's Proclamatton ist in Portugiesischer Sprache gedruckt worden, und, die Gefahr berücksichtigend, die damit in der jetzigen Zeit verbunden ist, kann man wohl sagen, daß dieselbe ziemlich allgemein verbreitet ist. Mehrere Exemplare sind mit großer Keckheit an den Mauern und Kirchthüren ange⸗ schlagen worden. Vor einigen Tagen führte ein Schelm einen
Tuͤrkisches Eigenthum, einen hoͤchst eigenthuͤmlichen und bedeutsamen Cbarakter.
pfiffigen Streich aus. Es ist hier ein dlinder Mann, der sich von einem Hunde umherleiten läßt und von den Buchdruckern gemeinhin dazu gebraucht wird, ihre Werke in den Straßen aus⸗ zurufen und zu verkaufen. Als er neulich ein Packet der von Dom Miguel erlassenen Proclamationen austrug, wurde er von einem Mann angehalten, der ihn fragte, was er für das Ganze haben wolle, Hand nahm, um sie zu zählen. Da sier nicht Handels eins wur⸗ den, so gab der Fremde das Packet zurlick, und der blinde Mann setzte sein Ausrufen fort. Bald darauf wurde er von der lizei festgenommen, indem es sich ergab, daß er Dom Mi⸗ guel's Proclamation ausschrie, während er Dom Pedro's, die ihm untergeschoben worden war, verkaufte. — Dom Miguel hat sich einige Tage lang auf der anderen Seite halten und hat alle Forts und alle Truppen in ihren verschiede⸗ nen Stellungen besichtigt. Er hat jetzt beständig vier mit Helle⸗ barden bewaffnete Männer um sich, um gegen einen Ueberfall oder Mordversuch geschützt zu seyn. General Campbell wohnt allen seinen Revüen in bürgerlicher Kleidung bei. Es befindet sich auch ein General M'Creagh hier, der sehr zurückgezogen lebt; man sagt, er soll sich in Indien sehr ausgezeichnet haben. Dieser und General Campbell werden, wie es heißt, zwar kein Kommando erhalten, aber Dom Miguel
des Tajo aufge⸗
erschreckt und seine mals M Sesetras
mit Kallergis,
sich fruͤher mit der Beute des ungluüͤcklichen Poros beladen hatte, und dem Kriegs⸗Minister Rhodiosn. und zu gleicher Zeit die Papiere in die Set eg Peen erklaͤrte, man sey in dem
Po⸗ 4 Nauplia zu werfen, w
ginnend, und die Soldaten, fecht verwickelnd,
8
böchtens 49, wenn zleich unter Einftuß Sean Abgeordnete in sich
ese jener um das Doppelte and die hbewaffnete
fäac; uͤberlegen. Dazu Macht der Regierung ihr lioten nicht waffenlos. Na jeder Capitain mit einem Gefolge Palikaren, bewaffneter Maͤnner, dis er naͤhrt, kleidet und besoldet, erschienen. Kolokotroni hatte das Beispiel gegeben, die Anderen waren nicht zuruͤckgebliehen, und Grivas hatte noch zuletzt 30 Törkische Albanesen aus Kosta in sei⸗ nen Dienst genommen. Die Stadt war deshalb ein Waffenplat; erschienen die Capitaine oͤffentlich, so war von den Schweifen hin⸗ ter ihnen die Straße weit erfuͤllt; was man in den alresten Deut⸗ schen Gedichten und in den Ritter⸗Chroniken als Sitte des Adels und ihrer Komitate von Vasallen findet, hat sich in diesem Lande, das mit seinen Gehraͤuchen nie uͤber das Mittelalter hinauskam, noch lehendig und in Uedung erhalten; und sind auch die Trachten der Palikaren oft scheinlos, so schimmern doch ihre Guͤrtel, die Pi⸗ stolen und kurzen Schwerter, von denen sie strotzen, meist ehebdem
Nun war
die streitbare Mannschaft der Rumelioten der Zahl nach nicht eben ansehnlich und urspruͤnglich nur auf etwa 400 Mann zu schaͤtzen, und auch diese, weil
„aber doch nach der Ferm sah man auf die Zahl, so war
zu Gebote. Doch waren auch die Rume-⸗ dem morgenlaͤndischen Gebrauche war
von Gold und Silber, und das Ganze tragt
man nicht zum Kaͤmpfe, sondern zur Natio⸗
nal⸗Versammlung glaubte gekommen zu seyn, hatten an Kriegs⸗
Vorrath nur den gewoͤhnlichen Bedarf in ihrem Guͤrtel; doch be⸗
stand jene Schaar aus lauter kriegserfahrenen, kaltbluͤtigen und ent⸗ schlossenen Mannern, die auf jeden Fall zur Abwehr eines Angriffes geruͤstet waren. Was sie aber ihren vs noch furchtbarer machte, war der Geist, welcher sich von ihnen auf die Truppen des Praͤsidenten schon fruͤher verbreitet hatte. Gleich jenen spra⸗ chen diese davon, chenland gruͤnden, 4 er 8 zuruͤcklassen zu wollen, nachdem sie sich selbst von der Tuͤrkischen be⸗ freit. Die
zum Haupte 7 von einer Anzahl Menschen, denen sie ten, brachte diese Europaͤischer Krie Dienst, auch waͤ eigenem Ermessen fuͤr den einen checen, ingen sie schaarenweise Nankos, Javecla⸗ zu Kolcttt, Gripas, Kon tis und zu ihren Kameraden bei ihnen uüͤber. Folgen voraussehend, in dem Hause des nfuͤhrer der Reiterei, dessen ungehorsame Schaar
der Regierung, eines Mannes,
vart unterworfen, rend ihrer ganzen Laufbahn gewohnt, sich nach oder den anderen Capitain zu ent⸗ vom Grafen Augustin, Kolokotroni,
geln zu Rathe, die man in diesem entscheidenden Augenblicke zu Kolokotroni, dem der Kriegs⸗Minister sogleich heitrat, Falle, gegen die Anderen mit dem An⸗ zu muͤssen; es wuͤrde ezwungen seyn, hrend n, welche noch zuruͤckgeblieben, in dar Ge⸗ gegen die Anderen bloßstellen und dadurch an ihre Die Uebrigen traten bei, und der Angriff ward beschlossen. Gleich darauf, es war gegen Abend am 9. a. St. (21.) Dez, cilte der Kriegs⸗Minister nach Nauplia, fuͤhrte am fol⸗ Morgen ein Bataillon regulairen Fußvolks, eine Artillerie⸗
ompagnie mit 4 Kanonen und einer Kiste mit Congreveschen Ra⸗ keten, welche man erst desselben Tages von zum Geschenk be⸗ kommen hatte, nach Argos heruͤber. Zugleich bekamen die „Bevoll⸗ mäaͤchtigten der Gewalt’ die Fetsung⸗ nach Nauplia zu gehen, die Einwohner, auf Feechepeehe gegen die, Raͤuber“ bedacht zu seyn. Die Straßen der Stadt und 82 nach Rauplia, Korinth, Tripolizza fuͤl⸗ len sich sofort mit fluͤchtigem Volke, Maͤnnern, Weibern, Kindern unter
riffe vorschreiten
i sanf uͤbrig bleiben und sie ich ohne Bedeckung nach
Sache binden wuͤrden.
bei etwanigen Kriegs⸗Operationen zur Seite stehen. — Heute ist das Gerücht im Umlauf, daß in Madeira eine Insurrection aus⸗ ebrochen und daß der Britische Konsul ermordet worden sey; Niemand scheint aber zu wissen, woher das Gerücht entstanden ist. Ein Schreiben aus Coimbra sagt, daß alle dortige Gefan⸗ gene nach der Festung Almeida gebracht worden sind. Auch meldet man von dort, daß bedeutende Massen Spanischer Trup⸗ pen an der Gränze versammelt und bereit sind, auf den ersten Wink zum Beistand Dom Miguels einzurücken. Sollte dieser Fall eintreten, so würde es ein Gegenstand großer Besorgniß für alle Einwohner dieses Landes seyn. — Bis jetzt ist noch kein Schritt gethan worden, um die Einzahlungen zu der Anleihe zu erzwingen, aber die im Rückstande befindlichen Personen schweden doch in bedeutender Angst. Den Baron Quintilla, der den größten Haß der Regierung auf sich gezogen zu haben scheint, sieht man fast gar nicht mehr auf der Straße. Die große Thüre des Palastes, welche sonst immer offen stand, ist jetzt fortwäh⸗ rend geschlossen, und alle Personen, die zu ihm kommen, werden vorher sorgfältig untersucht. — Vor einiger Zeit wurde ein Schiff von Porto mit Geld an die Regierung abgesandt; da seine An⸗ kunft sich sehr verzögerte, so ging ein Schiff von Lissabon ab, um sich nach ihm umzusehen, und man sagt sich im Vertrauen, daß es, statt nach Lissabon zu kommen, nach Terceira gesegelt ist. — Es zeigen sich hier in Lissabon Anzeichen von immer zu⸗ nehmender Besorgniß. Viele Engländer bereiten sich darauf vor, an Bord der Englischen Schiffe zu gehen, sobald es in Lissabon zu Gewaltthätigkeiten kommen sollte. Bis jetzt ist noch Alles ruhig; aber die Lage der Portugiesen, besonders derjenigen, deren Meinungen der bestehenden Regierung entgegen sind, ist wahr⸗
haft beklagenswerth.“
„Abends 6 Uhr. Heute Nachmittags wird zuversichtlich er⸗ zählt, daß, den Nachrichten von der Gräanze zufolge, Spanische Truppen auf dem Marsch nach Portugal begriffen sind, und daß viele Spanische Officiere von Rang heute in Lissabon eingetrof⸗ fen sind, um die nöthigen Vorbereitungen zu treffen. — Der General⸗Intendant der Polizei, Belfort, hat seine Entlassung eingerescht, weil, wie man sagt, der Graf Baflos ihn zwingen wollte, die sogenannten Cacetes (mit Knüppeln bewaffne⸗ ten Pöbel) durch Gendarmen unterstützen zu lassen, um will⸗ kürliche Verhaftungen in den Straßen von Lissabon vorzuneh⸗ men. Man glaubt, daß ein Rechtsgelehrter, Namens Gonveg
Pinto, zum General⸗Intendanten ernannt werden wird.“
Griechenland. Die Allgemeine Zeitung enthält neuerdings folgenden zweiten Artikel „über die Lage von Griechenland am Anfange des Jahres 1832“:
„Nauplia, 15. Jan. Die Rumelioten hatten sich, nachdem der gewaltsame und ruͤcksichtslose Gang der Anderen entschieden und ihnen jede Forderung abgeschlagen war, von aller Theilnahme an ihrem Treiben zuruͤckgehalten, sich bald bei Grivas, bald bei Panutzo Notara oder Koletti gesammelt und, wie jene sich konsti⸗ tuirten, ebenfalls ihren Praͤsidenten in Panutzo Notara von Korinth und ihren Secretair gewaͤhlt und ihre Sitzungen mit der Verwah- rung gegen alle Akte der Anderen, als Thaten des Truges und der Gewalt, begonnen, sogar vorlaͤufig drei Glieder einer neuen Re⸗ ierungs⸗Kommission, Koletti, Zaini und Ppstlanti, ernannt. Die selt Langem mit harten Uebeln schwangere Stadt hatte sofort das 1 1 einer Doppel⸗Versammlung zcefen, deren zwei Theile sich mit der Acht zu belegen und gegen sich in blutigen Kampf auf⸗ zutreten im Begriffe standen. Sah man auf die Aechtheit der Wah⸗ len, so war die Rumeliotische der anderen weit uͤberlegen, welche
Ungeheuer
Wehklagen, die zu Fuße, auf Eseln und Pferden einen Theil ihrer ü”9 mit sich schleppten. Nauplia sah mit vegeteet den ongreß zu Fuß und zu Pferde bei sich einwandern, und Argos blieb dem Kampfe uͤberlaffen, welcher sich unmittelbar dort entspann. Nahe bei dem Ratbhause, in welchem Kitzozavellas, der Komman⸗ dant der Wache ihrer National⸗ Versammlung, wohnte, liegt das Haus des Capitains Kosta Pharmakis. Dieser, selbst ein Rumeliote, war eben im Begriff, in ihm einigen seiner Palikaren Quartier zu eben, um sichere Leute in seiner Raͤhe zu haben, und Zavellas, der fraͤber das Haus begehrt und nicht erhalten hatte, trug seinen Leu⸗ ten auf, die Rumelioten herauszuwerfen und den Hauseigenthuͤmer auszupruͤgeln, weil er sie aufgenommen. Sofort deginnt das Ge⸗ tuͤmmel dieser barschen Execution, und um dieselbe Zeit streckt in der Naͤhe bei einem Streit im Kaffeehause der Verwandte des Za⸗ vellas, Lampros Zavellas, ohne Weiteres mit einem Pistolenschusse einen Rumelioten zu Boden. Die Rumelioten erwiehern, Andere laufen ihnen zu Huͤülfe, und das Feuer ist bald unter den Leuten beider Parteien in vollem Gange. Die Rumelioten⸗Capitaine, welche dazwischen treten und die Streitenden aus einander bringen wollen, werden mit Flintenschuͤssen zuruͤckgetrieben, und wahrnehmend, daß es auf sie vorzuͤglich abgesehen ist, werfen fie sich mit ihren Leuten in gutgelegene Haͤuser und haben sich bald mit einander in Ver⸗ kehr und zur Abwehr in den Stand gesetzt. Kalliergis zog die Rei⸗ terei außerhalb um den Stadttheil, den die Rumelioten vor uͤglich bewohnten, um sie deim Ruͤckzuge aufzufangen oder niederzuhauen, waͤhrend Capitain Raikon die Artillerie auf der Anhoͤhe des heiligen Elias, der zweiten Burg des alten Argos, aufpflanzte, um von dort ihre Haͤuser zu beschießen. Indeß waren ihre kriegerischen nsassen nicht so leicht außer Fassung zu bringen; an Ruͤckzug dachten sie ar nicht, mit den Gegnern wurden mehr Worte als Schuͤsse gewech⸗ elt, und man sah, wie die dem Capitain Raikon Naͤberstehenden, als seine Schuͤsse nicht trafen und seine Granaten nicht platzten, ihm und seinen Kanonen den Hintern zuwendeten und ihn ausspot⸗ teten; die in den Haͤufern aber warteten die An riffe ruhig ab, spar⸗- ten ihre Schuͤsse und waͤhlten sich ihr Ziel. 8— alten Waffen⸗Ge⸗ faͤhrten gegenuͤber unterscheidend und schonend, sollen sie es heso nders auf die regulirten Soldaten abgesehen haben, die sleißig im Pelotonfeuer gehalten wurden und sich willi Sturme der Rumeliotischen H kam von den Rumelioten ein Meldung, daß, wenn es der Administration (04⁰⁴ ⁶) waͤre, ihre Soldaten aufboͤren zu lassen, sie, die Rumeli seyen, Ruhe zu geben. Er ward zum Grafen Augustin Dieser nahm den Vorschlag an, entschlossen, den folgenden Ta groͤßerem Nachdruck zu verfahren, und so endete der Kampf 21. Dezember.“ (Schluß folgt.)
Vereinigte Staaten von Rord⸗Amerika.
New⸗York, 1. Februar. In der Senats⸗Sitzung vom 4. Januar winden die einzelnen Abschnitte der Botschaft de
user fuͤhren ließen. Gegen Aben Capitain zu Kitzo⸗Zavellas mit de jetzt gefaͤll oten, ber
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jetzt die innere Freiheit und das Recht von Grie⸗ ihre Kinder nicht in der Knechtschaft der Korstoten
ahl des Grafen Johann Maria Augustin Capodistrias 1 den sie nicht wollten, dazu keinen Beruf zuerkann⸗
Stimmung zum Ausbruche, und nicht den Gesetzen ondern meist im freiwilligen
Konstantin Botzaris, Chrysio⸗ Durch diesen Abfall hatten jene sich eben da- neuen Praͤsidenten versammelt,
Diese gingen uͤber die Maßre⸗
ihnen kein Soldat sie, den Kampf ohne Weiteres be⸗-
zum, wiewohl meist vergeblichen,
geschickt.
Präsidenten an die betreffenden Ausschüsse zur Untersuchung über⸗
wiesen. Im Hause der Repräsent Menge von Gesuchen um Erlaubniß und Eisenbahnen zur Sprache. schaffung der Todesstrafe an, schüsse verwiesen. Der Senat hat die von dem
anten kamen eine zur Errichtung von Banken
Herr Stiltwell trug auf Ab⸗ 3 und sein Antrag wurde an die Aus⸗ 3
grosfe
8
Präsidenten vorgenommenen
Ernennungen des Herrn James Buchanan zum außerordentli⸗
chen Gesandten und bevellmächtigten des Hrn. Davezac zum stätigt.
Umãc en Minister in Rußland und Geschäftsträger in den Niederlanden he⸗
Der Präsident hat Herrn Joseph de la Palun a8 Frauza⸗ sischen Konsul zu Richmond im Staat Virginien anerkannt. 1
Der Washington Intelligencer meldet: „Der Gitte gemaäß, war die Wohnung des Präsidenten der Vereimntzten