1832 / 94 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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vorgetriebenen Lavamasse quoll hier aus einer scheinbar fast ci⸗ lindrisch ausgeschliffenen Muͤndung von etwa zehn Fuß im Durch⸗ messer die zaͤhfluͤssige Masse unseres Lavastromes. Sie schien muͤhsam sanft und gleichfoͤrmig heraufgedruͤckt zu werden; denn die Richtung ihres Ausfluß⸗Kanals war schraͤg aufwaͤrts, und bevor sich ihre Oberflaͤche ebnete, machte sie an der Muͤndung noch einen flachgedruͤckten Bogen von stets gleichbleibender etwa ein bis zwei Fuß hoher Scheitel⸗Erhebung. Die Decke, welche sich, wie erwaͤhnt, uͤber der Ausmuͤndung der Lava etwas auf⸗ waͤrts gebogen hatte, mochte kaum uͤber drei bis vier Fuß Dicke haben; ihre Oberflaͤche war vielfaͤltig, wie die Oberflaͤche des Eises beim Eisgange, zerspalten, und aus dem Innern ihrer Risse blickte uͤberall die verraͤtherische Gluth durch. Doch konnte man sehr bequem auf ihr herum wandern; und von ihr aus konnte man der fortfließenden Lava so nahe treten, daß es leicht war, den Stock in die breiartige honigaͤhnliche Masse zu stoßen, oder Theile von der Oberflaͤche derselben frischfluͤssig damit abzu⸗ reißen, und sie vor unsern Augen erkalten zu lassen.

Uinser Lavastrom floß wie in einem Graben zwischen Dei⸗ chen, die er sich aus selbstgebildeten Schlackenstreifen gebaut hatte; und da auch auf dem Grunde seines Kanals wahrscheinlich stets etwas von seiner erstarrenden Masse haͤngen geblieben war: so hatte sich dies Flußbette allmaͤhlig etwas uͤber die Umgebungen erhoͤht; etwa wie die Flußmuͤndungen in Holland uͤber der be⸗ nachbarten Ebne liegen. Nichts destoweniger schien kaum eine Gefahr vorhanden, daß er etwa durch einen unvorhergesehenen Durchbruch seiner duͤnnen Waͤnde seine Beschauer werde in Ver⸗ legenheit setzen koͤnnen; und nur einmal in der Nacht geschah etwas dergleichen, indem sich die Lava ploͤtzlich in eine kleine Fel⸗ senspalte hineindruͤckte, in welcher gerade ein Mensch schlief, der sich eiligst aus dem Staube machte, als er es neben sich rasseln hoͤrte. Wir andern erwaͤhlten die eben erwaͤhnte Decke uͤber der Muͤndung 2* Lager, und bedienten uns des aufgebogenen Theils derselben zum Kopfkissen; oder wir legten uns etwas seit⸗ waͤrts stets etwas hoͤher, als die fluͤssige Oberflaͤche: und so leb⸗ ten wir in dem Krater des Vesuv eine unvergleichliche Nacht, deren Schoͤnheiten wir nie wieder vergessen werden. Bis um

krachend hervorpufften, war in

zehn Uhr etwa des Abends kamen und gingen stets Gesellschaf⸗ ten von Franzosen, Italienern, Englaͤndern und Deutschen, wel⸗ che die Muͤhe nicht gescheut hatten, bis hieher zu gelangen, und ihr Annaͤhern mit den fackeltragenden Fuͤhrern, die Gruppen, welche sie bei so seltsamer Beleuchtung bildeten, hatten etwas un⸗ gemein Malerisches. Die Fuͤhrer waren in hohem Grade ge⸗ schaͤftig, an so sehr guͤnstiger Stelle die hier uͤblichen Medaillen zu praͤgen, und die Reisenden druͤckten Geldstuͤcke in die weich abgerissenen Lavakluͤmpchen. Sehr wunderliche Fragen wurden Sene; und dann ging es schnell wieder weiter. Wir aber blie⸗ en stets in dem unvergleichlich schoͤnen Anblick versunken, und wollten uns nicht wieder von der Stelle ruͤhren. Unsere Lage hatte, nachdem es wieder ganz still geworden war, etwas unge⸗ mein Reizendes und Feierliches. Der Gluthstrom floß stets sanft und gleichfoͤrmig wie geschmolzenes Metall aus dem frisch abgestoche⸗ nen Schmelzofen; das knitternde Geraͤusch seiner Schlackenkrusten schien ein sanft fortglimmendes Feuer anzudeuten. Die Dampf⸗ masse, welche er aushauchte, leuchtete jetzt hellroth, wie eine Feuersbrunst durch den sternklaren Nachthimmel; und zuweilen, wenn der Wind durch sie durchfuhr, toͤnten sie, wie entferntes Rauschen des Meers. Doch wir durften unsern Blick nur zu⸗ ruͤckwenden, um zu sehn, daß die Schoͤnheiten unserer Lage nicht allein auf den Anblick dieses außerordentlichen Stromes beschraͤnkt waren. Der etwa zweihundert Fuß hohe Kegelberg in der Mitte der Krater⸗Ebne zeigte sich uns dann in unaufhoͤrlicher Thaͤtig⸗ keit. Die Rauchsaͤule, die er stets wirbelnd ausstieß, bildete die herrlichsten, wundervollsten Gestalten; und sehr oft warf er mit dumpfem Geraͤusch durch dieselbe eine wohl vier bis fuͤnfhundert Fuß hoch emporgeschleuderte Feuergarbe von Tausenden gluͤhend rother Schlackenstuͤcke, die wie ein Goldregen 2g klappernd auf die dunkel schwarzen Abhaͤnge zuruͤckstuͤrzten. o viel Herrliches hatten wir noch niemals beisammen bewundert; und wir traͤum⸗ ten oder schlummerten daher mehr, als wir schliefen, auf den rauhen schwarzen Lavaschollen. In der Nacht noͤthigte die Hitze, welche oft unvermuthet aus irgend einer der Spalten hervor⸗ drang, uns sehr haͤufig, unser Lager zu wechseln, oder das Knacken von der im Erkalten begriffenen Lavakruste unter uns ließ uns aͤngstlich unsre Aufmerksamkeit schaͤrfen. Auch ruͤckte wuͤrklich etwa funfzig Schritt von uns gegen Norden sprungweise eine andre Lava aus dem Krater vor, und leuchtete hellglaͤnzend durch die Oeffnungen der zeserengien Schlackenkrusten. Zuweilen ward uns auch der Staub und die Asche beschwerlich, welche der Wind uns aus der Rauchwolke des Kegels in Augen, Nasen und Oh⸗ ren trieb. Endlich Morgens gegen zwei Uhr trat der Mond noch hervor, und erhoͤhte dann das Malerische der Beleuchtung dieser denkwuͤrdigen Umgebungen.

Als es Tag geworden war und wir uns etwas mit Wein, Brod und Orangen gestaͤrkt hatten, begannen wir uns im In⸗ nern des großen Kraters etwas umzuschaun, den wir nun seit fast anderthalb Jahren nicht gesehn hatten. Die Sonne ging eben herrlich uͤber der beschneeten Apenninen⸗Kette auf, und das spiegelglatte Meer lag hell leuchtend zu unsern Fuͤßen, mit Nea⸗ pel, Ischia, Procida, und der wassergleichen Ebne, welche den Reichthum von Millionen betriebsamer Pflanzer bildet. Wir sahen jetzt mit Erstaunen, wie sich die Gestalt jenes praͤchtigen großen Kesselthales, das den Krater des Vesuv bildet, seit unse⸗ rer Abwesenheit so außerordentlich veraͤndert hatte. Der Durch⸗ messer des Ringes, welcher seine Einfassungen bildet, mag auch jetzt noch wie damals fuͤglich eine Miglie (ohngefaͤhr sechstausend Fuß) betragen; allein damals sah man von der Stelle, an wel⸗ cher wir standen, wenigstens noch zweihundert Fuß tief an fast senkrechten Abhaͤngen hinunter, wie auf den Boden eines trich⸗ terfoͤrmigen Erdfalles: und die Punta del Palo erhob sich noch sechshundert Fuß uͤber die Grundflaͤche. In der Mitte der letz⸗ tern hatte sich damals ein kaum funfzig Fuß hoher Schlacken⸗ Kegel gebildet. Jetzt aber war dieser ganze ungeheure Kessel mit Lava erfuͤllt worden; der Boden ging von allen Seiten nach dem Mittelpunkte sehr deutlich aufwaͤrts, und auf dem Scheitel seiner flach convexen Oberflaͤche erhob sich die schon oben erwaͤhnte Kegelspitze mit sehr steilen Abhaͤngen etwa noch zweihundert Fuß hoch. ir wanderten zunaͤchst zu ihr uͤber die vielfach zersprunge⸗ nen Lavakrusten der letzten Tage; dann kamen wir dem Kegel naͤher, auf die Laven der fruͤhern Monate, die mit mannigfaltigen Farbenkrusten auf ihnen abgesetzter Eisen⸗Schwefel⸗ und Ammoniaksalze be⸗ zogen, durch ihre scharf abgraͤnzenden Colorirungen von Braun, Gelb, Roth, Gruͤn u. s. w. einen hoͤchst sonderbaren, oft grell contrastirenden Anblick gewaͤhrten. Sehr haͤufig waren uns die Daͤmpfe etwas beschwerlich, die 16 sehr dick und sehe eftig aus dem Innern der noch roth gluͤhenden Spalten dieser Laven hervorstießen; doch gelangten wir sehr bald an die Basis des Schlacken Kegels; und da die Umstaͤnde unserem Fuͤhrer dazu guͤnstig schienen, erstiegen wir seine lose aufgeschuͤtteten Abhaͤnge. In der Mahe gesehn zeigte sich uns, daß der fruͤher einfach er⸗

scheinende Kegel eigentlich ein zweikoͤpfiger Berg war. Sein Haupt⸗Gipfel, der allein von Neapel aus gesehn wird, war gegen Westen gerichtet, der andre, etwa funfzig Fuß tiefer, lag in Osten; und zwischen beiden, in einer spaltenaͤhnlichen Ver⸗ tiefung, welche von Suͤd nach Nord durchsetzt, liegt die Oeff⸗ nung des gegenwaͤrtigen Feuerschlundes. Unser Fuͤhrer leitete uns ruͤstig zu dem niedern oͤstlichen Gipfel, und so standen wir in kaum mehr Als funfzig Fuß gradlieniger Entfernung von dem Schornstein dieser nimmer rastenden Werkstaͤtte. Ein schwacher Nordostwind trieb den Dampf und die kleinern unter den Stein⸗ wuͤrfen stets zu den von uns abgewandeten Seiten hinuͤber. Doch war es uns in der That nichts desto weniger keineswegs ganz geheuer: denn die Heftigkeit, mit welcher die Dampfballen hohem Grade ergreifend; und der Boden unter uns zitterte sehr merklich bei der ununterbro⸗ chenen Erneuerung dieser Dampf⸗Explosionen. Ein jeder dieser Dampfschuͤsse brachte wenigstens einige kleine Steinchen mit sich, die jedoch meistens in den Krater wieder zuruͤckfielen. Doch zu⸗ weilen zuckte die eben austretende Dampfmasse sehr heftig, und schien in den Krater wieder zuruͤckschlagen zu wollen; gleichzeitig empfanden wir ein Schuͤtteln des Bodens unter unsern Fuͤßen, und dann schoß mit prasselndem Geraͤusch ploͤtzlich dichtgedraͤngter Steinhagel aus der Muͤndung bis zu der oben angedeuteten Hoͤhe hervor. Diese Steine, welche sich garbenfoͤrmig ausbrei⸗ teten, waren nichts anderes, als noch rothgluͤhende zaͤhfluͤssige Schlackenstuͤcke; und es war sehr ergoͤtzlich anzusehn, wie sie fließend in der Luft ihre Gestalt aͤnderten. Einige ballten sich zu Tropfenform, und stuͤrzten dann in birnfoͤrmiger Gestalt nie⸗ der; andre zogen sich in langgedehnte Faͤden, oder rissen auch im Fluge auseinander u. s. w.: wenn sie niederstuͤrzten, schlugen sie sich breit, wie frische Teigmasse, die man haͤtte auf den Boden fallen lassen. Diese großartigen Hagelschauer erreichten gar nicht selten selbst die Stelle, wo wir standen; und die klei⸗ nern unter den niederfallenden Schlackenstuͤcken klapperten mehr⸗ mals ohne Schaden an unsern Kleidern herunter; vor den gro⸗ ßen aber lehrte unser Fuͤhrer uns sorgfaͤltig auf der Hut zu er— halten, da man ihnen sehr gut aus dem Wege treten kann, wenn man sie aus der Luft auf sich zu fliegen sieht. Die Muͤndung des Vulkans mochte uͤbrigens mehr als funfzig Fuß im Durchmesser haben, und schien fast ganz kreisrund.

Nachdem wir dies eben so schauerliche als prachtvolle Schauspiel lange bewundert hatten, wanderten wir auf der Kraterflaͤche weiter, und besahen noch einen in sehr langsamem Fortruͤcken befindlichen kleinen Lavastrom an seiner Suͤdostseite. In der Naͤhe desselben war eine schwach gekruͤmmte lange Spalte aufgebrochen, deren Richtung direct auf die Stelle des Central⸗Kraters zulief; aus ihr zischten an vie⸗ len Stellen blendend weiße Daͤmpfe mit ungemein großer Heftigkeit. Diese Daͤmpfe waren, gleich wie die andern in dem Krater, fast immer reiner Wasserdampf, der sich mehr durch die Hitze, als durch den Reiz auf die Athmungs⸗Organe, beschwerlich machte; nur zuweilen rochen wir Schwefel, und ins besondre bei den Daͤmpfen des noch ausfließenden Lavastroms, welche uns des⸗ halb oft sehr laͤstig waren.

Auf der Ostseite sahen wir noch den jetzt ganz erloschenen Lavastrom, welcher im October 1831 von hier aus durch eine Luͤcke im Kraterrande gegen Bosco tre Case herab floß; er war oben etwa dreißig Schritt breit, und sein Damm mochte fuͤnf bis sechs Fuß Hoͤhe haben.

Zu der Stelle unseres Nachtlagers zuruͤckgekehrt, trafen wir zu unsrer nicht geringen Freude die Person unseres lieben Freun⸗ des, des Gesandschaftspredigers Bellermann, der hieher uns zu besuchen gekommen war. In seiner Gesellschaft machten wir den Ruͤckweg zum Eremiten auf dem monte Somma; und der Abend traf uns in schnell rollender Kutsche auf dem Wege nach Neapel, noch sehr haͤufig im Anschaun der schoͤnen Feuersaͤule versunken, deren Goldstreifen jetzt hell durch die Nacht leuchteten.

Seit dem 24ten Februar Abends, da wir zuruͤckkehrten, dauerte der Ausfluß der Lava in gleicher Staͤrke noch volle vier Tage lang; ja die Erscheinung derselben ward anfangs noch glaͤnzender und großartiger; denn es gesellte sich zu dem ersten Strome am folgenden Tage noch ein zweiter, muthmaßlich der⸗ selbe, welcher in der Nacht uns an der Nordseite beunruhigt hatte, und floß divergirend in der Richtung auf den Eremiten neben dem ersten herunter. Beide Stroͤme erreichten gemein—⸗ schaftlich am 27ten Februar ihre glaͤnzendste Schoͤnheit; am 29ten aber war der erste Strom bereits ganz wieder erloschen; und auch der zweite begann von da an sichtlich abzunehmen. Doch sieht man ihn noch bis gegenwaͤrtig (den 4ten Maͤrz) in seinen obersten Theilen am Kraterrande etwas leuchten. Der Berg ist inzwischen ruhig, und raucht nicht ungewoͤhnlich; wir duͤrfen daher nicht hoffen, daß er uns waͤhrend der noch uͤbrigen Zeit unseres hiesigen Aufenthaltes, ein neues einigermaßen be⸗ deutendes Schauspiel wieder geben duͤrfte. H.

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In London erkrankten am 24. Maͤrz 47 Personen und starben 33; im Ganzen sind bis zu diesem Tage 1258 erkrankt und davon 680 gestorben.

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Kun st⸗RNachrichten.

Am 31. Maͤrz ward Nachmittags um halb 4 Uhr zur Feier des hundertjaͤhrigen Geburtstages von Haydn die Schoͤpfung in der Garnison⸗Kirche gegeben. Der Eifer des Herrn General⸗ Musik⸗Direktors Ritter Spontini und des Herrn Professors Zelter (welche das Ganze als Meister leiteten) traf mit der Bereitwilligkeit aͤchter Musikfreunde auf preiswuͤrdige Weise zu⸗ sammen und vereinte fuͤr diese Auffuͤhrung an 150 Instrumen⸗ tisten und uͤber 300 Saͤnger und Saͤngerinnen. Unter jenen befanden sich 52 Geigen, 20 Bratschen, 22 Violoncelle, 14 Con⸗ trabaͤsse, 8 Fagotte, 8 Hoͤrner, 6 Trompeten, 4 Posaunen, 4 Klarinetten, 4 Oboen, 4 Floͤten und ein Paar Pauken.

Bisweilen haben in anderen großen Staͤdten noch zahlrei⸗ chere musikalische Auffuͤhrungen stattgefunden, und auch hier haͤtte jene Zahl leicht verdoppelt werden koͤnnen; allein die Wirkung haͤngt nicht bloß ab von der Quantitaͤt und den Massen, son⸗ dern noch mehr von der Qualitaͤt und Trefflichkeit der Einzelnen, und von der Art, wie diese durch geistreiche und kraͤftige Fuͤh⸗ rung zu einem Ganzen vereinigt werden. Und da behaupten wir (ohne Besorgniß, daß Sachverstaͤndige, welche die Heimath und das Ausland kennen, uns widersprechen werden), daß eine Auffuͤhrung der Schoͤpfung, wie die gestrige, nur in Berlin moͤg⸗ lich ist. Die Vereinigung und der Wetteifer zweier Kapellen und der ausgezeichnetsten Liebhaber zeigte schon anfangs in der Entwickelung des Chaos zugleich die hoͤchste Kraft und die zar⸗ teste Milde, bis das Eintreten des Lichtes mit ausgehaltenem Chor alle Zuhoͤrer fortriß und das Urtheil uͤber die Vollkom⸗

u rnna, Sncde aufzuloͤsen und diese Maßregel spaͤter auch au

Die Sing⸗Akademie (welchem Institut keines in Eug

genannten kleinen oder Mittwochs⸗Akademie eine bedeutende ; jugendlich frischer Stimmen gewonnen, und die Vertheilung Choͤre, gleichwie die Verstaͤrkung der Baͤsse auf den Fluͤgeln Orchesters, zeigte von sachverstaͤndiger Anordnung. Frraͤu von Schaͤtzel, Hr. Bader und Hr. Zschiesche hatten die En stimmen uͤbernommen und bewaͤhrten nicht nur den bisher Ruf ihrer Stimme, sondern auch, daß sie in den Geist des N kes tief eingedrungen waren. 8

So lange Deutschland in Kunst und Wissenschaft, in 29f

und daran festhaͤlt, so lange es seine großen Maͤnner ehrt,” gestern Vater Haydn, wird es (ohne sich eitel zu uͤbersche und fremden Werth zu verkennen) mit jugendlicher Begeistern und maͤnnlicher Kraft auf der Bahn fortschreiten, wele Vorsehung ihm angewiesen hat, und welche nur wildg Leig schaft oder feige Nachaͤfferei verkennen kann. v. Rr.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmalige 31. Maͤrz. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung EmIHERRNIAIRAEn reIE

Luftdruck .. 335,7 Par. 335,3 Par. 334,8“ Par. Luftwaͤrme. +. 1,6 °R. + 14,10R. + 6,0°R. Thaupunkt. 0,9 °R. 0,1 °R. +. 1,5 °R. Dunstsaͤttgg. 81 pCt. 40 pCt. 69 vpCt. Wetter... heiter. sonnig. sternhell. Wind O. OSS. SO. Wolkenzug.

Nicht-Amtliche Cours-Notizen.

Amsterdam, 27. März. 3 Nied. wirkl. Sch. 44 1„3. Kanz-Bill. 16 i. 68 Anl. 92 ½. 5 3 neus 78 ¼. Oest. 5 98 Met. 83 ¼. Russ. (v. 18 ½½) 90 ¼, do. (v. 1831) 83 .

1832

Quellwärme 6,1 % Flußwärme 4,8 °09 Bodenwärme 3,62 Ausdünstung 569. Niederschlag 0.

arm

Hamburg, 30. März. Oest. 5 ½ Met. 86 ⅞. 49 do. 76 ¾. Bank-Actien 1128. Russ. E Anl. 94 ⅞. Russ. Anl. Hamb. Cert. 86 ½ Poln. 109. Düän. 64 ½.

London, 24. März. 3 9 Cons. 83 ¾. Bras. 45 ¼. Dän. 67 ¼. Griech. 28. Russ. 972 St. Petersburg. 24. März. Hamburg 3 Mon. 9 ½ . 2. Silber-Rubel 367 Kop. 5 8 Inseri nen 1. Ser. 88 ½¼., dito 3. Ser. 87.

Wien, 27. März. 5 laeenl Sr2. 4 ede Ints. Luss 21 400 PI. 1288. Pan, 174 ½. Bank-Actien. 1152 ¾.

Kontgliche Shhausfeloe. Montag, 2. April. Im Schauspielhause: Der Freisc Oper in 3 Abtheilungen; Musik von C. M. v. Weber. Vetter, vom Großherzogl. Hoftheater zu Darmstadt: Maß⸗ Gastrolle.) 1 In Potsdam: Der Doppelgaͤnger, Lustspiel in 4 Abthe gen. Hierauf: Solotanz. 1“ Koͤnigstaͤdtisches Theater. Montag, 2. April. Ein Trauerspiel in Berlin, bürgen 8

Drama in 3 Akten, von C. v. Holtei.

Berichtigung. In dem gestrigen Blatte der Staatsz tung Seite 376, Spalte 1, Zeile 39 v. u. lies „Streit“ Stand.

Neueste Nachrichten.

Paris, 26. Maͤrz. Einem seit gestern umlaufenden ruͤchte zufolge, waͤre das Ministerium Willens, die hiesige uͤbrigen Staͤdte auszudehnen. .

Die hiesigen Comité's der Karlistischen Partei sind waͤrtig sehr beschaͤftigt; ein neuer von ihnen ersonnener griff, um die republikanische Partei fuͤr sich zu gewinnen, wenigstens um den Glauben an eine Vereinigung beider teien zu verbreiten, soll darin bestehen, uͤber der weißen 7 einen Adler zu befestigen und so sinnbildlich den Ruhm der serzeit mit der Farbe des aͤlteren Zweiges der Bourbone verbinden.

Der Handels⸗Minister hat, um die hiesigen Theater ihrer Bedraͤngniß und ihrem Verfall zu retten, beschlossen, Errichtung eines neuen Theaters in der Hauptstadt mehr; lauben und nach Maßgabe, als die sich noch haltenden The Unternehmer genoͤthigt werden, ihre Privilegien aufzug

G

hiesigen Schaubuͤhnen sich auf zwoͤlf reduzirt hat. z

General Mina und andere Haͤupter der in Frankrei findlichen Spanischen Fluͤchtlinge sollen Willens seyn, die C. der Landung Dom Pedro's in Portugal zu einem neuenf falle in Spanien uͤber die Pyrenaͤen zu benutzen.

sem Grunde sich weigert, die Stempelgebuͤhren zu zahlen, Stempelkasse bereits 44,000 Fr. schuldig geworden und Aufforderung erhalten, dieselben binnen 24 Stunden zu bez

Einer aus Lyon im Ministerium des Innern eingegan Depesche zufolge, besorgte die dortige Behoͤrde den ug neuer Unruhen.

cour. 69. 30. 5proc. Neap. fin cour. 80. cour. 55 ½. 5proc. Roͤm. Anl. 79 ½.

Augsburg, 28. Maͤrz. haͤlt ein Schreiben aus Rom, wonach der Kardinal 2 durch die neueren Vorgaͤnge in Ankona (S. Artikel Italie veranlaßt gefunden hat, unterm 15ten d. eine abermalige station an den Franzoͤsischen Botschafter zu richten, und ei thegorische Antwort uͤber die Absichten der Franzoͤsischen rung zu verlangen. .

Frankfurt a. M., 29. Maͤrz. Oesterr. 5proc. Metal 87 ½. Aproc. 77. 76 156. 2 %proc. 44 ½. G. 1proc. 19 ½. Br. Actien 1371. 1369. Part.⸗Obl. 122 ¼. 122 ½. 176. Br. Hollaͤnd. 5proc. Obl. v. 1832 78 ½. G.

82 281

55½ 5524.

5proc. Belg. Anl.

oln.

Redacteur John. Mitredacteur Cottel.

menheit der Ausfuͤhrung im voraus feststellte.

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Gedruckt bei A. W. 9

und Kirche sein reiches Eigenthum, sein glorwuͤrdiges Erb. †h

sterzogthums Posen, Fuͤrst Anton Ra ill, von Teplitz.

eden. Der Redacteur des Mouvement, Herr Blondeau,

petzt, indem er jede Person, gegen welche ein solcher Be⸗

diese Privilegien so lange nicht zu erneuern, bis die Zahsh fei diesem, mit Recht oder Unrecht einigen Personen beige⸗ Der Globe, der, seitdem er das Organ der Sekte den unter j C :

7 g unter ihnen eingezogene Erkundigungen das, was man

Simonianer ist, sein Blatt unentgeltlich ausgiebt und aueesicher 8 g- st, s; g 9 9 fersichert hatte, als ungegruͤndet ausweisen, ich nicht mehr

Heute schloß 5proc. Rente sin cour. 96. 20. Zpr-E 5proc.; Spasg Unruhen veranlaßt haben;

Die Allgemeine Zeitunge. es g 6 B ser die Graͤnze und kaufen sich Brod in Nizza, wo sie

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gleich gestellt werden kann) hatte durch Vereinigung mit dert

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Berlin, Dienstasg den 3ten

Kronik des Tages.

Se. Koͤnigliche Majestaͤt haben den bisherigen Ober⸗Landes⸗ Prrath von Winterfeld, zu Breslau, zum Geheimen Kribunalsrath zu ernennen geruht. des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den Kammergerichts⸗ or Sohr zum Justizrath bei dem Fuͤrstenthums⸗Gericht seisee zu ernennen.

Angekommen: Seine Durchlaucht der Statthalter des

Abgereist: Der Koͤnigl. Franzoͤsische Botschafter am Kai⸗ Russischen Hofe, Marschall Mortier, Herzog von biso, nach St. Petersburg. der General⸗Major und interimistische Commandeur der (Division, von Uttenhoven, nach Magdeburg. der Koͤnigl. Franzoͤsische Legations⸗Secretair von Lagruel zurier nach Paris. 18

6 1 2. 8 8 9 8 8

Zeitungs-⸗Nachrichten. Aun Sl Znl d. 8 111““

Paris, 26. Maͤrz. Vorgestern statteten Ihre Majestaͤten herzogin von Bragança und die Koͤnigin Donna Maria Knige und der Koͤnigl. Familie einen Besuch ab. Gestern ieen Se. Maj., von den Herzogen v. Orleans und Nemours, Kriegs⸗Minister und den Generalen Pajol und Darriule int, in dem Hofe der Tuilerieen und auf dem Caroussel⸗ 5 Infanterie 7, 2 Kavallerie⸗Regimenter und 4 Batterieen. der hiesige Koͤnigliche Gerichtshof hat vorgestern die Frage die Vorfuͤhrungsbefehle bei Preßvergehen durch ein Urtheil

den ein solcher Vorfuͤhrungsbefehl erlassen worden war, saͤmlich gegen den Instruüctionsrichter eine Klage eingereicht. zext dieses wichtigen Urtheils lautet folgendermaßen: „In izt, daß der Vorfuͤhrungsbefehl keine einfache Vorladung Richter ist und nothwendig durch die Agenten der Be⸗ allzogen werden muß, unter deren Aufsicht das vorge⸗ individuum bis nach dem von dem Richter in den ersten wanzig Stunden vorzunehmenden Verhoͤre bleiben muß; encht, daß Blondeau einige Stunden nach seiner Ankunft müizpalaste vernommen worden ist, und daß, wenn er pro⸗ h bis zum folgenden Tage zuruͤckgehalten wurde, dies nur mer in den Akten von ihm unterzeichneten ausdruͤcklichen Ein⸗ ng geschah und um das Verhaftungs⸗Mandat zu vermei⸗ elches der Instructions⸗Richter unmittelbar nach der Ver⸗ ing des Blondeau gegen denselben haͤtte erlassen koͤnnen, hHerhellt, daß Blondeau sich in dieser Beziehung sehr mit ind beklagt; in Betracht, daß kein Gesetz-Artikel den tions⸗Richtern verbietet, bei Preßvergehen Vorfuͤhrungs⸗ bst Verhaftungs⸗Befehle zu erlassen, daß im Gegentheil iikel 28 des Gesetzes vom 26. Mai 1819 diese Befugniß

fassen worden, autorisirt, gegen Leistung einer Caution astweilige Freilassung zu erlangen; in Betracht, daß seit⸗ dieser Beziehung nichts geaͤndert worden ist, aus allen Gruͤnden entscheidet der Gerichtshof, daß der Klage des kau keine Folge zu geben ist.“

88 Praͤfekt des Isere⸗Departements hat an die Einwoh⸗ in Grenoble eine Proclamation erlassen, worin es heißt: 68 mich in der traurigen Nothwendigkeit befinde, sogar esinnungen zu rechtfertigen, so kann ich mit wenigen n auf die von mehreren Mitgliedern des hiesigen Magi⸗ am 18ten d. M. bekannt gemachte Erklaͤrung antworten. abe in meiner gerichtlichen Aussage zu Protokoll gegeben, abe berichtet, daß Ausrufungen gegen den Koͤnig und egierung am Abend des 12ten d. stattgehabt haͤtten. Da

enen Faktum die Ehre der ganzen Stadt ins Spiel brin⸗

89 so halte ich es fuͤr meine Pflicht, anzuerkennen, daß, so ehrenwerthe Maͤnner erklaͤren, daß alle von jedem Ein⸗

hhc; ic käg⸗ hinzu, daß meine Nachforschungen, 161 moͤglich geworden, deren anzustellen, mir eben⸗ und geben, nicht daran zu glauben.“ 5 fuͤdlichen Frankreich und namentlich von den Ufern rin 8hS d. gemeldet, daß die Theurung der ae, ie Verzoͤgerung der Erlaubniß zur freien Ge⸗ nfuhr in den an der Graͤnze liegenden die Einwohner ziehen i ten von 150 bis 200 Mann, mit großen Ersckch de.

ben 8 Fülccranmen um 85 Centimen wohlfeiler er⸗ 8 reich; die Zollbeamten sind nicht im Stande, 2 38 Feuchères und deren Beichtiger, der 1“ 8 eine Diffamations⸗Klage gegen den 8 g veen von Rohan anhaͤngig gemacht, weil LETII 88 hiesigen Koͤnigl. Gerichtshofe gefaͤll⸗ 9 e Schrif mit dem Titel: „Bemerkungen uͤber sruction in Betreff des Todes des Herzogs von Bourbon, ben e 3 herausgegeben hat, worin Frau von Feu⸗ 1 hagf V88 oder Mitschuldige des Todes des Prinzen hee 8 I schwere Beschuldigungen gegen den a. iand er hoben werden. Die Baronin beschwert sich Klage auch daruͤber, daß diese Schrift nur durch eine

wie man versichert, dies abwarten, um sich uͤber die Macht sei⸗

kannt gemacht werden koͤnnen und den Zweck habe, den in dem Peahcs 1 8 des Herzogs von Bourbon voön

Fuͤrsten von Rohan behauptete sache echeinlich⸗ 2118“ han behaupteten Thatsachen Wahrscheinlich— 88 85 Bto Lepelletier d'Aulnay Fehrficht, vor einigen Ta⸗ gen dem Koͤnige in einer Privat⸗Audienz eine Adresse de Srct Ranbaute P ludienz eine Adresse der

Der katholische Geistliche, Herr Dumontei ege

von dem hiesigen Koͤniglichen Gerichtshofe hiachchan deh ase ster⸗Ehe gefaͤllte Urtheil an den Cassationshof appellirt. b ECin Deutscher Theater⸗Unternehmer, Herr Lewald, beab⸗ sichtigt in kurzem zwoͤlf aus den Schillerschen Meisterwerken be⸗ stehende Vorstellungen auf einer der hiesigen Buͤhnen von Deut⸗ schen Schauspielern, unter denen sich auch Madame Schroͤder befindet, Lnfsccre zu lassen.

In dem heutigen Bulletin des Temps ließ man F des: „Herr Peel hat Gelegenheit ast sich 8 1 über den Zustand Frankreichs auszusprechen; er hat es in ver⸗ zweifelnden Ausdruͤcken gethan. Die Tory⸗Opposition stellt sich auf einen schlechten Standpunkt; sie bricht in Schmaͤhungen gegen die Juli⸗Revolution und deren Folgen aus; dies ist aber kein Mittel, die Meinung des Englischen Volkes fuͤr sich zu ge⸗ winnen. Man macht sich im Allgemeinen falsche Vorstellungen von dem Zustande Frankreichs; allerdings sind Elemente der Un⸗ ordnung bei uns vorhanden, und wie koͤnnte dies nach ei⸗ ner Revolution, welche so viele Leidenschaften und Interessen aufgeregt hat, wohl anders seyn? In allen Gemuͤthern aber liegt ein Beduͤrfniß nach oͤffentlicher Ordnung und nach einer befestigten Regierung; nur will man, daß die Regierung sich auf die im Juli vollbrachten Thats⸗ achen stuͤtze, und daß die oͤffentliche Ordnung sich mit den durch die Revolution erworbenen Gedanken der Freiheit vereinige. In Frankreich sind die Menschen wie aus einem Stuͤcke, sie lassen sich ganz von einer Idee einnehmen und opfern ihr dann Alles auf. Der jetzt in einem gewissen Kreise vorherkschende Gedanke ist, daß man vor allen Dingen als Regierung auftre⸗ ten muͤsse. Dies Streben ist allerdings sehr lobenswerth, die gesellschaftlichen Bande sind sehr erschlafft, sie muͤssen wieder fester geknuͤpft werden. Trifft man aber die besten Mittel fuͤr diesen Zweck? Will man ihn erreichen, indem man blindlings darauf losschlaͤgt und sich in Srg h gegen die Einwohnerschaft setzt? In unserer gesellschaftlichen Organisation ist Alles Volk die Armee wie die National⸗Garde; wenn die gegendruͤckende Gewalt in einem Staate vom Volke ausgeht, so ist das erste Beduͤrfniß der Regierung popꝛlair zu bleiben. Ferner scheint uns Herr Peel die Ereignisse in Frankreich falsch zu beurtheilen; die Oberflaͤche der Gesellschaft bewegt sich, aber die Tiefe ist ruhig, es herrscht jetzt sogar eine große Gleichguͤltigkeit gegen Alles, was nicht materielle Interessen betrifft, und diese Gleich⸗ SaG 1e (Seh die Fe. als eine Gefahr fuͤr die Regierung

e fuͤr alle Thatsachen Juli kliche Veraͤnde⸗ I“ hatsachen des Juli ungluͤckliche Veraͤnde⸗ ie von dem Dichter Barthelemy in woͤchentlichen Liefe⸗ rungen C1“ „Nemesis“ wird mit der G 1g Lül April erscheinenden, Nummer aufhoͤren. Der Verfasser wird zur

ner Vaterstadt Marseille zuruͤckkehren.

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London, 24. Maͤrz. Im Unterhause ist von Herrn 111““ daß er naͤchstens an die Minister ehrere Fragen in Bezug ar 3 ie Wiener Kongreß⸗ W zug auf Polen und die Wiener Kongreß⸗ Der Morning⸗Herald sagt: „Wir en Ursache glauben, daß der Widerstand im 8 der 8 bar seyn wird, als einige unserer Kollegen voraussetzen. Man erwartet allgemein, daß die zweite Lesung der Reform⸗Bill durch⸗ gehen wird, aber daruͤber ist man noch immer nicht einig, ob in Folge einer Uebereinkunft zwischen den beiden Parteien, oder durch die Gewalt, welche den Ministern vertraut ist. Im Aus⸗ schusse beginnt die eigentliche Handlung. Hier werden die Geg⸗ ner der Reform ihre ganze Kraft entwickeln. Graf Grey will,

ner Gegner zu vergewissern, ehe er zu dem igl. Vorrechte (der Pairs⸗Ernennung) seine Zuflucht Kengr. daß die Minister darauf rechneten, selbst in diesem Falle nur eine Vermehrung des Oberhauses um ungefaͤhr 20 Mitglieder noͤthig zu haben. Wenn dies begruͤndet ist, so muͤssen eine Menge unerwarteter Bekehrungen eingetreten seyn. So viel scheint fage e haechse 2r daß diese Bill eine weniger veraͤcht⸗ che Aufnahme finden wird, als jene, die fruͤher so entschie

E „als jene, die fruͤher so entschieden Die Brigg „Opossum“, welche Halifar am 27. Febr. ver⸗ lassen, bringt unter Anderem Zeitungen aus Neu⸗Braun⸗ schweig, woraus erhellt, daß die oͤffentliche Einnahme der Pro⸗

vinz im vorigen Jahre (obgleich die Abgaben weniger als im Jahre 1830 eingebracht) 49,061 und die Ausgabe 38,460 Pfd. betragen hat, so daß sich der unerhoͤrte Fall hier ereignet, daß ühe Britische Kolonie einen Ueberschuß der Einnahme gehabt. 1 Antrag, 1 Mahege um Anstellung eines Bischofes fuͤr e Provinz zu ersuchen, hatte die Legislatur nach einer warme Debatte verworfen. 8 8

Niederlande.

Alus dem Haag, 28. Maͤrz. General⸗Lieutenant Tindal der vor einigen Tagen hier eingetroffen ist, hat uͤber die hier garnisonirenden Reserve⸗Mannschaften der beiden Grenadier⸗ und der beiden Jaͤger⸗Bataillone Musterung gehalten.

Der Altonaische Merkurius enthaͤlt das nachste⸗ hende Privat⸗Schreiben aus Amsterdam vom 24. Maͤrz: „Der Stand der Sachen hat sich veraͤndert. Frankreich und England verlangen, daß unser Koͤnig damit anfange, die 24 Artikel zu ratifiziren, da man alsdann Modificationen treffen werde. Unser Koͤnig dagegen verlangt erst Modificationen und

ing des Geheimnisses der Kriminal⸗Untersuchung habe be⸗

Wiederherstellung seiner etwas geschwaͤchten Gesundheit nach sei⸗

Großbritanien und Irland.

verspricht alsdann seine Ratification. Ueber diesen Gegenstand

ist der Courierwechsel in den letzten 14 Tagen sehr lebhaft gewe⸗ sen. Der Graf Orloff scheint endlich vom Pnse⸗ . Antwort gefordert zu haben. Diese ist vorgestern Abend (Don⸗ nerstag) erfolgt und zwar verneinend ausgefallen, indem der Koͤ⸗ nig dabei geblieben, daß er in keinem Falle und unter keiner Be⸗ dingung den Traktat unterzeichnen wuͤrde, bevor die Modificatio⸗ nen stattgefunden. Hierauf 8888 die Gesandten der großen Maͤchte im Haag gestern im Namen ihrer Regierungen eine Er⸗ klaͤrung erlassen, in welcher sie dem Koͤnige zu erkennen geben, daß, weil er bei seiner Weigerung beharre, er nicht mehr auf sie zu zaͤhlen habe, daß Alles, was daraus entstehen moͤchte, ihm ur Last fallen werde. Graf Orloff hat darauf gestern seine Abschieds⸗Audienz gehabt und geht heute (Sonnabend) nach Lon⸗ don ab. Die Privatmittheilung aus dem Haag, der ich diese fuͤr zuverlaͤssig angegebenen Nachrichten verdanke, fuͤgt am Schlusse hinzu, dennoch wuͤrden die in London befindlichen Gesandten Rußlands und Preußens den Traktat nicht gleich ratifiziren, son⸗ dern erst Befehle von ihren respektiven Hoͤfen abwarten. In⸗ zwischen werden die Ruͤstungen bei uns mit Eifer fortgesetzt. Seit 4 Wochen arbeitet man in Naarden an Patronen, und taͤglich werden daselbst 15,000 Stuͤck verfertigt. Auf unsere Fonds haben diese auch an unserer Boͤrse verbreiteten Nachrich ten allerdings einigen nachtheiligen Einftuß gehabt, aber nicht den geringsten auf die Stimmung der Gemuͤther. Man muß es erlebt haben, um es zu glauben, daß in so kurzer Zeit eine so gaͤnzliche Sinnesart in einem Volke sich offenbaren kann. Die Nation schien bis dahin aller Theilnahme an den oͤffentlichen Angelegenheiten wie abgestorben; ein engherziger Egoismus schien alle Interessen vereinzelt zu haben. Sie war im Laufr der letz⸗ ten funfzig Jahre durch Factionen zerrissen worden, die sich zum Theil von fremden Maͤchten abhaͤngig gemacht hatten; Aristokraten, Patrioten, Orangisten stritten sich um die Herrschaft; dann zeig⸗ ten sich die zerruͤttenden Einwirkungen der Franzoͤsisch⸗demokratischen Grundsaͤtze; dann trat die Franzoͤsische Herrschaft ein, die allen Parteiungen ein Ende machte und einen gemeinschaftlichen Haß gegen den gemeinschaftlichen Unterdruͤcker erzeugte. Mit der Re⸗ stauration haͤtte ein neuer Geist erwachen koͤnnen; aber ein fremd⸗ artiges Interesse trat wieder dazwischen; das Land, statt selbst⸗ staͤndig unter den Maͤchten aufzutreten, wurde wieder der Theil eines Ganzen, dessen widerstrebende Elemente nie mit einander verschmolzen werden konnten. Neid und Mißtrauen erstickten alle edlere Gefuͤhle, und ein Jeder scheute sich, einem Vaterlande Opfer zu bringen, die nicht mehr dem angestammten allein zu Gute kommen sollten. Seit der Belgischen Revolution aber ist es, als ob man aus einem boͤsen Traume erwacht waͤre. Die alte Nation hat sich selbst wiedergefunden, frei von aller fremden Beimischung, die so lange ihre Entwickelung hemmte. Holland ist wieder das Land der Oranier geworden und der Oranier wie⸗ der der Fuͤrst Hollands; das so lange nicht gekannte Gefuͤhl, eins zu seyn mit allen seinen Landsleuten und mit seinem Regenten, die Gefahren des Augenblicks, die Gerechtigkeit der Sache, der untadelhafte Charakter des Staatsoberhaupts und seiner Umge⸗ bungen, das Alles hat die Herzen den begeisternden Eindruͤcken der Beispiele großherziger Aufopferungen einer fruͤheren Zeit ge⸗ oͤffnet. So gewagt auch die Erklaͤrung des Koͤnigs scheint, so hat er doch nur die allgemeine Meinung ausgesprochen; denn es ist nur Eine Stimme daruͤber, daß die Ehre der Nation um jeden Preis gerettet werden muͤsse und man sich keine Be⸗ dingungen duͤrfe vorschreiben lassen. Eine groͤßere Uebereinstim⸗ mung der Gesinnungen eines Volkes in gefahrvollen Zeiten hat 88 wohl nie erlebt. Ungeheure Opfer aller Art sind ohne Murren gebracht worden; keine Klage wurde vernommen; 815 Presse ist frei⸗ und doch ist keine einzige freche Oppositionsschrift in dieser Zeit erschienen. Den endlichen Sieg der guten Sache bezweifelt Niemand; so klein die Nation auch ist, so hat sie ver⸗ haͤltnißmaͤßig ungeheure Kraͤfte aufzubieten, und sie wird nicht damit geizen. Fast ganz Europa ist diesem Lande zinsbar; wir sind keinein Lande schuldig; wir besitzen an Java eine der reich⸗ sten Kolonieen der Welt, sie wirft schon mehr ab, als sie kostet, und wird mit jedem Jahre eintraͤglicher werden; unser Handel mit Deutschland ist betraͤchtlicher, als er seit 16 Jahren gewesen und so mißlich unsere Lage Vielen bisher geschienen aben mag, so moͤchten die besser Unterrichteten im Auslande 88 diese An⸗ sicht nicht theilen; denn es ist unglaublich, welche Masse unserer Fonds in den letzten Zeiten fuͤr Englische Rechnung aufgekauft worden; auch Schweizer, Preußen und Russen sier ansehnli⸗ .

che Summen ankaufen lassen. Alle die aufgezaͤhlten Vortheile werden jetzt aufs Spiel gesetzt; aber wenn Holland sich nicht selbst verlaͤßt, und dafuͤr, glaube ich, kann man sich verbuͤrgen so wird es nicht verlassen bleiben, und anderen edlen Voͤlkern, die ihre Unabhaͤngigkeit behaupten wollen, durch seine Beharr⸗ 8b EEE Beispiel dienen.“ ruͤssel, 27. Maͤrz. Nachdem in der gestrigen Si

der Repraͤsentanten⸗Kammer mehrere Aseigan Sibung Budgets fast ohne Eroͤrterungen angenommen worden waren ging man zu dem Amendement der Herren Delhougne Le⸗ clerecq und Fallon in Bezug auf die drei ersten Artikel des Kapitels der oͤffentlichen Schuld uͤber. Dieses Amendement be⸗ zweckte, die Kredite zur Bezahlung der Summen, welche Hol land den 24 Artikeln gemaͤß erhalten soll, nur insoweit gege⸗ willigen, als die Entschaͤdigungen fuͤr die Nachtheile eeech Bel⸗ gien aus der verzoͤgerten Annahme von Seiten Hocands er⸗ wachsen, davon in Abzug gebracht seyn wuͤrden. Herr von Meulengere bekaͤmpfte dieses Amendement und sagte: Wenn wir den Vorschlag annaͤhmen, so wuͤrden unsere Feinde vielleicht Anlaß daraus nehmen, die Meinung zu verbreiten, daß Belgien sich der getreuen Ausfuͤhrung des Traktates zu entziehen suche Der Vorschlag ist außerdem aber auch unnuͤtz, da er der Regie⸗ Pahg 1 öäralisch. 1S. auferlegen soll. Ich ) feits Ehre gehabt, Ihnen zu sagen, daß wir der Segs en die Nachtheile esesnaedesgeseßt be 849 8 che fuͤr unseren Handel, fuͤr unseren Gewerbfleiß und Ackerbau aus der verzoͤgerten Annahme des Traktates entstehen Hierauf hat die Regierung ihren Anspruch auf eine billige Ent⸗