besitze in diesem Augenblicke nicht mehr als 8 Linienschiffe und
20 Fregatten in See. Herr Baudet⸗Lafarge bemerkte, daß das Budget des See⸗Ministeriums sich fuͤr 1831 nur auf etwa 71 Mill. belaufen habe, daß es fuͤr 1832 noch niedriger sey, und daß die Kommission ” auf eine Ersparniß von 60,000 Fr. antrage. Er sprach die Besorgniß aus, daß diese allmaͤli⸗ gen Reductionen uͤbel angebracht seyn moͤchten; Frankreichs Kuͤ⸗ sten waͤren eben so ausgedehnt, als seine Landgraͤnzen; es sey daher nothwendig, daß die Seemacht der Landmacht gewisserma⸗ ßen die Wage halte; die Zahl der Matrosen sey offen⸗ bar danzeesh: eben so halte er dafuͤr, daß man das Marine 7 Material vermehren muͤsse. Herr Eschassé⸗ riaux sprach sich ebenfalls dahin aus, daß man bei den trefflichen Haͤfen, die Frankreich besitze, die Seemacht verstaͤrken muͤsse. Er behauptete, daß die Franzoͤsischen Kriegs⸗ schiffe im Allgemeinen sich in einem so schlechten Zustande befaͤn⸗ den, daß sie alle zusammen vielleicht nicht dem Angriffe von 10 wohlbewaffneten Linienschiffen wuͤrden widerstehen koͤnnen. Da⸗ gegen tadelte er den viel zu starken General⸗Stab; unter Lud⸗ wig XIV., der 30 hochbordige Schiffe in See gehabt habe, waͤ⸗ ren 1 Admiral, 3 Vice⸗Admiraͤle und kaum 30 Stabs⸗Offiziere fuͤr hinlaͤnglich befunden worden, um diese imposante Seemacht zu befehligen; jetzt betrage die Zahl jener Offiziere im Verhaͤlt⸗ niß zu den vorhandenen Schiffen mehr als das Sechsfache. Der Redner ließ im Uebrigen den guten Absichten des See⸗Ministers volle Gerechtigkeit widerfahren, hielt es aber fuͤr seine Pflicht, ihn auf die Maͤngel in der Organisation seines Ministeriums aufmerksam zu machen. Am Schlusse seines Vortrages bezeich⸗ nete er noch einige Mißbraͤuche bei der Verproviantirung der See-⸗Arsenaͤle, die, äͤußerte er, mit einer Verschwendung ge⸗ schehe, von der man sich keinen Begriff machen koͤnne, wenn man nicht selbst in einer Hafenstadt gewohnt habe. Nach der
Beendigung dieses Vortrages wurde von allen Seiten der Schluß der Debatte verlangt; indessen gelang es noch dem Baron Ro⸗
ger, sich Gehoͤr zu verschaffen. Er tadelte zuvoͤrderst das in An⸗
sehung der Schiffsbauten obwaltende System, hob sodann ver⸗
schiedene Mißbraͤuche heraus, die nach seiner Meinung hinsicht⸗ lich der Personal-Verhaͤltnisse und der Verwaltung der Ma⸗ rine bestaͤnden, und wollte mancherlei Ersparnisse, namentlich beim Gehalt der See⸗Offiziere, gemacht wissen. Nach ihm erhob sich der Marine-⸗Minister, um in einer ausfuͤhr⸗ lichen Rede — die allgemein mit der groͤßten Aufmerk⸗ samkeit und mit ungetheiltem Beifall aufgenommen wurde die Anfuͤhrungen des Hrn. Roger zu beleuchten und zu wider⸗ legen. Hieranf wurde zur Diskussion der einzelnen Artikel des fraglichen Budgets geschritten und beim ersten Kapitel, wonach fuͤr die Central⸗Verwaltung 691,000 Fr. angesetzt sind, den Vor⸗ schlaͤgen der Kommission gemaͤß, eine Reduction von 43,000 Fr., so wie andererseits eine Vermehrung von 33,000 Fr. genehmigt. Die Pairs-Kammer wird sich heute mit dem Gesetz-Ent⸗ wurfe uͤber die Ehescheidung beschaͤftigen. Bekanntlich ist die— ser Entwurf in der Deputirten-Kammer angenommen worden, wogegen die mit der Pruͤfung desselben beauftragt gewesene Kommission der Pairs⸗Kammer einstimmig auf die Verwerfung des Gesetzes angetragen hat. Dieser Gegenstand scheint sonach den Konflikt zwischen beiden Kammern erneuern zu wollen. Wie man vernimmt, hat das Ministerium sein Moͤglichstes gethan, um die Majoritaͤt der Pairs⸗Kammer den Ansichten der Depu⸗ tirten⸗Kammer geneigt zu machen; es scheint ihm indessen nicht gelungen zu seyn, und man glaubt daher, daß dasselbe sich nach dem Schlusse der jetzigen Session doch zu einer Wahl neuer Pairs werde entschließen muͤssen, um die Einheit zwischen beiden Staats⸗Gewalten wiederherzustellen. Vorgestern Nachmittag ist von der hiesigen Englischen Ge⸗
sandtschaft ein Courier nach London abgefertigt
glaubt, daß er Depeschen in Bezug auf eine N
worden;
52
kaßregel d
bringe, die im Einverstaͤndnisse mit dem Franzoͤsischen Kabin und dem Kaiserl. Oesterreichischen Botschafter hinsichtlich N9.
na's getroffen worden sey. Es vergeht uͤbrigens k
aum ein
daß nicht eine Koͤnferenz zwischen den Grafen Sebastiani,
pony und Pozzo di Borgo stattfaͤnde; man ist a dacht, die Legationen gleichzeitig von den Franzoͤst Oesterreichischen Truppen raͤumen zu lassen.
uf Mittel
schen und
Gestern Nachmittag um 4 Uhr entstand auf dem P.
neuf ein ziemlich starker Auflauf in Folge eines
Streites,
ein junger Mann mit scharlachrothem Hute dadurch verang haben soll, daß er einige durch diesen seltsamen Anblick her gezogene Leute beleidigte. Die Polizei schritt ein, und der ju Mann wurde zu dem naͤchsten Polizei⸗Kommissarius gebrae Da der Zusammenfluß von Menschen in kurzer Zeit ansehn
zugenommen hatte, so wurde der von Linientkuppet sten auf dem Pont-neuf sofort verdoppelt, was u stehenden einiges Murren erregte.—
— Heute schloß 5proc. Rente sin cour. 96. 35.
sin cour. 69. 45. 5proc. Neap 79. 90. 5proc. Span. perp. 5proc. Belg. Anl. 773.
compt. 69. 40. 79. 85. fin cour.
Roͤm. Anl. 79.
nter den .
3 proc. . pr. com 55 ½. öpn
Frankfurt a. M., 30. Maͤrz. Oesterr. 5proc. Metall g
87 Arre, 7VbETb Actien 1372. 1370. Part.⸗Obl. 122 ½. 122 ½¾. Loo 176. Br. Hollaͤnd. 5proc. Obl. v. 1832 79. G.
Redacteur John. Mitredacteur Cotte
8 1
Gedruckt
bei A. W.
1proc. 19 ⅜. Br.⸗I.
se zu 100 Poln. .0
J.
Hayn.
—— —
— — —
Allgemeiner
Bekanntmachungen.
SEdtetaleeiatkon. Nachdem auf Todeserklaͤrung des Christoph Lorenz Stilzebach geboren den 25 Maprz 1785 zu Trebra in der Grafschaft Hohnstein, welcher im Jahre 1811 in
18
ser Zeit von seinem Leben und Aufenthalte keine Nach⸗ richt gegeben hat, angetragen worden ist, so werden der⸗ selbe und dessen etwa zuruͤckgelassenen Erben und Erb⸗ nehmer hierdurch aufgefordert, sich bei dem unterzeich⸗ neten Gerichte oder in der Registratur desselben und spaͤtestens in dem auf
den 1. Oetober 1832 Vormittags 10 Uhr vor dem Herrn Referendar Fuerstemann anberaumten Termine schriftlich oder persoͤnlich zu melden, und da⸗ selbst weitere Anweisung zu erwarten. Sollte sich der Christeph Lorenz Stilzebach in dem anberaumten Ter⸗ mine oder vorher nicht melden; so wird derselbe fuͤr todt erklaͤrt und die Erbfolge uͤber seinen Nachlaß er⸗ oͤffnet werden.
Nordhausen, den 24 November 1831. Koͤnigl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.
8
Bekanntmachung. Die der Westpreuß. Landschaft gehoͤrigen, im Schu⸗ biner Kreise belegenen Guͤter Harein, Zlottowo, Mlo⸗ doein und Wolica sollen im Wege der oͤffentlichen Li⸗ zitation wieder verkauft werden. Hierzu haben wir die unten bezeichneten Termine in unserm Geschaͤfts⸗ Lokale anberaumt, zu welchen wir Kauflustige mit der Nachricht einladen, daß fuͤr jedes Gut die dabei be merkte Summe entweder baar oder in Pfandbriefen oder Staate⸗Papieren als Kaution deponirt werden muß⸗ 1. Barcin. vere 43,245 Tyl. Kaution 2000 Thl. „Termin, den 27. April d. J.
2. Zlottowo. Taxe 35,493 Thl. Kaution 2000 Thl. Termin, den 27. April d. J.
3. Mlodocin. Taxe 23,510 Thl. Kaution 1500 Thl. Termin, den 28. April d. J.
4. Wolica. Taxe 21,658 Thl. Kaution 1500 Thl. Termin, den 28. April d. J.
Bromberg, den 17. Januar 1832. Koͤnigl. Westpreuß. Landschafts⸗Direktion
PL1616968
Jakob Goldbach, Webergeselle von hier, ging im Jahre 1822 in die Fremde und hat seit dem Jahrt 8— keine weitere Nachricht von seinem Aufenthalte egeben. 1 8 Auf Antrag der naͤchsten Verwandten auf Aushaͤn⸗ digung des Vermoͤgens des Abwesenden, wird dieser Jakob Goldbach aufgefordert, sich binnen 6 Monaten a2 dato zu stellen, und sein in 300 Fl. bestehendes Ver⸗ moͤgen in Empfang zu nehmen, widrigens solches sei⸗ nen naͤchsten Verwandten gegen Cautionsleistung nutz⸗ nießlich ausgehaͤndiget wird.
Markttheidenfeld, den 10. Maͤrz 1832. Koͤnigl. Bayerisch. Landgericht Homburg im
Untermainkreise.
Im Koͤnigsberger Regierungs⸗Bezirk der Provinz Preußen, steht unter den guͤnstigsten Umstaͤnden, ein aus mehreren Vorwerken bestehendes, nicht unbetraͤcht⸗ liches Rittergut, aus freier Hand zum Vexrkauf. Ueber den Werth und die allgemeinen Verhaͤltnisse desselben, giebt eine an nachbenaunten Orten niedergelegte Schil⸗ - deren Richtigkeit verbuͤrgt wird, naͤhere Aus
unft. 8 1 1 Kaufliebhaber wollen diese Schilderung einsehen: in Berlin bei dem Intelligenz⸗Comtoir, in Leipzig bei der Expedition der Leipziger Zeitung, in Hamburg bei der Expedition des unpartheii⸗
schen Correspondenten.
SSFRnBRHMe2xAsggiHseeser 22seeNabkg bsgSeea gvexezn
Literarische Anzeigen.
Magazin
fuͤr die Literatur des Auslandes.
Die im Maͤrz (woͤchentlich 3 Mal) erschienenen Rummern dieser von der Redaection der Allg. Preuß. Staats⸗Zeitung herausgegebenen Zeirschrift enthalten die nachstehenden Artikel:
England. 1
Goͤthe und die Tories. — Herzog von Wellington.
— Abenteuer eines Edelmannes am Hofe Karl'’s II.
Eisenbahn
Anzeiger
— Das Englische Polk, und wer es ist. — Georg Can⸗ ning. — Das Entstehen und die Ausbildung des Bri⸗ rischen Heeres. — Das Parlamentsmitglied, eine Selbst⸗ biographie. — Gegenwaͤrtiger Zustand des Theaters in England. — Chateaubriand und Lord Byron. — Die Handschrifter der Stuarts. — Bit liographische Mit der Kazserl. Franzoͤsischen Garde gedient und seit die⸗stheilungen in 10 Nummern. Fer gankreich.
Der Saint.⸗Simonismus. — Charles Nodier. — Mirabeau's Plaͤne zur Daͤmpfung der Revolnt on. — 8 Bildung des Ministeriums Aus der Geschichte der Restauration, von einem Staats⸗ manne. — Ueber Mirabrau's Charakter. — Die Pil⸗ gerfuhrt nach Holyrood. — Victor Huco's Klage uͤben die Zerstoͤrung der geschichtlichen Denkmale in Frank⸗ reich. — Denkwuͤrdigkeiten Ludwig’s XVIII. — Lud⸗ wig XI., Trauerspiel von Casimir Delaviane. — Cha⸗ reaubriand und Lamartine. — Die Presse und dich— Salons im Juli und August 1815. — Bibliographische nur Mittheilungen in 11 Nummern. 4 kel
Europaͤische Geschichte, von Pierfrancesco Giambul⸗ ari. — Petrarka. — Winckelmann in Italien. — Bi⸗ bliographische Mittheilungen in 4 Nummern.
Japan. Darstellung dieses Landes von Meylan. — Bibliographische Mittheilungen. 8
Luͤtticher Unruhen, von Herrn von Gerlache. — Bi⸗ bliographische Mittheilungen. s Daͤnemark. Ueber die Einfuͤhrung der Provinzialstaͤnde in Daͤ⸗ nemark. — Literarische Gesellschaften in Island. — Bibliographische Tefet scungen in 2 Nummern. S
Nordische Blumen. — Vollstaͤndige Sammlung Russi Reichsgesetze. — Revue etrangère. — Memoiren der Admiral Schischkow. — Bibliographische Mittheilun⸗ gen in 2 Nummern.
Morgenlaͤndische Literatur.
Gesellschaft zur Uebersetzung aus orientalischen Spra⸗ chen in London. — Bibliographische Mittheilungen.
Nord⸗Amerikg.
graphische Mittheilungen. Mannig
Klaproth contra Morrison. — Erziehung der weib⸗ lichen Eingebornen in Ostindien. — Entdeckungs⸗Rei⸗ sen in's Innere von Afrika. — Englisches Anleihe⸗ System. — Der Franzoͤsische Fortschritte der Kuͤnste und Wissenschaften in Assam. — Hollaͤndische Werke in's Japanische uͤbersetzt. — Der Radschah von Punganur. — Die Gruft Romeo’'s und zulia's. — Die Insel Ithaka. — Die medizinische Ge⸗ sellschaft in Kalkutta. — London zuͤr Zeit Elisabeth's. — Kleidung bei feuchtem Wetter. — Sucht nach Un⸗ gewoͤhnlichem. — Englische Zeitungsphrasen. — Ver⸗ brechen in Frankreich. — Fortschritte des Journglis⸗ mus. — Aufforderung aus England an einen Deutschen Kuͤnstler — U. A. w. g. — Was man denkt, und was man spricht. — Roscoe's aͤußere Verhaͤltnisse. — Zei⸗ tungs⸗Curiosa. — Ein Geschenk fuͤr den Pascha von
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——
Leipzig, im Januar 1832. 1
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ge. s Werk vne
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Es soll dasselben
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sondern auch empfunden werden, wie man einern Dichtung in sich aufnimmt, damit sie als
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bedeutend erhoͤht, die , scribentenliste aber dem Werke vorgedruckt unge Bestellungen nehmen an alle Buchhandlungen, unn linn C. Hold, Königestrahe Nr. 62. ng det
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nate der vorgeschlagenen Maßregel den Absichten des Ministe⸗
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Berlin, Mittwoch den
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem General der Kavallerie, nRoͤder, den Schwartzen Adler⸗Orden mit Brillanten, und n⸗General⸗Lieutenant von Both den Stern zum Rothen fer⸗Drden zweiter Klasse mit Eichenlaub zu verleihen geruht. Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und trimistisch kommandirende General des isten Armee⸗Corps, von utzmer, von Koͤln.
Der Kaiserl. Russische Feldjaͤger Nowikoff, als Courier
Haris. 1b 1
Pagereist⸗ Se. Excellenz der Großherzogl. Hessische Wirk⸗ je Geheime Rath, Ober⸗Appellationsgerichts⸗Prosident, außer⸗ gentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen yfe, Freiherr Schuͤler von Senden, nach Schlesien.
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Zeitungs⸗Nachrichten. b1111X“ 8
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 26. dachtrag.) Zu Anfang dieser Sitzung berichtete Herr ro uͤber das am 17. Dezember v. J. von dem Handels⸗N. er eingebrachte neue Zollgesetz. Nach einigen Bemerkungen er die Abgaben vom auslaͤndischen Salspeter kam der Bericht⸗ katter auf Frankreichs Seidenhandel zu sprechen, in welcher ziehung er sich also aͤußerte: „Der wichtigste Zweig unserer zustrie ist ohne Zweifel die Fabrication der Seidenwaaren; Werth derselben belauft sich jaͤhrlich auf 240 Mill. Fr., wo⸗ Nallein fuͤr 110 bis 115 Mill. nach dem Auslande ausge⸗ het werden. Ungeachtet der Unterstuͤtzung, die zu jeder Zeit Anpflanzung des Maulbeerbaums bei uns gefunden, hat der trag der inlaͤndischen Seide unserem Bedarfe doch niemals ent⸗ ychen, so daß wir jaͤhrlich immer noch fuͤr 31 bis 32 Mill. Fr. he Seide aus Italien, Spanien, der Tuͤrkei und Indien haben gehen muͤssen. Hieraus darf man indessen nicht schließen, daß die icht des Seidenwurms bei uns in Verfall gerathen sey; die Un⸗ imglichkeit des Grundstoffs ist vielmehr allein der stets zunehmenden Kehnung unserer Fabriten zuzuschreiben. Nach einer genauen Be⸗ hmung hat die Einfuhr der fremden Seide in dem Zeitraum von 25 bis 1830 incl. durchschnittlich 540,395 Kilogramme und e zoll dafuͤr 1,034,800 Fr. jaͤhrlich betragen. Die Regierung gligt vor, die Abgabe von der fremden Seide, mit Ausnahme er einfachen Kontrollgebuͤhr, ganz und gar abzuschaffen. Die ommission laäßt zwar den Beweggruͤnden zu diesem Antrage le Gerechtigkeit widerfahren; indessen glaubt sie, daß die Re⸗
imns in keinerlei Weise entsprechen wuͤrden. Ohne Zweifel chte die tkaurige Lage, in der die Lyoner Seidenfabriken sich gen Ende des vorigen Jahres befanden, es der Regierung zur sicht, auf eine Abhuͤlfe bedacht zu seyn. Eine solche waͤre er nur dann von Erfolg gewesen, wenn sie unverzuͤglich haͤtte zleben treten koͤnnen; hierzu war aber die vorgeschlagene Maßre⸗ vicht angethan, und sie wuͤrde heute eben so fruchtlos wie da⸗ als seyn, indem sie keine andere Wirkung haben koͤnnte, als daß ein den Lyoner Magazinen befindlichen Seidenwaaren noch 2lis 3 pCt. im Preise fielen. Ist der Zoll auf fremde feie ganz und gar abgeschafft, so werden Piemont und Ita⸗ nden Lyoner Markt bald uͤberschwemmen, und da der Ueber⸗ stets eine Entwerthung zur Folge hat, so kann es nicht sen, daß diese letztere sich auch auf die fabrizirten Stoffe er⸗ icke wird, dergestalt, daß die Fabrikherren sich genoͤthigt sehen den, entweder ihre Stuͤhle gaͤnzlich stehen zu lassen, oder das beitslohn herabzusetzen. Die Kommission schlaͤgt Ihnen da⸗ tvor, die jetzigen Abgaben beizubehalten, den Betrag dersel⸗ maber zu Praͤmien fuͤr die Ausfuhr glatter ganz seidener Stoffe nder zu verwenden, dergestalt, daß der Krepp, der seidene 3 und die sogenannten Blonden dieser Verguͤnstigung nicht shaftig werden wuͤrden. Die Konkurrenz der, auswaͤrtigen aoriken, die seit einigen Jahren in der Schweiz, in Italien und 4 Norden bestehen, macht sich nämlich hauprsaͤchlich bei den 8* seidenen Stoffen fuͤhlbar, weshalb die Kommission auch dufaf 11 die beantragte Praͤmie, die sich etwa auf 1¾ „Ct. öciet wuüͤrde, beschraͤnkt wissen will. Die fagconnirten und efetian Zeuge leiden minder bei jener Konkurrenz „weil zur kich c 8 derselben Kenntnisse und Verfahrungsweisen erfor⸗ gä 8 „die man sich mit der Zeit allein verschaffen kann; 8 ssh kommt/ daß der Geschmack und die Verschiedenheit ir he, die Qualitaͤt der Farbe, die Geschicklichkeit der Ar⸗ hng. ¼% milde Klima den Franzoͤsischen Fabrikanten Vor⸗ n Vorzr a len uͤbrigen gewaͤhren und ihnen noch auf lange Zeit 6 Uns vor diesen sichern.“ Der Redner ließ sich demnaͤchst Umien m auch noch sehr ausfuͤhrlich uͤber die Ausfuhr⸗ 9 fuͤr wollene Stoffe vernehmen und stimmte zuletzt fuͤr 8” ahme des Gesetz⸗Entwurfes nebst verschiedenen Amendements. auße der Berathungen uͤber das Budget des Seec⸗Mi⸗ itt das ergriff nach dem Baron Roger der S ee-Minister göorigen hrt. Nachdem derselbe die verschiedenen Angriffe eal seine 288 in Bezug auf das Personal und das Ma⸗ i fort: „I epartements zuruͤckgewiesen hatte, fuhr derselbe F : . behauptet, daß wir unseren Ruͤstungen zur See ügoße ge Ausdehnung goͤben und auf diesen Gegenstand en, daß ummen verwendeten. Man sollte aber nicht ver⸗ h schnel 11 Ausgabe auf das Doppelte steigt, wenn man solich, alle n unvorbereitet daga genoͤthigt sieht. Es ist un⸗ iniensch Imstaͤnde vorauszu ehen, unter denen die Absendung epes hiffes oder einer Fregatte, so wie uͤberhaupt irgend ition, noͤthig werden kann. Ist man alsdann nicht
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geruͤstet, und sollen die Vorbereitungen erst in aller Eil getroffen werden, so kosten sie gerade zweimal so viel und sind in der Regel mangelhafter, als wenn man bereits im voraus darauf bedacht gewesen wäre. Aus diesem Grunde hatte ich es mir bisher zur Regel gemacht, immer eine gewisse Anzahlvon Schiffen, vollstaͤndig ausgeruͤ⸗ stet und verproviantirt, auf den verschiedenen Rheden in Bereitschaft zu halten, um auf den ersten Befehl, mit der gehoͤrigen Mann⸗ schaft versehen, in See stechen zu koͤnnen. Es wuͤrde mir daher sehr leid thuͤn, wenn mein Budget dergestalt verkuͤrzt wuͤrde, daß ich mich außer Stande saͤhe, bei diesem System zu beharren. Man beruft sich darauf, daß zu einer anderen Zeit Frankreich fuͤr 30 Millionen Fr. 50 bis 60 Kriegsschiffe auf offenem Meero gehaͤbt habe. Hierbei sollte man aber nicht vergessen, daß da⸗ mals ein großer Theil der Ausgaben verheimlicht wurde, derge⸗ stalt, daß wir bei einer naͤheren Untersuchung außer jener Summe von 30 Millionen noch eine zweite von 64 Millionen entdeckt haben. Man sollte ferner bedenken, daß in jener Zeit wegen der schlechten Beschaffenheit der Schiffe oder der Schiffs⸗ mannschaften manche Expedition ihren Zweck gaͤnzlich verfehlte. Ich frage dagegen, ob sich in neuerer Zeit L0; der Fall er— eignet hat, daß irgend eines unserer Schiffe unverrichteter Sache nach unseren Haͤfen zuruͤckgekehrt waͤre. Seit 20 Jahren ist nur ein einziges solches Unternehmen gescheitert. Die wahre Erspar⸗ niß besteht darin, daß der Dienst auf eine Weise organisirt wird, daß Alles, was man unternimmt, auch gelingt. Heutiges Tages koͤnnen wir wohl init 8 sagen, daß unsere Schiffe alle Meere befahren, und daß uͤberall unsere Flagge respektirt wird. So lange das Vertrauen des Koͤnigs mich auf meinem gegenwaͤrtigen Posten erhaͤlt, werde ich daher auch beharrlich ein System ver⸗ folgen, das ich fuͤr nuͤtzlich fuͤr mein Land halte.“ Die allge⸗ meine Berathung wurde hierauf geschlossen, und man beschaͤf⸗ tigte sich mit den einzelnen Kapiteln. Auf das 1ste (Kosten der Central⸗Verwaltung, 691,000 Fr.) wurde zuvoͤrderst eine Erspar⸗ niß von 43,0110 Fr. bewirkt, demnaͤchst aber ein Zuschuß von 33,000 Fr. fuͤr das Bureau zur Liquidirung der Forderungen der Kolonisten von St. Domingo bewilligt. die Sitzung mußte sodann aufgehoben werden, da die Versammlung zum Berath⸗ schlagen nicht mehr zahlreich genug war. Es hatten sich zu die⸗ ser Sitzung uͤberhaupt nur 245 Deputirte, mithin nicht viel mehr als die Haͤlfte eingefunden; 4 Deputirte haben neuerdings einen Urlaub nachgesucht, der ihnen auch bewilligt worden ist, bei wel⸗ cher Gelegenheit jedoch von mehreren Seiten die Besorgniß aus⸗ gesprochen wurde, daß, falls dergleichen Gesuche noch oft ange⸗ bracht werden sollten, die Kammer ihre Berathungen bald werde
einstellen muͤssen.
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Paris, 27. I Einer gestern aus Grenoble eingegan⸗ genen telegraphischen Depesche zufolge, geht die Entwaffnung der dortigen National⸗Garde regelmaͤßig und ohne die geringste Stoͤrung der Ordnung und Ruhe von Statten.
Saͤmmtliche Civil⸗Hausbeamten des Koͤnigs sind jetzt er⸗
nannt. Durch Koͤnigl. Verordnung vom 20sten d. M. ist Herr v. Gerente zum Direktor der Forsten, Herr Rouchet zum Di⸗ rektor der Domainen und des Contentioͤsen, Herr Terrasse zum Direktor des Rechnungswesens und Herr Thevelin zum Contro⸗ leur der Ausgaben bestellt. Es bleibt nur noch die Organisation des Militair⸗Hauses uͤbrig, das nur aus Adjutanten und Or⸗ donnanz⸗Offizieren bestehen wird. Der Graf von Montalivet wird, dem Vernehmen nach, die General⸗Intendantur der Civilliste naͤchstens uͤbernehmen und Herrn Guizot zum Nachfolger im Ministerium des oͤffentlichen Unterrichts erhalten. zot die Annahme dieses Portefeuilles an die Bedingung, daß der Vorsitz im Staats⸗Rathe, den bisher der Großsiegelbewahrer fuͤhrte, ihm zu Theil werde. —
Das Journal des Débats erklaͤrt die von einem gestri⸗ gen Morgenblatte gegebene Nachricht, daß der hiesige Hollaͤndi⸗ sche Gesandte Anstalten zur Abreise treffe, fuͤr gaͤnzlich unge⸗ gruͤnder.
Der Messager des Chambres giebt als Grund der in Straßburg getroffenen militairischen Maßregeln die Besorgniß an, welche die durch die Grenobler Unruhen hervorgebrachte Aufregung der dortigen Anhaͤnger revolutionnairer Ideen dem Praͤfekten und dem kommandirenden Generale eingefloͤßt habe.
Der Constitutionnel bemerkt: „Wir glauben versichern zu koͤnnen, daß das Franzoͤsische Kabinet den Entschluß gefaßt hat, unsere Truppen nicht eher aus Ankona zuruͤckzuziehen, als bis die Legationen auf Grundlagen konstituirt seyn werden, die den von der Poͤpstlichen Regierung selbst eingegangenen Ver⸗ pflichtungen entsprechen und geeigner sind, jede Besorgniß vor neuen Unruhen zu beseitigen.“
Briefe aus Madrid vom 11ten d. M. melden den Tod des beruͤhmten Generals Morillo, Grafen von Carthagena, und die definitive Ernennung des Generals Sarssield zum Befehls⸗ haber der an der Portugiesischen Graͤnze stehenden Armee.
Briefen aus Toulon zufolge, waͤre dort der Befehl einge⸗ gangen, dreißig Kriegsschiffe, worunter 5 Linienschiffe, 6 Fre⸗ gatten und 18 kleinere Fahrzeuge, zur Ausruͤstung vorzubereiten.
Der in Grenoble erscheinende Dauphinois vom 22. Maͤrz meldet, daß der Tages⸗Befehl des General Delort, worin das Wiedereinruͤcken des Zösten Regiments angezeigt wurde, auf die von einer Deputation der Mairie dem General gemachten Vor⸗ stellungen nicht oͤffentlich in der Stadt angeschlagen worden sey, um eine neue Aufregung der Gemuͤther zu verhindern. Derselbe nennt es unrichtig, wenn der Praͤfekt, Herr Duval, in seiner letzten Bekanntmachung die Protestation des Grenobler Munizi⸗ palraths als nur von einigen Mitgliedern dieser Behoͤrde ausge⸗ gangen darstelle; der Munizipalrath bestehe aus 27 Mitgliedern, von denen nur die Herren Penet, August Périer, Fleschaire und Fe⸗ lix Real abwesend gewesen. Herr Felix Faure, der an allen Ak⸗ ten der Munizipalitaͤt Theil genommen, habe als Praͤsident des Koͤnigl. Gerichtshofes, dem die ganze Sache zur Untersuchung vorliege, die Protestation nicht unterzeichnen koͤnnen; saͤmmtliche uͤbrige 22 Mitglieder des Munizipal⸗Raths haͤtten dies aber ge⸗
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Dem Temps zufolge, knuͤpft Herr Gui⸗
than. — Herr Penet war am 22sten in Grenoble angekommen. Die gerichtliche Untersuchung dauerte fort. Herr Bastide und die Bruͤder Vasseur waren bereits verhoͤrt worden. Das 35ste Regiment war mit einigen Geschuͤtzen, die Artilleristen mit bren⸗ nender Lunte eingeruͤckt; die ganze Garnison stand dabei unter den Waffen. 1
Von fuͤnf Einwohnern von Arras, die dem Praͤfekten des Departements des Pas de Calais, Baron von Talleyrand, eine Spottmusik dargebracht hatten, ist einer zu zweitaͤgigem Gefaͤng- niß und einer Geldstrafe von 12 Fr., die vier anderen aber zu 11. Fr. Geldstrafe verurtheilt. Am folgenden Tage, nachdem dieses Urtheil gefaͤllt worden, sollte dem Baron Talleyrand we⸗ gen seiner Ernennung zum Commandeur der Ehrenlegion aber⸗ mals eine Spottmusik dargebracht werden, zu deren Verhinde⸗ rung von der Behoͤrde eine bedeutende Militairmacht entwickelt wurde.
Die Garnisonen in unseren Kolonieen werden gegenwaͤrtig erneuert. Die Gabarre „Durance“ ist mit 240 Mann von Brest nach Guadeloupe, die „Loire“ mit 350 Mann nach Martinique unter Segel gegangen; die Korvetten „Allier“ und „Nisvre“ werden ihnen mit 800 Mann eben dahin folgen. Die nach Bourbon bestimmten Tryppen werden sich in Rochefort ein⸗ schiffen.
Die Herren Gaussuron⸗Despréaux und Bequmont wurden gestern von dem hiesigen Assisenhofe wegen eines in der neuesten von dem Verein der Volksfreunde herausgegebenen Broschuͤre enthaltenen Artikels uͤber den Fall von Warschau, des
Vergehens der Aufreizung zur Verachtung gegen die Regierung
fuͤr schuldig erklaͤrt und demgemoͤß in contumaciam, der Erstere als Verfasser des inkriminirten Artikels, zu einjaͤhrigem Gefang⸗ niß und einer Geldstrafe von 500 Fr., der Letztere als verant⸗ wortlicher Agent des genannten Vereins, zu halbjaͤhrigem Gefaͤng⸗ niß und 100 Fr. Geldstrafe verurtheilt. Der Redacteur des in Nantes erscheinenden Ami de [Hr⸗ dre, eines im Interesse der vorigen Dynastie redigirten Blattes, 1. wegen eines Angriffs auf die Rechte und die Person des Koͤnigs in contumaciain zu halbjaͤhrigem Gefaͤngniß und einer Geldstrafe von 1500 Fr. und wegen eines zweiten dasselbe Ver⸗ gehen konstituirenden Artikels abermals zu 6 monatlichem Gefaͤng⸗
niß und einer Geldstrafe von 3000 Fr. verurtheilt worden.
Der National erklaͤrt sich bei Gelegenheit eines Schrei⸗ bens des Herrn Cabet, Deputirten des Departements des Gold⸗ huͤgels, fuͤr die Abschaffung des Wahl⸗Census und die Einfuͤh⸗ rung einer von Seiten der Waͤhler durch Subscription zusammen⸗ zubringenden Cheld⸗Eutschadtgun fuͤr die Deputirten und glaubt, daß die Interessen der großen Masse des Volks dann besser ver⸗ treten werden wuͤrden, indem die großen Grundbesitzer nicht mehr das Wahl⸗Monopol besitzen wuͤrden.
Herr Inglada, einer der hier befindlichen Spanischen Fluͤcht⸗ linge, der angeblich als reisender Commis eines hiesigen Hand⸗ lungshauses eben im Begriff war, nach dem suͤdlichen Frankreich abzureisen, fand gestern Abend in seiner Wohnung einen Polizei⸗ Kommissar, der zu einer Untersuchung seiner Papiere schritt und ihm den von der Behoͤrde bereits ausgestellten Paß wieder abnahm.
Der Stadt⸗Rath von Metz hat beschlossen, bei der jetzigen Theurung des Getreides einen Vorrath von 6000 Saͤcken Wei⸗ zen anzulegen, die im Auslande gekauft werden sollen.
Da der Preis des Weizens die Hoͤhe von 25 Fr. 18 C. erreicht hat, so ist, dem Gesetze gemaͤß, die Getreide⸗Einfuhr in Marseille und allen am Mittellaͤndischen Meere gelegenen D. partements erlaubt. 1“
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Aus dem Haag, 29. Maͤrz. Der Koͤnigl. Niederlaͤndi⸗
sche Gesandte in den Vereinigten Staaten, Herr Bangemann Guigens, ist, von London kommend, in Helpoetsluis angelangt, befindet sich jedoch noch unter Quarantaine am Bord des Schiffes. Er wird am bevorstehenden Dienstage hier erwartet. Man schreibt aus Herzogenbusch vom 27. Maͤrz: „Hin⸗ sichtlich der Truppen zu Felde ist wenig Besonderes zu melden. Es wird jetzt nur selten Urlaub ertheilt und dann auch nur auf kurze Zeit.“ — Aus Breda wird berichtet: „Ueber den Zweck der kuͤrzlich stattgehabten haͤufigen Truppen⸗Musterungen duͤrfte man bald etwas Naͤheres erfahren. Viele Geruͤchte sind daruͤber in Umlauf, doch da sich mit Sicherheit nichts daraus entnehmen laͤßt, so theilen wir sie nicht mit. Alles scheint aber anzudeuten, daß eine neue Organisation im Personale des stehenden Heeres, so wie der Schuttereien, der Hauptzweck ist.“
Das Journal de la Hagye, bdessen Redacteur Herr Charles Durand seit laoͤnger als einem Jahre in dem von vhmn stefteten Blatte die monarchischen Prinzipien gegen die Angriffe Franzoͤsischer und Belgischer Blaͤtter vertheidigt, er⸗ oͤffnet jetzt eine Reihefolge von Artikeln, in denen es eine naͤhere Erklaͤrung uͤber dasjenige geben will, was es unter diesen Prin⸗ zipien versteht. Folgendes ist eine Uebersetzung des ersten oder eee se Eemeeng. herufe
„Die liberale Meinung beherrscht die Welt. sie nicht offen regiert, verbirgt sie sich und greift im Seankeeanechh nche Daseyn ist eine Thatsache, die man anerkennen und der gegenüͤber man urtheilen muß. Die den entschwundenen Monarchieen ergebe⸗ nen Leute, die Lobredner der vergangenen Zeit sehen den Royglis⸗ mus da, wo er nicht ist, und nehmen ihre uͤbrigens ehrenwerthen Hoffnungen fuͤr Wirklichkeiten. Es ist Zeit, diesen Irrweg zu ver⸗ lassen. Da die jetzige Welt, mit Recht oder Unrecht⸗ lassen wir da⸗ hingestellt seyn, liberal ist, so koͤmmt es darauf an, sich durch ein klares und gruͤndliches Studium des monarchischen Systems mit der Untersuchung zu beschaͤftigen, ob in diesem System oder außer demselben das Gluͤck und das Heil der Menschheit zu finden ist. — Wir leben in einer Zeit, wo das Vernunf⸗ teln an der Tages⸗Ordnung ist; denn Jeder gieht sich n. oder weniger damit ab. Anstatt monarchischen Mystieismus oder anatismus zu treiben, muß man es sich ein fuͤr allemal gesagt seyn assen, daß die Voͤlker nicht mehr mystisch sind; und eben so weit davon entfernt, fgnatisch zu seyn, werden die Menschen nur dann zu trenen Royalisten gemacht werden,