E111111“]
FSermine Vormittags um 11 Uhr vor Herzogl. Di⸗
Landes, deren Vollziehung im Einklange mit der Versammlung der Aeltesten ausgeuͤbt werden wird, handhaben. Was die sechs Distrikte, deren Einverleibung die Servier verlangen, und die von ihnen ah⸗ gerissen wurden, anbelangt, so ist man uͤbereingekommen, daß man zum Behufe dessen, sowohl von Seiten meiner hohen Pforte, als von jener des Russtschen Hofes, Kommissarien ernennen werde, beauf⸗ tragt, den genauen Stand der Dinge zu erforschen, und daß man sich da⸗ nach richten soll. Daß der Harratsch (Kopfsteuer) und alle andere Abgaben werden bestimmt festgesetzt werden, daß die Summe der Einkuͤnfte des Militairlehen, welche die Zaims und Timariots im Semendrianer Sandzsak, mit Ausnahme jenes von Nissa, im Be⸗ sitze haben, und welche unter die Gewalt und Verwaltung der Ser⸗ vier uͤbergehen werden, abgeschaͤtzt und mit den Einkuͤnften der einzuverleibenden Distrikte vereinigt werden. Die Behoͤrden meiner hohen Pforte werden sich weder in die inneren Angelegenheiten noch in die Streitsachen des Landes einzumischen haben und eben so wenig einen Para mehr Abgaben, welche, wie eben gesagt wurde, fuͤr die Zukunft bestimmtermaßen werden festgesetzt werden, erpressen. (Schluß folgt.)
Inland.
Berlin, 6. April. Dem neuesten Militair⸗Wochen⸗ blatt zufolge, ist der bisherige Commandeur der 8ten Division, Ge⸗ neral⸗Lieutenant v. Natzmer, zum intermistischen Commandeur des 1sten Armee⸗Corps, der bigzerige Commandeur der 9ten Di⸗ vision, General⸗Lieutenant v. Grolman, zum interimistischen Commandeur des 5ten Armee⸗Corps und der bisherige Commandeur der 5ten Infanterie⸗Brigade, General⸗Major von Uttenhoven, zum interimistischen Commandeur der 1sten Division ernannt; fer⸗ ner ist der bisherige interimistische Commandeur der 7ten Division, General⸗Major v. Thile, im Kommando bestaͤtigt; der bisherige Commandeur der 8ten Kavallerie⸗Brigade, General⸗Major von Loͤbell, zum interimistischen Commandeur der 8ten Division, der bisherige Commandeur der 5ten Landwehr⸗Brigade, General⸗ Major von Rudolphi, zum interimistischen Commandeur der 9ten Division ernannt, der bisherige Commandeur der 16ten Divi⸗ ston, General⸗Major von Hoffmann, zur 10ten Division versetzt, der bisherige interimistische Commandeur der 11ten Division, General⸗Major von Block, im Kommando bestaͤtigt und der bis⸗ herige Commandeur der 14ten Kavallerie⸗Brigade, General⸗ Major Graf zu Dohna, zum interimistischen Commandeur der 16ten Division ernannt worden. Der bisherige Commandeur der 1sten Diviston, General⸗Lieutenant v. Wrangel, ist zum Gou⸗ verneur von Koͤnigsberg ernannt worden.
— Mehrere Suͤddeutsche und nach ihnen auch andere Blaͤt⸗ ter enthalten in einem aus Berlin datirten Schreiben Nachricht von einer angeblich vorseyenden Veraͤnderung in der Person des Koͤnigl. Gesandten am Großherzoglich Badischen Hofe. — Wir sind in Stand gesetzt, aus guter Quelle versichern zu koͤnnen, daß von einer diesfaͤlligen Veraͤnderung weder die Rede gewesen, noch solches in dem gegenwaͤrtigen Augenblicke der Fall ist.
Nicht-Amtliche Cours-Notizen.
2 Berlin, 6. April. (Ende der Börse.) „Oent. 5 8 Met. 91 ⅛., 48⅝ do. 80 ½. B.-Actien 795. Russ. Engl. 100 ¼. de. Holl. (1831) 91½. Poln. Pfbr. —. do. Part. 55 ½. Dän. Engl. —. Nied. wirkl. Sch. 41 ½. de. 6 8 Aul. 92 ½. Neap. Engl. 83 ½. do. Falc. 75 ½.
Amsterdam, 1. April. Nied. wirkl. Sch. 40 . I. 58 neue Anl. 76 ¼. 77.
St. Petersburg, 28. März. . Hamburg 3 Mon. 9 ¼ ½ã. Silber-Rubel 367 Kop. 5 9 Inscriptionen
Berliner Börse.
4“
(Preuss. Cour.) vn ²eld.
99 ⅔ 105⅔
I
nds- und Geld-Cours-Zettel.
[Z). Srief.] Geld. † bHSAMEiBSIe5 Wwünnn 94 93 ½ [Ostpr. Piandbrf. 4 — 1101 ¾ banhn. Pfandbrf. 101 ⅞, [Kur- u. Neum. do. 87 ¾ [Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z. Sch. d. K.- u. N.
105 ½ 105 ⅔
]; St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Obl. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsbg. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grosshz. Pos. do.
102 87½ 92 ½ 92 ½ 94 ¾ 94 35 97 ½ 98 ¾
—
4 4 4
Holl. vollw. Duk. Neue dito.
Friedrichsd'or ..
Disconto
SeIE=SEEEESESn
NKeteorologische Beobachtung.
Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
340,0“ Par. 338,9“ Par. 338,5“ Par. 714½ ⁹R. 11,0*R. 6,9 R. + 6,3 R. + 3,9 R. 91 pCt. 78 pCt. bewoͤlkt. NW.
5. April. Luftdruck.. Luftwaͤrme. Thaupunkt. Dunstsaͤttgg. Wetter.... Wind Wolkenzug
Quellwärme 6,3 °R. Flußwärme 6,4° R. Bodenwärme 5,9 %¶R Ausdünstung 786. Niederschlag 6.
+ 4,1 ° R. 75 pCt. bewoͤlkt.
NW.
2
Koͤnigliche Schauspiele.
Sonnabend, 7. April. Im Schauspielhause: Maria Stuart, Trauerspiel in 5 Abtheilungen. (Mad. Vetter, vom Großher⸗ zoglichen Hoftheater zu Darmstadt: Elisabeth, als letzte Gastrolle; Hr. Bercht: Mortimer.)
Sonntag, 8. April. Im Opernhause: Das Landhaus an der Heerstraße, Posse in 1 Akt. Hierauf: Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Abtheilungen; ne von Rossini. (Hr. Hammermeister, vom Koͤnigl. Theater zu Leipzig: Figaro, als letzte Gastrolle.) 8
Im Schauspielhause: Strudelkoͤpfchen, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Doppelgaͤnger, Lustspiel in 4 Abtheilungen.
Montag, 9. April. Im Schauspielhause: Der Arzt seiner Ehre, Trauerspiel in 5 Abtheilungen. (Hr. Rott: Don Gu⸗ tierre, als Gastrolle.)
Koͤnigstaͤdtisches Theater.
8 8 Sonnabend, 7. April. Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Akten; Musik von Rossini.
Die zu dieser Vorstellung guͤltigen Billets sind mit „N stag“ bezeichnet. 8
Sonntag, 8. April. Ein Trauerspiel in Berlin, buͤrgerie Drama in 3 Akten, von C. v. Holtei. .
seste Nachrichten.
. Paris, den 31. Maͤrz. In der gestrigen Sitzun Deputirten⸗Kammer beurlaubten sich aufs Neue 4 . tirte. Sodann wurden vor einer nur gliedern die Berathungen uͤber das Korn⸗Gesetz fortgesetzt. Falguerolles ließ sich uͤber das Amendement des Herrn Fin vernehmen. Waͤhrend seines Vortrages bildeten die anwesenden Deputirten verschiedene Gruppen im Saale un. umn hielten sie sich sehr lebhaft, so daß Herr Falguerolles im eigentii Sinne des Wortes vor leeren Baͤnken sprach. Herr Reynard, dem vorigen Redner auf der Tribune folgte, hatte dasselbe Schith Niemand achtete auf seine Rede. Auch den Vortraͤgen zwe anderer Redner, die nach Herrn Reynard ihre Meinung 1 fuͤr, theils wider das Amendement des Herrn Laurence abgm wurde nur eine geringe Aufmerksamkeit zu Theil. Ein zes laͤchter erregte es, als der General Bertrand seine Absccht das Korn⸗Gesetz mit den Worten schloß: „Ich stimme fuͤrt unbeschraͤnkte Preßfreiheit!“ Nachdem noch der Han de Minister die Nachtheile des betreffenden Amendements hen gehoben hatte, wurde die Berathung daruͤber von dem Bei erstatter Herrn C. Dupin zusammengefaßt und sodann bi Abstimmung der 1ste, so wie demnaͤchst auch der 2te Paragr desselben angenommen, die weitere Diskussion uͤber den Paragraphen aber auf die naͤchste Sitzung verschoben.
Bis gestern Mitternacht zaͤhlte man hier, dem Monjt zufolge, 178 Cholerakranke, worunter 118 maͤnnlichen und weiblichen Geschlechts; die Zahl der bereits an der Kranc Verstorbenen belief sich auf 60.
Die Diligencen sind seit zwei Tagen mit Personen a fuͤllt, welche die Cholerafurcht von hier vertreibt. Dieser e sche Schrecken ist in den ersten Augenblicken und bei der „. lichkeit, womit die Seuche hier ausgebrochen ist, sehr erklin nach einigen Tagen wird derselbe sehr abgenommen haben, in ein paar Wochen werden Karrikaturen und Vaudevillez die Cholera gemacht werden. Die meisten Erkrankungen bis jetzt an den beiden Ufern der Seine vorgekommen. Deerr heutige Moniteur enthaͤlt das Gesetz wegen der
der Stadt Paris auszugebenden Stadt⸗Obligationen im Benl
von 40 Millionen.
— Heute schloß proc. Rente 97. 50. Zproc. 71. 10. öm. Neap. 81. 15. 5proc. Span. Rente perp. 57 ¼. 5proc. N Anl. 79 ¾.
Frankfurt a. M., 3. April. Oesterr. 5proc. Metall. F
4proc. 77 ¼. 77. 2 ⁄proc. 44 ⅛. G. 1proc. 19 ½. Br. Re. Part.⸗Obl. 123. 122 ⅞. Loose zu 100 Poln. Loose 55 . 8
877. Actien 1377. 1375. 176. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 79. Br.
Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
nnsemexereenn Gedruckt bei A. W. Hapy
AEe
————
machungen. Bekanntmachung.
Zum Verkaufe der im Schwetzschen Kreise belege⸗ nen, landschaftlich auf 20,014 Thlr. 28 sgr. 4 pf. gewuͤr⸗ digten Guͤter Rowienica und Werry haben wir einen neuen Lizitations⸗Termin au
Allgemeiner Anzeiger fuͤr
laß den Imploranten, einer Schwester und drei Schwe⸗ ster Kindern des Verstorbenen zugesprochen werden wird Braunschweig, den 3. Februar 1832.
Herzogl. Braunschweig⸗Luͤneburs. Distri 1 gericht daselbst “
die
ets⸗
Geller.
den 10 Mai d. J., Vormittags um 10 Uhr, in unserm Geschaͤfts⸗Lokale anberaumt, zu welchem Kaufliebhaber mit dem Bemerken eingeladen werden, daß vor der Zulassung zum Gebote eine Kaution von 1500 Thlr. baar oder in Pfandbriefen oder Staatspa⸗ pieren niedergelegt werden muß.
Bromberg, den 26. März 1832.
Koͤnigl. Westpreuß. Landschafts⸗Direktion.
ungstermin auf
11“
Subhastations⸗Patent. Das dem Bauer Martin Friedrich Salzmann ge⸗ böorige, zu Wandlitz aub Nr. 36 belegene, im Hypo⸗ heken⸗Buche Vol. XXII. Fol. 141 verzeichnete Ein⸗ Huͤfner Bauergut nebst Zubehoͤr an Laͤndereien, Wie⸗
ewachs, und allen darauf ruhenden Gerechtigkeiten,
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uf 479 Thl. 13 sgr. 4 pf. gerichtlich gewuͤrdiat, solls 16
gesonnen mein, im West-Havellande ap der Havel belegenes völlig separirtes Allodial-Ritter- v“ gut Guten -Paaren, nebst Zubehör aus freier Hand. 1 soohne Einmischung von Unterhändlern, zu verkaufen Es liegt 6 Meilen von Berlin, 4 Meilen von Potsdam, 2 Meilen von Brandenburg und Nauen, hat 845 Mor- gen Acker, meist Waizlaud, 7 Morgen Gartenland, 529 Morgen Wiesen und 562 Morgen Grundweide kann zu jeder Zeit besehen und aa Ort uud Stelle nähere Auskunst ertheilt werden.
Der Rittmeister von Eckenbrecher.
Schuldenhalber im Weoge der nothwendigen Subha⸗ Ich bin station oͤffentlich aun den Meistbietenden verkauft werden. Die Bietungs⸗Termine sind auf den 2. April, aber auf 1 .“ 2 öJ.., 8”— jedesmal des Vormittag! 11 Uhr, auf unserer Ge⸗ richtestube hierselbst angesetzt, wozu wir esx. und ahlungsfäͤhige Kauflustige hierdurch mit dem Bemer en einladen, daß dem Meisthietenden, falls nicht recht⸗ iche Hindernisse eintreten, der Zuschlag ertheilt wer⸗ Ddie Taxe ist in unserer Registratur taͤglich einzu⸗ 2 sehen. Liebenwalde, den 30. Dezember 1831.
Kinigl. Preuß Justit⸗Amt.
8. term. peremt.
vegen
Gerichtliche Vorladung. daher
Demnach in Sachen den Nachlaß des hierselbst am 5. September v. J. ohne Testament und unverheura⸗ thet verstorbenen, aus Treptow an der Rega gebuͤrti⸗ gen Musikdirectors Karl Heinrich Boͤsecke betr, auf den Antrag der bis jetzt erschienenen Erbpraͤtendenten die Edictalladung etwaiger Glaͤubiger und sonstiger Erben erkannt und terminus liquidationis et professionis au den 18. April d J.
angesetzt worden ist, so werden alle diejenigen, welche aus einem Erbrechte oder einem sonstigen Rechtsgrunde Anforderungen an die Verlassenschaftsmasse zu haben vermeinen, hierdurch edictaliter eitirt, in beregtem
zu erfahren sind.
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gute W
Krietsgerichte hierselbst zu erscheinen und ihre Anspruͤche
gehdoris anzumelden, widrigenfalls gegen sie auf gesche⸗
henes Anrufen die Praͤclusion erkannt und der Nach⸗ .““ ’. 8 1u6“*“]
Das Rittergut Trieplatz im Ruppinschen Kreise 2 Meile von Wusterhausen, 2 ½ Meile von Neu⸗Ruppin belegen, soll, auf den Antrag der Erben des verstorbe⸗ nen Hauptmanns von Rohr, ohne Inventarium, auf 7 bis 14 Jahre verpachtet werden. Hierzu ist ein Bie⸗
den 27. April d. J., Vormittags um 10 Uhr, im Lokale des hiesigen Stadtgerichts angesetzt, wozu Pachtlustige eingeladen werden. Die Bedingungen der Verpachtung sind sowohl auf dem Gute zu Trieplatz, als auch bei dem unterzeichneten Kommissarius einzu⸗ sehen, und erfolgt der Zuschlag nach Genehmigung des Koͤnigl Kurmaͤrkischen Pupillen⸗Kollegiums.
Kyritz, den 22. Maͤrz
Es ist uns der Auftrag geworden, eine der schoͤnsten Herrschaften Schlesitens, unweit Liegnitz, welche alle Regalien ohne Ausnahme hat, zum billigen Verkauf amilien⸗Verhaͤltnisse auszubieten. Wir laden auflustige mit dem Bemerken ergebenst ein: 3. * — — b daß saͤmmtliche Documente, Taxe, Vermessungs⸗Re⸗Nr. 23, Koͤnigsstraßen⸗Ecke, ist erschienen und bereits zister ꝛc. in unserer Seschaͤfts⸗Kanzlei zur Durchsicht versandt worden: bereit liegen, so wie die naͤheren Bedingungen bei uns
Breslau, den 21. Maͤrz 1832. „ Anfrage⸗ und Adreß⸗Buͤreau im alten
Auch haben wir mehrere eintraͤgliche Guͤter von 40 bis 90,000 Thlr. in der Naͤhe von Breslau im Auftrage, recht wohlfeil zu ver⸗ kaufen, die anstaͤndige massive Wohn⸗ und
das lebende und todte Inventarium in be⸗ stem Zustande ist. ¹ Anfrage⸗ und Adreß⸗Buͤreau zu Breslau im alten Rathhause.
zu vertheilen.
erfolgen wird.
zu den besten Erwartungen.
Preußischen
Bekanntmachung. n der General⸗Versammlung der Leipziger Fluß⸗ Assecuranz⸗Compagnie am 20. d. M., ist der Beschluß gefaßt worden, die aus den Praͤmiengeldern, nach Ab⸗ zug der Zinsen, Schaͤden und Unkosten zu gewinnen⸗ den Dividende, nur zur Haͤlfte an die Herren Actio⸗ naire, die andere Haͤlfte hingegen an die Herren Ver⸗ lader zur Berechnung an die Eigner der Waaren, gleichviel ob Actionaire oder Nichtactionaire pro rata
Indem wir dieses der Wohlloͤblichen Kaufmannschaft bekannt machen, bitten wir dieselbe sich bei Verla⸗ dungen, unsres Instituts zu bedienen und versichert zu sein, daß stets die promteste Befoͤrderung der Guͤter Die ansehnlichen, in diesem Jahre unter unsrer Assecuran;⸗Compagnie bereits stattgefun⸗ denen Verladungen, berechtigen auch fuͤr die Zukunft
Die Direction der Leipziger Fluß⸗Assecu⸗ ranz⸗Compagnie.
Staaten.
ligion der christlichen Kirche unsrer nach ihrer Vereinbarkeit mit der Religion C. und seiner Apostel in ihrer Einheit darzefe 8vo. 20 sgr. Auch unter dem Titel: die christliche Relil⸗ nach ihrer vereinten, urspruͤnglichen und g⸗ waͤrtigen Gestalt. 3r Theil. Hiervon enthan⸗ erste Theil: die Religion Jesu; der juet die Religion der Apostel Jesu. Jedu drei Theile kostet 20 sor. „Die Ansi hten des Herrn Verfassers sind hei uͤber den Zweck des Werkes findet man in der? rede Aufschluß. Otto, Fr., Lehrer am Taubstummen⸗Instit Erfurt, das Geheimniß Storternde! Stammelnde zu heilen, fuͤr Eltern, ( her, Lehrer und Aerzte, nebst einer Fibe, Srotternde bevorwortet von Harnisch. 15 sgr. Der Beruf des Herrn Verfassers zur Pearbeir dieser Schrift liegt schon in seiner Stellung.
wsosag.
18322. Der Justizrath Felsch.
L. Dehmigke Burastraße Nr. 8:
Rosen mülleri, Dr.
8maj. 2 Thlr.
dium redacta Vol. IV. Smaj 2 Thlr. 11 ⅓ sgr.
Schulen etc.
Svo
2te verbesserte Auflage. nerbieten.
Journalen. Bei W.
Mag az
herausgegeben von Dr C. F Rathhause.
Nr. 8, zu haben:
irthschafts⸗Gebaͤude haben und wo Akiurgie, gr. 8vo.
kosten 5 Thlr. 15 sar. Boͤhme, Chr. Friedr.,
Literarische Anzeigen.
Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin ber
E. F. C, Scholia in Vetus
Testamentum Vol. X. Danielem continens
— — Scholia in Veins Testamentum in Compen- Jobum continens.
Hirschfeld, Jos., Schemoth Hannir daphim, oder Synonymik der Hebraeischen Sprache, für hohe Mit deutscher Uebersetzung der Wörter und Redensarten, nebst Anzeige, wo die- selben in der heiligen Schrift zu finden siund. geh. 22 ¼ sgr. Ausfuͤhrlichere Anzeigen uͤber diese Werke sindet man in der allgemeinen Kirchenzeitung in Roͤhrs Predi⸗ gerbibliothek und in den uͤbrigen gelesensten theolog.
Natorff und Comp., Heiligegeiststraße
i n
fuͤr die gerichtliche Arzneiwissenschaft,
F. L. Wildberg, Groß⸗
herzogl. Meklenb. Strelitz. Ober⸗Medizinalrath. Isten Bandes 48 Heft.
Bei Eduard Anton in Halle ist so eben erschie⸗ nen und in Berlin bei T. Trautwein, Breitestraße
Blasius, E. Professor, Dr., Handbuch der . 3. Band, 2 Thlr. 15 sgr. Hierdurch ist das Werk beendigt. Alle drei Baͤnde
Consist.⸗Rath, die Re⸗
der Aussage des Herrn Dr. Harnisch hat den seine Aufgabe auf das Befriedigendste geloͤst. Scholz, Chr. Gottlieb, Rector in Neiste, s liche Anweisung zum gruͤndlichen † und Zifferrechnen. Nach naturgemäaͤßen ge saͤtzen und in methodischer Stufenfolge futEt lehrer, Bildungs⸗Anstalten, Gymnasien, Dils und Volksschulen. M. e. Vorwort, v. 9
1. Theil. Dritte Aufl. 8vo. 17 sgr. Die schnelle und weite Verbreitung der 1. 10 Aufl. (zusammen 5000 Exempl.) spricht wohl ant sten fuͤr die Brauchbarkeit des Buchs, und 2. mich allen Lobpreisungen; das Buch lobt sich silt
Bei Eduard Brandenburg in Berlin, ” Wallstraße Nr. 6, erscheint seit dem 1. Januar d.* Centralblatt der praktischen Rechtz⸗ wissenschaft eine Juristische⸗Zeitung fuͤr die Koͤnigl. Preuß. Staath von welcher die 14. Nummer ausgegeben wird. 3 Zeitung enthaͤlt alle neuen Gesetze und Verednun wie auch die Personal⸗Veraͤnderungen und vim bei den Justiz⸗ und Verwaltungs⸗Hehoͤrdenie allgemein interessante juristische Aufsaͤtze. In vcg lage werden unter andern auch unparthelischeg cheilungen neuer juristischer Werke aufgenomn 1 Da diese Zeitung von den hoͤchsten wie von 19 deren Justiz⸗Behoͤrden mit Beifall aufzenommeng den ist, weil sie insbesondere wegen der schnenm theilung der darin aufgenommenen Veror⸗ em Personal⸗Veraͤnderungen und Todesfäͤlle, 9- se gemein gefuͤhlten Beduͤrfnisse abhilft, so be ie ner weitern Anempfehlung, sondern ich 288 — noch, daß sie durch saͤmmt. resp. Postaͤmter handlungen zu beziehen ist. den aus 78 Bogen in gr. 4t0. bestehenden
welchen Preis die Zeitung auch in sten Orten portofrei bezogen
werden
Fhunsten des Vorschlages der Regierung.
Man abonnirt c. gen Er b Jahr Ernte und auf den Antrag der Gutsbesitzer selbst, mit⸗
mit 4 Thlr., auf ein Viertecsahr mit 1 nhen⸗
II“ 8. 5 8 Seg8s t.e Iöö
geringen Anzahl von Puöil.
89.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Der bisherige Friedensrichter Breil zu Gemuͤnd ist zum vokat⸗-Anwalt am Landgerichte zu Koblenz bestellt worden.
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung
u Breslau ist der General⸗Substitut und Lektor an der Elisabeth⸗Kirche, Urbatsch, als Prediger am Kranken⸗Hos⸗ Allerheiligen daselbst ernannt;
zu Bromberg ist der bisherige Kommendarius Hr. Ignaz szniewski zum Pfarrer der katholischen Kirche in Östro⸗ Prymasoskie, im Kreise Gnesen, ernannt worden;
zu Koblenz ist der bisherige Pfarrer Justus Denhard Käͤlschhausen zum Pfarrer der evangelischen Gemeinde zu Kroͤf⸗ hach, der evangelische Predigtamts⸗Kandidat Karl Linden⸗ in aus Volpertshausen, im Kreise Wetzlar, zum Pfarrer in fersweiler, im Kreise Simmern, und der Pfarrer Nusbaum Riederberg zum katholischen Pfarrer zu Vallendar, im Kreise blenz, ernannt worden;
zu Muͤnster ist der bisherige Kaplan Feldhaus zu Ka⸗ oy zum Pfarrer fuͤr Hamm und Bossendorf ernannt worden.
Abgereist: Der Fuͤrst von Puͤckler⸗Muskau, nach zuskau.
Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗Praͤ⸗ ent der Provinz Pommern, von Schoͤnberg, nach Stettin. Der General⸗Major und interimistisch Kommandirende der n Division, von Rudolphi, nach Frankfurt a. d. .
ngs-Nachrichten.
SenElan d. E 1111“
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 30. Maͤrz. achtrag.) Im ferneren Verlaufe der Berathungen uͤber Korn⸗Gesetz hielt der Handels⸗Minister in dieser Siz⸗ g zur Bekaͤmpfung der Proposition des Hrn. Laurence einen utrag, der sich in folgenden Worte zusammenfassen laͤßt: dir definden uns unter Umstaͤnden, die die Getreide⸗Einfuhr swendig machen. Die Kammer wuͤnscht, daß der festzustel⸗ Zoll⸗Tarif transitorisch sey; der Tarif aber, den Hr. Lau⸗ ie vorschlaͤgt, ist der hoͤchste und laͤstigste, der sich nur den⸗ läßt, waͤhrend, meiner Ansicht nach, ein moͤglichst niedriger gef angenommen werden muß, mit Vorbehalt, denselben, wenn Umstaͤnde sich aͤndern sollten, spaͤterhin wieder zu erhoͤhen. denfalls bitte ich die Kammer, uͤber den Antrag des Hrn. zence nach Maßgabe der einzelnen Paragraphen desselben ab⸗
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timmen und somit die Frage des Tarifs von der Frage der
mfuhr zu Wasser oder zu Lande, auffremden oder inlaͤndischen Schif⸗ „und diese wieder von der Frage uͤber die Regulirung der Markt⸗ ecreidepreise zu trennen.“ Der Graf von St. Cricg beleuch⸗ edie verschiedenen, von dem Minister gegen den Antrag des tern Laurence gemachten Einwendungen und schloß mit folgen⸗ Vorten: „Ich habe Ihnen hier alle die Gruͤnde auseinan⸗ tgesett, die mich die Aufhebung des Getreide⸗Einfuhr⸗Ver⸗ t8 wuͤnschen lassen. Hiermit will ich aber noch nicht sagen, hdie Einfuhr unbedingt frei gegeben werden möuͤsse. Ich gange, daß die Einfuhr des Getreides frei sey, jedoch unter segung eines Zolles, der unserem eigenen Ackerbau eine hin⸗ ugiche Buͤrgschaft gewaͤhre; denn, wie jedes andere Ge— ehe, also muß auch die ackerbautreibende Klasse sich des schutzes der Regierung zu erfreuen haben. Ich meiner⸗ habe mindestens die innige Ueberzeugung, daß der 8 an welchem die Kammern und die Regierung dem lebau ihren Schutz entzoͤgen, der Vorbote desjenigen in wuͤrde, der allen uͤbrigen Industrie⸗Zweigen ein gleiches chicksal bereitete. Wohl weiß ich, daß Diejenigen, die eine un⸗ crankte Handels⸗Freiheit wollen, sich daruͤber freuen und laut ; Undigen wuͤrden, daß jetzt erst fuͤr Frankreich eine Epoche der boflfahrt beginnen werde; was mich aber betrifft, m. H., so 8. die entgegengesetzte Ansicht und erblicke in einer unbe⸗ * Handels⸗Freiheit den unvermeidlichen Ruin meines * Nach einer Erwiederung des Handels⸗Ministers hh ie Berathung geschlossen und von dem Berichterstatter 8 UHtsat Auf den Antrag des Grafen von Argout 49 enn uͤber die verschiedenen Paragraphen des Amende⸗ e 8 Herrn Laurence einzeln abgestimmt. Nachdem der 8 nzenommen worden, erhob sich eine weitlaͤuftige De⸗ 8 ece Frage, ob man dem 2ten und 3ten, die gendem arife handeln, oder den dazu gemachten Unter⸗ WIne die Prioritaͤt zuerkene. Herr von Tracy, h ntes Oppositions ⸗Mitglied, ließ sich jetzt zum e im Laufe dieser Diskussion vern . und zwar zu
1 „Die Frage, um die emet,⸗ aͤußerte er, „ist von der hoͤchsten Wichtigkeit. üe Zeugen eines Schauspiels, das sich bisher noch Farbeitend r Die Regierung traͤgt auf eine Erleichterung le, alg 1 Klasse an und stuͤtzt sich dabei auf eben so licht⸗ vessen ewee gache Argumente, um auf die Gefahren hin⸗ cläch aus e fuͤr das Land haben wuͤrde, wenn die hauͤpt⸗ Vahn, rundbesitzern bestehende Kammer (Unterbrechung) ere schlagen wollte, die Hr. Laurence ihr in seinem bähenebe andeutet. Der Tarif vom 4. Juli 1821, dessen ee man uns vorschlaͤgt, erfolgte nach einer aͤußerst ergie⸗
en, die den jetzigen vollkommen unaͤhnlich sind.
daß man mindestens diesen Tarif der Kammer
Haͤnd A. erfahre, 8 welcher verderblichen Maßregel vande biete.“ Hr. Dupin d. A., sonst in der Regel
ein Vertheidiger des Ministeriums, aͤußerte sich wieder gegen den Antrag der Regierung; er stellte die Behauptung auf, daß der Preis des Brodtes mit der Arbeit immer im Verhaͤltniß stehe, — eine Ansicht, die von der Opposition lebhaft bestritten wurde. Es sey besser, fuͤgte er hinzu, daß das Pfund Brod 3 Sous gelte und der Tageloͤhner 30 Sous verdiene, als daß es nur 2 Sous koste und die Arbeit gaͤnzlich fehle. Eben so nachthei⸗ lig wuͤrde es fuͤr den Grundeigenthuͤmer selbst seyn, wenn das Getreide allzusehr im Preise fiele, denn er wuͤrde sich dann außer Stande sehen, die gesetzliche Steuer zu entrichten. Glei⸗ cher Nachtheil wuͤrde daraus fuͤr den Paͤchter entstehen, der als⸗ dann seine Pacht nicht wuͤrde Fen koͤnnen. Uebrigens habe er hierbei weniger die großen, als die kleinen Grundeigenthuͤmer im Auge, die ihr Getreide zu Markte braͤchten, um selbst von Buchweizen oder Kartoffeln zu leben; muͤßten diese den Ertrag ihrer Ernte allzu wohlfeil losschlagen, so wuͤrden die Staͤdter offen⸗ bar auf Kosten der Landbewohner beguͤnstigt; wenn sonach eine allzu große Theurung des Brodtes allerdings ein großes Uebel sey, so sey eine allzu große Wohlfeilheit desselben in dem In⸗ teresse des kleinen Grund⸗Eigenthuͤmers, des Landmanns und des Tageloͤhners nicht minder beklagenswerth. Er stimme also fuͤr die Annahme des Amendements des Herrn Laurence; im Uebrigen sey der Gesetz⸗Entwurf ja bloß provisorisch, und man duͤrfe nicht außer Acht lassen, daß es viel leichter sey, den Zoll⸗ Tarif, falls er zu hoch seyn sollte, zu ermaͤßigen, als ihn, falls er sich als zu niedrig erweisen sollte, wieder zu erhoͤhen. — Die Versammlung erkannte hierauf mittelst einer Majoritaͤt von 22 Stimmen (165 gegen 143) den Antraͤgen des Herrn Lau⸗ rence die Prioritaͤt zu, worauf der 2te und 3te §. des betref⸗ fenden Amendements mit schwacher Siimmen⸗Mehrheit unver⸗ aͤndert angenommen wurden. Die Berathung uͤber den Aten und letzten §., der von der Einfuhr des Mehls, in Faͤllen, wo dieselbe nach dem Gesetze vom J. 1821 hisher nicht gestattet war, handelt, wurde, da es bereits 6 Uhr war, bis zum folgenden Tage ausgesetzt. Der 2te Artikel des Gesetz⸗Entwur⸗ fes, wie er bis jetzt angenommen worden, lautet also:
„Art. 2. Bis zum 1. Juli 1833 wird der Einfuhrzoll vom fremden Getreide und Mehl, ohne Ruͤcksicht auf den Ort, woher es kommt, in folgender Weise festgestellt: 1) fuͤr das eingefuͤhrte Getreide und Mehl, in den Faͤllen, wo die Einfuhr nach dem Gesetze vom 4. Juli 1821 erlaubt war, die in diesem Gesetze bestimmten Abgaben; 2) fuͤr das eingefuͤhrte Getreide in den Faͤllen, wo die Einfuhr nach dem gedachten Gesetze nicht erlaubt war, eine Zoll⸗Erhöhung von 1½ Fr. pro
Hektoliter fuͤr jeden Franken, um den das inlaͤndische Getreide nach Ausweis der Marktgetreidezettel im Preise faͤllt.“
Paris, 31. Maͤrz. Der Moniteur promulairt mit dem Datum des Losten d. F. das Gesetz, wobiarch die Otadr Paris zu einem Anlehen von 40 Mill. Fr. autorisirt wird, und enthaͤlt außerdem eine Koͤnigl. Verordnung, laut welcher die Medaillen⸗ Muͤnze mit der zu dem Ressort des Finanz⸗Ministeriums gehoͤ⸗ rigen Muͤnz⸗Kommission vereinigt wird. 8
Geestern fertigte der Minister der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten zwei Couriere, einen nach Wien und den andern nach St. Petersburg, ab. Der Oesterreichische Botschafter erhielt einen Courier aus Wien.
Die France Nouvelle bemerkt: „Seit achtzehn Mona⸗ ten hat die Opposition kein Mittel verschmaͤht, um uns in den auswaͤrtigen Angelegenheiten Schwierigkeiten zu bereiten, indem sie die Propaganda predigte, das Geheimniß der Unterhandlun⸗ gen enthuͤllte, die Aufrichtigkeit der Maͤchte bestritt und Zwie— tracht auszusaͤen suchte, um Krieg herbeizufuͤhren. Sogar das Mittel der Straßen⸗Unruhen ward nicht verabsaͤumt; man wollte Europa durch die Volks⸗Auflaͤufe eine solche Furcht vor unseren Meinungen einfloͤßen, daß die Maͤchte es endlich fuͤr nothwendig halten sollten, den Streit mit den Waffen auszumachen. Waͤh⸗ rend man der Regierung in ihren stets friedlichen Beziehungen mit den Kabinetten Hindernisse bereitete, versuchte man ihr auch in den inneren Verhaͤltnissen Schwierigkeiten zu erregen, in⸗ dem man das Vertrauen verminderte und uͤberall Besorg⸗ nisse verbreitete. Die Regierung beharrte bei ihren loͤblichen Bemuͤhungen fuͤr die Aufrechthaltung des Friedens, und der stets in Zweifel gezogene Frieden ist erhalten worden, der von so Vielen herbeigewuͤnschte und durch so viele Intriguen herbeigerufene Krieg um Prinzipien aber hat nicht stattgefunden. Nach der letzten Revolution bewies man mit allen moͤglichen Gruͤnden, daß Europa uns sofort den Krieg erklaͤren muͤsse, dann setzte man das Fruͤhjahr, dann den Herbst als Termin; das Fruͤh⸗ jahr ist aber bereits seitdem zum zweiten Male wiedergekehrt und die Prophezeiung der Opposition doch noch nicht eingetroffen.
Der Kriegs⸗Minister hat folgende Schutz⸗Maßregeln fuͤr die hiesige Garnison angeordnet: 1) Jeder Soldat erhaͤlt eine
wollene Leibbinde und wollene Struͤmpfe, wofuͤr der Militair⸗
Verwaltung 5 Fr. auf den Mann angewiesen sind. 2) In den Magazinen wird taͤglich eine Portion Reis und Wein fuͤr jeden Mann ausgetheilt. 3) Die Truppen werden erst dann zum Exerciren gefuͤhrt, wenn die Nachtkäaͤlte voruͤber ist; bei kaltem und feuchtem Wetter wird gar nicht exercirt. 4) Vor dem Exer⸗ ciren kriegen die Soldaten Suppe. 5) Der Verkauf hitziger Getraͤnke in den Kasernen ist untersagt. 6) Der Zapfenstreich wird mit Untergang der Sonne geschlagen. 7) Die Betten werden nicht des Morgens gemacht, sondern bleiben den Tag uͤber an der Luft liegen und werden erst Abends nach dem Zap⸗ fenstreich aufgerichtet. 8) Im Innern der Kaserne ist groͤ⸗ ßere Reinlichkeit, als gewoͤhnlich, angeordnet. 9) Von Zeit zu Zeit sollen die Soldaten die Waͤnde der Stuben, Korridore und Treppen mit Kalkwasser bestreichen. 10) Den Soldaten ist verboten, oͤffentliche Orte zu besuchen u. s. w. Der Moniteur bemerkt, daß in Berlin, wo aͤhnliche Anordnungen getroffen worden, trotz der starken Garnison nur 29 Mann erkrankt und 12 gestorben seyen.
Das Journal des Döébats erzaͤhlt: „Gestern fiel ein Tambour in der Rue de la Paix, vom Schlage getroffen, nieder;
bloße Voraussetzung ist, beweisen sattsam
sogleich verbreitete sich das Geruͤcht, daß er ein neues Opfer der Cholera sey. Gestern fruͤh lag ein betrunkener Mann auf dem Pont Marie; mehrere Arbeiter, die ihn in diesem Zustande sa⸗ hen, befestigten auf seiner Brust einen Zettel mit den Worten: An der Cholera gestorben. Auf dem Quai Bethune wurde eine betrunken daliegende Frau fortgeschafft, von der es ebenfalls hieß, sie sey an der Cholera gestorben, obgleich sie, so wenig wie jener Mann, auch nur den leisesten Anfall davon gehabt hatte.“ — Der Temps meldet: „Vor der Notre⸗Dame⸗Kirche fand gestern
in der Umgegend des Hotel⸗Dieu ein Gedraͤnge statt; Truppen
standen unter den Waffen. Im Volke ging das Geruͤcht, daß die in dem Lazareth befindlichen Kranken aus Furcht vor den in ihrer Naͤhe befindlichen Cholera⸗Kranken durchaus die An⸗ stalt verlassen wollten. — In saͤmmtlichen Lokalen der oͤffentli⸗ chen Behoͤrden, so wie in einigen Lese⸗Kabinetten und mehrern Theatern, stehen große Gefaͤße mit Chlorkalk angefuͤllt; der Zudrang zu den Diligencen ist aber nicht so groß, wie man behauptet hat.“ Ein unbekannter reicher Bewohner des Faubourg Saint⸗ Germain hat dem hiesigen Praͤfekten einen Beitrag von 3000 Fr. uͤbersandt, um die unbemittelte Volksklasse vor den Gefahren der Cholera zu beschuͤtzen. — Das Journal des Döbats hat fuͤr diesen Zweck eine Subscription eroͤffnet. — Mehrere Apotheker 89 große Quantitaͤten Chlorkalk unter die Armen vertheilen ssen.
Der Maire von Lyon, Herr Prunelle, hat eine Verord⸗ nung gegen die Zusammenrottirungen der Kinder erlassen; auf mehreren oͤffentlichen Plaͤtzen von Lyon haben, naͤmlich seit einiger Zeit gefaͤhrliche, mit Steinwuͤrfen begleitete, Kaͤmpfe stattgefunden.
Der vor Kurzem in Toulon verhaftete Hr. v. Foresta ist wieder in Freiheit gesetzt worden.
Dem Temps efasge⸗ haͤtte der Finanz⸗Minister an seine Kollegen ein Rundschreiben gerichtet, worin er sie auffordert, fuͤr ihre respektiven Departements unverzuͤglich das Budget fuͤr 1833 vorbereiten zu lassen, damit dieses noch im Laufe der ge⸗ genwaͤrtigen Session vorgelegt und votirt werden koͤnne. 8 Deer Beichtvater der Koͤnigin, Abbé Guillon, der beim hei⸗ ligen Stuhle in Ungnade gefallen seyn soll, weil er dem schis⸗ matischen Bischofe Gregoire die letzte Oelung ertheilt, hat jetzt ein Glaubensbekenntniß an den Papst gerichtet, worin er sich den Beschluͤssen Sr. Heiligkeit unbedingt unterwirft.
Der von der Baronesse von Feuchères und dem Abbé Briand anhaͤngig gemachte Diffamations⸗Prozeß gegen den Fuͤrsten Ju⸗ lius Armand v. Rohan sollte gestern vor dem hiesigen Zuchtpo⸗ v“ werden, ward aber mit Einwilligung der
aten beider Parteien, der Herren Hennequin und auf acht 8g⸗ verschoben. 9 “
Die Beamten der Bibliothek des Palais⸗Royal sind jetzt auf Befehl des Koͤnigs mit der Anfertiqung ei r⸗ Fechen bfshharege g fertigung eines Katalogs der⸗
— Mit Bezug auf den gestern mitgetheilten Artike Niederrheinischen Couriers geben wir ei in druhe. ren Nummer desselben Blattes enthaltene Schreiben eines Po⸗ len aus Avignon an einen Straßburger Buͤrger: „Mein Herr! Ich kann nicht umhin, diese Zeilen an Sie zu richten, die mich daran erinnern, wie viel ich verloren habe, als ich Sie und Ihre edelmuͤ⸗ thige Familie verließ. Schmerzlich fuͤhle ich, daß Avignon nicht Straß⸗ burg ist, und daß unser Ungluͤck immer hoͤher steigt. Die Franzoͤsische Regierung hat uns in Kasernen untergebracht und nur andert⸗ halb Pfund Brod und 3 Sous taͤglich fuͤr den Mann, fuͤr die Unteroffiziere 6 Sous und eine gleiche Ration Brod und fuͤr die Offiziere 1 Fr. 50 C. bewilligt, indem sie sagt, die Fluͤcht⸗ linge haͤtten kein Recht auf gleichen Sold mit der Franzoͤsischen Armee. Wenn sich dies nicht aͤndert, so werden wir nach Ame⸗ rika gehen muͤssen. — Die Einwohner von Avignon lieben uns nicht, wir koͤnnen Abends nicht ausgehen, ohne zu befuͤrchten von den von allen Seiten auf uns hae. Steinen zerschmet⸗ tert zu werden. Jasienss..
— — Paris, 30. Maͤrz. Die Vorgaͤnge zu Grenoble haben seit meinem letzten Schreiben noch bedeutendere Folgen entwickelt; indem das gesammte Munizipal⸗Corps die oͤffentliche Schilderung der Vorgaͤnge durch den Praͤfekten, auf welche der Moniteur seine erste, selbst in der Deputirten⸗Kammer so lebhaft besprochene, Darstellung dieser Begebenheit mit gebaut zu haben scheint, durch eine gleichfalls offizielle Erklaͤrung der Unrichtigkeit uͤber Hauptpunkte zieh, und indem die Deputirten des Isere⸗ Departements laut Partei fuͤr die Munizipalitaͤt nahmen, hat sich die Gesammtheit der Bevoͤlkerung, nebst allen davon aus⸗ fließenden Behoͤrden, auf die eine Seite gestellt, waͤhrend die Regierung dagegen durch ihren eben erwaͤhnten offiziellen Artikerl im Moniteur, durch die verordnete Ruͤckkehr des 35sten Regi⸗ ments nach Grenoble und endlich durch die Aufloͤsung der N tional⸗Garde dieser Stadt sich hoͤchst bestimmt zu Gunsten des Benehmens ihrer Angestellten und gegen die Einwohner ausge sprochen hat. Man kann sich nicht verbergen, daß dieser Kon⸗-⸗ flikt sehr ernster Natur ist, indem er einerseits die bekanntlich 8 sehr kraͤftige nns g dem jetzigen 8 vielleicht auf lange Zeit entfremdet und neben den im Stillen noch immer fortgaͤhrenden Lyon einen neuen Heerd des Mißver gnuͤgens stellt und andererseits ernste Reibungen zwischen der Regierung und dem populairen Prinzip in Frankreich üͤberhaupt herbeizufuͤhren geeignet ist. Daß diese letzte Gefahr mehr als die so r inan⸗ der folgenden Dekrete zur Aufloͤsung der “ Perpignan, Mons, Grenoble u. s. w., welche die veraͤnderte Stellung der Regierung zu dieser Institution uͤberhaupt darthun, die von jener noch vor einem Jahre als ihre festeste Stuͤtze be⸗ trachtet wurde. Die Regierung scheint sogar eine noch wei⸗ tere Trennung vorauszusehen, wenn man nach der Fassung des „Tages⸗Befehls des Marschalls Soult uͤber die Gre⸗ nobler Vorgaͤnge urtheilen darf, welcher deutlich die Absicht der Re ierung, sich kuͤnftig mehr auf die Armee zu stuͤtzen, kundgiebt. Die Gegner des Hrn. Pörier tadeln es, daß er den durch die Grenobler Vorgaͤnge hervorgerufenen Regierungs⸗Maß⸗
Regierungs⸗System