Nicht-Amtliche Cours-Notizen.
Berlin, 7. April. (Ende der Börse.)
Oest. 58 Met. 91 ½. 45 do. 80½. B.-Actien 795. Russ. Engl. 100 %¼.
do. oll. (1831) 91½. poln. Pfbr. —. do. Part. 55 ½. Dän. Engl. 68.
Nied. wirkl. Sch. 41 ¾. do. 6 8 Anl. 92 ⅛. Neap. Engl. 83 ½. do. Falc. 75 ⅛.
Amsterdam, 2. April.
Nied. wirkl. Sch. 40 ⅛. Kanz-Bill. 16 . 68 Anl. 91 ¾. 5 9% neue do.
77 ½⅛. Russ. (v. 18 ¾½) 91 ½. Neap. Falc. 73.
Warschau, 3. April. Pfandbriecfe 87 ½. Russ. Assign. 179 — 180.
Drama in 3 Akten, von C. v. Montag, 9. Maͤrz.
Neueste
putirten⸗Kammer cirkulirte putirten aufgefordert wurden, a zuzeichnen, um die Zahl der in Kammer zu ermitteln. licher Sitzung Bericht hieruͤber
Koͤnigliche Schauspiele.
Sonntag, 8. April. Im Opernhause: Das Landhaus an der Heerstraße, Posse in 1 Akt. Hierauf: Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Rossini. (Hr. Hammermeister, vom Koͤnigl. Theater zu Leipzig: Figaro, als letzte Gastrolle.)
Im Schauspielhause: Strudelkoͤpfchen, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Doppelgaͤnger, Lustspiel in 4 Abtheilungen.
Montag, 9. April. Im Schauspielhause: Der Arzt seiner Ehre, Trauerspiel in 5 Abtheilungen. (Hr. Rott: Don Gu⸗ tierre, als Gastrolle.)
In Potsdam: Der Gefangene, Lustspiel in 1 Akt. Hier⸗ auf, zum erstenmale: Sein Onkel und ihre Tante, Lustspiel in 1 Akt, von J. E. Mand. Und, zum erstenmale: Das belebte Bild, Divertissement in 1 Akt, vom Herrn Balletmeister Ph. Taglioni.
Dienstag, 10. April. Portici, große Oper in von Auber.
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗
Essig geraͤuchert. Sodann bestie um einen Bittschriften⸗Bericht a Berichte erstatteten die Herrer Die Versammlung genehmigte
Dumolard mit seinem Gesuche,
3 Deputirten der verlangte U
Korn⸗Gesetz wieder aufgenomm Im Opernhause: Die Stumme von 5 Abtheilungen, mit Ballet; Musik fuhr nach dem gedachten Erhoͤhung (fuͤr den Zentner) jenigen, die das Hektoliter G
Kenigsstaͤbtisches Theater. Sonntag, 8. April. Ein Trauerspiel in Berlin, buͤrgerliches
Doktor Faust's Vetter, Fastnachts⸗Galimathias in 3 Akten. 16
““ IMMA2 AHeRkE KAAncexAaRaAEneAKNEIEAeNN Smerr RSBemEemmmewenn N Paris, 1. April. In der gestrigen Sitzung der De⸗
Am naͤchsten Dienstag sollte in oͤffent⸗
lesung des Protokolls wurde zur Reinigung der Luft stark mit
betreffenden Kommission, den Beschluß, wodurch Hr. Bouvier⸗ langen zu duͤrfen, abgewiesen wird.
Handels⸗Minister verschiedene Gesetz⸗Entwuͤrfe von oͤrtlichem Interesse eingebracht hatte, wurde die Berathung uͤber das
2ten Artikels (s. oben) angenommen. „3) Fuͤr das Mehl, in Faͤllen, wo die Ein⸗ Gesetze nicht erlaubt war, eine Zoll⸗
82 232
Zwei Zusatz⸗Paragraphen des Hrn. r wurden einer weitlaͤuftigen Debatte etwa in folgender Abfassung nommen: „Die Zoll⸗Erhoͤhung fuͤr die Einfuhr auf fren Schiffen wird in allen Faͤllen auf 1 Fr. 25 Cent. fuͤr das toliter ermaͤßigt. Die durch das allgemeine Zoll⸗Gesetz fit Einfuhr zu Lande angeordnete Zoöll⸗Erhoͤhung wird hinsiche des Getreides und des Mehles aufgehoben.“ Eben so genehn die Kammer ein Amendement des Hrn. Delaroche, in P. der Aufhebung des erhoͤhten Zolles, falls das Getreide in vier Departements⸗Klassen auf resp. 28, 26, 24 und 2 steigen sollte. Nachdem sodann auch der dritte Artikel, mit werfung eines von Herrn L'Herbette vorgeschlagenen und Genehmigung eines von Herrn Salverte in Antrag gebrat Amendements, betreffend die Festsetzung verhaͤltnißmaͤßiger gaben von der Getreide⸗Ausfuhr, durchgegangen war, n schließlich das ganze Gesetz mit einer Mehrheit von 24 0âp men angenommen.
Seit vorgestern Nacht bis gestern Nachmittag 4 Uhr 102 neue Cholerafaͤlle bekannt geworden. — Auch außerhalb ris hat sich die Krankheit gezeigt, namentlich zu Passy, St. nis, Puͤteau, la Villette und Charenton.
Frankfurt a. M., 4. April. Oesterr. 5proc. Metall. 881„. 4proc. 7727. 779. 2 ½proc. 44 ⅛. G. 1proc. 19 ½. B. 7 Actien 1379. 1377. Part.⸗Obl. 123 ½. 123. Loose zu 100 176 ½. B. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 79. 78 ½⅛. Poln. Loose 55 ½;
Holtei. burlesker
89 “
achrichten.
eine Note, worin die Herren De⸗ uf der Quaͤstur ihre Namen ein⸗ Paris anwesenden Mitglieder der erstattet werden. Vor der Vor⸗ g Hr. Parant die Rednerbuͤhne, bzustatten. Zwei andere aͤhnliche n Cornudet und Ganneron. sodann, nach dem Antrage der
Hrn. Faure⸗Doͤre gerichtlich be⸗ Nachdem hierauf abermals rlaub bewilligt worden und der
en und der letzte Paragraph des Derselbe lautet also:
ꝑg‚Rnmnünü—
von dem dreifachen Betrage der⸗ Gedruckt bei A. W. Hapn
etreide zu zahlen hat.“
ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Allgemeiner Anzeiger fuͤr
Dom ainen Veraͤußerung. Da diese dicht nebeneinander, und in einer der Ge⸗
8 1 sundheir zutraͤglichen Gegend gelegenen Guͤter einen Laut Bekanntmachung der Koͤnigl. Regierung zu außerodentlichen Vorrath schlagbaren Holzes besttzen; Marienwerder (s. Marienwerder Amts⸗Blatt Nr. so ist unterzeichneter Curator massae veranlaßt worden, 12) soll das Erbpachts⸗Vorwerk Chelmoniee, Inten⸗Jdarauf ergebenst aufmerksam zu machen, und insbeson⸗ dantur⸗Amts Gollub, vom 1. Juni 1832 ab m.t saͤmmt⸗Jbere zu bemerken: daß Ober⸗Glaäsersdorf zur Subha⸗ lichen Koͤnigl. Gebaͤuden und Inventarienstuͤcken ent⸗Istation auf Hoͤhe von 44,594 Thlr. 1 sar. 2 pf mit ei⸗ weder im Ganzen oder durch Parzelirung veraͤußert iner jaͤhrlichen Forstnutzung von 800 Thlr. 18 sar. 5 pf., werden, wobei jedoch die bieher zu diesem Vorwerke [und Boͤckey auf 32,795 Thlr. mit einer jaͤhrlichen Forst⸗ gehoͤrige, bei Lenga liegende Wiese von dem Verkaufe nutzung von 390 Thlr. 24 sgr. im Jahre 18 ½9 land⸗ ausgeschlossen bleibt. Das Vorwerk ist voͤllig separirt, schaftlich taxirt, jedoch bei einer Behufs eines außer⸗ enthaͤlt einen Flaͤchen⸗Inhalt von uͤberhaupt 1656 ordentlichen Holzverkaufes im December 1831 vorge⸗ Morgen 67 IRuthen, und geschieht die Veraͤußerung nommenen, landschaftlichen Recherche ermittelt worden in der Art, voß dasselbe mit Porbehalt einer von dem⸗ist, daß sich in den Ober⸗Glaͤsersdorf⸗Boͤckeyer For⸗ selben zu entrichtenden unabloͤslichen Grundsteuer von ssten fuͤr 54,430 Thlr. schlagbares, eichenes und kiefer⸗ 120 Thlr., entweder ohne oder mit einem darauf nes Nutz⸗ und Brennholz bis zum sechszi jaͤhrigen liegenden, jedoch abloͤslichen Domainen⸗Zins von 350] Divisor herab befindet. 8 Thlr. Preuß. Court. dem Kaͤufer zum vollen Eigen⸗] Glogau, den 21. Maͤrt 1832. 6 thum uͤberlassen, jedenfalls aber das Gebot lediglich 8 8 Wunsch, Justiz⸗Commissarius. auf das Kaufgeld gerichtet wird. Hiernach betraͤgt: 8 I. Bei dem Verkauf im Ganzen und zwar auf reinen Verkauf: die Grundsteuer 120 Thlr., das Kaufgeld 10804 Thlr. 13 sgr. 4 pf., neben Bezahlung des In⸗ ventariums mit 197 Thlr 14 sgr. und der vorlaͤüfig abgeschaͤtzten Saaten zum Werth von 222 Thlr. 25 sgr. II. Bei der Veraͤußerung im Ganzen, mit Vorbehalt eines Domainen⸗Zinses: das Kaufgeld 4504 Thlr. 13 sar. 4 pf,, neben der obigen Grundsteuer und einem jaͤhrlichen Domainen⸗Zinse von 350 Thlr., ingleichen neben Beiahlung des Inventariums und der Saat. III. Fuͤr den Fall der Parzelirung ist das Vorwerk in 14 baͤuerliche Etablissements eingetheilt. Die bei der Veräaͤußerung zum Grunde liegenden Bedingungen, se wie die Veraͤußerungs⸗Plaͤne und die Charten koͤnnen im Intendantur⸗Amt Gollub eingesehen werden, und jst term. licit. auf den 30. April c., Vormittags 11 Uhr, im Vorwerkshause zu Chelmoniec, vor dem Departe⸗ ments⸗Rath, Regierungs⸗Rath Pehlemann angesetzt.
, aMRar. mneemd.
Bekanntmachungen.
Bekanntmachung. Bei dem im Auelande gereisten von Burgwenden gebuͤrtigen Johann Christoph Ganso ist ein quter blau⸗ gewuͤrfelter leinener Bettuͤberzug aufgefunden worden, von welchem derselbe vorgiebt, daß ihn seine Ehefrau bei einem ihnen Person und Wohnung nach unbekann⸗ ten israelitischen Handelsmann zu Frankfurt am Main gekauft habe. Da sich derselbe sonach uͤber den recht⸗ mäßigen Besitz und Erwerb des fraglichen Bettuͤber⸗ igs nicht ausweisen kann und eine herumz ehende Le⸗ bensart fuͤhrt, wodurch der Verdacht einer moͤglichen Entwendung begruͤndet wird, so werden diejenigen, welche auf das Eigenthum des Bettuͤberzugs Anspruͤche zu haben vermeinen, Gerichtswegen hierdurch geladen, sich in dem dazu auf kuͤnftigen Vierten Mai 1832, Vormittags 9 Uhr, peremtorisch anberaumten Termine bei Gericht hier zu melden und ihre etwan gen Anspruͤche zu verifizi⸗ ren, widrigenfalls sie mit ihren Anspruͤchen praͤkludirt und den p. Ganso der Bettuͤberzug wieder uͤberlassen nd ausgeantwortet werden soll. Schloß Beichlingen im Koͤnigl. Preuß. Herzogthum Sachsen, den 14. Maͤrz 1832.
—
Der Verkauf der beruͤhmten Gemaͤlde⸗Sammlung des verstorbenen Ritters S. Erard, aus den vorzuͤg⸗ lichsten aͤlteren und neueren Schulen bestehend, ist definitiv auf den 23. April d. J. festgesetzt worden. Er wird von diesem Tage an, Mittags von 12 bis 4 Uhr in dem Saal Lebrun, rue de Clery No. 21, nach einer oöͤffentlichen Ausstellung zu den genoͤhnli⸗ chen Stunden, vom 15. April, als am Palmen⸗Sonn⸗ tage bis einschluͤßig zum ersten Osterfeiertage, in Paris stattfinden
Vor dieser Zeit wird es den Kunstfreunden freu stehen, diese ausgezeichnete Gemaͤlde⸗Sammlung in dem ihr eignen Local, im Chateau de la muette, bois de Boulogne, nahe dem Tyore von Pastes, woselbste sie mehrere Monarchen ihres Besuches wuͤrdigten, in Augenschein zu nehmen.
Wir halten uns verpflichtet, die Kunstfreunde auf⸗ merksam darauf zu machen, daß diese vortreffliche Sammlung, welche ihr Entstehen dem Geschmack und den tiefen Kenntnissen eines Mannes verdaukt, welcher die Erzeugnisse der schoͤnen Kuͤnste leidenschaftlich liebte eben so seltene als vorzuͤgliche Meisterwerke der be⸗ ruͤhmtesten Kuͤnstler im Gebiete der Malerei enthaͤlt, als von: F. Albani, A. und R. Carracci, Garofilo, Giulio Romano, Palma, Parmeggianino, Rafasl, Sal⸗ vatore Rosa, Schedone, Vincent Joanes, Murillo Velasquez, Back Luyzen, Both, Berchem, Champaigne, A. Cuyp, Denner, Gerard, Dou, Van Dyck, van der Heyden, Hobbema, van Huysum, Du Jardin, Metzu. Mieris, A. van der Neer, J. und A. von Ostade, P. Potter, Pynaker, Rembrandt, Rubens, Ruyzͤdael, Schalken, J. Steen, Teniers, Berburch, West, Ad. van der Velde, P. Wuwermann, Wynants, Claude Gelse, Dit le Lorrain, N. Poussin und Andere mehr, welche zu nennen der Raum nicht gestottet
8
Apotheken von 8000 Thlr. bis 30,000 Thlr. weiset jum Verkauf nach das Anfrage⸗ und Adreß⸗Buͤreau zu Breslau im alten Rathsause.
Literarische Anzeigen.
Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist eeschienen
vie vVLE᷑Ms Ischen . Bei Eduard Brandenburg in Berlin, Ober⸗ Wallstraße Nr. 6, sind folgende juristische Werke zu billigen Preisen zu haben: Graͤvell's Commentar zur Gerichts⸗ 6 Hlbfrzbde. 10 Thlr. — Comment. zu den Credit⸗Gesetzen, 4 Bde. 8 Thlr. Eisenberg und Stengels Beirraͤge, 18 Baͤnde. 16 Thlr. W Fhts juristische Monatsschrift, 11 Bde. u. Reg. r
Kleins Annalen compl. in 26 Bdn. 14 Thlr. Mylius Edicten⸗Sammlung bis 1750. 8 Thl. Beneken dorf, Oeconomia forensis, 8 Bde. 4to.
5 Thlr. Rechtsgelehrsamkeit,
Paalzow's Magazin H eh 48 ds Commentar zu den Pandekten, 15 Bde. Thl.
Strombecks Ergaͤnzungen zu saͤmmtl. Preuß. Ge⸗ setzbuͤchern billigst.
Savigny, Geschichte des Roͤm. Rechts. 5 Bde. 10 Thlr.
Corpus juris civilis von 3ũ ½¾ bis 10 Thlr.
Bei G. Wolbrecht in Leipzig ist so eben erschie⸗ nen, (zu Berlin Schloßplatz Nr. 2, in der Stuhr⸗ schen Buchhandlung zu haben:)
11I11“ 1 Zeitschrift fuͤr Religion, Moral, Paͤdagogik, Geschichte und orientalische Literatur. Herausgegeben von J. Heinemann, Dr. der Philosophie in Berlin. Jahr⸗ gang 1831 zweites Heft. Inhalt: M. Pinners Uebersetzung der Mischna und des Thalmuds. — Ver⸗ such einer Uebersetzung des Werkes More Nebuchim von Maimonides⸗Commentar. — Fragmente von Moses Mendelssohn, mitgetheilt von Dr. Fried⸗ laͤnder. — Die Juden der Abendlande, oder Unter⸗ suchungen uͤber den buͤrgerlichen Zustand, den Handel und die Literatur der Juden in Frankreich, in Spa⸗ nien und in Italien waͤhrend der Dauer des Mittel⸗ alters. — Anweisung, wie junge Leute die alten und neuen Dichter lesen muͤssen. — Erbauungsrede — Ar civ zur kuͤnftigen Geschichte der Israeliten. Vereine fuͤr juͤdische Handwerker in Minden und Muͤnster. Das erste Heft enthaͤlt besonders folgende Aufsaͤtze: Was ist Wahrheit? Vou Moses Mendelssohn. — Ueber das mystische, vorhomerische Zeitalter, und dessen Spu⸗ ren in den Denkmaͤlern des hebraͤischen Volks, von L. Philippson. — Ob Nichtchristen zu guͤltigen Tauf⸗ zeugen gewaͤhlt werden koͤnnen? — Aphorismen uͤber Nenschenbeduͤrfnisse. — Hieroglyphen von Dan. Leß⸗ mann. — Wuͤrdigung der Schrift uͤber die Stelluna der Bekenner des mosaischen Glaubens in Deutschland von Dr. Riesser, nebst einem Nachtrage von L. Phi⸗ lippson. — Leben des Abraham Ben Ezra. — Aus⸗ zug aus einer Rede des Raths Schlegel in Hanno⸗ ver uͤber die den dortigen Juden zu ertheilenden Buͤr⸗ gerrechte. — Bemerkungen zu der von Dr. Paulus erschienenen Schrift: die juͤdische Nationalabsonderung ze, von Dr. Creiznach. — Das 3 und 4. Heft die⸗ ses Jahrgangs erscheint nebst dem Titelkupfer dazu zur Ostermesse.
In Jonas Verlags⸗Buchhandlung, Schloßfreiheit Nr. 9 ist so eben erschienen, und in allen Buchhand⸗
aaten.
die Auszeichnung geworden, von der Kin Schulkommission, als die zweckmaͤßi Grundlage beim Unterricht im Frang schen den Schulen empfohlen zuwerden. bemerken nur daß die dritte Auflage des Vm laire, ohne im geringsten die systematische Anon des Ganzen zu stoͤren, so gluͤckliche Ve raͤnderungen Zafaͤtze erhalten hat, daß dadurch dieses Buch als zuͤglich brauchbar zur Uebung in der Con ven tion, anzusehen ist. Der Verfasser fuͤhrt dieße inderungen in der Vorrede an, wo er Mehrerez⸗ bece in Hinsicht des franzoͤsischen Unterrichtz! theilt.
Ordnulig,
der Entwurf fuͤr den Kanal zur Verbin dun
des Mains mit der Donde Auf allerhoͤchsten Befehl herausgegeben von
Heinr. Freih. v. Pechmann,
Köoͤnigl. Ober⸗Baurath und Ritter des Mil.⸗Verhin
Marx⸗Joseph⸗Ordens.
6 Bogen Text in 41°. und 10 Blaͤtter Karten!
Plaͤne Roy.-Fol. Preis 6 Thlr. 20 sgr. oder 10 Muͤnchen, bei, Georg Fran
Auf dieses hoͤchst wichtige mit groͤßter Socgfalg⸗
gestattete Werk nimmt Bestellung an
Berlin im Maͤrz George Grovpir,
Das Werk, die neueste
vervollkommnete Weinessigfabrikan-
mit der
Anweisung den Essig sogleich als Spritt zu gewim
und geuauer Zeichnung des Apparates theoretss
practisch, und unter völliger Garantie dargem verkauft à 3 Thlr.
Ungnad iu Berlin, Jüdenstrasse N-
Bei Unterzeichnetem ist so eben erschienen:
Nachtrag zur Erstuͤrmung von Warste durch die Russen am 6. und 7. Sept. 1831 Nach Russischen Angaben. (Mit 2 großen Planent 2 Ordres de bataille). 8vo. Preis 1 ½ Thlr. E. S. Mittler in Verli, (Stechbahn Nr. 3). So eben ist erschienen und in allen Buchhance gen zu haben: 8 Shakspears dramatische Werke, uͤbers von Ph. Kaufmann, zweiter rhel (Othello und Cymbelina enthaltend) Al gen in 8r0. Subsecriptionspreis, bis e d. J. guͤltig, fuͤr die Ausgabe auf engl. Dus pap er 1 Thlr. und fuͤr die Ausgabe auf Nh⸗ papier 1 ½ Thlr. (der spaͤtere La denpte wird um ein Drittel hoͤher sein). Ueber den Werth dieser Uebersetzung hat schon sh Erscheinen des ersten Bandes, (welcher „Koͤnig tn und Macbeth“ enthaͤlt) nicht nur die öfenle Stimme, sondern auch das guͤnstige Urtheil der en Kenner, (wir nennen nur Goͤthe in einem Vri andenengl. Biographen Schillers, Th. (0 lyle, der die betreffende Stelle im Foreign quumf review abdrucken ließz) bereits so vortheilhaft eunsth den, daß wir uns jeder weitern Empfehlung entzelt
und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin be⸗ F. Duͤmmler, Linden Nr. 19: Vier Hauptfragen
über das Wesen und die Behrandlung der ostindischen Cholera fleissigen Beobachtern dieser Krankbeit zum Beant- Worten vorgelegt von Dr. J. C. G. Jörg. gr. 8vo.
seh. 26 ¼ sgr.
Freiherrl. Werthernisches Patrimonial⸗ Gericht basel bst.
Im Koͤnigsberger Regierungs⸗Bezirk der Provinz Preußen, steht unter den guͤnstigsten Umstaͤnden, ein aus mebreren Vorwerken bestehendes, nicht unbetraͤcht⸗ ncs Rittergut, aus freier Hand zum Verkauf. Ueben
den Werth und die allgemeinen Verhaͤlknisse desselben, giebt eine an nachbenannten Orten niedergelegte Schil⸗ een deren Richtigkeit verbuͤrgt wird, naͤhere Aus kunft.
Kaufliebhaber wollen diese Schilderuna einsehen:
in Berlin bei dem Intelligenz⸗Comtoir,
in Leipzig bei der Erpedition der Leipziger Zeitung,
n Hamburg bei der Expedition des unpartheii⸗ schen Correspondenten. .“
8
Vei mir ist erschienen: 8. Trauerworte bei Goͤthes Bestattuns am 26. Maͤrz 1832. Gesprochen von J. F. Roͤhr. Preis 3 ggr. (4 ¾ sgr.) 8 Ich ersuche meine preußischen Herren Collegen, sich Parthien dieser lokalen Schrift, die ich nicht in genere versende, von meinem Leipziger Lager ausl efern zu lassen. Außerdem bringe ich zugleich in Erinnerung: Goͤthe's Leben. Von Dr. Heinr. Doerina. Nebst fae simile, als Supplement von Goͤthe'e saͤmmtlichen Werken und genau wie diese gedruckt. 18 ggr., auf Velinpapier 1½ Thlr. Eine Ergaͤnzung dieser Biographie, bis zum Abschei⸗ den des großen Dichters folat in karzer Zeit. Weimar, den 1. April 1832. Wilh. Hoffmann.
Anzeige.
Die Ritterguͤter Ober⸗Glaͤsersdorf und Boͤckey, im Luͤbener⸗Kreise Schlesiens gelegen, sollen im Wege der nothwendigen⸗Subhastation
am 7. July dieses Jahres verkauft werden. 8 1““
lungen zu haben: daß VWM0 4* nlairesystématique, français-allemand; der Othello und schon fruͤher der Koͤnig 8* suivi de gallicismes, de germanismes, de prover- der Kaufmannschen Bearbeitung auf b bes et de quelques entretiens familiers, par G. sigen Buͤhne gegeben und mit ungetheiltem Stieffelius. A l'usage des écoles, et devant ser- zufgenommen worden. 1 sn vir de livre préparatoire et complémentaire à la. Der Hauptimeck des Unternehmens ist: 7g Grammaire in Cthodique, onvrages ap- here Schlegelsche Ausgabe des Shakesp srlche mit 9 Octavbaänden unvollendet blieb, z9 7 gaänzen, weshalb auch zunaͤchst diejenigen Stiich⸗ liesert werden sollen, welche sich darin nicht vorfme Auz diesem Grunde haben wir auch das Format sih Ausgabe beibehalten, und nur in Hinsicht auf A. and Papier eine den jetzigen Anforderungen an e graphische Ausstattung mehr entsprechende Eim tung getroffen und so duͤrfen wir uns schmeiche daß diese Fortsetzung neben der trefflichen Arbeit, Schlegel in jeder Hinsicht einen ehrenvollen vlas nehmen und den Besitzern der Letzteren nicht au als hoͤchst willkommen sein werde. „„ s; Der demnaͤchst erscheinende 3te Theil wird gi lustigen Weiber von Windsor“, „Vie fa — men um nichts“ und „die beiden Verone enthalten. Berlin, im April 1832. t
„Micollaische Buchhandlung in B (Bruͤderstraße Pr 13), Stettin un
pProuvés par le consecil-royal, de l'in- struction publique. — Troisième édition. Preis 10 sar.
Nouvelle Grammaire méthodique, ou exer- cices de Grammaire frangaise en trente le- çons, avec un cours de thèmes et versions.
Auch unter dem Titel:
Vollstaͤndiger Schulbedarf aus der Franzoͤ⸗ sischen Grammatik. Enthaltend: 1) Die Ent⸗ wickelung der Redetheile, nebst erklaͤrenden Uebun⸗ gen. 2) Kurzgefaßte Regeln der Syntax, nebst er⸗ klaͤrenden Beispfelen. 3) Deutsche und franzosische Uebungsätze zum Uebersetzen. 4) Leichte und un⸗ terhaltende franzoͤsische Lesestuͤcke aus guten Schrift⸗ stellern. 5) Deutsche Stuͤcke zum Üübersetzen ins Franzoͤsische. Preis 20 sar.
Diese Buͤcher sind hinlaͤnglich bekannt und verbrei⸗
tet, als daß wir zu ihrer Empfehlung etwas hinzuzufuͤ⸗ zen, noͤthig haͤtten. Auch ist ihnen vor Kurzem 1
8
Der te und in gendermaßen:
8- - wei Amendements der können. Wir bemerken nur noch, daß vor ueen einer Verlegung der Maͤrkte, nach welchen die Getreide⸗ ein von Hrn.
migt wurde:
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8 20 2
Berlin, Montag den gtm April
Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Professor Dr. Bessel der Universitaͤt in Koͤnigsberg das Praͤdikat eines Geheimen cgierungs⸗Raths beizulegen und das fuͤr ihn ausgefertigte Pa⸗ at Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruht.
Der bisherige Privat⸗Docent Dr. Ritschl in Halle ist im außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultaͤt wdortigen Koͤniglichen Universitaͤt ernannt worden.
Der bisherige Privat⸗Docent Dr. Sietze zu Koͤnigsberg Pr. ist zum außerordentlichen Professor in der juristischen kkultät der dortigen Koͤniglichen Universitaͤt ernannt worden.
Das 8te Stuͤck der Gesetzsammlung, welches heute ausge⸗ burgischen Regierung, wegen der gegenseitigen Ge⸗
1349. vom 13. April v. J. uͤber die Einfuͤhrung der ßen gehoͤrenden Staͤdte, woselbst sie noch nicht ein⸗ fuͤhrung in die zum provinzialstaͤndischen Verbande gehoͤrenden Staͤdte; eben bezeichneten Staͤdte und unter 8
Fgleic wird in Erinnerung gebracht: daß mit dem 1sten
ben wird, enthaͤlt: unter Mr. 1348. die Uebereinkunft mit der Herzoglich⸗Sachsen⸗Alten⸗ richtsbarkeits⸗Verhaͤltnisse; vom 18. Febr. d. J. und die Allerhoͤchsten Kabinets⸗Ordres unter Setaͤdte⸗HOrdnung vom 19. Nov. 1808 in die zum 88 provinzialstaͤndischen Verbande des Koͤnigreichs Preu⸗ gefuͤhrt worden; vom 26. April desselben Jahres, wegen gleicher Ein⸗ ddes Herzogthums Schlesien, der Grafschaft Glatz und des Preußischen Markgrafthums Ober⸗Lausitz . vom 28. Febr. d. J., uͤber das Verfahren bei Ein⸗ fuͤhrung der vorgedachten Staͤdte⸗Ordnung in die 1352. vom 8ten v. M. uͤber die Verpflichtung zur Weg⸗ räumung des Schnees von den Kunststraßen. d. ein neuer Praͤnumerations Termin einge⸗
reten ist. “
Berlin, den 9. April 18332. SShle Lomtotr.
“ 8
Zeitungs⸗Nachrichten. “
Freankrei kh.
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 31. Maͤrz. RNachtrag.) Die in dieser Sitzung von dem Grafen von St. Crieg und Herrn Delaroche in Antrag gebrachten und kon der Kammer angenommenen drei Zusatz⸗Paragraphen zu hm 2ten Artikel des neuen Korn⸗Gesetzes lauten woͤrtlich also:
„Die Zoll⸗Erhoͤhung fuͤr die Einfuhr auf fremden Schif⸗ fen wird in allen Faͤllen auf 1 Fr. 25 Cent. fuͤr das Hekto⸗ üiter ermaͤßigt. Jede Zoll⸗Erhoͤhung fuͤr Getreide und Mehl, das auf fremden Schiffen anlangt, hoͤrt von dem Tage an auf, wo der Mittelpreis des Weizens in der ersten Departe⸗ ments⸗Klasse 28 Fr., in der zweiten 26, in der dritten 24 und in der vierten 22 Fr. bersteigt. Die durch das allgemeine
ull⸗Gesetz fuͤr die Einfuhr zu Lande angeordnete Zoll⸗Erhoͤ⸗
ung wird hinsichtlich des fremden Getreides und Mehles aufgehoben.“ der Ite Artikel des Entwurfs ging auf den Antrag des Herrn Fulchiron und im Einverstaͤndnisse mit dem Handels⸗Minister nachstehender Abfassung durch: „Art. 3. Der Eingangs⸗Zoll von Getreide⸗Arten niede⸗ er Gattung und des daraus gewonnenen Mehles wird, im Verhaͤltnisse zu dem Zolle von Weizen und Weizenmehl, in bogender Weise festgestellt: fuͤr das Hektoliter Weizen 1 Fr.,
118. 60 Cent., Tuͤrkisch Korn 55 Cent., Gerste 50 Cent., Buchweizen 40 Cent. und Hafer 35 Eent.“
Bezug auf die Einfuhr letzte Artikel lautet fol⸗
„Art. 4. Die Art. 2 und 4 des Gesetzes vom 20. Okt.
0 werden wieder in Kraft gesetzt.“ Herren Parkailte und Reynard we⸗
lreise festgestellt werden, sielen durch. An die Reihe kam jetzt Salverte in Antrag gebrachter Zusatz⸗Artikel in ezug auf die Ausfuhr, der in nachstehender Abfassung geneh⸗ „Art. 5. Das durch die Gesetze von 16. Juli 1819 und ltl. Juli 1821 angeordnete eventuelle Verbot der Ausfuhr des etreides und des Mehles wird hiermit aufgehoben. Der lusfuhr⸗Zoll fuͤr Weizen, Spelz, Mangkorn und das aus diesen Getreidearten gewonnene Mehl soll nach dem angehaͤng⸗ ten Tableau werden. Der Ausfuhr⸗Zoll fuͤr Getreide⸗ arten niederer Gattung und ihres Mehls wird im Verhaͤlt⸗ nisse egh Weizen und Weizenmehle in nachstehender Weise sestgestellt; fuͤr das Hektoliter Weizen 1 Fr., Roggen 60 Cent, uͤrkisch Korn 55 Cent., Gerste 50 Cent., Buchweizen 40 Cent⸗ und Hafer 35 Cent. Fuͤr den Centner Mehl: vom Weizen 1 Fr., 6 geoggen. - vom Tuͤrkischen Fen, 60 I von e 60- Cent., vom B. Wi 50 Cent. und vom bafe S. „ vom Buchweizen 50 i zweiten Zusatz⸗Artikel in Bezu auf die Ein⸗ und Aus⸗ 99 des Reises brachte Hr. Roul ins Vorschlag. Derselbe lau⸗ also und bildet den letzten Artikel des Gesetz⸗Entwurfes: 6”s rt. 6. Der Reis entrichtet bei seiner Einfuhr auf Fanzösischen Schiffen: aus den außer⸗Europaͤischen Haupt⸗ elasungsplätzen 2 ½ Fr. für 100 Kilogramme, aus Europäi⸗
8 8b11“ e11u““
2
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schen Haupt⸗Verladungsplaͤtzen 4 Fr.; aus den Entrepots oder direkt zu Lande aus Piemont 6 Fr.; auf fremden Schiffen 9 Fr. ie Ausfuhr erfolgt fortwaͤhrend unter Erlegung eines Zolles von 24 Fr. fuͤr 100 Kilogramme.“ Ganz zuletzt trat noch Herr Thouvenel mit einem Amende⸗ ment des Inhalts auf, daß die Erhebung der durch das vorlie⸗ gende Gesetz eingefuͤhrten Zoͤlle erst mit dem 1. November d. J. beginne, und daß man bis dahin die Einfuhr gaͤnzlich frei gebe, indem in der letzten Zeit das Korn in 8 oder 10 oͤstlichen Departements dergestalt im Preise gestiegen sey, daß sich eine Hungersnoth besorgen lasse. Der Antrag wurde inzwischen ver⸗ worfen und der Gesetz⸗Entwurf sodann mit 2/8 gegen 24 Stim⸗ men angenommen. Am naͤchsten Montag sollte die Berathung uͤber das Budget des Finanz⸗Ministeriums beginnen. Hr. Sal⸗ verte gab seine Verwunderung daruͤber zu erkennen, daß noch immer kein Bericht uͤber den Kassen⸗Defekt des Herrn Keßner abgestattet werde. Der Baron Lepelletier d' Aulnay, ein Mitglied der betreffenden Kommission, erwiederte, daß der zum Berichterstatter gewaͤhlte Herr Martin sich seines Auftrages be⸗ reits entledigt haben wuͤrde, wenn er nicht ploͤtzlich erkrankt waͤre; in 8 bis 10 Tagen wuͤrde indessen der Bericht ohne Zweifel ab⸗ gestattet werden.
Paris, 1. April. Der Koͤnig musterte gestern, von den Herzogen v. Orleans und Nemours, seinen Adjutanten und dem eneral Pajol begleitet, im Hofe der Tuilerieen das 52ste Linien⸗ Regiment, welches morgen nach Courbevoie abmarschirt, um die dortige Garnison zu bilden. 1
Dem Temps zufolge, waͤre wirklich im Minister⸗Rath be⸗ schlossen worden, einige Tage nach der jetzigen Session der Kam⸗ mern eine zweite zu eroͤffnen, in welcher das Budget fuͤr 1833 votirt werden soll. Um die Thron⸗Rede und die Debatten auf die Antwort⸗Adresse zu umgehen, wuͤrde diese zweite Session nur durch Koͤnigl. Kommissarien eroͤffnet werden.
Der Courrier francais aͤußert seinen Unwillen uͤber die in Bezug auf die Jhecraschsr und sonstigen Auswanderer der Kammer vorgeschlagenen Maßregeln. „Diese Maͤnner“, sagt derselbe, „die man v so unwuͤrdig behandelt, sind dieselben, die einst unter unseren Fahnen fochten; es sind unsere Freunde, unsere Verbuͤndete, unsere Bruͤder; und auf sie will man das gestern vorgelegte abscheuliche Gesetz anwenden. Nein, zu einem solchen Plane wird die Kammer nicht die Haͤnde bieten; er ist eine ewige Schmach fuͤr diejenigen, die ihn ersonnen haben. Frankreich wuͤrde dadurch fuͤr immer den Ruf der Gastfreiheit verlieren, den von jeher seine Bewohner hatten. Die Auslaͤn⸗ der wuͤrden sich mit Abscheu von einem Ufer entfernen, das noch ve i als Tauris Kuͤste waͤre.“ — Die France nouvelle erwiedert hierauf Folgendes: „Wir begnuͤ⸗ gen uns mit der Bemerkung, daß jeder Franzose, der im Solde der Regierung steht, seinen bestimmten Wohnsitz angewiesen erhaͤlt, den er ohne Erlaubniß nicht verlassen darf. Wie sollte man sich also mit Schmach bedecken, wenn man Aus⸗ laͤnder, die gleichfalls von Frankreich besoldet werden, derselben Verpflichtung unterwirft? Was die Befugniß betrifft, die Fluͤcht⸗ linge aus dem Lande weisen zu duͤrfen, so wird sie nur fuͤr den Fall begehrt, daß die Gegenwart derselben die oͤffentliche Ruhe stoͤren koͤnnte, und, an diese Bedingung geknuͤpft, erscheint die Maßregel sehr natuͤrlich. Wenn man einen alten Freund gastfrei bei sich aufnimmt, so ist man wohl berechtigt, von ihm zu ver⸗ langen, daß er fuͤr die ihm erwiesene Freundschaft nicht die Ruhe im Hause. stoͤre. Der vorgelegte Gesetz⸗Entwurf hat keinen an⸗ deren Zweck, als denjenigen Fremdlingen, die sich gut auffuͤhren, Schutz und Beistand zu leihen, mit allen uͤbrigen aber jede Ver⸗ bindung aufzugeben.“
Das von dem General Lafayette praͤsidirte hiesige Polen⸗ Comité macht bekannt, daß, da die Kasse des Vereins sehr er⸗ schoͤpft und keine neue Beitraͤge eingegangen seyen, kein in Paris ankommender Pole mehr Unterstuͤtzungen von Seiten des Comité's werde empfangen koͤnnen, und daß auch die Zahl der⸗ jenigen Polen, die bisher unterstuͤtzt worden, werde vermindert werden muͤssen.
Die Quotidienne enthaͤlt ein Schreiben des Generals Clouet (von dessen neuster Broschuͤre uͤber den Marschall Gra⸗ fen von Bourmont wir in Nr. 94. der Staats⸗Zeitung einen Auszug gegeben haben), worin derselbe sich in Bezug auf die in den Sitzungen der Deputirten⸗Kammer vom 14ten und 15ten v. M. stattgehabte Debatte wegen der angeblichen Eidesleistung des Marschalls folgendermaßen aͤußert: „Es ist allgemein be⸗ kannt, daß die Abdications⸗Akte Karls X. und seines Sohnes zugleich die Ernennung des Herzogs v. Orleans zum General⸗ Statthalter des Koͤnigreichs fuͤr Heinrich V. enthielt. Der Marschall Bourmont gehorchte dem Koͤniglichen Willen, als er seine Unterwerfung, so wie diejenige des gesammten Armee⸗Corps, das er in Afrika befehligte, einsandte. Hierauf beschraͤnkt sich die Eidesleistung, die in der Kammer so große Verwunderung erregt hat. Ich habe das betreffende Schreiben des Marschalls Bourmont vom 2. Sept. 1830 selbst gelesen und kann versichern, daß es sonst nichts enthielt.“
Die beiden ersten vom Moniteur bekannt gemachten Bulletins uͤber den Verlauf der Cholerg hierselbst ergeben bei naͤherer Analyse folgende Resultate: Im 9ten Bezirke waren 46 Cholerafaͤlle, im 12ten 27, im 10ten 23, im 11ten 19, im 7ten 18, im 8ten 16, im 6ten 12, im Aten 7, im 5ten 3, im 2ten 2 und im lsten Bezirke 1, im 3ten hingegen keiner vorgekommen. Unter den erkrankten Individuen befanden sich 9 unter 20 Jahren, 14 unter 30 Jahren, 23 unter 40 Jah⸗ ren, 25 unter 50, 15 unter 60, 25 unter 70, 14 unter 80 Jah⸗ ren; nur einer hatte das 79ste und ein anderer das 90ste Jahr er⸗ reicht. Unter den gestern erkrankten 103 Individuen befinden sich 60 Maͤnner, 39 Frauen und 4 Kinder von 5 bis 16 Jahren, unter den gestorbenen 25 MaFnner, 14 Frauen und 1 Kind. Verhaͤltnißmaͤßig starben mehr Personen in ihren Wohnungen, als in den Lazarethen. Der neunte Bezirk, welcher die Viertel des Arsenals, des Stadthauses, der Ne⸗ Gaine⸗Louis und der
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Cité umfaßt, ist fortwaͤhrend derjenige, in welchem die Krank⸗ eit am meisten wuͤthet. Außer den hiesigen Erkrankungen 8b im Laufe des gestrigen Tages auch mehrere im Weichbilde der Hauptstadt vorgekommen, naͤmlich 1 Fall in Puteauy, 2 in Saint⸗Denis, 1 in Passy, 1 in la Villette und 1 in Charenton. Auch in den Militair⸗Lazarethen sind mehrere Soldaten erkrankt, und zwar 2 im Val⸗de⸗Grace und 12 in dem Lazareth Gros⸗ Caillou; von den letzteren sind 7 in den ersten 12 Stunden ge⸗ storben und die 5 anderen noch in der “ Die Koͤnigin hat mit einem eigenhaͤndigen Schreiben der Gemahlin des Praͤfekten des Seine⸗Departements, Graͤfin von Bondy, eine Anzahl wollener Struͤmpfe, Leibbinden und Decken
zur Vertheilung unter die Armen des von der Cholera am mei⸗
sten heimgesuchten 9ten Bezirkes uͤbersandt. Der Herzog von Orleans wird außer den 2000 Portionen zubereiteten Gemuͤses, die seit drei Monaten an die hiesigen Armen auf seine Kosten vertheilt werden, auch die fuͤr die erste Behandlung der Cholera noͤthigen Medikamente vertheilen lassen. — Das Beispiel des unbekannten Wohlthaͤters, der vorgestern fuͤr die an der Cholera⸗ erkraͤnkenden armen Individuen dem Praͤfekten 3000 Fr. sandte, hat bereits mehrere Nachahmer gefunden. Hr. Aguado hat fuͤr diesen Zweck 5000 Fr. und das Banquierhaus Paccard u. Comp. 1000 Fr. gegeben. Die von dem Journal des Débats er⸗ oͤffnete Subscription hatte bis gestern Abend 330, die der Ga⸗ ette de France 785 Fr. eingetragen. — In jedem Bezirke follen 80 Kommissarien mit der Einsammlung von freiwilligen Beitraͤgen zu dem Cholera⸗Unterstuͤtzungs⸗Fonds ernannt werden.
Der hiesige Erzbischof hat wegen der Cholera einen Erlaß an die Pfarrer seiner Dioͤcese bekannt gemacht, worin es heißt: „Das ploͤtzliche Erscheinen der Cholera in Paris bestimmt uns, sofort oͤffentliche Gebete anzuordnen, um den Herrn anzurufen, daß er selbst dann, wenn er beschlossen, uns die Wirkungen sei⸗ ner Gerechtigkeit und die Strenge seines Zornes fuͤhlen zu lassen,
naͤdigst seiner Barmherzigkeit eingedenk seyn moͤge. Die Geißeln find in seiner Hand, der Abgrund hoͤrt auf seine Stimme, aber wir wissen auch, daß die Seufzer eines zerknirschten und demuͤͤ’— thigen Herzens noch nie vergebens zu ihm aufgestiegen sind. Und wenn unsere stets zunehmenden Suͤnden sich bis zum Him⸗ mel aufthuͤrmten, so kann die Gnade des Herrn, indem er sie beruͤhrt, sie dem Rauche gleich augenblicklich verschwinden lassen. Ich bin es, sagt er durch seine Propheten, der die Verbrechen ausloͤscht, wie eine leichte Wolke, um den Umfang meiner Gnade und den Reichthum meiner Guͤte zu zeigen.“ Im weiteren Ver⸗ laufe des Erlasses werden die Fasten⸗Vorschriften, mit Ausnahme des Charfreitags, aufgehoben, da nach der einstimmigen Ansicht der Aerzte das Fasten und magere Diaͤt zur Cholera praͤdispo⸗ niren koͤnnten und die in den Kirchen besonders zu haltenden Gebete und Psalmen: Miserere mei Deus. Sub tuum praesi- dium. Parcçe Domine und Pro vitanda mortalitate angeordnet.
Der Moniteur enthaͤlt folgende Erklaͤrung: „Die unter⸗ zeichneten Aerzte und Wundaͤrzte des Hotel⸗Dieu glauben im Vntereffe der Wahrheit erklaͤren zu muͤssen, daß sie, obgleich die⸗ ses Lazareth bis jetzt die groͤßte Anzahl von Cholera⸗Kranken aufgenommen hat, noch keinen Umstand bemerkt haben, der sie zu dem Verdachte berechtigen koͤnnte, daß die Krankheit ansteckend sey. Paris, im Hotel⸗Dieu, am 31. Marz 1832. (gez.) Petit, Recamier, Husson, Dupuytren, Magendie, Bre⸗ schet, Honoré, Guéneau de Mussy, Samson, Cail⸗ lard, Gendrin Bailly.“
Der Handels⸗Minister sandte gestern einige seiner hoͤheren Beamten zu saͤmmtlichen Maires, um mit ihnen die zu treffen⸗ den Maßregeln zu verabreden. Heute werden sich alle Maires und deren Adjunkten bei dem Minister zu einer Konferenz ver⸗ sammeln; er wird dann saͤmmtliche Lazarethe und Schutz⸗Bureaus besuchen. Das auf der Polizei⸗Praͤfektur in Permanenz befind⸗ liche Gesundheits⸗Comité entwickelt eine außerordentliche Thaͤtig⸗ keit; die Mitglieder desselben sind der Graf Tascher und die Fereen Debelleyme, Juge, Chevallier, Pelletier und de la
Torlidère.
In saͤmmtlichen Stadtvierteln ist man mit der Einrichtung der Bureau's der Schutz⸗Kommissionen beschaͤftigt; das Bureau des 4ten Bezirks wird morgen fruͤh vollstaͤndig eingerichtet seyn; es besindet sich in dem Pfarrhause der zerstoͤrten Kirche St. Germain l'Auxerrois. Der Pfarrer dieser Kirche, der seit den Unruhen des vorjaͤhrigen Februars auf dem Lande lebte, ist auf die Nachricht, daß einige seiner Pfarrkinder an der Cholera er⸗ krankt seyen, sogleich nach der Stadt gekommen und wird trotz seines hohen Alters den Kranken die geistliche Huͤlfe gewaͤhren. — Der hiesige Erzbischof, Graf v. Quelen, hat sein Haus in Conflans, wo sich einige Cholerafaͤlle ereignet haben, zur Verfuͤ⸗ gung des Praͤfekten gestellt, inn es als Cholera⸗Lazareth zu gebrauchen. Auch hat derselbe den Eintritt in die Lazarethe verlangt, um den Kranken den geistlichen Beistand zu leihen. Der Pfarrer von Saint⸗Denis hingegen hat der Leiche des in der dortigen Kaserne an der Cholera gestorbenen Soldaten die Aufnahme in die Kirche verweigert, was einige Aufregung unter den Einwohnern hervor⸗ brachte, die indessen keine weitere Folgen hatte; die Leiche wurde von den Kameraden des Gestorbenen und einer Menge von Buͤrgern direkt nach dem Kirchhofe gebracht.
Der Maire, die Adjunkten und die Vorsteher der Wohlthaä⸗ tigkeits⸗Bureaus des 5ten Bezirks werden unter die Armen ihres Bezirks 20,000 Rationen Reis und Fleisch und 1000 Hemden vertheilen lassen.
Die Behoͤrde hat angeordnet, daß waͤhrend der ganzen Dauer der Cholera die in den verschiedenen hiesigen Gefangnissen befindlichen Individuen taͤglich eine Ration Fleisch und Wein erhalten sollen.
Mehrere Apotheker haben die Zeitumstaͤnde benutzt, um die Arzeneien und insbesondere die Chlor⸗Praͤparate zu sehr hohen Preisen zu verkaufen. Die Regierung hat dem vee-F vr⸗ nach eine große Quantitaͤt Chlor aufgekauft und wird dieselbe zu dem kostenden Preise wieder verkaufen. Der Temps meldet, der Apotheker Herr Labarraque habe sich erboten, den erforderlichen Chlor zur Desinficirung saͤmmtlicher Straßen von Paris vnene
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