1832 / 103 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

““

w

8 8 ½ 8

Sraͤfl.

nen muß.

1“

8 vom 6. Nanuar bis 4. April

Hi 1

6 4882 9. April.

MMlittwoch, 11. April.

bekannten.) 1

v

scchrift der gvses erkannt, insbesondere aber das Ver⸗

moͤgen des Ver 1

Freenden Erben nach der gesetzlichen Erbfolge verden wird.

ö 1

v——]

Kampfe vorzubeugen, dessen Ende allerdings zweifelhaft erschei⸗ aͤhrend dessen setzen die Aegyptier ihre Kriegs⸗Ope⸗ rationen fort, und St. Jean d Acre ist so sehr bedraͤngt, daß dessen naher Fall unabwendbar scheint. Man wollte dieser Tage sogar schon Nachricht davon haben, allein da bis heute keine offi⸗ zielle Meldung hieruͤber einging, so scheint dieselbe abermals vor⸗ eilig gewesen zu seyn. Die Ruͤstungen werden unterdessen fortge⸗ setzt. Wegen Algiers Ruͤckgabe an die Pforte scheinen in diesem Augenblicke Unterhandlungen im Gange zu seyn; nach den Aeußerungen des Reis⸗Efendi sollte man glauben, daß diese

Pprovinz von Frankreich der Pforte wieder abgetreten werde, man naennt sogar schon einige Personen als Kompetenten fuͤr die dor⸗ tige Statthalterwuͤrde.

““ 3 Z 1111.“ *

v 16“*“ ert

8 2 8 8 8 8 1. 8 2— n l a n d weü 8 2* 1“1“ 1 1 88. EE111“ ““ *

Berlin, 10. April. Die Achener Zeitung enthaͤlt folgende Bekanntmachung der dasigen Regierung vom 4ten d. M.: „Um die Einschleppung der Cholera aus Frankreich zu verhindern, sind an der diesseitigen Graͤnze Vorkehrungen getroffen, um solche Per⸗ sonen, die sich nicht uͤber einen fuͤnftaͤgigen Aufenthalt an ganz gesunden und unverdaͤchtigen Orten unmittelbar vor Ueberschrei⸗ tung der Graͤnze sicher ausweisen koͤnnen, zuruͤckzuweisen und uͤberhaupt die fuͤr solche Faͤlle durch die Instruction vom 31. Januar d. J. vorgeschriebenen Maßregeln in Ausfuͤhrung zu bringen.“ 8

erkrankt genesen gestorben Best. 489 217 252 20 28 6 14

223 266

In Halle waren

Ueberhaupt 517 Darunter Militair 10

rreemann, 8 g.

erkrankten am 31. Maͤrz u. 1. April 118 Pers., starben 77, genasen 46.

nachtraͤglich wurden gemeldet 70 49. erkrankten am 2. April. 87

nachtraͤglich wurden gemeldet 55 Im Ganzen erkrankten seit dem Ausbruche der Cholera 2022 Personen, davon starben 1071. Die Total⸗Summe der in Eng⸗ land und Schottland seit dem Ausbruche der Cholera erkrank⸗ ten Personen belaͤuft sich auf 9261, die der Gestorbenen auf 3476. In Edinburg war am 31. Maͤrz kein Kranker mehr im Bestand. Im Ganzen waren daselbst bis zu jenem Tage nur 54 Personen erkrankt und 32 gestorben.

In Paris sind vom 1sten bis zum 2ten April um 4 Uhr Nachmittags 253 Individuen (158 Mañgnner, 94 Frauen), im Ganzen also seit dem Beginn der Ü n. 735 erkrankt; es starben in diesen 24 Stunden 100 (69 Magnner, 31 Frauen), im Ganzen 267. 8*

58.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck 339,2“ Par. 338,3 Par. 338,5“ Par. Luftwaͤrme. 0,9 °R. 7,4° R. 1,7* R. Thaupunkt. 2,0 °R. 2,5 °R. 3,0 °R. Dunstsaͤttgg. 84 v„Ct. 43 pCt. 86 pCt. Wetter .... heiter. sonnig. mondhell. N. N. NO.

Wind Wolkenzug ND. NoS.

Quellwärme 6,1 °R. Flußwärme 6,7 ° R. Bodenwärme 5,9 °R. Ausdünstung 993.

8

Niederschlag 0. 8 8

8 2

* üehrdat 2 *

Koͤnigliche Schauspiele. 8 m Schauspielhause: Menschenhaß btheilungen. (Hr. Rott: den Un⸗

Koͤnigstaͤdtisches Theater.

Mittwoch, 11. April. Rataplan, der kleine Tambour, Vau⸗ deville in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von Ferd. Pillwitz. Hierauf: Haß allen Frauen, Lustspiel in 1 Akt, von Castelli. Zum Beschluß: Das Fest der Handwerker, Vaudeville in 1 Akt, von L. Angely.

und Reue, Schauspiel in 5

W“

11“

Berliner Börse, Den 10. April 1832.

. , *1. 1“

Amfl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Coutr.)

* g. [Zf. Brief] Geld.

ramsomren Ostpr. Pfandbrf. 4] 99 ½ 101 ½ [Pomm. Pfandbrf. 4 101 ¾ [Kur- u. Neum. do. 4 4

vIIvne Sen.

93 ½

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Obl. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsbg. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhr. Grosshz. Pos. do.

IUIAIMINRAaAxg

Wechsel-Cours.

87 8⅔ [Schlesische do. [Rkst. C. d. K.-u. N. [Z. Sch. d. K.- u. N. 56 ¾ 93 ½

94 [Holl. vollw. Duk. Neue dito. Friedrichsd'or.. Disconto

183

1

8——

13„71

EEEEEEESI

131r2 3

Preuss. Cour.

Briefs Geld.

ExsmxReVag MRbvMEA Amsterdam dito Hamburg dito London

2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 3 Woch. Kurz

. 20 Xr. ugsbur

Breslau 8

Leipzi

Frankfurt a. M. WZ. Petersburg BN. Warschau

Nicht-Amtliche Cours-Notizen.

Berlin, 10. April.

Oest. 5 ½8 Mef. 91 ⅞. 48 do. —. B.-Actien 795. Russ. Engl. 100 ½6.

do. Holl. (1831) 91 ½. Poln. Pfhr. —. do. Part. 55 &. Dän. Engl. —. Nied. wirkl. Sch. 42. do. 6 8 Anl. —. Neap. Engl. 83 ½. do. Falc. 75 ⅞.

(Ende der Börse.)

London, 3. April. b 3 %8 Cons. 83 ¼. Bras. 43 ½. Belg. ¼ 8 Präm. Dän. 66. Mex. 6, 8 31 ¾. Niederl. 41 ⅞. Preuss. (1818) 101 ½¼. do. (1822) 100. Russ. 97.

Neueste Nachrichten.

Paris, 4. April. Die Deputirten⸗Kammer setzte gestern ihre Berathungen uͤber das Budget des Finanz⸗Ministe⸗ riums fort. In dem 23sten und 24sten Kapitel wird unter An⸗ derem eine Summe von 282,600 Fr. zur Umschmelzung der al⸗ ten Muͤnzen verlangt. Das 25ste Kapitel handelt von dem Ka⸗ taster, wofuͤr die Kosten mit 6 Mill. in Ansatz gebracht sind. Nachdem dasselbe unverkuͤrzt bewilligt worden, erhob sich eine weitlaͤuftige Debatte uͤber die Kapitel 26 28, worin zusammen 8,960,000 Fr. an Besoldungen und Spesen fuͤr die Gene⸗ ral⸗Einnehmer ausgeworfen sind. Herr Barrada nannte diese Beamten die verdorbenen Kinder des Schatzes und ruͤgte die ihnen von der Regterung bewilligten großen Verguͤnstigun⸗ gen. Der Finanz⸗Minister glaubte dagegen, daß die Abschaffung der General⸗Einnehmer die groͤßte Verwirrung in den Finanzen hervorbringen wuͤrde; man habe sie uͤbrigens, fuͤgte er 8 „in neuerer Zeit schon so verkuͤrzt, daß man unmoͤglich noch weiter gehen koͤnne. Herr Salverte bestritt diese Ansicht und war der Meinung, daß die den General⸗Einnehmern aus⸗ gesetzten Spesen immer noch zu bedeutend waͤren. Er schloß sich daher dem Antrage des Herrn Pourrat wegen einer Erspar⸗ niß von 1 Mill. an. Herr Thiers bemuͤhte sich, zu beweisen, wie nothwendig es sey, daß der Staat sich zu seinen Finanz⸗ Operationen angesehener Kapitalisten bediene. Wenn man uͤbri⸗ gens die Vorschuͤsse, die die General⸗Einnehmer oftmals zu ma⸗ chen genoͤthigt waͤren, mit in Anschlag bringe, so lasse sch ihr Gewinn auf hoͤchstens 5 bis 8 pCt. annehmen. Die gedachten 3 Kapitel wurden zuletzt auf den Antrag der Kommisston um 700,000 Fr. Prabgesebt, alle uͤbrige Reductions⸗Vorschlaͤge aber verworfen. as 29ste Kapitel (1,200,000 Fr. fuͤr die General⸗

Zahlmeister in der Provinz) erlitt eine Reduction von 250,000 Fr., und das 30ste Kapitel (3,446,400 Fr. fuͤr die Verwaltung

der direkten Steuern in der Provinz) eine solche von 129 Fr. Dagegen wurde das 31ste Kapitel, das eine Summe 11,990,000 Fr. fuͤr die Steuer⸗Erhebungs⸗Kosten in Departements enthaͤlt, unverkuͤrzt bewilligt und sodann die setzung der Berathung auf den folgenden Tag verlegt. In dieser Sitzung der Deputirten⸗Kammer waren m

0

I““

nur etwa 230 240 Deputirte zugegen. Der Praͤsident küng

inzwischen bei der Eroͤffnung derselben an, daß bereits 308 putirte ihre Namen auf der Quaͤstur eingezeichnet haͤtten, daß vielleicht noch einige 40 im Ruͤckstande waͤren, so daß die Gesammtzahl der annoch in Paris anwesenden Deput wohl auf 350 annehmen lasse. Mittlerweile machte sich be Deputirten in den beiden letzten Sitzungen eine gewisse „e muͤdung dadurch bemerklich, daß sie den Rednern nur ein, ringe Aufmerksamkeit widmeten und uͤber die verschiedenen pitel des Budgets gleichsam mechanisch abstimmten. Es liß daher mit ziemlicher Gewißheit voraussehen, daß gleich nac Bewilligung des Budgets die meisten Deputirten nach Heimath zuruͤckkehren werden. S ,

Der Koͤnig hat dem Handels⸗Minister anzeigen lassen, Er, außer den von Ihm und den Mitgliedern der Koͤnigl milie hergegebenen 108,000 Fr. zur Linderung der durch de lera entstandenen Noth, noch eine Summe von 500,000 f Vertheilung unter die Huͤlfsbeduͤrftigsten sowohl in der h. stadt als in den von der Seuche befallenen Provinzialstad Bereitschaft halte. Der Baron von Rothschild hat fuͤr w der Cholera Erkrankten 10,000 Fr. eingesandt. 8

Vom 2ten auf den Zten sind hier 317 Personen vof Cholera befallen worden, so daß sich jetzt die Gesammveag Erkrankten auf 1052 belaͤuft. Gestorben sind in diesen 2 den 127 Individuen. Von den Truppen der Garnison siß dem ersten Erscheinen der Krankheit bis gestern Nachmitng 2 Uhr 63 Militairs erkrankt, davon aber nur 1 genesen; M. gestorben und 42 noch in der Behandlung.

Der Vicomte von Martignac ist gestern fruͤh nagh langen und schmerzhaften Krankheit mit Tode abgegangen war zu Bordeaux um das Jahr 1780 geboren. Das ).⸗ nal des Débats setzt demselben in seinem heutigen Baahe ehrenvolles Denkmal.

Die am 1. und 2. stattgefundenen Unruhen haben sich y nicht erneuert, doch macht sich noch eine gewisse Gaͤhrung den niederen Klassen bemerklich. Ein sonderbarer Vorfall’ tigte gestern den Poͤbel in seinem unsinnigen Verdachte die Regierung: von zwei Individuen naͤmlich, die beit Weinhaͤndler in der Naͤhe des Greve⸗Platzes ein Glas getrunken hatten, beklagte sich einer uͤber starke Kolik und hg tete, vergiftet zu seyn. Sofort wurde der Laden von einer Menschen umgeben. Der Weinhaͤndler, um zu beweisc, sein Getraͤnk unverfaͤlscht sey, goß sich selbst ein Glas ein, und wurde nach 5 Minuten von heftigen Kraͤmpfen hist Von Seiten der Polizei ist eine Untersuchung eingeleitet we Aehnliche Faͤlle sollen sich gestern auch an anderen Orten m net haben.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 96. 15. fne 96. 25. 3 proc. pr. compt. 69. 70. fin cour. 69. 80. i1h. Neap. pr. compt. 80. 10. sfin cour. 80. 30. 5proc. Span. N9 perp. 56 ½. 5proc. Belg. Anl. 77 ½.

Straßburg, 5. April. (Aus der Frankfurter 9 Post⸗Amts⸗Zeitung.) Folgende telegraphische Depeschh⸗ Paris vom 5. April 11 ½ Uhr, ist hier bekannt gemacht ten „Die falschen Geruͤchte in Betreff der Vergiftung der A mittel haben abermals Unordnungen in einigen Stadtviertet Hauptstadt veranlaßt. Fuͤnf von den Volkshaufen untt Vorwande, als waͤren sie Vergifter, verfolgte Individug Opfer dieser traurigen Vorurtheile geworden. Die Bch haben den Beweis geliefert, daß diese Geruͤchte nicht den desten Grund haben, und hoffen, daß es ihnen gelungen een verirrten Gemuͤther vollstaͤndig zu enttaͤuschen. Heute he in ganz Paris vollkommene Ruhe.“

Frankfurt a. M., 7. April. Oesterr. 5proc. Metall 88. 4Aproc. 77 1.1. 77 ½. 22 proc. 44 ¼. G. 1proc. 20. W Actien 1386. 1384. Part.⸗Obl. 123 ½. 122 ½. Loose 2 10 175 ¼. 175 ½. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 79 ½. 79 ½. Poln. Loose 55.

718 2 8 8 u 23

““

8 8 2 8 EEIE1““

Allgemeiner Anzeiger f

grossen Dampfschiffe, von Lübeck nach St. Petersburg,

ist für das Jahr 1832 auf folgende Tage festgesetzt: Alexandra, Cap. I. C. Diets

Donnerstag den 10 May

29 May

anntmachungen.

Ediectal⸗Citation.

Von dem unterzeichneten Gerichte wird der, am 30. September 1794 geborne Sohn des bereits vor mehreren Jahren zu Schwientochlowitz verstorbenen Gutsbesitzers, Joseph von Lippa, Namens Michael Fe⸗ lix Nepomuk von Lippa, weicher sich die letzte Zeit vor seiner Entfernung, im Monat Februar 1812, bei dem Rittmeister von Steensen, in Grzibowitz aufgehal⸗ ten, von da verschollen, und seit dieser Zeit von sei⸗ nem Leben und Aufenthalte seinen Verwandten keine Pachricht gegeben, so wie dessen etwanige unbekannte Erben und Erbnehmer, auf den Antrag seines Cura⸗-- tors und seiner Geschwister hierdurch aufgefordert, sichh De binnen 9 Monaten bei dem unterzeichneten Freistan⸗ Diensta

Dienstag Donnerstag Dienstag Donnerstag Dienstag Donnerstag Dienstag Donnerstag Dienstag

stratur schriftlich oder persoͤnlich zu melden, und da⸗- Dienstag selbst weitere Anweisung zu erwarten, spaͤtestens aber Donnerstag in dem auf 8 Dienstag den 9. Octbr. 1832, Vormittags um 9 Uhr, Donnerstag hieselbst anberaumten Termine, entweder persoͤnlich Dienstag oder durch einen zulaͤssigen Bevollmaͤchtigten zu erschei⸗ nen und die Idenditaͤt ihrer Person ee. im Falle des Ausbleibens aber gewaͤrtig zu sein, daß der Verschollene fuͤr todt erklaͤrt, seine etwanigen unbe⸗ kannten Erben und Erbnehmer mit 8 Anspruͤchen an den Nachlaß desselben werden praͤcludirt werden, daß uͤberhaupt demnaͤchst, was dem anhaͤngig nach Vor⸗

Donuerstag Dienstag

chollenen seinen naͤchsten sich legitimi⸗ 8

zuerkannt Haͤufigen

Tarnowitz, in Preuß.⸗Oberschlesien, den 30. Oct. 1831. Henkel v. Donnersmark, desherrlich Beuthner Gericht.

Dampf-Packet - Fahrt

a wischen St. Peteraburg und Lübeck. HDio Fahrt der beidan privllsgirten suhbnen und

ich mich

Nicolay I., Cap. N. W. Stahl. en 17 May 5 Juny

desherrlichen Beuthner Gerichte, oder in dessen Regi⸗- Donnerstag 21 Juny)y

5 Donnerstag d

Die Preise der Passage und die Frachten für Güter Uund Contanten bleiben unverändert. Aunmeldungen geschehen im Comptoir der Dampfschifffahrts-

Lübeck, im März 1832.

VETEILOLEELL11“] . Verwechselungen mit dem Freistan⸗[Groösse aus Muͤnchen fuͤr die Folge vorzubeuͤgen, finde 1 veranlaßt, die Herren Redacteure deutscher Zeitschriften auf die Verschiedenheit unser Namen auf⸗ merksam zu machen und alle sönlich oder als Schriftsteller terscheldung aufzufordern.

14 Juny 3 July 71 23 Auzust 11 September 27 September 16 October

und abzubuͤßen. Sunm cuique! Halberstadt, den 9. Maͤrz 1832.

EE11 Ü1I

neuen Styls.

e“

10 July

26 July 14 August 30 August 18 September

4 October 23 October

Handlung zu MWrietzen,) zu haben:

1ö1“ IIIIItII

neugebornen Kinder.

minanden.

Gesellschaft.

Herrn Dr. Preis 2 Thlr. 7 ½ sgr.

Jene, welche mich per⸗ ennen, zu derselben Un⸗ Herr Dr. Grosse kann mir

uͤr die Preußischen Staaten.

diese nothgedrungene Erklaͤrung um so weniger uͤbel deuten, da ich durch Verwechselung unserer Personen schon in unzaͤhlige Unannehmlichkeiten und namentlich neuen Styls. in meiner fruͤheren Stellung als oͤsterreichischer Un⸗ terthan, in einen, meinen buͤrgerlichen Verhaͤltnissen 1 Fwngotn⸗ hoͤchst nachtheiligen Verdacht gerathen bin. Ich scheue laucibus. 3) Braegunis, der deutsche rc es nie meine wahren Gesinnungen offen auezusprechen, doch nehme ich Anstand auch fremde zu verantworten

Ant. Joh. Groß.

Literarische Anzeigen.

Bei C. Heymann in Glogau ist so eben erschie⸗ nen, und in allen Buchhandlungen, (in Berlin bei C. F. Kecht, Bruͤderstraße Nr. 24, und in dessen

Loͤwenstein A. S. der theoretisch prakti⸗ sche Geburtshelfer, oder vollstaͤndiger Un⸗ terricht der gesammten Geburtshuͤlfe, und der Krankheiten der Schwangern, Woͤchnerinnen und

Zum Gebrauch fuͤr Aerzte,

Wundaͤrzte, Geburtshelfer, Studirende und Exa⸗

Nebst einem Anhange, enthaltend:

Aphorismen uͤber geburtshuͤlfliche Gegenstaͤnde,

eine Darstellung des vollstaͤndigen geburtshuͤlflichen

Aparats, eine Recapitulation saͤmmtlicher Anzei⸗

gen, die zu geburtshuͤlflichen Operationen berech⸗

1I1“ tigen, Themata oder Fragen aus dem Gesammt⸗

1 gebiete der Gynaͤcologie fuͤr Studirende und Exa⸗

4 minanden, und eine neue Schwangerschaftstabelle.

Bei Joh. Ambr. Barth in Leipiig ist erschienen westl. Deutschland, Niederlande, Belgien une und in allen Buchhandlungen zu haben: Zeitschrift für die historische Theolo-sund Turan (Hoch⸗Asien.) r. 2 1 gie, iu Verbindung mit der historischetheologi-den Inseln. Nr. 47, Der noͤrdliche Th 18 Ghen Gessllachaft au Leipzig, heruusgegeban vonnigten Staaten von Nord⸗Amerika. 8

Dr. C. F. IIlgen. Iten Bandes 1. Heft. g. geh. 1 Thlr. 15 sgr. 1 Inhalt: 1) Illgen, Geschichte der histor. th Gesellschaft zu Leipzig. 2) Heinichen, dep

puis quibusdam theologicae Melanchthonis disch

nach seinem Einflusse auf den Fortgang der 4 besserung unter dem Volke. 4) Uhlemann, 9 des Syrers Ansichten von dem Paradiese un Falle der ersten Menschen. 1meh s was uͤber den Verfasser des alten Kirchenliedes; her zu mir, spricht Gottes Sohn. 6) Zwei vüh ungedruckte Briefe Fanz Volkmar Reinha Zu beziehen durch die

(Bruͤderstraße Nr. 13) Stettin und El

i 3 Frper in Porba ui

Bei Justus Perthes in Gotha ist so kieh

schienen und bei S. Schropp und Comp. in lin zu haben:

VIte Supplement-Lief, oder Iste Lieferuns vn⸗ arbeitungen. 6 Bl. Subscript-Pr. 12 end Es ist seit der im v. J. stattgefundenen g des Hand⸗Atlas in 75 Bl. zum Besten d sitzer desselben, die Einrichtung getroffen worohe die durch politische Veraͤnderungen oder g weiterung der geographischen Kenntnisse mann. vnnen eüesn 86eSe dn-Zen. and⸗Atlasses von Zeit zu Zeit in einigt, ausgegeben werden. Auf diesem Wee d Mittel dargeboten, den Hand⸗Atlas mit kruen 3 sten⸗Aufwand in gewuͤnschter Neuheit 199 n Diese erste solcher Lieferungen enthäͤlt an ugf jeichneten und neu gestochenen Blaͤttern:

Nr. 21,

burg. Nr. 22, oöstl. Deutschland. Nr. urg. Nr. 22, Nordoͤstl. D 1.ha2

5) Veesenmeyeröegrig,

a d Stielers Hand-Atlas 9. ereignet,

Denkmuͤnze darzulegen golge gegeben 1g 89

Feferunzel.hse Lieferunge dzimal⸗Muͤnzen.

eillionen fuͤr 5* nae zusammengeworfen wurden) 8,960,000 Fr. an fixen Be⸗

nesch Zahien zu beweisen,

gemeine

9

1- uern

-

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruht, den Ober⸗ ndesgerichts⸗Chef⸗Praͤsidenten Karl Christian Wilhelm jlipp Freiherrn von Falkenhausen zu Breslau zum icklichen Geheimen Rath mit dem Praͤdikat „Excellenz“ zu nnen.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den Ober⸗Landesgerichts⸗

von Baͤhr zum Vice⸗Praͤsidenten bei dem Ober⸗Landes⸗ cht zu Ratibor zu ernennen.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Gustav Ro⸗ rt Triest ist zum Justiz⸗Kommissarius beim Ober⸗Landes⸗ schht zu Stettin bestellt worden.

Bekanntmachung. Die Briefe zwischen hier und Charlottenburg werden auch öhrend dieses Sommers, vom 15. April bis zum 15. Oktober, gich zweimal durch besondere Botengaͤnge bestellt werden. Der erste Botengang erfolgt: aus Berlin um 9 ½ Uhr Morgens, aus Charlottenburg zuruͤck um 1 ½ Uhr Nachmittags; r zweite Botengang: aus Berlin um 3 ½ Uhr Nachmittags, aus Charlottenburg zuruͤck um 6 ½ Uhr Abends. ede Tour wird in 1 ½ Stunden zuruͤckgelegt. 1 Außerdem wird die Korrespondenz ses cher hier und Char⸗ trenburg auch nach wie vor mit saäͤmmtlichen Hamburger Posten ürdert. Berlin, den 8. April 1832. General⸗Post⸗Amt. v4““ Bei der am 7ten, 9ten und 10ten d. M. geschehenen Zie⸗ ng der Aten Klasse 65ster Koͤniglicher Klassen⸗Lotterie fiel der aupt⸗Gewinn von 10,000 Rthlr. auf Nr. 73,117; 2 Gewinne 4000 Rthlr. fielen auf Nr. 1651 und 54,227; 3 Gewinne 2000 Rthlr. auf Nr. 37,513. 57,134 und 57,295; 4 Ge⸗ inne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 9484. 35,719. 52,212 und 511; 5 Gewinne zu 600 Rthlr. auf Nr. 8858. 14,818. ,323. 73,915 und 81,301; 10 Gewinne zu 500 Rthlr. auf r. 9164. 19,152. 22,012. 22,454. 28,275. 31,144. 32,761. 303. 39,120 und 67,521; 25 Gewinne zu 200 Rthlr. auf r.3971. 4117. 9838. 10,794. 19,178. 19,785. 20,627. 22,831. 1346. 29,015. 32,824. 37,893. 52,561. 53,080. 54,872. 56,843. 8861. 60,212. 61,980. 62,745. 62,801. 68,346. 68,991. 76,470 nd 79,563; 50 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 772. 1780. 996. 4453. 5056. 5459. 6745. 9439. 9806. 12,616. 15,042. 7005. 17,899. 18,203. 19,246. 20,035. 24,750. 24,797. 25,809. 7184. 32,418. 36,681. 40,289. 41,294. 42,164. 44,501. 48,879. 8966. 50,054. 51,240. 51,986. 52,255. 53,254. 53,497. 54,153. 7239. 56,047. 57,960. 64,317. 64,615. 65,607. 66,796. 71,065. 1372. 74,051. 77,752. 79,733. 84,695. 85,658 und 88,838. Der Anfang der Ziehung der 5ten Klasse dieser Lotterie ist uf den 8. Mai d. J. festgesetzt. Berlin, den 11. April 1832. Koͤnigl. Preußische General⸗Lotterie⸗Direction.

ngs-Nachrichten. 1X“”

Frankreich.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 3. April. Nachtrag.) Ueber die im 23sten Kapitel des Budgets des finanz⸗Ministeriums aufgefuͤhrten Kosten fuͤr die Medaillen⸗ ünze ließ sich Hr. Taillandier vernehmen. Er tadelte es, laß diese Muͤnze kuͤrzlich durch eine Koͤnigl. Verordnung dem Uinan, Ministerium uͤberwiesen worden sey, da dieser Gegenstand och eher zum Gebiete der schoͤnen Kuͤnste gehoͤre; eben so hielt die in dieser Verordnung enthaltene Bestimmung, wonach inftig keine Medaille ohne die ausdruͤckliche Erlaubniß des Han⸗ ias⸗Ministers geschlagen werden darf, fuͤr voͤllig verfassungswi⸗ indem man dadurch dem gedachten Minister gewissermaßen 2₰ Recht einer Censur zuerkenne, die Censur aber durch die harte von 1830 feierlich abgeschafft worden sey; man berufe ch auf den Beschluß vom 5. Germinal XII.; allerdings be⸗

Zeitu

34 116“

ö“

Niecvlaische Buchhandlung in Betgesemmme derselbe, daß eine Medaille nirgend anders als in der

inigI. Muͤnze gepraͤgt werden duͤrfe; diese Anordnung habe aber iinen anderen Zweck, als der Falschmuͤnzerei vorzubeugen. Es ibe sich schon mehreremale, und zwar nicht bloß unter der vo⸗ ynastie, sondern sogar seit der letzten Revolution, der scte E daß die Minister sich geweigert haͤtten, die benoͤ⸗ gte Erlaubniß zu dem Auspraͤgen solcher Medaillen, wodurch sie b verletzt gefuͤhlt, zu ertheilen; diese Art von Censur sey nicht sager zu dulden, und es muͤsse jedem Buͤrger freistehen, unter gener Verantwortlichkeit seine Gedanken auch mittelst einer

Diesem Antrage wurde weiter keine Kapitei G 23ste Kapitel angenommen. Das Laste iietel enthaͤlt eine Summe von 800,000 Fr. (nicht 282,600,

gestern gemeldet worden) zur Umschmelzung der alten Duo⸗ ese S Ein Antrag des Hrn. Fleury, daß man uöbesch umme um 400,000 Fr. erhoͤhe, um die Einschmelzung

schleunigen, wurde verworfen. Das 25ste Kapitel enthaͤlt das Kataster und das 26ste, 27ste und 28ste

soungen

pesen und sonstigen Verguͤtigungen der General⸗

. 98 Pourrat trug auf eine Ersparniß von 1 Mil⸗ est e widersetzte sich dieser Proposition und suchte

ne. hen isen, daß die Einkuͤnfte der General⸗Ein⸗ ei weitem nicht so

bedeutend waͤren, als man es ge⸗

meinhin glaube. „Diese Einkuͤnfte,“ aͤußerte er, „sind viererlei Art. Die General⸗Einnehmer beziehen erstens ein fixes Gehalt von 6000 Fr.; zweitens haben e ein Tantième von der Ein⸗ nahme; drittens wird ihnen fuͤr die direkten Steuern, deren Be⸗ trag sie vor dem gesetzlichen Termine einsenden, eine angemes⸗ sene Verguͤtigung bewilligt; viertens endlich erhalten sie eine Entschaͤ⸗ digung fuͤr den Transport der Gelder bis zur Hauptstadt. Alle diese Vortheile zusammen haben sich im Jahre 1830 auf eine Total⸗Summe von etwa 2,700,000 Fr. belaufen; rechnet man hiervon die bedeuten⸗ den Unkosten der General⸗Einnehmer fuͤr ihr mindestens aus 10 Beamten bestehendes Bureau und fuͤr den Transport der Gelder mit 1,700,000 Fr. ab, so bleibt 1 Mill., wovon auf einen jeden der 86 Einnehmer etwa 12,000 Fr. kommen. Die reine Ein⸗ nahme betruͤge hiernach 18,000 Fr., wogegen der Empfaͤnger noch eine bedeutende Caution stellen muß, die ihm nur mit 4 pCt. verzinst wird.“ Nach dieser Auseinandersetzung hielt der Redner eine von der Kommission beantragte Ersparniß von 500,000 Fr. fuͤr unzulaͤssig. Nach einigen Bemerkungen des Herrn Barrada im entgegengesetzten Sinne trat der Finanz⸗ Minister zur Vertheidigung der General⸗Einnehmer auf. Er bemerkte unter Anderem, daß die General⸗Einnehmer im Jahre 1815 fuͤr dieselben Operationen, die ihnen heute 4,675,000 Fr. eintruͤgen, 12,885,000 Fr. bezogen haͤtten, woraus sich eine Ersparniß von mehr als 8 Mill. ergebe; wollte man noch weiter gehen, so muͤßte man das ganze Finanz⸗System aͤndern, wobei, seiner Meinung nach, der Staat nichts gewinnen wuͤrde. Herr Salverte bestritt diese Ansicht und glaubte, daß sich noch manche Reductionen vornehmen lassen wuͤrden, ohne daß man dem Staatsdienste dadurch scha— dete; namentlich erhob er sich gegen die den General⸗Einnehmern fuͤr Vorauszahlungen zugestandene Verguͤtigung, indem, wenn einerseits die Steuerpflichtigen verbunden waͤren, die gesetzlichen Zahlungs⸗Termine zu beobachten, sie andererseits nicht angehalten werden koͤnnten, vorauszuzahlen, die Einnehmer aber dies zu bewirken suchten, um der gedachten Verguͤtigung theilhaftig zu werden. Noch ließ sich Herr Thiers zu Gunsten der General⸗ Einnehmer vernehmen, worauf der obige Reductions⸗Vorschlag des Herrn Pourrat verworfen und dagegen die von der Kommis⸗ sion beantragte Ersparniß von 500,000 Fr. auf die General⸗Ein⸗ nehmer, so wie eine zweite von 200,000 Fr. auf die Bezirks⸗ Einnehmer, angenommen wurden. Das L2oste Kapitel enthaͤlt eine Summe von 1,200,000 Fr. fuͤr die General⸗Zahlmeister in der Provinz und wurde, nach Beseitigung eines Amendements des Herrn Auguis, auf den Antrag der Kommission um 250,000 Fr. verkuͤrzt. Eben so erlitt das 30ste Kapitel (3,446,400 Fr. fuͤr die Verwaltung der direkten Steuern in der Provinz) eine Her⸗ absetzung von 126,400 Fr. Dagegen wurde das Z1ste Kapitel (11,990,000 Fr. an Steuer⸗ Erhebungs⸗Kosten in der Provinz) unverkuͤrzt bewilligt.

Paris, 4. April. Der Koͤnig arbeitete gestern mit den Ministern des Krieges, des Handels, der Justiz und mit dem Praͤsidenten des Minister⸗Rathes.

Der Koͤnig hat den Handels⸗Minister benachrichtigt, daß Er außer den von Ihm und der Koͤniglichen Familie in die Stadt⸗Kasse gezahlten 168,000 Fr. eine Summe von 500,000 Fr. zur Abhuͤlfe des durch die Cholera verursachten Nothstandes sowohl in Paris als in den uͤbrigen Staͤdten, in denen etwa die Cholera noch ausbrechen moͤchte, angewiesen habe. Die Subscriptionen von milden Beitraͤgen dauern auf den Mairieen und in den Redactions⸗Bureaus der Blaͤtter fort, eben so die Sendungen von Leinwand, Flanell, wollenen Struͤmpfen und Kleidungsstuͤcken zur Vertheilung unter die Armen. Der Baron v. Rothschild hat 10,000 Fr. unterzeichnet. Die Eigenthuͤmer des Theaters Ventadour haben ein Lokal zur Einrichtung eines Huͤlfs⸗Bureaus eingeraͤumt. Der hiesige Erzbischof hat außer seinem Landhause in Conflans das Seminar St. Sulpice zur Errichtung von Cholera⸗Lazarethen eingeraͤumt. Die Regierung ist dar⸗ auf bedacht, die Anzahl der in den hiesigen Gefaͤngnissen befind⸗ lichen Individuen zu vermindern. In Sainte Pelagie ist ge— stern ein Cholerafall vorgekommen; schon vorgestern waren viele der wegen politischer und Preß⸗Vergehen Verhafteten nach einem andern Lokale gebracht worden, unter ihnen die Herren v. Brian, Demaistre, v. Rivière, Mugney, Berard, v. Berthier, Floraec, Laponneraye u. s. w. Die Herren Bascans, Marrast, Philip⸗ pon, Thouret und mehrere andere waren bereits seit laͤngerer Zeit in anderen Krankenhaͤusern untergebracht. Die Minister der Justiz und des Handels besuchten gestern das Gefaͤngniß la Force und ordneten mehrere Maßregeln fuͤr Reinigung der Luft an. Der Justiz⸗Minister hat dem Koͤnig vorgeschla⸗ gen, eine Menge von Gefangenen, die nur zu zuchtpoli⸗ zeilichen Strafen kondemnirt sind, zu begnadigen. Auch die Blinden-⸗Anstalt, das Gefaͤngniß der Madelonnettes und mehrere Lazarethe wurden vom Handels⸗Minister besichtigt. Die von dem Grafen Argout ernannten, mit der Aufsicht uͤber die Vollziehung der angeordneten Sanitaͤts⸗Maßregeln beauf⸗ tragten Requetenmeister und Auditoren des Staatsraths haben gestern ihre Functionen angetreten. Da die Cholera in Ca— lais weiter um sich gegriffen hat, so sind die Quarantaine und alle andere dort gegen die Einschleppung der Cholera vorge⸗ schriebene Maßregeln aufgehoben worden. Madame Casimir Peérier, die Marschallin Soult und die Graͤfinnen von Argout und Montalivet haben dem Praͤfekten des Seine⸗Departements einen Vorrath von wollenen Binden, Struͤmpfen und anderen Gegenstaͤnden dieser Art gesandt.

Die gestern vorgekommenen 317 neuen Erkrankungsfälle sind auf folgende Weise unter die verschiedenen Bezirke vertheilt: 1ster Bezirk 4, 2ter 1, 3ter 3, 4ter 12, 5ter 11, 6ter 29, 7ter 35, 8ter 30, 9ter 36, 10ter 51, 11ter 32, 12ter 37; Militairs 17, obdachlose Personen 3, im Weichbilde der Stadt 16. Die Krank⸗ heit breitet sich in der Umgegend von Paris immer mehr aus; in Vaugirard und Grenelle sind 15 Erkrankungsfaͤlle vorgekom⸗ men, 2 in Villejuif (einer der Kranken befindet sich in der Ge⸗ nesung, der andere ist gestorben); 2 in Arceuil; in Charenton ist

die Krankheit noch nicht ausgebrochen, wohl aber in Sevres.

„Diesen traurigen Details“, sagt das Journal des Débats, „gfkoͤnnen wir zum Gluͤck einige erfreulichere Thatsachen hinzufuͤgen. Die Sterblichkeit hat sich nicht in dem Grade vermehrt, wie man befuͤrchten konnte. Eine geregeltere, der Gesundheit ange⸗ messenere Lebensweise hat Manche vor haͤufigen Uebeln bewahrt; viele der Kranken waren bereits vorher von schweren Krankheiten, boͤsartigen Fiebern, Faulfiebern u. s. w. befallen; die Cholera war bei ihnen nur ein neuer Zufall, der ihnen allerdings verderblich, aber nicht die einzige Ursache des Todes war. Die gewoͤhnliche Sterblichkeit in

Anderem haben vier in dem Saale des Herrn Magendie statt⸗ efunden und 3 Maͤnner und 1 Frau denselben gestern verlassen. In das Lazareth la Pitié wurden gestern nur 18 Kranke ge⸗ bracht, vorgestern hingegen 27; mehrere der dort behandelten Kranken geben viel Hoffnung. Auch im Val de Grace und im Neckerschen Lazareth sind mehrere Genesungsfaͤlle vorgekommen. Diese Besserung kommt daher, daß jetzt, den wiederholten Auf⸗ forderungen zufolge, die Kranken fruͤher nach dem Lazareth ge⸗ bracht, oder daß wenigstens die Huͤlfs⸗Bureaus von den Erkran⸗ kungen schneller benachrichtigt werden. Saͤmmtliche Huͤlfs⸗ Bureaus sind jetzt in Thaͤtigkeit. Unter den gestern in die An⸗ stalten gebrachten Cholera⸗Kranken befinden sich viele Individuen, die sich der Unmaͤßigkeit im Trunke ergeben hatten. Die An⸗ 89 der seit dem Ausbruch der Cholera in Paris und dem

eichbilde erkrankten Militairs wird auf 63 angegeben, wovon 20 starben, 1 genas und 42 in aͤrztlicher Behandlung blieben. Die Besatzung der Hauptstadt und des Weichbildes betraͤgt un⸗ gefaͤhr 24,000 Mann.

Der hiesige Erzbischof besuchte gestern das Hoteldieu, trat an die Betten saͤmmtlicher Cholerakranken und richtete an die⸗ jenigen, die noch Kraft genug hatten, um ihn hoͤren zu koͤnnen, Worte des Trostes und der Ermuthigung. Bei seiner Entfer⸗ nung ließ der Erzbischof 1000 Fr. fuͤr die Kranken zuruͤck.

Der Minister des oͤffentlichen Unterrichts hat die Maires der zwoͤlf Bezirke aufgefordert, die hiesigen Elemen arschulen in Bezug auf den Gesundheitszustand einer besonderen Aufsicht zu unterwerfen. Der Praͤfekt des Seine⸗Departements, Graf von Bondy, hat von dem ihm vom Stadtrathe eroͤffneten Kre⸗ dite 24,000 Fr., und von den Beitraͤgen der Koͤnigl. Familie 60,000 Fr. unter die Huͤlfs⸗Bureau's repartirt, die zur Ver⸗ theilung von Speisen und Kleidungsstuͤcken unter die Armen verwendet werden sollen.

Im Messager des Chambres liest man: „Es ist nun⸗ mehr außer Zweifel, daß es eine organisirte Bande giebt, die den Wein, die Milch, das Wasser in der ganzen Stadt und in der Umgegend vergiften will. Das Volk ist entruͤstet, alle Buͤr⸗ ger fuͤhlen Abscheu und sprechen Worte der Verwuͤnschung gegen einen so hoͤllischen Plan aus. Wir fuͤhren einige Thatsachen an, die nur zu wahr zu seyn scheinen. In der Straße Gros⸗Cail⸗ lou wurden hinter einander drei Maͤnner vevhaftet, die sich des Vergiftungs⸗Versuches verdaͤchtig gemacht hatten; einer dieser Elenden trat bei einem Weinhaͤndler ein, den er allein in seinem Laden sah, und verlangte eine Flasche Wein fuͤr 20 Sous; der Kaufmann geht in den Keller hinunter, um den Wein zu ho⸗ len; waͤhrend dessen zieht der angebliche Kaͤufer ein Saͤckchen aus der Tasche und wirft es in die im Laden stehen ge— bliebene Weinkanne; die Frau des Kaufmanns, die sich in einem Kabinet befand und hinter einem Vorhange die Bewegungen dieses Menschen sah, eilte herbei, rief ihm nach und hielt ihn am Kragen so lange fest, bis ihr Mann und andere Personen herbeigekommen waren. Man schleppte den Verbrecher ins naͤchste Wachthaus und brachte bald noch zwei andere eben dahin, die gleiche Versuche gemacht hatten. Das Volk wollte sie toͤdten, mit Muͤhe gelang es dem Polizei⸗Com⸗ missair und der Wache, die Gefangenen mit heiler Haut nach der Polizei⸗Praͤfektur zu bringen. Zu einer Milchhaͤndlerin in der rue du Bac kam ein Mann und verlangte warme Milch; sie schenkt ihm ein Maß in eine Tasse ein, die er scch mitge⸗ bracht hat, er fuͤhlt mit dem Finger hinein, ob die Milch auch wirklich warm ist, ruft aus, sie sey kalt, und will sie in die weiße Blechkanne der Milchhaͤndlerin zuruͤckgießen; diese aber schließt ihre Kanne augenblicklich zu, entreißt ihm die Tasse und gießt die Milch in den Fluß. In Villejuif sind zwei Hausirer in der verwichenen Nacht in eine Molkerei eingedrungen und haben versucht, alle Milch in den Kannen, die eben nach Paris gebracht werden sollten, zu vergiften. In der Colombier⸗Straße hat man versucht, den Brunnen eines Baͤckers zu vergiften; uͤberall werden die Brun⸗ nen daher jetzt bedeckt und verschlossen. Die Wassertraͤger ver⸗ schließen ihre Eimer mit festen Deckeln.“

Die France Nouvelle bemerkt hinsichtlich aller dieser angeblichen Vergiftungs⸗Versuche: „Die Thatsachen sind zwar noch nicht gehoͤrig erwiesen, doch laͤßt sich kaum mehr bezwei⸗ feln, daß es eine Klasse Elender giebt, die dazu bezahlt worden sind, wenn auch vielleicht nicht die Kannen der Weinhaͤndler und die Eimer der Wassertraͤger oder gar die oͤffentlichen Spring⸗ brunnen zu vergiften, doch den Glauben an solche Vergiftungen zu naͤhren, um die Hauptstadt dadurch in einer bestaͤndigen Auf⸗ regung zu erhalten und ernstliche Unruhen herbeizufuͤhren. Bei einer naͤheren Untersuchung wird sich vielleicht nirgends auch nur die leiseste Spur einer Vergiftung ergeben, aber die moralische Wirkung bleibt deshalb nicht minder dieselbe. Noch wenige Tage, und es wird unfehlbar der Thaͤtigkeit der Polizei, so wie dem Eifer aller wohlgesinnten Buͤrger gelingen, diesen hoͤllischen Umtrieben naͤher auf die Spur zu kommen und durch die Ent⸗ huͤllung derselben das oͤffentliche Vertrauen wiederherzustellen.“

Unter den bei den vorgestrigen Unruhen verhafteten 125 Personen befinden sich, der France nouvelle zufolge, nur 7 Lum⸗ pensammler, dagegen eine große vehe von Schuhmacher⸗ und Schlosser⸗Gesellen, die geheimen Gesellschaften angehoͤren, deren Haͤupter bereits bei der Entdeckung des Komplotts in der Rue des Prouvaires festgenommen worden sind.

aris betraͤgt 66 bis 70 Individuen taͤglich, ste hat sich seit dem Ausbruche der Cholera nicht auf das Doppelte vermehrt; man erzaͤhlt von mehreren gluͤcklichen Kuren, unter