Feind (der, durch
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Aussaat hier bewirkt werden wird; ferner machte derselbe aufmerksam auf die Bemerkungen des Hrn. Apothekers Weichert in Lautenburg uͤber verschiedene in dortiger Gegend wild wachsende zu Schmuck⸗ und Zierpflanzen wohl geeignete Gewaͤchse, so wie auf die Mittheilungen des Landraths Hrn. Färsch in Pruͤm uͤber einige in der Eifel wild wachsende merkwuͤrdige Ophrys⸗ und Orchis⸗Arten, unter Einsen⸗ dung von 24 Exemplaren von Cypripedum calceolas; ingleichen 5 die von der Koͤnigl. Großbrit. Hannov. Landwirthschafts⸗Ge⸗ se 28 eingesandte sehr beachtenswerthe Broschuͤre des Hrn. von Schwerz uͤber den Grasbau und guf das von dem Hrn. Professor Benzenber in Duͤsseldorf der Bibliothek des Vereins uͤberwiesene Exemplar seines Werkes uͤber das Hoͤhemessen mit der Queckstlber⸗ waagge, aus dem so manche interessante Resultate fuͤr den Acker⸗ und Gartenbau zu schofen sind, wenn man z. B. entnimmt, daß ein Garten in Berlin nur 100 Fuß uͤber dem Meere liegt und ein Garten in Muͤnchen 1600 Fuß, wodurch die klimatischen Verhaͤlt⸗ nisse im Großen sichtbar werden. Eingegangen waren noch: die Hefte Nr. 6 bis 9 des Bulletin des Sciences agricoles et économi- ques de 1831 und von der oͤkonomischen Gesellschaft in Potsdam der 10te Jahrgang ihres Monats⸗Blattes. Schließlich wurden vor⸗ gelegt die durch die hiesige Armen⸗Direction mitgetheilten, von einem hiesigen Einwohner uͤbergebenen, lithographirten Abbildungen einer in der Naͤhe von Berlin wahrgenommenen nicht uninteressan⸗ ten Formen⸗Abweichung einer Blatthildung zum Absatze zu Gun⸗ sten der Armen; der Erloͤs wird gehoͤrigen Orts uͤberwiesen werden, und sind noch Exemplare davon ohne Feststellung des Preises zu ha⸗ ben im Sekretariats⸗Burecau des Vereins, Zimmerstraße Nr. 81 a.
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gumnnd u.8. In Paris waren 88 bis zum 6ten Mittags..
hinzugekommen vom 6ten bis zum 7ten 17 2287
Ueberhaupt .. — 3903 1494
erkrankt, gestorben. 2360 912
*
historische Nachrichten. MNapoleon in der Krisis von 1813. ts Kr (Nach Gouvion St. Cyr.) 1““ (Schluß.)
Zum drittenmale stand Napoleon in der ersten Haͤlfte des Sep⸗ tembers im Begriff, die wiederholt als unergiebig bewaͤhrte Aus⸗ kunft zu wiederholen und vermittelst eines Anlaufs auf Bluͤcher und gegen Berlin das gegen Boͤhmen Versaͤumte wieder auszuglei⸗ chen, als ihn eine unerwartete Regsamkeit der Alliirten bewog⸗ sich abermals gegen Suͤden zu wenden. Fast die ganze Haupt⸗Armee hatte sich, unter Mitwirkung des auf dem rechten Elb⸗Ufer stationirten Corps von Bubng, von Toͤplitz aus gegen den Kamm des Erzgebirges in Bewegung gesetzt, um die 3000 Mann starke Avantgarde des 1sten Corps von Peterswalde zu vertreiben. Es war dies augenscheinlich eine Demonstration, um die wahren bald darauf ausgefuͤhrten Operations⸗Projekte zu maskiren und sich zu mehrerer Sicherheit noch vor dem Abmarsch in den Besitz einiger vorliegender Intermediaͤr⸗Positionen zu setzen. Napoleon eilte so⸗ gleich nach Gieshuͤbel herbei, und seine Befehle und Dispositionen deuteten unverkennbar darauf hin, daß er gesonnen sey, durch eine umfassende Operation dem Feinde fuͤr solche Keckheit eine nachdruͤck⸗ liche Lection zu geben. Allerdings mochte es rathsam scheinen, durch uͤberraschende und wohl berechnete Manoͤver den Feind in dieser Gegend festzuhalten, wo es nicht schwer werden konnte, ihm auf irgend eine Weise erklecklichen Schaden zuzufuͤgen. Aber auch dieses Gegen⸗Mandver blieb ohne Resultat, weil Napoleon sich nicht die Zeit 9 einer gruͤndlichen Einleitung goͤnnte und den en ersten uͤbereilten Angriff außgeschreckt, sich ei⸗ zuruͤckbegab) sodann einer ganz unverhaͤltnißmaͤßig geringen Macht (15,000 Mann) bis gegen Kulm verfolgte; eine Unbesonnenheit, die ihm haͤtte theuer zu stehen kommen koͤnnen, wenn es in des Feindes Absicht gelegen haͤtte, sich hier in einen ernsthafteren Kampf einzulassen, oder derselbe zeitig genug die Schwaͤche seines Gegners inne hesae. den waͤre. So wurden mehrere Tage in fruchtlosen Unternehmun⸗ gen verloren, welche gegentheils nur dazu dienten, die Ausfuͤhrung eines vom Feinde lange gehegten Planes zu beguͤnstigen. Den Alliirten naͤmlich war es allgemach klar geworden, daß ihr wahrer Vortheil erheische, Napoleon durch unerhebliche Ereignisse so lange hinzuhalten, bis es moͤglich werde geworden seyn, die im Anmarsch begriffenen Reserven und Ergaͤnzungen heranzuziehen, um sodann durch einen allseitigen gewaltsamen Angriff eine kaum zweifelhafte Entscheidung herbeizufuͤhren. Wie man sich auch straͤubt, muß man den von Napoleon so gering geachteten feindlichen Generalen die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie den einzig wirksamen Weg ausfindig gemacht hatten und mit einer beharrlichen Ausdauer be⸗ muͤht sind, diesen großen Zweck durchzusetzen. Napoleons Lage dagegen nahm um diese Zeit eine wirklich beunruhigende Gestalt an und verschlimmerte sich fast mit jedem Tage. Man wenn man bei ihm in dieser Periode irgend einen ge⸗ heimen großen Plan voraussetzt. Er gefiel sich, in seinem va et
Literarisch
ligst in seine alte Stellung mit
vient, wie er es nannte, und erwartete, daß ihm der Zufall irgend
einen gluͤcklichen Umstand zufuͤhren werde, um der voruͤbergehenden Verlegenheit auf eine glaͤnzende Weise zu entrinnen. Der Mangel
aan Lebensmitteln sing an, sich auf eine die Disciplin stoͤrende Weise fuͤhlbar zu machen, und man sah den Moment herannahen, wo es
dem wuͤrde, die gaͤnzliche Aufloͤsung der Armee durch die bloßen Neckereien seiner Parteigaͤnger zu Wege zu bringen.
Die Ankunft der Reserve⸗Armee unter Benningsen in der Ge⸗ gend von Leitmeritz (26. Sept.) war fuͤr den Feind das Signal zum Beginn einer neuen Operations⸗Epoche. Die Bewegungen und Absichten desselben blieben Napoleon nicht lange verborgen. Am 2. Okt. erhielt er aus Meissen die Nachricht vom Abmarsche der Schlesischen Armee, am öten durch den Koͤnig von Neapel die von dem Eintreffen der Boͤhmischen in der Gegend von Chemnitz. Das 1ste und 14te Corps wurden fortan schleunigst von Pirna nach Dresden beordert. Napoleon eroͤffnete dem Marschall St. Cyr in einer ver⸗ traulichen Unterredung am Nachmittag des 7. Okt. seine strategi⸗ schen Ideen uͤber die Fortsetzung des Feldzugs.
„Er uͤbertrage ihm 9 sprach sich Napoleon aus) die einstwei⸗ lige Vertheidigung von Dresden, welches er voruͤbergehend zu ver⸗ lassen gebdenke, um die Schlesische und Nord⸗Armee, zu denen der Kaiser Alexander sich begeben habe, aufzusuchen und sie zu schlagen, bevor die Boͤhmische Armee Leipzig wuͤrde haben erreichen koͤnnen. Dort wolle er sich sodann mit igeean und der aus Spanien an⸗ gelangten Kavallerie vereinigen, den Alliirten eine entscheidende Schlacht liefern und dann aufs Neue Dresden zum Pivot der wei⸗ teren Unternehmungen machen.“ Die in der Nacht vom Marschall Ney erhaltenen Berichte aͤnderten jedoch seinen Entschluß. „Dres⸗ den muͤsse aufgegeben werden (hieß es nun), weil es an Subsistenz fehle und die su große Naͤhe an Boͤhmen nicht gestatte, dem Feinde den Ruͤcken abzugewinnen; auch solle die Elbe ganz verlassen wer⸗ den, weil sie, einmal zugefroren, keine Deckung mehr gewaͤhre. Es scheine angemessener, in dem mehr ruͤckwaͤrts gelegenen Terrain⸗Ab⸗ schnitt hinter der Saale, das selbststaͤndige Magdeburg in der lin⸗ ken, Erfurt in der rechten Flanke, den Winter zu erwarten, um von dort aus durch große Schlaͤge den koalisirten Maͤchten einen soliden Frieden abzundthigen und auf solche Weise der Kalamitaͤt von Europa
ein Ende zu machen.“ Die Kunde dieses Entschlusses verursachte allgemeine Freude; gleich am folgenden Morgen wurden die zur Raͤumung der Umge⸗ gend von Dresden erforderlichen Einleitungen getroffen; aber schon am Abend brachte ein aus Neisse abgefertigter Courier eine wiederum veraͤnderte Di tion welche, im voͤllig entgegengesetzten Sinne,
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9 .
re in 442 die Behauptung von Dresden als unerlaͤßlich anempfahl und die daselbst vneccsbkeibonbon Corps in eine sehr traurige Lage versetzte.
Die Erwartungen, mit denen Napoleon die Hauͤptstadt von Sachsen verließ, gingen bekanntlich in keinerlei Art in Erfuͤllung. War es bisher eine weise Vorsicht gewesen, wenn Bluͤcher und der Kronprinz jede Gelegenheit, einzeln aufgerieben zu werden, vermie⸗ den hatten, trat jetzt gerade der umgekehrte Fall ein. Sie verkann⸗ ten indessen ihren wahren Vortheil, und obgleich sie nach ihrer Ver⸗ einigung auf dem linken Elb⸗Ufer doppelt so stark geworden wa⸗ ren, als die Massen, welche Napoleon ihnen entgegensetzen konnte, hatten sie dennoch nichts Eiligeres zu thun, als mit Vernachlaͤssigung ihrer beiderseitigen Ruͤckzugs⸗ und Versorgungs⸗Linien, und ihre verschanzten Elb⸗Uebergaͤnge freiwillig aufgebend, eine Zuflucht hin⸗ ter der Saale zu suchen, wo sie nichts retten konnte, gls die schleu⸗ nige Ankunft der großen Boͤhmischen Armee. Ungluͤcklicherweise versaͤumte Napoleon, diesen enormen Fehlgriff (den der exaltirte Patriotismus der Deutschen hinterher als ein strategisches Meister⸗
uͤck zu schildern bemuͤht gewesen ist), wie er es verdiente, zu nuͤtzen, waͤhrend er auf der anderen Seite nicht Kraͤfte genug in Wi ksam⸗ keit setzen konnte, um den Anmarsch der Boͤhmischen Haupt⸗Armee zuruͤckzuweisen. Vier Tage, welche Napoleon zu Duͤben in dumpfer Unentschiedenheit verlor, ob er weiter ziehen solle nach Berlin, oder sich auf irgend einen Punkt hinter die Saale begeven, oder aber Alles zu einer großen Katastrophe bei Leipzig zusammenziehen, ersparte den feindlichen Kollateral⸗Armeen einen neuen Ruͤckzug oder eine unver⸗ meidliche Niederlage, und so allein wurde es fuͤr sie moͤglich, zu seinem Ruin an den verhaͤngnißvollen Tagen von Leipzig mitzu⸗ wirken.
Was sich weiter begab, ist, wenn es gleich an Bedeutsam⸗ keit des Erfolges wie der Versäumniß fast Alles uͤbertrifft, was die Geschichte aufzuweisen hat, noch zu frisch und offenkundig in dem Gedaͤchtniß aller Welt, als daß es einer ausfuͤhrli⸗ chen Beleuchtung bedurfte. Man hat Napoleon bitter getadelt, daß er eine so bedeutende Truppenmasse nutzlos in Dresden aufgeopfert habe; aber man darf nicht uͤbersehen, daß diese eine bei weitem groͤßere Masse des Feindes in Unthaͤtigkeit versetzte und es in Napoleons Macht gestanden haͤtte, trotz der Verzoͤgerung von Duͤben, die Voͤlkerschlacht am 17ten, noch ehe Bennigsen, Colloredo und Bubna herangekommen waren, zu seinem Vortheil zu entschei⸗ den. Vielleicht waͤre es damals fuͤr ihn gerathener gewesen, Rog⸗ niots Vorschlag, die Elb⸗Ufer zu wechseln, Gehoͤr zu geben; wo es Napoleons Lieblingssviel Va-taut galt, gab es fuͤr ihn keine Wahl. Unglaublich scheint es, daß der große Mann noch am 16ten uͤber das Verhaͤltniß der beiden in seinem Ruͤcken befindlichen Armeen in Ungewißheit war, so wie es unbegreiflich ist, daß die Nord⸗Armee der Alliirten erst am 18ten den Kampfplatz betrat. Der Sieg, am 16ten uͤber die Armee von Schwarzenberg erfochten, blieb unbenutzt; am 17ten schlug ein boͤser Genius den Hellsichtigen mit Blindheit; schon bloße Verpflegungs⸗Ruͤcksichten haͤtten ihn am 18ten bewegen muͤssen, sich den Ruͤcken frei zu erhalten, und das dem Obersten Montfort aufgebuͤrdete Versehen am 1g9ten ist keine guͤltige Ent⸗ schuldigung; denn auch ohne Zerstoͤrung der Bruͤcke von Lindenau war bei diesem einzigen engen Nadeloͤhr fuüͤr eine so große Armee ihr Untergang, der mindestens doch der Verlust ihres gesammten Materials, eine unausbleibliche Folge der fruͤher selbst verschuldeten Vernachlaͤssigung.
Meteorologische Beobachtung. 1832 Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 15. April. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beohachtung. . 2
Luftdruck 338,6“ Par. Luftwaͤrme./ 6,0 °R. Thaupunkt. 0,7 °R. Dunstsaͤttgg. 64 pCt. Wetter. heiter. Wind D. Wolkenzug. —
Börse.
Eper liner ““ Den 16. April 1832. 1
1
Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.) [M. Brief. Geld. [Zf. Brief Geld.
94 93 ½ [Ostpr. Pfandbrf.]¹ 4 99 ½ 99
101 5¾ [Pomm. Pfandbrf. 4 105 ½ —
101 5 Kur- u. Neum. do. 4 105 ¾ 105 ½ 87 ¾ [Schlesische do. 4 105 ½4 —
“ BEEEE“
2*
337,8 par. 337,7“ Par.
45,1° R. 8,7 ° R. 0,4 ° R. 2,5 ° R.
31 pCt. 60 vCt.
sonnig. mondhell. O. O.
Quellwärme 6,3 °R. Flußwärme 8,0 °R. Bodenwärme 6,9 ° R. Ausdünstung 1521. Niederschlag 0.
86
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Ohbl. m. J. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsbg. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhbr. — Friedrichsd'or .. Grolshz. Pos. do.] 4 98 ½ [Disvconto
enmn Nicht-Amtliche Cours-Notizen. Berlin, 16. April. (Ende der Börse.) Oest. 5 ⅔ Met. 91¼. 4 9 do. 80 ¼. B.-Actien 792. Russ. Engl. 100 . do. Holl. (1831) 91 ¾. Poln. Pfbr. —. do. Part. 55. Dän. Engl. —. Nied. wirkl. Sch. 41 ⅞. do. 6 9 Anl. 92 ¾. Neap. Engl. 83 ¼. do. Falc. 75 ½.
Amsterdam, 11. April.
Nied. wirkl. Sch. 41 4¼ ½. Kanz-Bill. 16271. 68 Anl. 92 ½, 5 9% neue
do. 79 ¼. Oest. 59 Met. 83 ⅛. Russ. (v. 18 ¾ ½) 93, do. (v. 1831) 83 ¾.
Koͤnigliche Schauspiele.
Dienstag, 17. April. Im Opernhause: Adolph und Klara, Singspiel in 1 Akt; Musik von d'Allayrac. Hierauf: Die neue Amazone, Feen⸗Ballet in 3 Abtheilungen, von Ph. Taglioni.
Im Schauspielhause: 1) La Chatte métamorphosée en femme. 2) La suite d'un bal masqué. 3) Le Sourd ou L'auberge pleine, piège comique en 1 acte.
Koͤnigstäaͤdtisches Theater.
Dienstag, 17. April. Zum erstenmale: Der Karneval unter der Spree, unzusammenhaͤngendes Quodlibet in 2 Abtheilungen. Musik von verschiedenen Meistern. Erste Abtheilung. Einlei⸗ tungsscene: Die Nymphe der Spree, Dlle. Lemlé. Jupiter, Hr. Schmelka. Juno, Dlle. Heinefetter. Neptun, Hr. Rehbaum. Lidi, eine Nymphe, Dlle. Kitzky. Blasius, Soufleur, Hr. Roͤ⸗ sicke. Goͤtter. Goͤttinnen. Nymphen. Reisende Schauspieler und Schauspielerinnen. — Zweite Scene: Die Modethorheiten. Herr von Schneeweiß, Hr. Raimund. Frau von Schneeweiß, Mad. Laddey. Johann, Bedienter, Hr. Bartsch. Mehrere Bediente. — Dritte Scene: Arie, Scene und Duett aus der Oper: Tan⸗ cred, von Rossini, gesungen von der Koͤnigl. Hof⸗Opern⸗Saͤnge⸗ rin Dlle. Groux und Dlle. Haͤhnel. (Im Costuͤm.) — Vierte Scene: „Ndor“. Mdor, ein Geizhals, Hr. Raimund. Franz, Bedienter, Hr. Genée. Sabine, Koͤchin, Mad. Roͤsicke. — Fuͤnfte Scene: Arie, Secene und Duett aus der Oper: „Der Barbier von Sevilla“, gesungen von Dlle. Blumauer (Schuͤle⸗ rin aus dem Prager Conservatorium) und Hrn. Fischer. (Im Costuͤm.) — Sechste Scene: Die Brunnenkur. Wostel, ein Diener, Hr. Raimund. Ein Stubenmaͤdchen, Mad. Lucks. Eine Koͤchin, Dlle. Heinefetter. Eine Hausmagd, Dlle. Kitzky. Ein Aufwaͤrter, Hr. Goͤring. Gaͤste. Spazierguͤnger. Aufwaͤrter. Zweite Abtheilung. Erste Scene: Große Arie aus Tancred, ge⸗ sungen von Dlle. Groux. — Zweite Scene: Die Musikanten am Hohenmarkt. Adam Kratzerl, ein Musiker, Hr. Raimund. Ka⸗
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— Rkst. C. d. K.-u. N. Z. Sch. d. K.- u. N.
Holl. vollw. Duk. Neue dito.
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tharina, seine Frau, Dlle. Schreiber. Margaretha, ihre mutter, Mad. Lucks. Tulipan, Bedienter, Hr. Nachtigal Dritte Scene: Arie mit Chor aus der Oper: Margarethe
Anjou, von Mayerbeer, gesungen von Dlle. Blumauer und
Chor⸗Personale. — Vierte Scene: Die Heirath dur Pferde⸗Komoͤdie. Herr von Kieselbach, Gutsbesitzer, Papp, Zetteltraͤger, Hr. Raimund. Michelis.
Berichtigung. Im vorgestrigen Blatte der Staatz⸗ S. 431, Sp. 2, Z. 10 von unten, statt Vergiftete, „Vergifter.“
Neueste Nachrichten. Paris, den 10. April. Die Deputirten⸗Kammer bes⸗ igte sich gestern, nachdem uͤber 2 Gesetz⸗Entwuͤrfe von oͤrtit
Interesse Bericht erstattet worden, mit dem Gesetze wegen den eingewanderten Polen, Italiaͤnern, Spaniern und g. giesen anzuweisenden Wohnplaͤtze. Hr. Coulmann widere sich dieser Maßregel, die er fuͤr eben so uͤberfluͤssig als nag messen hielt. Der General Lafayette stellte die Frage, 1 Kammer sich nicht hinsichtlich der Polen einige Vorwirf, machen habe, nachdem die Nationalitaͤt Polens, trotz aller heißungen, dennoch untergegangen sey. Am Schlusse 8 Vortrages beleuchtete er noch in wenigen Worten die Belqaz und Italiaͤnischen Angelegenheiten und stimmte gegen da setz. Hr. Pages ließ sich zuerst ziemlich ausfuͤhrlich zlbe Polizeibehoͤrden vernehmen, die, meinte er, an den GGerit uͤber angebliche Vergistungen am meisten Schuld gewesen ren. Er untersuchte sodann das Betragen des Ministeriums sichtlich der Unruhen in Grenoble und zog daraus den Sc daß Hr. C. Périer, der unter gewoͤhnlichen Umstaͤnden vielh ein recht guter Minister gewesen waͤre, nicht die noͤthigen e schaften besitze, um in stuͤrmischen Zeiten das Land zu verke Er schloß mit einigen allgemeinen Betrachtungen uüber diesf praͤsentativ⸗Regierung, wobei er die Meinung aussprach, man sich in dem Interesse der Ruhe von Europa moͤglicht wieder der Juli⸗Revolution naͤhern muͤsse. Hr. Guizot mehr bei dem Gegenstande der Verathung und bemuͤhte s beweisen, daß das vorliegende Gesetz zur Aufrechthaltun, Ruhe im Lande nothwendig sey. Der General Lama sprach sich in dem Sinne des Hrn. Coulmann aus. „Ma nicht von uns sagen“, aͤußerte er am Schlusse seiner Rede, nachdem wir die Polen haben zu Grunde gehen lassen, wien selbst zu ihren Verfolgern hergeben.“ Als er nach seinem h zuruͤckkehrte, rief er noch mehreremale: „Das Gesetz ist uͤberfi voͤllig uͤberfluͤssig!“ Nachdem hierauf der Berichterstatter Parant die allgemeine Diskussion zusammengefaßt hatte, m sich noch Hr. O. Barrot Gehoͤr zu verschaffen. Er beme die gegenwaͤrtige Session nehme kurz vor ihrem Ende eing seltsamen Charakter an; haͤtte man indessen das Zehnfate geheimen polizeilichen Ausgaben verlangt, haͤtte man die Befugniß angetragen, die Municipal⸗Wahlen in Frankreich zu suspendiren, so wuͤrde er seinerseits gewilligt haben, damit nur an dem Tage, wo das! nisterium des 13. Maͤrz zur Verantwortung gezogen veß wuͤrde, keiner der Minister sagen koͤnne, daß er in der fi Entwickelung seines Systems behindert worden sey. Der ner ging hierauf naͤher in den Gegenstand der Berathun er betrachtete den von der Regierung vorgelegten Gesetzenm als unwuͤrdig einer freien und hochherzigen Regierung. ‚Pärg aͤußerte er, „die Polnischen Fluͤchtlinge mit den Waffen in Hand als Feinde Frankreichs gefangen genommen worden, wuͤrde man ihnen bestimmte Depots angewiesen haben, ohn einer sonstigen harten Maßregel zu unterwerfen. Wie koͤnnten nun Maͤnner, die sich fuͤr die Freiheit und fuͤr Frankreich gesche haben, noch strenger als Kriegsgefangene behandeln?“ Hr. H. Rh war schließlich der Meinung, daß die bestehende Gesetzat vollkommen hinreiche, um diejenigen Fluͤchtlinge, die etwa Un hen erregen moͤchten, unschaͤdlich zu machen. Der Großsite bewahrer fuͤhrte die Vertheidigung des eingebrachten 6. Entwurfes. Er wurde im Laufe seiner Rede von den M dern der Opposition oftmals unterbrochen, was ihn nicht hiwhe seinen Vortrag zu Ende zu bringen; namentlich wies er des schuldigung zuruͤck, daß das Ministerium jenes Gesetz nur i Absicht verlange, die Fluͤchtlinge zu verfolgen. Hr. Testei dagegen den Beweis zu fuͤhren, daß die vorgeschlagene — gel in den Augen jedes Unbefangenen fuͤr ein Ausnahm,6. gelten werde, und daß zu einem solchen nimmermehr eine 40 mer die Haͤnde bieten koͤnne, die ihr Daseyn der Juli⸗a tion verdanke. „Das Resultat Ihrer Berathungen,“ fihn 8 u, „wird beweisen, daß ich mich hierin nicht geirrt hah Schie lich wurde jedoch das fragliche Gesetz, mit einem Sen. v. Sades vorgeschlagenen Zusatz⸗Artikel, wodurch Zuͤltigkeit auf 1 Jahr beschraͤnkt wird, mit großer Stim Mehrheit angenommen. Der heutige Moniteur enthaͤlt folgendes Bulletn! gestrigen Tage uͤber das Befinden des Hrn. C. Perier: 0 Praͤsident des Minister⸗Raths hat im Laufe dieses Tages n seiner urspruͤnglichen Krankheit fremde Zusfaͤlle gehabt, die . schnell aufgehoͤrt haben; die Besserung dauert fort.“”) Der Messager giebt folgende, von heute Mittag de Nachschrift: „Der Herr Praͤsident des Minister⸗Rathes hu ruhige Nacht gehabt; sein Zustand ist heute Morgen benh gend. — Der Herr Graf Argout ist in Folge der großel, strengungen in den letzten Tagen unwohl.“ 8 Von vorgestern bis gestern Mittag sind 1020 Personan der Cholera erkrankt und 385 gestorben. Zwei Individuen, Namens Villedieu und Ducair, 1
angeklagt sind, Urheber eines auf dem Greve⸗Platz an egn s
angeblichen Vergifter begangenen Mordes zu seyn, wurhas
stern verhaftet. rise
Bei der Menge der gegen die Journale sowohl ing
Hauptstadt als in den Provinzen anhaͤngig gemachten 90* ah, im N
haben einige Zeitungsschreiber den Plan gefaßt, einen n zu gruͤnden, aus dessen Fonds die Prozeßkosten und Gecdse bezahlt werden sollen.
— Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 96. 40. 3proc. pr. compt. 69. 60. fin cour. Neap. pr. compt. 79. 20. sin cour. 79. 30. 5proc. perp. 56. 5 proc. Belg. Anl. 77.
Frankfurt a. M., 13. April. 87 . Aproc. 76 ½. 76 i. 2 ½ proc. 45. 1proc. Actien 1376. 1374. Part.⸗Obl. 122 ¾. 122 ½. e 3, zh 174 ½. B. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 80 ½. G. Poln. Loose⸗
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96. 30. f0 — 69. 65. 19
20. Br.
Redaeteur John. Mitredacteur Cottel. —.— Gedruckt bei A.
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Berlin,
Mittwoch den
aima e.
18ten April
Berlin, am 17. April 1832.
eute erfolgte in dem Koͤniglichen Schlosse bei Sr. Koͤnig⸗ Foheit dem Prinzen Wilhelm, in Gegenwart Sr. Koͤnig⸗ „Majestaͤt, der Durchlauchtigsten Eltern, der Prinzen und niessinnen des Koͤniglichen Hauses, des Hofes, der hohen sicir⸗ und Civil⸗Behoͤrden, so wie mehrerer der hiesigen an⸗ jenen Geistlichen, die Confirmation Ihrer Koͤniglichen Ho⸗ der Betzesgin Elisabeth, Tochter Sr. Koͤniglichen Hoheit prinzen Wilhelm, Bruders Sr. Majestaͤt. diese heilige Handlung wurde durch den Hof⸗Prediger nuß verrichtet, von welchem Ihre Koͤnigliche Hoheit in der gion waren unterrichtet worden.
irzessin sind von Dresden wieder hier eingetroffen.
Dder Justiz⸗Kommissarius John zu Marienwerder ist zu⸗ ch jum Notarius in dem Departement des dasigen Ober⸗ desgerichts bestellt worden.
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Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 9. April. hachtrag.) Nachdem noch Herr Teste den Gesetz⸗Entwurf gen der Beaufsichtigung der wegen politischer Meinungen h Frankreich entfohenen Auslaͤnder bekaͤmpft hatte, verlas Praͤsident den 1sten Artikel desselben, welcher also lautet:
„Art. 1. Die Regierung ist befugt, die in Frankreich residirenden fremden Fluͤchtlinge in einer oder mehreren von ihr zu bezeichnenden Staͤdten zu sammeln.“
Zwei Antraͤge der Herren Mercier und Garnier⸗Pages, nach diese Bestimmung nur auf die unterstuͤtzten Auslaͤn⸗ Anwendung finden sollte, wurden verworfen. Die Herren Tracy und Mauguin erhoben sich gegen den ganzen Ar⸗ Gewaltiges Murren erregte die Bemerkung des Letzteren, Hein Theil der Kammer bestaͤndig Sympathie, der andere Antipathie fuͤr die Juli⸗Revolution hege. Er wurde wegen se Aeußerung, die der Praͤsident fuͤr eben so ungerecht als schigend fuͤr die ministerielle Partei hielt, zur Ordnung ver⸗ isen. Herr Mauguin erwiederte, dies sey ihm voͤllig gleich⸗ sig; er beharre deshalb nicht minder bei seiner Behauptung, Herr v. Ludre fuͤgte hinzu, auch Manuel sey zur Ord⸗ g verwiesen worden. Herr Comte verlangte, daß man zu⸗ t naͤher bestimme, was eigentlich unter dem Worte: Fluͤcht⸗ g(résugié) zu verstehen sey, und trug sonach auf einen Zu— Paragraphen des Inhalts an, daß man die Untersuchung der ige, ob ein Auslaͤnder als ein Fluͤchtling zu betrachten sey, n ribunalen uͤberlasse. Dieses Amendement wurde inzwischen morfen und der 1ste Artikel unveraͤndert in der obigen Ab⸗ sing angenommen. Der 2te Artikel lautet also:
„Art. 2. Die Regierung kann sie dazu anhalten, sich nach derjenigen von diesen Staͤdten zu begeben, die ihnen zum Wohnplatze angewiesen wird; sie kann ihnen anbefehlen, das Finigreich zu verlassen, insofern sie sich in diese Bestimmung sicht fuͤgen wollen oder ihre Gegenwart dazu geeignet seheint, neͤffentliche Ruhe und ꝑrdnung zu stoͤren.’“”“) ine erste Abstimmung uͤber diesen Artikel war zweifelhaft; bei er sweiten wurde derselbe mit schwacher Stimmen⸗Mehrheit an⸗ nommen. Es kamen jetzt verschiedene Zusatz⸗Artikel an die — r. v. Bricqueville wollte, daß das Gesetz auf die⸗ igen Auslaͤnder keine Anwendung finde, die in Folge einer eesgr. in Frankreich residiren; und Hr. O. Barrot, daß fr auf die nicht unterstuͤtzten Fluͤchtlinge nur kraft einer 28 und von einem verantwortlichen Minister kontrasignirten basf gung ausgedehnt werden koͤnne. Der erstere Antrag fiel ser Dem scen widersetzte sich sehr nachdruͤcklich der Mi— löer ss ffentlichen Unterrichts. Als derselbe die tehr ußerte: scheine, als ob die Opposition sich 1 re Angriffe und Schmaͤhungen auf diesen einzigen n aufbewahrt habe, entstand ein fuͤrchterlicher Laͤrm, 68 vhd. Corcelles forderte den Praͤsidenten auf, den Gra— d dontalivet eben so gut zur Ordnung zu ermahnen, wie ser 4 Hrn. Mauguin dazu verwiesen habe. Der Mi⸗ 1 siss. aber, ob es nicht fuͤr die Kammer eine Schmaͤhung
1 be igung sey, wenn man behaupte, die Majoritaͤt dersel⸗ 8 veschimn Juli⸗Revolution abgeneigt; wer so etwas aͤußere, emvefe zugleich das Land, das von dieser Majoritaͤt re⸗ Nnche yv Hr. v. Corcelles erwiederte, der Minister im as Organ der Kammer; worauf dieser entgegnete, 1. amen der Regierung sprechen, eben so viel heiße, als n der Kammer sprechen, da in verfassungsmaͤßigen käͤt der „Regterung nichts weiter als der Ausdruck der Ma⸗ tag des HZrnned sey. Nachdem Hr. v. Montalivet den sefebvr? m dilon⸗Barrot selbst bekaͤmpft hatte, trat Hr. 1 nit einem Unter⸗Amendement zu demselben auf, ner sich veranlaßt fand, seine Proposition gaͤnzlich 88 Mehrere andere Deputirte nahmen diegelb⸗ veemung auf, worauf endlich das urspruͤngliche Hrn deftbvr O. Barrot sammt dem Unter⸗Amende⸗ Axr. 8 vre in folgender Abfassung durchging: fenigen Ausländ das gegenwaͤrtige Gesetz kann hinsichtlich der⸗ ten, nur⸗ kraft er, die keine Unterstuͤtzung vom Staate 1'5 sehls donen 9 8.. einem Minister unterzeichneten Be⸗ ter
usahArtikel des Grafen von Sades wurde fost
es
durch.
rere Kasernen und Wachtposten der hiesigen Garnison.
5 GsReKe
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einmuͤthig angenommen; indessen stimmten einige 50 Mitglieder dabei gar nicht mit. Derselbe lautet folgendermaßen:
„Art. 4. Das gegenwaͤrtige Gesetz ist nur auf 1 Jahr, von dem Tage der Bekanntmachung desselben an, guͤltig.“ Der ganze Entwurf ging sodann mit 166 gegen 99 Stimmen In der naͤchsten Sitzung wollte man sich mit dem Ge⸗ setze uͤber die fernere Unterstuͤtzung der eingewanderten Auslaͤn⸗
der beschaͤftigen.
Paris, 10. April. Gestern und vorgestern ertheilten Se.
Majestaͤt dem Belgischen Gesandten, Herrn Lehon, Privat⸗Au⸗ dienzen. Die Herzoge von Orleans und Nemours besuchten gestern, von den Generalen Pajol und Darriule begleitet, meh⸗
Der Koͤnig hat tausend Matratzen und eine große Menge
ardeie- Bettgeraͤthschaften zur Verfuͤgung des hiesigen Praͤfekten 8 gestellt.
ohre Koͤnigl. Hoheiten der Kronprinz und die Kron⸗ K Fr. an milden Beitraͤgen eingegangen. hat der staͤdtischen Cholera⸗Kommission zehn vollstaͤndige Kran⸗
Bei der Stadtkasse sind gestern 32,728 Fr. und bei der
dedaction des Journal des Dobats im Ganzen bis jetzt 36,800
kenbetten gesandt.
Ueber das gestrige Befinden des Hrn. Périer enthaͤlt der Messager folgende naͤhere Angaben: „Um 3 Uhr Nachmit⸗ tags. Der Praͤsident des Minister⸗Raths befand sich gestern
weniger wohl, als vorgestern; die Nacht war sehr unruhig ge⸗ wesen, das Erbrechen hatte sich wieder eingestelit, doch in gerin⸗
gem Grade und ohne bedenklichen Charakter; die Transpiration war nicht unterbrochen. — Um 5 Uhr. Die Besserung dauert fort, doch darf man sich nicht verhehlen, daß die Genesung lange waͤhren wird.“ — Das naͤmliche Blatt findet sich durch die Krankheit des Hrn. Périer zu folgenden Betrachtungen veran⸗ laßt: „Die Freunde des Praͤsidenten des Minister⸗Raths ver⸗ sichern, daß er seit dem Tage, wo er das Hotel⸗Dieu besuchte,
ein Vorgefuͤhl der Krankheit hatte, die ihn, in Verbindung mit
anderen Uebeln, noch jetzt an das Bett und zwar in einem Zustande fesselt, den seine Umgebungen nicht sehr beru⸗ higend finden. Die Aerzte haben alle Hoffnung, aber selbst wenn ihre Bemuͤhungen von schnellem Erfolge gekroͤnt wuͤrden, so wuͤrde doch Herr Périer noch so schwach seyn, daß man ihm
nicht erlauben wuͤrde, die Staatsgeschaͤfte und die Leitung der
großen Landes⸗Interessen wieder zu uͤbernehmen. Wer soll da⸗ mit beauftragt werden? Ist es nicht nothwendig, die Leitung der Geschaͤfte und die Verantwortlichkeit dafuͤr auf Schultern zu legen, die diese Last ertragen koͤnnen, und Maͤnner zu waͤh⸗ en, welche sichere Buͤrgschaft gewaͤhren? Die Doctrinairs sind stets bereit, sich des Ruders zu bemaͤchtigen; wird man es aber wagen, dasselbe ihnen zu uͤberlassen? Sie sind bis jetzt so un⸗ geschickt oder so ungluͤcklich gewesen, daß Muth, um nicht Un— klugheit zu sagen, dazu gehoͤren wuͤrde, sich ferner ihren mit den allgemeinen Ansichten der Nation unvertraͤglichen Theorieen zu uͤberlassen. Wir hoffen daher, daß man ihre Anerbietungen ablehnen, ihre Anspruͤche zuruͤckweisen und eine gemischte Combi⸗ nation bilden wird, die der jetzigen Lage der Dinge angemessen ist. Wir glauben, daß ein Kabinet, in welchem der Her⸗ og Decazes, Herr Dupin und Herr Odilon⸗Barrot das ebergewicht haͤtten, allen Beduͤrfnissen und Forderungen des Augenblicks entsprechen wuͤrde. Die Kammern wuͤrden das Budget fuͤr 1833 in Masse votiren und der Dienst achtzehn Monate lang nicht gehindert werden koͤnnen. Die drei Namen, die wir genannt haben, gehoͤren Staatsmaͤnnern, welche Erfah⸗ rung, Talente und Patriotismus besitzen.“ — Auch das Jour⸗ nal du Commerce spricht von aͤhnlichen Ministerial⸗Veraͤnderun⸗ gen. „Es ist“, sagt dasselbe, „fuͤr jeden klar, daß die obere Leitung der Angelegenheiten ganz auf Herrn Périer ruhte; er hatte Mitarbeiter, aber keine Kollegen. Wie auch die Krankheit endigen moͤge, ein lan⸗ ges Interim wuͤrde noͤthig seyn; ist ein solches aber moͤglich? Wenige glauben es. In einem Theile der Kammer hat man daran gedacht, Herrn Guizot fuͤr das Portefeuille des Innern vorzuschlagen, in der Hoffnung, bald den Herzog Broglie eintreten zu sehen. Andere wollen Herrn v. Argout das Innere geben; er unter⸗ liegt aber fast jetzt schon unter der Last seines Ministeriums, und seine Gesundheit ist geschwaͤcht. Die dritte Combination ist ein Coalitions⸗Ministerium der Herren Decazes, Odilon⸗Barrot und Dupin d. A.; einige sprechen sogar von Herrn Humann. Wir glauben aber, daß bis jetzt noch nichts entschieden ist. Der Koͤ⸗ nig hat gestern noch mit den Herren Soult, v. Argout, Louis und Sebastiani gearbeitet.“
Herr v. Chauvelin, ehemaliges Mitglied der Deputirten⸗ Kammer, ist gestern hierselbst an der Cholera gestorben. Auch mehrere andere Personen aus den hoͤheren Staͤnden sind ein Opfer der Epidemie geworden.
Unter den gestern erkrankten 1020 Individuen befinden sich 633 Maͤnner und 387 Frauen; unter den 385 Gestorbenen 253 Maͤnner und 132 Frauen. In den beiden zum Weichbilde der Hauptstadt gehoͤrigen Bezirken von Sceaux und St. Denis sind 130 Individuen erkrankt und 68 gestorben. In das Hotel⸗Dieu wurden gestern 214 Cholera⸗Kranke gebracht; vom Morgen bis zum Abend starben 102; in der Nacht und bis heute fruͤh um 10 Uhr wurden 45 neue Kranke aufgenommen; alle Saͤle sind jetzt uͤberfuͤllt, und die Beamten wissen nicht mehr, wo sie die Kranken unterbringen sollen. Der Typhus beginnt sich in die⸗ sem Lazareth zu zeigen. Heute sollen zwei neue Cholera⸗Laza⸗ rethe geoͤffnet werden. In mehreren Bezirken fehlt es an Aerz⸗ ten; eben so wenig ist die bei den Huͤlfs⸗Bureaus angestellte Anzahl von Studirenden der Medizin hinreichend. Uebrigens sind bei der Organisation und dem Dienste in den Huͤlfs⸗Bu⸗ reaus Maͤnner aus den hoͤchsten Staͤnden thaͤtig. Die Herzoge von Doudeauville, Cadore, von Istrien, die Grafen von Castries, von Kergorlay nehmen an den Nachtwachen und allen Beschwer⸗ den des Sanitaͤtsdienstes Theil.
Auch in Rouen ist die Cholera am 8ten d. M. ausgebrochen; 3 Individuen waren dort erkrankt. Die Seuche scheint also dem Laufe der Seine gefolgt zu seyn; fast alle in dem Departement der Seine und Hise von ihr
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Die Marschallin Soult
Thale des Flusses. Der dortige Erzbischof hat sein Hotel Behufs der Errichtung eines Cholera⸗Lazareths angeboten. In Nemours, Poissy, Mantes, Meaux und in den Bezirken von St. Germain und Melun sind ebenfalls Cholerafaͤlle vorgekommen. 8 Die in dem Schiefersteinbruch bei Rimogne verschuͤtteten 300 Arbeiter sind durch eine Oeffnung, die fuͤr den Abfiuß des Wassers gemacht worden war, gluͤcklich der Gefahr entkommen „Das Gesetz uͤber die fremden Fluͤchtlinge (sagt die France Nouvelle) gab gestern in der Deputirten⸗Kammer zu einer leb haften Debatte Anlaß. Die Opposition brachte zum zwanzig stenmale ihre gewoͤhnlichen Declamationen uͤber die angebliche Ungastlichkeit der Franzoͤsischen Regierung vor. Wie lange wird man dabei beharren, so oft widerlegte Behauptungen immer
waͤhrend su wiederholen? Sind nicht Thatsachen da, um auch
dem Unglaubigsten zu beweisen, daß zu keiner Zeit Frankreich sich so große Opfer zu Gunsten der Auslaͤnder auferlegt hat, die durch politische Uarußen genoͤthigt wurden, ihr Vaterlaͤnd zu verlassen? Was will die Opposition mehr? Sie macht aus ihren Absichten kein Geheimniß; denn das erste und zweite Auf gebot der Minoritaͤt bestieg gestern die Rednerbuͤhne, um ihre Theorieen zu entwickeln. en Fluͤchtlingen soll volle unbe schraͤnkte Freiheit und sogar die Befugniß gewaͤhrt werden, sich gegen die fremden Regierungen zu ruͤsten und uns gegen unse ren Willen in einen Krieg zu verwickeln, der den Landes⸗In⸗ teressen nachtheilig seyn koͤnnte. Die Fluͤchtlinge muͤssen frei⸗ lich einen solchen Krieg wuͤnschen, weil er der einzige Fall ist, in welchem der Sieg ihrer Sache moöͤglich ist; ha aber Frankreich nicht andere Interessen? Die ßluͤchtling haben nur Anspruch auf ein Asyl, auf Wohlwollen und Unter stuͤtzung. Nicht die Declamationen der Opposition, nicht die kuͤhne Beredtsamkeit des Herrn Mauguin, noch die Geschicklich⸗ keit des Herrn Odilon⸗Barrot werden diese Wahrheit verdun keln, die von dem Großsiegelbewahrer und dem Minister des oͤffentlichen Unterrichts mit so vielem Gluͤcke in ihr volles Lich gestellt worden ist.“
Dasselbe Blatt erklaͤrt heute, daß, wenn es die Karlisten als die Urheber der Vergiftungs⸗Versuche bezeichne, es damit nicht diejenigen Anhaͤnger der vorigen Dynastie meine, die offen und mit ägr oder weniger Talent in den Zeitungen und auf 3 der Rednerbuͤhne ihre Sache vertheidigten, sondern diejenigen, die sich verbaͤrgen, um Unruhen anzustiften. Wie gut die Letz teren die Mittel fuͤr ihren Zweck zu waͤhlen wuͤßten, das gehe aus einer gegenwaͤrtig in der Vendée verbreiteten Proclamation hervor, die mit Schmaͤhungen gegen den Koͤnig beginne und worin, um das Volk aufzuwiegeln, behauptet werde, die Regierung kasse in der Vendée das Korn aufkaufen, um diese Provinz 8 Hungersnoth im Zaume zu halten.
Mehrere Blaͤtter hatten die Entlassung, andere die Versez⸗ zung des General Hulot, Befehlshabers der 7ten Militair⸗Di vision, deren Haupsitz Lyon ist, wegen seines Verfahrens bei den Grenobler Unruhen gemeldet. Ein ministerielles Abendblatt erklaͤrt aber, daß nie die Rede davon gewesen sey, dem genann⸗ ten General dieses Kommando zu nehmen.
Die bereits vor laͤngerer Zeit angekuͤndigte Verlosung von Kunstgegenstaͤnden und weiblichen Handarbeiten, deren Ertrag zur Unterstuͤtzung der Polnischen Fluͤchtlinge bestimmt ist, wird den 15ten d. M. stattfinden. WI111“
Großbritanien und Irland.
London, 8. April. Neuerdings heißt es, daß Lord Dur ham, der Schwiegersohn des Grafen Grey, aus ber Ministe rium ausscheiden werde. Der Graf soll bereits bemuͤht seyn ihm einen Nachfolger aufzufinden.
Ein Prozeß gegen den Newry Examiner hat den von Irland große Aufmerksamkeit erregt. J Jahres hatte in Armagh bei der Wahl eines Parlaments⸗Mit gliedes eine Schlaͤgerei stattgefunden, wobei ein Mann ums Le⸗ ben gekommen war. Der als der Moͤrder bezeichnete Mann war zwar zur gefaͤnglichen Haft gebracht, von den Magistrats⸗ Persoͤnen aber, da keine Beweise gegen ihn beigebracht werden konnten, nach 48 Stunden wieder auf freien Fuß gesetzt worden Als spaͤter eine neue Wahl der Municipal⸗Beamten stattfand aͤußerte sich der Newry Examiner folgendermaßen: „Die Einwohner von Armagh haben Recht, sich uͤber die Wahl des Herrn Dobbin zu freuen; denn sie koͤnnen doch nun darauf rechnen, einen Mann unter sich zu haben, der einen Moͤrder nicht mit dem Schilde richterlichen Schutzes bedecken wird.“ Zwei der fruͤheren Magistrats⸗Personen leiteten deshalb gegen die Eigenthuͤmer des Newry Examiner ein gerichtliches Verfah ren ein. Diese, die Herren Stevenson und Morgan, wurde fuͤr schuldig befunden und der Kings Bench zur Verurtheilung uͤberwiesen. Die hiesigen Zeitungen theilen aus den Ver⸗ theidigungs⸗Reden der beiden Angeklagten lange Auszuͤge mit. In einer derselben heißt es unter Anderem: „Jedermann, de nur ein Fuͤnkchen Verstand oder gewoͤhnlicher Rechtlichkeit besitzt, wird den hyperbolischen Uebertreibungen der Journale Vieles zu Gute halten. Man nehme die Evening Mail zur Hand, und man wird finden, daß die jetzigen Minister darin als die aͤrgsten Boͤsewichter geschildert werden, die jemals auf Erden gelebt ha ben und saͤmmtlich gehaͤngt und geraͤdert zu werden verdienten, mit Ausnahme des Lords Plunkett, den man lebendig roͤsten muͤsse. Wir von der liberalen Presse sind etwas gemaͤßigter wir sprechen von dem vorigen Ministerium und den Corrupti nisten, wie wir sie nennen, nur wie von Knechten und Tollhaͤus⸗ lern, wie von oͤffentlichen Dieben, die verdienten, in die Pferde⸗ traͤnke getaucht zu werden. Sie, meine Herren von der Jury, und Alle, die mich hoͤren, koͤnnten glauben, daß ich mir und meinen Kollegen ein sehr zweideutiges Kompliment mache. Viel⸗ leicht ist dies der Fall; aber dann traͤgt vielleicht die Gesellschaft und nicht wir die Schuld. Es ist eine vollkommene Taͤuschung, wenn man glaubt, daß die Presse den Zeiten den Ton giebt. &. ist gerade das Gegentheil der Fall; die Presse nimmt ihren Ton von der Stimmung der Zeit an. So wie die oͤffentliche Aufre⸗
ergriffens Ortschaften liegen in dem
zung sehr groß, oder wenn der Parteigeist sehr gesteigert wirb,
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