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und des Scharsschuͤtzen angezeigt worden, „daß, wenn sie irgend einen auf die auswaͤrtige Politik sich beziehenden Artikel, wozu auch diejenigen gehoͤren, welche die Deutschen Bundesstaaten oder den Deutschen Bund in irgend einer Art betreffen, in ihr Blatt in Zukunft aufnehmen, alle Nummern, auch von densenigen Blaͤttern, welche keinen Gegenstand der auswaͤrtigen Politik be⸗ handeln, ohne Ausnahme der angeordneten Censur, welche der⸗ malen dem Koͤnigl. Regierungsrathe Behringer uͤbertragen ist, um so gewisser vor der Ausgabe eines einzigen Stuͤckes, vorzu⸗ legen, als sie sonst das foͤrmliche Verbot ihres Blattes, das kraͤf⸗ tigst aufrecht gehalten werden wird, so lange zu gewaͤrtigen ha⸗ ben, als sie sich der verfassungsmaͤßigen Censur nicht pflichtmaͤßig unterwerfen.“”“ In Folge [dieser Anordnung wurden in voriger Woche der Volkstribun, so wie die vorgestrige und heutige Nummer des Baierschen Volksblattes weggenommen.
Frankfurt, 13. April. Unsere gegenwaͤrtige Oster⸗Messe laͤßt sich uͤberaus guͤnstig an. Große Geschaͤfte sind bereits in Englischen Waaren und auch in Tuͤchern gemacht worden; so zwar, daß schleunige Nachlieferungen von Letzteren durch Absen⸗ dung eigener Stafetten nach Verviers ꝛc. von hier aus begehrt wurden. 1 Altona, 15. April. Die durch das Bemuͤhen des hiesigen Kunst⸗Vereins veranstaltete 7te Kunst⸗Ausstellung ist heute in den Saͤlen des Museums den Besuchen des Publikums eroͤffnet. Sie enthaͤlt nach dem Katalos gegen 400 Nummern und ist diesesmal besonders reich nicht nur an Werken von hiesigen und Hamburgischen, sondern auch von auswaͤrtigen Kuͤnstlern, als aus Kopenhagen, Holland, Dresden, Muͤnchen ꝛc. eingesandten trefflichen Bildern.
Schweiz.
Zuͤrch, 11. April. In der Neuen Zuͤrcher Zeitung liest man: „Die Baseler⸗Zeitung macht uͤber das Konkordat der sieben Gesandtschaften einige Bemerkungen, welche ungefaͤhr das Erheblichste enthalten, was sowohl im Innern der einzelnen Kantone bei den Eroͤrterungen dieses Gegenstandes vorgebracht werden kann, als auch von den opponirenden Staͤnden aufgestellt werden wird: 1) Ein Vertrag dieser Art kann nur sehr unei⸗
gentlich ein Konkordat genannt werden, indem ein Vertrag,
wodurch sich Staaten gegenseitige bewaffnete Unterstuͤtzung gegen aͤußere und innere Feinde zusichern, ein Bund und nicht ein Konkordat ist. 2*) In Folge der von saͤmmtlichen eidgen. Staͤnden vermoͤge des Bundesvertrags ausgesprochenen gegen⸗ seitigen Garautie ihrer Kantonal⸗Verfassungen steht auch den einzelnen Buͤrgern und Klassen jedes Kantons das Recht zu, noͤthigen Falls bei dem gesammten Bunde Schutz der ihnen durch die garantirte Verfassung gewaͤhrleisteten Rechte zu suchen, und der Bund ist pflichtig und berechtigt, nicht bloß einseitig und parteiisch auf Ansuchen der einen Partei, sondern auch auf gefuͤhrte Beschwerde gegen die Regierung oder andere Behoͤrden einzuwirken. Diesem in der Bundesverfassung gegruͤndeten Rechte der Intervention, welches den 22 Staͤnden zusteht, derogiren die sieben Staͤnde durch ein ausschließlich angemaßtes Schieds⸗ richterrecht. 3) Der neue Bund der sieben Kantone ist mithin entgegen dem §. 6 der Bundesverfassung, welcher bestimmt, daß unter den einzelnen Kantonen keine dem allgemeinen Bunde oder den Rechten anderer Kantone nachtheilige Verbindungen ge⸗ schlossen werden sollen. 4) Ein Separatbuͤndniß eines Theils der Kantone ist schon an und fuͤr sich geeignet, diese in den schneidendsten Gegensatz zu den uͤbrigen zu bringen und dadurch den schon bestehenden Riß in unserem Bunde bedeutend zu erweitern. Besonders aber kann es nicht gleichguͤltig seyn, wenn vermoͤge dieses Konkordats die betreffenden Staͤnde sich herausnehmen, ohne Autori⸗ sation des Bundes Truppen zusammenzuziehen, eine eigent⸗ liche Konkordats⸗Armee aufzustellen und dadurch die Einheit unseres Militair⸗Systems zu untergraben. Das Gewicht des unter Nr. 2 angedeuteten Bedenkens wird sich aus einigen Beispielen erge⸗ ben. Bereits hat ein Theil der katholischen Bevoͤlkerung des Kantons Aargau (ob mit oder ohne Grund, gilt hier gleich viel) die Beschwerde vernehmen lassen, als haͤtte die Regierung die in der Kantonal⸗Verfassung ausgesprochene Gewaͤhrleistung der katholischen Kirche verletzt. Kommt nun das Konkordat zu Stande (ohne daß das Aargauische Volk in seiner großen Mehrheit auch katholischer Seits dazu ausdruͤcklich in Urversammlungen ein⸗
willigt), so kann geschehen, daß kuͤnftig die uͤber Verletzungen der ka⸗
tholischen Kirche klagenden Buͤrger oder Gemeinden die mittelbar vom gesammnten Bunde ertheilte Garantie anrufen, waͤhrend die Re⸗
gierung an die sieben Staͤnde rekurrirt. Hier koͤnnte der Fall eintreten, daß eine Bundesarmee und eine Konkordatsarmee zu Vollziehung abweichender Ausspruͤche einander entgegengestellt wuͤrden. Ein aͤhnliches Verhaͤltniß koͤnnte im Kanton Zuͤrch entstehen; ein Gesetzesvorschlag des Regierungs⸗Rathes erklaͤrt den bisher sogenannten Direktorialfonds fuͤr Kantonalgut und er⸗ theilt fuͤr das erstemal das Recht, die kuͤnftige Verwaltungs⸗Be⸗ r 88 ernennen, dem Regierungs⸗Rathe. Das bisherige kauf⸗ maͤnnische der Kaufmannschaft zu Zuͤrch beilegt, hat gegen jenen Gesetzes⸗
Direktorium, welches sich die Eigenschaft als Vorsteher Vorschlag eine Protestation an das Praͤsidium des großen Rathes
zu Haͤnden dieser Behoͤrde eingegeben, indem es im Namen der Kaufmannschaft von Zuͤrch jenen Fonds als Eigenthum an⸗
8 spricht und unter Berufung auf §. 10 der Kantonal⸗Verfassung
—— — eissabon, 28. Marz. aus dem Palast Queluz erlassenen Dekret Dom Miguels zufolge,
32
verlangt, daß der Entscheid dem Civil⸗Richter uͤberwiesen werde.
Nagekeitg al. Einem unterm 20sten d. M.
sollen alle diejenigen, welche nicht binnen vier Tagen ihren Bei⸗ trag zu der Zwangs⸗Anleihe zahlen, zur Strafe das Doppelte ihres Beitrags entrichten. — Durch ein zweites Dekret vom 23sten d. M. wird die Organisirung leichter Artillerie⸗Compag⸗ nieen angeordnet, welche die an der Meereskuͤste liegenden Bat⸗ terieen bedienen sollen. Die als Deserteure hier angekommenen Spanischen Artilleristen werden in dieselben eintreten.
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Inland.
Berlin, 18. April. Aus Halle schreibt man: Bei der man⸗ nigfachen Noth, welche durch die Cholera in hiesiger Stadt entstanden war, hat sich der Gemeinsinn und die aufopfernde Thaͤtigkeit vieler Buͤrgerfreunde wieder in einem sehr schoͤnen Lichte gezeigt. Denn nicht genug, daß die zweckmaͤßigsten Anstalten gegen die Seuche getroffen und Alles zur Linderuͤng der Noth so gut als moͤglich veranstaltet war, so wurden auch milde Gaben in Menge ver⸗ abreicht, und eine von der Professorin Bergener ins Werk ge⸗ setzte Verloosung weiblicher Arbeiten, Putz⸗ und Galanteriesa⸗ chen fand den allgemeinsten Beifall und trug eine bedeutende Summe ein. Dieselbe thaͤtige Frau hat im vergangenen Win⸗ ter mehrere Monate lang eine Speisungs⸗Anstalt fuͤr die Ar⸗ men geleitet, welche aus wohlthaͤtigen Gaben an Geld und Na⸗ mralien eingerichtet worden koönnte, und dadurch dem Elende
Vieler sehr wirksam abgeholfen. Die Nachbarstaͤdte Naum⸗ burg, Magdeburg und Halberstadt, so wie auch Berlin und an⸗ dere Staͤdte, selbst auslaͤndische, nicht nur das benachbarte Koͤ⸗ then, sondern auch das entfernte Hamburg, sendeten Geldunter⸗ stuͤtzungen. — Fuͤr das Fruͤhjahr und den Sommer werden viele huͤlfsbeduͤrftige Einwohner durch die fortgesetzten staͤdtischen Bauten, vor Allem aber durch den Bau des Universitaͤts⸗Gebaͤu⸗ des, welches die Koͤnigliche Milde der Stadt und Universitaͤt Halle bewilligt hat, hinreichende Beschaͤftigung finden. 8 „ „ 8
11“ C h 0 ’1 Ara⸗ 5 “ In Paris waren erkrankt, gestorben. 8 bis zum 9ten Mittags 4923 1879
hinzugekommen vom 9ten bis zum 10ten 985 356
Ueberhaupt 5908 2235
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erkrankten am 7. u. 8. April 64 Personen, starben 27, genasen 32,
. 3 ZBE1184* “ C16“ 43. Seit Ausbruch der Cholera erkrankten im Ganzen 2284 Perso⸗ nen und starben 1213. In der Behandlung befinden sich noch 174.
Wissenschaftliche Nachrichten. Darstellung der Haupt⸗Poststraßen⸗Verbindungen Deutschlands, herausgegeben von Kurts, a⸗ sor und Direktor des Koͤnigl. lithographischen Instituts. Berlin 1832. groß 4.
Dieses Kaͤrtchen gewaͤhrt eine klare und angenehme Ueber⸗
“ 9
sicht der Hauptstraßen, mit besonderer Bezeichnung derjenigen,
auf welchen Schnell⸗ und Fahrposten gehen. Es reicht im Nor⸗ den bis uͤber Aarhuus, Helsingborg und Memel hinaus; im Osten erstreckt es sich bis jenseits Georgenburg, Lublin und Te⸗ meswar; an der Suͤdseite findet man noch Belgrad, Bologna und Genua darauf; westlich endlich enthaͤlt es noch Clermont, Orleans, Paris und Dover.
Obgleich die Karte nicht alle Poststationen enthaͤlt, so giebt sie doch die hauptsaͤchlichsten an und zeigt die Entfernungen derselben von einander in den landesuͤblichen Maßen, naͤmlich: in Deutschland Meilen 15 auf einen Grad des Aequators, in Frankreich Posten 14 auf 1°, in der Schweiz Stunden 23 auf 1⁰„ u. s. w. — Als Marginalien sind, an den betreffenden Stellen der Graͤnzen, noch die Entfernungen vieler Hauptorte angegeben, als: Caen, Brest, Nantes, Bordeaux, Bayonne, Lissabon, Cadix, Toulouse, Odessa, Jassy, Lemberg VWI
In den Meeren sind die neuesten Verbindungen durch Pa⸗ ket⸗ und Dampfboote verzeichner.
Die Kleinheit des Maßstabes, welche diese Karte sehr ange⸗ nehm fuͤr Reisende macht, laͤßt allerdings kein Detail zu, es muͤßte denn dasselbe auf Kosten der Deutlichkeit hineingedraͤngt werden. Diese letztere ist aber ein Hauptverdienst der neuen Karte, auf welche sich die politischen Graͤnzen, die Hauptfluͤsse und die Straßen auf den ersten Blick uͤbersehen lassen, und zwar so, daß diese 3 Gegenstaͤnde nicht stoͤrend auf einander ein⸗ wirken. — Papier, Stich und Illumination sind elegant. —
Die ganze Karte ist, wie es scheint, eine Vervollstaͤndigung und Erweiterung der in demselben Maßstabe vorhandenen klei⸗ nen Karte, welche auch als Tableau der von demselben Ver⸗ fasser im Jahre 1831 herausgegebenen Karte vom Preußischen Staate, in 12. Blatt, dient. Die auf dem neuen Kaͤrtchen ver⸗ zeichneten Quadrate scheinen auf eine Fortsetzung dieser großen Karte und auf ihre erweiterte Ausdehnung uͤber ganz Deutsch⸗ land hinzudeuten; moͤchte doch das Publikum durch diese Erwei⸗ terung der erwaͤhnten schaͤtzbaren Karte recht bald erfreut werden.
Das vorerwaͤhnte Postkaͤrtchen ist sowohl im Koͤnigl. litho⸗ graphischen Institut als auch in der Haude⸗ und Spenerschen Buchhandlung fuͤr den geringen Preis von 15 1“
Meteorologische Beobachtung. 1832 Morgens V Nachmitt. Abends 1 Rach einmaliger 17. April. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
DfisH A HMvNvHvN NeeBAfESd, src dHaHseeAg.. Bvx2nehAE rrork ehees Ieroes gea es. Luftdruck 336,9“ Par. 336/7“ Par. 337,3“ Par.
Quellwärme 6,3 °R. Luftwaͤrme. 6,4 °R. 13,0 ° R. 6,4 °R. 1“ dh. b. Thaupunkt. +† 3,1 °R. — 0,5 2 R. — 2,9 °R. 1 2 3 Dunstsaͤttgg. 76 „Ct. 33 pCt. 45 vCt. Wetter... heiter. sonnig. heiter. Wind O. O. O. Wolkenzug. — 6 — Ine.
Aam. moxA⸗HNSE nd Sxen gs
Ausdünstung 1716. Niederschlag 0.
Nicht-Amtliche Cours-Notizen.
Berlin, 18. April. (Ende der Börse.) Oest. 5 ½ Met. 91 ⅛. 43% do. 80. B.-Actien 792. Russ. Engl. 100 ¼. do. Iloll. (1831) 91 ¾. Poln. Pfbr. —. do. Part. 55. Dän. Engl. —. Nied. wirkl. Sch. 42 ½¼. do. 6 8 Anl. 93. Neap. Engl. 83 ¼. do. Falc. 75 ⅛. Amsterdam, 13. April. Nied. wirkl. Sch. 42 ½¾. Kanz-Bill. 16 ½. 6 8 Anl. 93, 5 8 neue do. 79 ⅞. Oest. 5 8 Met. 83 ⅛. Russ. (v. 18 ¾ ½⁄) 92 ⅞⅝, do. (v. 1831) 83 ¾. Hamburg, 16. April. Oest. 58 Met. 87. 4 % do. 76 ½. Bank-Actien 1133. Russ. Engl. Anl. 94 ¾. Russ. Anl. Hamb. Cert. 86 ½. Poln. 408. Dän. 64 ¼. London. 10. April. ““ 39 Cons. 83 ½⅛. Belg. ½ ½ Präm. Bras. 43 ½. Dän. 66 ⅛. Pori. 49 ⅛.
Russ. 97 ½. Wien, 13. April. 5 ⅝ Met. 87¼. 48 do. 77 ⅛. 2 ½ 2 do. 44. Part.-Obl. 122 ½, Bank- Actien 1148.
Koͤnigliche Schauspiele.
Donnerstag, 19. April. Im Schauspielhause: Correggio, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Oehlenschlaͤger. (Hr. C. Devrient: Correggio, als Gastrolle.)
Freitag, 20. April. Kein Schauspiel.
Das Billet⸗Verkaufs⸗Bureau ist am Charfreitage geschlossen.
Sonnabend, 21. April. Im Schauspielhause: Die Groß⸗ mama, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Doppelgaͤnger, Lust⸗ spiel in 4 Abtheilungen.
Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus⸗Billets, mit „Freitag“ bezeichnet, verkauft.
Sonntag, 22. April. Im Opernhause: Die Stumme von Portici, große Oper in 6 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Auber.
Im Schauspielhause. Pour la cinquième représentation de Mr. Géniès: 1) La reprise de: Les Comédiens, comédie en 5 actes et en vers, par Casimir Delavigne. (Mr. Géniès rem- plira le rôle de Victor.) 2) Z06 ou L'amant préêté, vaude. ville en 1 acte, par Scribe. 1““
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Bodenwärme 7,0 °%R.
FISIFonigstaͤbtisches Theater.
Donnerstag, 19. April. Der Pirat, Oper in 2 . Musik von Bellini. . 88 — .
Wegen eingetretener Hindernisse kann die angekuͤndigt 14“ 111““ sene Oper: „Das Fraͤulein vom See“ nicht gegeben werden, 1 JF 7 bereits geloͤsten Billets bleiben zur heutigen Vorstellung gile E11“
Freitag, 20. April. Kein Schauspiel. J8JZE116““
Sonnabend, 21. April. Das Maͤdchen aus der Feem 2,re; oder: Der Bauer als Millionair, großes romantisches Hrit
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Zauber⸗Maͤhrchen in 3 Akten, von Ferdinand Raimund; — vom Kapellmeister Joseph Drechsler. (Hr. Raimund, e Wien: Fortunatus Wurzel, als vierte Gastrolle.) 2
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Neueste Nachrichten.
G 12 ae v P1,8 h, ““ estern zunaͤchst die Annahme verschiedener Gesetz⸗Entwur 1 88 ““ zesecheng Interesse mit 82 gegen 2 Stimmen. Der Grh p Kronik des Ta g ... gelbewahrer brachte sodann den von der Deputirten⸗KmllAngekommen: Der Koͤnigl. Daͤnische außerordentliche bereits angenommenen Gesetz⸗Entwurf wegen Ausfuͤhrun ndte und bevollmaͤchtigte Minister am Kaiserl. Oesterreichi⸗ Rheinschifffahrts⸗Convention ein. Nachdem eine Kommisse Hofe, Graf von Bernstorff, von Wien. Pruͤfung desselben ernannt worden, genehmigte die Versam.äA auf den Antrag des Herzogs von Mortemart den Al Entwurf wegen der Ehe zwischen Schwagern und Sth rinnen, wie solcher ueuerdings von der Regierung abgefäßt den, mit 72 gegen 5 Stimmen. An der Tages⸗Ordnum, sodann die Berathung uͤber das neue Korn⸗Gesetz. Dd einziger Redner das Wort daruͤber verlangte, so wurde üxcü ur Abstimmung uͤber die einzelnen Artikel geschritten, nachwWal Rußland. 9 88 nnahme das ganze Gesetz mit großer Stimmen⸗Mehrhet 3l St. Petersburg, 11. April. Se. gegen 4) durchging.
Amtliche N
achrichten.
111““ . Zeitungs⸗Nachrichten. aguslan J“
i Der letzte Gegenstand der Hertmislien auf den Antrag des Ministers des Innern der evangeli⸗ war der Gesetz⸗Entwurf uͤber die Mobilmachung der Mt Geistlichkeit von Kurland fuͤr deren Unterthanentreue, An⸗ Garde. — lichkeit und rastlosen Eifer fuͤr das Gemeinwohl waͤhrend der Die gestrige Sitzung der Deputirten⸗Kammer eins fahren, von denen die Gegend bedroht war, durch das dortige Herr Gillon mit einem Berichte uͤber den Erlaß des Simpsitorium Allerhoͤchst Ihr Wohlwollen bezeugen lassen. und uͤber die Herabsetzung der Einregistrirungs⸗Gebuhm der Direktor der Kanzelei des Kaiserlichen Hofes, wirk⸗ die Haͤlfte, fuͤr Naturalisations⸗Patente und Dispensen, inae Staatsrath Sitnikoff, ist auf seine Bitte, Kraͤnklichkeits len, wo die Impetranten ihre unbemittelte Lage nachweiserger, mit voller Pension entlassen und an seine Stelle der nen. Bei der Abstimmung uͤber den betreffenden Gesetzenlegienrath Panajeff ernannt worden. mußte die Wahl⸗Urne, da die Versammlung unvollzaͤhlisaul Hurch Allerhoͤchst bestaͤtigte Sentenzen des Kriegsgerichts lange Zeit offen bleiben; endlich stieg die Zahl der aumwesaach wegen Theilnahme an der Polnischen Insurrection die Mitglieder bis auf 229 (naͤmlich auf die zu einem Strungzestzr Grocholski und Siolkowski und die Edelleute absolut erforderliche Menge), wovon 220 fuͤr und 9 wöe ülfscelowski und Rudsewitsch zum Verlust ihres Adels, zur Entwurf stimmten. Ein zweiter Bericht, den Hr. Gillebhlhpiccation ihres Vermoͤgens und zur Verweisung nach Sibi⸗ stattete, betraf die Munizipal-Organisation. Das Geraiuscit und der Unter⸗Lieutenant Stanislaus Kusmin zum Verlust Privat⸗Conversationen war indessen so groß, daß der ges Adels und zur Degradation verurtheilt worden. Theil seines Vortrages verloren ging. Nachdem der &l Die Geneval⸗Post⸗Direetion bringt mehrere Regeln in zum Drucke verwiesen worden, verlangte der Handels⸗Minstopus auf die Versendung von Paketen mit der Post zur oͤffent⸗ einen Kredit von 2 Mill. zur Bestreitung der durch die Cholmeae Kenntniß, worunter sich namentlich das Verbot der Ein⸗ anlaßten Ausgaben. „Ich habe die Ueberzeugung erlangt’“, ausag von Geld, Briefen, Fluͤssigkeiten und Pulver oder anderer bei dieser Gelegenheit, „daß die Seuche in der Haupffafnbarer Stoffe besindeet. W Intensitaͤt verloren hat, und alle Sachverstaͤndigen, die ic Am 2ien d. M. hielt die hiesige Akademie der Wissenschaf⸗ fragt, haben mir versichert, daß die Periode des Abnehmens 0 erste allgemeine Sitzung in Gegenwart des Ministers ten Gesetz⸗Entwurf von oͤrtlichem Interesse vor, worauf dies dent legte in einer Anrede den Zweck dieser allgemeinen sammlung verschiedene andere aͤhnliche Entwuͤrfe ohne VWaeungen dar. Sie sollen den ganzen Gang der Arbeiten, das genehmigte. Unter diesen befand sich auch der Gesetz⸗Em WLLET dem Briefwechsel der Akademie mit Russi⸗ wegen der Anlegung eines mit der Garonne gleichlaufenn Falr und aus Andischen Gesellschaften und Gelehrten, die eige— nals zwischen Toulouse und Castels. Die Annahme diess a und heäcget Beobachtungen und die Unternehmungen zur tern Entwurfs erfolgte mit 172 gegen 62, die der üͤbrun ierung des Kreises gemeinnuͤtziger Kenntnisse allgemein be⸗ it 224 Sti An der Tages⸗Onns machen. Hiernachst verlas der bestaͤndige Secretair, Staats⸗ wuͤrfe mit 223 gegen 11 Stimmen. n der Tages⸗Or szuß, das Protokoll der Si X“ 1 war schließlich die Fortsetzung der Berathungen uͤber de eih duh, d E ’“ Sitzung vom 26. Marz und einen Budget. Die Artikel 1, 2 und 3 gingen fast ohne lus aus den Prorokollen fuͤr die Monate Januar und Fe⸗ nahme⸗Budge -L “ ging 1b ul. Der Akademiker Heß zeigte Probe 2 ihm ne eine Debatte durch. Dem Aten Art. ufolge, sollen die Gasgeen Edelsteins, u höü Proben des Büon ihm e9 die Personal⸗ und Mobiliar⸗, die Thuͤr⸗ und Fenster⸗, so wi in eine Besch 14“*“ genannt, vor. Herr. Bunge Patent⸗Steuer nach den bisherigen Saͤtzen forterhoben nasgennalgen A50veibung der von ihm im Jahre 1831 in China B Artikel ein Amendemmslemnnelten Dflanzen eiu. Der Secretair uͤberreichte ein Ver⸗ Herr Sappey brachte zu diesem Artikel ein Amendemaeeg von 34 vorzuͤglich bemerkenswerthen Aktenstuͤcke — Vorschlag, wonach jene Steuern nicht mehr nach dem Shsthl eer vorzuguch bemerkenswerthen Aktenstuͤcken, die der Quotitaͤt, d. h. in Pausch und Bogen, erhoben werden , s CC1118“ d 22 „ 5 18 7 Lines ) . ch e MPodo. 8 666 SBoi 5 ‧ len. Dasselbe fand indessen keive Unterstuͤtzung. Mehrere he de Jars G CC 1A“ 8 9 sha 6682 bei der dere in Vorschlag gebrachte Amendements wurden verworfen e der Peäsident der Gesollschaft d 1 1 der fragliche Artikel genehmigt. Ein Gleiches geschah auch eee sie die Geschichte dee Rassifchen 8 6. Sgee 82 sichtlich des fuͤnften Artikels, jedoch mit Annahme einer vesan legte eine Dissorintien uben de EEE16“ 8 dhl Kommission in Antrag gebrachten Ermaͤßigung von 100,00 . Der General⸗die A“ lonj 4ge nwer General⸗Lieutenant Bazaine las Bemerkungen uͤber und mit einem von Hrn. Sappey vorgeschlagenen Zusatz f Mittel, das Zerswgrenan “ 88 vaenet Ryt kel E 8 erhebuche den Pitel⸗ as Zerspringen der Dampffessel zu verhindern. rtikel bis Zum 16ten ging everghauptmann Spaßki uͤberreichte Kopieen und Zeich⸗ . 1 en archaͤologischer Merkwuͤrdigkeiten, naͤmlig er farbi⸗ Die beiden neuesten Bulletins uͤber das Befinden des! Insc Ggogischen Mertwuͤrdigkeiten, naͤmlich 3 alter farbi⸗ Mabl zaschriften guf den Felswaͤnden unweit der Festung Buch⸗ C. Périer (von gestern Abend 11 Uhr und von heute Magan, der diein vechten Ueer des Fiuscfog Jam n vhe Lae “ 3 6 Hmn. ld ⸗ mmrechten Ufer des Flusses Tami in eine Fels⸗ lauten uͤbereinstimmend, wie folgt: „Der Zustand des Hrn. ühd eingehauen Siof⸗ 18 Jgn — 1 8 ;di l igehauenen Hieroplyphen, der in Granit gehauenen sidenten des Minister⸗Raths bessert sich mehr und mehr; diescrift in den Konduischen Nuinen jenseits des Baikals und nesung hat gluͤcklichen Fortgang. “ s shiedener sogenannter Tschudischer Effekten, die in alten Grab⸗ bgleich Hr. C. Pörier sich in fortschreitender Bestein oder Kurganen entdeckt wurden befindet, so glaubt man doch nicht, daß sein Gesundhein Um alle Fabriken, in denen Tuch fuͤr die Armee verferti ihm gestatten werde, sobald wieder die Geschaͤfte zu nbesuht, gleichmätzi ntevsan öeöö ihm g. erge, e Keichmaͤßig zu unterstuͤtzen, hat die Manufaktur⸗Behoͤrde men. Man spricht daher mehr als je von einem Stellvemeiic zum Hauptzweck gemacht, bestimmte Regelr öb 88
h welchen alle Tuchfabrik F . ; 2 1 8 3 b pfabriken gleichen Antheil an den jaͤhrlichen nannt, der vorgestern eine Privat⸗Audienz beim Koͤnige etungen nehmen koͤnnen. Die vom Kriegs⸗ und See Mini⸗
Es verbreitet sich seitdem das Geruͤcht, daß er sogar Vür ebeehe ee ausgeschbteneme Lyiteeits en e Bildung eines ganz neuen Ministeriums, in welchem sahach betraͤgt 3,657779 111“ hne alle Mitglieder des jetzigen Kabinets Sitz und ter .571,855 Arschienen; es hat demnach bei der Repartition ehalten und vielleicht nur Einige ihre Portefeuilles unte efes Ueberschusses jede Fabrik Anspruͤche auf eine Zugabe von ander austauschen wuͤrden, beauftragt worden sey. nen ,„Da es indeß Fabrikanten gab, welche sich zur Liefe—
Von vorgestern bis gestern Mittag sind 850 Perso solcher Auantitaͤten nicht verpflichten konnten und um Ver⸗ der Cholera erkrankt und 361 gestorben. „ h kerung derselben baten, so ward der daraus entstandene Ueber⸗
Gestern Mittag uͤberreichte der erste Secretair bei de danter diejenige Fabrikanten vertheilt, welche sich durch be⸗ lischen Botschaft am hiesigen Hofe, Herr Hamilton, dem venen Eifer bei den Lieferungen von 1831 ausgezeichnet, bloß in einer Privat⸗Audienz sein Beglaubigungs⸗ Schreiben, lser Absicht die Zahl ihrer Webstuͤhle vermehrt und sich da⸗ volimäͤchtigter Minister waͤhrend der Ahwesenheit de beung Recht auf besondere Ruͤcksichtnahme von Seiten der Granville. en ge erworben hatten. Dieses soll ihne ch fuͤr
Der Messager theilt nach einem Schreiben 2 dnkunft verbleiben. 11313 6 die Nachricht mit, daß der Papst in die Besetzung zagh 1 ind, ihren Wirkungskreis zu erweitern sollen an die willigt habe und sich darauf beschraͤnke, eine Verminderunqenttigung feinerer Tuͤcher gehen. Zu Gunsten dieses Unter⸗
5 1 se „A . Franzoͤsischen Truppen und des Geschwaders, so nie zuna Fnhat die Regierung den Transit der fremden Tuͤcher fuͤr aͤlischen Handel verboten, in der Hoffnung, dadurch
nahme der dreifarbigen Fahne von den oͤffentlichen Gevar entallt verlangen; die Raͤumung von Ankona solle gleichzern w ge heinischen Fabrikanten einen Absatz im Hrient zu ver⸗ jenigen von Bologna erfolgen. Die Franzoͤsischen ruanfg ’8 laufen sich, (wie der Messager weiter meldet) nicht alm ö Warsch 8 “X“ 1 8 5. fime schau, 15. Axril. In Anerkennung der ausgezeich⸗
Mann, und die zuletzt eingetroffenen 4 Compagniee Oran bestimmt seyn. 3 in Verdienste
““ Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 96. 80. und Cese des Herrn Alexander Brozki, ehemaligen Staats⸗ 96. 40. 3proc. pr. compt. 69. 45. fin cour. 69 Span. S- neral⸗Direktors im Finanz⸗Ministerium, der auf Neap. 8 compt. 80. 30. fin cour. 80. 40. 5proc. Sp Fine aus dem Dienst entlassen ist, so wie aus Ruͤck⸗ perp. 56 ½. erräͤttete Gdeerch vielläͤhrige und müͤhsame Amtsverrichtun⸗ a ttel sselb Besundheit, haben Se. Kaiserl. Koͤnigl. Majestaͤt
Redacteur John. Mitredacteur Cottel
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ben eine lebe der Füeslebenslaͤngliche Pension von 12,500 Fl. ausgesetzt. ———— b . — Fehnruckt bet N. E. 9 1
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99 b Paris gewesen sey; da indessen unter Sroseff auf seiner archaographischen Expedition aufgebracht Sgeh '
1g hier nach Modlin und kehrte heute wieder hierher zuruͤck.
In diesen Tagen langten die Generale Symborski, Glinka, Fuͤrst Galitzẽyn und Fuͤrst Labanoff Rostowski und der Garde⸗ Capitain Fuͤrst Lieven aus St. Petersburg, der General Ma⸗ monoff aus Moskau, der Rittmeister Fuͤrst Lwoff aus Kielce, die Grafen Kasimir Walewski und Leo Jelski und der Kastellan Nakwaski hier an.
Der ehemalige General⸗Kassirer der Polnischen Armee, Franz Kiesielinski, ist zum Assessor der Ober⸗ Rechnungs⸗Kammer des Koͤnigreichs Polen und der außerordentliche Staats⸗Referendar und Chef des Hof⸗Postamts, Franz Danielski, zum Ritter des St. Stanislaus⸗Ordens 2ter Klasse ernannt worden.
Die taͤgliche Zufuhr von Lebensmitteln nach hiesiger Haupt⸗ stadt ist jetzt sehr bedeutend—
Gestern starb hier einer der ausgezeichnetsten Polnischen Mediziner, der Doktor und Professor der Pathologie und Ge⸗ schichte der Medizin an hiesiger Universitaͤt, Vincenz Scuzuzki.
In diesem Fruͤühjahr erkrankten hier bei weitem weniger Personen am Fieber, als sonst in dieser Jahreszeit.
Auf den letzten Marschauer Maͤrkten zahlte man fuͤr den Korzez Roggen 17—20 Fl., Weizen 23—29 Fl., Gerste 16 ½ bis 18 Fl. und Hafer 13 — 14½ Flrl.
Frankrelch. Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 11. April. (Nach⸗
trag.) Bei Eroͤffnung dieser Sitzung erklaͤrte der Groß⸗Refe⸗ rendar, Marquis von Sémonville, daß der Zustand des Vice⸗ Praͤsidenten, Baron Séguier (der seit einigen Tagen, wie man glaubt, an der Cholera, schwer krank daniederliegt) große Be⸗ sorgnisse einfloͤße, daß indessen noch Hoffnung zu seiner Gene— sung vorhanden sey. — Die Annahme des neuen Korn⸗Gesetzes erfolgte ohne irgend eine Debatte einstimmig (mit 83 Stimmen). Eben so wurde am Schlusse der Sitzung der Gesetz⸗Entwurf we⸗ gen Mobilmachung der National⸗Garde ohne Weiteres mit 74 gegen 3 Stimmen genehmigt. Die Versammlung trennte sich ohne Anberaumung ihres naͤchsten Sitzungs⸗Tages.
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 11. April. (Nachtrag.) Im Laufe dieser Sitzung verlas der Praͤsident ein Schreiben, worin ein Herr Noöl, Neffe des Herrn Crignon— Bonvallet (Deputirten des Loire und Cher), ihm anzeigte, daß sein Oheim, der noch am 8ten in der Fuͤlle der Gesundheit den
Berathungen der Kammer beigewohnt, am 10ten Abends an der
Cholera verstorben sey. — Bei den feyneren Debatten uͤber das Einnahme⸗Budget beschaͤftigte die Versammlung sich mit einem Amendement des Herrn Marchal, des Inhalts, daß man die bis⸗ her von den nicht unterstuͤtzten Theatern zu entrichtende Abgabe eines Zehntheils von der Tages⸗Einnahme fuͤr die Armen auf ein Zwanzigtheil herabsetze. Herr Vatout hatte Tages zuvor bereits einen aͤhnlichen Antrag formirt, ihn jedoch wieder zuruͤckgenommen. Derselbe erklaͤrte jetzt, daß, als er seine Proposition zu Papier gebracht, die Cholera noch nicht in P. den gegenwaͤrtigen Um⸗⸗ staͤnden alle Fonds der Wohlthaͤtigkeits⸗ und Armen⸗Anstal⸗ ten in Anspruch genommen wuͤrden, so habe er es fuͤr seine Pflicht gehalten, seinen Antrag vorlaͤufig und bis auf bessere Zeiten wieder zuruͤckzunehmen. Herr Dupin d. A., der nach einer mehrtaͤgigen Krankheit an dieser Sitzung zum erstenmale wieder Theil nahm, meinte, man habe zwischen den Armen und den Theater⸗Unternehmern zu waͤhlen, worauf eine Stimme aus den Reihen der Opposition rief: die Theater⸗Unternehmer selbst waͤren arm. Nach einigen Bemerkungen des Hrn. Mar⸗ chal zu Gunsten seines Amendements wurde letzteres verworfen und der iste Artikel, so wie demnaͤchst auch der 2te und 3te, an⸗ genommen. Ueber den Aten Artikel, wegen Forterhebung der Grund⸗, Personal⸗ und Mobiliar⸗, Thuͤr⸗ und Fenster⸗ so wie der Patent⸗Steuer nach den bisherigen Saͤtzen ließ sich sehr ausfuͤhrlich Herr Sappey vernehmen, welcher die Personal⸗ und die Thuͤr- und Fenster⸗Steuer, die seit dem vorigen Jahre nach der Quotitaͤt erhoben werden, wieder zu Repartitions⸗ Steuern machen wollte. Der Berichterstatter Herr Humann widersetzte sich diesem Antrage, der zuletzt auch verworfen wurde. Eben so fiel ein anderer Antrag des Herrn La— guette de Mornay durch, welcher die Thuͤr⸗ und Fen⸗ ster-Steuer fuͤr die zweite Haͤlfte dieses Jahres gaͤnzlich abgeschaftt wissen und den Ausfall durch eine Erhoͤhung der Grundsteuer decken wollte. Mehrere andere Vorschlaͤge wegen einer Erhoͤhung der Grund- und einer gleichmaͤßigen Herab⸗ setzung der Getraͤnk- oder der Salz⸗Steuer wurden gleichfalls verworfen und der Ate Artikel angenommen. Herr Gauguier trug darauf an, alle Besoldungen von 2000 bis 15,000 Fr. füͤr das laufende Jahr einem Abzuge von 10—20 Procent zu unter⸗ werfen und denjenigen Beamten, die zugleich Deputirte sind, fuͤr die Dauer der Session gar kein Gehalt zu zahlen. Diese Proposition siel indessen ebenfalls durch. den sodann in der von der Kommission beantragten Abfassung angenommen; sie gaben durchaus zu keiner erheblichen De⸗ batte Anlaß.
Paris, 12. April. Gestern uͤberreichte der erste Secretair bei der hiesigen Englischen Gesandtschaft, Herr Hamilton, dem Koͤnige in einer Privat⸗ Audienz sein Beglaubigungsschreiben als Koͤnigl. Großbritanischer Gesandter fuͤr die Zeit der Abwesen— heit des Lord Granville. Demnaͤchst haͤndigte der Sardinische Botschafter, Graf v. Sales, Sr. Majestaͤt ein Schreiben seines Souverains ein, worin dieser den Tod der verwitweten Koͤnigin Maria Theresia von Sardinien anzeigt. Der Koͤnig wird fuͤr dieselbe eine 2ttaͤgige Trauer anlegen.
Der Herzog von Orleans besuchte gestern das Militair⸗La⸗ zareth Val⸗de⸗Grace, in welchem er von dem Vorsteher desselben, Doktor Broussais, umhergefuͤhrt wurde. Der Prinz trat an die Betten, beruͤhrte mehrere der Kranken und unterhielt sich mit dem Arzte über die Behandlung
Die Art. 5— 15 wur⸗
und den Charakter der Cholerg,
Bektlin) Donnerstag den 19 ten April Abends
wobei ihm die anatomischen Kenntnisse, die er sich erworben, ein gruͤndlicheres Eingehen auf den Gegenstand gestatteten. Auf die Bemerkung der Aerzte, daß der oft sehr weite und langwierige Transport der erkrankten Soldaten durch die Stadt nach dem Lazareth die Krankheit verschlimmere, eroͤffnete der Prinz fuͤr die sammtliche hiesige Garnison einen Kredit auf seine Schatulle, damit die erkrankenden Militairs zu Wagen nach der Anstalt ge⸗ bracht werden. Bei seiner Entfernung ließ der Herzog 1000 Fr. fuͤr die Krankenwäͤrter zuruͤck.
Der Pair Marquis v. Croix, der Deputirte Hr. Crignon⸗ Bonvallet und der General Graf v. Coetsloquet, ehemaliger Pair, sind in den letzten Tagen an der Cholera gestorben. Die De⸗ putirten General Lamarque und Herr Pages sind an der Cho⸗ lera erkrankt.
Unter den von vorgestern auf gestern erkrankten 850 Perso⸗ nen zaͤhlte man 493 Maͤnner und 357 Frauen, unter den 361 gestorbenen 232 Mñxͤnner und 129 Frauen. In Saint⸗Denis erkrankten von vorgestern auf gestern 63 und starben 17 Perso⸗ nen. In Sceaux sind vom 8ten bis zum 10ten 75 erkrankt und 24 gestorben. — Die Abnahme der Erkrankungen, so wie der Todesfaͤlle hat sich besonders in dem Hotel⸗Dieu, als dem groͤß⸗ ten der Lazarethe, bemerklich gemacht. Am 9ten d. M. wuärden 118, gestern nur 89 Erkrankte in dasselbe gebracht, am 10ten starben dort 119 Individuen, gestern nur 82; bis zum 9ten wa⸗ ren im Hotel⸗Dieu im Ganzen nur 135 genesen, am 10ten al⸗ lein aber genasen schon 42. — Das Geruͤcht, daß in dem ge⸗ nannten Lazarethe der Typhus herrsche, wird von den dabei an⸗ gestellten Aerzten fuͤr ungegruͤndet erklaͤrt. Die chemische Unter⸗ suchung angeblich vergifteter Substanzen, die auf Befehl der Re⸗ gierung fortgesetzt wird, bestaͤtigt immer mehr den gaͤnzlichen Ungrund der Vergiftungsgeruͤchte. Fortwaͤhrend gehen bei den Behoͤrden Unterstuͤtzungen in baarem Gelde und in Lagergeraͤth⸗ schaften fuͤr die armen Cholera⸗Kranken ein; die gestern in die Stadtkasse gezahlten Summen belaufen sich auf 22,596 Fr. Die Koͤnigin, der Herzog v. Orleans und die Prinzessin Adelaide haben Kleidungsstuͤcke, wollene Binden und Struͤmpfe, Speisen u. s. w. in großen Quantitaͤten unter die Armen vertheilen lassen.
In den zehn ersten Tagen des April vorigen Jahres wur⸗ den bei der hiesigen Post 1249 Pferde bestellt; in demselben Zeitraume des diesjaͤhrigen April sind 1493 bestellt worden; die Zahl der von hier Abreisenden haͤtte also, dieser Angabe zufolge, nicht so zugenommen, wie man anfangs glaubte.
Ein Irlaͤnder und ein Student, die von hier, der Letztere nach Mons, der Erstere nach Toulouse abreisten, sind unterweges an der Cholera gestorben.
Der Messager des Chambres meldet nach einem Schrei⸗ ben aus Rom: „Der Papst willigt in die Besetzung von An⸗ kona und verlangt nur die Verminderung der Truppen und die Wegnahme der dreifarbigen Fahne von den oͤffentlichen Gebaͤu⸗ den. Se. Heiligkeit willigt darein, daß die Raͤumung von An⸗ kona erst gleichzeitig mit der von Bologna durch die Oesterreicher stattfinde. Unsere in Ankona befindlichen Truppen sind nur 000 Mann stark; die zuletzt ausgeschifften vier Compagnieen sind, dem Vernehmen nach, fuͤr Oran bestimmt. Das Linienschiff „Suffren“ hat Befehl zur Ruͤckkehr nach Toulon erhalten und befindet sich vielleicht schon dort. Die Fahne, die uͤberhaupt nicht auf der Festung haͤtte aufgepflanzt werden sollen, weht nur noch inmitten unserer Bataillone. Alle Schwierigkeiten sind also in der That beseitigt.“
Gestern erschienen vor dem hiesigen Assisenhofe der Ge⸗ schaͤftsfuͤhrer der Tribune, Hr. Bascans, und einer der Mit⸗ arbeiter dieses Blattes, Hr. Sarrut, unter der Anklage, die Person des Koͤnigs beleidigt zu haben. Die Tribune enthielt naͤmlich in ihren in Beschlag genommenen Nummern vom 13. und 16. Januar zwei Artikel uͤber den jetzigen Koͤnig, worin Becalähee, wurde, derselbe sey als Herzog von Chartres nach der ersten Revolution mit dem General Dumouriez desertirt, habe von den Fremden Almosen empfangen und Dienste gegen Frank⸗ reich nachgesucht. Die Angeklagten hatten eine Menge von Zeu⸗ gen vorladen lassen, unter denen sich der Marquis von Semon⸗ ville, die Herzoge von Bassano und Tarent, Marschall Grouchy, die Herren Merlin von Douai, Thibaudeau, Réal u. s. w. be⸗ fanden. Der General⸗Prokurator, Hr. Persil, erklärte, daß er sich der Vernehmung der Zeugen widersetze, da, der Charte gemaͤß, die Person des Koͤnigs unverletzlich sey, die Beleidigung aber nur vergroͤßert werden wuͤrde, wenn man durch Zeugenverhoͤre einen nur gegen Beamte verstatteten Beweis fuͤh⸗ ren wolle. Der Gerichtshof erkannte diese Ruͤcksichten fuͤr guͤl⸗ tig und entschied, daß die Zeugen nicht vernommen werden soll⸗ ten. Der General-Prokurator behauptete hierauf die Anklage mit Nachdruck; nachdem Herr Sarrut, der Verfasser der inkri⸗ minirten Artikel, sich selbst vertheidigt hatte, plaidirte der Advokat Herr Moulin fuͤr die beiden Angeklagten, welche von den Ge⸗ schwornen fuͤr schuldig erkannt und demgemaͤß von dem Gerichts⸗ hofe jeder zu halbjaͤhrigem Gefaͤngniß und einer Geldstrafe von 6900 Fr. verurtheilt wurden.
Von dem Abbé von Pradt ist eine neue Broschuͤre unter dem Titel: „Aufforderung an Frankreich, auf seine Handels⸗ Marine aufmerksam zu seyn“, erschienen.
— — Paris, 12. April. Die Cholera hat hier fuͤr jetzt alle andere Interessen in den Hintergrund gestellt, so daß selbst die wichtigsten politischen Fragen fuͤr den Moment keine oder nur eine verhäͤltnißmaͤßig sehr geringe Theilnahme sinden. Dies kann indeß um so weniger befremden, da die raͤthselhafte Krank⸗ heit nach ihrer ploͤtzlichen Erscheinung hierselbst sich alsbald in einer Heftigkeit gezeigt hat, die, nach dem Urtheile von Aerzten, welche sie in anderen Orten, namentlich auch in Warschau, zu beobachten Gelegenheit hatten, die dasigen Erfahrungen weit uͤber⸗ steigt. Was die taͤgliche Zahl der Erkrankungen betrifft, so will man im Publikum — vielleicht bloß in Folge der allgemeinen Angst und der Hinneigung zu Uebertreibungen — behaupten, daß solche in der That noch viel groͤßer sey, als die o fiziellen Bulletins sie angeben; ein Gleiches gilt auch von der Ue dey