1832 / 113 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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worden zu seyn, wenigstens aͤußert er nicht mehr so laut seine Ansichten und hat seinen Umgang auf einige Personen beschraͤnkt, die ihrer politischen Gesinnungen wegen in Rom nie verdaͤchtig waren. Inzwischen ist die Bevoͤlkerung selbst in Ankona sehr aufgeregt, und man darf auf Bewegungen gefaßt seyn, wenn

8 nicht vor dem Abzuge der Franzosen der Papst die versprochenen

Beguͤnstigungen bewilligt hat. Taͤglich werden in den abgelege⸗ nen Theilen der Stadt Mordversuche auf Individuen gemacht, die im Geruche des Absolutism oder Jesuitism stehen, und erst unlaͤngst soll ein angesehener Mann bei hellem Tage am Arme seiner Gemahlin erdolcht worden seyn. Die Anleihe, welche der Roͤmische Stuhl bei dem Hause Rothschild gemacht hat, findet

keinen Abgang, und die Regierung befindet sich in der groͤß⸗

benutzten fiskalischen Gebaͤude, 2) die daselbst belege⸗

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ten Geldverlegenheit, da das Haus Rothschild nur unter ge⸗ wissen Bedingungen sich verpflichtet hat, Ratenzahlungen zu

8

Dom Pedro hat vom Bord der Fregatte „Rainha de Por⸗ tugal“ nachstehendes Dekret erlassen:

„Da die Regentschaft mir, vermittelst einer Deputation an meine erhabene Tochter, die Koͤnigin von Portugal, und an mich selbst, vorgestellt hat, daß es sowohl von den Bewohnern der Azo⸗ ren, als von den anderen getreuen Unterthanen Ihrer Mazestaͤt leb⸗ haft venuh wird, daß ich den Theil an den Angelegenheiten Ihrer Majestaͤt uͤbernehmen moͤchte, der mir als Ihrem Vater, Be⸗ schuͤtzer, als Ihrem narcelechen Vormund und als Haupt des er⸗ habenen Hauses Braganza zusteht; und beruͤcksichtigend, daß diese ge⸗ heiligten Unspruͤche und vor Allem das Heil des Staates mir die Pflicht auferlegen, jene billigen Vorstellungen nicht zuruͤckzuweisen, so willige ich zu diesem Zwecke darein, die Autoritaͤt wieder gufzunehmen, welche ich, durch die Umstaͤnde gezwungen, in die Haͤnde der Regentschaft e hatte, und betrachte dieselbe daher von diesem Augenblick an als aufgeloͤst. Ich ertheile den Mitgliedern der Regentschaft fuͤr den Eifer, den sie bei Ausuͤbung der ihnen uͤbertragenen Gewalt an den Tag gelegt haben, meinen Beifall. Ich erklaͤre, daß ich die Autoritaͤt, welche ich wieder aufgenommen habe, so lange behalten werde, bis die legitime -“ Maria's II. in Portugal wiederhergestellt worden ist, und bis die Cortes, welche ich augen⸗ blicklich zusammenberufen werde, entschieden haben, ob es zweck⸗ maͤßig sey, daß ich in der Ausuͤbung der Rechte fortfahre, welche durch den g9ten Artikel der constitutionnellen Charte der Portugie⸗ sischen Monarchie festgesetzt worden sind. Und wenn diese Frage bejahend entschieden wird, so werde ich den Eid leisten, den dieselbe Charte zur Ausuͤbung der permanenten Regentschaft vorschreiht.

ghes) Dom Pedro, Herzog von Braganza. (gegengez.) Marquis von Palmella. Graf von Villa⸗Flor. Joze Antonio Guerreiro.“

8

Potsdam, 19. April. Mit der evangelischen Hof⸗ und Garnison⸗Gemeinde und zur Erbauung derselben wohnten heute des Koͤnigs Majestaͤt mit Ihrem Hause und Gefolge der Feier des heiligen Abendmahls bei und empfingen dasselbe aus der Hand des Bischofs Dr. Eylert und des Predigers Bernhardi.

Berlin, 20. April. Se. Maj. der Koͤnig haben, wie die Konigsberger Zeitung meldet, in huldreicher Erwaͤgung der vieljaͤhrigen und ruͤhmlichen Dienste des bitherigen kommandiren⸗ den Generals des ersten Armee⸗Corps, Herrn General⸗Lieutenants Freiherrn v. Krafft Excellenz, mittelst Allerhoͤchster Kabinets⸗Ordre vom 26sten v. M., denselben seiner bisherigen Dienstverhaͤltnisse entbunden und zum oͤffentlichen Merkmale der Allerhoͤchst beson⸗ deren Zufriedenheit mit dessen Dienstfuͤhrung ihm den Charakter als General der Infanterie beigelegt, auch die gesetzmaͤßige Pen⸗ sion anweisen lassen. Zugleich haben Se. Majestaͤt befohlen, daß Se. Excellenz bis zur Ankunft Ihres Nachfolgers das Kom⸗ mando des Corps fortfuͤhren soll, und hierzu ist mittelst Aller⸗ hoͤchster Kabinets⸗Ordre vom 30sten v. M. der Herr General⸗ Lieutenant v. Natzmer Excellenz, bisheriger Commandeur der 8ten Division, ernannt worden.

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Eh In Paris waren bis zum 11ten April Mittags.. hinzugekommen vom 11ten bis z. 12ten ..

erkrankt, gestorben. 6758 2596 802 317

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““ 1 8 ologische Beobachtung.

Nachgfätt, Abends Nach einmaliger 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

334,4 Par. 335,10 par. Quellwärme 6,4 °R. b 8 0 8 Flußwärme 8,8 °R. 29 Ct. 35 „Ct. Bodenwärme 7,7 °R.

Ausdünstung 1379.

sonnig. heiter. SO. Niederschlag 0.

Meteor

Morgens

188383 6 Uhr.

19. April.

Emn Luftdruck 334,9“ Par. Luftwaͤrme. 3,4 °R. Thaupunkt. 5,2 R. Dunstsaͤttgg. 47 pCt. Wetter.. bheiter. Wolkenzug.

Koͤnigliche Schauspiele.

Sonnabend, 21. April. Im Schauspielhause: Die Groß⸗ mama, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Doppelgaͤnger, Lust⸗ spiel in 4 Abtheilungen. b 8u dieser Vorstellung werden Schauspielhaus⸗Billets, mit „Freitag“ bezeichnet, verkauft.

Wien: Fortunatus

7560 2913

Ueberhaupt...

Sonntag, 22. April. Im Opernhause: Die Stumme von Portici, große Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Auber.

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause: 1) L'oncle rival. 2) La jeune femme colére, comédie en 1 acte. 3) L'oubli, vaudeville en 1 acte. 8

Zu dieser Franzoͤsischen Vorstellung werden Schauspielhaus⸗ Billets, mit „Dienstag“ bezeichnet, verkauft.

Montag, 23. April. Im Opernhause: Der Baͤr und der Bassa, Vaudeville⸗Burleske in 1 Akt. Hierauf: 1) Recitativ und Arie aus der Oper: Das Fraͤulein am See, in Italiaͤni⸗ scher Sprache vorgetragen von Dlle. Fuͤrst, vom Theater der Italiaͤnischen Oper zu Dresden. 2) Ein Mustkstuͤck. 3) Arie aus der Oper: Titus, von Mozart, gesungen von Dlle. Fuͤrst. Und: Aline, Ballet in 3 Abtheilungen.

Im Schauspielhause: Kaiser Friedrich II., Erster Theil, hi⸗ storische Tragoͤdie in 5 Abtheilungen.

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Sonnabend, 21. April. Das Maͤdchen aus der Feenwelt, oder: Der Bauer als Millionair, großes romantisches Original⸗ Zauber⸗Maͤhrchen in 3 Akten, von Ferdinand Raimund; Musik vom Kapellmeister Joseph Drechsler. (Hr. Raimund, aus Wurzel, als vierte Gastrolle.) * Sonntag, April. Die Unbekannte, romantische Oper in 2 Akten, nach dem Italiaͤnischen: La Straniera; Musik von Bellini. Vorher: Gluͤckskind und Ungluͤcksvogel, Lustspiel in 1 Akt, frei nach dem Franzoͤsischen, von L. Angely. 4

Montag, 23. April. Zum erstenmale wiederholt: Der Kar⸗ neval unter der Spree, unzusammenhaͤngendes Auodlibet in 2 Abtheilungen; Musik von verschiedenen Meistern. (Hr. Rai⸗ mund: Herrn von Schneeweiß, Mor, Wastel, Adam Kratzerl und Zetteltraͤger Payp, als fuͤnfte Gastrolle.) (Dlle. Groux, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Hannover, wird in der ersten Ab⸗ theilung eine Scene und Arie aus Rossini's Barbier von Se⸗ villa, und in der zweiten Schweizer⸗Variationen, componirt von Pixis, vortragen. ,

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Neueste Nachrichten.

Paris, 14. April. Bei der Eroͤffnung der gestrigen Siz⸗ zung der Deputirten⸗Kammer waren kaum einige 30 Mitglieder zugegen, unter diesen der General Bertrand, der sich gegen ei⸗ nige seiner Kollegen sehr bitter daruͤber beklagte, daß der Preß⸗ freiheit uͤberall Hindernisse in den Weg gelegt wuͤrden, und daß die Zeitungsschreiber ein Privilegium, fuͤr das sie 20,000 Fr. zu entrichten haͤtten, kaum mehr ausuͤben koͤnnten. Nach der Vor⸗ lesung des Protokolls stattete Herr Martin vor leeren Baͤnken zwei Berichte uͤber die den Farbigen zu bewilligenden buͤrger⸗ lichen und politischen Rechte und uͤber die Kolonial⸗Gesetzgebung im Allgemeinen ab. Der Praͤsident theilte demnaͤchst der Ver⸗ sammlung ein Schreiben mit der Meldung von dem in der ver⸗ flossenen Nacht an der Cholera erfolgten Tode des Deputirten von Metz, Herrn Chédeaux, mit. Nachdem die Deputation, die den Verstorbenen zur Ruhestaͤtte geleiten soll, durch das Loos gewaͤhlt. [worden, mußte die Sitzung wegen Unzulaͤnglichkeit

48.,d dssssd in h ,hs. a. n . db der anwesenden Mitglieder eine geraume Zeit lang u– dirt werden. Auch um 3 Uhr zaͤhlte man im Saaeeeet etwa 200 Deputirte. Nach einer kurzen Berathungd-d den Gesetz⸗Entwurf in Betreff der Uebernahme der Veteril 326 Ff m 1e eg5u Kasse von Seiten des Staats, mußte die Sitzung aufs

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unterbrochen werden. Der Praͤsident machte den Vorschlog selbe auf den folgenden Tag zu verlegen, da aller Wahre lichkeit nach eine Abstimmung unmoͤglich seyn werde. Fe Schonen wies aber darauf hin, daß der gedachte Gesez,

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Sonnabend den 21sten April

Abends

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wurf eine große Menge von Familien interessire, und daß Kammer sich unmoͤglich trennen koͤnne, ohne diesen die ii Unterstuͤtzung gewaͤhrt zu haben. Der Handels⸗Min, sprach die Hoffnung aus, daß die Versammlung am fol

Tage vollzaͤhliger seyn werde, und stimmte sonach fuͤr die

Morgen wird kein Blatt der Staats⸗Zeitung ausgegeben.

legung der Sitzung, indem er zugleich die Ansicht des vo Redners theilte, daß, da die Pensionairs der ehemaligen; ranen⸗Kasse sich mitunter in der groͤßten Duͤrftigkei faͤnden, einige von ihnen sich sogar schon entleibt eine definitive Entscheidung uͤber ihr Schicksal im häc Grade wuͤnschenswerth sey. Mehrere Mitglieder waren; der Meinung, daß die Versammlung am folgenden Tage l unvollzaͤhliger seyn werde. Auf den Antrag des Herrn 52 lessert wurde endlich beschlossen, die Sitzung noch biszg zu suspendiren und mittlerweile an die abwesenden Migz Boten zu senden, um sie dahin zu bewegen, sich in die K zu Berh Das Gesetz uͤber die Veteranen-⸗Kasse, vmf es sich handelt, bezweckt die Ernennung einer Kommisse den Bestand dieser Kasse genau ermitteln und die Inpe der Pensionairs pruͤfen soll, damit, wenn diese als gegräͤmen funden werden, die Pensionen in das große Buch der 6n Schuld eingetragen werden koͤnnen. Auch um 5 Uhr wa Versammlung noch nicht vollzaͤhlig, und die Sitzung wurden halb auf heute vertagt.

Der Moniteur enthaͤlt folgendes von heute fruͤh un datirtes Bulletin uͤber das Befinden des Hrn. C. Perier. Genesung des Hrn. Praͤsidenten des Ministerraths macht Tag die merklichsten Fortschritte; sein Zustand ist so befricdig daß wir es fuͤr unnoͤthig halten, kuͤnftig noch das Gesunze Bulletin mitzutheilen.“ Die von heute fruͤh 7 Uhr da neuesten Nachrichten im Messager des Chambres lauten se uͤbereinstimmend.

Von vorgestern bis gestern Mittag sind 789 Perfsemn der Cholera erkrankt und 313 gestorben.

Der Handels⸗Minister hat durch telegraphische Depesh Nachricht erhalten, daß auch in Cassell (Nord-Devpartm die Cholera ausgebrochen ist.

Die beiden Deputirten des Departements des Häraul,, ren Granier und Renouvier, haben bereits gestern frsht Stadt verlassen. Die Herren Harlé und Duprat wollten On0 . ihre Reise antreten. Hr. Chödeaux, der in der Nacht vom A 3 e j tun g 8⸗ auf den 13ten an der Cholera gestorben ist, wohnte an noch den Berathungen der Kammer bei. Auch Hr. Deln 111“1“

Amtliche Nachrichten. Krieronik des Tages.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Arnsberg ist der Pfarr⸗Amts⸗Kandidat August phulze aus Naumburg als Prediger bei der evangelischen seneinde zu Wartenscheid, Kreises Bochum, und der bisherig⸗ tediger zu Herscheid, August Werckshagen, zum Pfarrer wevangelischen Gemeinde in Kierspe ernannt und bestaͤtigt gden; der Pfarrer Koͤchling zu Anroͤchte ist als Pfarrer nach ddefeld, im Kreise Eslohe, versetzt und der Pfarr⸗Kaplan Dr. hulte zu Arnsberg zum Pfarrer der katholischen Gemeinde bamen, im Kreise Soest, ernannt worden;

zu Erfurt ist die erledigte evangelische Pfarrstelle zu Mar⸗ h und Salomonsborn, im Kreise Erfurt, dem bisherigen Nach⸗ iiags⸗Prediger an der St. Thomas⸗Kirche zu Erfurt, August tiedrich Petri, und die durch Emeritirung des Pfarrers nsenthal erledigte evangelische Pfarrstelle zu Kleinfurra und ürlebben, in der Dioͤces Bleicherode, dem bisherigen Pfarrer mcobi zu Limlingerode verliehen worden;

zu Marienwerder ist zu der erledigten zweiten Pfarr⸗ le in Riesenburg der bisherige Prediger Franz Leyde von m Magistrat daselbst gewaͤhlt und landesherrlich bestaͤtigt wor⸗ n; die durch den Tod des Pfarrers Machorski erledigte ka⸗ vische Pfarrstelle zu Kalwe ist durch den Kommendarius Jo⸗ ph v. Posorski und die durch die Versetzung des Pfarrers danholomeaͤus Majorowicz erledigte katholische Pfarrstelle zu mabk durch den Kommendarius Jakob besetzt worden.

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1

Nachrichte

Golabiewski wie⸗

Aus land. Frankreich.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 13. April. Nachtrag.) Auf den Vorschlag des Praͤsidenten wurde (wie reits gestern erwaͤhnt) diese Sitzung, wegen Unzulaͤnglichkeit r anwesenden Mitglieder, von 3 ½ bis 5 Uhr suspendirt. Waͤh⸗ id dieser Zeit blieben nur sehr wenige Deputirte im Saale; ige begaben sich in die Nebenzimmer, andere machten einen inziergang nach den Tuilerieen, noch andere entfernten sich ganz gar. Nur eine geringe Zahl fand sich bei der Wiedereroͤff⸗ ing der Sitzung um 5 Uhr wieder ein. Herr Girod, der mitt⸗ tweile den Praͤsidenten⸗Stuhl nicht verlassen hatte, erinnerte bt daran, daß es 5 Uhr sey, daß jedoch inzwischen die Ver⸗ zmmlung, statt zahlreicher zu werden, vielmehr betraͤchtlich ab⸗ tnonmen habe, denn waͤhrend vorher etwa 200 Mitglieder zu⸗ igen gewesen, belaufe sich jetzt die Zahl derselben nur auf 105; ter diesen Umstaͤnden koͤnne er nur den Vorschlag, den er ewits vor 2 Stunden gemacht habe, daß man naͤmlich eSitzung auf den folgenden Tag verlege, wiederholen. Dem innage einiger Deputirten, daß man den Namensaufruf ver⸗ nase, widersetzte sich der Praͤsident mit dem Bemerken, daß ne solche Maßregel unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden nur sen Nachtheil haben wuͤrde, die Familien derjenigen Deputirten us der Provinz, die der Sitzung nicht beiwohnten, uͤber den Vesundheitszustand derselben besorgt zu machen. Die Versamm⸗

Deputirter von Haͤvre, soll an der herrschenden Seuche .“ derliegen. Der Umstand, daß in neuerer Zeit schon 6 bis putirte an der Cholera theils erkrankt, theils gestorben sim, ohne Zweifel viel dazu beigetragen, daß an den beiden! Tagen die Wahl⸗Kammer mit der Annahme des Budgets

geeilt hat, und daß, sobald diese erfolgt, eine Sitzung nich

zu Stande kommen konnte.

Der Messager und die Gazette melden, daß nach hier eingelaufenen Nachrichten aus London die zweite der Reform⸗Bill am 13ten im Oberhause mit einer Mäe von 8 Stimmen durchgegangen sey. Gagliani's Mese enthaͤlt nur Nachrichten bis zum 12ten aus London.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 96. 90. fne- 96. 90. 3proc. pr. compt. 70. 55. fin cour. 70. 60. Neap. pr. compt. 80. 90. fin cour. 81. 5proc. Span. Rente 57 ½. Sproc. Belg. Anl. 78 ½. Frankfurta. M., 17. April. 87 ¾. Aproc. 77 ½. 77. 2 ⁄Gproc. 45 ¼. 1proc. 20. Bh. Actien 1378. 1376. Part.⸗Obl. 122 ⅞. 122 ¾. Loose zu 10h 175. Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 80 ½. 80. Poln. Loosebäf

Oesterr. 5proc. Metnl..

Redacteur John. Mitredacteur Cottel. Gedruckt bei A. W. Helt

g trennte sich sonach ohne Weiteres, um sich am folgenden

1“

Bekanntmachungen. 1 Bekanntmachung.

Mit Bezug auf unsere Bekanntmachung vom 15. c. wegen Veraͤußerung des im Stendalschen

reise, 1 Meile von Tangermuͤnde, Meile von Sten⸗ dal und 6 Meilen von Magdeburg belegenen Domai⸗ nen⸗Vorwerks Weissewarthe, machen wir hierdurch fer⸗ nerweit bekannt, daß folgende Gegenstaͤnde nunmehr zur Veraͤußerung gestellt werden sollen: 1) die saͤmmt⸗ lichen in Weissewarthe belegenen zum Vorwerke bisher

nen Gaͤrten von 10 Morgen 101 ¶MRuthen, 3) nach⸗ dem durch Separation die naͤheren und bessern Aecker zur Veraͤußerung ausgewiesen worden find, an Aeckern inel. Grundweide 728 Morgen 79 ¶Ruthen, 4) ver⸗ schiedene am Doll⸗Graben belegene Wiesen, worun⸗ ter sich namentlich die auf Boͤlsdorfer Feidmark bele⸗ senen befinden, zum Gesammtflaͤcheninhalte von 1755 Morgen 109 Ruthen. Dafuͤr ist ein Kaufgelder⸗ Minimum von 13,192 Thlr. 19 sgr. 2 pf. ermittelt. Die Veraͤußerungsplaͤne und Bedingungen, welche zur Genehmigung des hohen Finanz⸗Ministerii eingereicht sind, werden vom Anfange kuͤnftigen Monats ab in unserer Registratur und auf dem Vorwerke Weisse⸗ warthe ausliegen. Auf Letzterem wird auch der Liei⸗

Das zu

Regierungs⸗Rath Kuͤhne und zwar

am 19. Mai c., Morgens 9 Uhr, . abgehalten werden, zu welchem Erwerbslustige sich mit der nach den Licitations⸗Bedingungen fuͤr das Gebot

schuldscheinen versehen wollen. Der jetzige Vorwerks⸗

Masdebura, den 30. Mäaͤrz 1832. Kznigl. RNegierung. Abtheilung fuüͤr die Verwaltung der direk⸗ ten Steuern, Domainen und Forsten.

er von Wakenitz auf Doltenhagen ange⸗ is vos dem ehemeligen Satzer, jetzigen

lich einzusehen.

Allgemeiner Anze

Baumann Johann Joachim Leesch in Woͤlgast, dasje⸗ nige Bauerngehoͤft in Boltenhagen cum pertinentüe, welches dieser von seinen Eltern kaͤuflich acqutriret, nebst den Suaten gekauft und darauf angetragen hat, daß alle diejenigen, welche hieran Anspruͤche und For⸗ derungen haben, zu deren Anmeldung aufgefordert wer⸗ den, so werden alle diejenitzen, welche aus irgend ei⸗ nem rechtlichen Grunde an dieses Gehoͤft mit Zubehoͤr und den Saaten, Forderungen und Anspruͤche haben, geladen, daß sie solche entweder den 18 d. M., oder den 2., oder den 19. Mai d. J. Morgens 9 Uhr vor dem hiesigen Koͤnigl. Kreisgerichte anmelden und bewahrheiten, bei Strafe, daß sie sonst damit durch die in diesem letzten Termine zu erlassende Praͤklusiv⸗ Erkenntniß werden ausgeschlossen werden. Datum Greifswald, den 2. April 1832.

(L. sS.) Koͤnigl. Kreisgericht hierselbst

Subhastation in Bruͤssow. Bruͤssow 3 Meilen von Prenzlau belegene, dem Amts⸗Zimmermeister Koosch zugehoͤrige im Bruͤs⸗ sower Hypothekenbuche Band II. Blatt 461 verzeich⸗ nete Grundstuͤck naͤmlich: 1 Wohnhaus vor dem Stet⸗ tiner Thor, 1 Scheune, 2 Staͤlle, 1 Brunnen, 1 Gar⸗ ken⸗ 1 Pohehe Peah 1 882 Pu. b g8 19 tations⸗ i ch den ar nts⸗Rath, Herrn sgr. 3 pf, so Schuldenhalber oͤffentlich verkauft wer⸗ e eeee he Rhatb, 9 den, und die Bietungs⸗Termine dazu sind auf 111ö“ VCV776Ib5.ö.

beide hier in Prenzlau, Wilhelmsstraße Nr. 243 der zu bestellenden Caution von 1000 Thlr. in Staats⸗3. und WE Bietungs⸗Termin aber auf 1 8 n . 8 .

8 ter, Ober⸗Amtmann Casvari ist uͤbrigens von uns in Bruͤssow auf der Justiz⸗Amtsgerichtsstube jedesmal ehceceac worden, den Kauflustigen die zu verkaufen⸗Vormittags um 10 Uhr angesetzt*), wozu wir Bietunge⸗

ünde an Ort und Flustige hierdurch einladen. Die 8 den Gegenstaͤnde a Stelle anweisen zu lassen üage,Amts⸗Registratur, Friedrichsstrahe Nr. 258, is

Prenzlau, den 21. Maͤrz 1832. Koͤnigl. Preuß. Justiz⸗Amt Bruͤssow.

*) Hiernsch is die in Ne. 109 dieses Blattes aufgenom⸗ mene Vetanntmachung zu herichtigen. W

zen, zeige ich an, daß in dem von veiblichen Lehr-Institute die Lectione

ausgegeben wirrdd. Berlin, im April 1832.

eußischen Staa

Mit Bezugnahme auf fruͤhere, von dem Koͤnigl. Provinzial⸗Schul⸗Collegio erlassene Bekanntmachun⸗

vieder beginnen. Eltern, welche diese Anzeige beruͤck⸗ sichtigen, erfahren das Naͤhere bei der Vorsteherin, Fraͤulein Stubbe, im Local der Anstalt, Dorotheen⸗ raße Nr. 17, wo auch der gedruckte Lehr⸗Entwurf

ase um 2 Uhr zunaͤchst mit einigen Bittschriften⸗Berichten zu chaäftigen, sodann aber uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen der Ve⸗ ranen⸗-Kasse abzustimmen. Die Herren Deputirten sollten heiftlich eingeladen werden, sich zu dieser Sitzung moͤglichst zahl⸗ sich einzufinden, um jenen Gegenstand noch vor dem Schlusse te Session zur Erledigung zu bringen.

Paris, 14. April. Der Sardinische Botschafter und der eansch Gesandte hatten gestern Privat⸗Audienzen bei Sr.

ten. lung. gr. 8vo. geh. Preis 2 Thlr. 78 gg⸗. 2te und letzte Abtheilung ist unter der s.

von Grolmann, Dr. J. A., Grundsäht, allgemeinen kathol. und protestan cheurechts, mit steter Ruͤcksicht - neuesten Verhaͤltnisse in Deutstke gr. 8vo. Preis 1 Thlr. 19. sgr.

Byron, Lord, Select works, tains: Childe Harold's pilgrimase-

Schubart. Giaour. The bride of Aby dos. 1 corsair. Lara. The siege of Com

mir geleiteten n am 30. April

9 vol. 2 8

hts France Nouvelle sagt in Bezug auf die obige nenens der Deputirten⸗Kammer: „Nicht ohne schmerzliches Er⸗ nen haben wir in dieser Sitzung die Baͤnke leer und den

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Literarische Anz

L. W. Boths Bühnen -Repert landes, üAr Band. Nr. 27.

De. J. G. F. Eichtedt⸗ 1 Heinrich III. und sein

bearbeitet von Dr. Schiff. Mytholo

ler, Lehrer und Schuͤler. Herausge

Bei A. Ruͤcker, Fischerbruͤcke Nr.

No F., Freiherrn A. von Humboldt.

26. October

Die Taxe selbst ist in der

lin bei Duncker und Humblot, Nr. 20 a), zu haben: b Csrov, Dr. F. W., uüͤber das

des r

So eben erschien bei A. W. Hayn, in Berlin, und ist in allen Buchhandlungen, zu haben:

historisches Drama in 3 Aufzuͤgen nach Alex. Dumas, Preis 10 sgr. der Aegypter, Griechen und Roͤmer, fuͤr Kuͤnst⸗

Wuͤrkert, erstem Diacon in Mittweide. Preis ½ Thlr.

ist fuͤr 10 sgr. durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Beleuchtung des Sendschreibens die Cholera betref- fend des Präsidenten Herrn Dr. Rust an den

stimmung mit mehreren praktischen Aerzten Ber- lins, herausgegeben von Dr. A. Vetter.

Bei H. L. Broͤnner in Frankfurt a. M. sind so dringen werden. eben erschienen und in allen Buchhandlungen (in

misch⸗kathol. Klerus. 1ste Ahthei⸗

S-ExIv . 1 8 - Feun Parisina. Mazeppa. 12mo. in boardg

eigen.

eüldenten genoͤthigt gesehen, bis um 5 Uhr auf seinem Posten d heh. ohne daß die Versammlung vollzaͤhlig geworden waͤre. t en mehrere dringende Gesetze, und namentlich ein Ge⸗ 5 Menschlächkeit, an der Tagesordnung. Es handelte sich 2 er das Loos von 12,000 Menschen zu entscheiden, die hülse e verschmachten muͤssen, wenn man ihnen nicht zu euamnt. Ohne Zweifel war die Session lang und be⸗ ich 8 nach einer Smonatlichen Berathung ist es wohl er⸗ ꝛen S 6ee Mitglieder der Kammer das Beduͤrfniß fuͤhlen, cen An hoß ihrer Familien zuruͤckzukehren und sich ihrer haͤus⸗ e der dgelegenhetten zu widmen. Es giebt indessen Pflichten, gutirte rch das Vertrauen seiner Mitbuͤrger so hoch geehrte sen ae und unter keinerlei Umstaͤnden aus den Augen e mit de⸗ nd vorfüglich soll er bei einem allgemeinen Truͤb⸗ 1 jttheilummr aehen nn eispiele der Hingebung und Beharrlichkeit voran⸗ der Recensent in den Westpreuß. Mittheilung . Haͤtten sich zu der gestrigen Sitzung nur einige Depu⸗ dieselben sagt: t einfatn 4 eingefunden, so wuͤrde das Gesetz in Betreff der Ve— Es waͤre zu wuͤnschen, daß sie, mte glicha eischt, asse, uͤber dessen Nothwendigkeit nur eine Stimme den Kreisen der Erwachsenen wiedertäͤftn⸗ sůüͤtzung niche davaläste ist so beklagenswerth, daß mit einer Un⸗ eignen sich besonders hjeriu⸗ weil man ag eute zu keiner Nassd cee werden kann. Kaͤme es daher auch

ie rein aus der Fuͤlle des Gemuͤth s he ggchts weiten ..: 9S sind, nnd ge Fahge auch wieder zum Be⸗ heechr übris bleiben, Moͤchten die aͤcht Preußischen Gefuͤhle, 0 nnte man he sinse 1“ he id gesäc oͤchten die aͤcht Preußischen Ge * 1 1I. 89 9 eiegecneeeh igt, enag die einst unse⸗ ß nur billigen. Die Pensio

. . 9 1 8 8— Vaterland retteten, nie in dem Herzen un 1 1 ““ kommen erloͤschen; dann wird Preußen, b gluͤcklich sein

So eben ist bei Gerhard in Danzig ane und in allen Buchhandlungen (in Berlin⸗ 5- in der Enslinschen Buchhandlung, Breitetn 23), zu haben:

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tto von Deppen. Gr. 8vo. brosch. Preis 10 sgr. 1 Mit wahrer herzlicher Freude hat der Vel

Druck dieser herrlichen, jedes ehrliche preg an j innig ergreifenden Lieder uͤbernommen. Gägrn einer Anpreisung erlaubt er sich hier anzufun ie

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geben von F. L.

26 erschien und

In Ueberein-

8vo. 88 so wuͤrde dem Handels⸗Minister

als den Mangel eines Gesetzes durch

Franzoͤsischestraße Coͤlibatgesetz

nairs der ehemaligen Civilliste koͤnnen daher ganz ruhig seyn: auch wenn heute die Deputirten sich nicht in hinlaͤnglicher Anzahl mehr einfinden sollten, duͤrfen sie auf die wohlwollenden und huma⸗ nen Gesinnungen der Regierung rechnen.“ Das Journal des Dobats aͤußert uͤber denselben Gegenstand: „Die Kammer verdient wegen ihres gestrigen Betragens weder Lob, noch Tadel, denn sie hat Nichts gethan und konnte Nichts thun, da sie nicht vollzaͤhlig war. Die Saͤumigen allein haben sich Vorwuͤrfe zu machen, und zwar um so mehr, als noch ein hoͤchst dringendes Gesetz im Ruͤckstande war. Mehrere Deputixrte schmeichelten sich, daß ihre Kollegen sich heute zahlreicher einfinden wuͤrden; indessen fuͤrch⸗ ten wir sehr, daß dies eine Taͤuschung ist. Es ist und bleibt entschieden, daß, sobald einmal das Budget votirt wor— den, keine menschliche Gewalt die Deputirten laͤnger zuruͤckhalten kann. Wir bleiben daher auch bei der Behauptung, daß die Cholera an der Eil, womit die Kammer sich auch diesmal trennt, nicht den mindesten Antheil hat. Man mag sich jetzt nicht wun— dern, wenn man in der nachsten Session erfaͤhrt, daß das Mi⸗ nisterium unter eigener Verantwortlichkeit mittelst Koͤniglicher Verordnung dasjenige gethan hat, was die Kammern durch ein Gesetz haͤtten thun sollen, denn unmoͤglich kann die Regierung die Pensionairs der ehemaligen Civilliste Hungers sterben lassen.“

Der Moniteur stellt in einer vergleichenden Uebersicht den Ertrag der indirekten Steuern in den ersten drei Monaten die⸗ ses Jahres mit dem Ertrage derselben in dem entsprechenden Zeitraume der Jahre 1831 und 1830 zusammen; es erhellt dar⸗ aus, daß an indirekten Steuern in dem verflossenen Vierteljahre 129,328,000 Fr. eingegangen sind, welche, mit dem ersten Quar⸗ tal des vorigen Jahres verglichen, eine Mehr⸗Einnahme von 5,047,000 Fr., im Vergleich mit den ersten drei Monaten des Jahres 1830 hingegen einen Ausfall von 10,636,000 Fr. erge⸗ ben; von der letzteren Summe sind indessen 8,100,000 Fr. als eine durch die seit 1831 eingetretene Herabsetzung der Getraͤnk⸗ Steuer veranlaßte Minder⸗Einnahme in Abzug zu bringen, so daß der von dieser speziellen Ursache unabhaͤngige Ausfall in der Einnahme des verfce gen Vierteljahres gegen das Jahr 1830 nur 2,536,000 Fr. betraͤgt. Eine zweite Tabelle fuͤhrt die Vergleichung der Einnahme in den genannten drei Zeitraͤumen durch die einzelnen Monate durch.

Die Regierung hat an der heutigen Boͤrse die Nachricht von der Absendung der Preußischen Ratifications⸗Urkunde zu S Hollaͤndisch-Belgischen Traktate nach London anschlagen assen.

Der General Lamarque, welcher einen starken Cholera⸗An⸗ fall gehabt hat, befindet sich in der Besserung; er versuchte be⸗ reits gestern aufzustehen, fuͤhlte sich aber so schwach, daß er in das Bette zuruͤcksank.

Die Spanischen Aerzte, welche, dem urspruͤnglichen Auf⸗ trage ihrer Regierung gemaͤß, die Cholera in England beobach⸗ ten sollen, sind hier angekommen.

Unter den von vorgestern auf gestern erkrankten 789 Per⸗ sonen sind 468 maͤnnlichen, 321 weiblichen Geschlechts; unter den 313 gestorbenen 192 Mñaͤnner und 121 Frauen. Im Weich⸗ bilde der Hauptstadt sind erkrankt: im Bezirke von Sceaux 125, gestorben 41, im Bezirke von St. Denis erkrankt 102, gestor⸗ ben 22. Der Gesundheits⸗Zustand der Hauptstadt war gestern im Vergleich zu vorgestern, eine geringe Abnahme der Erkran⸗ kungen und der Todesfaͤlle abgerechnet, ganz derselbe. Von den 448 im Hotel⸗Dieu befindlichen Cholera⸗Kranken sind gestern nur 63, also ungefaͤhr ein Achttheil, gestorben, waͤhrend an den fruͤhe⸗ ren Tagen manchmal das Drittheil der Kranken starben. Die Subscriptionen von milden Beitraͤgen beliefen sich fuͤr gestern auf 23,607 Fr. Im Departement der Seine und Marne waren bis zum 12ten 46 Personen erkrankt und 14 gestorben, im Departement der Seine und Oise 311 erkrankt, 113 gestor⸗ ben, in den Departements des Aube und des Loiret 1 erkrankt, im Departement der Oise 64 erkrankt und 22 gestorben; in den Departements der Orne und des Aisne sind einzelne Erkrankungen vorgekommen. In Calais sind seit dem Ausbruch der Cholera 60 Personen erkrankt, 30 gestorben. Durch eine telegraphische Depesche ist der Handels⸗Minister benachrichtigt worden, daß auch in Cassel, Departement des Nordens, die Krankheit ausge⸗ brochen ist.

Herr v. Montbel, der vor seiner Erhebung zum Minister Maire von Toulouse war, hat der dortigen medizinischen Kom⸗ mission von Wien aus eine von den ausgezeichnetsten Aerzten verfaßte Denkschrift uͤber die gegen die Cholera zu treffenden Sanitaͤts⸗Maßregeln uͤbersandt.

Die Baronin von Rothschild hat dem hiesigen israelitischen Konsistorium 2000 Franken zum Ankauf von wollenen Binden, Struͤmpfen und Kleidungsstuͤcken fuͤr die Knaben und Maͤdchen der hiesigen israelitischen Armenschulen uͤbersandt.

Der hiesige Stadt⸗Rath hat außer den von ihm bereits be⸗ willigten 680,000 Fr. fuͤr die Errichtung neuer Cholera⸗Lazarethe, in seiner gestrigen Versammlung abermals 250,000 Fr. fuͤr den⸗ selben Zweck votirt.

Der Moniteur sucht heute die Behauptung der Gazette de France, daß Frankreich die Cholera der Juli⸗Revolution zu verdanken habe, zu widerlegen. Das Raisonnement der Ga⸗ zette, das auf der nach seiner Ansicht irrthuͤmlichen Voraussez⸗ zung von der Kontagiositaͤt der Cholera beruhe, sey auch, wenn man diese Praͤmisse zugebe, unhaltbar. Nach der Ga⸗ be⸗ sollten es die Russischen Truppen seyn, die, durch den Polnischen Krieg aus ihren Asiatischen Kantonnirungen zu⸗ ruͤckgerufen, die Cholera ins Herz des Russischen Reiches gebracht haͤtten; aus den vielen uͤber die Geschichte der Cho⸗ lera seit einem Jahre erschienenen Werken sey aber bekannt, daß sie das erstemal in Rußland im Jahre 1823 und dann in den Jahren 1828 und 1829 wieder erschienen sey, und daß ihr Ausbruch im Juni 1830 an den Ufern der Ostsee begonnen und

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sie dann weiter um sich gegriffen 88 Sechs Monate seyen verflossen, ohne daß die Russischen Truppen ihre Kantonnirungen verlassen haͤtten, und dennoch habe die Krankheit waͤhrend dieser Zeit des Friedens und der Ruhe 29 Gouvernements des Russi⸗ schen Reiches ergriffen. Die Behguptung, daß die Regierung Frankreich habe vor der Cholera bewahren koͤnnen, wie dies von Seiten Chinas und anderer Staaten geschehen, sey falsch, denn China sey von 1822 bis 1824 fuͤrchterlich von der Cholera verheert worden, und die anderen von der Krankheit befreit gebliebenen Laͤn⸗ der haͤtten es gewiß nicht den von ihnen getroffenen Sanitaͤts⸗Maß⸗ regeln zuzuschreiben. Wenn, wie die Gazette behaupte, die Cholera aus England heruͤbergekommen waͤre, so wuͤrde sie sich zuerst an den Punkten der Kuͤste gezeigt haben, wo die Verbindung mit England den wenigsten Beschraͤnkungen durch die Sanitaͤts⸗ Maßregeln unterworfen sey. Dies sey aber durchaus nicht der Fall gewesen, die Cholera sey vielmehr zuerst in Paris ausge⸗ brochen, ohne sich vorher auf einem zwischen der Hauptstadt und England gelegenen Punkte gezeigt zu haben, und erst spaͤter in Calais, wo durch strenge Vorsschts⸗Maßregeln die Verbindung mit England fast ganz unterbrochen gewesen, waͤhrend in Cher⸗ bourg und Haͤvre, wo die Communication mit England viel leichter war, noch jetzt kein Cholerafall vorgekommen sey.

Nach dreimaliger Abstimmung hat die Akademie der In⸗ schriften den Abbé Delarue statt des mit Tode abgegangenen Herzogs v. Montesquiou zu ihrem Mitgliede ernannt.

Der Temps und der National haben Subscriptionen zur Herbeischaffung der Geldstrafe von 12,000 Fr. eroͤffnet, zu denen die Redaction der Tribune vor einigen Tagen von dem hiesigen Assisenhofe verurtheilt wurde.

Das frische Fleisch ist hier bedeutend im Preise gestiegen; der Moniteur sucht das Publikum daruͤber zu beruhigen, in⸗ dem er einerseits die Fastenzeit, in welcher jedes Jahr weniger Schlachtvieh, als den uͤbrigen Cheil des Jahres, in die Haupt⸗ stadt gebracht werde, und andererseits die durch den Ausbruch der Cholera vermehrte Consumtion des frischen Fleisches als die Gruͤnde dieser Erscheinung angiebt. Da das Schlachtvieh, wo⸗ mit Paris verproviantirt werde, aus der Normandie, der Bre⸗ tagne und einigen oͤstlichen Departements komme, so habe sich diesem Uebelstande nicht sogleich abhelfen lassen; indessen seyen bereits bedeutende Transporte nach der Hauptstadt unterweges.

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(SGroßbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 11. April. (Nachtrag.) Bevor die (gestern mitgetheilte Debatte uͤber die zweite Lesung der Reform⸗Bill wieder aufge⸗ nommen wurde, uͤberreichte der Graf v. Roden eine Bittschrift des Geistlichen Sir Harcourt⸗Lees, des bekannten Gegners der Letholeschen Emancipation und der Reform⸗Bill. Der Bittsteller erklaͤrte darin, daß, falls in einer uͤblen Stunde die Bill ungluͤcklicherweise in ein Gesetz verwandelt werden sollte, so wuͤrde dies bei der naͤchsten Parlaments⸗Wahl den Erfolg haben, daß ein Sortiment von Leuten gewaͤhlt wuͤrde, die nicht sowohl Ver⸗ treter des Volkes, sondern eine Art Englischer Radikal Jakobiner und Irlaͤndischer Reform-⸗Papisten genannt werden muͤßten ein Sortiment von Leuten, die mit geringem Vermoͤgen und mit noch geringeren Prinzipien dem besten Theile der Britischen Verfassung wenig oder gar keine Ruͤcksicht schenken wuͤrden. Er (der Bittsteller) muͤsse die Maßregel fuͤr verwerflich erklaͤren, weil sie das Thronfolge⸗ recht der Prinzessin Victoria, das die radikalen und revolutionnairen Reformer vor Allem gern vernichten moͤchten, gefaͤhrden wuͤrde; verwerflich, weil sie die protestantische Kirche umstuͤrzen, die Pairie wegschwemmen, die Monarchie vernichten, eine temporaire Republik hervorrufen und zuletzt mit Anarchie und Mord und Todschlag endigen wuͤrde. Per Graf v. Roden bemerkte, nach⸗ dem er solchergestalt den Inhalt der Bittschrift mitgetheilt hatte: „Ich weiß sehr wohl, daß es unter Euren Herrlichkeiten Viele giebt, die auf die Ansichten des Baronets, dessen Bittschrift uns jetzt vorliegt, kein Gewicht legen; indessen, wenn derselbe auch viel Excentrisches an sich hat, so ist er doch ein scharfer und in⸗ telligenter Beobachter der Ereignisse, und man kann nicht leug— nen, daß ein großer Theil seiner Vorhersagungen in Be⸗ zug auf die katholische Emancipation wirklich eingetroffen ist, und zwar genau so, wie er es prophezeite. Ich empfehle daher die Bittschrift und trage darauf an, daß sie auf die Tafel des Hauses gelegt werde. Dem widersetzte sich Lord Teynham mit der Bemerkung, daß die Bittschrift eine Belei⸗ digung fuͤr das Oberhaus sey. Der Herzog von Sussex sagte, er muͤsse Ihrer Herrlichkeiten anheimstellen, was sie in Bezug auf diese Bittschrift beschließen wollten, doch koͤnne er ich der Bemerkung nicht enthalten, daß es von Seiten eines Bittstel⸗ lers uͤberaus unschicklich sey, sich von dem Oberhause einer sol⸗ chen Sprache zu bedienen. Es sey eine Beleidigung Ihrer Herrlichkeiten, zu sagen, daß die Unterstuͤtzer der Reform⸗Bill Feinde der Thronfolge Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Tochter des Herzogs von Kent seyen. Eine solche Beleidigung koͤnne das Haus nicht unbeachtet hingehen lassen. Lord Ellenb orough verlangte, daß der Secretair des Hauses die ganze Bittschrift dem Hause vorlese. Als dies geschehen war, sagte der Graf v. Rod en, er appellire an Se. Koͤnigl. Hoh. mit der Frage, ob die Bittschrift wirklich eine Anschuldigung der Unterstuͤtzer der Bill enthalte? Was darin ausgesprochen werde, sey nur die Ansicht des Bitt⸗ stellers von den Zwecken einiger Reformisten, und als Britischer Unterthan habe derselbe ein eben so gutes Recht, als der erlauchte Herzog oder irgend ein anderer Unterthan des Koͤnigreiches, seine Meinung zu sagen. Graf Grey bemerkte, er koͤnne die in der Bittschrift enthaltenen Ausdruͤcke nicht billigen, aber wie ungereimt oder, wenn man wolle, toll dieselbe auch waͤre, so sey doch kein Grund vorhanden, sie zu verwerfen. Die in der Bittschrift geaͤußerten Gesinnungen seyen die des Bittsteller sie moͤgen nun richtig oder unrichtig, ungereimt oder toll

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