1832 / 115 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8

8

8* 8 vetur üm

nasßn schin gaz the da1 ed bijnd suee vns, hen e . n 2. g H Ht;8 E, F. . 22 nbhnngsezmk Zä8 e bin g7 lchin Mntz utrAr a81 wsevi Fipts snagelk hirt E 18. s. van 8 ie ek

8 8— 8 nnte. 81 5 as t2aitt 2 mitwirken und als Polichinelle einen grotesken und Stelzen . 8111““ v“ 88 als erste Gastrolle, ausfuͤhren.) . 8 ö EEbbe“ k111“ 8 111“ 11“ 1 8 8888

e Shs geem . At

f n 8 g; . 1öp”“

EEqE1141““ ³ 458:9b S. 42 ½ 11“ n;

11111X1XA“*“ II11“ aez r örderungen fuͤr mehrere Offiziere des 66sten Linien⸗Regimentes mit.

Auch ein Adjutant des Kriegs⸗Ministers ist vor einigen Tagen hier angekommen.

des Kanals von Charleroi noch vor Ende dieses Monats statt⸗ finden werde. Er erklaͤrte zu gleicher Zeit, daß die Herabsetzung des Tonnengeldes auf den Tarif des Kanals von Antoing von der Regierung nicht eher bewilligt werden koͤnne, als bis die Kammer sich daruͤber ausgesprochen habe.

Die hiesigen Zeitungen melden, daß der Koͤnig im Laufe dieser Woche eine Inspections⸗Reise nach der Ost⸗Flandri⸗ schen Graͤnze antreten werde.

Die beiden Feld⸗Batterieen, welche sich in Bruͤssel befinden, Mon⸗Plaisir manoͤvrirt.

14 xuu U

8

Man erwartet taͤglich die Fregatte Bellona, bei der, wie Einige meinen, sich zwei Gabarren befin⸗ den werden. Hier geht das Geruͤcht, die Franzosen wuͤrden die fuͤnf Delegationen der Mark, die Legation Urbino und Pesaro besetzen, die Oesterreicher dagegen die vier Legationen Bologna, Ferrara, Forli und Ravenna. Die Erscheinung eines Kriegs⸗ schiffes in den Gewaͤssern von Cesena veranlaßte den Franzoͤsi⸗ schen General am Freitag Abend, die Brigg „Eclipse“ auf Re⸗

Nicht-Amtliche Cours-Notizen.

. London, 17. April. 38 Cons. 84 ½. Bras. 43 ¾. Dän. 66 ½. Port. 49 ¼. Russ. 9

8,aF, mh me ün 0 I .“ 8

St. Petersburg, 14. April. Hamburg 3 Mon. 9 ½ ½⁄. Silber-Rubel 366 ¼ Kop.

9

Eine Compagnie b“ 8.11411441X4X““““

Hnen gestern bei ontoniere hat eine fliegende Bruͤcke uͤber die Senne geworfen. Seit einigen Tagen sind auch in Bruͤssel unter den niedri⸗ geren Volksklassen Geruͤchte verbreitet worden, daß man die Le⸗ bensmittel und die Brunnen vergiften wolle. Gestern mußte die Polizei mehrere Personen, die man der Giftmischerei be⸗ schuldigte, mit Gewalt aus den Haͤnden des Poͤbels befreien.

Deutschland.

Stuttgart, 18. April. Eine Anzahl von Einwohnern es Oberamts Weinsberg und der Stadt Heilbronn hatten Se. Koͤnigliche Majestaͤt in unmittelbaren Eingaben die Bitte um alsbaldige Einberufung der Staͤnde des Koͤnigreichs vorgetragen. Hierauf ist durch das Ministerium des Innern an die Regie⸗ rung des Neckarkreises ein Erlaß ergangen, worin es heißt: „Da der juͤngste ordentliche Landtag in den ersten Monaten des Jahres 1830 abgehalten worden ist, der Zeitpunkt des naͤchsten ordentlichen Landtags somit nach §. 127 der Verfassungs⸗Urkunde erst mit Anfang des kuͤnftigen Jahres eintritt, auch zu einem außerordentlichen Landtag keine Veranlassung vorliegt, so ist es der bestimmte Entschluß Sr. Koͤnigl. Majestaͤt, die Einberufung der Staͤnde auf den angefuͤhrten, durch den klaren Buchstaben

der Verfassung eben so wohl als durch die ganze Einrichtung

der Staats⸗Verwaltung bezeichneten, Termin erfolgen zu las⸗ sen. Eine Abweichung von dieser verfassungsmaͤßigen Ord⸗ nung koͤnnte dermalen um so weniger stattfinden, da bei den um⸗ fassenden Aufgaben, welche der naͤchste Landtag loͤsen soll, die nothwendigen Vorarbeiten, deren Anordnung auf den verfassungs⸗ maäͤßigen Termin berechnet wurde, die von diesem Termin noch übrig gelassene Frist aufs vollstaͤndigste in Anspruch nehmen.“

Schweiz. Aarau, 14. April. Die Aargauer Zeitung meldet: Taͤglich laufen Berichte ein uͤber die furchtbare Art, wie in Gel⸗ terkinden nach dem Nuͤckzuge der Standes⸗Compagnie gehaust worden ist. Mehrere Fuͤhrer suchten vergeblich dem Sengen,

Zerstoͤren und Pluͤndern zu steuern, keiner konnte sich Gehorsam

verschaffen. Zwei verwundete Soldaten wurden aus den Haͤu⸗ sern geschleppt und niedergemetzelt, zwei Landjaͤger und mehrere Buͤrger schwer verwundet und arg mißhandelt. Beim Wein

wurde einer der wuͤthendsten Revolutionnairs von seinen eigenen Freunden erschossen. Eine schwangere Frau erhielt einen tͤoͤdtlichen Schuß im Augenblick, wo sie eine weiß und rothe

Fahne zum Fenster hinausstecken wollte, zum Zeichen, daß

2

8 wandten sich um Huͤlfe

sie zur Revolutions⸗Partei gehoͤre. Aehnliche aufgepflanzte

Fahnen bei anderen Radikalen deuteten hinlaͤnglich auf den 1 . lich milder Fruͤhlingsluft gewichen, leider hat sich aber auch mit

laͤngst vorbereiteten Plan, dieses Dorf zu uͤberfallen, wozu der Einmarsch unserer Standestruppen nur den Vorwand leihen mußte. Dieses schaͤndliche Ereigniß wird nun eiligst benutzt, um die von aller Huͤlfe entbloͤßten Gemeinden zur Neufreiheit zu bekehren. Den Gelterkindern wird mit gaͤnzlicher Zerstoͤrung ge⸗ droht, wenn sie sich nicht unterwerfen. In Rothenstuh wurde heute fruͤh die Gemeinde versammelt und angezeigt, daß man sich innerhalb einer Stunde fuͤr Liestal erklaͤren muͤsse; wer sich nicht unterschriebe, wuͤrde verzeichnet, damit es ihnen ergehe, wie den Gelterkindern. Etliche Buͤrger fuͤgten sich aus Furcht, andere liefen davon, mehrere protestirten gegen die Verbinduug mit Liestal, als dem Willen der Mehrheit zuwiderlaufend, und

an die Repraͤsentanten. 8

Neapel, 5. April. Uebermorgen wird in der Kapelle des Koͤniglichen Palastes die Vermaͤhlung Ihrer Koͤnigl. Hoh. der Prinzessin Marie Amelie mit dem Spanischen Infanten Don Sebastian Gabriel durch Procuration stattfinden. Waͤh⸗ rend des darauf folgenden Tedeums werden die Forts Salven geben und Abend die Theater und andere oͤffentlichen Orte er⸗ leuchtet seyn. Bei Hofe wird große Gala stattfinden. Ge⸗ stern bekleidete der Koͤnig den Staats⸗ und Haus⸗Minister, Marchese Ruffo, dem von Sr. Katholischen Majestaͤt bei Gele⸗ genheit obiger Vermaͤhlung das goldene Vließ verliehen worden, feierlich mit den Insignien dieses Ordens.

Rom, 7. April. (Allgemeine Zeitung.) In verwi⸗ chener Nacht kam ein Dampfschiff aus Toulon nach einer Fahrt von 60 Stunden in Civitavecchia an. Es brachte die telegra⸗ phische Nachricht vom 2ten d., daß der Courier, welchen der Graf v. St. Aulaire am 24. Maͤrz nach Paris geschickt hatte, daselbst am 30sten angekommen und daß bereits am 31sten die Antwort darauf durch Eilboten nach Rom abgegangen war. Jeden Augenblick also kann diese wichtige, so sehnlichst erwartete Nachricht eintreffen. Das Dampfboot ward nach Civitavecchia gesandt, damit der Franzoͤsische Botschafter nach erhaltenem Cou⸗ rier sogleich im Stande sey, Depeschen auf das schnellste nach Paris urerzubesrdern. Bekanntlich ward der Schiffs⸗Ca⸗ pitain Gallois zuruͤckberufen, um in Frankreich Rechenschaft uͤber sein Verhalten vor Ankona abzulegen. Er hatte Paͤsse erhalten, um uͤber Livorno nach Toulon zu gehen. Er reiste darauf uͤber Bologna nach Livorno, kam aber zum Erstaunen der Behoͤrden ploͤtzlich in Civitavecchia an. Der Kardinal Bernetti beklagte sich schriftlich bei dem Franzoͤsischen Botschafter; die Antwort desselben ward nicht bekannt, wohl aber, daß ein Secretair der Franzoͤsischen Legation auf der Stelle nach Civitavecchia abge⸗

gangen 18

Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt (naͤchst obiger) auch folgende Korrespondenz⸗Mittheilungen:

„Ankona, 8. April. Obgleich wir ohne Regierung sind, gehen doch die Sachen ihren regelmaͤßigen Gang, da die Bevoͤl⸗ kerung sehr fuͤgsamer Art ist. Gestern schien es, man wolle uns blokiren, denn die Paͤpstlichen Truppen in Osimo und Fiumesino

nach Sinigaglia zu ließen die Leute, welche alle Tage Lebensmit⸗

tel nach Ankona zum Verkaufe bringen, nicht passiren. Man kennt den Zweck dieser Maßregel nicht, denn da das Meer frei ist, so kann es nur momentan an etwas fehlen. Die Sache nahm jedoch noch an demselben Tage ein Ende, und heute ist der Markt mit Allem versehen. Im ganzen Kirchenstaate aber verweigert man ziemlich allgemein Paͤsse nach Ankona. Hier herrscht fortdauernd die groͤßte Ruhe, welche von den Personen, die mit der Franzoͤsischen und Italiaͤnischen Fahne, patriotische Hymnen singend, auf den Straßen herumziehen, nicht gestoͤrt wird. Vorige Woche kam der Chef d'etat major des Gene⸗

1 Cubieères in sieben Tagen von Paris an und brachte Be⸗

kognoszirung auszusenden.“ „Von der Italiaͤnischen Graͤnze, 13. April. Graf St. Aulaire hat aus Paris den Auftrag erhalten, den von dem General Cubières zur Verpflegung der Franzoͤsischen Truppen in der Umgebung von Ankona abgeschlossenen Lieferungskontrakt zu annulliren. Auch soll ihm besonders anempfohlen worden seyn, daruͤber zu wachen, daß der Roͤmischen Regierung kein Anlaß zu gegruͤndeten Beschwerden gegeben werde, und daß die Franzoͤsi⸗ schen Befehlshaber sich so betragen, daß man ihnen dieselbe Ge⸗ rechtigkeit wie den Oesterreichischen widerfahren lassen koͤnne. Der Enthusiasmus, mit dem die Franzosen von den unruhigen Einwohnern der Marken empfangen worden, laͤßt allmaͤlig, je laͤn⸗ ger sie in Ankona verweilen, nach; das Volk enttaͤuscht sich und lernt einsehen, daß die sogenannten Befreier nichts Besseres zu bringen haben, als was ihm von seinem rechtmaͤßigen Souve⸗ rain, dem Papste, schon zugesagt wurde, und daß es folglich zu⸗ traͤglich sey, sich ohne Beihuͤlfe von Fremden zu verstaͤndigen, deren nothwendig gewordene Dazwischenkunft doch nur zur Vermehrung seiner Lasten fuͤhren muß. Es waͤre daher nicht unmoͤglich, bald von Deputationen sprechen zu hoͤren, die im Namen der im Auf⸗ stande gewesenen Marken um die Entfernung der fremden Trup⸗ pen zu Rom baͤten, und es soll selbst schon zu Ankona die Rede davon gewesen seyn. Ob diesem Gesuche willfahrt werden kann, so lange nicht fuͤr die Sicherheit der Wiederkehr zum Gehorsam durch die Anwesenheit einer hinreichenden Anzahl zuverlaͤssiger Truppen im Solde der Regierung gesorgt ist, duͤrfte bezweifelt werden, denn die Buͤrger will man aus triftigen Gruͤnden nicht bewaffnen, ob sie gleich, wenigstens vor der Hand, sich dem Mili⸗ tairdienste mit Eifer widmen wuͤrden, um die Ruhe herzustellen. Am 9. April traf Se. Maj. der Koͤnig von Baiern unter dem Namen eines Conte d'Augusta zu Florenz ein und setzte nach kurzem Aufenthalt seine Reise nach Rom fort.“ Tuͤrke Konst antinopel, 26. Maͤrz. Die Pforte uͤberzeugt sich immer mehr von der wirklichen Treulosigkeit Mehmed Ali's und verdoppelt daher ihre Ruͤstungen. St. Jean d'Acre vertheidigt sich noch immer; die Pforte hofft, es werde sich noch lange hal— ten, da es auf ein Jahr verproviantirt seyn soll. Die Arbeiten an der Marine werden dennoch hier eifrig fortgesetzt. Hinsicht⸗ lich der Graͤnz⸗Bestimmung mit Griechenland ist von Seiten der Pforte noch eine Resolution erfolgt. In Tarsus haben am 19. Febr. wegen der dort herrschenden Getreidetheurung tumul⸗ tuarische Auftritte stattgefunden, wobei mehrere Fraͤnkische Ma⸗ gazine gepluͤndert wurden. Das furchtbare Unwetter ist end⸗

7

J Berlin, 23. April.

aäan d Am 18. d. M. in der Fruͤhe traf Se.

8 *

vʒ“

In London erkrankten am 14. u. 15. April 34 Personen, starben 11,

. 8 16. II 3 1 7, genasen 17. Im Ganzen erkrankten seit Ausbruch der Cholera 2534 Perso⸗ nen und starben 1328. Die Gesammt⸗Zahl der am 16ten aus allen Staͤdten, wo die Cholera herrscht, angemeldeten Er⸗ krankungen belaͤuft sich auf 75, die der Gestorbenen auf 35 und die der Genesenen auf 39.

Die Ofner und Pesther Zeitung meldet: „Laut ein⸗ gegangenen Nachrichten bis zum 12ten d. M. waren bis dahin in Ungarn in Jurisdictionen, in 4965 Ortschaften, 538,339 Personen von der Cholera befallen worden. Davon sind gene⸗ sen 298,541, gestorben 237,408, in der Kur verblieben 2390. Die Krankheit hat nun uͤberall im Lande aufgehoͤrt; da aber von sieben Jurisdictionen noch nicht die Schlußberichte einge⸗ laufen sind, so konnte hier die letztgenannte Rubrik nicht weg⸗ gelassen werden.“

Meteorologische Beobachtung. 1832 Morgens V Rachmitt. Abends Nach einmaliger 22. Anril. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. vevmun.

Luftdruck.. (338,9“ par. 331,0“ Par. 338/8“ Par. Luftwaͤrme.] 2,7 °R. V 9,72 KR. 6,1 ° R.

Thaupunkt. + 2,3 °R. + 1,3 °R. 0,2 °R. Dunstsaͤttgg. 96 pCt. 50 vCt. 59 vCt.

Wetter. .. truͤbe. sonnig. halbheiter. Wind NW. NW. NW. Wolkenzug. -— MNW.

Quellwärme 6,6 °R. Flußwärme 9,0 °R. Bodenwärme 7,6 °R. Ausdünstung 900. Niederschlag 0.

. 1

Koͤnigliche Schauspiele.

Dienstag, 24. April. Im Opernhause: Joconde, komische Oper in 3 Abtheilungen, mit Solotanz.

Im Schauspielhause. Pour la cinquième représentation de Mr. Géniès: 1) Le diplomate, vaudeville en 2 actes. 2) La seconde représentation de: Pigmalion, scène tragique et ly- rique. 3) Zo6, vaudeville en 1 acte. (Mr. Géniès remplira le réêle de Chavigny, et dans la seconde celui de Pigmalion.)

Mittwoch, 25. April. Im Schauspielhause. Zum ersten⸗ male: Die Heiraths⸗Kontrakte, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Donna Diana, Lustspiel in 3 Abtheilungen.

Die zu den Gast⸗Darstellungen der Dlle. Marie Taglioni aus Paris bereits eingegangenen Meldungen um Billets, so wie die noch eingehenden, sollen, so weit der Raum dies gestattet, beruͤcksichtigt werden.

““

Konigstaͤ dtisches Theater. Dienstag, 24. April. Fra Diavolo, oder: Das Wirthshaus zu Terracina, komische Oper in 3 Akten; Musik von Auber.

(Dlle. Groux, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Hannover: Zerlina, als Gastrolle.)

Mittwoch, 25. April. Doktor Faust's Vetter, burlesker Fastnachts⸗Galimathias in 3 Akten. (Hr. Carelle, Schuͤler Ma⸗

zuries, vom Theater Porte St. Martin zu Paris, wird hierin

Eintritt derselben wieder die Pest in unserer Stadt gezeigt.

Koͤnigl. Hoh. der Prinz Albrecht in Duͤsseldorf ein und setzte nach kurzem Verweilen die Reise nach dem Haag fort. 8

pfandbriefe 85 ¼.

5 ½% Met. Obl. 122 ¾

Warsch au, 18. April. . Part.-Obl. 332. Russ. Assign. 179 ⅛% Wien, 18. April. 1

do. 77 7c. Loose zu 100 Fl. 174 .„

711 90 87 9. 48

Neueste Nachrichten.

Pari

Pairs⸗Kammer legte der Handels⸗Minister

6, 17. April. In der, gestrigen Sitzum

die hi

Gesetz⸗Entwuͤrfe wegen der Bewilligung einer Summe 3,500,000 Fr. zur Unterstuͤtzung der fremden Fluͤchtlinge, den Gesetz⸗Entwurf wegen eines Zuschusses von 1 M. den geheimen Ausgaben des laufenden Jahres, den Gestz⸗

wurf wegen

der Suspendirung der Munizipal⸗Wahlen i

westlichen und suͤdlichen Departements, endlich den Gestt,

wurf wegen

der Anlegung eines mit der Garonne gleichian

den Kanals vor. Der Großsiegelbewahrer seinerseits bas den Gesetz⸗Entwurf wegen des eventuellen Erlasses der Stenk

und der

Einregistrirungs⸗Gebuͤhren fuͤr Naturalisat

Patente und Dispensen und der Finanz⸗Minister

Einnahme⸗Budget fuͤr 1832 ein.

Letzteres wurde einer

den Herzogen v. Bassano, v. Brissac und Decazes, den Gm v. Haubersaͤert, Mollien und Roy und dem Baron Portal bese den Kommission uͤberwiesen. Nachdem noch der See⸗Mihs das von der Deputirten⸗Kammer neuerdings veraͤnderte ge uͤber das Avancement bei der Marine mitgetheilt hatte, ze tete der Graf Emériau uͤber die beiden Gesetz⸗Entwuͤrfe

des Wall⸗ und Stockfischfanges, die mit 83 gegen 2 Sth

durchgingen.

Einen anderen Bericht uͤber den beabsichtigten

von drei neuen Kranken⸗Saͤlen und einem anatomischen 8 an der hiesigen medizinischen Schule erstattete der Graft.

juinais.

Der obige Gesetz-Entwurf uͤber das Avancement

der Marine wurde sodann, nachdem der Ate Artikel in der; der Deputirten⸗Kammer beliebten Abfassung angenommen!

den, mit 84 gegen 3 Stimmen genehmigt.

Der Herzog

Crillon und der Graf von Cessac berichteten sodam! uͤber verschiedene Gesetz⸗Entwuͤrfe von oͤrtlichem Intereste

wie der Herzog

Ausfuͤhrung

v. Bassano uͤber den Gesetz⸗Entwurf we der Rheinschifffahrts⸗Convention.

Seitdem der Moniteur die Zahl der an der Choleng Erkrankten nicht mehr angiebt, laͤßt sich durchaus nichts zu

laͤssiges daruͤber melden; jedenfalls ist dieselbe immer noch

7

stark; auch scheint es, daß bisher bei weitem nicht alle Chah Faͤlle dem Publikum mitgetheilt worden sind; eben so ergicht aus dem im vorgestrigen Blatte des Moniteurs erschienenche lichen Bulletin, daß die bis jetzt als gestorben angemeldan dividuen nur solche waren, die in den oͤffentlichen Anstalten!

Tode abgegangen sind.

Die Gesammtzahl der in den erstn n

zehn Tagen des laufenden Monats hierselbst an der Cholen storbenen Personen laͤßt sich mindestens auf 8000 annehmen,, betruͤge hiernach das Achtfache der gewoͤhnlichen Sterblitte

Vom 13ten

auf den 14ten sollen 806, vom 14ten auf den lit

6632 und vom 15ten auf den 16ten 500 gestorben seyn. MA. sen lassen sich freilich diese Zahlen⸗Angaben durchaus nict .

buͤrgen.

Nur so viel ergiebt sich daraus, daß die Sterbltht

im Abnehmen ist. In der That hat sie seit einigen Tagen

in den Privathaͤusern Verstorbenen

nachgelassen. Unter den nelerde

befinden sich der Fuͤrst Maurocordato u

Herr von la Pommeraye, Deputirter von Caen. Der M gel an Aerzten macht sich immer noch sehr fuͤhlbar. Die m sehensten Haͤuser muͤssen oft Stunden lang auf Huͤlfe wam und mehr als ein Kranker ist, bloß aus diesem Grunde,

Opfer der Seuche geworden.

An diesem Mangel sind, wmd

stens zum Theil, die reichen Familien mit Schuld, die, a6- die Hauptstadt verließen, um sich auf's Land zu begeben,“ Vorsicht einen Arzt mit sich IG“ um welchen Preis th

immer seyn

mochte. Mit der Gesundheit des Herrn C. M

geht es taͤglich besser; dagegen hat, wie man vernimnt,

Gemahlin, deren Gesundheit schon seit einigen Monata! schwaͤcht war, in der Nacht von vorgestern auf gesten an Cholera⸗Anfall gehabt, den man bisher noch Herrn Periem

schwiegen hat.

Man glaubt, daß Letzterer bei der 6t

Sitzung der beiden Kammern schon wieder weit genug in stellt seyn werde, um derselben in Person beiwohnen 1 nen. In Lyon hatte sich, nach den letzten Nachrichtan dort, die Cholera noch nicht gezeigt, indessen fuͤrchtete man V daß es bei einem Ausbruche derselben Unruhen geben . Einer gestern hier eingegangenen telegraphischen Deyfs folge, hat sich die Cholera in Douai (Departement des Ne

gezeigt.

Der Koͤnigl. Sicilianische Botschafter,

Fuͤrst von Cys

cala, ist gestern fruͤh in seinem Hotel in der Universitaͤttz⸗Emd

der Cholera

giebt die Zahl aller seit dem Erscheinen der Cholera an

Chamzt

Der heutige Messager des m

erlegen.

Krankheit Gestorbenen auf 9 bis 10,000 an; am 10ten A⸗ wo die Seuche am aͤrgsten gewuͤthet habe, seyen 11

nen gestorben.

Auf den Antrag des Kriegs⸗Ministers hat d Verordnung erlassen, wodurch (um den General⸗S. mindern) die General⸗Lieutenants von 65 und die General⸗Majors von 62 Jahren und daruvena, uͤberhaupt auch alle juͤngere Generale, die Kraͤnklichkeits on

er Köͤnig Stab an 28 vldoc Jahren und da 9 daruͤber, o

brechlichkeits halber zum aktiven Dienste untauglich sin, fordert werden, ihre Anspruͤche zur Pensionirung g.

machen.

Aproc. 77 ½.

1378. Part.⸗Obl. 122 ½. G. Loose 54 ⁄. Br.

0. fin 00”

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 96. 90 1 96. 95. 3proc. pr. compt. 70. 50. fin cour. 70. Neap. pr. compt. 87. 25. fin cour. 87. 30. 5proc. perp. 57 ¾. 5proc. Belg. Anl. 78 ½. Frankfurt a. M., 20. April. Oesterr.

Span. 1

zvroc. Metul 5 proc. Meum. 20 Vr. Bank ,1e

lproc. 9. vose zu 100 Fl. 175.

G. 28roc. 45. Loose zu

Redacteur John. Mitredacteur Co ttel. h. Gedruckt hei J. P. 9

alhtet hatten,

iag halten.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius Julius ürl Friedrich Gregorovius ist zum Justiz⸗Kommissarius (Neidenburg bestellt worden. 111“n“

Bekanntmachung.

erung fuͤr das korrespondirende Publikum, und

die Stadtpost⸗Cinrichtung noch gemeinnuͤtziger zu machen, ist goordnet worden, daß bei saͤmmtlichen hier bestehenden Brief⸗ ümmlungen vom 1sten k. M. ab auch weitergehende Franko⸗ heiefe angenommen werden muͤssen. Die Annahme von Franko⸗ orefen muß jedoch vorerst auf solche, welche fuͤr das Inland simmt sind und das Gewicht von 2 Loth nicht uͤberschreiten, scränkt werden. Die Briefsammlungen sind mit der Porto⸗ me versehen worden, in welcher alle im Inlande belegene Post⸗ saaten aufgefuͤhrt stehen. Werden Briefe nach Preußischen feschaften aufgeliefert, wo sich eine Post⸗Anstalt nicht befindet, muß die naͤchstliegende Post⸗Anstalt und in Faͤllen, wo die heiese nach Oertern lauten, deren mehrere unter einem Namen ssiren, die Provinz Seitens des Absenders auf der Adresse merkt werden. Außer dem taxmaͤßigen Brief⸗Porto (Weiter⸗Franko), des⸗ Betrag in Gegenwart des Aufgebers neben der Bemerkung: nn, von dem Briefsammler auf den Brief gesetzt werden „wird fuͤr jeden Brief an Stadt⸗Porto, ohne Ruͤcksicht auf wGewicht des Briefes, ½ Sgr. erhoben. Die Briefsammlungen sind verpflichtet, bei in Franko⸗Briefen auf der Ruͤckseite der uͤber die Annahme zu cheilenden Marke, welche die Nummer der Briefsammlung, n Monat, den Tag und die Zeit der Aufgabe, so wie die uümmer des Registers enthaͤlt, das erhobene Weiter⸗Franko mit utlichen Zahlen zu notiren. Das Publikum wird aufgefordert, diese Marken bei der intiferung von Briefen in der Briefsammlung stets entgegen nehmen und nicht zuruͤckzuweisen, was zur Kontrolle und udnung sehr noͤthig 6 1b Berlin, den 19. April 1832. 8 General⸗Post⸗Amt.

der Annahme

Von den Berliner Brief⸗Post⸗Taxen, nach welchen in den sgen Briefsammlungen vom 1. Mai d. J. ab weitergehende nlirte Briefe angenommen werden, sind im Posthause beim shs, so wie in jeder Briefsammlung, Exemplare à 2 Sgr. haben.

Berlin, den 19. April 1832. Stadt⸗Post⸗Expedition.

Durchgereist: Der Koͤniglich Großbritanische Kabinets⸗ uucer Nixon, von St. Petersburg kommend, uͤber Frank⸗ urt a. M. nach London. 1

E1 qEq6865 ““ hairs⸗Kammer. Sitzung vom 16. April. (Nach⸗ 8ig.) Zur Pruͤfung des in dieser Sitzung vorgelegten Gesetz⸗ mwurfes wegen einsaͤhriger Verlaͤngerung der durch das Gesetz mn 21. Maͤrz v. J. der Regierung eingeraͤumten Befugniß, Municipal⸗Wahlen an denjenigen Orten, wo sie es fuͤr noͤ⸗ iig häͤlt, auszusetzen, wurde sofort eine Kommission ernannt, senoch am Schlusse der Sitzung durch den zum Berichterstat⸗ gewaͤhlten Herzog von Praslin auf die unveraͤnderte An⸗ 1 des Gesetzes antragen ließ. „Wie ungern man auch im⸗ 3 1 aͤußerte dieser, „an die politischen Rechte der Buͤrger Hand asen mag, so kann es doch zuweilen Umstaͤnde geben, die eine he Ausnahme⸗Maßregel unerlaͤßlich machen. Ich mag Sie sict an die unangenehmen Ereignisse mahnen, m. H., die sich Lhen und Westen Frankreichs zugetragen haben; Sie wer⸗ G sch selbst sagen, wie nothwendig es ist, das der Regierung fruͤ⸗ fügestandene Recht, dessen sie sich ohnedies mit so großer Vorsicht 1 söhat, noch auf ein Jahr zu verlaͤngern.“ Es wurde sofort uͤber S.elenden Gesetz⸗Entwurf abgestimmt und derselbe mit 62 ts Stimmen angenommen. Außer den von dem Han⸗ 8* inister eingebrachten beiden Gesetz⸗Entwuͤrfen wegen der egelb Unterstuͤtzung der fremden Fluͤchtlinge, legte der Groß⸗ nficht ewahrer auch noch denjenigen wegen der kuͤnstigen Be⸗ har Prüeng dieser Letzteren, so lange sie im Lande sind, vor. hcfun dieser drei Gesetze wurde eine einzige Kommission neäb . Von fuͤnf Gesetz⸗Entwuͤrfen von oͤrtlichem Interesse, taber der Herzog von Crillon und der Graf von Cessac be⸗ eenbar wurde einer einmuͤthig (mit 83 Stimmen), die Das 8 aber wurden mit 68 gegen 11 Stimmen genehmigt. bebatte Rheinschiff fahrts⸗Gesetz ging ebenfalls ohne irgend eine 9 1 1 Stimmen gegen 1 durch. Schon am folgen⸗ 8* wollte der von der Budgets⸗Kommission een Bericht⸗ V I16 vne. uͤber das Ausgabe⸗Budget Vor⸗ Man glaubt, daß die Session noch im e iiser Woche geschlossen Fenin. ö8 1 .“ 3. ne Der Preußische Gesandte, Freiherr hatte gestern eine 2 neeh 8ehen

ten Se. Majestaͤt den Vorstt im Minister⸗Rathe. und hentige Moniteur enthaͤlt eine vom 5ten d. M. da⸗ V Kriegs⸗Minister kontrasignirte Koͤnigliche Verord⸗ ncecgedurg den GeneratLieutenants von 65 und den Gene⸗ n 92 Dühren und davüber, so wie bevhaupt guch

Mittwoch den 25 sten April

allen juͤngeren Generalen, die sich Gebrechlichkei TvF. Stande sehen, einen aktiven vh. zu beerig een, Aeteen. . ben wird, sich zur Pensionirung zu melden und ihre desfallsigen Anspruͤche geltend zu machen. Der gedachten Verordnung geht ein Immediat⸗Bericht des Marschalls Soult voran, worin die⸗ ser dem Koͤnige auseinandersetzt, wie die von der Kammer be⸗ wirkten Ersparnisse es nothwendig machten, den Generalstab der Armee, der, wie man sich nicht verhehlen koͤnne, allerdings zu zahlreich sey, zu vermindern, d. h. eine Maßregel zu ergreifen, die er unter allen anderen Umstaͤnden als unpolitisch und unbil⸗ lig betrachten wuͤrde. „Die Kaiserl. Regierung“, sagt der Mi⸗ nister, „vererbte der wiederhergestellten Monarchie 20 Marschaͤlle, 225 General⸗Lieutenants und 450 General⸗Majors. Ludwig XVIII. füͤgte diesen noch 37 General⸗Lieutenants und 140 General⸗Ma⸗ jors hinzu, so daß die Zahl der Generale, mit Ausnahme der Marschaͤlle, sich auf 852 belief, nach einigen Jahren aber, und namentlich zu der Zeit der Reorganisation der Armee durch den Marschall Gouvion St. Cyr (wonach der Generalstab nur aus 130 General⸗Lieutenants und 260 General⸗Majors bestehen sollte), bis auf 554 sank. Zur Zeit der letzten Revolution gab es noch 138 General⸗Lieutenants und 285 General⸗Majors. Von diesen wurden 22 General⸗Lieutenants und 59 General⸗Majors auf Re⸗ form⸗Gehalt, dagegen aber 88 General⸗Lieutenants und 136 Ge⸗ neral⸗Majors, die der Parteigeist allein eliminirt hatte, wieder in Aktivitaͤt gesetzt. Außerdem fanden einige nothwendige Be⸗ foͤrderungen statt, und es wurden die in den hundert Tagen ver⸗ liehenen Grade anerkannt, so daß die Generalitaͤt jetzt aus 535 Koͤpfen besteht, naͤmlich 139 aktiven und 62 in der Reserve be⸗ findlichen General⸗Lieutenants und 238 aktiven und 96 in der Reserve befindlichen General, Majors. Durch die Maßregel, die Eurer Majestaͤt ich hiermit in Vorschlag zu bringen mir die Ehre gebe, wird diese Zahl sich bedeutend ermaͤßigen. Vorlaͤufig reichen die mir annoch zu Gebote stehenden Fonds fuͤr die zu pensionirenden Generale aus; doch wird es nothwendig seyn, in der naͤchsten Session von den Kammern einen Zuschuß zu dem Pensions⸗Fonds zu verlangen.“

In dem heutigen Gesundheits⸗Bulletin des Moniteur liest man: „Die Besserung dauert fort, wiewohl sie gestern nicht so bedeutend war, wie vorgestern; 102 genesene Cholera⸗ Kranke haben die Lazarethe verlassen, die staͤrkste Zahl seit dem Ausbruche der Krankheit. Die Anzahl der Todesfaͤlle in den Lazarethen und Armenhausern belief sich gestern auf 211, vorgestern auf 214; in den Privat⸗Wohnungen haben die Todes⸗ faͤlle wahrscheinlich verhaͤltnißmaͤßig mehr abgenommen. Die Sterbelisten sind uͤbrigens auf saͤmmtlichen Mairieen im Gange, und der Bericht des Hrn. Taboureau, worin die Zahl der taͤg⸗ lich an der Cholera Gestorbenen festgestellt ist, wird morgen im Moniteur erscheinen. Der Koͤnig hat das fuͤr sein Haus bestimmte Lazareth auch fuͤr Cholerakranke geoͤffnet und zu diesem Behufe die Zahl der Betten von 36 auf 52 vermehren lassen; zwei Aerzte und zwei Studirende der Medizin sind dabei angestellt. Auch in Neuilly ist auf Befehl des Koͤnigs ein Cholera⸗Lazareth errichtet worden.“ Die durch die Cholera verwaisten armen Kinder werden in dem von Herrn Debelleyme waͤhrend seiner Verwaltung als Polizei⸗ Praͤfekt gestifteten Armenhause untergebracht werden. Die hiesige Sanitaͤts⸗Kommission macht heute bekannt, daß der 10. April derjenige Tag sey, an dem die Cholera am meisten ge⸗ wuͤthet habe, ohne aber eine bestimmte Zahl anzugeben. Der Messager versichert als etwas Positives, daß seit dem Aus⸗ bruche der Krankheit zwischen 9 und 10,000 Menschen gestorben, die letztere Zahl aber nicht uͤberschritten worden sey. Am 10ten, wo die Krankheit am meisten gewuͤthet habe, seyen etwa 1100 gestorben, am 11ten 980, am 12ten 900, am 13ten 850, am 14ten 750 und am 15ten 620; von diesen Zahlen muͤsse man indessen fuͤr jeden Tag 100, als an den gewoͤhnlichen Krankhei⸗ ten Gestorbene, abziehen. Der offizielle Bericht, der morgen im Moniteur erscheinen soll, wird, dem Vernehmen nach, nur 8000 Todte vom Ausbruche der Cholera bis auf den 14ten Mittags bekennen. Die Cholera ist außer den bereits fruͤher angegebenen Departements nun auch in denen des Aisne, der Eure, des Loiret, der Orne, der Sarthe, der Somme und der Yonne ausgebrochen; doch haben sich bisher nur einzelne Faͤlle gezeigt. Einer gestern von Lille einge⸗ gangenen telegraphischen Dipesche zufolge, hat sich weder in Cassel noch in St. Amand ein neuer Cholerafall ereignet; da⸗ gegen ist in Douai ein Individuum erkrankt. Das Ministe⸗ rium hat den Doktor Taschereau und drei seiner Kollegen beauf⸗ tragt, sich nach den noͤrdlichen Departements zu begeben und in allen Staͤdten, wo die Cholera ausgebrochen ist, aͤrztlichen Bei⸗ stand zu leisten. Denselben Auftrag werden andere Aerzte fuͤr die uͤbrigen Departements erhalten, je nachdem die Cholera um sich greift. Der Courrier frangais giebt an, daß die Zahl der hiesigen Todtengraͤber auf 3— 400 vermehrt worden sey, um die Menge der Beerdigungen zu bestreiten. Bis jetzt sind hier drei namhafte Aerzte, naͤmlich die Herren Petit, Le⸗ roux und Fleury, an der Cholera gestorben; an derselben erkrankt sind außerdem die Doktoren Bocquet, Hervé, Roux, Monta⸗ zeau, Cavellié, Hatin, Amussat und Recamier, von denen meh⸗ rere noch in aͤrztlicher Behandlung, andere aber bereits voͤllig hergestellt sind.

Die glaͤnzenden Saͤle der Tuilerieen sind zu einer großen Werkstaͤtte geworden, in welcher die Koͤnigin nur die erste Ar⸗ beiterin ist. Von 6 Uhr Morgens an naͤhen die jungen Prin⸗ zessinnen fuͤr die Armen; die Koͤnigin leitet ihre Arbeiten und geht ihnen mit ihrem Beispiele voran. Dem Geschenke von 6000 wollenen Binden haben J. Maj. 10,000 wollene Decken hinzugefuͤge

er Messager des Chambres ergießt sich heute in bitteren Tadel uͤber die Regierung, daß sie nicht bei Zeiten ge⸗ eignete Maßregeln zur Abwehrung oder doch zur Bekaͤmpfung der Cholera getroffen habe. „Wir ergreifen mt Betruͤbniß die Feder’”, heißt eg in dem hetreffenden Artikel, „um die Sorglo⸗ sigkeit eines Berwastung zu tügen, der wir biesher immer uüßnse⸗

4₰

1832.

„ü Ansmh, om He n 85 II1111“*“

ren Beistand geliehen haben. Die Thatsachen sprechen aber zu laut, als daß wir laͤnger schweigen koͤnnten, ohne uns zu Ver⸗ raͤthern gegen das eigene Land zu machen. Nach dem Gange, den die Cholera genommen, konnte man mit ziemlicher Gewißheit auf das Erscheinen derselben bei uns rechnen. Was fuͤr Vorkehrungen aber sind dagegen getroffen worden? Ist die Stadt gesaͤubert worden? Nein; man hat die neuen Karren zur Fortschaffung des Straßen⸗ Unraths, wodurch die Luft verpestet wurde, erst eingefuͤhrt, nach⸗ dem die Seuche bereits ausgebrochen war. Sind neue Spitaͤler eingerichtet worden? Nein; nichts war fuͤr die Kranken, nichts fuͤr die Genesenden geschehen. Das Uebel wuͤthete in allen Stadtvierteln; es raffte Maͤnner, Weiber, Kinder, erst 18, dann 50, dann 100, dann 500, dann 800 an einem Tage hinweg, ohne daß man auch nur auf Mittel bedacht ge⸗ wesen waͤre, die Leichname zur gehoͤrigen Zeit fortzuschaf⸗ fen und die Stadt vor der Ansteckung zu bewahren. An eine Fuͤhrung von Todtenlisten war vollends nicht zu denken; man gab uns Bulletins, und wir waren gutmuͤthig genug, an die Richtigkeit derselben zu glauben; sie waren aber falsch, und die Angaben des Moniteurs werden sich nach einem Vergleiche mit den Sterbelisten auf das Doppelte und Dreifache stellen. Pa⸗ ris glich acht Tage lang einer belagerten Stadt, in der Jeder⸗ mann dem Kartaͤtschenfeuer ausgesetzt war. Was indessen ver⸗ saͤumt worden, kann noch heute zum Theil wieder eingeholt wer⸗ den; man darf keine Vorsichtsmaßregel verschmaͤhen, keine Aus⸗ gabe scheuen. Die Kammern haben 2 Mill. bewilligt; sie wer⸗ den aber 10, sie werden 20 Mill. hergeben, wenn es Noth thut. Als in den Jahren 1816 und 1817 Frankreich von einer Hun⸗ gersnoth heimgesucht wurde, uͤberschritt Herr Laisné sein Budget um 24 Millionen, ohne daß die Kammern ihn dieser⸗ halb irgend getadelt haͤtten; er erntete vielmehr fuͤr seine Sorg⸗ falt um das Wohl der Buͤrger Lob ein. Auch diesmal handelt es sich um das Heil der Franzosen, und zwar nicht bloß der Pariser. In allen groͤßeren Staͤdten mag man sich daher im Voraus darauf gefaßt machen, daß der 20ste Theil der Einwoh⸗ nerschaft von der Seuche befallen werden wird, und seine Vor⸗ kehrungen danach treffen.“

Der Koͤnigl. Sicilianische Botschafter, Fuͤrst Ruffo Castel⸗ cicala, die Gemahlin des General⸗Lieutenants Barons Delaitre, die Marquise von Etampes, Herr von Schonen der Sohn, Herr Anglade, ein Beamter im Kriegs⸗Ministerium, und Herr Augustin, ein beruͤhmter Miniatur⸗Maler, sind an der Cholera gestorben. Der General Lagarde, Pair und ehemaliger Botschafter in Ma⸗ drid, ist an der Cholera erkrankt; Madame Casimir Périer soll sich bereits außer Gefahr befinden.

Die Gesellschaft „Hilf dir, so wird dir der Himmel helfen“ hat eine statistische Tabelle der Deputirten⸗Kammer nach den politischen Ansichten der Mitglieder derselben angefertigt, wonach 156 Deputirte in der jetzt dem Schlusse nahen Session gegen das Ministerium, 4 bald fuͤr, bald gegen das Ministerium, 33 Deputirte mit legitimistischer Tendenz fuͤr das Ministerium und 227 durchweg fuͤr das Ministerium gestimmt haben. Nicht mit gerechnet sind: Herr Basile, Deputirter des Departements des Goldhuͤgels, der gar nicht in der Kammer gesessen hat, und Herr Berryer, der einzige, der offen im Interesse der vorigen Dynastie opponirte.

Der Capitain Campredon ist vorgestern als Courier mit De⸗ peschen der Ministerien des Krieges und der auswaͤrtigen Ange⸗ legenheiten nach Ankona und Rom abgegangen.

Aus Grenoble wird unterm 12ten gemeldet, daß die An⸗ klage⸗Kammer des dortigen Koͤnigl. Gerichtshofes die Untersu⸗ chung uͤber den Konflikt des 35sten Regiments mit der Einwoh⸗ nerschaft bei den Unruhen des vorigen Monats noch vor dem 20sten d. M. beendigen und dann ihr Urtheil faͤllen wird. Es sind uͤber 200 Zeugen und fast zwei ganze Compagnieen des ge⸗ nannten Regiments vernommen worden.

Waͤhrend aus mehreren westlichen Departements seit einiger Zeit haͤufige Feuersbruͤnste gemeldet werden, fangen diese jetzt auch in den oͤstlichen Departements an; das Dorf Saint⸗Avold bei Metz ist in der Nacht vom 12ten auf den 13ten fast ganz niedergebrannt; 12 Menschen, worunter 4 Soldaten, sind dabei umgekommen. Von Metz aus wurden Spritzen mit Postpferden dahin geschickt. 8

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 13. April. (Nachtrag.) Der Lord⸗Kanzler fuhr in seiner (gestern abgebrochenen) Rede folgendermaßen sac⸗

„Alsdann ist gesagt worden: „„Man blicke nur auf die Kon⸗ stituenten des Unterhauses; man sehe, was sie ihren Repraͤsentanten zu thun befohlen haben; solche Repraͤsentanten, die an Haͤnden und Fuͤßen gebunden sind, sollte man nicht mehr Revpraͤsentanten, son⸗ dern Abgeordnete nennen.““ Ist dem aber so? Ia, ja! von der Opposition.) Nun wohl, wenn dem so ist, wenn sie Abgeordnete sind, so hat das alte von den edlen Lords so sehr gelobte Repraͤ⸗ sentations⸗System sie dazu gemacht. (Großer Beifall von den mi⸗ nisteriellen Baͤnken.) Dieses Abordnen, woruͤber man sich so sehr beklagt hat, ruͤhrt von dem vortrefflichen alten Plan her, den an zutasten einige edle Lords Revolution nennen. Der Einwurf der Delegation koͤnnte wirklich einigen Anschein von Richtigkeit haben, wenn sich ergeben haͤtte, daß nach einem Verlauf von 9 Monaten, waͤhrend welcher Zeit die Repraͤsentanten und ihre Konstituenten ihre Schritte reiflich uͤberlegen und zuruͤcknehmen konnten, die Majo⸗ ritaͤt bei den Abstimmungen kleiner geworden waͤre; da aber im Gegentheil die Majoritaͤt jetzt zugenommen hat, so ist jener Ein⸗ wand gar keiner Beachtung werth. Eine Lieblings⸗Idee des edlen und tapferen Herzoges (von Wellington) ist, daß die Meinung des Volkes zu Gunsten der Reform erst ganz kuͤrzlich entstanden, daß sie im Jahre 1829 und im Anfang des Jahres 1830 noch gar nicht da gewesen und erst aus den Ereignissen, welche in Frankreich im. Monat Juli stattfanden, hervorgegangen sey. Ich versichere dem edlen Herzog, daß dies der groͤßte Irrthum ist, in den ein Mann verfallen kann. Ich bin ganz der Meinung eines meiner edlen Freunde, daß die Moͤglichkeit eines solchen Irrthumes nur in der Thatsache zu suchen ist, daß der edle Kersog bis zum Frieden so 81 n seinem Vaterlande gelevt hat, denn ich din terzeugt, daß⸗

hat d. h bin wenn der edle Herzog, gleich mir, im Lande gelcht hätti, er gesehen