1832 / 117 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 27 Apr 1832 18:00:01 GMT) scan diff

gabe des Moniteur in den der unbesetzt. In den De⸗ partements der Somme, des Var und der Ardennen sind ein⸗ zelne Cholerafälle vorgekommen. Auch in Nantes und in dem Fort von Ham soll die Cholera gusgebrochen und in dem letzte⸗ ren Hr. v. Polignac davon befallen seyn.

Der Moniteur enthaͤlt Felgendes: „Der Vicomte von Chateaubriand hat die Antwort des Praͤfekten des Seine⸗De⸗ partements auf das Schreiben, wodurch er diesem die Uebersen⸗ dung von 12,000 Fr. anzeigte, mit der ihn angeblich die Herzo⸗ gin von Berry beauftragt haben soll, nicht bekannt machen zu duͤrfen geglaubt. Diese Antwort lautet woͤrtlich also: „„Mein Herr! Ich bedaure, die 12,000 Fr., die Sie mir zu uͤbersenden die Ehre beee, im Namen der Stadt Paris nicht annehmen zu koͤnnen. n der Auelle, aus welcher der von Ihnen ange⸗ botene Fonds herfließt, wuͤrde man hinter einer scheinbaren Wohlthat eine politische Combination erblicken, gegen welche die ganze Pariser Einwohnerschaft durch die Zuruͤckweisung desselben pprotestiren wuͤrde. Ich bin u. s. w. den 16. April.

Der Praͤfekt des Seine⸗Departements, Graf v. Bondy.“* Die Gazette d Anjou, welche durch einen Courier die Nachricht von dem Tode des Herrn Périer erhalten haben wollte, ist in Beschlag genommen und der Redacteur gerichtlich belangt worden. Der Gereral Solignac befand sich am 15. d. in Angers, wo er einige Tage bleiben wollte, als am 16. ein Offizier von Nantes mut der Nachricht ankam, das Volk wolle dort die Pressen 88 umi de Lordre, eines im Interesse der vorigen Dynastie revigirten Blattes, zertruͤmmern. Der General reiste sofort dahin ab, um Unruhen zu verhindern. . Durch den Telegraphen ist die Nachricht hier eingegangen, daß der Koͤnigliche Gerichtshof von Grenoble am 17ten d. M. die Entscheidung abgegeben hat, daß gegen keinen der Soldaten des 35ͤsten Regiments wegen ihres Benehmens gegen die Buͤr⸗ ger bei den Grenobler Unruhen vom 11ten, 12ten und 13ten Grund zu einer gerichtlichen Anklage vorhanden sey. Man versichert, General Delort habe bei der Regierung auf die Auf⸗ hebung der Grenobler Rechtsschule angetragen. Hr. Bastide und seine Mitangeklagten sollen vor das Zuchtpolizei⸗Gericht ge⸗ stellt werden. Fuͤnf Grenobler Buͤrger, welche die Auslieferung der Waffen, die ihnen als National⸗Gardisten anvertraut wor⸗ den, verweigert haben, sind zu einer Geldstrafe von 3 Fr. und außerdem dazu verurtheilt worden, die Waffen binnen drei Ta⸗ gen zuruͤckzustellen, widrigenfalls sie auf jede Weise dazu ge⸗ zwungen werden sollen. Von dem bekannten Historiker, Herrn Sismonde de Sis⸗ mondi, ist eine Broschuͤre, betitelt: „Ueber die Hoffnungen und Beduͤrfnisse Italiens“, im hiesigen Buchhandel erschienen. Mit dem letzten Paketboot aus New⸗York ist der vollstaͤn⸗ dige Text des am 4. Juli v. J. in Paris abgeschlossenen und am 2. Febr. d. J. in Washington genehmigten Traktats eingegangen, dessen Hauptbestimmungen folgende sind: 1) Die Franzoͤsische Regierung verpflichtet sich, um sich von allen Anforderungen der Nord⸗Amerikanischen Buͤrger wegen Sequestration, Wegnahme und Zerstoͤrung ihrer Schiffe, Ladungen und anderen Besitzun⸗ gen zu befreien, der Regierung der Vereinigten Staaten die Summe von 25 Millionen Fr. zu erstatten, die in Paris in jaͤhrlichen Terminen von 4,166,666 Fr. ausgezahlt werden sollen. Die erste Zahlung wird ein Jahr nach der Auswechselung der Ratificationen stattfinden. Die Regierung der Vereinigten Staaten macht sich ihrerseits anheischig, 1,500,000 Fr. in jaͤhr⸗ lichen Terminen vom 250,000 Fr. an Frankreich zu zahlen, ebenfalls um sich von allen Anforderungen Franzoͤsischer Buͤrger oder des Koͤnigl. Schatzes zu befreien. 2) Was die Forderun⸗ gen und Anspruͤche der Einwohner der Vereinigten Staaten an Frankreich und umgekehrt betrifft, die von anderer Art sind, als die, deren Beseitigung der gegenwaͤrtige Traktat bezweckt, so versteht es sich von selbst, daß die Buͤrger beider Nationen sich deshalb an die beiderseitigen Regierungen, Behoͤrden u. s. w. wenden und sich dabei den bestehenden Landesgesetzen und oͤrtli⸗ chen Herkommen unterwerfen. 3) Nach geschehener Auswechse⸗ lung der Ratificationen des gegenwaͤrtigen Vertrages duͤrfen Franzoͤsische Weine zum Verbrauche in die Vereinigten Staaten gegen einen Zoll von 6 Cents fuͤr rothen und 10 Cents fuͤr weißen Wein in Faͤssern und von 22 Cents fuͤr Wein in Fla⸗ schen eingefuͤhrt werden. In Folge dieses Vertrages, welcher zehnjaͤhrige Dauer haben soll, tritt die Franzoͤsische Regierung von ihren Forderungen und Anspruͤchen, die sie in Bezug auf die Vollziehung des 8ten Art. des Abtretungs⸗Traktates von Louisiana gemacht hatte, zuruͤck und verpflichtet sich uͤberdies, von der langen Baumwolle, die von Schiffen der Vereinigten Staaten in Frankreich eingefuͤhrt wird, keinen hoͤheren Zoll als von der auf Franzoͤsischen Schiffen eingefuͤhrten zu erheben. Unterzeich⸗ net ist der Vertrag von dem Minister der auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten, Grafen Sebastiani, und von dem Nordamerikanischen Gesandten in Paris, Herrn Rives.

Aus Marseille schreibt man unterm 15ten d. M.: „Mit der Brigg „Railleuse“ sind naͤhere Details uͤber die Einnahme von Bona durch unsere Truppen eingegangen. Ein Jaͤger der bekanntlich aus Einheimischen bestehenden Zoaves hatte sich ge⸗ gen den in Oran kommandirenden General Boyer anheischig ge⸗ macht, mit 25 Freiwilligen Bona einzunehmen. Nachdem der General sich von diesem Tollkuͤhnen naͤhere Aufschluͤsse uͤber die Ausfuͤhrbarkeit eines solchen SeS. hatte geben lassen, sandte er die Fregatte „Bearnaise“, Capitain Freart, mit einer kleinen Anzahl von Truppen unter dem Befehle jenes Zoa⸗ ves ab. or Bona angekommen, setzte die Fregatte die Truppen mit ihrem Fuͤhrer sofort ans Land; dieser ging ohne Weiteres auf die Kassaubah los und bemaͤchtigte sich ihrer ohne Schwertstreich. Die „Bearnaise“ beeilte sich, dem General Boyer davon Nachricht zu geben, der sich an den Gouverneur von Algier, General Savary, wandte und schleu⸗ nige Huͤlfe verlangte, da man befuͤrchten muͤsse, daß die Araber, vom ersten Schrecken erwacht, einen Angriff auf die Kassaubah machen und die geringe Besatzung vernichten moͤchten. Der General. Savary benutzte die Anwesenheit der Fregatte „Bel⸗ lone“, der Brigg „Surprise“ und zweier anderer Schiffe, um ein Bataillon des 4ten Regiments nach Bona zu senden, wel⸗ ches auch bald von der Stadt Besitz nahm. Die Araber haben sich auf die benachbarten Berge zuruͤckgezogen und koͤnnen dort unsere Verbindung mit dem Innern hindern. Gelingt es aber, Konstantine einzunehmen, so wird Bona mit seinem guten Ha⸗ fen ein trefflicher Sammelplatz und Mittelpunkt fuͤr militairische Operationen zwischen Algier und Oran, in deren Mitte es liegt, werden.“

Aus Algier wird vom 1sten d. M. geschrieben: „Seit eini⸗ ger Zeit finden zahlreiche Gesellschaften bei dem Herzoge von Rovigo statt; auch die Mauren kommen hin und spielen Whist, Ecarté, besonders aber Schach; sie scheinen auf die gute Auf⸗

nahme, die ihnen dort zu Theil wird, Werth zu legen. Der aus Konstantine gefluͤchtete Schoik, welcher bei einer dieser Soiréen zugegen war, sagte hoͤflich zu der Gesellschaft, er hoffe, sie auch

seinerseits einmal in Konstantine bewirthen zu koͤnnen. Wir ha⸗ ben hier einen Cirkus nach dem Vorbilde des Pariser, worin Reiter⸗Vorstellungen gegeben werden, und der von den Eingebore⸗ nen, ja selbst von den Maurischen Frauen, stark besucht wird. Die Letzteren sieht man verschleiert in einer Loge mit den Euro⸗ paͤischen Frauen sitzen; wenn sie Erfrischungen zu sich nehmen, so wenden sie sich um, um sich zu entschleiern, und wenn sie dann wieder erscheinen wollen, so helfen ihnen die Europaͤerinnen, den Schleier befestigen; sie sind im Allgemeinen sehr empfaͤnglich fuͤr die Hoͤf⸗ lichkeiten, die man ihnen erweist, und zeigen sich geneigt, sich un⸗ seren Sitten anzunaͤhern. Die Europaͤische Bevoͤlkerung nimmt sehr zu; in der verflossenen Woche sind uͤber 200 Personen bei⸗ derlei Geschlechts von den Balearischen Inseln, aus Sardinien und Malta hier angekommen. Am 6. Maͤrz betrug die hiesige Europaͤische Bevoͤlkerung 3616 Individuen; hir dem 23. Januar hat sie sich um 316 vermehrt. Wenn man 3 bis 4 Stunden in der Runde außerhalb der Linie der Vorposten umherwandert, so findet man treffliche Laͤndereien, aber weder Wohnungen, noch Einwohner. Es scheint jetzt der Augenblick gekommen zu seyn, die Colonisation des Landes zu beginnen. Die Regentschaft Al⸗ gier brachte ehemals 20 Millionen Fr. ein, ohne die Seeraͤuberei und die Tribute zu rechnen. Unser Gewerbfleiß und Handel koͤnnte diese Einnahme noch vermehren.“ . 8821

85 4 4 81/8 1

1111“

83 a ., Werv ßbuitanten und Irland. Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 18. April. Angekuͤndigt wurde von Sir R. Peel ein Antrag zur Ernennung eines besonderen Ausschusses, welcher das Reglement des Hauses und besonders die Bestimmungen hinsichtlich der Ueberreichung von Bittschriften untersuchen soll, und von Herrn Hunt eine Bill wegen einjaͤhriger Suspendi⸗ rung koͤrperlicher Zuͤchtigungen beim Heere. Lord Althorp zeigte an, daß er am 8. Mai auf die Ernennung des Ausschusses zur Untersuchung der Frage, ob der Freibrief der Bank zu erneuern sey, antragen werde. Als darauf derselbe Lord auf die Vertagung des Hauses bis zum 7. Mai antrug, erhob sich Herr C. Fergus⸗ son, um, seiner fruͤheren Ankuͤndigung gemaͤß, die Aufmerksamkeit des Hauses auf den gegenwaͤrtigen politischen Zustand von Polen zu richten. Am 26. Febr., sagte er, habe der Kaiser von Ruß⸗ land ein Manifest erlassen, durch welches die Unabhaͤngigkeit und die Nationalitaͤt des Koͤnigreichs Polen aufgehoben und dieses Land zu einer bloßen Provinz des Kaiserreiches gemacht worden sey. Er gebe dem Hause und ganz Europa zu bedenken, ob der Kaiser von Rußland, nachdem er vom Wiener Kongresse die Souverainetaͤt uͤber Polen unter gewissen Bedingungen erhalten habe, das Recht besitze, die Unabhaͤngigkeit, ja sogar die Existenz dieses Landes nach Gutduͤnken aufzuheben? Ganz Europa sey bei dieser Frage betheiligt. Auf dem Wiener Kongresse habe Lord Castlereagh die Unabhaͤngigkeit Polens vertheidigt, weil es Englands Interesse dringend erheische, Alles zu thun, was in seiner Macht stehe, um die voͤllige Aufhebung der Polnischen Nationalitaͤt zu hindern. (Hoͤrt, hoͤrt!) Talleyrand sey damals Einer Meinung mit Castlereagh gewesen und auch von Seiten des Kaisers Alexander sey ausdruͤcklich die Absicht, das Herzogthum Warschau mit dem Russischen Kaiserreiche zu vereinigen, abgelehnt worden. Nach langer Diskussion sey man in Wien endlich uͤbereingekommen, daß Polen ein Koͤnigreich fuͤr sich bilden, jedoch dem Russischen Scepter unterworfen seyn solle. Der Kaiser Alexander habe dem Lande in einer eigenen Ver⸗ fassung besondere Gerechtsame ertheilt, doch leider sey sein Wille nicht uͤberall von der von ihm eeingesetzten Re⸗ gierung ausgefuͤhrt worden. Dies habe die Insurrection des J. 1830 herbeigefuͤhrt, und in Folge derselben sey jetzt jene Consti⸗ tution voͤllig aufgehoben worden. Mit demselben Rechte haͤtte jedoch Großbritanien dem rebellischen Irland, nachdem es be⸗ zwungen worden, seine Rechte nehmen oder Schottland in eine bloße Provinz verwandeln koͤnnen, nachdem es den Praͤtendenten unterstuͤtzt hatte. England und Frankreich, deren bestaͤndiges Buͤndniß der Redner aufrecht erhalten zu sehen wuͤnschte, haͤtten ein Recht und die Pflicht, hier einzuschreiten. Zwar wuͤn⸗ sche er nicht, daß England in einen Krieg verwickelt werde, doch sollte es Alles, was in seiner Macht stehe, thun, um die Stipu⸗ lation des Wiener Traktates wieder herzustellen. Die Polni⸗ sche Sache duͤrfte sich eben so gut, wie die Griechische und Belgi⸗ sche, zu einer Intervention eignen. England moͤge sich huͤten, daß nicht Rußland seine Hand auch nach Indien ausstrecke. Den Wunsch, es zu thun, hege es unbezweifelt, denn einflußreiche Personen in Rußland haͤtten geaͤußert, daß Rußland eben so gut als England die Indischen Angelegenheiten wuͤrde leiten koͤnnen. Auf einen foͤrmlichen Antrag wolle er nicht dringen, da ein solcher fuͤr jetzt doch unnuͤtz seyn moͤchte, indes⸗ sen habe er es fuͤr seine Pflicht gehalten, diese seine Ansicht hier oͤffentlich an den Tag zu legen. Der Kanzler der Schatzkammer sagte dem Redner einiges Schmeichelhafte in Bezug auf den eben vernommenen Vortrag und bat wegen der Abwesenheit seines edlen Freundes (Lord Palmerston), der heute ein wichtiges Geschaͤft vorhabe, um Entschuldigung. Fuͤr jetzt, fuͤgte er hinzu, sey es unmoͤglich, sich uͤber dasjenige, was die Regierung mit Bezug auf Polen zu thun beabsichtige, aus⸗ fuͤhrlicher auszulassen; denn die Regierung besitze durchaus noch keine amtliche Anzeige von den letzten in Polen vorgefallenen Veraͤnderungen, da ihr vom Russischen Hofe noch keine Mit⸗ theilung uͤber die in Rede stehende Proclamation zugekom⸗ men sey. Er hege daher das Vertrauen, daß das Haus es ihm erlassen werde, fuͤr jetzt uͤber dasjenige sich auszusprechen, was die Regierung in diesem Bezuge beabsichtige. (Hoͤrt, hoͤrt!) Schließlich wolle er bloß noch zur Vertheidigung der Regierung hinzufuͤgen, daß man ihr nicht den Vorwurf machen koͤnne, die Polen zum Beginn oder zur Fortsetzung ihrer letzten Insurrec⸗ tion aufgemuntert zu haben. (Hoͤrt, hoͤrt!) Nachdem nun Sir G. Warrender, Herr Labouchere, Dr. Lushing⸗ ton und Lord Sandon in aͤhnlicher Weise wie Herr Fer⸗ gusson den Wunsch ausgesprochen hatten, daß die Regie⸗ rung in der Polnischen Sache interveniren sollte, bemerkte Herr P. Courtenay, er erlaube sich, an einen Aus⸗ spruch zu erinnern, den Canning bei der Invasion Frank⸗ reichs in Spanien gethan: „Wir sollten“, habe dieser Minister gesagt, „keine maͤchtige Remonstration gegen das Verfahren einer anderen Nation machen, wenn wir nicht Willens sind, dieser Remonstration, falls sie nichts fruchtet, einen Krieg folgen zu lassen.“ So stark auch in England das Mitgefuͤhl fuͤr Polen seyn moͤge, sey doch das Volk nicht geneigt, zur Wiederherstel⸗ lung der Polnischen Nationalitaͤt einen Krieg zu beginnen. Nach den Osterferien wuͤrden hoffentlich die Minister besser sagen koͤn⸗ nen, nicht bloß, was sie bereits gethan haͤtten, sondern auch, was sie noch in dieser Hinsicht zu thun gedaͤchten. Es spra⸗ chen sich demnächst auch noch die Herren Wrangham, Hume,

G. Forbes, Cwart, Shiel und Hunt in aͤhnlicher Weise wie der erste Redner aus, worauf die Debatte ohne Weiteres

8 89

e der auswaͤrtigen Angelegenheiten zusammen, und um 10

beendigt und die Vertagung des Hauses bis zum 7. Mai garders Dom Pedro und seiner Nichte Donna Maria auf die migt wurde. Das Haus ging darauf in einen Ausschuß ne von Portugal bestreitet. Sein Haupt⸗Argument ist, daß Begutachtung der Warburtonschen Bill wegen Erleichterung Pedro die Souverainetaͤt eines Staates angenommen anatomischen Studiums uͤber. Sir Rob. Inglis widerne, der durch den 1sten Artikel seiner Constitution nicht mit sich der Klausel, wonach die Leichen der in Kranken⸗ und Am⸗ dugal verbunden werden koͤnne, und daß er selbst und seine haͤusern Sterbenden, wenn ihre Familien sie nicht reklamzaer nicht allein als Buͤrger, sondern als Prinzen von Bra⸗ dem anatomischen Theater uͤberwiesen werden sollen. Sein maln naturalisirt worden waͤren. Durch verschiedene Artikel je⸗ dement wurde jedoch von 48 gegen 4 Stimmen verworfen. Charte habe er sich verpflichtet, bestaͤndig in Brasilien zu so erging es einigen Amendements des Herrn Hunt, worauf anen; am 15. Juli 1824 habe er seinem erhabenen Vater Bill durch den Ausschuß ging. Das Haus vertagte sich oillig erklaͤrt, daß er keinen Anspruch irgend einer Art an 1 ½ Uhr bis zum 7. Mi. ccaaal mache, daß Koͤnig von Portugal zu seyn unver⸗ aebbböcℳ˙%ͤhh mit den Interessen Brasiliens waͤre. as Grundgesetz tzugals verlange, daß seine Koͤnige keine fremde Prinzen waͤ⸗ und im Lande wohnten. Das Manifest bestreitet ferner, daß mn Pedro, selbst wenn er seinem Vater auf dem Throne ge⸗ twire und den erforderlichen Eid geleistet, das Recht ge— khaͤtte, die Grundgesetze des Koͤnigreiches ohne die Zustim⸗ der Cortes zu veraͤndern. Da aber Dom Pedro durch die undgesetze Portugals und Brasiliens ausdruͤcklich vom Portu⸗ chen Throne ausgeschlossen sey, so koͤnne er keinen Akt als werain von Portugal vollziehen und auch nicht auf eine ne Verzicht leisten, die er niemals besessen habe. Die Ab⸗ kung zu Gunsten der Prinzessin von Grand Para welche eedem selbst eine Brasilianische Prinzessin und deshalb nicht lificirt waͤre sey daher natuͤrlich null und nichtig. Im teren Verlauf des Manifestes wird daran erinnert, wie sich im gigreiche eine starke Partei zu Gunsten Dom Miguels gebildet, in Juli und Oktober 1826 in Tras⸗os⸗Montes und Algar⸗ zum Koͤnige ausgerufen und eine Regentschaft in seinem men eingesetzt habe, an welchen Bewegungen er, damals sich WGien aufhaltend, keinen Antheil genommen habe. Die Euro⸗ chen Maͤchte haͤtten damals eingesehen, daß ein solcher Zu⸗ dder Dinge nicht dauern koͤnne, und haͤtten seine Ruͤckkehr (Portugal fuͤr nothwendig gehalten, in welche er gewilligt ,nachdem er zuvoͤrderst in Wien einen besonderen Vorbe⸗ seiner Rechte aufgesetzt haͤtte.“ Das Manifest erzaͤhlt n die Ruͤckkehr des Prinzen nach Portugal und die Zu⸗ menberufung der Staͤnde, durch welche er zum Koͤnig er⸗ wurde. Nach Briefen von Madeira waren (wie auch gestern be⸗ g unter Lissabon gemeldet wurde) die Verstaͤrkungen, welche Miguel abgesandt, dort angelangt. Andererseits waren zu kbon die gefluͤchteten Kirchenschaͤtze und 800 Pipen Wein von deira angekommen. Nachrichten aus Patras vom 12. Maͤrz melden die An⸗ t des Linienschiffes „Pelikan“, welches zur Beschuͤtzung des tischen und Jonischen Handels waͤhrend der jetzigen Unruhen immt ist. Am 8. sind eine Russische Fregatte und eine Fran⸗ che Kriegsbrigg angekommen, um gemeinschaftlich mit dem elikan“ zum Schutze der Stadt zu agiren. In dem Meer⸗ n von Lepanto haben wieder einige kleinere Fahrzeuge See⸗ bereien begangen. Ps Heute Morgen sind hier Depeschen aus Bengalen vom Dez. und aus Bombay vom 8. Jan. eingegangen, denen dlge die Ostindische Compagnie alle Schiffe, die sie bekommen 8 sieben Monate zu Transporten miethete, um Truppen Bill am 8. Oktober 1831 betrug .. 41 Sänm saehatsag Liescsges öö 18 füͤhren, Die Majoritat am 14. April 1832 für die zweite EE111“ , Ng 1 9 2 den Eingeborenen ausgebrochen seyn soll. . Aus Jamaika sind Zeitungen bis zum 3. Maͤrz einge⸗ 50 Stimmhen. Die gesetzgebende Versammlung war am 28. Febr. zu⸗

London, 20. April. Vorgestern waren Se. Majesti Abhaltung des gewoͤhnlichen Levers von Windsor nach der Hr. stadt gekommen. Der Belgische Gesandte Herr van de P stellte bei diesem Lever den Herrn D. Behr, Belgischen Gei ten in Nord⸗Amerika, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige vor. Pe kehrten Hoͤchstdieselben nach Windsor zuruͤck.

„Wir haben endlich die Freude, anzeigen zu koͤnnen“, der gestrige Courier, „daß die v des Trah vom 15. Nov. wirklich zwischen den Oesterreichischen und ßischen Bevollmaͤchtigten auf der einen und den Britischee Franzoͤsischen Bevollmaͤchtigten auf der anderen Seite ausg selt worden sind. Sie kamen gestern Abend spaͤt im F.

ging die wichtige Handlung vor sich.“

Der Times zufolge, sind die Ratificationen des Hesm chischen und des Preußischen Bevollmaͤchtigten von einigen lichen Erklaͤrungen begleitet gewesen, welche sich zunaͤchst auf Theilung von Luxemburg beziehen, indem Oesterreich und s. ßen, als Mitglieder des Deutschen Bundes, dem betrefte Theile des Traktates nicht unbedingt beitreten zu koͤnnen am ten, bevor nicht der Deutsche Bund, zu dem auch Koͤnig! helm als Groherzog von Luxemburg gehoͤrt, ihn genehmigt Diesen Punkt haͤlt die Times jedoch fuͤr nicht so wesentit einen anderen, nämlich den, daß die Hollaͤnder noch immen Besitz von Antwerpen sind, welcher ihnen, soll der Traktat zogen werden, genommen werden muß. Nun aber sollag die drei unumschraͤnkten Maͤchte des Festlandes weigen feindselige Maßregeln, welche dazu noͤthig erscheinen mit zu willigen.

Nach der Morning⸗Chroniele lautet die dem 8i renz⸗Protokoll hinzugefuͤgte Klausel dahin, daß, wenn Eine weiterhin in Folge von Uebereinkuͤnften zwischen Holland; Belgien modificirt und diese Modificationen von den fuͤnf M ten gutgeheißen werden moͤchten, sie in eine Supplement gebracht werden sollen, die als Theil des Original⸗Traktatz sehen seyn soll.

An unserer gestrigen Boͤrse hat die Nachricht von den tificationen Oesterreichs und Preußens einen sehr guͤnst Eindruck gemacht. Heute am Charfreitage war die Bäis⸗ schlossen.

Nachstehendes ist eine Auseinandersetzung des Untersche vessghen der Abstimmung am 8. Oktober 1831 und der am,

ril 1832: Die Majoritaͤt im Oberhause gegen die zweite Lesum

.„ 22 27⸗ .

engetreten. Der Gouverneur, Lord Belmore, hielt eine he Rede, worin er uͤber die letzten ungluͤcklichen Vorfaͤlle und den jetzigen Zustand der Insel Bericht abstattete. Er gab Hoffnung zu erkennen, daß die Rebellion als beendet betrach⸗ werden koͤnne, und daß die furchtbare Lehre, welche der gan⸗ Sklaven⸗Bevoͤlkerung gegeben worden sey, hinreichen werde,

Die Anti⸗Reformisten gewannen 3 Stimmen, welche bei der ersten Gelegenheit nicht, wohl aber bei der zweiten gestimmt hatten

Die Reformisten verloren 3 Stimmen, welche bei der ersten Gelegenheit, aber nicht bei der zweiten gestimmt hatten

ihen und den Behoͤrden Widerstand zu leisten, zu uͤberzeu⸗ Am Schlusse seines Lee e ht⸗ er ü2 vcfamzalüng daß er von Sr. Majestaͤt Befehl erhalten habe, dem Hause n Vorschlag uͤber die kuͤnftige Sklaven⸗Behandlung vorzu⸗ n, und bedauerte die großen und unvermeidlichen Ausgaben, tcrch die Unterdruͤckung der Rebellion veranlaßt wor⸗

0 . Nach Privatbriefen aus Canton vom 25. Dez. hatte Ca⸗ in Freemantle vom „Challenger“ eine persoͤnliche Unterredung 2 dortigen Gouverneur begehrt, um ihm einen Brief von V eee in welchem derselbe wegen der neulichen Placke⸗ n der Chinesen Vorstellungen macht, persoͤnlich zu 4 er Gouverneur soll die Zusammenkunft mit dem en abgelehnt haben: wenn Etwas vorgefallen sey, moͤge gebraͤuchlich, mit einer Petition ein⸗

Eb Anzahl Stimmen gewann das Ministerium auf foles

eise:

17 Pairs, die fruͤher gegen die Bill gestimmt hatten, si ten jetzt dafuͤr; da jede Stimme fuͤr zwei zaͤhlt, so m dies.. ..a

10 Pairs, welche im Jahre 1831 gegen die Bill waren, stimmten diesesmal gar nicht... . 10. 12 Pairs, welche im vorigen Jahre gar nicht gestimmt hatten, stimmten jetzt fuͤr die Bill. 12 2 56 Stima Der Morning-⸗Herald enthaͤlt Folgendes: „Wemn! ein wenig Hitze und einige Persoͤnlichkeiten von beiden Te bei Seite setzt, so wurde die letzte Debatte im Oberhause dh aus mit einem Grad von Talent gefuͤhrt, das jener Veiste

lung die hoͤchste Ehre macht. Dieses ist eine an sich G

schaͤtzbare Thatsache, aber nicht weniger erfreulich, wenn 8 1

bedenkt, wie sehr man an gewissen Orten geneigt ist, enn⸗ beite, als am Char⸗Freitage, ist kein Cholera⸗Bericht von

liche Aristokratie als eine Anomalie und als eine unnät Gesundheits⸗Behoͤrde ausgegeben worden.

zu verschreien. Was auch der Werth oder Unwerth solchen 1 .

sichten seyn möge, so ist doch eine Sache gewiß: daß waan 1“

tes Talent immer einen uͤberwiegenden Einfluß auf die s

lichen Angelegenheiten der Nationen haben wird und mußzn

die erbliche Pairie in England braucht keine Vernichtung en

fuͤrchten, so lange sie fortfaͤhrt, dem Lande und der Wech g⸗

ben Grad von Talent zu zeigen, den sie bei der letzten Geleg

heit an den Tag gelegt hat.“ A Graf v. Funchal hat unserer Regierung aus Frantan 1 1

er unpaäͤßlich angekommen, seine Beglaubigungs⸗Schreihe

Gesandter der Koͤnigin von Portugal eingesandt. v0 Dem Courier zufolge, hat Dom Pedro in den 7

folgende Streitkraͤfte versammelt. Die Fregatten „Raynsig

Portugal“ 60 Kanonen, „Donna Maria II.“ 54 Kanonen-

Korvetten „Juno“ 18 Kanonen, „Regencia de Portuga

Kanonen. Die Schooner „Ilha Terceira“ 6 Kanonen, 72

16 Kanonen, „Coquet“ 8 Kanonen. Die Brigg 7Sung

12 Kanonen, „Conde de Villaflor“ 18 Kanonen, Libaulgh

Kanonen, „Boa Esperanza“ 12 Kanonen. An Kmuecf

Matrosen befinden sich 1200, an Portugiesischen 800 nn-

Die Truppenzahl wird von geng

Linien⸗Infanterie

echagnie, wie bisher en. Man versprach sich jedoch in Canton viel von der igie der Englischen Behoͤrden. 1

MNiederlande.

Aus dem Haag, 21. April. Se. Koͤnigl. Hoh. der Prinz ha. on Preußen wird nach dem Osterfeste in Herzogen⸗ 1 beß 89 mn aus Fei häerh ws hesthetalech mit Sr. 1N72. de rinzen⸗Feldmarschall einen Thei serer vniingen beschen wicd sch Theil unserer elgische Besatzung von Venloo ist dieser Tage an⸗ ic verstͤrkt worden; ein Theil derselben hat in der Umge⸗ 1 1dcgg Kantonnirungen bezogen. - Poche Fhf rdam, 21. April. Wir hatten waͤhrend verwiche⸗ nspagsen⸗ ig Abwechselung in den Preisen der Hollaͤndischen untro dee⸗ Franzosische sind etwas gestiegen, wozu außer dem ursache 8;. zweite Lesung der Reform⸗Bill zu London 1 Grunde Fher hat. Auch die Englischen Fonds waren aus indischen Effetten doch den meisten influß spuͤrten davon die Svgnische. en der Pariser Boͤrse, naͤmlich Neapolitanische igye. n. allgemein wieder gufkeimende Vertrauen wirkte s Grsechefhav ens sehr guͤnstig und guch in etwas auf G 8 che, Brasilianische und mehrere andere nicht erfubren nur unbedeutende Veraͤnderung. Geld Warke mabl der Cours sich fester auf 4 pCt. stellt. ehen 8 man sich bei dem seltenen Vorkommen von Weizen zur Zahlung von hoͤheren Preisen be⸗

E1

nannten Schiffen. Blatte folgendermaßen angegeben: 2 leichte Infanterie 3010 Mann, Artillerie 780 Mann, Fann eit, nenen 1 8 2950 Mann, Portugiesische Freiwillige, welche sich in Feen Verbr othe und weiße Sorten gingen zu den letzten Coursen gesammelt haben, 690 Mann, ein Englisches Batailunean, sowoht her Bersenag lerhielt sich im Preise; getrockneter 0 1 : ü 9 die Gm.

1200 Offiziere, welche mit 7000 Miliz⸗Soldaten die ee,) In Nr. 37 nen bilden werden, wenn die regulairen Truppen die In 8 . obigen Ne ezetins fär lassen. e Fählt wird, naͤhere Ern 4 Marquis von Re⸗ Die neueste Lissaboner Post bringt Zeitungen von, 8 dem Courier enfn eahghrung. b Die obige Mittheilung b. M. H Miguel in Manifest erlassen (. est noch einmal ausfuͤhrlicher zurr ehalten uns vor, auf das .M. Dom Miguel hat ein Manifest di. Anspruche sistnglischen oder anderefhelicher zuruͤckzukommen, sobald strige Blatt der Staats⸗Zeitung), worin er die ren Blaͤttern erscheint.

sse von der Hoffnungslosigkeit irgend eines Versuches, den

dasselbe

92 v“

ed hzchn 18 WTI 121. 124pfuͤnd. bunten Polnischen Weizen 305. 335 Fl., fuͤr 125 pfuͤnd. rothbunten Koͤnigsberger 315 Fl., fuͤr 124pfuͤnd. neuen weißbunten Maͤrkischen 294 Fl., fuͤr 130pfünd. alten Rheinweizen 335 Fl. bei Kleinigkeiten, fuͤr 130. 132pfüͤnd. Kubankger 272.278 Fl., fuͤr 118. 119pfuͤnd. Preußischen Roggen 188.192 Fl., fuͤr 119pf̃nd. Libauer 178 Fl., fuͤr 116.118. 120pfund. getrockneten 168. 172. 176 Fl.

Bruͤssel, 20. April. In der gestrigen Sitzung der Re⸗

praͤsentanten⸗Kammer wurde die Berathung uͤber das Budget des Ministeriums des Innern zum Schluß gebracht. Heute soll uͤber dasselbe abgestimmt und dann die Kammer auf eine kurze Zeit vertagt werden. Der Belgische Moniteur enthaͤlt nachstehenden Artikel in Bezug auf die Verhaftung des Herrn Thorn: „Eine un⸗ erhoͤrte That ist begangen worden. Mit Hintenansetzung des Voͤlkerrechtes ist ein Mitglied des Senates, ein ho⸗ her oͤffentlicher Beamter, durch eine bewaffnete Bande auf Belgischem Gebiete uͤberfallen und nach dem Gefaͤngnisse von Luxemburg unter Mißhandlungen abgefuͤhrt worden. Die⸗ ser Akt war, wie es scheint, im Voraus uͤberlegt und stand mit einem Plan in Verbindung, zu dem die Luxemburger Civil⸗ Behoͤrden die Hand geboten zu haben scheinen. Als diese Nach⸗ richt nach Bruͤssel kam, wollte die Regierung anfaͤng⸗ lich nicht an eine solche Treulosigkeit glauben und war⸗ tete naͤhere Mittheilungen uͤber diese Angelegenheiten ab, indem sie sich schmeichelte, daß die ersten Berichte we⸗ nigstens uͤbertrieben seyn wuͤrden. Aber zwei Mitglieder der Staͤnde der Provinz Luxemburg haben die erwaͤhnten That⸗ sachen bestaͤtigt. Der Minister der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten hat sich sogleich zu Sr. Majestaͤt begeben, um ihn von diesem Akt der Treulosigkeit in Kenntniß zu setzen und um die Maßregeln zu berathen, die unter diesen Umstaͤnden zu ergrei⸗ fen waͤren. Der Koͤnig hat erachtet, daß die Wuͤrde seiner Regierung und der Nation eine Genugthuung fuͤr diesen ver⸗ haßten Angriff verlange. Den Gesandten Englands und Frank⸗ reichs sind lebhafte Vorstellungen eingereicht worden. Unseren Gesandten in London und Paris sind die Thatsachen mitgetheilt worden, damit sie den Hoͤfen, an denen sie akkreditirt sind, be⸗ richten koͤnnen. Sir Robert Adair hat unverzuͤglich nach dem Haag geschrieben. Es sind sogleich Befehle erlassen wor⸗ den, um der Wiederkehr solcher Ereignisse in der Provinz Luxemburg vorzubeugen. Die Regierung wird bei dieser Gele⸗ genheit mit der Energie und Wuͤrde handeln, die einem Volke geziemen, das seinen Rechten und der Heiligkeit seines Ge⸗ bietes Achtung zu verschaffen weiß. Nachstehendes sind die De⸗ tails, welche uns uͤber die Hinterlist, deren Opfer der Gouver⸗ neur von Luxemburg geworden, zugegangen sind. Seit eini⸗ gen Tagen lauerte eine Abtheilung der Bande des Tornaco, die, was man auch daruͤber gesagt hat, noch immer bewaffnet ist, dem Herrn Thorn in der Umgegend seines Landhauses auf. Ein Elender, der zu dieser Bande gehoͤrt, ein gewisser Langen Janne, hatte geschworen, den Herrn Thorn lebend oder todt nach Luxemburg zu bringen. Dieser Mensch, welcher fruͤher unter unserer Regierung als Jaͤger gedient hatte, kannte die Lokalitaͤten ganz genau, und er wartete auf den guͤnstigen Augenblick, indem er Jagd⸗Partieen in die Umgegend von Schoenfelz machte, wo Herr Thorn am Abend des 15ten ankam. Langen Janne, von neun Accise⸗ Beamten begleitet, streifte um das Schloß herum, als Herr Thorn gegen 5 Uhr Morgens aus demselben heraustrat, um im Garten spazieren zu gehen. Sie hofften, daß er sich nach der Schaͤferei begeben wuͤrde, wo er oft hinzugehen pflegte; aber Herr Thorn kehrte in's Schloß zuruͤck. Sie wuͤrden fuͤr jetzt den Versuch aufgegeben haben, wenn Langen Janne sie nicht dringend aufgefordert haͤtte, eine so gute Gelegenheit nicht vor⸗ uͤbergehen zu lassen. Nach vierstuͤndigem Warten kam Herr Thorn in einem Hohlweg wieder zum Vorschein, und nun schnit⸗ ten sie ihm, auf der Erde kriechend, um nicht gesehen zu werden, den Ruͤckweg ab. Ein gewisser Schaͤfer, vormaliger Douanier, dessen beide Bruͤder sich unter den verhafteten Anhaͤngern Tor⸗ naco's befinden, stuͤrzte auf Herrn Thorn zu und ergriff ihn beim Rockschoß, der ihm in der Hand blieb. Herr Thorn ver⸗ setzte ihm einen heftigen Schlag; aber ein zweiter Raͤuber warf sich auf ihn und brachte ihm bei dem Versuch, ihn zu knebeln, eine Schramme uͤber das ganze Gesicht bei. Zwei Pistolen waren auf Herrn Thorn gerichtet, und man drohte, Feuer zu geben, so wie er den geringsten Laut hoͤren ließe. Hierauf erklaͤrte ihnen Herr Thorn, daß er einsaͤhe, daß der Widerstand unnuͤtz und daß er deshalb bereit sey, ihnen zu folgen. Nachdem die Raͤu⸗ ber ihn geknebelt hatten, fuͤhrten sie ihn auf abgelegenen Fuß⸗ pfaden bis an das aͤußerste Ende des Luxemburger Gemeinde⸗ Waldes, Baschenbusch genannt; drei Maͤnner blieben zur Be⸗ wachung bei ihm, waͤhrend die uͤbrigen voran eilten, um ihren schaͤndlichen Sieg zu verkuͤnden. Bald darauf kamen 8 Gendar⸗ men zu Pferde unter dem Befehle des Capitain Lisnard an und noͤthigten den Gouverneur, in einen Fiaker zu steigen. Auf dem Glacis der Festung angekommen, wurde der Wagen durch den Hollaͤndischen General von Goedecke angehalten, der einen Augenblick hineinstieg. Nach einer kurzen Unterredung eskor⸗ tirten die Gendarmen den ungluͤcklichen Gouverneur nach dem Civil, und Militair⸗Gefaͤngnisse, indem sie durch die Vorstaͤdte Pfaffenthal und Clausen gingen und einen großen Umweg machten, um die obere Staͤdt zu vermeiden. Als er aus dem Wagen stieg, das Gesicht geschwollen, die Augen roth und ent⸗ hndc⸗ die Kleider in Fetzen gerissen, konnte die Menge ihren nwillen nicht zuruͤckhalten; von allen Seiten ertoͤnte der Ruf: Es leben die Belgier! und wurde derselbe nur mit Muͤhe durch das anwesende Militair unterdruͤckt. Man behauptet, daß diese Verhaftung stattgefunden habe, um den Austausch der An⸗ haͤnger Tornacos zu erlangen, welche bei der Niederlage der Bande gefangen genommen wurden.“

Eine Koͤnigl. Verordnung vom gestrigen Tage ermaͤchtigt Herrn Rossignon, Mitglied der Luxemburgischen Staͤnde, waͤh⸗ rend der augenblicklichen Abwesenheit des Herrn Thorn, die Functionen des Gouverneurs jener Provinz zu versehen.

Der Oberst Prisse und Herr van Craen, Adjutant des Kriegs⸗Ministers, sind gestern Nachmittag um 3 Uhr von hier nach Arlon abgereist.

Mettschlanbt.

Muͤnchen, 20. April. (Nuͤrnberger Korrespondent.) Dem Vernehmen nach, duͤrfte Se. Majestaͤt der Koͤnig etwas fruͤher von Italien hierher zuruͤckkehren, als in dem anfaͤnglichen Plane gelegen.

Karlsruhe, 21. April. Heute ist das Programm der Fesvtli se ier Festlichkeiten erschienen, welche uͤbermorgen zur Feier des gluͤck⸗ lich beendigten Wochenbetts Ihrer Koͤnigl. Hoh. der Großher⸗ zogin stattfinden werden. Nach dem vormittaͤgigen Gottes⸗ dienst werden die hiesigen Einwohner sich in Prozession nach dem Großherzogl. Residenz⸗Schlosse begeben und dann durch eine Deputation Ihrer Koͤnigl. Hoh. ihre Gluͤckwuͤnsche, mit

*Wechselhandel war in dieser Woche weni

*† 1u6“ 8 1 6ä1“

enunazheh nzezuch nas unh, nw pnu1939 he s s0d

Ueberreichung einer zur Feier dieses Tages gepraͤgten Denkmuͤnze, darbringen. Nachmittags hat auf dem großen Exercier⸗Platz das Schuͤtzenfest, verbunden mit Volksbelustigungen, statt. †. Ebersdorf, 19. April. Heute Nachmittag nach 4 Uh entschlief allhier in dem Fuͤrstlichen Residenz⸗Schlosse die Durch lauchtigste verwittwete Frau Fuͤrstin, Louise Henriette Reuß, interlassene Gemahlin weil. des Durchlauchtigsten regierenden uͤrsten und Herrn, Herrn 22285 des Ll. Juͤngerer Linie Reuß, Stammes Aeltesten, Graͤfin und Herrin von Plauen, Herrin zu Greiz, Krannichfeld, Gera, Schleiz und Lobenstein ꝛc, geborene Graͤfin von Hoym ꝛc. nach 14taͤgigem Krankenlager. Durch diesen hoͤchstbedauernswuͤrdigen Todesfall wurde das iesige Hochfuͤrstliche Haus, so wie das ganze Land, in die tiefste rauer versetzt. 8 Frankfurt a. M., 22. April. Ueber den Gang de Geschaͤfts in Staats⸗Papieren ist aus den letzten acht Tagen wenig zu melden. Die Notirungen erfuhren nur sehr unbedeutende Schwan kungen, und es wurde auch im Ganzen nicht viel in Fonds gethan Von den auswaͤrtigen Haupt⸗Papier⸗Maͤrkten, namentlich von Wie und Amsterdam, erhielten wir zwar keine weichende Course, abe auch das Bessergehen war so unmerklich, daß es hier nicht nachwir

ken konnte. Bet sonach mangelnder Lebhaftigkeit in den Umsaͤtzen

hielten sich dennoch 5proc. Metalliques, Integralen und Bank⸗Actien zu jeder Boͤrsenstunde begehrt, indem mehrere Kapitalisten auf Pro ““ und von den Spekulanten die con ranten Papiersorten fuͤr den Zinsgenuß auf einen Monat fir, ode auch taͤglich zuruͤckzuziehen, in Depot nahmen. Dadurch entstan einiges Leben im Geschaͤft, besonders an der Boͤrse vom 19. April, wo ansehnliche Posten auf taͤgliche Kuͤndigung laufender Fonds zu Ablieferung angewiesen wurden. Bei Zeitkaͤufen auf fixe Lieferun in einem Monat wird fuͤr Metalliques v. „Ct. weniger, bei solchen aber, wo der Bezieher taͤglich kuͤndigen kann, „Ct. mehr, als pr. comptant, bezahlt. Auf letztere Bedingung wurden im Laufe der Woche Itemlich starke Posten abgeschlossen. Im Praͤmienhandel ging mehr als gewoͤhnlich um; man zahlte 1 8¼8¶ Ct., um 5proc. Meta ultimo Juni d. J. zu 88 haben zu koͤnnen; auf Bank⸗Actien, ultimo Mai zu 1376 zu beziehen, wurden 19 Fl. Praͤmie bewilligt, und auf Integralen Ende Juni à 42 ¾ war 1 ½ Ct. zu haben. Gegen Schluß der Woche erhielt man die Nachricht, daß die zweite Lesung der Reform⸗Bill im Oberhause mit geringer Majoritaͤt durchgegangen sey; guf diese Kunde hin erfuhren jedoch die Fonds, gegen Erwar⸗-⸗ ten, keine Besserung. Am 20. April war, wegen des Feiertages, die Boͤrse geschlossen, und in Privat⸗Geschaͤften blieb es still. Am letz

ten Tage der Woche zeigte sich, in Folge eingegangener Kommissio⸗ nen von auswaͤrts, einige vermehrte Frage nach Metalliques und Bank⸗Actien, worauf denn auch die Notirungen um ein Weniges anzogen. Fuͤr Partigl⸗ und Bethmannische Obligationen konnte man mehr Nehmer als Geber finden. Die Course dieser Effekten blieben jedoch stationgir. Spanische Rente bei Willink hielt sich in steigender Richtung begehrt. Auch Baiersche 4proc. Obligationen waren gesucht. Fuͤr Polnische Loose zeigten sich Kaͤufer; man zahlte sie mit 54 ¾ bis 542 Rthlr. In Preußischen Staats⸗Schuld⸗Schei⸗ nen und Darmstaͤdtischen Obligationen ging nur wenig um. Im Leben. Fuͤr London und

Leipzig in die Messe war Geld da. Alle uͤbrige Devisen blieben mehr offerirt, als begehrt. Diskonto 3 ½ bis 3 ¼ pCt. 8

ItsItn. 1““

Der Oesterreichische Beobachter meldet: „Nachrich⸗

ten aus Bologna vom 15. April zufolge, haben Se. Heilig⸗ keit dem bisherigen Prolegaten von Bologna, Conte Grassi, die von ihm nachgesuchte Entlassung ertheilt und den Conte Scar⸗ selli zum Prolegaten von Bologna, so wie den Cavaliere Pago⸗ lini zum Prolegaten von Ravenna ernannt. Am 13ten ist zu Bologna der Gemeinde⸗Rath installirt worden und hat an diesem Tage seine erste Sitzung gehalten. Er wird unverzuͤg⸗ lich zur Wahl der Ternen fuͤr die Municipalitaͤt, dann zur Wahl der Deputirten beim Provinzial⸗Rathe und zur Besetzung der uͤbrigen Stellen, die in seinen Attributen liegen, schreiten.“ Die Bayerische Staats⸗Zeitung enthaͤlt Nachste⸗ endes: 8

„Von der Italiaͤnischen Graͤnze, 15. April. Alle Nachrichten, die wir aus der Halbinsel erhalten, stimmen dari uͤberein, daß der Ausgang der Unterhandlungen wegen Ankon noch durchaus ungewiß sey und sich wahrscheinlich in die Laͤng ziehen wird. Nur Eine scheint sicher, daß naͤmlich, um Auf⸗ staͤnde in den Legationen zu verhindern, fremde Truppen noͤthig sind, indem die Regierung sich in einer Art von Huͤlflosigkeit befindet und sich nicht uͤberzeugen kann, daß das 19te Jahrhun⸗ dert vre Maßregeln noͤthig mache und die Voͤlker mit den alten Huͤlfsmitteln der Routine nicht mehr regiert werden koͤnnen. Dies duͤrfte das Schlimmste in den Verhaͤlt nissen des Kirchenstaates seyn, daß man wohl Soldaten hinschicken nicht aber der Verwaltung eine Ueberzeugung, wie sie Not thut, enis. kann. Die Italiaͤner sehen aus dem Betrager der Oesterreicher, daß diese sich darauf verstehen, die Ordnune zu erhalten und das Eigenthum zu beschuͤtzen. In unseren Zei ten haben die Franzosen, durch Baͤndigung des Poͤbels, eden falls Beweise gegeben, daß sie nicht die Anarchie mit der Frei heit verwechseln, sondern die Kunst, Ordnung zu handhaben, besitzen. Nur von den eigenen Truppen koͤnnen die ungluͤcklichen Italiaͤner nicht ruͤhmen, daß sie die Ordnung beguͤnstigen. Und doch sind Soldaten, welche diese Bestimmung nicht erfuͤllen, ei⸗ gentlich unnuͤtz und zwecklos. Es ist sonach die einzige Hoff⸗ nung der Italiaͤner, von einer Uebereinkunft zwischen Desterreich die Einfuͤhrung einer haltbaren Ordnung zu er-⸗

arten.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 19. Februar. Im Washington Intel⸗ ligencer liest man Folgendes: „Das offizielle Blatt der Re⸗ gierung (der Globe) faͤhrt fort, den Senat wegen seines hart⸗ naͤckigen Widerstandes gegen die Wuͤnsche des Praͤsidenten anzu⸗ klagen. So nennt es unter Anderem die Verwerfung von Herrn van Burens Ernennung eine Handlung der Gewalt gegen den hoͤchsten Staats⸗Beamten. Die Schmeichler der Koͤnige von England aus dem Hause Stuart nahmen nie so viel willkuͤrliche Gewalt fuͤr dieselben in Anspruch, als es jetzt dieses und andere Or⸗ gane der Verwaltung fuͤr den Praͤsidenten thun. Dem Globe zufolge, gehoͤren die Regierungs⸗Amter dem Praͤsidenten, ihm koͤmmt das unumschraͤnkte Recht zu, sie zu besetzen, denn es wird als eine Gewaltthaͤtigkeit bezeichnet, daß der Senat die Kontrolle daruͤber fuͤhrt; ihm allein steht es auch zu, mit dem Auslande zu unter⸗ handeln; und selbst das Recht der Gesetzgebung wird fuͤr ihn

vindizirt, indem man der unseligen Klausel der Verfassung, welche der vollziehenden Gewalt das Recht des Veto ertheilt, eine schiefe Auslegung giebt. Wenn das Volk der Vereinigten Staaten die Grundlagen und Prinzipien der Revolution schon so vergessen hat, daß es diese Lehren oder deren Verbreiter un⸗ terstuͤtzt, so ist es reif, sich der Willkuͤr eines Despoten zu unterwerfen. Was sagte Jakob I. zu seinem Parlament, als es sich einfallen ließ, daß es einen Theil der Regierung bilde? Er sprach: „„Alle Eure Privilegien sind ein Ausfluß meiner Gunstbewilligung, und ich hoffe, Ihr werdet sie nicht

gegen mich gebrauchen.““ Was sagt uns das Regierungs⸗

ns.