seines militairischen Hauses unterzeichnet.
in einem Alter von hoͤchstens 16 eeen werden in dasselbe zugelassen; sie muͤssen sich zuvor einer Pruͤfung vor einer Kom⸗
* 1
mission unterwerfen, die jaͤhrlich im Oktober besonders zusam⸗ mengesetzt wird und aus einem Marine⸗General, den Examina⸗ 3 .“ Schule und einem Examinator der Ma⸗ rine besteht. „Wenn wir gut unterrichtet sind“, sagt der Temps, „so at der Koͤnig gestern die Verordnung uͤber die Organisation Die General⸗Lieute⸗ nants Durosnel, Delort und Bernard, der General Gourgaud, der Herzog von Choiseul und der Schiffs⸗Hauptmann Latreyte waͤren danach zu Adjutanten des Koͤnigs ernannt, und von den zu ernennenden 16 Ordonnanz⸗Offizieren waͤren die 4 Capitaine v. Mont⸗Guyon, Chabot⸗Latour, v. Courtois und v. la Redorte dem Kronprinzen beigegeben worden.“ — Der Courrier fran⸗ gais will wissen, daß außerdem auch noch der Baron Athalin, der den Grafen Flahault zum Mitbewerber gehabt, zum Groß⸗ marschall des Palastes ernannt werden und daß eine Creation von Ehrendamen stattfinden wuͤrde.
Der Oberst Houdetot ist gestern mit einem Auftrage der Regierung nach Algier und Oran von hier abgegangen.
Der General⸗Lieutenant Randon de Pully, Groß⸗Offizier der Ehren⸗Legion, ist hier, 80 Jahr alt, gestorben.
Dem Temps zufolge, waͤre im Ministerrathe vom vorigen Sonnabend die Frage uͤber die Wiedereroͤffnung der Kirche St. Germain l'Auxerrois eroͤrtert worden; der Graf v. Montalivet, behauptet dieses Blatt, habe mit Waͤrme fuͤr diese Maßregel ge⸗ sprochen, und man sey im Begriff gewesen, zu bestimmen, daß die Kirche geoͤffnet werden solle, als ploͤtzlich ein Bote mit einem Schreiben des Polizei⸗Praͤfekten angelangt sey, worin dieser ge⸗ meldet habe, die Wiedereroͤffnung der Kirche sey das verabredete Signal zu einer Karlistischen Bewegung, und er weise jede Ver⸗ antwortlichkeit fuͤr die ernsten Ereignisse, zu denen diese Maß⸗ regel Anlaß geben koͤnne, von sich; u. sey beschlossen wor⸗ den, die Eroͤffnung der Kirche noch zu suspendiren.
Das Journal des Débats bemerkt in Bezug auf die Spott⸗Musiken, mit welchen einige Deputirte der Centra bei der Ruͤckkehr in ihre Wohnsitze empfangen worden sind: „Man ver⸗ sichert uns, daß ein Deputirter der Majoritaͤt, ein Mann von Verstand und Geist, als er erfuhr, daß man auch ihm eine Sport⸗Musik bei seiner Ruͤckkehr bereite, ein Schreiben verbrei⸗ ten ließ, worin er anzeigte, daß er an dem und dem Tage zu dieser Stunde in der Stadt ankommen werde und die Herren Spott⸗Musikanten davon benachrichtige, damit sie ihn nicht lange warten lassen moͤchten, indem er ihnen seinerseits verspreche, puͤnktlich einzutreffen. Die Wirkung dieses Schreibens war, daß die Spott⸗Musik unterblieb. Dieses Verfahren ist in sol⸗ chem Falle das beste; man muß dergleichen Thorheiten Trotz bie⸗ ten. Spott und Verachtung sind die einzige passende Antwort darauf.“
1 xg Cassationshof hat in seiner gestrigen Sitzung entschie⸗ den, daß Herr Fouquet, Richter beim hiesigen Tribunal erster Instanz, wegen seiner Beitritts⸗Erklaͤrung zu dem politischen Glaubens⸗Bekenntnisse der Gazette de France vor dieses Ge⸗ richt geladen werden soll. Der Großsiegelbewahrer wird bei die⸗
ser feierlichen Session den Vorsitz fuͤhren; ob die Debatten oͤf⸗ fentlich oder 86ghän seyn sollen, ist noch nicht bestimmt.
Jeden⸗ falls wird die Vorladung erst dann erfolgen, wenn die kompe⸗ tenten Gerichte uͤber das Schreiben des Hrn. Fouquet werden
entschieden haben. 18
Im Faubourg St. Germain sind wieder kleine Karlistische Druckschriften auf der Straße, unter den Thorwegen u. s. w. gefunden worden, worin dem Publikum die nahe bevorstehende
Landung der Herzogin v. Berry in einem der suͤdlichen Haͤfen
angekuͤndigt wird. — In Lyon hat die Behoͤrde mehrere Tage
lang außerordentliche Vorsichtsmaßregeln getroffen, die Posten verdoppelt und haͤufige Patrouillen durch die Straßen geschickt, um dem Ausbruche neuer Unruhen vorzubeugen. Die Regie⸗ rung soll durch den Telegraphen Nachricht erhalten haben, daß das
angezettelte Komplott entdeckt und der Ausbruch im Keime er⸗
stickt worden sey. hiier aus nach Lyon und nach dem Suͤden abgegangen.
Mehrere telegraphische Depeschen sind von
Auf den Werften Frankreichs sind gegenwaͤrtig 32 Fregatten
im Bau begriffen, naͤmlich 8 in Brest, 4 in Toulon, 5 in Ro⸗
chefort, 8 in Lorient, 4 in Cherbourg, 3 in Saint⸗Servan. Die Fregatte „Bellona“, welche am 25sten v. M. von Al⸗ gier und Bona in Toulon eingelaufen ist, hat die Nachricht mit⸗
gebracht, daß die Araber bei ihrer Flucht von Bona alle Saat⸗
London, 1. Mai.
gegeben wird, nach Terceira zuruͤckgesegelt.
felder in der Umgegend der Stadt in Brand gesteckt, die Kin⸗
der, Frauen und Greise mit sich fortgeschleppt und Alles, was
auf ihrem schnellen Zuge nicht mit ihnen fort konnte, niederge⸗ macht haben.
Der am 19. April auf der Rhede von Belle⸗Isle angekom⸗ nene Portugiesische Schooner „Fayal“ ist am 22sten mit De⸗ peschen und einer Geldsumme, die auf mehrere Millionen an⸗
444 1“
Großbritanien und Irland. Der Atlas sagt: „Man versichert
uuns, daß jede Aussicht vorhanden ist, ein zufriedenstellendes
vertheidigen, und, was noch schlimmer ist, diese schlechte Sache
8 es daher auch nur der
*
Weise verdrehen. —
HOberhauses abwartete. 1 Volkes, besonders mit der zweiten Lesung der Bill
gehal
Arrangement zwischen Holland und Belgien in Betreff der strei⸗ tigen Artikel des Traktats zu Stande zu bringen. Wir hoffen aufrichtig, daß diese Nachricht sich als richtig erweisen moͤge.“
1b Im Morning⸗Herald liest man: „Wir sind von dem
ersten Augenblick an, wo die Bill ins Parlament gebracht wurde,
gemaͤßigte Reformisten gewesen, d. h. so gemaͤßigte Reformisten, als rechtliche Maͤnner es seyn muͤssen. Aber die Anti⸗Reformi⸗
sten waren und sind immer dafuͤr, alle Sachen aufs Aeußerste zu
treiben. Sie wuͤnschen dies, nicht weil sie von Natur verzwei⸗ felter sind, als andere Leute, sondern weil sie in eine verzweifel⸗ tere Sache verwickelt sind. Sie haben eine schlechte Sache zu
befindet sich in einer schlechten Lage; so daß ihnen keine andere Wahl bleibt, als die Sachen so sehr als moͤglich zu verwickeln;
gleich dem Fisch, von dem man sagt, daß er das Wasser truͤbe
macht, um ungesehen entwischen zu koͤnnen. Wir schreiben gänzlichen Hoffnungslosigkeit ih⸗
rer Lage zu, wenn sie die Thatsachen auf die seltsamste
8 birkung hervor, indem er das Volk zu erneuten Anstrengungen in einer Zeit antreibt, wo es wuͤnschens⸗ werther waͤre, daß dasselbe mit Geduld die Entscheidung des Solch ein Vertrauen von Seiten des usammen⸗ ten, wuͤrde aber der Heiterkeit eines guten Vernehmens mit dem Parlamente zu aͤhnlich sehen, um der Politik der Anti⸗ Reformisten zuzusagen. Sie werfen daher den Feuerbrand da⸗ zwischen; sie wiederholen die Erfindung der Gleichguͤltigkeit, hoffend, daß das Volk dieselbe vielleicht unbeachtet voruͤbergehen
Koͤgen aber ihre Beweggruͤnde seyn, welche sie wollen, der Weg, den sie einschlugen, bringt neuer⸗ dinngs seine natuͤrliche Wirkung
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lassen wird und die Lords schwach genug seyn werden, daran 8 glauben. Nach Allem, was wir in der letzten Zeit von der
erlegenheit der Anti⸗Reformisten gesehen haben, wundert es uns nicht, daß sie sich weigern, die Wahrheit zu Gunsten der anders Denkenden zu bekennen, sondern es wundert uns, daß man Wahrheit von denen erwartet, deren Geschaͤft es ist, die Verderbtheit zu vertheidigen.“
Die Morning⸗Post, die einige zur Sprache gekommene Vorschlaͤge zur Amendirung der Reform⸗Bill bespricht, kommt am Ende zu folgendem Resultat: „Das Ganze in Erwaͤgung gezogen, sehen wir in der That keinen Ausweg, die Bill des Grafen Grey der Art zu modifiziren, daß sie Jedem, der die Britische Verfassung, wie sie bisher bestanden hat und gluͤckli⸗ cherweise noch fortbesteht, begreift und liebt, annehmlich wird. Ist man aber erst zu diesem Resultate gelangt, so wird auch hoffentlich kein Schwanken mehr stattfinden; vielmehr wird die ganze Konservativ⸗Partei nur von dem Einen Streben beseelt seyn, allen revolutionnairen Plaͤnen den entschiedensten Wider⸗ stand zu leisten. Graf Grey muß in diesem Augenblicke die vollstaͤndige Ueberzeugung haben, daß weder sein System noch sein Ministerium laͤnger dauern kann; denn unverwuͤstlich ist die Opposition jener ungeheuren und stets wachsenden Partei, die den bei weitem groͤßeren Theil des Vermoͤgens und der In⸗ telligenz dieses Landes bildet. Das Experiment ist versucht wor⸗ den, und es mißgluͤckte. Die Pairs moͤgen sich nun auch noch die nachhaltige Dankbarkeit des Reiches erwerben, indem sie ihm zu gleicher Zeit eine konservative Verwaltung und eine con⸗ stitutionnelle Reform verleihen.“
Ueber die von Herrn Stanley entworfene Bill zur Eintrei⸗ bung der ruͤckstaͤndigen Zehnten in Irland hat sich bekanntlich eine Kontroverse zwischen diesem und Herrn O'Connell erhoben. Der Atlas aͤußert sich daruͤber folgendermaßen: „Es scheint, daß Herrn Stanley's Zehnten⸗Bill von Herrn O'Connell als eine abscheuliche Maßregel betrachtet wird. Er muß in Zorn gera⸗ then, wenn er nur daran denkt. Aber die Wirkungen, welche jene Bill auf Herrn O(Connell's oͤffentliches Benehmen hervor⸗ gebracht, sind noch außerordentlicher, als die Art, wie sie sein Ge⸗ muͤth beruͤhrt hat. Zuerst brachte Herr O Connell in seinem eigenen Parlamente in Dublin einen furchtbaren Beschluß in An⸗ trag, und zwar nichts Geringeres als die Entfernung des Hrn. Stan⸗ ley vom Amte. Spaͤtere Gedanken indeß berichtigten Hrn. O'Con⸗ nell's Ansichten von den Geschaͤften; und vielleicht von dem dunkeln Gefuͤhl geleitet, daß Hr. Stanley doch nicht abgesetzt werden wuͤrde, wenn er auch darauf antruͤge, aͤnderte er seine Verfahrungsweise und schlug vor, daß man Herrn Stanley erlauben solle, im Amte ju bleiben. Diese Weise, das zu billigen, was er nicht aͤndern onnte, war außerordentlich sinnreich. Herr O'Connell, welcher weiß, daß Herr Stanley der entschiedenste Feind Irlands ist, fuͤhlt, daß ihn im Amte erhalten der beste Weg ist, um das Volk in die heftige Stimmung zu versetzen, welche am Ende vom widerstrebenden England die Aufloͤsung der Union erzwin⸗ gen wuͤrde. Das Irlaͤndische Volk wird, Hrn. O'Connell zu⸗ folge, von Hrn. Stanley auf das Schwerste gedruͤckt, und um ihm Erleichterung zu verschaffen, schlaͤgt Herr O'Connell vor, daß man Hrn. Stanley die Mittel zur Unterdruͤckung lassen moͤge. Aber Herr O'Connell spielt sehr geschickzKarten. Er versteckt seine besten Trumfe, uͤbertrumft zuweilen seinen Freund, renoncirt nicht selten, wenn er durch ehrliche Mittel nicht gewinnen kann, und versucht, falsche Honneurs zu zaͤhlen, woruͤber er sich, wenn es entdeckt wird, auf die liebenswuͤrdigste Art von der Welt zu entschuldigen weiß. Solche Spieler entschuldigen sich sehr 58 aber es ist immer noch die Frage, ob sie sich oft genug entschul⸗ digen. — Nachdem er Herrn Stanleys Anspruͤche nach allen Seiten hin untersucht hat, greift er ihn endlich in einer Zeitung an. „„Ist denn““, ruft der unwillige Liberator aus, „„ist denn Niemand da, der den Lord Grey fragt, ob er seine Hand aufs Herz legen und aufrichtig versichern kann, daß er Herrn Stanley passend fuͤr Irland haͤlt? Wenn nicht — und er muß es sicherlich verneinen — warum wird ihm die Gewalt uͤber Irland noch ferner anvertraut? Ist es etwa deshalb, weil er den Grafen Grey wie den armen Lord Althorp und das elende und gespaltene Irland beherrscht? Eben diese Eigenschaften, welche ihn dem Lord Grey und seinem Mi⸗ nisterium furchtbar machen, sind es, wodurch er untauglich fuͤr Irland wird.““ — Die Lehre von der Tauglichkeit der Dinge ist hier sehr gruͤndlich eroͤrtert; und wenn die Grundsaͤtze wahr sind, so paßt der Mann am besten fuͤr Irland, der dem Grafen Grey am wenigsten furchtbar ist. Sucht Herr O'Connell wirk⸗ lich auf diese Weise ins Amt zu kommen? Es klingt wenigstens
der dem Grafen Grey am wenigsten furchtbar erscheint.“
Bei der herannahenden Diskussion uͤber die Erneuerung des Bank⸗Privilegiums, werden von allen Seiten Vorschlaͤge zu Veraͤnderungen und Verbesserungen in Antrag gebracht. Un⸗ ter Anderem wuͤnscht man, daß die Bank ermaͤchtigt werden moͤchte, fuͤr fuͤnf Millionen Pfund Sterling Silber in Kro⸗ nen⸗Stuͤcken praͤgen lassen und gesetzmaͤßig jeden Betrag in die⸗ sem Gepraͤge auszahlen zu duͤrfen. Dies wuͤrde, meint man, die Bank von der Furcht vor irgend einer ploͤtzlichen Forderung nach Barren befreien, da sie die Wahl haben wuͤrde, entweder in Gold oder in Silber zu zahlen, und die Direktoren koͤnnten der Regierung sowohl als dem Handels⸗Stande, so oft es ver⸗ langt wuͤrde, ohne Besorgniß Beistand leihen.
Von London sowohl als von Liverpool aus sind große Ver⸗ schiffungen von Getreide nach Frankreich und Holland gemacht worden. Im Fall einer guten Ernte duͤrfte der groͤßte Theil der Vorraͤthe unter Koͤniglichem Schloß ebenfalls wieder ver⸗ schifft werden, was dem chen wuͤrde.
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Aus dem Haag, 3. Mat. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich ist gestern aus dem Helder, weschen Hoͤchstderselbe in Augenschein genommen hat, hierher zuruͤckgekehrt.
Die erste Kammer der Generalstaaten 88 gestern ihre Sitzungen wieder begonnen und zunaͤchst die Gesetz⸗Ent⸗ wuͤrfe wegen Befreiung gewisser Fabriken von der Abgabe vom Essig und wegen Einfuͤhrung einer Steuer von der Seife in Berathung gezogen.
Der Minister des Innern hat die staͤdtischen Behoͤrden er⸗ sucht, ihm genaue Aufgaben uͤber die Mittel zu machen, wodurch sie bisher im Stande gewesen, den Beduͤrfnissen aller aͤrmeren Familien der ins Feld gezogenen Schutter abzuhelfen. (Die
Amsterdamer Kommune soll sogar auch ihre Schutterei selbst mit dem Noͤthigsten ausstatten, was sie im Felde bedarf.)
Die Staats⸗Courant entlehnt der Times, Anglo⸗Ba⸗ tavus unterzeichnete, Betrachtungen bip Berichtigung eines fruͤ⸗ her in FFcheshn Blatt erschienenen Artikels, worin gesagt wurde,
Hollaͤndischen Fonds anzulegen:
Das Koͤnigreich der Niederlande“, heißt es in
verdaͤchtig, denn unbezweifelt ist er von allen Leuten derjenige,
daß es thoͤricht von den Englaͤndern sey, jetzt so viel Geld in den
8 ener N richtigung, „zaͤhlte im Jahre 1830 etwa 6 Millionen Einwa ner, von denen jetzt ungefaͤhr 3 ½ Millionen zu Belgien und Millionen zu Holland gehoͤren. Die Zinsen der gesammten M derlaͤndischen Staatsschuld betrugen jaͤhrlich ungefaͤhr 28 Mill nen Fl., wovon der Belgische Antheil durch die Londoner Kr ferenz im Januar 1831 auf ½½, am 15. Nov. desselben Jahr aber auf 8,400,000 Fl. festgestellt wurde. — Seit der Trh nung beider Laͤnder hat Holland fortgefahren, die Zi sen der ganzen Staatsschuld zu bezahlen, Belgien etwas dazu beitrug. Holland hat ein H; von mehr als 100,000 Mann zusammengebracht, und al geruͤstet und erhaͤlt dasselbe noch in diesem Augenblicke.
Hollands Handel, besonders der mit England, hat seit Trennung von Belgien bedeutend zugenommen und ist
Großbritanien von hohem Interesse, wie dies aus nachstehe der offiziellen Angabe zu ersehen ist. Der Werth der im Jah
1830 aus Belgien und Holland in London eingefuͤhrten Waan
betrug 1,168,000 Pfd. Die Ausfuhr von London nach Belgi und Holland zusammen belief fich im J. 1830 auf 1,2128 Pfd. und im J. 1831 nach Holland allein auf 1,270,000 Pf Der Eingangszoll allein von Butter und Kaͤse, die im J.Al aus Holland in London eingefuͤhrt wurden, hat mehr als 110,0 Pfd. betragen. Aus Newcastle und Sunderland sind im Ig 1831t mehrere Hunderte Ladungen Steinkohlen nach Hollg verfuͤhrt worden, waͤhrend vor dessen Trennung von Belg zum Schutze der Belgischen Kohlenminen in Holland schwere F gangszoͤlle auf Britische Steinkohlen lasteten. Auch sind seit dieser in Holland die Zoͤlle von Britischen Fabrikwaaren und anderen Erzen nissen ansehnlich herabgesetzt worden. — Holland glaubt, daruͤber beklagen zu koͤnnen, daß es sich von allen seinen B desgenossen, vor Allem aber von England verlassen sieht, seit Jahrhunderten als der natuͤrliche Verbuͤndete Hollands betrag tet wurde, und von dem man am allerwenigsten haͤtte erwan sollen, daß es sich Frankreich anschließen werde, um Holland nen Vertrag aufzudringen, der von dem Hollaͤndischen Vo als ungerecht und erniedrigend angesehen wird, und auf dest Verwerfung das Volk einmuͤthig besteht. — Aber gerade guten Stunde hat sich, wie jener Artikel, der die Veranlassu rdem unsrigen giebt, sehr richtig bemerkt, an der London oͤrse ein neuer und maͤchtiger Bundesgenosse zu Gunsten lands erhoben. Es sind dort so viele Niederlaͤndische Stan Papiere aufgekauft worden, daß bereits mehr als 3 Millioy Pfund (36 Mill. Gulden) von London nach Holland remit worden sind, und diese Rimessen dauern noch taͤglich foͤrt. In Deutz land ist gleichfalls viele Frage nach Hollaͤndischen Fonds, und diese Weise stroͤmt Europa's Gold nach Holland hin, wodm unbezweifelt dieses kleine Land besser in den Stand gesetzt w in der Belgischen Angelegenheit eine kraͤftige Stimme zu fͤh und in seinem Widerstand gegen die Beschluͤsse Frankreichs Englands zu verharren. — Es unterliegt keinem Zweifel, die Kapitalisten durch den Vortheil, den der verhaͤltnißmi niedrige Preis der Hollaͤndischen Staatspapiere gewaͤhrt, beu gen worden, ihr Geld darin anzulegen, aber noch eine and und viel kraͤftigere Veranlassung zu dem Vertrauen, welches Geldbesitzer zu Holland hegen, ist unstreitig das treue Ausg ren der Hollaͤnder bei der Sache ihres Vaterlandes und die gelmaͤßigkeit, mit der sie nicht aufgehoͤrt haben, allein den P pflichtungen eines ganzen Landes nachzukommen, nachdem nahe zwei Drittel seiner Bewohner sich ihm entzogen hatz Durch die Ankaͤufe von Seiten Britischer Kapitalisten une stuͤtzen diese die Hollaͤnder zwar nicht oͤffentlich, aber doch kraͤftig. Sie verleihen denselben mehr als alle ihre Bundes nossen zusammen die noͤthige Huͤlfe zur Erreichung des einzi Zweckes und des einzigen Beduͤrfnisses, die Holland hat: ni lich eine gerechte und billige Regulirung der Belgischen gelegenheit.“ 8 Amsterdam, 3. Mai. Folgendermaßen wird der Zug bildet seyn, welcher am morgenden Tage die irdischen Uebem van Speyk's nach ihrem Mausoleum in der Neuen Kirche ge ten wird: 1) Ein Detaschement Kavallerie. 2) Tambour jor und Tambour. 3) Musik⸗Chor und Trompeter. 4) Ein N. schement, die Salven abzufeuern. 5) Leichenbitter. 6) riche mit dem Ehrenschild. 7) Die Ehrenschildtraͤger. 8) 2. Leiche, getragen von 24 Unter⸗Offizieren. 9) 4 Marine⸗ ziere, welche die Zipfel des Leichentuches tragen. 10) Die
milie des Verstorbenen. 11) Buͤrgermeister, Schoͤffen und Rat
herren von Amsterdam. 12) Die Direktoren des Civil⸗Wai hauses (in welchem van Speyk erzogen wurde). 13) Wanl kinder. 14) Marine⸗Lieutenant Blok, Faͤhndrich de Gelder! 5 Mann, die zu dem Kanonierboote van Speyk'’s gehoͤrt hal 15) Der Civil⸗Gouverneur der Provinz und Deputirte
Provinzialstaͤnde. 16) Der General⸗Auditeur. 17) Vier . lebardiers. 18) Der Contre⸗Admiral Lantsheer und der Se tair van Eybergen. 19) Der Militair⸗Kommandant der Pron⸗ 20) Die Adjutanten des Contre⸗Admirals und des Provin
Kommandanten. 21) Marine⸗Stabs⸗Offtziere. 22) Mal Subaltern⸗Offiziere und die Marine⸗ Zoͤglinge aus der Schule
Medemblik. 23) Der Constructeur Schuyt. 24) Offiziere
Marine⸗Volontairs. 25) Platz⸗Kommandant nebst Stab. 26)
liz⸗Commissair. 27) Stabs⸗Offiziere der Schutterei. 28) ( altern⸗Offiziere der Schutterei. 29) Stabs⸗Offiziere der Ga son. 30) Subaltern⸗Offiziere derselben. 31) Kommandant Eleven der Kriegsschule. 32) Unbewaffnete Matrosen. 33)
bewaffnete Schutters. 34) Unbewaffnete Midttairs.
Bruͤssel, 2. Mai. In der gestrigen Sitzung der Sal
toren-⸗Kammer wurde die Berathung uͤber das Budget! Finanz⸗Ministers begonnen und die Abstimmung daruͤber den . s. verschoben. eber die heutige Sitzung melden die hiesigen Blit Folgendes: „Zwei Uhr. Der Senat wird jch .. 4 Uhr geheimen Ausschuß versammeln, um vom Minister der aus tigen Angelegenheiten die Mittheilung der Korrespondenz ent genzunehmen, welche zwischen der Belgischen Regierung und kaͤchten in Betreff der Verhaftung des Herrn Thorn stat funden hat. Der Minister hat den geheimen Ausschuß verlu weil die Sache noch keine definitive Loͤsung erhalten habe⸗ Vier Uhr. Der Minister laͤßt so eben der Kammer durch! Schreiben wissen, daß er sich heute nicht zur Sitzung einfine koͤnne, da der Koͤnig ihm eine Arbeit aufgetragen habe, die 6 Uhr beendigt seyn muͤsse. — Das Budget des Finanz⸗M. sters wurde hierauf ohne Amendements mit 33 Srimmen ath 1 angegofmneneh ümlich s ist irrthuͤmli angezeigt worden, daß Herr van Weyer schon vorgestern nach London ö Er h
gestern noch eine Audienz beim Koͤnige und hat gegen A
seine Reise angetreten und den Weg nach Ostende genommen
Der Minister des Innern hat gestern dem Gesum * Rath zur Abwendung der Cholera praͤsidirt. Trotz staͤnde, welche daraus fuͤr den Handel hervorgehen, ist besc
ohne
der Menge
1e““ 89 6 21 9 3 “ 1 1 8- 4 ““ en worden, daß die Praͤservativ⸗Maßregeln an der Graͤnze bei⸗ ehalten werden sollen.
Aus Antwerpen schreibt man vom 1. Mai: „Seit meh⸗ eren Tagen waren die Hollaͤndischen Truppen von unseren Graͤnzen verschwunden, um eine Concentrations⸗Bewegung in er Gegend von Breda vorzunehmen. Das allgemeine Geruͤcht thrieb diesen Truppen die Absicht zu, eine Bewegung nach Lim⸗ urg oder nach Mastricht hin machen zu wollen. Es scheint in⸗ eß, daß dieser Plan veraͤndert worden ist, da eine starke Ab⸗ eilung Uhlanen am 29sten v. M. ihre alten Kantonnirungen
Groß⸗ und Klein⸗Zundert, in Rysbergen und in anderen Hoͤrfern an der Graͤnze wieder eingenommen hat.“
Gestern ist hier ein neues Blatt unter dem Titel 1O rgane
elIndustrie et du Commerce erschienen. 1 ne
— Die Stadt⸗Achener Zeitung enthaͤlt Folgendes uͤber en Zustand von Antwerpen: „Antwerpen ist immer noch in Helagerungszustand; uͤberraschend aber ist das verschiedene Trei⸗ en in dieser Stadt; ein merkwuͤrdiges Panorama von Krieg nd Frieden; von der einen Seite, gleich beim Eingang nach er Stadt, der Anblick von einigen Dutzenden Moͤrsern und ehreren hundert Bomben und Granaten, die hoch auf⸗ eworfenen Waͤlle auf's strengste bewacht; gegenuͤber, keine Schußweite entfernt, die Hollaͤnder in der Citadelle und hre Vorposten so nahe, daß ein gut geworfener Stein e erreichen koͤnnte; weiter hinauf, laͤngs der Schelde dies⸗ itz, die trefflichsten Verschanzungen, zu denen der Fran⸗ ösische General Evain den Plan entworfen, Verschanzungen, denen noch immer emsig gearbeitet wird, und die mit 150 anonen, theils Moͤrser, theils 12⸗ und 24 Pfuͤnder, die Schelde b dominiren, daß jedes sich naͤhernde Hollaͤndische Schiff in Prund und Boden geschossen werden kann; alle Straßen, die ach dem Hafen und nach der Citadelle fuͤhren, barrikadirt und it Kanonen besetzt, uͤberall Wachen ausgestellt, kurz, ein An⸗ lick des Schreckens! Von der anderen Seite duͤnkt man sich nundert Stunden entfernt von allen jenen traurigen Zuruͤ⸗ ngen; ein buntes Gewimmel handeltreibender Voͤlker, im hafen mehr als 260 Schiffe, Amerikaner, Englaͤnder, ranzosen, Russen, Deutsche, ein Anblick, als herrschte der efste Friede wohl tausend Stunden in der Runde. — Ich abe mit mehreren Negozianten, Antwerpener Einwohnern, ge⸗ prochen, und jeder gab mir dieselbe Versicherung, daß der Han⸗ el im Laufe dieses Monats einen Aufschwung bekomme, wie an weit entfernt ist, sich eine Vorstellung davon zu machen. on etwas mehr als 24 Stunden, die ich in Antwerpen gewesen n, sind 47 Schiffe ein⸗ und ausgelaufen. — Je mehr der bandel sich wieder aufhilft, desto mehr nimmt natuͤrlich die Zu⸗ tiedenheit zu und die Reibung und Spannung unter der hiesi⸗ en Kaufmannschaft ab. Denn was man hier Orangisten nennt, nd am Ende nichts als Maͤnner, die nur um jeden Preis Ruhe wol⸗ n. Sie sind nicht die Anhaͤnger des Hauses Oraniens, sondern nur Hartisane des Friedens, der ihrem Streben foͤrderlich ist. Nicht we⸗ gjedoch hat man hierin auch dem energischen und umsichtigen Ver⸗ ihren des Militair⸗Gouverneurs Obersten Buzen zu danken, er auf seinem schwierigen Posten durch Kraft und Versohnluch⸗ it sich das Zutrauen und die Achtung aller Parteien zu er⸗ erben wußte. Das Projekt der Eisenbahn ruͤckt seiner Aus⸗ ihrung immer naͤher. Antwerpen wird unstreitig die meisten ctien nehmen. — Die Garnison in Antwerpen, ungefaͤhr 12,000 Kann stark, besteht aus zwei Compagnieen des 5. und eben so elendes 6. Linien⸗Infanterie⸗Regiments, aus einigen C ompagnieen üger und aus Buͤrgergarden. Kavallerie ist nur so viel da, s zum noͤthigsten Felddienst verlangt wird. Die Stimmung * Truppen ist sehr gut; sie sind mit ihren Chefs außerordent⸗ ch zufrieden und verehren besonders den Kommandanten, er am 26sten d. Abends mit Postpferden nach Bruͤssel gegan⸗ en ist. Auch Herr Vandeweyer ist mir in Antwerpen begeg⸗ tt und vorgestern fruͤh mit der Diligence nach Bruͤssel zuruͤckge⸗ hrt. Die Hollaͤnder sind jetzt, wie es heißt, in der Citadelle 000 Mann stark; die Zufuhr ihrer Provision und Munition ird ihnen nur des Nachts gemacht. In Antwerpen gehen die zauten fort; am Theater wird mit Fleiß gearbeitet, und der
Fülhuͤrger uͤberhaupt scheint sich durchaus nicht um das zu kuͤm—
ern, was den Fremden einschuͤchtert. Das gescheiterte Hollaͤn⸗ sche Kriegsschiff mit 40 Kanonen, das Shcs 18 Anfahg der eevolution von den Belgiern genommen wurde, ist (d. h. das X.S. fuͤr 18,000 Fl. an den Meistbietenden verkauft 1 EE““ 8 88 Wars chau, 30. April. (Eingesandt.) Wie am 25. Maͤrz s organische Statut als Polens neues Staats⸗Grundgesetz in karschau bekannt wurde, war die Freude daruͤber allgemein. var hatte die provisorische Regierung Alles gethan, was Po⸗ s Aufbluͤhen dauernd befoͤrdern kann, jedoch stand es nicht in srer Macht, die dem gegenseitigen Verkehr nachtheiligen Fol⸗ n, welche uͤberall und immer jeden provisorischen tegierungs⸗ d Administrativ⸗Zustand begleiten, ganz aufzuheben. Sollte her Polen nicht das traurige Loos von örijechenland thei⸗ so kam Alles darauf an, daß das Provisorium nicht iger fortdaure, als der Drang der Umstaͤnde und die Noth r Zeit durchaus erheischten. Die Gnade des Kaisers ge⸗ ährte nun das organische Statut, wie Polen dasselbe zu seiner uen Gestaltung und zur Buͤrgschaft seiner Zukunft bedurfte. Der eschluß des Wiener Kongresses — welchen die Polen, waͤhrend rRepolution, im angeblichen Namen der Nation unbedingt rworfen hatten — wurde mit der groͤßten Gewissenhaftigkeit reue in diesem Statut gewahrt und im ersten Paragraphen sselben ein Résumé des ganzen Staats⸗Gesetzes vorausgeschickt, jede Mißdeutung des hohen Kaiserlichen Willens gleich fangs niederzuschlagen. Polen hat eine eigene Administra⸗ eCnye administration distincte), seine Provinzial⸗Staͤnde, 9 und Gemeinde⸗Versammlungen, die wesentlichsten acional⸗Institutionen und natuͤrlichsten Repraͤsentationen er⸗ 4 . welche das Land fuͤr die Dauer und in seiner heimathli⸗ Ausbildung gluͤcklicher machen werden, als alle stumme oder ücuarische Reichstage der Vorzeit gethan. In der Sprache der 4 esgesetze und des Volks wird Polens Wissenschaft fortleben und ctetern „in der vr de,nge e sich ein lebendiger religioͤ⸗ 8 entwickeln, und wo, wie hier durch das organische Sta⸗ gesichesfitte und Herkommen und persoͤnliche Freiheit gesetzlich fbscheet sind, da giebt es eine Nationalitaͤt, oder es hat deren nglch atsaͤchlich nie gegeben. Der Geschichtschreiber der Schwei⸗ 88 8 erklaͤrte, daß eigenen, lokalen und nationalen Gesetzen 4 , uͤrgerliche Freiheit sey. Und diese, deren sich die Polen zu vh dhboben, ist die alleinige Pflegerin aller Nationalitaͤt. sällen 8sne zwei Kammern mit den Waͤllen von Warschau 8 jedoch werden dafuͤr die volksthuͤmlichsten Institutionen, - nmunal⸗ und Provinzial⸗ Berathungen; kraͤftiges, frisches en welches sie in Polen, wo die Reichsstuben alle it in sich centralisirten, nie genossen haben. Und ist es wahr, u 8 8b
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525 — E“ “ 8 was Fievée, Lafayettes Freund, behauptet, daß dort, wo die Freiheit keinen anderen Anwalt habe, als die Diskussionen zweier Kammern, keine Freiheit existire, so hat Polen fuͤrwahr keine Ursache, diesen Verlust hoch anzuschlagen. Dies geschieht auch nicht. Denn die Kammern von 1831 leben beim Volk, das mehr die Folgen und Erfolge, als die Prinzipien, waͤgt und beurtheilt, in keinem wuͤn⸗ schenswerthen Andenken fort. Mit den Kammern ist das Polnische Heer verschwunden. Doch wird Polen so wenig, wie Ungarn, Boͤh⸗ men, die Lombardei, Schottland und Irland, ohne Armee, wenn auch, wie jene Koͤnigreiche, ohne National⸗Armee seyn. Es ist aber noch Niemand eingefallen, die Nationalitat eines Volkes ausschließlich im Feldlager und auf der Parade zu suchen. Wie man daher auch das organische Statut betrachten ma „immer draͤngt sich die Wahrheit dem Unparteiischen auf, daß der Wiener Kongreß — welcher ja niemals die Polnische Constitution von 1815 garantirt hat, — in allen seinen Bestimmungen hinsichtlich Polens durch das organische Statut aufrecht erhalten und die Polen des Koͤ⸗ nigreichs wesentlich mehr als ein bloßes Aufhoͤren des Regierungs⸗ Provisoriums und die Installirung einer neuen Administration gewonnen haben. Diese Wohlthaten haben sie ganz anerkannt. Denn so eben ist eine National⸗Deputation nach St. Petersburg von hier abgegangen, um dafuͤr den Dank des Polnischen Volks an den Stufen des Throns auszusprechen. Nur eine vorsaͤtzliche und ge⸗ flissentliche Tadelsucht mehrerer Journalisten, welche gewohnt sind, die ganze legislatorische Weisheit und Gerechtigkeit der alten und neuen Welt mit Phrasen niederzurennen und sich dadurch alles Kriteriums derselben zu begeben, verfolgt nun das organi⸗
sche Statut, wie fruͤher die Constitution. Immerhin! g
1 Deutschland. Tchr
Kassel, 2. Mai. Am gestrigen Tage, dem Geburtstage Ihrer Koͤnigl. Hoh. der Kurfuͤrstin, — Hoͤchstwelche durch 8, kleine Reise, von der J. Koͤnigl. Hoh. bald wieder zuruͤck er⸗ wartet werden, sich den Huldigungen desselben entzogen hatten — aͤußerte die allgemeine Verehrung und Liebe fuͤr die Durch⸗ lauchtigste Landesmutter sich in nicht minder herzlicher Weise im Stillen und in einzelnen festlichen Kreisen.
In der gestrigen Sitzung der Staͤndeversammlung machte der Abgeordnete Jordan ebermals den Antrag: die Oeffentlich⸗ keit und Muͤndlichkeit des Verfahrens in das Gesetz uͤber die Presse aufzunehmen; worauf sich sodann nach einander die HH. Pfeiffer, Scheuch II., von Warnsdorf, Dedolph, Eberhard ge⸗ gen — und die HH. Werthmuͤller, Michael, Duysing, Struͤb⸗ berg, Eckhardt fuͤr den Antrag aͤußerten, welcher jedoch mit 24 gegen 18 Stimmen verworfen ward.
Muͤnchen, 3. Mai. So eben (sagt die heutige Staats⸗ Zeitung) langt die Nachricht ein, daß Se. Maj. der Koͤnig Ihre Reise von Muͤnchen bis Ischia zuruͤckgelegt haben. Aller⸗ hoͤchstdieselben verweilten einen Tag zu Rom und einen zu Nea⸗ pel, sahen in letzterer Stadt Se. Koͤnigl. Hoheit den Kronprin⸗ zen, Se. Hoheit den Herzog Mayximilian von Bayern und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Herzogin, gingen sodann in Begleitung ha⸗ lerhoͤchstihres erhabenen Sohnes nach dem Einschiffungsplatze und vollendeten bei ruhiger See und erwuͤnschter Witterung die ’ Fe ,en - genoß sowohl auf
2 als auch seit Seiner Ankunft auf Ischi vvortreff⸗ 1 begnnche ft auf Ischia der vortreff
Ihre Majestaͤt die verwittwete Koͤnigin Karoline mit Ihrer Koͤnigl. Höoh. der Prinzessin Marie⸗ Feernachteren am 30. 8 auf Ihrer Reise nach Baden in Dillingen und statteten von da am 1. Mai der verwittweten Frau Fuͤrstin von Thurn und Taxis Koͤnigl. Hoheit einen Besuch ab, woselbst Sie das Mit⸗ tagsmahl einnahmen. Die Frau Fuͤrstin genießt nach langem schmerzlichem Krankenlager in so weit wieder einer bessern Ge⸗ sundheit, daß sie sich mehrere Stunden der angenehmem Gegen⸗ wart ihrer hohen Gaͤste erfreuen konnte. Gegen Mitrag traf Ihre Majestaͤt zu Schloß Taxis ein, dessen innere Einrichtung und schoͤne Umgebungen Hoͤchstdieselbe bei dieser Gelegenheit in Augenschein nahm. Erst gegen Abend wurde die Reise bis EC 11““ fortgesetzt. —
Stuttgart, den 3. Mai. Se. Koͤnigl. Maj. haben dur hoͤchste Entschließung vom 30. v. M. dem Direktor — mit dem Titel und Rang eines Staatsraths, das Portefeuille des Finanzministeriums provisorisch zu uͤbertragen geruht.
Luxemburg, 2. Mai. Auf die heftigen Aeußerungen des Bruͤsseler Courriers in Betreff der Verhaftung des Herrn Thorn erwiedert das hiesige Journal: „Man sieht, daß der Courrier kriegerisch gesinnt ist, wenigstens sucht er die Re⸗ gierung dahin u treiben, sich so zu stellen. Ueber die Formen und uͤber die Hoͤflichkeit des Stiles laͤßt sich nichts sagen; die Belgischen Buͤrger druͤcken sich nun einmal nicht anders aus. Wir wollen also auf den Grund der Sache eingehen. — Jeder Vergleich hinkt, der des Courriers ist aber ganz lahm. Ja gewiß, Holland wuͤrde mit Recht und au enblicklich den Krieg gegen die Belgier beginnen, wenn einer 18b Generale es sich einfallen ließe, einen Gouverneur oder einen Hollaͤndischen Beamten von seinem Gebiete gewaltsam fortzufuͤhren. Ist aber Hr. Thorn auf Belgischem Gebiet ergriffen worden? Giebt es in den Augen des Koͤnigs der Niederlande ein Belgien? Hat das Großherzogthum jemals aufgehoͤrt, das Großherzogthum fuͤr den zu seyn, der der legitime Souverain desselben ist? Sind die Traktate von 1815 zerrissen? Und wenn sie es der That nach von einem Haufen Rebellen sind, hat die erhabenste von den dabei interessirten Parteien ihre Einwilligung dazu gegeben? Luxemburg war und ist noch immer, was es imt. September 1830 gewesen. Kein vom Koͤnig Großherzog oder vom Deut⸗ schen Bunde gebilligter Akt hat es von den Deutschen Staaten getrennt. Man setzt uns vergebens die 24 Artikel entgegen. Zuvoͤrderst hat Holland dieselben verworfen, und bestehen daher dieselben in Bezug auf dieses Land gar nicht, und der Deut— sche Bund hat sich bei den den Gesandten Oesterreichs und Preußens ertheilten Vollmachten seine Zustimmung vor⸗ behalten. Aber selbst wenn die 24 Artikel die Grundlage des Rechtes ausmachen sollten, so ist Herr Thorn an einem Ort ge⸗ fangen genommen worden, der noch außerhalb des von den 24 Artikeln gezogenen Rayons liegt; er befindet sich auf dem Ge⸗ biet, welches dem Koͤnig⸗Großherzog mit Eurer eigenen Geneh⸗ migung zuerkannt worden ist, weil Ihr Euch denn doch einmal auf die Akte der Konferenz berufen wollt. Was habt Ihr also zu sagen? Was wird aus Eurxen Raisonnements? Was kann Herr v. Meulenaere noch verlangen? — Bei Gelegenheit des Hrn. v. Meulenaere faͤllt uns ein, daß der Courrier sich im Irr⸗ thum befindet, wenn er meldet, daß der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten an den General⸗Major, Kommandanten von Luxemburg, geschrieben habe; wir glauben zu wissen, daß dies von der Deputation des Privinzial⸗Conseils von Arlon geschehen ist. Uebrigens ist das ganz einerlei. Wir erwaͤhnen dieses Umstan⸗ des nur, um zu beweisen, wie schlecht der Courrier von sei⸗ nem Korrespondenten unterrichtet wird. Was das Betragen anlangt, welches er dem Militair⸗Chef der Festung bei dessen
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Unterredung mit dem General Goedeke andichtet, so bemer⸗ ken wir zuvoͤrderst, daß die Arloner Reclamation gar keine Zu⸗ sammenkunft veranlaßt hat, und dann verlassen wir uns auf die Gesinnungen aller rechtlichen Leute, welche seit langer Zeit Gele⸗ genheit gehabt haben, den Charakter jener Ober⸗Offiziere kennen J1 Seuwdng des 2Eve. nach Ver⸗ üͤrdigen. Welche jaͤmmerliche Mittel, um ei Sache zu unterstuͤtzen!“ 8. Lhages eanse DHesterreich.
Privat⸗Nachrichten aus Wien vom 28. April zufolge, ist, wie die Allgem. Zeitung meldet, die (letzthin erwaͤhnte) Un⸗ ee-esen eechgr 2 2 Koͤnigs von Ungarn wieder
en; die Krankheit de erzogs von Reich d noch immer sehr bedenklich seyn⸗ b egk.ene 5se⸗ g
R 26. April. Voegefhern is . 1 om, 26. April. Vorgestern ist der Kardinal Fuͤrst Rohan keee. s elahen Sitze e 32 reist. — Seit einigen Tagen befindet si ir 4 8 düsee eceg g g fi sich Sir Walter Scott — Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes . Schreiben aus Rom vom 24. April: Die e. ter welchen die Angelegenheit von Ankona beendigt ist, nebst der ihnen vorangehenden und nachfolgenden Korrespondenz, cirkuli⸗ ren hier jetzt im Stillen, aber gedruckt. Der nach Ankona ge⸗ schickte Franzoͤsische Gesandtschafts⸗Secretair Beugnot ist ein sehr tuͤchtiger Mann und wohl geeignet, Verwickeltes zu ordnen. Man erwartet jetzt in Ankona 300 Paͤpstliche Karabiniers zur Aufrechthaltung der Polizei. Die Provinzial⸗Regierung und alle Dikasterien sind zuruͤckgekehrt. Der Pro⸗Delegat aber, Monsignor Fabrizi, ein schwaͤchlicher, verwachsener Mann, bleibt in Osimo; an seiner Stelle ward ein weltlicher Pro⸗Delegat ernannt, der Graf Giovanni Fiorenzi. — Den Kardinal⸗ Pacca, vässen dan neec in Narde. Fenstenlschen Zeitungen gemeldet de, ich vor wenigen Tagen i W Wi 8 1.9sa ich g gen in gutem Wohlseyn; jetzt ist Von der Italiaͤnischen Graͤnze, 26. April. (All e⸗ meine Zeitung.) Die Forderungen 8 heiltgen Hager- an. die Franzoͤsische Regierung sind von dieser bewilligt und somit die wegen der Besetzung Ankona's entstandene Differenz ohne weitere Folgen abgemacht. Es handelt sich nunmehr darum, im Roͤmischen Staate solche Maßregeln zu treffen, die fuͤr die Folge die Ruhe der Einwohner verbuͤrgen, unter welche besonders die Organisirung einer stehenden Militairmacht gehoͤrt. Vorerst wird eine Fremdenlegion errichtet werden, welche der Schweizerische Oberst Graf Salis, fruͤher in Franzoͤsischem Dienste, befehligen soll, in welche nicht nur Schweizer, sondern Italiaͤner und Deutsche aufgenommen, Franzosen aber ausgeschlossen werden sollen. Sobald diese Truppen vollzaͤhlig und eingeuͤbt seyn wer⸗ den, was man binnen sechs Wochen zu erreichen sich schmeichelt, werden die Hoͤfe von Wien und Paris ersucht werden, das Roͤmische Gebiet zu raͤumen, und diesem Ansinnen wird von beiden verabredetermaßen sogleich Folge gegeben wer⸗ den. — Die Oesterreichischen Truppen duͤrften jetzt wie⸗ der mehr aus einander verlegt werden. Die Ordnung, Haltung und Disciplin der Oesterreichischen Armee in Italien, die gro⸗ ßentheils aus neuen Truppen besteht, ist, nach der Versicherung von Augenzeugen, bewundernswerth. Der Ober⸗Befehlshaber, Graf Radetzki, hat einen wesentlichen Antheil an dem Verdienste dieser Ausbildung. Man behauptet, daß sie in keiner Zeit ein schoͤneres miltratrisches Aussehen und mehr inneren Gehalt ge⸗ habt habe. Die Bespannung und Bedienung der Artillerie las⸗ sen nichts zu wuͤnschen uͤbrig. Die Congreveschen Raketen ha⸗ ben die Oesterreicher sehr verbessert und in deren Gebrauch eine aüun e x. Praͤciston gebracht. Koͤnigs von Sardinien ist sehr gut geuͤbt und ih —— st sehr gut g nd ihr Stand nahe Tuͤrkei.
Der Oesterreichische Beobachter giebt folgen Theil schon bekannte) Nachrichten aus “ 10. April: „Der von Sr. Hoheit zum Ober⸗Befehlshaber der Ottomanischen Armee in Anatolien ernannte Hussein Pascha welchem vermoͤge des im Ottomanischen Moniteur abgedruckten Chatti Humajuns und Fermans *) eine sonst nur den Groß⸗ Wesiren zukommende Gewalt verliehen worden ist, hat die Wei⸗ sung erhalten, sich am 12ten d. M. nach Skutari zu begeben von wo aus er, nach Verlauf von wenigen Tagen, nach dem Hauptlager von Konieh aufbrechen wird, um das Kommando der gegen Ibrahim Pascha in Bewegung gesetzten Armee zu uͤber⸗ nehmen. Bereits hat ein großer Theil der in Konieh gesammel⸗
sich mit jenen des Statthalters dieser Stadt zu vereinigen. Aegypten entgegengesetzt wird, macht den Ottomanischen Operationen um so wahrscheinlicher, als nach den neuesten Berichten aus Syrien die Besatzung von Acre nicht nur sich tapfer zu vertheidigen fortfaͤhrt, so Ibrahim Pascha durch die vielen ihm beigebrachten Verluste ge⸗ noͤthigt hat, die Belagerung der Festung in eine bloße Blokade u verwandeln. Zwar hat das Oberhaupt der Drusen, vom
erge Libanon, Emir Beschir, sich nun offen fuͤr die Sache Mehmed Ali Pascha's erklärt, jedoch hat andererseits, nach zuverlaͤssigen Nachrichten, der zweite mit dem Vice⸗Koͤ⸗ nig von Aegypten in stetem Zwiste lebende Emir Scherif, die Partei der Pforte ergriffen und seine Truppen mit jenen des Pascha's von Aleppo vereinigt — Werden die Vorbereitungen zu den Land⸗HOperationen mit großem Eifer betrieben, so ist „N. die Ausruͤstung der Flotte noch bei weitem nicht vollendet, und dieselbe duͤrfte nicht vor einem Monate den Hafen von Konstantinopel verlassen koͤn⸗ nen. Das Aegyptische Kriegsschiff, auf welchem der nach Alexan⸗ drien abgeschickte Kommissaͤr der Pforte, Nazif Efendi, in diese Hauptstadt zuruͤckgekehrt ist, liegt im Arsenale vor Anker und duͤrfte wohl schwerlich die Erlaubniß erhalten, nach Aegypten zu⸗ ruͤckzukehren. — Der Ottomannische Moniteur enthaͤlt dee Nachricht, daß die diesjaͤhrige Pilger⸗Karavane nach Mekka we⸗ gen der durch die Armee Ibrahim Pascha's veruͤbten Feindselig⸗ keiten den Befehl erhalten habe, nach Aleppo zuruͤckzukehren so daß dieser den Tuͤrken heilige Religionsgebrauch dieses Jahr nicht in Ausuͤbung gebracht werden kann. Dieser merkwuͤrdige Um⸗ stand hat unter dem Tuͤrkischen Publikum nicht wenig Sensation erregt und die oͤffentliche Meinung gegen den Pascha aufge⸗ bracht. — Bekanntlich hat zu Tarsus aus Anlaß von Getreide⸗ Ankaͤufen von Seiten Mehmed Ali Pascha's ein Aufstand
stattgefunden, wobei einige Fraͤnkische Haͤuser —
ge gestuͤrmt
ein Konsulats⸗Dolmetsch (der Gesohe scha ums dnha 2* 68 ht worden ist. Da von Seiten der hiesigen fremden Mis⸗ lonen sogleich die noͤthigen Schritte bei der Pforte gethan wur⸗ den, um die gewuͤnschte Genugthuung fuͤr das Geschehene zu
*) S. Nr. 124 und 126 der Staats⸗Zeit. 8
Auch die Armee des
ten Truppen den Befehl erhalten, nach Aleppo aufzubrechen, um Die imposante Macht, welche hierdurch dem Vice⸗Koͤnig von gluͤcklichen Erfolg der
sondern sogar den
Drusen 2 Fuͤrst K