1832 / 163 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Fiorenzi, gab ein aͤhnliches in Monte Gallo zwischen hier und

dieser Stadt. Nach den neuesten Nachrichten aus Ankona wurde daselbst gemeinen Zeitung mitgetheiltes Schrei⸗

(wie ein von der A ben aus Bologna vom 29. Mai meldet) die oͤffentliche 585 r ernste

durch zahlreiche Volks⸗Zusammenrottungen auf eine se Weise bedroht. In der Nacht vom Lästen auf den 25sten stan⸗ den sich bewaffnete Haufen drohend gegenuͤber. Zahlreiche Fran⸗ zoͤsische Patrouillen durchzogen die Stadt in allen Richtungen, und ihren Bemuͤhungen dankt man die oͤffentliche Sicherheit; dennoch gelang es den Liberalen, in einem Scharmuͤtzel sich zweier Individuen zu bemaͤchtigen, welche gestanden, daß sie von den Priestern bewaffnet und bezahlt seyen; andere aͤhnliche Entdeckun⸗ gen wurden gemacht, und man fand auch eine zu solchen Zwecken bestimmte Niederlage von Gewehren und Dolchen. Nach die⸗ ser Entdeckung ergriffen viele Priester und andere Personen die Die neue in Ketten haͤngende Bruͤcke uͤber den auf der Straße nach Rom, ist nun vollendet, und Se. Maj. der Koͤnig ist auf seiner Reise nach Sessa am 24. April zuerst daruͤber gefahren. Sie hat gleich anfangs die Probe der uͤber sie ins Lager gehenden Artillerie sehr gut be⸗ standen, und eben so, als nachgehends der Koͤnig vom Lager von Sessa aus 16 Stuͤcke Artillerie und 2 Schwadronen eigens zu diesem Zwecke dahin beorderte. Der Monarch hat nicht nur seine volle Zufriedenheit uͤber diesen Bau aus edruͤckt, sondern auch den Architekten und die Ingenieurs durch Orden belohnt. Man rechnet, daß die jaͤhrliche Einnahme davon sich auf eine nicht unbedeutende Summe belaufen wird, da das von jedem Wagen zu entrichtende Bruͤckengeld ee hoch ist. Es sollen nun noch zwei andere ganz aͤhnliche Bruͤcken erbaut werden, eine bei Salerno und die andere uͤber den Fluß Kallore zwischen Dugenta und St. Frimondi nach Benevento hin.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. MNew⸗York, 28. April. Der Washington Intel⸗ ligencer meldet: „Die sehr bedeutenden Bewilligungen, welche die vollziehende Gewalt in dem Bericht des Finanzausschusses fuͤr die diplomatischen Ausgaben der Regierung fordert, haben eine heftige Diskussion in der Senatssitzung vom 2. d. M. zur Folge gehabt, wobei eine Vergleichung zwischen der jetzigen und fruͤheren Verwaltung in Bezug auf deren Verausgabungen fuͤr auswaͤrtige Angelegenheiten angestellt wurde. Herr Smith, der Praͤsident des Finanzausschusses, gab im Verlauf der Debatte zu, daß, wenn man die diplomatischen Ausgaben der zwei letzten Jahre der vorigen Verwaltung mit denen in den zwei ersten Jahren der jetzigen vergleiche, von Gehaͤssigkeit aufgehoben werden

Garigliano,

fallen koͤnne; aber dieser werde wieder durch die Reductionen, welche jetzt an in diesem Zweige des Staatsdienstes stattfinden sollten. Es ist jedoch nicht sowohl die Frage, wie hoch sich die Veraus⸗ gabungen der beiden Verwaltungen belaufen haben, sondern was dadurch erreicht worden ist, und uͤber diesen letzteren Punkt war die Debatte namentlich sehr hitzig. Herr Marcy naͤmlich be⸗ hauptete, die vorige Verwaltung habe gar nichts fuͤr das ver⸗ ausgabte Geld zum Wohl des Landes gegen setzte Herr Clay aus einander, daß gerade die vorige Ver⸗ waltung es gewesen, welche mit auswaͤrtigen Maͤchten mehr Ver⸗ traͤge abgeschlossen, als irgend eine fruͤhere, ja vielleicht als alle fruͤhere zusammengenommen, und die schwierigsten Fragen, uͤber die lange Jahre schon mit dem Auslande unterhandelt worden, geschlichtet habe.“

Der Augusta⸗Courier meldet, daß die Universitaͤt zu Athen im Staat Georgien sich in einem Zustande rebellischen Aufruhrs befinde. 8 Inland Berlin, 11. Juni. Aus Koͤnigsberg vom 6. d. berich die dasige Zeitung: „Des Prinzen Heinrich von Preußen

K. H. (Bruder Sr. Maj. des Koͤnigs), Chef des hier garni⸗ sonirenden dritten Infanterieregiments, haben dem genannten Regimente, zum Jahrestage der 25jaͤhrigen Dauer dieses Vor⸗ uges fuͤr das Regiment, Hoͤchstdero Wohlwollen in gnaͤdigen usdruͤcken zu erkennen gegeben und gleichzeitig als bleibendes Andenken der Regimentsmusik zwei silberne Trompeten und dem Offiziercorps einen ausgezeichnet schoͤnen und werthvollen Tafel⸗ Aufsatz von gleichem Metalle zu verehren geruht.“ Nachrichten aus Koblenz zufolge, waren Se. Koͤnigl. Zecet⸗ der Prinz Friedrich nebst den Prinzen Alexander und eorge K. K. H. H. am 4ten d. M. mit dem Dampfschiffe da⸗ selbst angekommen und im Gasthofe zum weißen Roß in Ehren⸗ breitstein abgestiegen. Am folgenden Morgen sind Höchstdiesel⸗ ben nach dem Schlosse Rheinstein abgereist.

Vom Hunnsruͤck schreibt man: Am 23sten d. M. hatten wir gegen drei Uhr Nachmittags ein zwar nicht starkes, aber in seinen Wirkungen um desto bedauernswertheres Gewitter. Zwischen Buͤchenbeuren und Laufersweiler wurden naͤmlich waͤh⸗ rend desselben in einem jungen Birkenholze drei Juͤnglinge aus Lanzenhausen nebst zwei Pferden von dem Blitze unter einem Baume erschlagen. Ein vierter nebst seinem Pferde, der zehn Schritte weiter abstand, wurde zwar auch besinnungslos nieder⸗ geworfen, kehrte aber bald wieder ins Leben zuruͤck und hinter⸗ brachte die traurige Kunde. Alle angestellte Rettungsversuche waren vergebens. Am 25sten wurden die drei Verungluͤckten feierlich beerdigt, wobei sich zugleich die Eintracht der verschie⸗ denen christlichen Konfsstons Verwandten in erfreulicher Weise bekundete, indem die Katholiken nicht nur an dem Begraͤbniß je⸗ ner ihrer evangelischen Mitbruͤder Theil nahmen, sondern am naͤchsten Sonntag den Ungluͤcksfall noch durch eine besondere Feier begingen, welcher wiederum auch die Evangelischen bei⸗ wohnten. In Prozession begaben sie sich nach der Ungluͤcksstelle, wo dann der Pfarrer Bicking unter dem verhaͤngnißvollen Bau⸗ me eine dem Zwecke entsprechende Rede hielt, in der er die Zu⸗ hoͤrer noch besonders auf die bei Gewittern zu beobachtenden Vorsichtsmaßregeln aufmerksam machte.

Der Westphaͤlische Merkur meldet aus Muͤnster vom 6. Juni: „Unsere Landwehr, welche zu den gewoͤhnlichen e ungen auf 14 Tage theilweise zusammengezogen waren,

nd heute wieder entlassen. Es erregt immer große Bewunde⸗ rung, daß den Soldaten derselben, welche doch schon in einem maͤnnlichen Alter vorangeschritten sind, bei der so kurzen Ue⸗ bungszeit eine so große Gewandtheit und schoͤne Haltung bleibt, nicht nur bei welche doch groͤßten Theils nur mit Arbeits⸗Pferden beritten ge⸗ macht ist. Das hiesige 13. Kavallerie⸗Regiment wurde dieses Mal von dem Herrn Rittmeister Brockhof, so wie auch im vorigen Jahre von dem Herrn Major des 11. usaren⸗Regi⸗ ments, Grafen von Schwerin, bei der erforderlichen Strenge doch mit so großer Nachsicht gefuͤhrt, daß die vorgenommenen Uebungen demselben miehr und mehr zum Vergnuͤgen gereichten und es sich nur ungern wieder aufgelsst sah./

.“]

1*

Der Inhalt des Reliefs ist dem Gebaͤude analog.

von

zu Stande gebracht. Da⸗

rung begierig suchen. sieben Fuß sind schoͤn gezeichnet und zeigen von großer Uebung

der Infanterie, sondern auch bei der Kavallerie,

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Aus Breslau vom 7ten d. berichtet die dasige Zei⸗ tung uͤber den Ausfall des Wollmarkts: „Auf dem am gestrigen Tage beendigten diesjaͤhrigen Fruͤhjahrs⸗Wollmarkte waren auf⸗

elagert: 8 8 aus Schlesien.. 30,527 Ctr. 106 Pfd. dem Großherzogthum Posen 5,979 37

dem Oesterreichischen 431 60 ¼ Summa... 36,938 Ctr. 73 Pfd. Zu dieser Summe duͤrften noch circa 1,500 kommen, welche sich auf den Lagern hiesiger Wollhaͤndler befanden, mithin waren uͤberhaupt auf dem Platz 38,438 Ctr. 73 Pfd. Wolle. Wenn allerdings dieses gegen fruͤhere Maͤrkte ein geringes Quantum ist, so sind die Ursachen davon in den großen Schaf⸗Verlusten, welche die Provinz Schlesien in Folge der vorgewesenen nassen Jahre und der daraus hervorgegangenen ungesunden Futte⸗ rung getroffen haben, ferner in dem auf sanitaͤts⸗polizeili⸗ chen Gruͤnden beruhenden Verbot der Wolle⸗Einfuhr aus dem Koͤnigreich Polen und endlich in den vielen Kaͤu⸗ fen zu suchen, welche diesmal auf den Guͤtern selbst abgeschlossen worden sind. Die Zahl der Kaͤufer war sehr ansehnlich, es befanden sich hier: 115 Engros⸗Kaͤufer, worunter 25 Engländer, 64 juͤdische Wollhaͤndler aus dem Großherzogthum Posen, 16 Woll⸗ haͤndler aus der Provinz Schlesien, excl. Breslau, und 287 Fabrikan⸗ ten und Haͤndler aus den Fabrik⸗Staͤdten Schlesiens und der Mar⸗ ken; zusammen 480 Kaufer. Der ganze Wollmarkt zeichnete sich zur Zufriedenheit der Verkaͤufer durch einen raschen Absatz und durch guͤnstige Preise aus. Als bis jetzt noch unverkauft sind nur etwa 900 Centner Wolle anzunehmen. Die allgemeinste Nach⸗ frage war nach Mittel⸗ und geringeren Sorten, welche um 5 bis 10 Rthlr. pro Centner hoͤher bezahlt wurden, als im vorigen Jahre. Auch die feinsten Wollen fanden zum Theil bessere Preise als im vorigen Jahre. Selbst die Sterblings⸗Wolle ging nicht nur, bei redlicher Angabe als solche, gut ab, sondern sie war sogar gesucht.“ e;

7

8

Die neuen Packhofs-⸗Gebaͤude hierselbst sind nun ganz voll⸗ endet, seitdem in dem Giebelfelde des an der Straße liegenden Theiles dieselben ihren letzten Schmuck erhalten haben, und durch den eigenthuͤmlichen Baustil gewaͤhren sie eine interessante Verschoͤnerung Berlins, so wie einen neuen Beweis des reichen und mannigfaltigen Talents des Ober⸗Bau⸗Direktors Schinkel. Fortuna steht in der Mitte, nach der Art vorgestellt, wie aͤhnliche Darstel⸗

. Frankfurt a. M., 7. Junl. Oest. 5 % Met. 88 ½. 8815. 4 9 do. 78⁄. 781⁄. 8 do. 4 9 do. 20 . 20 r. Bank-Actien 1391. 1389. Part-Obl. 124

. 1 Paris, 4. Juni. 58% RKente pr. compt. 97. 65. fin cour. 97. 75. 3 3 pr. com 25. fin cour. 70. 40. 5 % Neap. pr. compt. coup. dét. 79. 85. fn 80. 10. St. Petersburg, 2. Juni. Hamburg 3 Mon. 9 .—⁄. Silber-Rube] 367 ¼ Kop. Warsch au. 6. Juni.

& Pfandbriefe 86 ½.

558 Met. 87 ⁄3. 123 ½. Bank-Actien 1145 ½.

Wien, 6. Juni.

Keonigliche Schauspiele. Dienstag, 12. Im Schauspielhause. Zum male wiederholt: Hahn und Hektor, Lustspiel in 4 Abtheiln von E. St. Hierauf: Des Malers Meisterstuͤck, Lustspieg Abtheilungen. .

Koͤnigstaͤdtisches Theater.

Dienstag, 12. Juni. Der Alpenkoͤnig und der Mei

feind, Zauberspiel in 3 Akten, von Ferdinand Raimund;

von W. Muͤller. (Hr. Ferd. Raimund: Herr von Rapy als letzte Gastrolle.)

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends 8 Nach einma 6 uhr 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachte ww 335,4 Par. 335,2“ Par. 336,3“ Par. 12,0 9 R. 16,52 R. 12,50 R. 9,1 °R. „3 °R. 9,8 °R. 80 pCt. 53 pCt. 81 pCt. Wetter. truͤbe. bedeckt. bewoͤlkt. Wolkenzug. W. W. W.

Neueste Nachrichten.

Paris, 5. Juni. Der heutige Moniteur ent ausfuͤhrlichen Instructionen, welche der Kriegs⸗Minister

1832 10. Juni. 2

Luftdruck.. Luftwaͤrme. Thaupunkt. Dunstsaͤttgg.

Quellwärme 9. Flußwärme 16) Bodenwärme s Ausdünstung 9 Niederschlag 13 G 9 U. Genst

75 8,3 3 p

lungen sich in der Antike erhalten haben. In der Rechten ein

auf die letztere fast ein Schein Ruder haltend, zu ihren Fuͤßen die Kugel. In der Linken ein 1

Fuͤllhorn tragend, aus welchem in der Mitte der Fruͤchte die Pflugschaar hervorragt. Zu ihrer Rechten steht Genius, die Gewerbe durch Schifffahrt andeutend, das Ruder in der Linken haltend, stuͤtzt er den rechten Fuß auf die Andeu⸗ tung eines antiken Schiffes. Zur Linken der Fortuna steht ein anderer Genius, die Gewerbe ner Rechten traͤgt er Kornaͤhren, mit der Linken leitet er den Pflug. Zur Seite des Schiffers ist liegend eine Fluß⸗Nymphe dargestellt, zu deren Fuͤßen zwei schwimmend scherzende Schwaͤne den offenen schiffbaren Strom andeuten. An der Seite des an⸗ deren Genius ist ebenfalls eine sitzende Fluß⸗Nymphe, mit der Andeutung eines Muͤhl⸗Getriebes zur Seite, um diese Benutzung der Wasser⸗Kraͤfte anzudeuten. Am Schlusse zwei Reiher, welche in dem schilfreichen Sumpfboden des gestaueten Flusses ihre Nah⸗ Die Figuren in der Proportion von uͤber

und richtigem Gefuͤhl fuͤr Zeichnung und Natur, die Gewaͤnder sind zierlich gelegt und in gutem Stil, wie Studium der Antike, verbunden mit fleißiger Nachahmung der Natur, solchen lehrt. Die nackten Theile zeigen von Kenntniß und aufmerksamstem Studium. Die Erfindung (Composition) des Reliefs ist vom Herrn Ober⸗Bau⸗Direktor Schinkel, die Ausfuͤhrung von Herrn Bildhauer Kiß, einem jungen Mann, welchen das Publi⸗ kum durch dieses Werk von einer neuen Seite und allgemeiner kennen lernt. In Schlesien geboren, war derselbe zu Anfang in Berlin. Schuͤler des Professor Rauch, spaͤterhin des Professor Tieck, und da derselbe zugleich Ciseleur ist, zur Zeit Lehrer in der Ciselir⸗Klasse des Koͤnigl. Gewerbe⸗Instituts. Die letzten Ausstellungen der Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste waren durch ihn mit kleinen Gegenstaͤnden, zum Bronze⸗Guß bestimmt, bereichert. Eine kleine Gruppe, Telephus als Knabe, von einer Hirschkuh ernaͤhrt, nach einem antiken Gemaͤlde, und mehrere kleine Gruppen, Nymphen auf den Ruͤcken von See⸗Ungeheuern und Tritonen, erfreuten sich des allgemeinen Beifalls des Publikums. Dies Relief ist die erste Arbeit, welche Herr Bildhauer Kiß in groͤ— ßeren Maßstabe ausgefuͤhrt hat, und zeigt deshalb seine Faͤhigkeit nd ausgezeichnetes Talent von einer neuen Seite. Bekanntmachung.

Nach den ergangenen Allerhoͤchsten Bestimmungen wegen Vertheilung der Praͤmien aus dem fuͤr Berlin gestifteten Ge⸗ sinde⸗Belohnungs⸗Fonds sind zu der diesjaͤhrigen Vertheilung dieser Praͤmien die in der besonderen Beilage *) namentlich auf⸗ gefuͤhrten 96 Dienstboten aus den vorhandenen Bewerbern ge⸗ waͤhlt worden, welche mindestens 88 an 18 Jahre bei einer und derselben Herrschaft ununterbrochen gedient und sich nach den beigebrachten Attesten vollkommenen Anspruch auf diese Aus⸗ zeichnung erworben haben. Die Ausreichung der Praͤmien und der hieruͤber ausgefertigten Verleihungs⸗Dokumente ist am 24sten April d. J. in Gegenwart von Deputationen des Magistrats

und der Stadtverordneten Versammlung mit angemessener Feier⸗ lichkeit erfolgt. Indem wir dies hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß bringen, bemerken wir zugleich fuͤr die uͤbrigen Bewerber, daß dieselben nach der Folge der Dienstjahre kuͤnftig zur Theilnahme gelangen werden, wenn sie sich durch fernere treue Dienstleistung dieser Auszeichnung wuͤrdig erhalten. Berlin, den 25. Mai 1832. Deputation des Magistrats zur Verwaltung des Gesinde⸗Belohnungs⸗Fonds. maneEUNmMaerEENAee; Nicht-Amtliche Cours-Notizen. Amsterdam, 6. Juni. Sch. 43. Kanz-Bill. 16 ⅞. 6 % Anl. 97 ½. 5 % neue

Nied. wirkl. Met. 85 ½. Russ. (v. 18¾ ½) 94 ¼. Neap. Falc. 75.

do. 81 97. Oest. 53³

*) Das obgedachte Verzeichniß (welches wir wegen Mangels an Raum nicht mittheilen koͤnnen) enthaͤlt die Namen von 48 maͤnn⸗ lichen und 48 weiblichen Dienstboten; von ersteren haben drei 30 bis 36 Jahre, 1s andere 20 bis 29 Jahre bei einer und derselben Herr⸗ schaͤft gedient. Von den weiblichen Dienstboten haben 4 uͤber 30 (naͤmlich beztehungswesse 33, 36, 48 und 49 Nabro und 12 andere swantig und mehrere Jahre sich in demselben Dienst⸗Verhaͤltniß befunden. 8 ““

62

ein

des Ackerbaues bezeichnend, in sei⸗

Generale der in den Belagerungszustand erklaͤrten Depan in Betreff der Vollziehung dieser Maßregel erlassen hat Minister der Justiz des Innern und der Marine habe falls den General⸗Procurawren, Praͤfekten und Marim mandanten angemessene Verhaltungsbefehle zukommen Nlast

Der Marine⸗Minister hat die Briggs „Endymion’, pricieuse“ hund „Lynx“, die Kanonier⸗Briggs „Chamy und „Lilloise“, das Dampfschiff „Castor“, die Goeletten sange“ und Anonyme“, die Kutters „Vigilant“, „Braque“, „Renard“, „Goëland“, „Ecureuil“, „Cm u. a. m. zur Bewachung der Kuͤsten am Atlantischen beordert. 1 Die bis gestern Abend aus den westlichen Depan eingegangenen Nachrichten enthalten kein Faktum von h chem Interesse. Bei Vergeal haben die Ehouans zun Male einige disciplinirte Streitkraͤfte entwickelt, sind üe schlagen worden. .

Die in Belagerungszustand erklaͤrten vier Depam zaͤhlen 1,526,850 Einwohner und zahlen jaͤhrlich 939 Fr. Grundsteuer. b

Der Herzog v. Orleans ist am 31. v. M. in Vienne troffen und hat nach einer Musterung uͤber die dortige M. garde noch an demselben Tage die Reise bis Annonay setzt, wo Se. Koͤnigl. Hoheit uͤbernachteten.

Diesen Morgen sieht man in den Straßen der Han eine große Menge von Menschen, die sich theils dem Li gaͤngnisse des General Lamarque anschließen, theils dale schauer abgeben wollen. Die National⸗Gardisten sind i form und ohne Waffen, die uͤbrigen Buͤrger tragen ein um den Arm und dreifarbige Kokarden am Hute. R. Europaͤischen Nationen wird durch einen Redner reypl! werden. Sercognani wird im Namen der Italiaͤner, und Plater in dem der Polen, Flores Estrada in dem de nier und Garner in dem der Deutschen sprechen.

Die Herren Charpentier und Genot, Deputirten e sel⸗Departements, Junyen und Demargay, Deputirten de 9 Joly, Deputirter des Arriège, und Chaigneau, Deputi Vendée, haben gleichfalls ihre Beitritts⸗Erklaͤrungen zu richte der 41 Deputirten der Opposition eingesandt.

Der Marschall Gérard befindet sich seit vorgestem hier, doch versichert man, daß er binnen kurzem aufs uml Nord⸗Armee abgehen werde. 8

Herr Abel Remusat, Mitglied der Akademie der zah und Conservator der Orientalischen Handschriften du K Bibliothek, ist gestern im 64sten Jahre seines Alters sie verstorben. 1

Gestern starben hier 19 Personen an der Cholera t an andern Krankheiten.

Unter dem Titel: „Der Leuchtthurm, allgemeiner I aller Mißbraͤuche, willkuͤrlichen Handlungen und Gesetzen letzungen“ wird hier naͤchstens, woͤchentlich vier bis eine neue Zeitschrift erscheinen. 1

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 97. 55. f0-

Neap. pr. compt. (Coupon détaché.) 80. fin cour. 80. 15. Span. Rente perp. 58 ¾. 5 proc. Roͤm. Anl. 80 ½. 1 Straßburg, 6. Juni. Aus Paris ist folgende gs fruͤh 7 ½ Uhr datirte telegraphische Depesche hier cin „Die Parteien der Karlisten und Republikaner haben poͤrung zu Paris versucht bei Gelegenheit des Leichenbe ses des Generals Lamarque. so wie der Eifer der Linien⸗Truppen. Der Koͤnig hat druͤckt. Die Regierung wird, wie auch anderwaͤrts, mit gegen die Stoͤrer der oͤffentlichen Ruhe verfahren. dal Frankfurt a. M., 8. Juni. Oesterr. 5proc. Metal. 8892. 4proc. 781½. 78¹¼. 2 ½ proc. 45 ½. 1proc. 20 Fg. 5 Actien 1388. 1386. Part.⸗Obl. 124 ½. 124 ¼. Loose 1 8 178 ½. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 82 ½. Poln. Loose

Mitredacteur Cottel.

Redacteur John.

Gedruckt bei

n. B. 90

Loose zu 100 Fl. 4177 ¾. G. Holl. 5 ½ O0bl. v. 1832 82 ½. Br. Poln-

Part.-Obl. 333. Russ. Assign. 178 ¾ 18 2 do. 77 v½. Loose zu 100 Fl. 176. Parn

97. 70. 3proc. pr. compt. 70. 20. sin cour. 70. 35. ¼

Der Enthusiasmus der Na Garde von Paris und der Umgebung ist aufs hoͤchste gegg

7 evs ist nthalben ihre Mitte verfuͤgt, und der Aufruhr ist allenth Sn⸗Detaschement von 100

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163.

Berlin, Mittwoch den 13 ten Juni

Amtliche Rachrichten.

8. . s Fercen⸗,; Seine Majestaͤt der König haben dem Rechnungsrat ee e eheeumr Innern fuͤr Handels⸗ 8 86

ebe⸗Angelegenheiten, den Rothen Adler⸗Orden vierter K verleihen geruht. .“

Angekommen: Der General⸗Major und Co

en Infanterie⸗Brigade, von Wey vacp, von Vuffetvenr a38 Der Bischof der evangelischen Kirche und General SGuper⸗ indent der Provinz Sachsen, Dr. Drasecke, von Bremen. Der Koͤnigl. Franzoͤsische Kabinets⸗Courier Teisset, von

EE1ö17u“

Zeitungs⸗Nachrichten.

RAusland. e Pet waraskerei chh. . paris, 5. Juni. Der Koͤnig kam gestern nach den Tui⸗ ken und fuͤhrte in einem drittehalbstuͤndigen Minister⸗Rathe Vorsitz, worauf Se. Maj. nach St. Cloud zuruͤckkehrten. Der Koͤnig hat zwei im Kampse mit den Chouans ver⸗ ndeten National⸗Gardisten von Vitré, welche Familienvaͤter 800 Fr. fuͤr die ersten dringendsten Beduͤrfnisse uͤbersenden en. „Die gestrige Post“, heißt es im Moniteur, „hat von verschiedenen Punkten des Westens nur befriedigend Nach⸗ sten uͤberbracht. Die Ruhe stellt sich wieder her; die Nach⸗ chungen werden fortgesetzt; die Muthlosigkeit nimmt unter Anhaͤngern der vorigen Regierung immer mehr uͤberhand. g General⸗Conseil des Departements der Niederen Loire hat Beschluß gefaßt, die Regierung um Versetzung des Depar⸗ ents in den Belagerungszustand zu bitten; die in diesem Ge⸗ angegebenen Gruͤnde stimmen auf eine merkwuͤrdige Weise denen des gestern mitgetheilten Berichts an den Koͤnig uͤber⸗ Ueber das Resultat der wichtigen Haussuchungen, die ge⸗ een worden sind, ist nichts Neues eingegangen; ohne Zweifel den wir in einigen Tagen naͤhere Angaben erhalten. In intes sind bei dem Advokaten Guibour Nachsuchungen ange⸗ worden, deren Resulrat mit dem Inhalt der bei Herrn v. bepin gefundenen Papiere uͤbereinstimmt; Herr Guibour ist

; xet.“ b Ami de la Charte schreibt aus Nantes vom L2ten MR.: „Die Behoͤrde hat Befehl zur Verhaftung des Pairs rguis von Coislin ertheilt, der den Titel eines General⸗Lieute⸗ t der Koͤnigl. Armeen des Westens fuͤr Feen V. ange⸗ men hat. Seit dem Kampfe bei Laval haben drei Gefechte gefunden, eines davon zwischen Gravelle und Vitré, wo 60 ann einige hundert Chouans, welche einen Pulvertransport varteten, in die Flucht schlugen; vier Soldaten wurden getoͤd⸗ von den Chouans blieben 2 auf dem Platze, und 30 wurden wer verwundet gefangen genommen. Am 30sten kam es zwi⸗ n Vitré und Guerche zu einem Gefechte, in welchem die vuans geschlagen wurden und eine Menge von Todten auf Paatze zuruͤckließen; auch die National⸗Garde von Vitrè vor mehrere Todte und Verwundete. Die Chouans waren Herrn v. Onfroy, einem ehemaligen Artillerie⸗Offizier, an⸗ it, der sich jetzt General nennt und seine beiden Soͤhne zu iumnten hat. Fast alle Edelleute und alle Chouans sind ins hügruͤckt und zwingen die jungen Leute, zu marschiren. Zwei⸗ hhert junge Leute von hier sind gegen die Chouans ausge⸗ t Die hiesige Rechtsschule verlangt ebenfalls, zu marschiren; National⸗Gardisten werden noch mobil gemacht.“ Der Breton vom 3ten d. meldet aus Savenay vom 1. n: „Das Schloß Carheil, welches von der Familie Coislin ohnt wird, ist von den Truppen umzingelt. Saͤmmtliche shhter sind zu ihren Nachbarn in Plesse gegangen, um gegen die Regierung aufzuwiegeln; alle Waffen wurden LCarheil gebracht; die sich meldenden jungen Leute hsten ihre Namen bei einem gewissen Belliot abgeben, wo ein 1 kannter eine Liste aufnahm. Seit langer Zeit wurden bei „Marquis von Coislin geheime Versammlungen gehalten; Aufstand sollte morgen Abend oder spaͤtestens am Sonntage iechen. Es lag im Plan, alle Maͤnner der Umgegend 1s bis 60 Jahren unter die Waffen treten zu lassen, Plessé Aufstande zu bewegen und auf Savenay und von hier auf Nantes zu marschiren. Man will viel Fremde, Schweizer, gesehen haben, die auf dem Schlosse bergt wurden.“ Dasselbe Blatt enthaͤlt folgende nils uͤber das Gefecht bei Vergeal, in welchem die Chouans ersten Male einige disciplinirte Streitkraͤfte entwickelten: n 31. Mai trafen 80 Mann der National⸗Garde von Vitré 40 Mann Linientruppen auf der Haide von Touchenaux mit 500 Mann starken Corps von Chouans zusammen, die theils .ꝙ Kastanien⸗Gebuͤsch, theils im Haidekraute versteckt wa⸗ sogleich hegann ein heftiger, aber hoͤchst ungleicher Kampf; Gluͤck für die Truppen und National⸗Garde kam ein Vol⸗ Mann herbei und schlug die Chouans gauf das Haupt; auf Seiten der Unserigen wurde ein Sol⸗ setdtet und sechs National⸗Gardisten verwundet; die Chouans a 25 Mann auf dem Platze; viele Verwundete von ihnen tkommen, unter ihnen einer der Anfuͤhrer, der einen rei⸗ Degen auf dem Schlachtfelde zuruͤckgelassen hat; sein Name 66 nicht bekannt; vermuthlich. ist es ein Herr v. Onfroy. 95 See e 8 —. und Verwundeten in Zange en; unter den ersteren befindet sich ein Herr Noinerie.“ Die Nachrichten aus 8 I.e

untlich

einem bereits im Druck erschienenen Gedichte besungen.

se lauten guͤnstig, in dem der Mayenne nd mehrere Ban nufgelbst uns die sungen Leute in ihre 1ee see n 85,, 2

Folgendes ist der wesentliche Inhalt der Instructionen, die der Kriegs⸗Minister an die in den Departements der Niederen Loire, der beiden Sèvres, der Vendee und der Maine und Loire kommandirenden Generale hinsichtlich der Vollziehung des Be⸗ lagerungs⸗Zustandes gesandt hat: „Durch die Erklaͤrung in den Belagerungs⸗Zustand wird die Militair⸗Behoͤrde von Rechts we⸗ gen mit den Befugnissen bekleidet, die in gewoͤhnlichen Zeiten den Civil⸗Behoͤrden, den administrativen sowohl als den richter⸗ lichen, zustehen. Doch soll die Milttair⸗Gerichtsbarkeit nur auf diejenigen Faͤlle und Thatsachen Anwendung finden, die sich spe⸗ ziell auf die Insurrection, auf die Banden, die Falschwerberei, Verleitung der Truppen, ungesetzliche Anwendung der bewaffne⸗ ten Gewalt, Pluͤnderung und Verwustung beziehen. Die Justiz⸗ Behoͤrden behalten ihre Gewalt in Allem, was nicht politische Verbrechen betrifft. Demgemäß haben Sie die bestimmtesten Befehle zur Aufsuchung und Verfolgung der Urheber und Be⸗ guͤnstiger der Insurrection, wes Standes sie 1 seyn moͤgen, zu ertheilen; dieselben sind uͤberall, wo sie ergriffen werden, in Haft zu nehmen. Insbesondere richten Sie die thaͤtigsten Ver⸗ kolgungen gegen die Herzogin von Verry und den Grafen von Bourmont, so wie gegen deren Anhaͤnger und Mitschuldige; Sie sind zu dem Ende bevollmaͤchtigt, uͤberall Haussuchungen an⸗ stellen zu lassen.“ Nach einer Hinweisung auf die Gesetze, welche bei der Zusaminensetzung der Kriegsgerichte zu beob⸗ achten sind, heißt es weiter: „Die Kompetenz dieser Ge⸗ richte dehnt sich auf die Untersuchung und Bestrafung der oben angegebenen politischen Vergehen aus und wird durch die allgemeinen Rechtsgrundsaͤtze bestimmt; jedes politische Ver⸗ gehen oder Verbrechen kommt vor das Kriegsgericht, in dessen Ressort es begangen worden ist. Das Prozeß⸗Verfahren ist nach den Vorschriften des Gesetzes vom 13. Brumaire und nach den uͤbrigen gesetzlichen Formen zu leiten. Appellations⸗Gesuche gegen die Urtheile der neuen Kriegsgerichte sind vor das Revi⸗ sions⸗Gericht der Militair⸗Division, in welcher das Departement liegt, zu bringen und in der gewoͤhnlichen Form zu entscheiden. Eben o sind die Urtheile selbst in den uͤblichen Formen zu erlassen. Bei der Anwendung der Strafgesetze ist nicht aus den Augen zu lassen, daß auch die Militair⸗Gerichte auf das gewoͤhnliche Straf⸗Ge⸗ setzbuch rekurriren koͤnnen. Bei der Vollziehung der Urtheile sind die gesetzlichen Fristen stveng zu beobachten. Ein anderer Zweck der Erklaͤrung dieser Departements in den Belagerungs⸗ Zustand ist die schnelle Enewa eung aller darin liegenden Ge⸗ meinden; ausgenommen sind jedoch die National⸗ Garden, die

mittheilen. Schon von 4 Uhr Morgens an waren die Thuͤren des Lamarqueschen Hötels in der Straße St. Honoré Nr. 368. dem Publikum geoͤffnet. Die sterbliche Huͤlle des Generals war im ersten Stockwerke auf einem prachtvollen Trauergeruͤste aus⸗ gestellt, an welchem 4 Invaliden Wache hielten, wöͤhrend zwei ausgediente und mit dem Orden der Ehrenlegion geschmuͤckte Sergeanten am Eingange des Hötels einen Ehrenposten bilde⸗ ten. Blumengewinde schmuͤckten den Balkon des Hauses, und vor demselben waren 3 Trophaͤen errichtet. Bis gegen Mittag fuͤllte sich die ganze umliegende Gegend mit einer zahllosen Men⸗ schenmasse, die theils von der Neugierde herbeigelockt war, theils aber auch sich dem Leichenzuge anschließen wollte. Man kann ohne Uebertreibung annehmen, daß der bedeutende Raum zwi⸗ schen der Magdalenen⸗Kirche und dem Bastille⸗Platz mit 150 bis 200,000 Menschen bedeckt war. Von 8 Uhr an sah man trotz eines heftigen Regens ganze Schaaren von National⸗Gardisten, Buͤrgern, Studenten, Handwerkern u. s. w. in Haufen von 20 bis 200 Mann von verschiedenen Seiten durch die Straße St. Honoré, uͤber den Vendöͤme⸗Platz, die Boulevards Und die Tui⸗ lerieen nach dem Revolutions⸗Platze ziehen, und als dieser die Menge nicht mehr fassen konnte, verbreitete sie sich uͤber die Elysaͤischen Felder, die Quais und die Rivoli⸗Straße. Man bemerkte durch einander die Marschaͤlle Gérard und Clausel, viele Generale, als Excelmans, Hulot und Sourd, zu denen sich bald ein Englischer Oberst und der General Daumesnil, Beide mit einem hoͤlzernen Beine, gesellten; verschiedene Pairs, eine Menge von Deputirten, worunter selbst politische Gegner des Verstor⸗ benen, als Dupin und Viennet; Deputationen der medizinischen und der Rechts⸗Schule, so wie der Freimaurer⸗Loge der drei Tage, mit ihren Fahnen; endlich acht Legionen der National⸗ Garde der Stadt und der Umgegend, ziemlich vollzaͤhlig. Die uͤbrigen acht Legionen hatten sich zwischen dem Sterbe⸗Hause und dem Magdalenen⸗Platze aufgestellt. In der Naͤhe der Magdalenen⸗Kirche waren die Spanischen, Portugiesischen, Ita⸗ liaͤnischen und Polnischen Fluͤchtlinge, Flores⸗Estrada, Sal⸗ danha, Sercognani, Romarino, Lelewel, Sierawski u. A. an ihrer Spitze, erner die Offiziere der hundert Tage, deren Ver⸗ theidiger General Lamarque gewesen war, endlich die Juli⸗Rit⸗ ter versammelt. Trotz dieser ungeheuren Menschen⸗Menge herrschte uͤberall die groͤßte Ruhe, und selbst um 10 ½ Uhr sah man noch nirgends Linientruppen. Gegen 12 Uhr, als man sich eben an⸗ schickte, den Sarg auf die Bahre zu heben, fing es aufs neue

sich durch ihren Eifer bei Bekoͤmpfung der Chouans ausgezeich⸗ net haben. Die widerspenstigen Reeruten sind nach Maßgabe ihrer Straffaͤlligkeit und Theilnahme an dem Aufstande entwe⸗ der vor die Kriegsgerichte zu stellen oder der Gendarmerie zu uͤbergeben, welche dieselben zu ihren Armee⸗Corps abfuͤhren soll.7 „Sie werden mich““, heißt es am Schlusse, „unver⸗ zuͤglich von allen zur Vollziehung egenwaͤrtiger Instruction ge⸗ troffenen Maßregeln in Kenntniß sebem und uͤbrigens die noͤthi⸗ gen Anordnungen treffen, damit die Ruhe waͤhrend dieser Ope⸗ rationen nicht gestoͤrt und, wenn irgend ein Versuch zu Unru⸗ hen gemacht wuͤrde, derselbe sofort durch die Gewalt der Waffen unterdruͤckt werde.“

Das Journal de Maine et Loire vom 2ten d. enthaͤlt folgendes bei dem verhafteten Herrn v. St. Martin gefundenes Schreiben: „An den Bataillons⸗Chef Guitter de St. Martin. 8 Kommandant, ich sende Ihnen hier eine Abschrift von dem

riefe, den ich so eben vom General erhalte: „„Sie werden in der Nacht vom 23sten auf den L2asten die ganze Mannschaft zu den Waffen greifen lassen; alle oͤffentliche Gelder nehmen Sie in Beschlag, jedem Mann geben Sie 5 Fr. als zehntaͤgigen Sold; fuͤr die mäere und Unteroffiziere giebt es einen eigenen Tarif. Kuͤndigen Sie an, die Armee sey entlassen, und alle zu uns uͤbertretende Soldaten wuͤrden nach beendigtem Kriege den Abschied erhalten, wenn sie es verlangten. Setzen Sie sich so schnell wie moͤglich in Verbindung mit mir, und suchen Sie sich bis zum Eingange neuer Befehle so viel und Mann⸗ schaft wie moͤglich zu verschaffen. Das zur Erreichung dieses Zweckes zu beobachtende Verfahren muß Ihnen nach Befinden der Umstaͤnde uͤberlassen bleiben. Der Befehlshaber der Depar⸗ tements der Sarthe und Mayenne. (Gez.) Legallois.“

Folgende Personen sind Willens, den Marschall Clauzel nach Algier zu begleiten: die Deputirten Auguis, Audry de Puyra⸗ veau, Sans, Laboissière, Cunin⸗Gridaine, der ehemalige Staats⸗ rath Graf v. Réal, der General⸗Lieutenant Graf v. Fregeville, Herr J. Chaudron, ein Neffe der Herzogin v. Abrantes und zwei Adjutanten des Marschalls.

Das in Toulon angekommene Linienschiff „Suffren“ hat Nachrichten aus Oran bis zum 19. Mai mitgebracht; die Gar⸗ nison dieses Platzes war durch das von Ankona dorthin trans⸗ 25 Bataillon des 66sten Regiments bis auf 4500 Mann erhoͤht.

Deer hiesige Stadt⸗Rath hat beschlossen, falls der Preis des vierpfuͤndigen Brodtes auf 85 Centimen steigen sollte, unter die Armen wieder Brodmarken vertheilen zu lassen. Die hierzu noͤthigen Fonds sind bereits zur Verfuͤgung des Praͤfekten des Seine⸗Departements gestellt.

Bis gestern waren fuͤr das Herrn C. Périer zu errichtende Denkmal 33,196 Fr. eingegangen.

Herr Alphons von Beauchamp, Verfasser einer Geschichte des Vendée⸗Krieges, einer Lebensbeschreibung Ludwigs XVIII., der Memoiren von Fouché und mehrerer anderer historischer Werke, ist hierselbst gestorben.

Herr Barthelemy hat den Tod des Generals Lamarque in

„— Paris, 5. Juni Nachmittags 42 Uhr. Ueber das Leichenbegaͤngniß des Generals Lamarque, das anfangs auf ge⸗ stern angesetzt war, spaͤterhin aber, da die vnae der Feier⸗

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stark zu regnen an, so daß der Abgang des Zuges dadurch eine Zeit lang verzoͤgert wurde. Der 3ee ge Anordnung gemäͤß, folgten unmittelbar hinter dem Leichenwagen die Mitglieder bei⸗ der Kammern und das Offizier⸗Corps. Alle uͤbrige Deputatio⸗ nen, so wie die National⸗Garde, schlossen sich dem Zuge, in dem Maße, als dieser vorruͤckte, an. Die Juli⸗Ritter, mit den Ba⸗ stillestuͤrmern an der Spitze, fuͤhrten eine Fahne mit sich, worauf die Worte zu lesen waren: „Einigkeit des Juli, Vaterland, Frei⸗ heit.⸗ Die von den Invaliden gefuͤhrte Fahne trug die In⸗ schrift; „27. 28. und 29. Juli; den Braven des Juli.“ Auch die politischen Fluͤchtlinge ließen sich, naͤchst einer schwarzen Fahne, 4 Fahnen mit ihren National⸗Farben vortragen. Eine Deputa⸗ tion des Departements der Haiden hatte sich einer anderen des Depart. der Niederen Pyrenaͤen angeschlossen, die eine Fahne mit der Inschrift: „Dem unsterblichen General Lamarque die Pa⸗ trioten von Bayonne“ fuͤhrte. Den Schluß des Zuges machten etwa 4 5000 Studenten mit einem langen Flor am Arme. FEin Bataillon der National⸗Garde erwarb sich dadurch Zeichen des lautesten Beifalls, daß es den Gallischen Hahn von seiner Fahne herabnahm und einen Immortellen⸗Kranz darauf befestigte. Als gegen 1 Uhr die Spitze des Zuges auf dem Kapuziner⸗Boulevard, dem Vendome⸗Platze gegenuͤber, an⸗ langte, erscholl ploͤtzlich der allgemeine Ruf: „Zur Saͤule! Zur Saͤule!“ Die jungen Leute, die den Leichenwagen zogen, folgten sofort dieser Aufforderung, schlugen den Weg nach dem Vendôme⸗Platze ein und umfuhren mehrmals die Säule. Her dortige Wachtposten wollte sich zwar anfangs dieser Demonstra⸗ tion widersetzen, woruͤber es fast zu Thaͤtlichkeiten gekommen waͤre; nach einem kurzen Wortwechsel setzte indeß der Zug noch ruhig seinen Weg fort. Nur vor dem Palaste des Justiz⸗Mi⸗ nisters erscholl ploͤtzlich der Ruf: „Nieder mit den Renegaten des Juli!“ Bald aber ließen sich andere drohendere Stimmen vernehmen. Man rief: „Es lebe die Republik! Nieder mit Ludwig Philipp! Die Frucht ist reif, sie muß fallen! Es lebe die Freiheit! Nieder mit den Stadt⸗Sergeanten und der Poli⸗ zei! An die Laterne mit den Aristokraten!“ Da der Posten vor dem Stadthause das Thor verschlossen hatte, so wurde der wacht⸗ habende Offizier aufgefordert, seine Mannschaft heraustreten und das Gewehr praͤsentiren zu lassen, was auch unweigerlich geschah. Dem Herzoge von Fitz⸗James wurden, auf seine Wei⸗ gerung, den Hut vor dem Leichenzuge abzunehmen, alle Fenster seines Hoͤtels eingeworfen. Mittlerweile wurde das Geschrei im⸗ mer aͤrger; leider bemerkte man auch, daß mehrere National⸗ Gardisten in dasselbe mit einstimmten. Ein Mensch mit bluten⸗ dem Gesicht wurde im Triumphe und unter dem Rufe: „Es lebe die Freiheit!“ herumgetragen; man sprengte aus, daß er von einem Stadt⸗Sergeanten verwundet worden sey. Der Degen die⸗ ses Sergeanten wurde zerbrochen und der Menge gezeigt. An⸗ dere Sergeanten wurden entwaffnet. Aus Allem ergiebt sich, daß die Karlistische Partei mit der republikanischen 5 liche Sache macht. Es ist viel Geld unter das

worden. Vor einer halben Stunde (gegen 4 Uhr) ist

an der Bruͤcke von Austerlitz angelangt. Eine bedeutende Menge von Truppen haͤlt die Quais von dort bis nach dem Stadthause besetzt. Leider muß ich wegen des Abganges der Post meinen Bericht hier schließen. Nur so viel bemerke ich noch, daß nach der Stimmung zu urtheilen, die sich unter dem Volke kund giebt, ernstliche Unruhen fuͤr diesen Abend zu erwarten sind. P. S. So Lbni 8- 827 558, Kablesice deupehn 8 den Tuilerieen und

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