SDamit
angefahren worden sey, mit 2 Pferden wieder haͤtte abgefahren werden muͤssen. Er fragt, ob man etwa aus Sparsamkeit keine Uebungen anstelle, oder ob man vielleicht einen Tag vor Eroͤff⸗ 16e Feindseligkeiten die Pferde an's Schießen gewoͤhnen wolle?.
Man schreibt aus Antwerpen: „Vorgestern sind in dem Fahrwasser von Deurloo vor Vließingen zwei Preußische mit Getreide beladene Schiffe untergegangen.“ (S. das gestrige Bl. der Staats⸗Zeit.) T“ v
Warschau, 23. Juli. Der General⸗Adjutant Sr. Ma⸗ jestaͤt des Kaisers und Koͤnigs, Graf Vincenz Krasinski, ist, nachdem er dem Fuͤrst⸗Statthalter seine Aufwartung gemacht, von hier auf seine in der Wosewodschaft Plozk gelegenen Guͤter abgegangen. —
In diesen Tagen langten der zum Koͤnigl. Preußischen Ge⸗ neval⸗Konsul in Warschau ernannte Regierungsrath von Nie⸗ berctete⸗ der General Schulgin und der Graf Mencinski
ier an.
Auf den letzten Warschauer Maͤrkten zahlte man fuͤr den Korzez Roggen 18 — 19 Fl., Weizen 24 — 31 Fl., Gerste 12 — 14 Fl. und Hafer 8 — 10 ½ Fl. .
— 8 Schweden und Norwegen.
Stockholm, 20. Juli. Se. Majestaͤt der K gestern Ihre Reise nach Norwegen angetreten.
Die Sraats⸗Zeitung enthaͤlt die K. Bekanntmachung vom naͤm⸗ lichen Tage, wonach fuͤr die Zeit der Abwesenheit Sr. Maj. unter Vorsitz des Kronprinzen die gewoͤhnlichen Regierungs⸗Geschafte dem Justiz⸗Minister, Grafen Rosenblad, dem Minister des Aus⸗ waͤrtigen, Grafen af Wetterstedt, dem Staats⸗Rath, Grafen Loͤ⸗ wenhjelm, und dem Hof⸗Kanzler, Freiherrn von Schulzenheim, uͤbertragen werden. 1.
. . .„ Deutschland.
Karlsruhe, 22. Juli. Die hiesige Zeitung meldet uͤber das Ableben der verwittweten Frag Markgrafin Amalie Folgendes: „Seine Koͤnigl. Hoheit der Großherzog, die Groß⸗ herzogliche Familie und mit Ihnen das ganze Land haben einen hoͤchst schmerzlichen Verlust zu beklagen. Ihre Koͤnigl. Hoheit die verwittwete Frau Markgraͤfin Amalie Friederike von Baden,
geborne Prinzessin von Hessen⸗Darmstadt, welche sich erst vor kurzem nach Ihrem Sommer⸗Aufenthalte Bruchsal begeben hatte, ist daselbst, nach kurzem Krankenlager, gestern Abend gegen
11 Uhr sanft verschieden. — Die Durchlauchtigste Verewigte
war am 20. Juni 1754 geboren. Am 15. Juli 1774 mit
JJL1 Durchlaucht dem Erbprinzen Karl Ludwig von Baden ver⸗
gnaͤhlt, gebar Sie Ihrem Gemahl in siebenundzwanzigjaͤhriger Ehe einen Prinzen (den nachherigen Großherzog Karl Koͤnigl. Hoheit) und sechs Prinzessinnen. Das Gluͤck dieser durch jede Lugend ausgezeichneten Fuͤrstin blieb jedoch nicht ungetruͤbt. Auf einer Reise in Schweden im Jahre 1801 verlor Sie durch einen Ungluͤcksfall den geliebten Gatten, im Jahre 1818 wurde Ihr der einzige Sohn in der Bluͤthe der Jahre entrissen, und auch vier Ihrer Töchter (J. J. M. M. die Kaiserin Elisabeth von Rußland und die Koͤnigin Friederike von Schweden, Ihre Durchl. die Herzogin Makie von Braunschweig und Ihre Hoheit die Prinzessin Amalie von Baden) gingen Ihr im Tode voran. Alle diese schwere Pruͤfungen trug die erhabene Dulderin mit stand⸗ hafter Ergebung in den unerforschlichen Willen Gottes. Sie fand Trost in der innigen Liebe und Anhaͤnglichkeit Ihrer noch lebenden Toͤchter (J. M. der verwittweten Koͤnigin von Bayern und Ihrer Koͤnigl. Hoh. der Großherzogin von Hessen), zahlrei⸗ cher Enkel und Urenkel und der ganzen Großherzogl. Familie, so wie in der verehrungsvollen Anhaͤnglichkeit des Badischen Zolkes, die sich bei jedem Anlaß ungeheuchelt aussprach. Die erklaͤrte vereinigte in sich die edelsten Eigenschaften des Gei⸗ stes und Herzens und war stets eine bereite Wohlthaͤterin aller Beduͤrftigen. — Ihr Andenken wird unvergaͤnglich fortleben.“ Heannover, 24. Juli. In den am 20sten und 2lsten d. gehaltenen Sttzungen beschaͤftigte sich die erste Kammer der Staͤnde⸗Versammlung fortdauernd mit der dritten Berathung uͤber das siebente Kapitel des Staats⸗Grundgesetzes und schritt bis zu dessen 13ten Paragraphen vor. In der zweiten Kammer erfolgte am 2tsten d. M. (wie die Hannoͤversche Zeitung meldet) die zweite ver⸗ trauliche Berathung uͤber das Schreiben des Kabinets⸗Mini⸗ steriums vom 16ten d. und den darauf sich beziehenden Antrag des Dr. Christigni, wegen der Bundestags⸗Beschluͤsse vom 28sten v. M. Nach dreistuͤndiger Berathung wurde mit Beseitigung verschiedener in dieser Sitzung gemachter Verbesserungs⸗Vor⸗ schlaͤge der Beschluß der vorigen Sitzung mit der Hinzufuͤgung erneuert, daß die zu ernennende Kommission auch in Erwaͤgung zu ziehen habe, inwieweit die Erfuͤllung des Art. 19 der Bun⸗ des⸗Akte bei den vorliegenden Verhandlungen mit zu beruͤcksichti⸗ gen sey. — Die Sitzung wunde mit Vorlesung einiger Mitthei⸗ lungen der ersten Kammer beschlossen. Luxemburg, 21. Juli. Der Gesundheits⸗Zustand in un⸗ aserer Stadt faͤhrt fort, vollkommen befriedigend zu seyn, und beweist, daß die an der Graͤnze des Großherzogthums stattfin⸗ denden Quarantaine⸗Maßregeln uͤberfluͤssig seyn duͤrften.
Das hiesige Journal beklagt sich daruͤber, daß der Pfar⸗ rer von Reckange am vergangenen Sonntag einen Kreuzzug ge⸗ gen Holland gepredigt habe, und findet diese politische Predigt um so unpassender, da derselbe Geistliche es sich viele Jahre hin⸗ durch habe gefallen lassen, eine Pension aus der Privat⸗Chatoulle des Koͤnigs Wilhelm zu beziehen. Die Dankbarkeit scheine sich mit dem aufgeklaͤrten Patriotismus gewisser Leute nun einmal durchaus nicht zu vertragen. 2 Dasselbe Blatt enthaͤlt Folgendes: „Durch eine Ver⸗ fuͤgung vom 14ten d. M. hat die Rathskammer des Tribunals von Namur befohlen, daß sieben in der Tornacoschen Angelegen⸗ heit verwickelte Personen in Freiheit gesetzt werden. Es sind dies: Heinrich Brosius, Pfarrer von Aspelt, Johan Duhrn, Pfarrer von Hellange, Johann Feller, Gastwirth in Hollerich, Pfeiffer, Heynen, Gondert und Faber. Neun und zwanzig Andere sind der Anklage⸗Kammer uͤberwiesen worden, und sechs Kontumazirte, unter denen sich die beiden aͤltesten Soͤhne des Barons Tornaco und der Baron Wauthier befinden, sind eben⸗ falls dem Gerichtshofe zugewiesen worden.“
Spanien. b — — Madrid, 15. Juli. Das Gichtuͤbel des Koͤnigs dauert noch immer fort. Der Graf Alcudia erhaͤlt taͤglich aus dem Koͤnigl. Residenzschloß San⸗Ildephonso Buͤlletins der Leib⸗ aͤrzte des Koͤnigs uͤber das Befinden Sr. Maj.; dem neuesten dieser Buͤlletins zufolge, ist zwar der Koͤnig weniger leidend,
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der Großbritanische Gesandte haben sich von hier nach San⸗ Ildephonso begeben. Die Couriere aus Lissabon und von der Portugiesischen Graͤnze folgen fast ohne Unterbrechung auf ein⸗ ander; heute Nachmittag kam einer aus Lissabon an, dem bald zwei andere aus Zamora und Ciudad⸗Rodrigo folgten. Ob⸗ gleich die Landung Dom Pedro's schon seit laͤngerer Zeit er⸗ wartet wurde, so hat doch die Nachricht von diesem Ereigniß, nachdem es nun wirklich eingetreten, hier großen Eindruck ge⸗ macht. Die ferneren Operationen der Armee Dom Pedro's und ihr wahrscheinliches Resultat sind jetzt der Gegenstand aller Ge⸗ spraͤche; Manche tadeln die Landung in so großer Entfernung von der Hauptstadt, wodurch sein Heer genoͤthigt sey, einen mehrtaͤ— gigen Marsch auf schlechten Straßen und durch Gegenden zu machen, die es von Lebensmitteln entbloͤßt finden werde. An⸗ dere billigen den Plan der Generale Dom Pedro's, da ihm die Schwaͤche seiner Flotte und seiner Streitkraͤfte das Forciren der »Einfahrt in den Tajo und eine Landung an den mit Batterieen bedeckten Ufern dieses Flusses bei Lissabon unmoͤglich machte, und ein solcher Versuch das Scheitern seines ganzen Unterneh⸗ mens unfehlbar herbeigefuͤhrt haben wuͤrde. — Die Nachrichten aus Lissabon gehen noch nicht weiter als bis zum 11ten o. M. Dom Miguel hatte sein Hauptquartier in Cachias und erließ von dort aus alle seine Befehle und Dekrete. An saͤmmtliche
1.
Militair⸗Kommandanten der noͤrdlichen Provinzen sind Couriere mit dem Befehle abgegangen, diese Landestheile in Belagerungs⸗ zustand zu erklaͤren. Die Auslaͤnder huͤten ihre Wohnungen und erscheinen fast gar nicht auf den Straßen Lissabon’ s.5 Die Anhanger Dom Miguel’s waren keinesweges muthlos, sondern rechneten auf die gute Gesinnung der Truppen und den Bei⸗ stand des Volkes. Auf den Straßen sah man so viel Geistliche und Moͤnche, daß es schien, als seyen dieselben aus ganz Por⸗ tugal nach der Hauptstadt zusammengekommen; sie trugen große Medaillen mit dem Bildnisse Dom Miguel's auf der Brust.
1 ““ 3 0 echennennd ö⸗ Die Allgemeine Zeitung giebt in ihrem neuesten Blatte den Anfang eines die dermaligen Verhaͤltnisse in Griechenland betreffenden Schreibens aus Nauplia vom 4. Juni, worin es eißt: „Als die obsiegende Partei durch die Residenten und die
chwierigkeit der Umstaͤnde bewogen ward, sich die Zusäammen⸗ setzung einer Regierung gefallen zu lassen, in der das alte System neben dem neuen sich vertreten fand, geschah es von ihrer Seite mit der Hoffnung, daß, nachdem uͤber die Herrschaft der Familie Capodistrias und uͤber die Frage wegen der Prinzipien und die Verfassung der Streit durch die neueste Katastrophe geschlichtet war, sich die Anhaͤnger des alten Systems in der Regierung um so leichter an die anderen anschließen wuͤrden, da jeder Ge⸗ danke von Ruͤckwirkung, Vergeltung und Rache sorgfaͤltig ent⸗ fernt gehalten wurde und auch die am meisten bloßgestellten Theilnehmer der Maßregeln der gestuͤrzten Regierung in Nau⸗ plia und anderwaͤrts ungestoͤrt bei und mit ihren fruͤheren Geg⸗ nern wohnten und lebten. Man hoffte wenigstens, daß Zaimi zu seinen alten Freunden umkehren und daß, im Fall von Me⸗ taxa noch Widerstand zu besorgen seyn sollte, dieser durch seine isolirte Stellung unschaͤdlich werden wuͤrde. Doch ward diese Hoff⸗ nung bald als eitel erkannt. Es ward bald deutlich, daß Zaimiemit Me⸗ taxa und Koliopulo eng verbunden und im Begriffe war, die Reste der alten Partei zu vereinigen, sie mit seinem Einflusse zu umge⸗ ben und durch ihre Vereinigung mit der mittleren Partei, welche sich von Hydra abgeloͤst und zwischen Nauplia und Megara be⸗ wegt hatte, weniger antinational zu machen, sich selbst aber zu ihrem Haupte zu erheben. Diese der Mehrheit widerstrebende Stellung der Partei Zatmai's und der Regierung selbst ward bald in den wesentlichen Maßregeln der Verwaltung sichtbar. Waͤhrend die anderen Glieder der Regierung sich von der Noth⸗ wendigkeit uͤberzeugt hatten, das ganz verhaßte Personal der Verwaltung, welches mit dem Interesse Capodistrias eng ver⸗ bunden war, nach den dringendsten Forderungen der Eparchieen zu wechseln, vertheidigen jene drei hartnaͤckig jede Individua⸗ litaͤt, die nur einigermaßen haltbar schien, und die Langsam⸗ keit so wie die Mischung der Wahlen vermehrte mit jedem Tage die Ungeduld der noch unter dem Drucke der alten Verwaltung seufzenden Eparchieen. Eben so wichtig war es, die in Argos und den nahen Orten noch immer aufgehaͤuften Rumeliotischen Truppen in die Eparchieen zu vertheilen, dadurch ihre Verpfle⸗ gung und durch die Verpflegung ihren Gehorsam zu sichern, da man nicht im Stande war, durch Zahlung ihres ruͤckstaͤndi⸗ gen Soldes selbst sie zu befriedigen. Die drei anderen wider⸗ strebten dieser Maßregel unter dem Vorwande, daß das Ter⸗ rain des Peloponneses geschont und gesichert bleiben muͤsse. Die Anhaͤufung blieb, bei weniger Erleichterung der uͤberbuͤr⸗ deten Ortschaften, und die Unruhen begannen, besonders zu Ar⸗ gos. Umsonst bemerkten die vier anderen, daß dadurch das Ungluͤck, welches man vermeiden wolle, herbeigefuͤhrt, daß die Regierung gegenuͤber dem Lande und der Armee bloßgestellt und der Mißachtung preisgegeben werde, wenn sie nicht im Stande sey, in ihrer Naͤhe Unordnungen zu verhuͤten. Diese Gruͤnde konnten um so weniger auf Maͤnner Eindruck machen, in deren Plan die Schwaͤchung und Erniedrigung der neu ein⸗ gesetzten Regierung nothwendig begriffen war. Wurden die an⸗ deren aufgefordert, sich an den Widerspruch der Minderzahl nicht zu halten und im Sinne des oͤffentlichen Beduͤrfnisses vorzuschreiten, so wurde von ihrer Seite die Nothwendigkeit, mit Schonung der Gegner zu verfahren, alle Aufreizung zu vermeiden und dadurch die Gefahr des Ausbruchs neuer Un⸗ ruhen entfernt zu halten, als Grund ihrer Zuruͤckweisung vor aller Nachgiebigkeit geltend gemacht. Indeß der Mangel an Entschluß und Kraft war nicht das Einzige, was dem oͤffent⸗ lichen Urtheil an dieser Regierung auffiel. Man hatte gehofft, in den Aemtern Maͤnner von Erfahrung und Rechtlichkeit er⸗ scheinen zu sehen, und allerdings entsprachen viele Wahlen, be⸗ sonders fuͤr die obersten Stellen, diesen Hoffnungen. In vielen anderen aber erschienen durch eine Art von gegenseitiger Nach⸗ giebigkeit die Glieder der Regierung, Anhaͤnger und Freunde derselben, denen Wuͤrdigere nachgesetzt blieben. Das in Grie⸗ chenland eingewurzelte Uebel, nach solchen Ruͤcksichten zu ver⸗ fahren, welches die letzte Regterung recht zum System uvmgebil⸗ det hatte, erschien auch hier in seinen Haupttheilen, nur daß bei der Gemischtheit der siebengliedrigen Regierung ihm ein ge⸗ wisser Charakter der Buntheit angehaͤngt war. Es war ferner als Grundsatz aufgestellt worden, die unter der letzten Regie⸗ rung mit Bevortheilung des oöͤffentlichen Schatzes geschehenen Verkaͤufe der Zehnten der Eparchieen gegen Entschaͤdigung der alten Kaͤufer aufzuheben und neuen Verkauf anzuordnen. Bei Ausfuͤhrung dieser Maßregel zeigte sich ebenfalls das alte Uebel nur unter neuer Farbe. Auch hier wurde, durch geheime Ver⸗ einigung von Gliedern der Regierung und Militair⸗Chefs mit einflußreichen Individuen der Eparchieen, der Verkauf in meh⸗ reren Faͤllen von dem oͤffentlichen Vortheil auf den Vortheil der dabei betheiligten Personen uͤbergeleitet. Jenes straflose Zuruͤck⸗
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gerischer Rumelioten waren fortdauernd ohne
weichen von den durch das Beduͤrfniß gebotenen und diese Ruͤcksicht auf Personen und besonderen Vortheit es gegolten haͤtte, der oͤffentlichen Noth durch raschen Entss durch Weisheit und Selbstverleugnung zu Huͤlfe zu kon wirkten zusammen, die oͤffentliche Meinung, die anfangs die gierung umgeben hatte, von ihr abzuwenden. noch in ungeschwaͤchter Staͤrke bestehende, alle Unternehmun welche Geld erfordern, hemmende, die Zahlung der Truppeg die Regulirung ihrer Verpflegung unmoͤglich machende schoͤpfung des oͤffentlichen Schatzes. Sold; die
aber, fast alle verarmt und ohne Bezahlung, suchten sich!
Steigerung der Forderung der taͤglichen Rationen zu entsch gen, — ein Mißgeschick, dem nur durch Musterung, Zerstren
und Bezahlung dieser unregelmaͤßigen Truppen begegnet den kann. Wie aber die „Hoffnung auf wenigstens theiln Sold immermehr zuruͤckwich, ward auch die Stimmung s riger, die Abhaͤngigkeit der Soldaten von ihren Chefs um Chefs von der Regierung geringer. Wenn bei einem f Zustande der Dinge, bei jener Schwaͤche, bei jener Unlaug und Mittellosigkeit der Regierung, gegenuͤber einer nothleide ungeordneten, unbezahlten Armee unter fast unabhäͤngigen 9 lingen sich nur wenig Sputen von Selbstwilligkeit und ordnung zeigten und
nicht alle Bande des Gehorsams
wurden, so ist auf der einen Seite die große Geduld,
dem Charakter der Rumelioten, trotz ihrer Energie, b
ist, und ihr Enrschluß, das angefangene Werk der Erneul von Griechenland nicht mit eigner Hand zu zerstoͤren, in
schlag zu bringen; auf der anderen Seite aber die Hosfnung die Entscheidung uͤber das Geschick von Griechenland un durch das Ziel ihrer Entbehrungen nahe sey. Indeß ist zu verkennen, daß diese Regierung durch ihre Zusammenee und Richturtg auf⸗lange Zeit nicht bestehen kann.“
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 20. Juni. Ueber die (in Nr. 195 der
Zeitung mitgetheilte) Adresse des Praͤsidenten Generals 4 an die ihm befreundete Partei unter den New⸗Yorker sentanten macht der hiesige Amexican folgende Bemerkn „Unser Vertrauen auf die Erfahrung und Vernunft der sonen, welche das Kabinet des Praͤsidenten bisden, haͤte nimmermehr in den Sinn kommen lassen, daß sie nicht
fentlichen Aeußerungen des Letzteren wenigstens insofern konn wuͤrden, um nicht einen Verstoß gegen unsere Institutionen und stehenden Gebraͤuche unserer Regierung darin zu gestatten; abs weder hat man sie nicht um Rath gefragt, oder sie sind ohnmaͤchtn sie haben sich von dem Strudel der Schmeichelei gegen
Chef fortreißen lassen, der jetzt keinen Widerspruch mehr! gen kann. Unserer Einsicht nach, hat sich der Praͤsidem Vereinigten Staaten der Nation niemals in einer unziemls Stellung gezeigt, als die ist, welche er in jener Korrespen einnimmt; und es ist bedauerlich, wenn man glauben soll,! uns die Sprache und der Ausdeuck jener Botschaft, oder man es Manifest nennen, noͤthigen, daß ein Mann wie Mc. Lane fuͤr diese Handlung verantwortlich ist.“
Der Ausschuß fuͤr Mittel und Wege, in dem Herr M?. praͤsidirt, hat dem Repraͤsentantenhause folgenden Gesetzem fuͤr die Festsetzung der Zoͤlle vorgelegt: „‚Art. 1. Nach kommenden 30. Juni sollen Eisen, Stahl, Salz, Zucker, leinwand, Hanf, Linnen, alle Eisenwaaren, Baumwolle und bei der Einfuhr in die Vereinigten Staaten bis zum 30. 1833 einen Zoll von 25 pCt. ihres Werthes entrichten; nach sem Termin soll dieser Zoll bis zum 30. Juni 1834 auf (F; des Werthes herabgesetzt werden und endlich, von diesem X an gerechnet, nur 1 ½ pCt. des Werthes betragen. J. Nach dem 30. Juni 1832 soll jede andere in die Vereim Staaten eingefuͤhrte Waare nicht mehr als 12 ½¼ pCt. ihres! thes an Abgaben entrichten, mit Ausnahme derjenigen welche schon jetzt ganz zollfrei sind, und derjenigen, welche jetzt einen geringeren Zoll als 12½ pCt. ihres Werthes zahl
Im Courrier des Stats⸗Unis liest man Folg⸗ „Die Wichtigkeit der Tarif⸗Angelegenheit, womit sich der greß in diesem Augenblick beschaͤftigt, hat die Besorgnif aufgeklaͤrten Maͤnner der Stadt New⸗York erregt. Unm kann die Aufforderung, welche sie an ihre Mitbuͤrger ohne terschied der Parteien rtchten, uͤberhoͤrt werden; und vilh koͤnnen versoͤhnende Beschluͤsse, von der Auswahl der B. rung in der Versammlung der Stadt⸗Halle angenommen, ü Einfluß auf die Entscheidungen der Volks⸗Repraͤsentanten uͤben und die gefaͤhrliche Aufregung beschwichtigen, von da Ruhe des Staatenbundes bedroht wird. Die Journale Parteien haben die Folgen einer zu heftigen Opposition vel men begriffen, der Patriotismus hat, mit sehr gen Ausnahmen, die entschiedensten Gegner vereinigt, selbst Herr Van Buren machte auf deinige Tagr⸗ großen Tarif⸗Frage Platz. Da der Norden und der Union vermoͤge der Beschaffenheit ihrer Erzeu und ihres Gewerbfleißes ganz entgegengesetzte Jum haben, so kann man sich nicht verhehlen, daß es sehr sch seyn wird, zu einer Loͤsung zu gelangen, die so widersyn Beduͤrfnisse zu befriedigen vermag. Die hoͤchste Weishut jetzt die Handlungen des Kongresses leiten; denn es fo nicht mehr, ob dieser oder jener Staat ein wenig mch minder durch das neue Gesetz beguͤnstigt werden soll; son ist jetzt die Frage, ob eine gewaltsame Trennung und all eines Buͤrgerkrieges die wachsende Wohlfahrt dieses Landeh nichten sollen. Man kann sich denken, wie besorgt all sichtsvollen seyn muͤssen, die jetzt an den Patriotismus Mitbuͤrger appelliren, wenn sie die energischen Erklaͤrunzen suͤdlichen Staaten lesen. Ein Blatt, welches uͤber ein deme verneur Hamilton von Suͤd⸗Karolina gegebenes Fest 9. erstattet, fuͤhrt die Toasts an, welche mit dem groͤßten Er⸗ asmus aufgenommen wurden; folgende werden einecn, griff von der dortigen Stimmung geben. Herr C. sagte: „„Wir sind betrogen, unterdruͤckt und beschimpft nl wir haben Klagen und Beschwerden an unsere Unterdruüc
richtet und sie von Allem benachrichtigt; aber anstatt!
Buͤrde zu erleichtern, haben sie uns mit noch staͤrkeren belastet. Jetzt frommt es nicht mehr, zu beschließen; 6. gehandelt werden.““ Herr Young: „„Lieber Nullifiziruf Tarif; lieber Trennung als Unterwerfung.““ Der Obers Bowie; „„Die tapfere und aufgeklaͤrte Miliz von Siͤd⸗ lina kennt ihre Rechte, und die Ofsiziere derselben wen auf das Schlachtfeld fuͤhren, wenn die Interessen des † es erheischen.““ Eine Dame aus Georgien: „„Die wollenballen des Suͤdens dienten in zwei Kriegen als Waffe; man kann auch in einem dritten den Versu machen.““ 1 Der hiesige American enthaͤlt folgende Betrachtunge die Regierung der Vereinigten Staaten: „In der Verb
8— 8
Dazu kang
Diese Streithaufen!
ünter 112 Inlaxͤnder
eres Landes wurde bis zum Beginn der gegenwaͤrtigen Praͤ⸗ ntur der Grundsatz der Republiken, daß das Wohl des Vol⸗ das Ziel aller Regierungen sey, sowohl der Theorie nach rkannt, als auch in der Praxis immer streng und in der voll⸗ Ausdehnung danach gehandelt. Es war dieser Grundsatz in die allgemeine Gesinnung verwachsen. Washingtons en seit dem Beginn seiner politischen Laufbahn galt in Hand⸗ gen und Reden als ein bestaͤndiges und glaͤnzendes Vorbild. in bewundernswuͤrdiger Billigkeitssinn ließ ihn selbst unter groͤßten Unannehmlichkeiten und unter den verfaͤnglichsten reizungen niemals vergessen, daß er ein Diener der Nation sey. es war die durchgehende Maxime seines Lebens, der Polarstern es politischen Verhaltens. Seine Briefe, Reden und Adressen haͤftigten sich stess mit dem Wohl und Gluͤck des Volkes, als großen Gegenstand seiner Wuͤnsche und Hoffnungen; und dem letzten Aktenstuͤck, das er an das Publikum erließ, in er Abschieds⸗Adresse, ist es ruͤhrend, mit welchem Eifer und ner er seine Landsleute beschwoͤrt, fest an der Freiheit zu hal⸗ die sie mit so vielem Blut erkauft hatten. Nun kann man lich von gewoͤhnlichen Menschen nicht verlangen, daß stie so ken, handeln und sprechen sollen, wie Washington. Er hatte die Daͤnkbarkeit des Volks durch Thaten und Dienstleistun⸗ erworben, die ihm Niemand nachthun wird. Er wißzte sich ig und fromm geliebt und verehrt von Allen ohne Ausnahme her sprach er wie ein Vater zu seinen Kindern. Niemand, sich nicht in derselben Lage befand, haͤtte ohne Affec⸗ pon in diesem Tone sprechen koͤnnen. Jedoch muß n eingestehen, daß seine Nachfolger bis auf den jetzigen asidenten stets jenes große Beispiel politischer Tugend vor gen hatten und sich wenigstens nicht der Ruͤge einer Abwei⸗ ig von dem wichtigsten Prinzip aussetzten. Sie hielten im— c die Rechte und Privilegien der coordinirten Regierungs⸗ eige aufrecht und behandelten die Volksvertreter und die ein⸗ nen Staaten stets mit der gebuͤhrenden Ruͤcksicht. Niemals gaßen sie, daß sie selbsr Diener der Nation seyen und ihr ihren Thaten Rechenschaft abzulegen haͤtten, daß ste der Er⸗ lung der ihnen obliegenden Pflichten nicht nur ihre Ruhe und zuemlichkeit, sondern auch ihre Leidenschaften, Vorurtheile, und⸗ und Feindschaften opfern muͤßten. Ob der jetzige In⸗ er des Praͤsidentenstuhls sich wuͤrdig erwiesen hat, einen Sitz vieler vergangener Tugenden einzunehmen, daruͤber wird Welt einst enescheiden. Ein großes Ungluͤck fuͤr ihn ist es, ver, der selbst die Wichtigkeit seines Amtes nicht begreift, „mit Personen umgeben hat, die noch weit weniger dazu foͤ⸗ ind. Von dieser Bemerkung mag es einige Ausnahmen geben; die besten und ruͤchtigsten Freunde sind nicht immer auch muͤthigsten. Die natuͤrlichen Folgen dieser Lage des Praͤsi⸗ ten sind leicht zu begreifen. Die engherzigen Ansichten, wo⸗ ber ans Rüuder kam, wurden nicht durch groͤßere Erfahrun⸗ und einen ausgedehnteren Umgang erweitert, aber sein Tem⸗ ament erhielt durch die tausenderlei Herausforderungen immer hr Rauhigkeit.“ 1 ¹ Eine Person, die am 13ten d. M. Montreal verlassen te und zu Whitehall angekommen war, sagte aus, daß zur t ihrer Abreise ungefaͤhr 50 Cholerafaͤlle zu Montreal vorge⸗ men waren, auf die fast uͤberall der Tod folgte. Dem Troy dget zufolge, sollen am 14ten daselbst 90 neue Erkrankun⸗ und 54 Todesfaͤlle stattgefunden haben. Dem Daily Advertiser von Albany zufolge, haben sich TChitehall zwei Faͤlle der Asiatischen Cholera ereignet. Das eOpfer war eine dem Trunk. ergebene Person, das zweite nstttaͤger, der viel am Wasser zu thun hatte. Die Sanitaͤts⸗ mͤfsion pon Albany erklaͤrt in ihrem Bericht vom 18ten, 7 dieser Stadt noch kein Krankheitsfall vorgekommen sey. sitehall darf kein Fahrzeug mit Passagieren mehr landen; Kein starker Wachtposten aufgestellt, um die Schiffscapitaine siner Uebertretung dieser Vorschrift zu verhindern. Auch zu ey haben die Behoͤrden mehrere Fahrzeuge mit Auswanderern ilten lassen; obgleich sich keine Kranken darunter befanden, nußten sie sich dennoch einer Quarantaine unterwerfen. Die hürden haben dieselben, mit allen noͤthigen Beduͤrfnissen orgt. Ueber die Verbreitung der Cholera in Nord⸗Amerika liest n Folgendes im Courrier des Etatsn Unis: „Es gehen sich sehr traurige Nachrichten aus Quebek hier ein. Die viera richtet große Verheerungen unter den Englischen Emi⸗ iten an, und der Schrecken, welchen die Epidemie in ganz nada erregte, hat lich mit den Nachrichten uͤber den Ausbruch Krankheit auch uͤber die diesseitigen Gränzen verbreitet. Wir achten diesen ersten Eindruck der Furcht, so heftig er auch nicht als ein Uebel; es ist sogar zu wuͤnschen, daß er in der neren Klasse der Bevoͤlkerung um sich greife, denn damit ist h keine Gefahr verbunden; im Gegentheil, es werden Vor⸗ s⸗Maßregeln dadurch herbeigefuͤhrt, welche das Erscheinen Epidemie selbst weniger furchtbar machen. Viele Herzen pfen seit zweien Tagen, bei dem bloßen Wort Cholera wird n bleich; die Aerzte sind jetzt in New York am meisten be⸗ afüigt, und uͤberall sind Chlorraͤucherungen an die Stelle der en Duͤnste vieler Stadttheile getreten. Es ist noch sehr un— h, ob die Cholera bis New⸗York koͤmmt, aber wenn auch diese Fe Otadt von ihr heimgesucht wuͤrde, so laͤßt Alles glauben, sie hier nicht so verwuͤstend seyn wird, als Viele jetzt fuͤrch⸗ Freilich herrscht in manchen Gegenden der Stadt nicht die te Reinlichkeit, aber im Allgemeinen sind doch die Straßen tund luftig, es wohnen nicht viele Leute in Einem Hause immengedraͤngt, und fast die saͤmmtliche Bevoͤlkerung lebt im stande, wenigstens herrscht nirgends Hunger und Noth, imn manchen Gegenden von Europa, wo die Krankheit so . Opfer gefordert hat. Es ist bekannt, daß Entbehrungen Ausschweifungen die Krankheit am meisten befoͤrdern, uͤnd braucht sich nur zu erinnern, daß in Paris, wo die Sterb⸗ tit sich im Ganzen wie 1 zu 50 verhielt, doch nur Einer von gus den bemittelteren Volksklassen gestorben ist.“ 1— h zu New⸗York lebender Franzoͤsischer Arzt, der Doktor hyre, hat um die Erlaubniß nachgesucht, sich mit einer von
Stadt ernannten Kommission nach Kanada begeben zu duͤrfen,
die Cholera daselbst zu beobachten. Die Kommission ist vor⸗ in von hier nach Quebek abgegangen. Herr Upham, ein bei der Municipalitaͤt der Stadt Water⸗ eachtrter Arzt, ist abgesandt worden, um die Fahrzeuge ersuüͤchen, welche auf dem Nord⸗Kanal bis zu der genann⸗ tadt herabkommen, und hat sich uͤberzeugt, daß die Cholera nicht das Fort Miller uͤberschritten hat. 1 ““ 8 Berlin, 28. Juli. Auf der Koͤniglichen Rhein⸗Universitaͤt Wic efinden sich im saufenden Semester (mit Einschluß von ht immatrikulirten) 904 Studirende. Davon studiren 144, und 32 Auslaͤnder, evangelische Theolo⸗
burg und Sirksrade
AEe“
gie; 239 (221 Inlꝛaͤnder und 18 Auslaͤnder) katholische Theolo⸗ gie; 249 (222 Inläxͤnder und 27 Auslaͤnder) Jurisprudenz; 140 (127 Inlñgnder und 13 Auslaͤnder) Medizin und 118 (97 In⸗ laͤnder und 21 Auslaͤnder) Philosophie.
— Nach Inhalt des Amtsblattes der Koͤniglichen Re⸗ gierung zu Marienwerder betragen die zu bestreitenden Aus⸗ gaben der adelichen Westpreußischen Feuer⸗Societaͤt fuͤr das Jahr vom 1. Juni 1831 bis dahin 1832 üuͤberhaupt 27,043 Rthlr. 10 Sgr., worunter 25,505 Rthlr. 3 Sgr. an Verguͤtigung vor⸗ gefallener Brandschaͤden begriffen sind. faͤlligen Bedarfs. ist ein Beitrag von 17 Sgr. 6 Pf. (oder 12 Procent) von jedem Hundert der auf 4,665, 440 Rthlr. sich be⸗ laufenden Gesammt-⸗Assecurations⸗Summe ausgeschrieben wor⸗ den. — Die Zahl der Braͤnde in der bemerkten Periode betraͤgt 73, von denen 2 durch Blitz⸗Einschlag und 71 in Folge ermit⸗ telter Zufaͤlle veranlaßt worden sind. Abgebrannt sinde⸗ uͤberhaͤupt 156 Gebaͤude, naͤmlich: 59 Wohnhaͤuser, 3 Kruͤge, 37 Scheu⸗ nen, 48 Sraͤlle und Schoppen, 1 Speicher, 1 Brau⸗ und Brandhaus, 2 Wasser⸗Mahlthuͤhlen, 3 Wind⸗Mahlmuͤhlen und
* 8.
Nach einer in der Schlesischen Zeitung enthaltenen Be⸗ kanntmachung der Koͤniglichen Regierung zu Breslau vom 24. Juli, hat sich die Asigtische Cholera in dem Habelschwerdter Kreise in der Stadt Habelschwerdk und in dem Dorfe Kunzen⸗ dorf gezeigt; im Glatzer Kreise in den Staͤdten Glatz und Neu⸗ rode, so wie in den Doͤrfern Ullersdorf! Alt⸗Wilmsdorf, Eisers⸗ dorf, Gabersdorf, Wiltsch, Rengersdorf, Ruͤckers, Ober⸗Hanns⸗
0
dorf, Alt⸗Heyde, Friedersdorf, Hassitz, Labitsch, Piltsch, Haͤrzdorf,
Nieder⸗Hannsdorf, Pischkowitz, Niedersteige, Soritsch, Mittel⸗ steine, Schlegel, Wiesau, Albendorf und Mader⸗Rochen, im Frankensteinschen Kreise in der Stadt Frankenstein und in den Doͤrfern Baumgarten, Giersdorf, Grunau, Laubnitz, Quicken⸗ dorf,Sand, Wiltsch und Zadel; endlich im Muͤnsterbergschen Kreise in dem Dorfe Nieder⸗Pomsdorf.⸗
Der Weimarischen Zeitung zufolge, sind nach den
neuesten Berichten der Gesundheits⸗Kommission zu Groß⸗Ru⸗
destaͤdt an der im dortigen Bezirk ausgebrochenen Seuche und
zwar in den Ortschaften Riethnordhausen, Mittelhausen, Haß⸗ leben und Noda uͤberhaupt 39 Personen erkrankt, 15 davon ge⸗ nesen, 50 gestorben und 4 waren (in den drei letztgenannten Ortschaften) noch in Bestand. In Niethnordhausen befand sich seit dem 17. Jüli kein Kranker mehr. — In dem Sprengel der Gesundheits⸗Kommission zu Vieselbach waren in Toͤttleben und in Kleinmoͤlsen drei verdaͤchtige Erkrankungsfaͤlle vorgekom⸗ men, von denen zwei mit dem Tode 1 Fall ereignete sich dort am 5. Juli⸗ Aus Schwerin, vom 21. Juli, meldet die dasige Zei⸗ tung: Die Cholerafaͤlle in Hagenow haben keine Folgen gehabt. Seit dem 14. d. M., au welchem Tage der letzte Todesfall sich ereignete, ist die Gesundheit der Cinwohner durchaus befriedigend. Sobald die stattgehabte Reinigung von der Obrigkeit bescheinigt ist und sich bis zum zehnten Tage nach dem letzten Todesfall keine der Cholera verdaͤchtige Erkrankung ereignet hat, wird aus Groß⸗ herzogl. Regierung die Rein⸗Erklaͤrung der Stadt Hagenow er⸗ folgen. Von den untermn 12. d. M. als insicirt bezeichneten Orten sind die Holsteinschen Staͤdte Wilster und Itzehoe, so wie das Amt Steinburg, seit geraumer Zeit von der Cholera frei geblie⸗ ben, mithin als unverdaͤchtig zu behandeln. — In der Naͤhe von Luͤbeck sind die Orte Krumeß, Stockelsdorf⸗ Krempelsdorf, Facken⸗ als inficirt zu behandeln. Eben so auch Moͤlln, wo am 19. Juli ein von Luͤbeck zuruͤckkehrender dort wohnhafter Fuhrmann an der Cholera gestorben ist.
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Wissenschaftliche Nachrichten.
Am 23. Jutti ward zu London die jaͤhrliche Versammlung des Oriental translation committee in Anwesenheit einer großen Anzahl ihrer ausgezeichnetsten Befoͤrderer, als der Herzoge von Wellington, Sommerset und Northumberland, der Grafen Munster, Delaware, der Sir Robert Gordon, Sir George Staunton, Sir Gore Ouseley uu. A. gehalten. Der Vorsitzende Sir Gore Ouseley stattete einen Bericht ab, der sich diesmal uͤber die zwei letzten Jahre erstreckte, da eingetretene Umstaͤnde eine General⸗Versammlung der Subfkri⸗ benten im verflossenen Jahre verhindert hatten. Nachdem zubseri⸗ mit geziemenden Worten den Verlust bemerkt, welchen die Stiftung durch den Tod eines ihrer freigebigsten Goͤnner, Koͤnigs Georg 1V., erlitten, berichtete er, wie es Sr. Maiestaͤt dem jetzigen Koͤnige ge⸗ fallen, zwei goldene Medaillen, eine jede von 25 Guineen an Werth, dem Comité zur Forderung seiner Arbeiten zur Disposition zu stellen. Im Laufe des Berichts wuͤnschte Herr Quseley der Ge⸗ sellschaft Gluͤck, daß ein so ausgezeichneter Gelehrter, wie Herr Graves Ch. Hanghreu, des von Herrn Huttmann im letzten Jahre niederge⸗ legte. Amt enes Secretairs uͤbernommen, waͤhrend Herr Dr. Rosen als Ehren⸗Secretair der Fuͤhrung der Deutschen Korresponden; und anderen kleineren Geschaͤften sich unterzogen. Nachdem der Bericht⸗
Perstatter die zehn Werke beschrieben, welche den Subskribenten vor⸗
gelfgt waren, und noch Anderes im Interesse der Gesellschaft mitge⸗ theilt, zeigte er an, daß das Comit fuͤr dieses Jahr die eine goldene Medaille Herrn James Atkinson, fuͤr seine Uebersetzung des Schah⸗ Nameh, und die andere Herrn Dr. Stenzler, fuͤr seine Herausgabe und Uebersetzung (der Indischen Dichtung) des Raghuvausa (von Kalldasa), zuertheilt. Dem Ersteren uͤberreichte der Herzog von Som⸗ merset den Preis mit einer angemessenen⸗ Anrede; Herrxn Dr. Stenz⸗ ler uͤbergab der Herzog von Wellington die Medaille, indem er sich auf folgende Weise auoͤsprach: „Es ist mir sehr angenehm, mein Herr, durch die Versammlung ermäaͤchtigt zu seyn, Ihnen diese Me⸗ daille zu uͤberreichen. Diese Gesellschaft ward durch die Freigebig⸗ keit des Koͤnigs in der Absicht unterstutzt, um Uebersetzungen aus den Orientglischen Sprachen zu foͤrdern. Es gereicht mir zum gro⸗ ßen Vergnuͤgen, Ihnen diese Koͤnigl. Medaille zu uͤberreichen, als eine Belohnung der Uebersetzung Ihres Werkes.“ Indem wir das besondere Interesse voraussetzen, welches das Deutsche Publikum an der ehrenvollen Anerkennung des Auslaͤnders in Betreff der Leistungen eines unserer Landsleute, des Hrn. Dr. Stenzler, nehmen wird, fuͤgen wir obigem Auszug (aus der Litterary Gazette Saturday June 30.) nur noch hinzu, daß die Auszeichnung, welche Hrn. Dr. Stenzler widerfuhr, gewiß um so gerechter ist, abe⸗ sie von einem der kompetentesten Richter in diesem Fache der Lite⸗ ratur, von Sir Graves Ch. Haughton, ausging. Schon durch sein fruͤheres Padura. Parani. Specimen chatte Hr. St. bedeutende Er⸗ wartungen bei den Kennern der Indischen Literatur erregt, und das gegenwaͤrtige Werk, welches jener ersten Arbeit nach tiefen und unablaͤssigen Studien des Sanskrit an den Haupt⸗ Sammelplaͤtzen seiner Schaͤtze (zu Paris und London folgt, darf gewiß, so weit wir auch anderwaͤrts daruͤber unterrichtet sind, als eine der gedie⸗ gensten Arbeiten betrachtet werden, welche die Sanskritische Philo⸗ logie noch aufzuweisen hat. Doch enthalten wir uns um so lieber aller weiteren vorgreifenden Bemerkungen, als Hrn. St.’s Werk be⸗ reits die Presse verlassen und demnaͤchst der Beurtheilung des gelehr⸗ ten Publikums selbst vorliegen wird. Aber wir koͤnnen nicht umhin, bei dieser Gelegenheit zugleich der Arbeiten eines anderen Lands⸗ mannes, Herrn Dr. Rosen zu London, zu gedenken. Diesen ausge⸗
Zur Deckung des dies⸗
geendigt haben. Der letzte
V
Karm. Obl. m. 1 C
Anl.
zeichneten Gelehrten, welchem die Freunde Indischer Literatur schon die Radices verdanken, und dem schon fruͤher eine gleiche Auszeich⸗ nung, als gegenwaͤrtig Herrn Stenzler, von dem Comité zu Theil ward — ist es bei ausdauerndem Studium und seiner großen Kennt⸗ niß des Sanskrit allmaͤlig gelungen, in das Verstaͤndniß der Vedas einzudringen. Schon vor 2 Jahren hat Herr Rosen die Bahn zu denselben durch sein Specimen des Rigveda zu brechen begonnen, und da nunmehr das Oriental translation committee sein Anerbieten angenommen, so duͤrfen wir bald der Textes⸗Ausgabe nebst Lateini⸗ scher Bearbeitung einer bedeutenden Hymnen⸗Sammlung aus dem Rigveda, einer unschaͤtzbaren Bereicherung der Indischen Literatur, sicher F. B — y.
Meteorologische Beobachtung. 1832 Morgens Nachmitt, Abends Nach einmaliger
2. Aul ( 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. nnmnaunnreergewunmaarTE. — an U DAw
Luftdruck . 335,5““ Par. 335,8 Par. 335,9“% Par.] Quellwaͤrme 27,7 ° NR. Luftwaͤrme: 7,8 ° R. 12,2 ° R.] 8,9° R. Thaupunkt. 6,0 ° R. 6,7° R †+ 7/1 °R. Dunstsaͤttz. 86 pCt. 65 pCt. 87 pCt. Wetter.. heiter. regnig. halbheiter. Wind 14 Zö
8
Bodenwärme 10,3° R. 8 Ausdünstung 464. 8“ [Niederschlag 1467.
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Den 28. Juli 1832. 1“ 8 und Geld-Cours-Zettel. (Preuls. Cour. — M vri⸗2 [Celd.
Ostor. Pfandbpt. + 4 S 100 4 105 5⅔ 105 ½ 05
Amtl. Fonds
7f.Brief.2e*d..
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103 57 ½ 92 ¾ 92 ¾
St.-Schuld-Seb. Pr. Engl. Anl. 18 Pe. Engl. Anl. 22
Pr. Engl. Obl. 30
DPomm. Pfandbrf.
Kur- u. Neum. do. 4 1 Sechlesische do. Rkst. C. d K.- u. N Z.-Sch. d. K.- u. N
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Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do.
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DDanz. do. in Th. Weztyr. Dlandbr. Grofshz, Pos. do.
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Wechsel-Cours.
IIoll. vollw. Duk.
Neue dito. Friedrichsd'oer 13 ½ Diseomo — Preuss. Cour. 144 ¼
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Kurz 2 Me. Kurz II II Mi.
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dito 250 Fl. Hamburg .. 300 Mk.
dito 300 Mk. 2 London 1 3 Paris 300 Fr. 2 Wien in, 20 Xr... . 150 Fl: 2 Angsburg . . .. . 150 Fl. 2 Mf. Breslau 100 ThI. [2 Mt. Leipzig 100 Thl. 28 Page EIWW1 TDO bbe Petersburg BN. 100 Rbl 3 WMoch. Warschau —. 600 Fl. Kurz
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Auswärtige, Börsen..O 8 Amsterdam, 23. Jali. Nied. wirkl. Schuldo42 † ⁴ 5 neue do. 80 ¼. Kanz-Bill. 15 ¾, 6 8 95. Oest. 5 9 Met. 83 ½. Russ. (v. 18 ¾½) 95 ½. do. (v. 1831) 84 ½. Hamburg, 26. Juli. 8 Oest. 58 Mef. 85 ½. 49 do. 75 ¼. Bank-Actien 1115. Russ. Engl. Anl. 95 ⅜. Russ. Anl. Hamb. Cert. 86 ½. Polp. 106. Dän. 64 ¾.
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8 0
8 Koͤwigliche Schauspigle.
Sonntag, 29. Juli. Im Schauspielhause: Der, Freischuͤtz Oper in Abtheilungen; Musik von E. M. v. Weber. (Mad. Pirscher, bisheriges Mitglied des Koͤnigl. Theaters zu Leipzig: Agathe, als Gastrolle; Hr. Wurda, vom Hof⸗Theater zu Stre⸗ litz: Max, als letzte Gastrolle.) 1
In Charlottenburg: Der Verraͤther, Lustspiel in 1 Aufzug, von Holbein. Hierauf: Das Intermezzo, oder: Der Landjunker zum erstenmale in der Residenz, Original⸗Lustspiel in 5 Abthei⸗ lungen, von Kotzebue. 20
Montag, 30. Juli. Im Schauspielhause: Das war ich! Lustspiel in 1 Aufzug, von Huth. Hierauf: Allegro maestoso., dann Andante und Variationen fuͤr Violoncelle, komponirt und vorgetragen von Herrn Groß. Und, zum erstenmale wiederholt: Der Musikus von Augsburg, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von Bauernfeld.
Dienstag, 31. Juli. Im Schauspielhause: Vater Domi⸗ nique, oder: Sauer ist suͤß, Drama in 1 Aufzug, nach dem Fran⸗ zoͤsischen, von C. Lebruͤn. Hierauf: Die Quzlgeister, Lustspiel in 5 Abtheilungen, nach dem Englischen des Shakespeare, von Beck. (Hr. Pirscher, vom vormaligen Koͤniglichen Theater zu Leipzig: Hauptmann von Linden, als letzte Gastrolle.)
Koͤnigstaͤdtisches Theater.
Sonntag, 29. Juli. Des Pastetenbaͤcker Zweckerls Leben, Thaten und Hoͤllenfahrt, Fastnachts⸗Posse mit⸗Gesang in 3 Akten, von W. B. v. Wimpffen; Musik vom Musik⸗Direktor Kugler. (Hr. Schmelka wird hierin zum vorletzten Male vor selner Ur⸗ laubsreise auftreten.) 8
Montag, 30. Juli. Die Blumentoͤnigin, große kamische Zauber⸗Pantomime mit Taͤnzen und Gruppieungen, in, 2 Akten, ausgefuͤhrt von der Wiener Ballet⸗Taͤnzer⸗Gesellschaft. Vor⸗ her: Das diamantene Kreuz, Original⸗Lustspiel in 2 Akten, von Deinhardstein. .
Dienstag, 31. Juli. Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Akten; Musik von Rossini. (Dlle. Erbux, vom Koͤnigl. Hof⸗Theater zu Hannover: Rosine, als letzte Gastrolle.)
Freitag, 3. Aug. Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburtsfestes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs Friedrich Wilhelm III.: Preußens dritter August, Festspiel mit Choͤren in 1 Akt, von F.⸗W. Sei⸗ del; Musick vom Kapellmeister Glaͤser. Hierauf, zum erstenmale: Die Hochzeit im Gasthofe, komische Oper in 3 Akten; Musik von Pillwitz.
Neueste Rachrichten.
“ .X“ Paris, 22. Juli. Der Koͤnig ertheilte gestern Mittag, gleich nach seiner Ankunft aus Saint⸗Cloud, dem Koͤnigl. Nie⸗ derlaͤndischen Gesandten Baron Fagel eine Privat⸗Audienz. —
Flußwaͤrme 12,3 °R. 1