.
209
· naheré Auskunft ertheilen.
Das ün ;weiten Jerichowschen Kreise des Regierungs⸗
11114““ Auch der als Mexikanischer Geschuͤftstraͤger bet der diesseitigen akkreditirte Herr Ferdinand Margino hatte gestern eine Audienz beim Koͤnige. 1
Ihre Majestaͤt die Koͤnigin besuchte gestern, begleitet von den Prinzessinnen Louise, Maria und Clementine, dem Herzoge von Nemours und dem Prinzen von Jovinville, die hiesige Muͤnze, in welcher Hoͤchstdieselben von den Ministern des Handels und der Finanzen herumgefuͤhrt wuͤrden. Nachdem Ihre Majestaͤt und IJ. KK. HH. die Hesete e Ateliers zur Anfertigung der Muͤnzen und Medaillen, so wie die in diesem Gebaͤude befindliche reiche Muͤnz⸗- und Medaillen⸗Sammlung in Augen⸗ schein genommen hatten, wurde in Hoͤchstihrer Gegenwart eine auf diesen Besuch der Koͤnigl. Familie bezuͤgliche Deukmuͤnze geschlagen. G
Es heißt, daß der Herzog von Orleans schon uͤbermorgen seine Reise nach den westlichen Provinzen antreten werde, um wahrend der drei Jutitage dort anwesend zu seyn. Die letzten Nachrichten aus Nantes lauten uͤbrigens nicht so befriedigend, wie die vom 16ten; die Banden von Chouans schienen sich neuer⸗ dings auf verschiedenen Punkten zu vermehren, doch versprach man sich einen guten Erfolg von der von dem Grafen Drouet verfuͤgten Maßregel wegen der Einlegung von Pressern bei den Eltern der im Verdachte der Chouanerie stehenden Individuen.
Der Kriegs⸗Minister wird, nach der Anzeige des Moniteur, auf seiner Ruͤckreise hierher am 25sten d. in Clermont uͤbernach⸗ ten und am 27sten Abends in der Hauptstadt eintreffen.
Der Contre⸗Admirab. Labretonnidère, den einige Blaͤtter nach Brest haben reisen lassen, um dort ein Kommando zu uͤberneh⸗ men, waͤhrend andere meldeten, er sey, nach Antwerpen gehend, durch Gent gekommen, hat noch gar nicht Paris verlassen, wo
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sufolge/ wirb der Con⸗ ommando der Schiffs⸗
“ Briefen aus Toulon vom 16ten b. tre⸗Admiral Duerest de Villeneuve das
Division erhalten, die dort ausgeruͤstet wird.
Mehrere Regimenter sind im Marsche auf die Hauptstadt begriffen, um an der auf den Losten angesetzten großen Revue Theil zu nehmen; es sollen an diesem Tage eine große Menge von Ehrenlegions⸗Kreuzen sowohl unter jene Regimenter als unter die hiesige National⸗Garde fuͤr ihr Betrxagen an den Tagen des 5ten und 6ten Juni vertheilt werden.
Maͤn nennt jetzt den 15ten Oktober als denjenigen Tag, fuͤr welchen die Kammern einberufen werden wuͤrden. Der Um⸗ stand aber, daß alsdann das Ministerium abermals die proviso⸗ rische Forterhebung der Steuern fuͤr die ersten Monate des kuͤnftigen Jahres verlangen muͤßte, macht es wahrscheinlich, daß das Zusammentreten der Kammern schon im September erfol⸗ gen werde.
Man bemerkt seit einigen Tagen wieder, daß der hohe und
reiche Adel des Faubourg Saint⸗Germain schaarenweise die Hauptstadt verlaͤßt und nach der Schweiz oder Italien reist. Viele Leute messen dieses Auswandern Besorgnissen vor den drei Jahrestagen der Juli-Revolution bei, an welchen, so behaupten
sie, neue Unruhen in der Hauptstadt ausbrechen wuͤrden; wahr⸗
scheinlicher ist es aber, daß die vornehmen Familien von Paris vor der Cholera fliehen, seitdem die Seuche wieder in der Haupt⸗ stadt so maͤchtig um sich greift und diesmal besonders unter der wohlhabenderen Einwohner⸗Klasse ihre Opfer zu suchen scheint.
Dem von den Anhaͤngern des Ministeriums herausgegebenen Volksblatte „le Dimanche hatte bekanntlich die Oppositions⸗ Partei ein anderes Sonnkagsblatt unter dem Titel: . le bon seus“ gegenuͤbergestellt, wovon bereits eine Nummer erschienen ist. Da indessen die Herausgeber dieses Blattes die gesetzliche Caution nicht gestellt haben und das fernere Erscheinen desselben
“
. 88 e11“
e1116*“*“ baher von Seiten der Behoͤrde woꝛ Partei der Anhaͤnger der vorigen Dynastie jetzt ebenfalls in Bahn treten und ein in ihrem Sinne verfaßtes Wochenblatt die niederen Volksklassen zu dem Preise von 1 Sou fuͤr 2 Nummer erscheinen lassen. Man zweifelt nicht, daß sie die M
E1“
tel in Haͤnden
verstorbenen B halten.
angekauft seyn.
87 ⁄. 4Aproc. 76 Actien 1375.
177 ⅞. Holl.
ihn eine leichte Unpaͤßlichkeit zuruͤckhaͤlt.
EE— vte,E ven
X
Der Nouvelliste meldet: unterm 3. Juli, daß im dortigen Hafen auf Rechnung des maligen Dey's von Algier ein Schiff ausgexruͤstet wird, welclls einen Angriffs⸗Versuch an der Kuͤste von Oran amachen soll, ☚— diesen Zweck sollen bereits 60,000 Pfund Pulver und Wasgf
Amtliche Nachrichten.
1373. Part.⸗Obl. 122 ½ 122 †. — 5proc. Obl. v. 1832 80. G. Poln. Loose 54 . 54.
Redacteur John.
8
e untersagt worden ist, so wi habe, die gesetzliche Caution aufzubringen. aron Cuvier
„Aus Livorno schreibt
—77
Die Cholera ist fortdauernd im Abnehmen; von vorgegh auf gestern sind hier 118 Personen (26 weniger als im les Bulletin) an derselben gestorben, worunter 93 in den Ptt wohnungen; 92 neu Erkrankte wurden in die Anstalten aul nommen; an anderen Krankheiten starben 92.
Doktor Orfila, Dekan der hiesigen medizinischen Akaden hat einen Cholera⸗Anfall gehabt; nach Anwendung eines N. lasses ist er außer aller Gefahr.
„Frankfurt a. M., 25. Juli. Oesterr. 5proc. Metall.)
7617. 2 ½ proc. 44 ⅛. 1proc. 19 ¼. Br.
7 1 0 1
Mitredacteur Cottel.
Gedruckt bei A. W. Hay
vUhß Loose zu 109 6
Die Wahl des Professor Duͤlony zum immerwaͤhrent Secretair der Akademie der Wissenschaften an die Stelle hat die Koͤnigliche Genehmigung
h0*
Elbing
ght.
Jedem reinlich und anstaͤndig Gekleideten ist an diesen
Landesgericht zu Marienwerder
ie Gemaͤld V iglichen Museums sind dem Publikum, mit Ausnahme der Feiertage, an jedem Montag und Sonnabend geoͤffnet.
—
KRvwonik deis Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den bei dem Stadtgerichte
angestellien Justizrath Scherres zum Rath bei dem
Bekanntmachung. de⸗ und die Skulpturen⸗Gallerie des Koͤ⸗
Tagen der Eintritt ohne Weiteres gestattet, und nur in dem Falle einer augenblicklichen Ueberfuͤllung der einen oder der odderen dieser Gallerieen bleibt der Zutritt neu Ankommen⸗
den so lange suspendirt, bis eine hinreichende Anzahl von
Allergnaͤdigst zu ernennen
Zekanntmachungen.
Bekanntmachung.
Das im hiesicen Regierungs⸗Bezirk, bei der Stadt Angerburg brlegene Domainengut Angerburg, mu der Brau⸗ und Brennerei⸗Berechtigung, mit dem darin befindlichen Koͤnigl. Inventarium, an Saaten, Vieh, Haus⸗ und Wirthschafts⸗ und Brau⸗ und. Brenntrei⸗ geraͤthen und mir allen darauf befindlichen Koͤnigl.] Gebaͤuden, so wie mit allen. dabei benutzgen Grund⸗ stůcken, litztere im Gesammt⸗Flaͤcheninhalt ven 1726 Moegen 73 DRurhen Magdeb., als namentlich: 696 Morgen 23 ◻ Ruthen Acker, 506 Morgen 21 ◻Ruth. Wiesen und 374 Morgen 23 Ruthen Wald us s. w., soll; da ver bei der ersten Liestation am 16. April c. mnt. 18,700 Thlr. meistbietend gebliebene Domainen⸗ Paͤchter Peinrich Dodillet und, nach dessen am 27 v. M. erfolgtem Ableben, dessen minorenne Erben das Kaufzeschäft nicht erfuͤllt haben, in dem dazu auf ͤ deDU 2n Augu K d. N.,
. — „ 9 „ 2* „— 2
im Buͤreau des Landraths⸗Amts Angerburg, vor den⸗ Deyartements⸗Rath angesetzten Termine, oͤffentlich meißbietend verkauft werden.
Der Herr Landrath von Koͤller in Anqerbura, und der Departemenis⸗Rath, Regierungs⸗Raty Schrade⸗ in Gumbintten, . werden uͤber die Bestandtheile der Guts und üuͤger die Kaufoedingungen auf Erfordern
Wegen Zahlung der Kaufgzelder ist festgesetzt, daß ein Vierthell ver der,Uebergabe, ein Viertheil mc⸗ Verlauf eines Jahres und die uͤbrige Haͤlfte naͤch Ver⸗ lauf von Fuͤnf Jahren baar erlegt werden; der Zu⸗ schlag und die Uebergabe koͤnnen, nach Befinden der Umstͤnde, underzuͤglich nach dem Termin ersolgen.
Gumbinnen, den 14. Juli 1832.
. KFnigl. Preuß. Regierung. Abtheil. für die Verwalrung der direkten Steuern, Domalnen und Forsten.
—.—
Bekanntmachung.
Pezirks Magdeburg, 1 ¾ Mezle oͤstlich von „Jerichow, 2 Melle noͤrdlich von Genthin, 2 Meilen suͤdlich por Rathenow belegene Koöͤnigl. Domalnen⸗Vorwerk Galm soll mit den dazu gehoͤrigen Perinenzien, bestehend in 320 Morgen Acker und 4 Norgen 13 ◻Rurhen Gaͤrten, Wohn⸗ und Wixthschaftegebaͤuden und den Huͤtungs⸗ rechten, von Trinzzaris 1833 ab, meistbietend verkauft werden. Wir haben dazu einen Licitations⸗Termin auf des 6. August d. J., Vormittags 11 Uhr, althier in unserem Conferenz⸗Zinrmer, vor dem Herrn Regierungs⸗Assessor Schulz anberaumt, zu welchem Er werboͤlustige hiermit eingeladen werden.
Die Verkaufs⸗Bedingungen nebst dem Veraͤußerunge⸗ Plan, liegen auf dem Awte Jerichow und in unserer Domainen⸗Registratur zur Einsicht bereit.
Magdehurg, den 30. Juni 1832.
Keonigl. Regierung il. fuͤr die Verweltung der direkten
Steuern, Domarten und Forsten.
Bekaunmntmachung.
Behufs der Veräaͤuzerung und beziehungsweis Ver vachtung eer Merseburger Amtsteiche zu Michaeli d. J., im Wege des Meistgebois, ist von uns ein Ter⸗
Allgemeiner Anzeig
p F 49 2 9& 8 WWEöö 1 . 8 * Die Taxe des Grundstuͤcks kann jederzeit in unserer Registratur eingesehen und die etwa dagenen zu ma⸗ chenden Einwendungen muͤssen 4 Wochen vor den Termine angebracht werden. b .
Neustadt a. d. D, den 29. Mai 1832.
Das Stadrgericht Friesack.
* . . — — —
Von dem Herzoglichen Landrechte der Fuͤrstenthuͤ⸗ mer Troppau und Jägernderh, wird hiermit bekannt gemacht, daß auf Ansuchen des K K. N. Hest. Land⸗ rechtes als Abhandtungs⸗Behoͤrde nach der Frau Maria Theresia Gkaͤsin v. Schlahxendorf, die zu dieser Ver⸗ lassenschaft gehoͤrige Herrschaft Odraun sammt dem da⸗ bei vorhandenen Vieh und dem vorbandenen unmirtel⸗ bar zum Wirthschafrsbetriebe gehoͤrigen Geraͤthe an den Meistbietenden oͤffentlich veraͤußert werden wird Diese Herrschaft lieat in dem Herzogthume Schle⸗ sien im Troppauer Kreise an der Oder, beim Eingange a daͤs sogenannte Kuͤchlaͤndchen, von welchem noch⸗ drei Ortschaften dazu Kzählt werden, und bestehet nach, der unterm 2. April 1832 aufgenommenen, Be⸗ schreibungenebst der Stadt Odrau, wo sich das herr schafrliche Schloß, das Brau⸗ und Hrandweinhaus sammt den hierzu erforderlichen Wohngehäͤuden befin⸗ det, aus 18 Gemeinden mit einer Bevoͤlkerung von 9472 Seelen.
Diese Herrschaft besitzt ferner vier Meierhoͤfe, welche mit den erforderlichen Oekonomiegebaͤunden versehen sind, zwei Tuchwalken und eine Brettmuͤhle, dann 642 Joch und 617 Klafter, Acker, 18 Joch und 196 Klafter Gaͤxten, 204 Joch und 287 Klafter Wiesen:; 36 Joch und 606 KMfrer Hutweiden; 13 Joch und 1483 Klaf⸗ ter⸗Trischfelder und 2479 2und 1344 Klafter Waldung.
Die staͤten Zinsungen betragen 4355 Fr. W. W., die Natural⸗Zinsungen an Getreide aller. Art 1154 Metzen und die steigenden und sallenden Zinsungen werden auf 10,000 Fr. W. W⸗angegeben. An Roboth hat die Obrigkeit 10734 Roß⸗ und 28253 Fuß⸗ und 1629 so⸗ genannte Bau⸗Robothtage zu fordern.
Uebrigens haͤt sich jeder Kauflustige unter seinemn Verschulden von der Beschaffenheit der Herrschafdtz Odrau, und von der Richtiakeit dieser Angaten durch en Augenschein selbst zu uͤberzeugen und bloß seinen Befund hierbei zur Richtschuur zu nehmen. Um je⸗ doch die Kauflustigen uͤber den wahren Werth dieser Herrschaft in vollkommene Kenntniß zu setzen, wird! bemerkt, daß die Erblasserin Frau Maria Theresin⸗ Graͤfin von Schlabrehndorf die Herrschaft Odrau an 30. September 1792, um 420,000 Fr. erkauft vpat, die⸗ ser Kaufpreis mithin als volte Convention!⸗Muͤnze an zusehen ist. Indessen wird zur Ersparung einsr Schaͤt⸗ zung der Ausrufspreis auf 200,000 Fr. Conv.⸗Muͤnze, das ist zweimal Hundert Tausend Gulden Cong.⸗Muͤnz festgesetzt, und die Tagsatzung zur Vornahme der Ver⸗ steigerung auf den 30. August d. JX, Vormittags um 9 Uhr, bei diesem Herzogl: Landrechte in Troppau bestimmt
Die Lizitations⸗Bedingnisse sind:
1) Hat der Ersteher gleich beim Schlusse der Feil⸗ bietung zehn Prozent des Kaufschillings als Dar⸗ angabe zu Handen der Lizitarions⸗Commission
zu erlegen. -
2) Sind an den Kaufschilling binnen sechs Wochen,
vom Feilbietungs⸗Ratifikarions⸗Tage gerechnet,
Ein Viertel, von welchem jedoch die erlegte Dar angabe abzuschlagen kommt; binnen drei Mona⸗
mig auf. . 1“
24 nn9. August d. J., Morgens 10 Uhr, in unserm Sessions⸗Zimmer, vor dem Hexrn Regie⸗ runge⸗Rath Bennecke anberaumt worden, zu welchem
wir zahlungsfähige Kauf⸗ und Pachtlüstige mit dem
Bemerken einleden, das die Bedingungen fuͤr die, auf die Gesammtheit oder benden Gebote in unserer Einsicht bereit liegen. Merseburg, den 20. Juli 1832. Kaoͤnigl. Preuß. Regierung. Abtheil. fler die Verwaltung der directen
Steuern, Domainen und Forsten.
Bekanntmachung. 8 Die, dem Ackerbuͤrger Christian Friedrich Lange ge⸗ hoͤrige, zu Friesack belegene, im Hypotheken⸗Buche Folio 16 verzeichnete und zu 1470 Thlr. Cour. ge wuͤrdigte Großbuͤrgerstelle nebst Pertinenzien soll, in dem auf B den 28. August d. J., Vormittags 11 Uhr,
im Gerichts⸗Locale zu Friesack angesetzten peremtori⸗
schen Lieitations⸗Termine, Schundenhalber oͤffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.
auf einzeine Theile abzuge⸗ Domainen⸗Registratur zurz
ten vom Feilbierungs⸗Ratifikations⸗Tage gerech nnet ein ferneres Viertel; dann binnen zwoͤlf Mo⸗ nachhn vom Feilbietungs⸗Ratifikarions⸗Tage ge rtreechnet, die zwei letzten Viertel zu bezahlen und zwar jeder dieser dreierlei Zahlungsberraͤge unniit telbar bei dem K. K. N. Oest. Landrechte al
Abhandlungsbehoͤrde zu erlegen, in wiefern an den
Kaͤufer nicht fruͤher eine andere gerichtliche Zu⸗ weisung erfolgt.
3) Den physischen Besitz und Genuß der Herrschafn Odrau sammt Zubehoͤr, hat der Kaͤufer nach be⸗ werkstelligter Zahlung von zwei Vierteln des ge⸗ simmten Kaufschihings, dessen sruͤhere Zahlung dem Kaͤufer unbenommen belassen wird, zu er⸗ langen. Der Kaͤufer wird jedoch vom Feilbie⸗ tungs⸗Ratifikations⸗Tage an, die Gefahren dern Herrschaft Odrau sammt Zubehoͤr zu tragen ha⸗ ben, in welcher Hinsicht ihm daruͤder sogleich Mit⸗ aufsicht zu pflegen, und thunliche Verwahrunge⸗ Einleitungen gegen seine Kosten in Antrag zu bringen, bevorstehen soll
4) Der Kaufschilling kommt von dem Eintritt des Kaͤufers in Besitz und Genuß, und wenn diee nicht fruͤher erfolgte, doch fuͤr jeden Fall nach
2 8 bSs 9 7„ 8 2 * die Preußischen Staaten. 88 1 0 V L At 8 ⁴ “ . BI den dreimonatlichen Frist mit, jährlichen 5 pEt
Interessen, welche in vierteljaͤhrigen Fristen in
Wied zu dem K. K. N. Oest. Landrechte bezahl!
werben sollen, zu verzinsen. 116
Der Kaͤufer hat die aun dem im § 3 zum Ein⸗
tritt in Besitz und Genuß bestimmten Tag etwa
noch stehenden herrschaftlichen Natural⸗Wirth⸗ schaftsfruͤchte zu erlangen und dacegen esforder liche Einbringungs⸗Kosten zu vergaͤten..
Die Auf onbung zur Anschreibung ins Eigenthum
hat der Kaͤufer mach vollstaͤndig geleisteter Zahlung
des gesammten Kaufschillings unbedingr oder nach instweilen geleisteter Zahlung von drei Vierteln es Kzuffchillinas unter der Bedingung, daß zu⸗ gleich mit Anschreibung des Kaͤufers das noch aus⸗ staͤndige pierte Viertel des Kaufschillinas als erfie
Tabular Schuldpost intabnlirt werde, zu bekommen.
Wenn der Kaͤufer mit Einzahlung auch nur einen
der bedungenen Kahafschihings⸗Raten, oder der
hiervon zu entrichtenden Intereffen nicht puͤnkt⸗ lich zuhalten wuͤrde, soll die Darangabe zu Gun sten der Verkaͤufer verfallen sein, und sollen die
Wrkaͤuser die feilgebotene Herrschaft Odreu samm.
Zubehoͤr auf Gefahr und Kosten des Kaͤufers ohne
Weiteres und zwar bei einem einziagen Feilbie⸗
tungs⸗Termine auch unter dem Meistbote züu
verkaufen berechtigt sein. “
Der Kaufer soll die etwa bei der Herrschaft uͤber
einzelne Ertraͤgniß⸗Rubriken bestehenden Pacht⸗
kontrakte fuͤr die kontrahirle Dauer ortwaͤhren zu kassen gehalten sein.
9) Wird bei dieser Feilbietung die Ratifikation des K. K. N. Oest. Landrechtes, hinsschtlich welcher von den Verkaͤufern ungesaͤumt einzuschreiten ver⸗ sprochen wird, vorbeyalten.
Uebrigens wird nach abgeschlagenem Meistbote kein weiteres Anbot mehr angenonnnen.
Die Lizitations⸗Bedingnisse und die Beschreib
der Herrschaft Odrau sammt den uͤbrigen hietauf 4
zug hobenden Urkunden koͤnnen in der Reaistratur des
Troppauer Herzogl. Landrechtes eingesehen, und in
Abschrift erhoben werden.
Die Kauflustigen werden zur Lizitation vorgeladen
Troppau, den 20. Juni 1832. 8
und Beschreibung dereofficinellen T his hand II Heft 5. — Das Werk wird mit h. und 7 des zweiten Bandes, welche Blutegt Mollusken enthalten und bis Michaelis d.) scheinen werden, geschlossen⸗
Dr. Brandt und Dr. Ratzeburg, Darste und Beschreibung der Gifigewachse, Hel Die Hefte 8 und 9, welche die Phanerogamen schließen, werden noch in diesem Jahre erschen
Von der kleineren Ausgabe der Hayne schen
neigewaͤchse wird nachsteng die 15te Decade erschein
welcher dann ununcerorochen die uͤbrigen Decaden jgen werden, da die Herren Verfasser die sorafit
Beendiaung des großen Hayneschen Werkes
üͤbernommen haben.
Neue
[welche im Verlage von Duncker und Humh'x
in Berlin erschienen und in allen Buchhandlan- - zu babhen sind: .
Lessing, Ch. Fr., Synopsis generum Homg sitarum earumque disposition is novae tävmtal monographiis multarum capensium. interje Accedit rabula aenea incisa. 8 maj. 2 ½ Thh-
Mobammedi Filii Chondschani vulgo Mircho Historia Gasnevidarum persice. Ex codicibus rolinensibus aliisque nunc primum edidit lech nis varietate instruxit latine vertit annotabouitb que historicis illastravit Fridericus „Wille 4 maj. cart. 7 ½ Thlr.
Peychrometertafeln. 4 Blatt Median und 11. Quarto ¾ Thlr. .
Bücher,
8)
Bei mir ist so eben erschienen: 2 Zunz, Dr. Die goitesdienstlichen Vorträge der] den, historisch entwickelt. Ein Beitrag zur A. thumskunde und biblischen Criuk, zur Liteen und Religionsgeschichte. 30˙ Bogen. gr. 8vo. NA Pep. 2. Thlr. netto Ferner in Commissiong Oldecop Diction Franc. Russe et Rnsse Franc. ]
16 mo. Petersbg. 6 Thlr. 20 sgr..“ Euler, L Calculi integralis egl. tertia. 3 vol. zr 410.
10 Thlr 8*
n0 8 e⸗
A.
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seo eben sind bei uns erscht dir
So eben sind bei un chiener dure
„Da das von Czottsried Greimius, Weinhaͤndler all⸗ Buchhandlungen zu haben: kschtenem a70 Eeö“ Kameraobscura⸗Bilder.
4 aͤr Studirende aus seiner Familie gegtfteie 8 1“ Las⸗ 8 Stivendium, welches jetzt Zwei und Drechig Thaler Novellen von Emerentius Scoevola. 1274 jaͤhrlich betragt, an Ostern dieses Jahres erledigt wor Der Verf. durch die unläͤngst erschienener⸗ den ist, so wird solches in Gemoeßheit der in dem IVv nossen der Mitternacht 2 Bde“, welche sich Artikel der zwischen der Kroue Sachsen und der Krone [Anmuth und Lebendigkeit der Sprache und inten preußen in Ansehung der Familien⸗Stiftungen un⸗] Durchfuͤhrung auszeichnen, so wie auch durch di erm 27 September 1825 abgeschlossenen Conventionziehungen auf die Geisterwelt das Interesse int zetroffenen Bestimmung hierdurch oͤffentlich bekannt ge⸗ Grade svannen, vortheilhaft bekannt, und in dent macht. Diejenigen Greimussischen Verwandten, welche! Journalen wie: Moegenblatt, Freimuͤthige, à auf den dermaligen Genuß dieses Stipendii gearuͤnde⸗füͤr liter. Unterhaltung ꝛc., hoͤchst guͤnstig! ten Anspruch machen zu koͤnnen vermeinen, haben sichstheilt, liefert hier 3 Novellen, die gewiß gleich deshalb mit den ersorderlichen Leaitimationen bis zum fall finden werden.
CCCCCC 11““ dem unterzeichneten Mariea und Boccaccio. a eint! 8 . Historischer Roman von Caroline Lessing! 2 Bde. 31 Thlr.
Dresden, em 7. Juli 1832. Das Koͤnigl. Saͤchs. Staats⸗Ministerium Italien und seine vielfach vetwickelte Geh des Cultus und oͤffentlichen Unterricht:. haf der durch mehrere Schriften ruüͤhmlichst ten Verf. den Stoff iu obigem forrdauernd d0
IAxaenndveeDA—b. HL2en2& rn aavʒae Hrex v SnKr,biswnxrn z,2 teretze der Leser spannenden Gemaͤlde geliefent.
Lite rari che A u ei gen. Paris ou le livre des Ceut-et-un. 5me Vol. 2
Le Cabi I Leb Schlesingersche Buch⸗ und Musikvame
Le Cabmet de Lecture. Berlin, unter den Linden Nr. 31. Journal.
Le Cabinet de Lecture est le plus vaste 1Eper- loire hugraire que nous ayons Il se recommande puissamment aux amis de la litto ature, anx professeurs, ux diverses Socictés littéraires, aux persounes qui habitent la Campaguc.
Ce jounrnal, grand in 4to. de seize päges à trois colonnes, parait six feis par mois. II contient dans chaque numéro trois 'nille six cents lignes.
Le prix c'abonneméunt est modique: 48 fr. par an; 25 fr. ponr six mois; 13 fr. pour trois mois. Adressen au directeur, rue de Seine No. 10 à Paris, une recon- naissance de la poste. Les personnes qui s'abonnent pour un an ou memne six mois, jouissent d'uan avan- tage spécial, qui consiste en ce qu'il leur suffit d'écrire au redacteur, qui fait toucher le montant de l'abonne- ment à leur domicile et sans frais. (affranchir Moͤnch Hyarinth. setzt von K. F. von der Bora. 1 Kupfern und einer Karte. 2 Thlr. 10 sar.
Evangelisches Choral- und Orgelbuch, 235
mit Vorspielen. Zunäüchst in Bezug auf da-
“ Bei G. Reimer, Wilhelmsstraße Nr. 73 ü schienen:
System der Metallurgie, geschichtlich, statistisch, theoretisch und technis C. J. Bo Karsten. 5 Baͤnde, gr. 8vo, mit 51
fertafein in⸗Roy.⸗Fol. 30 Thlr. Thucydides de bello peloponesinco libri octo rum recensuit Im mauuel Bekkerus. 1 Thlr. Veliup. 1½ Thlr. Corpus insgriptionum graecarum. Auctori- impensis Academiae litterarum regide Bors edidit Augustus Boeckhius. Fol. Volctmia fasciculus I. 5 Thlr. 5 sgr.
gr. 8vo. m
So eben ist bei Aug. Hirschwald in Berlin er⸗
schienen: 4
Ausgang der hierzu vorstehendermaßen offenstehen⸗
Dr. Brandt und Dr. Ratzeburg, Darstelluug! Berliner Gesanghuch von A. B. Marx. 4
2not
Gesuchern das Museum wiederum verlassen hat.
Wer an einem der vier mittleren, vorzuͤglich fuͤr das Studium kopirender Kuͤnstler bestimmten, Wochentage die Gemaͤlde- und die Skulpturen⸗Gallerie zu besuchen wuͤnscht, hat zuvor seinen Namen in ein zu diesem Behuf beim Por⸗ jer niedergelegtes Buch einzuschreiben.
Die Sammlungen der antiken Vasen und Bron⸗ en, gebrannten Thonwerke u. s. w. im Antiqua⸗ ium (Museums⸗Gebaͤude, Eingang durch die Thuͤr dem sämaligen neuen Packhofe gegenuͤber) ist dem Publikum an dem Mittwoch, das Koͤnigl. Aegyptische Museum im Garten des Palais Monbijou) aber, an jedem Don⸗ erstage gegen Einlaß⸗Karken, welche von dem Kastellan des Museums ausgegeben werden, geöͤffnet.
Haͤmmtliche Gallerieen sind an den genannten Tagen geöffnet:
f in den 6 Sommer⸗Monaten von 10 bis 4 Uhr,
in den 6 Winter-Monaten von 10 bis 3 Uhr.
Kinder unter zwoͤlf Jahren koͤnnen in dieselben gar nicht, Unerwachsene nur in Begleitung aͤlterer Angehoͤrigen zuge⸗ lassen werden. 1
Berlin, den 30. Juli 1832. . ’.
General⸗Intendantur der Koͤnigl. Museen. 8
1.1. . 8 8 6
1““ . “ b .
60
Zeitungs⸗Nachrichten. 8
RENCuu kland.
Ru BHlan h.
St. Petersburg, 21. Juli. Se. Majestaͤt der Kaiser sen dem Dirigirenden der Wege⸗Communication, Herzog pander von Wuͤrttemberg, durch Allerhoͤchstes Reskript Ihre jedenheit hinsichtlich des von demselben erstatteten Berichts rdie Fortschritte der Zoͤglinge des Wege⸗Communications⸗In⸗ ts zu erkennen gegeben.
Am 17ten d. x. langte der Englische Gesandte Lord Dur⸗ n aus London hier an.
Auf den Antrag des Minister⸗Comité haben Se. Majestaͤt zuordnen geruht, daß 1) die Erlaubniß ertheilt wird, in den gebungen des Zeltes des Chans der inneren Kirgisen⸗Horde, omser Bukejew, unweit der Sandheiden von Naryn, am dwestlichen Ende des Landstriches Dshaskul, einen bestaͤndigen hrmatkt in Gemaͤßheit der fuͤr diese Einrichtungen bestehen⸗ Vorschriften zu eroͤffnen; dagegen aber alle Streifereien in Innere der Horde gaͤnzlich zu untersagen; 2) den im Gou⸗ nement Astrachan nomadisirenden Kirgisen der besagten inneren rde zu verstatten, gleichfalls ihr Vieh und andere Gegensteaͤnde er Steppenwirthschaft den ansaͤssigen Bewohnern in der Naͤhe er Aule zu verkaufen oder mit ihnen zu tauschen, und dabei Befehlshabern der benachbarten Gouvernements, so wie den uppen am Ural, einzuschaͤrfen, daß sie jene Kirgisen jederzeit hlwolend behandeln und in deren Streitigkeiten mit den 6⸗Einwohnern stets die strengste Gewissenhaftigkeit und Ge⸗ heigkeit beobachten. .
Uaber dem Flecken Drelensbusch, 5 Werst von Riga, entlud am 30sten v. M. um 3 Uhr Morgens ein heftiges Gewit⸗ Der Blitz schlug dreimal gerade an dem Orte ein, wo sich pulverkeller und ein hoͤlzerner Schuppen mit Patronen und ingen befinden. Letzteres Gebaͤude wurde stark beschaͤdigt, das Pulver gluͤcklicher Weise nirgends von dem Feuer rt
auf dem Gute Kummeln in Kurland brach am 18. Mai e starke mit Feuergewehren versehene Raͤuberbande ein und bte mehrere hundert Rubel.
ich..
Paris, 22. Juli. In der Audienz, die der Koͤnig gestern Koͤnigl. Niederlaͤndischen Gesandten Baron Fagel ertheilte, te dieser die Ehre, Sr. Majestaͤt ein Schreiben seines Sou⸗ ains als Antwort auf dasjenige zu uͤberreichen, wodurch der
herige diesseitige Gesandte im Haag, Baron Durand de Ma⸗
, von diesem Posten abberufen wurde, um in London den 8 v. Talleyrand fuͤr die Dauer seiner Abwesenheit von dort reten.
Die wiederholten Angriffe der Oppositions⸗Partei auf das
Denfwuͤrdigkeiten üͤber die Mongoles. Vonurnal des Débats wegen dessen Ansichten uͤber das 22ste Pro⸗ Aus dem Russischen ppll des Deutschen Bundestages, geben jenem Blatte Anlaß,
einmal auf diesen Gegenstand zuruͤckzukommen. „Man uns den Vorwurf“, aͤußert dasselbe, „daß wir in Deutsch⸗ eine Contre⸗Revolution wollten, bis daß diese auch in ntreich versucht werden wuͤrde. Unsere Antwort hierauf ist
sehr einfach: wir haben in Deutschland gar keinen Willen, weil uns dort weder ein Souverainetaͤts⸗-Recht noch irgend ein Pa⸗ tronat zusteht. Die Traktaten von 1814 und 1815 haben uns mit Deutschland voͤllig auseinandergesetzt; wir haben jetzt dort keine Macht, keinen Willen mehr. Ein Anderes ist es, wenn man von unseren Wuͤnschen spricht; diese sind ganz zu Gunsten der verfassungsmaͤßigen Freiheiten in Baden, Baiern und Wuͤr⸗ temberg. Was bedeuten aber Wuͤnsche in der Politik?⸗ Sagt uns vielmehr, mit welchem Rechte wir uns in die Deutschen Angelegenheiten mischen wollten. Mit den Waffen in der Hand koͤnnte dies allein geschehen, und wuͤrde geschehen, wenn irgend ein unabhaͤngiger Staat von der Karte von Deutschland verschwaͤnde; so lange es sich aber bloß von dieser oder jener Maßregel zur Un⸗ terdruͤckung innerer Unruhen handelt, haben wir kein Recht, in irgend einer Weise einzuschreiten. Der Streit, der sich bei uns uͤber die Deutschen Angelegenheiten erhoben hat, ist nichts als eine Wiederholung desjenigen uͤber einen Krieg um Prinzipien und einen Krieg um Interessen, der schon seit zwei Jahren zwischen unserer Regierung und der Opposition gefaer wird. Die Op⸗ position verlangt einen Kreuzzug im Namen der Freiheit, die. Regierung will sich nur in einen Krieg einlassen, wenn ihn das eigene Interesse erheischt, und dies wuͤrde der Fall seyn, so⸗ bald irgend ein Deutscher Staat seine Unabhaͤngigkeit verloͤre. Die Opposition fragt uns, wie es mit der Unabhaͤngigkeit eines Deutschen Staates beschaffen sey, in welchem durch das Einschreiten eines anderen die Presse unterdruͤckt und ein Budget erzwungen werden koͤnnte. Wir wollen hierauf ganz unumwunden antwor⸗ ten, sollte man auch noch so sehr daruͤber eifern. Wir kennen in Deutschland nur Fuͤrsten, keine Voͤlker; die Fuͤrsten sind es, die im Auslande ihre Laͤnder repraͤsentiren; mit ihnen allein haben wir uns daher zu beschaͤftigen. Um Voͤlker in Deutsch⸗ land anzuerkennen, muͤßte man sich erst in das Detail ihrer verschiedenen Verfassungen einlassen, — Dinge, die „ung nicht das Mindeste angehen. Die Vertraͤge von 1814 und 1815, die Herr Odilon⸗Barrot selbst von der Rednerbuͤhne herab ge⸗ nehmigt hat, haben ein Deutschland mit 38 unabhaͤngigen Fuͤr⸗ sten und freien Staͤdten und einem Bündestage geschaffen, ohne daß uns irgend eine Einmischung in die innere Verwaltung der verschiedenen Bundesstaaten zustaäͤnde. Wir haben es daher le⸗ diglich mit den Deutschen Fürsten und der Unabhaͤngigkeit ih⸗ rer Staaten zu thun. Was die Unabhaͤngigkeit SeAnter⸗ thanen betrifft, so ist ‚dieses Wort gleichbedeutend mit Frei⸗ helr: Freiheit aber ist ein Meinungsstreit zwischen Fuͤrst und olk, um den kein fremder Staat sich zu kuͤmmern hat.“ Der bekannte geistvolle Publicist, Herr Fonfreͤde, sucht in
einer der neuesten Nummern des Mambrial Bordelais mit Hinsicht auf die Moͤglichkeit eines Ministeriums aus den Reihen der Opposition zu beweisen, daß die Advokaten am we⸗ nigsten zu Staatsmaͤnnern geeignet seyen. „Ein Staats⸗ mann“, sagt derselbe unter anderem“, hat es nicht mit That⸗ sachen zu thun, deren. Umstaͤnde bestinmmt und ausfuͤhrlich vorliegen, wie die eines Prozesses, auf die der Advokat seine juristische Dialektik anzuwenden hat; er muß vielmehr zunaͤchst den Wirrwar der verschiedensten Interessen, Leidenschaften, po⸗ litischen, commerciellen und diplomatischen Combinationen mit. Scharfblick durchdringen, um die Wirklichkeit der Thatsachen herauszufinden, an denen er dann seine Beredtsamkeit uͤben kann. Daß er richtig raisonnirt und mit hinreißender Beredt⸗ samkeit spricht, daran ist wenig gelegen, wenn er von vorne her⸗ ein die Verhaͤltnisse falsch beurtheilt und allgemeine Wirkungen einer falschen Ursache beimißt; je nn Talent, Kraft und Cha⸗ rakter er dann entwickelt, desto mehr Unheil wird er seinem Va⸗ terlande zufuͤgen. Dies waͤre der Fall mit 118 Odilon Bar⸗ rot. Die Behauptung, die wir hier aufstellen, soll uͤbrigens keinesweges eine Satire auf die Talente des Advokatenstandes seyn, den ich achte und ehre; es ist aber die volle Wahrheit, daß mit einigen wenigen Ausnahmen das Geschaͤft und die geistige Rich⸗ tung dieses Standes mit den fuͤr die Politik und hoͤhere Verwaltung erforderlichen Eigenschaften unvertraͤglich sind. Der Advokat raison⸗ nirt fast immer nach gegebenen Thatsachen; in der Politik dagegen ist das Thatsaͤchliche gerade der streitige Punkt, zu dessen Auffassung es weniger eines Raisonnements als des richtigen Sinnes fuͤr die öͤffentlichen Angelegenheiten und die Weltverhaͤltnisse bedarf. Der gegenwaͤrtige Zwiespalt zwischen dem noch von Périer's Geiste beseelten Ministerium und der von Herrn Mauguin aufgeregten, von Odilon⸗Barrot geleiteten und von Garnier Hagde uͤberfluͤgel⸗ ten Opposition, betrifft durchaus einen thatsaͤchlichen Punkt, naͤm⸗ lich die Natur und den Zweck der Juli⸗Revolution. Da uͤber diesen Punkt die Ansicht der Regierung und die der Opposition einander schnurstracks zuwider laufen, so entfernen sich die beiden Partheien immer mehr von einander, je besser sie raisonniren. Aus dieser traurigen Feindschaft, die taͤglich zunimmt und zunehmen wird, entsteht jene moralische Angst und Anarchie, die sich Frank⸗ reichs bemaͤchtigt hat und fuͤr die contrerevolutionnaire Parthei ein Gegenstand der Freude ist. Alle Irrthuͤmer der Opposition sind aus zwei falschen Ansichten uͤber die Natur und den Zweck der Jüli-Revolution hervorgegangen. Die Opposition haͤlt naͤmlich die Interessen und Sitten Frankreichs fuͤr demokratisch und glaubt, das durch die Charte S; Regierungssystem sey durch seine politische Concentration diesen Sitten und Interessen ent⸗ gegen; aus dieser Antipathie der Sitten und Interessen Frank⸗ reichs gegen das constitutionnelle System sey die Juli⸗Revolution entstanden, und der Zweck der letzteren bestehe daher in der gaͤnz⸗ lichen Umwandlung unserer politischen Ordnung und in Vertau⸗ schung der parlamentarischen Staatsform gegen republikanische Einrichtungen. Die Regierung ist hingegen der Ansicht (die wir mit ihr theilen), daß das verfassungsmaͤßige System die demo⸗ kratischste Staatsform sey, die sich mit den Interessen und Sit⸗ ten Frankreichs vereinbaren lasse, und daß Frankreich, weit ent⸗ fernt, der Charte abgeneigt zu seyn, vielmehr durch die Erfah⸗ rung gelernt habe, daß die parlamentarische Regierung die einzige sey, die zu seiner fruͤheren Geschichte, seinen Sitten und seiner geographischen Lage passe. Der zweite Irrthum der Opposition
entspringt aus dem ersten; da sie naͤmlich der Meinung ist, der
Zweck der Juli⸗Revolution sey, Frankreich zu republikanisiren,
natuͤrlich daraus, das monarchische Europa
so folgert sie
muͤsse die ihm gefaͤhrliche Juli⸗Revolution durch den Krieg zu
zerstoͤren suchen; daher ihre kriegerischen Prophezeiungen, die
constitutionnellen Monarchie fuͤr den Zweck der Juli⸗Revolu⸗ tion haͤlt, ist uͤberzeugt, daß sie, indem sie diesen Zweck festhaͤlt, unser inneres Gluͤck begruͤndet und uns vor dem furchtbaren Ungluͤck eines allgemeinen Krieges bewahrt, der nunmehr nicht 1 im Interesse des monarchischen Europa liege.“
Der National zeigt an, daß, da das neue Oppositions⸗
die arbeitende Klasse bestimmten Journals ausgeben werde.
Rhone mit dem Ung lème den Namen: „Anonyme Gesellschaft des Somme-⸗Kanals“ und der Verein der Karolinen⸗Baͤder den Namen: „Ane⸗ nyme Gesellschaft der Seebaͤder in Dieppe“, fuͤhren. Die Entscheidung des hiesigen Zuchtpolizei⸗Gerichts, wonach gegen die Vorsteher, der Sekte der Saint⸗Simonianer, welche 1) des Vergehens unerlaubter Verbruͤderung, 2) der Betruͤgerei, 3) der Aufreizung zum Umsturze der Regierung angeklagt wa⸗
ren, kein Anlaß zu einer gerichtlichen Verfolgung vorhanden seyn
sollte, ist von dem hiesigen Koͤnigl. Gerichtshofe annullirt wor den, der durch ein Erkenntniß vom 20sten d. M. die Herren Enfantin, Rodrigues, Barrault, Chevalier und Duveyrier wegen der adl 1 und 3 aufgefuͤhrten Vergehen, so wie wegen Verletzung
der oͤffentlichen Moral, und aqußerdem die Herren Enfantin und
wegen Betruͤgerei vor den hiesigen Assisenhof verwie⸗ sen hat. . Die Verhandlungen in dem Prozesse wegen des Komplotts der Proulvaires⸗Straße werden erst morgen oder uͤbermorgen beendigt werden. In der gestrigen Sitzung hielten vier Advo⸗ katen der Angeklagten ihre Plaidoyers. 8
Briefe aus Aix vom 16ten d. M. enthalten folgende naͤhere Angaben uͤber die dort stattgefundenen Unruhen: An⸗den Aben⸗ den des 11ten und 12ten hatte sich vor einer Ressource, in wel⸗ cher die dortigen Anhaͤnger der vorigen Dynastie zusammenzu⸗
kommen pflegen, Spottgeschrei und Gezisch vernehmen lassen;—
mehrere der Ruhestoͤrer waren verhaftet und Patrouillen der
Linientruppen durch die Straßen gesandt worden. Am 14ten 86
feierten die republikanischgesinnten unter den Einwohnern den
jeden Monat durch die Ereignisse widerlegt, aber jeden Monat mit unglaublicher Beharrlichkeit wiederholt werden. Die Regie⸗ rung Ludwig Philipps hingegen, welche die Aufrechthaltung der
Blatt „le bon sens“ wegen einiger noch nicht erfuͤllter Forma⸗ litaͤten heute nicht erscheinen koͤnne, er als Beilage zu seiner mor⸗ genden Nummer ein zweites Probeblatt dieses vorzugsweise fuͤr
Der Actien⸗Verein des Kanals von Monsieur soll fortan den Namen: „Gesellschaft des Kanals zur Verbindung des
eine“, der Verein des Kanals von Angou⸗
Jahrestag der Erstuͤrmung der Bastille durch ein B 218. ngch
dessen Beendigung bie Theilnehmer, mit dreifarbigen Fahnen u
die Marseillaise und Parisienne singend, auf den Spaziergaͤngen umherzogen; als sich aus den zahlreichen Gruppen, welche diese anfuͤllten, einige aufruͤhrerische Ausrufungen vernehmen ließen, ruͤckten Truppen mit gefaͤlltem Bajonnette heran und zerstreuten die Massen, wobei sie einen Mann verwundeten. Die Aufre⸗ gung wurde dadurch vermehrt, und man fuͤrchtete fuͤr den fol⸗
genden Tag neue und ernstere Konflikte, als der Oberst der Na⸗
tionalgarde dieselbe zusammenberufen ließ und dadurch fernere Stoͤrungen der Ruhe verhinderte. Der Maire erließ am 15ten eine den Beistand aller guten Buͤrger zur Ruhe in Anspruch nehmende
Am Abend des 28sten d. M. werden in saͤmmtliehen Theatern der Hauptstadt unentgeltliche Vorstellungen gegeben werden.
Das in Lille erscheinende Blatt „le Nord“ hat der Re⸗ daction des Journal des Débats 1035 Fr. als Ertrag einer von ihm eroͤffneten Subscription fuͤr das, Herrn C. Périer zu errich⸗ tende Denkmal uͤbersandt.
Das Journal du Havre meldet: „Der Preußische Dreimaster „Lachs“ ist von Danzig mit 480 Polnischen Fluͤcht⸗ lingen am Bord auf unserer Rhede angekommen, um frische Lebensmittel 892 men.“
In dem ersten Semester dieses Jahres sind 477 Franzoͤsische Kauffahrtei⸗Schiffe aus saͤmmtlichen Haͤfen Frankreichs nach frem⸗ den Welttheilen ausgelaufen und 621 Franzoͤsische und fremde Schiffe von dort in dieselben eingelaufen; in demselben Zeitraume ir vorigen Jahres segelten deren nur 426 ab und kamen nur 556 an.
In dem Bade Aix (in Savoyen) befinden sich gegenwaͤrtig viele aus Frankreich ausgewanderte Anhaͤnger des aͤlteren Zwei⸗ ges der Bourbonen; andererseits wird gemeldet, daß sich auf der Insel Guernsey einer der Bruͤder Cadoudal und zwoͤlf hoͤhere Offiziere der sogenannten Armee Heinrichs V. befinden und in fleißiger IH mit Holyrood stehen; sowohl auf Guern sey als auf Jersey sollen bedeutende Waffenvorraͤthe in Bereit⸗ schaft liegen und mehreren Schiffs⸗Capitains Anerbietungen we⸗ gen Transportirung derselben an die Franzoͤsische Kuͤste gemacht worden seyn.
Nachrichten aus Bona vom 28. v. M. zufolge, die groͤßte Ruhe. Die Soldaten und die in die Stadt zuruͤck gekehrten Araber waren beschaͤftigt, die Stadt von Schutt und Truͤmmern zu reinigen, welche nach dem Meere gebracht wurden; von dem nach Konstantine fuͤhrenden Thore wurde durch die ganze Stadt eine große Straße gebrochen, in deren Mitte ein afinplatz angelegt werden soll. Die Truppen hatten eben die Heu⸗Ernte beendigt, wobei jeder Transport fuͤr den Fall eines Angriffs der Araber von einer Bedeckung vost 2 — 300 Mann begleitet werden mußte. ““
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 20. Juli. Nachdem das Haus n kuͤrzlich 2 reits erwaͤhnt) in den Ausschuß zur Erwaͤgung der Russisch⸗ Hollaͤndischen Anleihe⸗Sache uͤbergegangen war, brachte Lord Althorp die Resolution in Antrag, woduͤrch die Regierung von neuem zu ermaͤchtigen sey, die bisher geleisteten Sagias zur
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herrschte dort
Aufrechthaltung der
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bis zur Kassaubaeaaz