Meteorologisch e Beobachtung. Morgens Fachh Abends Nach einmaliger 6 uhr. 2 Ubr. 10 Uhr. Beobachtung.
338,2 Par. 338/8“ Par.
10,52 R./ 15,3* R.
6,72° R. 9,02 R. 74 pCt. 61 pCt.
truͤbe. halbheiter. — NW.
1832 31. Juli. A rb-
8 Feee .. Luftwaͤrme. Thaupunkt.
unstsaͤttg. VVEW16616 Wind Wolkenzug.
12,22 R
8,9 °
77 „Ct. dh ter Ausdünstung 904. Niederschlag 0.
8 Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung, Seite 848, Sp. 2, 3. 11, statt „Unterthaͤnigkeit“ lies „Un⸗ thaͤtigkeit.“
aeuexssü Anxan 338,9“° Par. Quellwärme 7,8° R. R. Flußwärme 13,9 °R. Bodenwärme 11,9 °R.
„ .
Die Decoration des ist von den Koͤnigl. Decorations⸗Malern Koͤhler und Gerst.
Billets zu dieser Oper sind im Billet⸗Verkaufs⸗Bureau zu folgenden Preisen zu haben:
Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
In Charlottenburg. Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts⸗ festes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs Friedrich Wilhelm II.: Rede, verfaßt von A. Cosmar, gesprochen von Dlle. Fournier. Hierauf, um erstenmale: Gebruͤder Foster, oder: Das Gluͤck mit seinen Launen, Charakter⸗Gemaͤlde aus dem 15ten Jahrhundert in 5 Aufzuͤgen, nach einem Englischen Plane, vom Dr. E. Toͤpfer.
Billets zu dieser Vorstellung sind im Billet⸗Verkaufs⸗ Bureau im Schauspielhause und Abends im Schloß⸗Theater zu
zweiten Aktes, Palast des Bergmoͤnchs,
1 3 0 Nach Inhalt einer Koͤnial. Verordnung vom 24sten d. soll die Jagd⸗Gerechtigkeit in den Staats⸗Forsten zu Gunste des Fiskus oͤffentlich versteigert werden.
Einer an der Boͤrse angeschlagenen Bekanntmachung zufolg wird erstere wegen der Feier der Juli⸗Tage uͤbermorgen d 28sten d. geschlossen seyn. —
Von vorgestern auf gestern starben hier nur 75 Persong an der Cholera (also 24 weniger als Tages zuvor) und 55 anderen Krankheiten; 55 neu Erkrankte wurden in die Lazareih
aufgenommen und 53 als geuesen aus denselben entlassen. Doe
gegen richtet die Kraͤnkheit in der Umgegend von Paris, „ mentlich in den suͤdlich gelegenen Ortschaften Sceaux und Palnj seau, noch immer große Verheerungen an. In der Koͤnigl. 9
ziehungs⸗Anstalt fuͤr Toͤchter aus den hoͤheren Staͤnden in Elos
Berlin,
S Koͤnigliche Schauspie Donnerstag, 2. Aug. Im Schauspielhau mezzo, oder: Der Landjunker zum erstenmale
Original⸗Lustspiel in 5 Abtheilungen, von Kotzebue. Vorher:
Strudgelkoͤpfchen. Freitag, 3. Aug. Im Opernhause.
Zur
hoͤchsten Geburtsfestes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs Friedrich Wil⸗ helm III., unter Direction des Koͤnigl. General⸗Musik⸗Direktors,
Rittérs Spontini: Festmarsch, Sr. Majestaͤt den
net von demselben. Hierauf : Rede, verfaßt von Alexander Cos⸗ mar, gesprochen von Hrn. Rebenstein. Dann: Volksgesang, den
Preußen gewidmet, von Spontini. Und, zum Bergmoͤnch, romantische Oper in 3 Aufzuͤgen, 1 sischen Bergmannssage bearbeitet von C. B.
Tanz, von Hoguet; Musik von Wolfram. (
bisheriges Mitglied des Koͤnigl.
Theaters zu Lei als Gastrolle.) h
—
le. se: Das Inter⸗ in der Residenz,
16“*“ Donnerstag, 2. Aug. D
Posse in 3 Akten, von L. Ang
Feier des Aller⸗ Koͤnige zugeeig⸗
erstenmale: Der nach einer Saͤch⸗
v. Miltitz, mit
dem Handels⸗Minister und der gen, und nachdem Sie den Ue Mad. Pirscher, mit der spezielleren Einrichtung pzig: Franziska, — Die Prinzessin Adelaide ist 8 daß dieselbe heute aus St. Clo
0
1u“]
. Allgem Bekanntmachungen.
Biekanntmachung. Das im hiesigen Regierungs⸗Bezirk, bei der Stad Angerburg belegene Domainengut Angerburg, mit de
Brau⸗ unzd Brennerei⸗Berechtigung, mit dem darin
befindlichen Koͤnigl. Inventarium, an Saaten, Vieh
Haus⸗ und Wirthschafts⸗ und Brau⸗ und Brennerei⸗ den 28. April 1809,
*geraͤthen und mit allen darauf befindlichen Koͤnigl
Gebaͤuden, so wie mit allen⸗dabei benutzten Grund⸗ stuͤcken, letztere im Gesammt⸗Flaͤcheninhalt von 1726 Morgen 73 Ruthen Magdeb., als namentlich: 696 Morgen 23 Ruthen⸗Acker, 596 Morgen 21 QRuth. Wiesen und 374 Morgen 23 Ruthen Wald u. s. w.,
soll, da der bei der ersten Lieitation am 16. April c.
mit 18,700 Thlr. meistbietend gebliebene Domainen⸗
Pachter
Heinrich Dodillet und, nach dessen am 27
v. M. erfolgtem Ableben, dessen minorenne Erben dem dazu auf
das Kaufgeschaͤft nichꝛ erfuͤllt haben, in — 1ä. 8.. ., im Buͤreau des Landraths⸗Amts Angerbuͤrg, vor dem Departements⸗Rath angesetzten Termine, oͤffentlich meistbietend verkauft werden. —
Der Herr Landrath vog Koͤller in Angerburg, und
der Departemenes⸗Rath, Regierungs⸗Rath Schrader
in Gumbingen, werden uͤber die Bestandtheile des
Guts, und uͤber die Kgufbedingungen auf Erfordern naͤhere Auskuͤnft ertheilen. Wegen Zahlung der Kaufgelder, ist festgesetzt, daß ein Viertheil vor der Uebergabe, ein Viertheil nach Verlauf eines Jahres und die uͤbrige Haͤlfte nach Ver⸗ lauf von Fuͤnf Jahren b r erlegt werden; der Zu⸗ schlag und die Uebergabe koͤnnen, nach Befinden der Umstaͤnde, unverzuͤglich nach dem Termin erfolgen. Gumbinnen, den 14. Juli 1832. Koͤnigl. Preuß. Regierung. Abtheil. fuͤrodie Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forfen.
Durch die hierselbst erlassenen und in die Stralsun⸗ der Zeitungen in extenso abgedruckten oͤffentlichen Vor⸗ ladungen sind auf Anhalten der Gutsbesitzerin Hollten, geborenen Dorothee Gaethke, alle diejenigen aufgefor⸗ dert, welche au die von ihrem VPater, dem Eigenthuͤ⸗ mer Carl Heinrich Gaetke, auf sie vererbten, jetzt von ihr unter dem Beistand ihres Ehemannes des Guts⸗
besitzers Holsten auf Croͤnnevitz, an den Rittmeisternt
Gustav von Schulz verkauften, im Franzburger Kreise belegenen Guͤter Ober⸗ und Nieder⸗Muͤtzkow, so wie alle dozugehoͤrigen Pertinenzien, Gebaͤude, Herrlich⸗ keiten und Gerechtigkeiten, auch bestellter Winter⸗ und Sommersaat, aus irgend einem rechtlichen Grunde Forderungen und Anspruͤche haben, daß sie solche in termino am 18. August, oder 29. September, oder 3 November d. J., vor dem Koͤnigl. Hofge⸗ richte hierselbst anzeigen und gehoͤrig verisiciren, im widrigen sie sonst durch die am z. Dezember d. J zu publicirende Praͤclusiv⸗Erkenntniß damit sollen aus⸗ geschlossen und abgewiesen werden. Datum Greifswald, den 7. Juli 1832. Koͤnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern “ und Ruͤgen. 11 v. Moͤller, Direktor.
W““
Auf dem hierselbst am Ringe gelegenen, der verehe⸗ lichten Kaufmann Peters gehoͤrigen buͤrgerlichen Wohnhause Nr. 144, stehen laut Kauf⸗Duplicat d.
ed. 19. Dezember 1820 und Hypothekenschein vom 30. Januar 1821 füͤr den zu Goldberg gestorbenen Kaufmann Ehregott Siegismund Grimmer und dessen DTochter verehelichte Poftmeister Schul; zu Grottkau noch 1300 Thtr. Kaufgelder eingetragen. a nun die⸗ ses Schuld⸗Instrument verloren gegangen sein soll, und zur Sicherstellung des Eigenthuͤmers die Einleitung des Amortisations⸗Verfahrens verfuͤgt ist, so werden alle, welche an diesen Kaufgelder⸗Ruͤckstand per 1300 Thlr. und das daruͤber ausgeferriate Kauf⸗Duplicat als Eigenthuͤmer, Cessionarien, Pfand⸗ und sonstige Briefinhaber Anspruͤche zu haben vermeinen, hierdurch oͤffentlich vorgeladen, solche in dem auf den 5. Septbr. 1832, Vormirtags um 1 Uhr,
Charlottenburg an der Kasse zu gewoͤhnlichen Preisen zu haben.
Lustspiel in 2 Akten, von Deinhardstein. Hierauf: Graf Schelle,
1ö111-““] b 1 . Neueste N. 1t
Paris 2. Juli. Ihre Majesaͤt die Koͤnigin kam gestern,
von den Prinzessinnen Louise, Marie, Clementine und dem Prin⸗ zen v. Joinville begleitet, nach der Hauptstadt, um die hiesige Taubstummen⸗Austalt zu besuchen. Ihre Majestaͤt wurden von
sches Theater. as diamantene Kreuz, Original⸗
ely.
a chri
Span. Rente Frankf i Vorstande der Anstalt empfatt⸗ Loose Svs — 7. 8 se zu Kil,
bungen der Zoͤglinge betgewohnt, 1 des Institutes bekannt gemacht. bereits so weit wiederherzestellt, ud nach den Tuilerieen kaͤm.
R.
X
— Heute
Denes sind ebenfalls einige Cholerafaͤlle vorgekommen. Die im Fort Ham gefangen sitzenden Ex⸗Minister Karls. wollen, wie es heißt, in der naͤchsten Session bet den Kammer Feine Petition einreichen, worin sie um ihre Freilassung bitten, Man macht die Bemerkung, daß die Behoͤrde bei der N. ordnung der Feier der Juli⸗Tage darauf bedacht gewesen ist,g großen Andrang des Volkes auf einer einzigen Stelle zu w huͤten; so wird z. B. diesmal die Revue und das freie Thea an einem Tage zusammentreffen, um die Massen zu zerstreuch
schloß ö5proc. Rente 98. 3proc. 67. 60. perp. 55 ¼.
ink a, MN, 29. Jult
öpr.
Mitredacteur Cottel. Gedruckt bei A. W. Hayn.
edacteur John.
⸗ vi Am.
8 2 . 2* 8 einer Anzeiger fuͤr Avertissement Die unbekannten Erben der nachbenaunten Erblasser: 1) Emilie verwittw Tuchscheerer Pohle hier, welche t den 30. Juli 1825 im hiesigen Juͤngeschen Armen⸗ r hause gestorben, 1 2) Frau Holthausen, die Wittwe eines ehemaligen Kaiserl. Koͤnigl. Soldaten hier, gestorben hierselbst
. 3) Carl August Anton Blank, Gerbergeselle aus Er⸗ furt, der mittelst rechtskraͤftigen Erkenntnisses de public den 15. November 1823, fuͤr todt erklaͤrt worden
4) Johant Andreas Otto, Einwohner in Muͤhlberg, daselhst den 30. Auaust 1791 gestorben,
5) Gebruͤder Johang Christoph und Johann Dietrich Forst aus Werningsleben, welche mitzelst rechts⸗ kraͤftigen Urwels vom 14. September 1829, fuͤr todt erklaͤrt, und ⸗
6) des am 16. Februar 1746 qetauften Georg Chri⸗ stoph Stock aus Erfurr, der mirtelst Urtels vom 11. Mai 1830 rechtskräftig fuͤr todt erklaͤrt worden,
werden hierdurch nebst ihren Erben oder naͤchsten Ver⸗
wandten aufgefordert, sich binnen 9 Monaten und spaͤ⸗ testens in dem, auf
— den, 7. Mai 1833, Vormittags 10 Uhr,
vor dem Deputirten Herrn Landgerichts⸗Rath Arends
an hiesiger Landgerichts⸗Stelle anstehenden Terming entweder in Person oder durch einen zulaͤssigen Bevoll⸗ maͤchtigten aus der Zahl der hiesigen Justiz⸗Commis⸗. sarien, von denen bei ermangelnder Bekanntschaft die
Herren Justiz⸗Commissarien Roͤtger, Reichard und Dr.
Hadelich vorgeschlagen werden, zu melden, und ihr
Erbrecht gehoͤxig nachzuweisen, unterlassenden Falls aber
su gewaͤrtigen, daß das Vermoͤgen der genaunnten Erb⸗
lasser als herrenloses Gut dem Koͤnigl. Fiscus zuge⸗ sprochen werden wird.
Erfurt, den 28. Mai 1832.
Koͤnigl. Preut. Landgericht.
kdbdietageectestivn. Die unbekannten Erben und Nachkaß⸗Glaͤubiger der am 17. April 1829 zu Brinitze bei Constadt verstor⸗ benen Johanna Nieslony werden hierdurch vorgela⸗ den, in dem peremtorischen Termin den 4. Maͤrz 1833 loco Brinitze, vor unterzeichnetem Gericht in Person, oder durch gesetzlich zulaͤssigen und legitimir⸗ ten Mandatar, wozu der Justiz⸗Kommissarius Strzizki zu Namslau und Nikolawitsch zu Brieg vorgeschlagen wird, zu erscheinen, ihr Erbrecht, oder ihre Forderun⸗ gen an den Nachlaß nachzuweisen, widrigenfalls der⸗ selbe dem Koͤniglichen Preußischen Fiscus als herren⸗ loses Gut zugesprochen, der spaͤter sich meldende Erbe praͤcludirt und verbunden sein wird, ohne Rechnungs⸗ legung und Ersatz der gezogenen Nutzungen die Masse in der Lage anzunehmen, worin sie sich bei der Vin⸗ dication befinden, auch die Glaͤubiger nur bei dem ihre Befriedigung suchen koͤnnen, welchem der Nach⸗ laß zugesprochen und uͤberliefert sein wird. Landsberg i. S., den 13. Februar 1832
Gerichtsamt Brinitze.
Edictal⸗Ladung.
Nachdem Seine Hochfuͤrstliche Durchlaucht, der Herr Landaraf Georg Carl von Hessen, zu Neu⸗Strelitz mit Tode abgegangen, von saͤmmtlichen Hohen Erb⸗
den ist, auch die noͤthigen Voruntersuchungen zur Auf⸗ klaͤrung der verwickelten Vermoͤgens⸗ und Schulden⸗ Verhaͤltnisse Seiner Durchlaucht beendigt sind; so hat das Großherzogl. Hess. Ober⸗Appellationsgericht, als das gesetzliche Personalforum des Herrn Erblassers, be⸗ schlossen, nunmehr das weitere Verfahren, zum Behuf der endlichen Auseinandersetzung dieser Erbschafts⸗ undt Debitsache, eintreten zu lassen.
Die hisherigen Verhandlungen haben indessen erge⸗ ben, daß der fraaliche Nachlaß in einer Lage zegriffen ist, welche eine Berichtigung desselben auf streng ge⸗ richtlichem Wege, wo nicht unmoͤglich, doch aͤußerst Eümseeit 5 sSeerfals einen unberechenbaren . an Zeit und Kosten, zum Nachtheil der Ver⸗ lassenschafteglaͤubiger, herbeifatren nncbeh ¹ Den Hauptbestand des betraͤchtlichen Activvermoͤ⸗
vor dem Deputirten Herrn Assessor Lachmund, an „hiesiger Gerichtsstelle vefe seLer ach geltend zu machen, widrigenfalls sie damit praͤcludirt und die Forderung der 1300 Thlr. der Mitinhaberin verehe⸗ lichte Postmeister Schult allein uͤberwiesen werden soll. Bunzlau, den 15. Mai 1832. Koͤnigl Preuß. Stadtgericht.
5 *
*
gens bilden ausgedehnte Grundbesitzangen, welche in verschiedenen Staaten zerstreut liegen und zum Theil in einem sehr mißlichen Rechts⸗ und Verwalrungezu zande sich befinden, vor dessen nothwendiger Ordnung diese Besitzungen. weder in einen sicheren Anschlag ge⸗ nemmen, noch fuͤr die Masse verfuͤabar gemacht wer⸗
Hguͤtlichen Auseinandersetzung der Verlas⸗
berechtigten aber auf dessen Erbschaft verzichtet wor⸗!9
die Preußischen
zu fuͤhrender Processe abhaͤngt.
Schuldforderungen, wovon mehrere hypothekarkisch ver sichert, namentlich die der inlaͤndischen Ereditorschaft
bloß chirographorische Forderungen sind, entsprungen aus langjaͤhrigen Geschaͤftsverbindungen und compli⸗ eirten Wechselunternehmungen, deren Richtignellune auf weitlaͤuftigen Untersuchungen und Berechnungen beruht, daher ein bestimmes Verhaͤltnis der Passiven zum Activstand, obgleich Erstere, in zhrem dis jetzt dekannten Herrage, den Letzteren bei Weitem uͤber steigen, mit Gewißheit noch gar nicht ermittelt in. „Unter solchen Umstaͤnden schien die Einleitung eines foͤrmlichen Concursverfahrens, welches nebst anderen Schwierigkeiten, auch die Eroͤssnung von Particularcon⸗ cursen uͤber das auswaͤrts gelegene Vermoͤgen zur Folae haben und damit den Gang der Sache noch schwerfaͤlli ger und verworrener machen wuͤrde, vor der Hand dem Interesse der Glaͤubiger Flof entgegen und es in je der Hinsicht wuͤnschenswerth zu sein, eine guͤtliche Re⸗ gulirung der gesammten Verlassenschafts⸗ und De bitangelegenheiten des verewigten Herrn Landgrafen dahier zu Stande, zu bringen, wo eine genaue Be⸗ kanntschaft aller Verhaͤltnisse und das Vorhandensein der betreffenden Urkunden jenen Zweck am sichersten erreichen und hoffen laͤßt, den Glaͤubigern bei voll⸗ staͤndiger Beruͤcksichtiaung wohlbegruͤndeter Vorzugs⸗ vechte, im Ganzen eine zureichendere und schnellere Befriedigung verschaffen zu koͤnnen, als sie von einem getheilten und mit aroßen Weitlaͤuftigkeiten verknuͤpf len Concursverfahren erwarten duͤrfen.
hat das Gr. Ober⸗Appellation gericht sich veranlaß gesehen, vorerst den Versuch einer allgemeinen
senschaft anzuordnen und zu dem Ende die oͤffent⸗ liche Vorladung⸗saͤmmtlicher Glaͤubiger zu verfuͤgen. Es werden demnach alle diejenigen, welche an den Nachlaß Seiner Hochfuͤrstlichen Durchlaucht, des Hrn. Landarafen Georg Carl von Hessen, aus irgend einem Rechtsgrunde Anspruͤche zu haben glauben, hierdurch aufgefordert, binnen örei Monaten, von dem Tage gegenwaͤrtiger Ladung an, entweder in Selbstperson, oder durch gehoͤrig bevollmaͤchtigte hiesige Auwaͤlte — von denen fuͤr Glaͤubiger, welche dahier keine Be⸗ kanntschaft haben, die Advokgten Breidenbach, Sieg frieden, Sues, Volhardt, Weyprecht und Zimmer⸗ mann, genannt werden — bei dem uünterzeichneten Kommissar zu erscheinen, und ihre Forderungen, mit Belegen, anzugeben, diesen vorgängig, in einer festzu⸗ setzenden weiteren Tagfahrt, uͤber die Wahl und In⸗ struction eines, die gemeinsamen Angelegenheiten lei⸗ tenden Glaͤubiger⸗Ausschusses, so wie uͤber die, hin sichtlich der Verwaltung der Masse alsdann zu tref⸗ fenden definitiven Anordnungen, sich zu vereinbaren, demnaͤchst aber der Vorlegung geeigneter Veraleichs Vorschlaͤge sich zu gewaͤrrigen; zu welchem Ende die zu bestellenden Anwaͤlte zur Vornahme dieser, so wi⸗ aller auf den Abschluß einer auͤtlichen Uebereinkunft abzweckender Handlungen, besonders zu ermaͤchtigen sind Diejenigen, welche sich auf diese Ladung bis zum 15. September dieses Jahres nicht gemeldet haben, trifft der Rechtrnachtheil, daß sie mit ihren Forderun en bei dem dahier etwa zu Stande zu bringenden guͤtlichen Abkommen nicht beruͤcksichtigt werden †onnen. Darmstadt, den 15. Juni 1832.
In Auftrag des Großherzogl. Hess. Ober⸗ .Appellationsgerichts daselbst.
* v. Preuscher,
Hess. Ober⸗Avppellations⸗ gerichts⸗Rath.
erurnss 2 82 — „ 4 5 2* Literarische Anzeigen. F'h eolo g ische Werke.
Augustini opera, Benedictiner Ausgabe. 11 B1
fol. 55 Thlr. — Ch rysostomi opera ed. Du-
caeus. Feft. 4701. 12 Tom. fol. 16 Thlr. —
Josephi opera ed. Havercamp. 2 Tom fol. 22
Thlr. — Nov. Test, ed. Wetstein. 2 Tom. fol.
30 Thlr. — Gastelli lex. heptaglotton. Lond.
1669.
N. Test. 10 Bde. fol. 12 Thlr. — Acta Con-
ciliorum ed. Harduin. 12 Bde. fol. 40 Thlr.
— Alexander Natalis hist. ecclesiastica. 20
C. 8 Großherzogk.
den koͤnnen. Ein weiterer Theil des Vermoͤgens be⸗
1
Staaten. steht in bedeutenden Activforderungen, deren Resultath. — Dasselbe, Paris 1740. 18 Tom. von dem Ausgange verwickelter, im In⸗ und Auslande
mit einer gerichtlich bestaͤtigten Generalhypothek auf das ihlaͤndische Vermoͤgen versehen, die meisten aber 8
In Erwaͤgung dieser eigenthuͤmlichen Verhaͤltnisse 1
garo, Adlerstraße Nr. 6. (bei Hrn. L. W. Krause
an
. — 14 Thlr. Stark e., Syugpse zum A und N. Test. 81 8 Thlr. — Luthers. Werke von Walch. .24ʃ
Auf der andern Seite zeigt sich eine Menge von 4to. 20 Thlr. — Schroekh's Kirchengeschig
45 Bde. 28 Thlr. — Sämmtlich in sehr 8ae nen Exemplaren bgi G. Eichler, Bauhof No
An alle Journalzirkel, Lesegesellschafte Leihbibliothekenund Leser von Zeit schrifte „Wir zeigen an, daß folgende in unserm Verlage ¹ scheinende Zeirschriften regelmaͤßig fortgesetzt und n sbisher durch alle Buchhandlungen (durch E. S. Mi⸗ ter in Berlin, Stechbahn Nr. 3, so wie durch dess Handlungen zu Pesen, Bromberg und Gnesen), 9 tungsexpeditionen und Postämter zu heziehen sein werde VI6 Allgemeine Modenzeitung. Eine Zeitschrift fuͤr die gebeldete Welt, .“ herauegegeben 1 * von W J. A. Beaer g k. 8 34ster Jahrgang. „Der aͤußerst billige Preis dieser woͤchentlichen Zü schrift, fuͤr den Jahrgang zu 78 gedruckten Quarti gen, mit 32 Kupfern in 4to. vder circa 365 Abff
8 Dr.
ner Moden, schnell nach deren Erscheinen in du benannten Hauptstaͤdten, ist 6 Thlr. Mit 104 Kupfern, die erwaͤhnten Moden⸗Fign⸗ ren, und als Doppelkupfer: Portraits beruͤhmtar Menschen, Abbildungen neuer Meubles, gesch mackvolle Fenster⸗Gardinen, von Stick⸗ und Strickmustern, Gu ten⸗Verzierungen, Equipagen, Maskeraden⸗Annüegen und von deraleichen. interéssanten Neuigkeiten met enthaltend, 8 Thlr.
Le Courrier ducheau monde, rédige par. Diezmann et Jean Dominique Vidale. (Einrichtung und Bedingungen vanz wie bei w
Modenzeitung jedoch mit ganz anderem Inhalt) .Blaͤtter aus der Gegenwart, fuͤr nuͤtzliche Unterhaltung und wissenschaftliche Bett⸗ rung. Eine Zeitschrift zur Verbreitung gemeinnuͤtzug Kenntnisse. 3r Jahrgang. 52 Bogen in 4to. mit! Abbildu ngen. Preis 2 ½ Thlr. jaͤhrlich. Bibliographie von Deutschlandz oder woͤchentliches vollstaͤndiges Verzeichniß al in Deurschland herauskommenden neuen Buͤcher u Kunstsachen ꝛc., Subscriptions⸗ und Praͤnumerati Unternehmuncen, auslaͤndischer Literaturen ze*c. Ir Jahrg., circa 33 Bogen in 8vo. Preis 1 Thlr. A Industrie⸗Comptoir in Leuy 89 (Baumgaärtner.)
Neuestes Werk von Wash. Jrving. „Im Verlage von Duncker und Humblot, Iin zoͤsischestraße Nr. 20 a, ist so eben erschienen ul allen Buc handlungen zu haben:
Das Alham bera. Aus dem Englischen des Washington Ir vin
uͤbertragen von Theod. Hell.
2 Thle. gr. 12mo, geh. 2 ¾ Thlr. „Von des Verfassers fruͤheren Schrirten sind folgent in Uebersetzungen von S. H. Spiker, in demsebt Verlage und in gleichmßiger Auseg be erschienen: öC111 oder die Charaktere. 20
2 Thlr. Jonathan Oldstyle's Priefe. ½ Thlr. Erzaͤhlungeneines Reisenden. 2 Bde. 3 77gh Gortfried Crayon's Skizzenbuch. 2 Bnhe 3 Thlr. 6 8 NR. a ch dai ch t. Umstaͤnde eigener Art machen es nothwendig,! ich jetzt unter dem Titel: d 9 FT. a. D 1 v 0 U ein neues Blatt erscheinen lasse, von welchem aul— em Sonntag ein Viertelbogen herauskommen wit Spaͤter wird Fra Diayolo oͤfterer erscheinen, vorlvstzo fiz jedoch nur ein Mal. Der Vierteljahrgang kostet nicht mehr als 10 gsu die Abonnenten des
Ihri Figaro brauchen nur 5 sgr. vinghe teljaͤhrig zu zablen.
Man praͤnumerirt darauf in dem Buͤreau des!
E M. Oettinger,
Tom 88 Bingae 1788 (FehreibHapier). 15 Thlr. 9
¹ / Redakteur des „Fra Diavol“⸗“ —
8* ““
Oesterr. 5proc. Metall. 87 76 . Bank⸗Actien 1372 G. Part.⸗Obl. 122 ½.2 Fl. 178. G. Poln. Loose 54 ¼. B. “
dungen der neuesten Pariser, Londoner und W⸗]
Weine in
Sonntag, den 29 Juli int di umng 40 Thlr. — Calmesr. comment. in V. eisdes „ 1 erscheint die erste Nunmsgee
allfahrten zu diesem Heilige
Amtliche Nachrichten. Kraonik. des Tages. 8
des Koͤnigs Majestaͤt haben Allergnäaͤdigst geruht, dem „Prokurator Heinzmann zu Trier den Charakter eines rinen Justiz⸗Rathes beizulegen. 1 5 2„
. . 89 1ö. X. 19. cac — „22 .
Angekommen: Der Kaiserl. Russische Capitain im Feld⸗ ⸗Corps, Blumenthal, als Courier von Warschau.
Zeitungs⸗Nachrichten. 8 111“
St. Peters Reskriote ag öten d. M. haben Se. Masestaͤt den Ehren⸗Mitgliedern des Petersburgischen Vormundschafts⸗Rathes, wirkl. Geheimerath chnikoff den St. Wladimir⸗Orden sster Klasse, wirklichen Ge⸗ erath Nelidoff den St. Alexander⸗Newski⸗Orden äin Dia⸗ ten und Geheimerath Schtschulepoff den St. Annen⸗Orden
Klasse vertiehen.
Se. Majestaͤt der Kaiser haben den Hosstallmeister Fuͤrsten
vruky zum Oberstallmeister, den Staatsrath des Koͤnigreichs
n, Lenski, zum wirklichen Staatsrath und Gehülfen des
us⸗Secretairs im Departement des Reichsraths fuͤr die inischen Angelegenheiten und den Staatsrath Krug, ordent⸗
6 Mitglied der Kaiserlichen
wirklichen Staatsrath ernannt. b
Am 7ten d. M. wurde das hohe Geburtsfest Sr. Majestaͤt Kaisers in Moskau durch einafeierliches Hochamt mit Ge⸗ uͤr das hohe Wohlergehen Sr. Kaiserl. Majestaͤt und des gen Kaiserhauses begangen. Waͤhrend des Gebets ertoͤnte Donner der Kanonen, und Abends war die Stadt erleuchtet. Die St. Petersburgische Zeitung enthaͤlt einige An⸗ in uͤber die Einrichtung der Maͤdchenschule in Orenburg, die
besondere Abtheilung der Neplujeffschen Militairschule bil⸗ soll. Diese Maͤdchenschule steht unter dem hohen Schutz gr Majestaͤt der Kaiserin und unter der unmittelbaren Lei⸗ des Mtlitair⸗Gouverneurs von Orenburg und eines Frauen⸗ ünes, dessen Mitglieder von Ihrer Majestaͤt bestaͤtigt wer⸗ h. Die Anordnungen fuͤr die Schulen der Sochdatentoͤchter harden ir St. Petersburg sind mit einigen Modificationen
‚h zuf die vbige Schule anwendbar. enburg wird zum Besten solcher Kinder eingerichtet, deren üte als Soldaten unter den Truppen des Orenburgschen Corps nen oder gedient haben, und solcher, deren Eltern irgend einem bien Stande angehoͤren und unbemittelt sind. Von den erste⸗ follen 30, von den letzteren 20 vorlaͤufig aufgenommen wer⸗ Die Zoͤglinge muͤssen wenigstens 7 Jahr und duͤrfen nicht er als 13 Jahr seyn. Sie erhalten Unterricht in der Reli⸗ on, im Lesen und Schreiben, in den Anfangsgruͤnden des Rech⸗ is, im Naͤhen und anderen nuͤtzlichen Handarbeiten.
Auf den Antrag des Geheimeraths von Oubril, diesseitigen sandten am Koͤnigl. Spanischen Hofe, hatte die dortige Re⸗ rung anbefohlen, daß die Schiffe, welche aus dem noͤrdlichen ropa kaͤmen, wo die Cholera im vorigen Jahre geherrscht, chseiner bloß 10taͤgigen Quarantaine in die Spanischen Haͤfen gelassen werden sollten. Nachdem aber Herr von Oubril er⸗ ren, daß die Cholera in der ganzen Ausdehnung des Russi⸗ en Reichs aufgehoͤrt, hat er neuerdings darauf angetragen, ß die Quarantaine, wo nicht gaͤnzlich aufgehoben, doch auf enoch kuͤrzere Zeit beschraͤnkt werde. Der Beschluß hierauf ht noch zu erwarten.
Der Russische General⸗Konsul in Stockholm meldet, daß e Getreidepreise in Schweden betraͤchtlich gesunken sind, und n die Aus⸗ und Einfuhrzoͤlle auf Getreide vom 1. August an hoͤht werden sollen.
Vermittelst Allerhoͤchsten Ukases vom 13. Juni haben Se. gjestit, wegen Unzweckmaͤßigkeit der gegenwaͤrtig im Umlauf findlichen, bloß aus Zweikopekenstuͤcken bestehenden, Kupfer⸗
RN⸗ußlaäand. . burg, 25. Juli. Durch Allerhoͤchste
“
ünse und um den inneren Werth derselben mit dem Werthe
z Metalles im Handel in Verhaͤltniß zu bringen, veroroͤnet, aß von der neuen Muͤnze 36 Rubel aus einem Pud Kupfer biaͤgt werden sollen. Diese Muͤnze wird in vierfacher Ge⸗ t gepraͤgt, naͤmlich in Zehn⸗, Fuͤnf⸗Kopekenstuͤcken, Fuͤnfern, gi⸗Kopenstuͤcken oder Groschen und Kopeken. Sowohl die Unze des neuen als die des alten Gepraͤges soll nach ihrem
sennwerth in allen Kassen der Krone und uͤberhaupt bei allen ahlungen angenommen werden. Die Ausfuhr der neuen Kupfer⸗ nunze ins Ausland wird auf derselben Grundlage erlaubt, wie
eAusfuhr der goldenen und silbernen gestattet ist; aber die
eusführ und Einschmelzung der alten Kupfermuͤnze von 24 Ru⸗“
in Gewicht aus dem Pud verbleibt, wie fruͤher, verboten. Herr von Koͤppen hat eine Schrift uͤber den Gebrauch der
Rußland, uͤber den Handel mit diesem Artikel und die
den Weinstock in Rußland anzupflanzen, in Russischer
ersuche,
prache abgefaßt und kuͤndigt an, daß er dieselbe zu dem Sub⸗ nptions⸗Preis von 6 Rubeln herausgeben werde.
Die Nordische Biene enthaͤlt zwei Schreiben aus Ku rsk m 23. und 28. Juni, worin gemeldet wird, daß der große
ahrmarkt, Korennasa genannt, begonnen habe, mit Hinzufuͤ⸗
ng einer Schilderung dieses Volksfestes, welches einem Kir⸗ nglauben seinen Ursprung verdankt. Die Sage erzaͤhlt naͤm— Zes sey vor einigen hundert Jahren an eben der Stelle, wo
est der Jahrmarkt gehalten wird, das Bild der heiligen Jung⸗
auf der Wurzel (Korenj) eines gefaͤllten Baumes sitzend
Renen, man habe dasselbe nach Moskau und an andere Orte
acht, allein dessenungeachtet sey es immer wieder an seinem ten Platz zum Vorschein gekommen.
1. So chaͤtten denn die emit sedem Jahre zugenem⸗ 1 — S
Akademie der Wissenschaften,
Die Maͤdchenschule in
men und Gewerbe und. Handel sich daselbst einen Waarenplatz gebildet, der allmaͤlig zu einem Jahrmarkte ersten Ranges em⸗ porgewachsen sey. Der Platz, auf dem dieser Markt abgehalten wird, ist 27 Werst von Kursk entfernt. Die Eroͤffnung des Jahrmarkts geschieht gewoͤhnlich in der neunten Woche nach den Hauptfasten; aber viele Andaͤchtige begeben sich schon fruͤher nach Kursk und erwarten dort die Erhebung⸗des Heiligenbildes. Am Freitage versammelt sich die gesammte Geistlichkeit der Gou⸗ vernementsstadt in dem sogenannten Wunderkloster; nach dem Goktesdienst beginnt die Prozesston, und das Bild wird nach dem Ort des Jahrmarkts getragen. Den Chef des Gou⸗ vernements an der Spitze, wallt eine unzaͤhlbare Volksmenge hin⸗ ter dem Gnadenbilde her, welchem flammende Prachtlaternen vorgetragen werden. Der Marktplatz dacht sich von einer Hoch⸗ ebene in ein weites Thal ab, durch welches ein Bach hinfließt. In der Mitte der Markthaͤuschen und Buden erhob sich dies⸗ mal ein ungeheures Gebaͤude, das an 10,000 Menschen fassen konnte, von dem Civil⸗Gouverneur Paul Demidoff auf eigene Kosten erbaut und ⸗zu einem Tempel der geselligen Freude und der Gastfreundschaft bestimmt. Am 24. Juni waren in diesem Hause gegen 5000 Personen zuͤ einem Ball versammelt. Das Gebaͤude hatte die Form eines Sterns, bestehend aus 4 spitzwink⸗ ligen Dreiecken und 4 von einer Seite geruͤndeten Parallelo⸗ grammen von 105 Fuß Laäͤnge und 35 Füß Breite, die saͤmmt⸗ lich an einen großene runden Saal stießen, dessen prachtvolle Kuppel 99 Fuß im Durchmesser hatte und auf zwei Saͤulen⸗ reihen ruhte; 25,600 flammende Kerzen erhellten die reichge⸗ schmuͤckten Gemaͤcher. Fuͤnf Tage spaͤter existirte das Gebaͤude nicht mehr- Herr von Demidoff, der voraus berechnet hatte, daß die Einkuͤnfte des Jahrmarktes nicht hinreichen wuͤrden, um dasselbe gehoͤrig im Stande zu erhalten, ließ es wieder auseinan⸗ dernehmen und verkaufen, mit der Besttmmung, das dafuͤr ge⸗ loͤste Geld am Geburtstage Ihrer Maj. der Kaiserin unter die Armen zu vertheilen.
9 Poleen.“ 6
Warschau, 29. Juli. Der Fuͤrst⸗Statthalter hat unterm 24. d. M. folgende Bekanntmachung exrlassen: „Auf Allerhöͤchsten Befehl Sr. Kaiserl. Koͤnigl. Majestat ist die Unisorm der ehe⸗ maligen Polnischen Armee, die in ihrer Verblendung die heilig⸗ sten Eidschwuͤre frevelnd gebrochen und sich erkuͤhnt hat, das Schwerdt gegen ihren rechtmaͤßigen Monarchen zu erheben, fortan aufgehoben. In Folge dessen wird zu genauer Vollziehung im ganzen Koͤnigreich Polen hiermit der Befehl erlassen, daß Nie⸗ mand mehr diese Uniform tragen darf denjenigen Offizieren aber, welche vor dem Aufstand ihre Enilassung mit Beibehaltung der Uniform erhielten und ihrer Pflicht treu geblieben sind, verstatten Se. Mazjestaͤt der Kaiser und Koͤnig allergnaͤdigst, daß sie um die Erlaubniß nachsuchen duͤrfen, unter dem Ramen einer Uniform in der Suite der Armee ohne Schleifen die Russische Uniform zu tragen. Zu diesem Zweck sollen die Militair⸗Chefs der einzelnen Wojewodschaften die von den erwaͤhnten Offizieren, die vor dem Aufstande mit der Erlaubniß, die Polnische Uniform zu tragen, entlassen wurden, eingereichten Gesuche um die Erlaubniß, die Russische Uniform in der Suite der Armee tragen zu duͤrfen, nebst den dazu gehoͤrigen Beweisen, daß sie an dem Auf⸗ ruhr keinen Theil genommen haben, miyx zur letzten Durchsicht vorlegen.“
Unterm 19ten d. M. hat der Fuͤrst⸗Statthalter zur oͤffent⸗ lichen Kenntniß gebracht, daß Se. Majestaͤt auf seine Vorstel⸗ lung befohlen haben, den Frauen und Kindern der in Russi⸗ scher Gefaͤngenschaft besindlichen Stabs⸗ und Ober⸗Offiziere, bis zur Ruͤckkehr ihrer Maͤnner in das Koͤnigreich Polen, die⸗ selbe dreijaͤhrige Unterstuͤtzung zu bewilligen, welche in Gemaͤß⸗ heit der Beilage Nr. 1. zu der am 27sten Dez. 1831 von Sr. Najestaͤt bestärigten Verordnung fuͤr die Witktwen und Waisen der Polnischen Offiziere ausgesetzt ist.
Am 1sten August wird hier eine oͤffentliche Sitzung des landschaftlichen Kredit⸗Vereins stattfinden, worin derselbe uͤber das Resultat seiner Geschaͤfte im ersten Semester dieses Jahres Rechenschaft ablegen will.
Auf den letzten Warschauer Maͤrkten zahlte man fuͤr den Korzez Roggen 15 ½ — 18 Fl., Weizen 26 Fl., und Hafer 8 ½ Fl. 8
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Paris, 26. Juli. Nord⸗Amerikanische Gesandte hatten vorgestern ineSaint⸗Cloud Privat⸗Audienzen beim Koͤnige. .
An der großen Revue, die der Koͤnig am Losten abhalten wird, sollen, außer der National⸗Garde der Hauptstadt und des Weichbildes, 8 Infanterie⸗Regimenter (oder 22 Bataillone), 12 Kavallerie⸗Regimenter (oder 72 Schwadronen), und 1 Artillerie⸗ Regiment (oder 12 Batterieen, eine jede zu 6 Stuͤcken Geschuͤtz) Theil nehmen. Saͤmmtliche Truppen werden auf den Boule⸗— vards von dem Bastille⸗Platze bis zum Sterne in den Elysaͤi⸗ schen Feldern halten, und nachdem sie von dem Koͤnige gemustert worden, auf dem Vendôme⸗Platze bei Sr. Maj. vorbei defiliren.
Es fehlt hier noch immer an neueren Nachrichten uͤber die Expedition Dom Pedro's, und das bereits vor mehveren Tagen von dem Journal du Commerce verbreitete Geruͤcht von einer zweiten Landung des Expeditions⸗Geschwaders am Ausflusse des Mondego hat sich bis jetzt noch nicht bestaͤtigt. Mittlerweile nehmen die heesigen oͤffentlichen Blaͤtter, je nachdem sie sich zu den Freunden oder den Feinden Dom Miguels zaͤhlen, ihre Wuͤnsche als Thatsachen an. Wahrend z. B. der Nouvelliste ganz ernsthaft meldet, der Koͤnig von Spanien lasse bereits das Schloß Arenas in Estremadura fuͤr Dom Miguel in Bereitschaft setzen, und dadurch zu verstehen giebt, die Sache dieses Letzteren sey schon so gut als verloren, aͤußert sich die Quotidienne folgendermaßen: „Die Expedition Dom Pedro's hat an der heutigen Boͤrse keine besondere Theilnahme mehr gefunden. Das Resultat dieser Angelegenheit wird, wie es scheint, bereits von allen einsichtsvollen Maͤnnern vorausgesehen. Von dem Augen⸗
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Gerste 14 Fl.
Der Koͤnigl. Wuͤrttembergische und der
blicke an, wo das Unternehmen nicht durch zahlreiche Desertionen in den Reihen des Portugiesischen Heeres beguͤnstigt wurde, mußte man es als verfehlt betrachten, und man darf jetzt mit jedem Tage der Nachricht von der Wiedereinschiffung Dom Pe⸗ dro's und seiner Truppen entgegensehen.“ Der Messager des Chambres giebt ein Korresponden⸗Schreiben aus London, worin es heißt, daß man dort der Expedition Dom Pedro's vor⸗ zuͤglich deshalb eine so große Theilnahme schenke, weil man von ihr den Sieg der Freiheit im suͤdlichen Europa erwarte.
Der unlaͤngst im Departement der Haiden an die Stelle des Generals Lamarque zum Deputirten gewaͤhlte Herr Brethous⸗ Peyron hielt gleich . seiner Ernennung eine Dankrede, die jetzt das Journal de Paris seinen Lesern mittheilt, und workaus dieses Blatt den Schluß zieht, daß der neu gewaͤhlte Deputirte keinesweges eine systematische Opposition in der Kammer fuͤhren werde. „Ihr wollt“, aͤußerte Herr Peyron unter Anderem, „daß ich festen Trittes die Bahn der Freiheit und oͤffentlichen Ord⸗ nung verfolge, daß jch die Juli⸗Revolution unversehrt erhalte, daß ich moͤglichst 4 der Entwickelung der Rechte der Nation beitrage, daß ich Euch vor jeder Willkuͤr bewahre, daß ich eine Herabsetzung der Steuern bewirke, daß ich mit einem Worte nach allen meinen Kraͤften fuͤr das Gluͤck und die Wohlfahrt des Volkes Sorge trage. Ohne Zweifel werde ich dahin trachten, die Triebfedern der Verwaltung moͤglichst zu vervollkommnen. Laßt uns aber auch nicht vergessen, daß es der groͤßte von allen Mißbraͤuchen seyn wuͤrde, wenn wir diese Mißbraͤuche mit einem Male abstellen wollten. Es wird deren immer geben; dies ist ein von der menschlichen Schwäche unzertrennliches Uebel. Wiy wollen daher verbessern, so viel wir koͤnnen, aber nicht nach einer Vollkommenheit streben, der das gegenwaͤrtige Geschlecht unfaͤhig ist. Unsere Nachkommen werden besser, seyn als wir, und ich gefalle mir in dem Gedanken, daß sie auch Besseres leisten werden. Eine wesentliche Bedingung unserer Existenz ist Einigkeit; sie macht unsere ganze Staͤrke aus. Laßt uns dies nie vergessen und immer nur das allgemeine, nie das persoͤnliche Interesse befragen. Auf diese Weise werden wir un⸗ seren Feinden im Innern wie nach Außen hin Achtung gebie⸗ ten und niemals ihre strafbaren Unternehmungen zu fuͤrchten brauchen.“ 1 .
Herr Brunier, Unter⸗Praͤfekt von Cosne (Departement der Nidvre) und Schwager des aͤlteren Herrn Dupin, hat in einem Schreiben an den Minister des Innern, welches der National mittheilt, wegen Kraͤnklichkeit, vornehmlich aber wegen seiner dem System des 13. Maͤrz zuwiderlaufenden politischen Grundsaͤtze, seine Entlassung nachgesucht und, um dieselbe um so sicherer zu erlangen, erklaͤrt, daß er dem Berichte der Opposition unbedingt beitrete. Herr Dupin der Aeltere, der gestern hier erwartet wurde, ist noch nicht angekommen, und wird, dem Nouvelliste zufolge, erst zu Anfang kuͤnftiger Woͤche eintreffen.*
Unter den von dem Assisenhofe in dem Prozesse der Rue des Prouvaires fuͤr schuldig befundenen Individuen befindet sich auch Poncelet, der, wie man sich erinnern wird, den Stadt⸗ Sergeanten Houel erschossen hatte. Auf dieses Verbrechen stand lebenslaͤngliche oder, bei mildernden Umstaͤnden, mehrjaͤhrige
Zwangsarbeit; diese Strafe wird indessen durch diejenige der
Deportation absorbirt, wozu Poncelet wegen Angrisss auf die Sicherheit des Staats condemnirt worden ist, — eines Ver⸗ brechens, das, wenn nicht auch hier mildernde Umstaͤnde spraͤchen, dem neuen 9lsten Artikel des Strafgesetzbuches gemaͤß, den Tod nach sich gezogen haben wuͤrde.
Der Belgische General Niellon, ein aus Straßburg gebuͤr⸗ tiger Abenteurer, der sich durch Beweise von Muth in der Bel⸗ gischen Revolution emporgeschwungen, erschien gestern vor dem hiesigen Assisenhofe unter der Anklage, Wechsel verfaͤlscht zu ha⸗ ben; sein Rechtsbeistand war der ehemalige Belgische Kriegs⸗ Minister v. Brouckéère und Herr Mauguin. Der Angeklagte ward von der Jury frei gesprochen.
Der Handels⸗Minister, der dem Besitzer des hiesigen Tivoli, Herrn Laurent, Erlaubniß ertheilt hatte, burleske Scenen auf einem kleinen Theater aufzufuͤhren, ließ demselben gestern den Befehl zugehen, dieses Theater zu schließen, weil er die ihm ertheilte Erlaubniß uͤberschritten und gemißbraucht habe. Zur Vollziehung dieses Befehles wurden zwei Schwadronen Muni⸗ cipalgarde nach dem Tivoli gesandt, welche saͤmmtliche Eingaͤnge besetzten und die Eroͤffnung des Theatersaales verhinderten; den Zuschauern, die sich eingefunden hatten, wurde ihr Eintrittsgeld zuruͤckgegeben. Der Besitzer des Etablissements lioß ein Proto⸗ koll daruͤber aufnehmen, daß er nur der Gewalt nachgebe und sich vorbehalte, uͤber grundlose Entziehung eines ihm ertheilten Privilegiums und Verletzung des Domizile vor den Gerichten Klage zu fuͤhren⸗
Die Beerdigung der Leichen ist, nachdem der bisherige Pacht⸗Kontrakt abgelaufen war, Herrn Fabas gegen eine Abgabe von 70 ½¼ pCt. an die Kirchen in Entreprise gegeben worden; der bisherige Unternehmer, Herr Stricker, hatte nur einen Ra⸗ batt von 40 Fr. geboten.
Der Kriegs⸗Minister hat, dem Gutachten des Sanitaͤts⸗ Conseils gemaͤß, den Soldaten bis auf Weiteres das Baden im fließenden Wasser untersagt. .
Am 15ten d. M. ist auf dem Kirchthurme des Dorfes Montaillon (im Devpartement des Arriège) eine weiße Fahne aufgepflanzt worden; an die Kirchthuͤr war ein Zettel mit fol⸗ genden Worten angeschlagen: „Keine Salzsteuer! Keine Wein⸗ steuer! Es lebe die Herzogin von Berry, die uns bald von den Steuern befkeien wird! Heinrich V. lebe! Nieder mit Ludwig Philipp!“
Briefen aus Genf zufolge, ist in den ersten Tagen des Juli der Graf von Bourmont dort gesehen worden.
In Rouen und Havre werden zur Feier der Juli⸗Tage
22 Juli⸗Kreuze und eine groͤßere Anzahl von Juli⸗Medaillen vertheilt werden; unter den zu Juli⸗Rittern ernannten Perso⸗ nen befinden sich außer mehreren Stabs⸗Offizieren der Maire von Rouen, Herr Barbet, und die Redacteure des Journal de Rouen und des Journal du Havke, Herren Baudry und Corbtevg,
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