1832 / 216 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8

8 4*

0

einen mindest eben so großartigen Platz in der welthistorischen Ent⸗ wickelung der Geschichte des Menschengeschlechtes einnehme, als der

Feall des abendlaͤndischen Kaiserthums und der Roͤmerherrschaft uͤber⸗

haupt; daß die Gothisch⸗Hunnische Voͤlker⸗Wanderung keine iso⸗

8 8 lirte Begebenheit sey, sondern als ein bedeutsames Glied einer gro⸗ Fßen Kette analoger Begebenheiten aufgefaßt werden muͤsse.

4) Daß die Kreuzzuͤge als eine Fortsetzung der sogenannten großen (der auf die Ereignisse der Gothisch⸗Hünnischen Wanderun⸗ gen beschraͤnkten) Voͤlker⸗Wanderung betrachtet werden duͤrfen, in welcher einerseits die Tuͤrken, Finnen, Slaven und Araber als fort⸗ setzende Elemente der von Asien aus gegen Europa und Afrika ge⸗ richteten großen Voͤlkerstroͤmung, andererseits die Normannen als Theilnehmer der vom Occident gegen den Orient neu beginnenden Reaction oder Gegenwanderung, den Schauplatz betreten.

.5) Daß das Mittelalter, wie eg gewoͤhnlich genannt wird, oder die romantische Zeit, wie wir sie im Laufe unserer Eroͤrterung ge⸗ nannt haben, in seiner allgemeinsten Beziehung, als die Geschichte der sich gegen Roms usurpirte Beherrschung der kultivirten Welt

auflehnenden Empoͤrung der Nord⸗ und Suͤd⸗Asiatischen Barbaren⸗

welt charakterisirt werden koͤnne.

6) Die Geschichte der Germanen wie sie theils als integri⸗ render Bestandtheil der vom Orient aus gegen die antike klassische Welt siegreich ankaͤmpfenden Voͤlkerstrdmung auftreten, theils wie⸗

8

derum als ein eben so entschiedenes und vorherrschend wirksames

Element der im Occident geretteten und mit dem Geiste des Chri⸗

stenthums sich innigst durchdringenden Kulturwelt gegen die aus Norden und Suͤden dagegen heranfluthenden Barbaren giebt sich als eine Reihe von Wanderungen kund, welche uͤber die ganze Dauer der romantischen Zeit verbreitet ist. Da wir Germanen jedoch beim

Unfange des romantischen Zeitalters, in dem Lande zwischen Weichsel

und Rhein, als dort bereits seit Jahrhunderten wohnhafte Staͤmme

866 Punkte der Wanderungen fallen. Die allgemeine Ursache aller Wan⸗ derungen ist ein Mißverhaͤltniß der materiellen oder ideellen Inter⸗ essen und Beduͤrfnisse der Voͤlker zu der natuͤrlichen oder politischen Beschaffenheit ihrer Heimath und ihrer dor igen Existenz. Wo die Voͤlker nicht durch einen gewaltsamen Anstoß von außen her zur Auswanderung gezwungen werden, ist es in der Regel einheimische Noth, Hunger, Uebervoͤlkerung oder Natur⸗Ereigniß, was in die Menschen einen solchen Entschluß zur Reife bringt. Selbst da, wo die Ursache bloßes Verlangen nach Veraͤnderung oder Eroberung zu seyn scheint (wenn gleich Leidenschaften und individuelle Begehrlich⸗ keiten in einzelnen Momenten einen bedeutenden Einsluß aͤußern), haben sie ihren Hauptgrund in einer solchen Anschauungsweise,in der wirklichen Eristenz oder in dem Wahn eines solchen Mißverhaͤltnis⸗ ses. Die Liebe zum Vaterlande, welche sich allerdings erst dann er⸗ zeugt, wenn der Mensch einen festen Bund mit der Natur, mit dem Boden geschlossen hat, der ihn traͤgt und ernaͤhrt, mit der Luft, die ihn erfrischt und erwaͤrmt, und die ihren rechten Halt erst dann ge⸗ winnt, wenn nach Jean Paul's Bemerkung die fuͤnf Kameelmaͤgen der adußeren Sinne und physischen Bebuͤrftigkeit abgefuͤttert worden und die hoͤheren ideellen uͤnd moralischen Interessen zur uͤberwiegen⸗ den Wirksamkeit gediehen sind diese Liebes und die Macht der Gewohnheit uͤben auf die Masse der Menschen eine so entschiedene Gewalt aus, daß meist alles andere Wollen und Wuͤnschen dadurch gezuͤgelt und beschwichtigt wird. Selbst da, wo die oͤrtliche Be⸗ chaffenheit der Gegend ein nomadisches Umhecfreiben der Bewoh⸗ ner zur unvermeldlichen Bedingung macht, ertragen sie lieber die damit verknuͤpften Unvehaglichkeiten und Entbehrungen und drehen sich fort und fort in dem seit lange besuchten Kreise, als daß sie bestochen durch die Kunde von der groͤßeren Herelichkeit anderer entlegener Zonen, es vorzichen sollten, diese aufzusuchen, und selbst, dem Groͤnlaͤnder wiegt secche Eiswuüste das Paradies auf. Um zu

der an innern Kraͤmpfen siechenden kultivirten Welt durch krie lustige und wanderungsbeduͤrftige Barbaren noch keinesweges schlechthin und fuͤr immer verschwunden, um daß man nicht Erfahrungen der Vorzeit sorgfaͤltig beherzigen und auf die gri liche und zuverlaͤssige Abwendung solcher zukuͤnftigen Gefahr

Zeiten Bedacht nehmen sollte. Die einstweilige Ueberlegenheit usf

rer Kriegskunst ist hiergegen kein dauernd schuͤtzendes Palladin Der Phalanx der Macedonier und die Roͤmische Legion haben

rohen Naturkraft und dem furiosen Heldenmuthe einer sich ung heimathslos gewordener Abentegl

hoͤrlich verjuͤngenden Masse 1 n eben so wenig widerstanden und Tuͤrken und Sarazenen sich Vorzuͤge des Feuergewehrs und die Virtuositaͤt des Ritterthu gar bald anzueignen gewußt. Es gaͤbe dies Stoff zu weitlaͤuft Eroͤrterung. Eine in wenig Worte zusammengedraͤngte Andenn der wesentlichsten Schutzmittel mag indessen als Schlußsatz uns diesmaligen Betrachtung genuͤgen. Diese Schutzmittel sind: w. liche natur⸗- und vernunftgemaͤße Ausbildung der sogenannten e gen Allianz oder politisch⸗friedlichen Einigung der Europaͤisch⸗gn lichen Staatengemeinschaft, methodisch fortschreitende Erwe rung des Gebietes oder der raͤumlichen Ausdehnung der kulteg

Welt uͤber die Graͤnzen von Europg hinaus, geregelte En

gung des eigenen uͤberfluͤssigen und uͤberlaͤstigen Bevoͤlkerungsst beilaͤufig zunaͤchst nach den Afrikanischen Kuͤstenlaͤndern des M meeres, ununterbrochene Erforschung und Kunde dessen, awa⸗ in der Barbaren⸗Heimath zutraͤgt, sorgfaͤltige Pflege vere Sittenreinheit, begeisterter Vaterlandsliebe und religidser (. nung, vervollkommnete Militair⸗Organisation durch nan Institutionen, welche einerseits den kriegerischen Geist besluͤgeln unaufhoͤrlich reproduziren und so die Defensionskraft eines; Staates zur hoͤchstmoͤglichen Entwickelung bringen, andererseitz die Zerruͤtzung der Finanzen im Friedens⸗-Zustande gruͤndlich ae den, diese allgemeine Kalamitaͤt, die wie ein fressender Krebsn

durch die Einkuͤnfte der saͤmmtlichen Chausseen contractmaͤßig

dahin mit jaͤhrlich Fuͤnf Procent verzinset werden.

90

über

Der Chaussee⸗Bau ist in dem Preußischen Staate, um den Bewohnern die Wohlthaten einer erleichterten Communication zu Theil werden zu lassen, waͤhrend der Jahre 1824 bis 1832 in einer bedeutenden Ausdehnung betrieben worden, und soll im Jahre 1833 zur Vollendung der bereits angefangenen Straßen mit Thaͤtigkeit fortgesetzt werden. b

Die Seehandlungs⸗Societaͤt hat denselben dadurch unter⸗ stutzt, daß sie nicht nur selbst mehrere Kunststraßen bauen ließ, sondern auch die Kosten zu den uͤbrigen aus ihren Fonds herzu⸗ zeben sich verpflichtete. Ihre daraus entstehenden Forderungen, welche die Summe von 12 Millionen Thaler uͤbersteigen, sind

sicher gestellt, aus denen sie nach und nach getilgt, und bis

0 8 ; 5 6 Jetzt, nachdem die zum Bau bestimmten Chausseen groͤßten⸗

4) Zur Einloͤsung derselben dienen die in der Anlage A. berech⸗

neten Zinsen- und Amortisations-Summen, welche nach

sub B. beiliegenden Verloosungs⸗Plan zur Ziehung

binnen 25 Jahren in Praͤmien vertheilt sind, die min- destens den Nominal⸗Betrag der Praͤmienscheine mit einem Zuschlag von 4 bis 5 Procent Zinsen zuruͤckgewaͤhren und zum Theil bedeutende Praͤmien enthalten.

5) Nach diesem Verloosungs⸗Plane sollen abwechselnd ein.

Jahr um das andere entweder verschiedene oder unter sich gleiche Praͤmien zur Ziehung kommen. In dem ersten Fall werden die Serien am 1sten Juli und die dazu gehoͤrigen einzelnen Nummern am 15ten October und an den darauf folgenden Tagen gezogen werden. In dem zweiten Fall aber wird alljaͤhrlich nur eine Ziehung der Serien und zwar am 15ten October statt finden. Faͤllt die Ziehung hiernach

sichert, nach den von ihm einge⸗ Enthusiasmus auf den Elysaͤi⸗ roß gewesen, wie der Moniteur

ch folgenden halb amtlichen Artikel: zeitung koͤmmt noch einmalb auf tage verfuͤgten Maßregeln zuruͤck, er groͤßten Zuversicht einzureden gierung in der That zu diesen habe, und daß das Leugnen des rchaus keinen Glauben verdiene. weit der irregeleitete Parteigeist

begreifen also, was die Voͤlker wandern oder in den alten Wohn⸗ sitzen verharren laͤßt, vornehmlich aber auch, warum bei der Wan⸗ derung selbst dieser oder jener Weg den Vorzug erhielt, durch wel⸗

vorfinden, sie aber in irxgendwelcher unvordenklichen Zeit aus ihrer Urheimath in Asiten heruͤbergekommen seyn muͤssen, so muß es, wenn gleich auch die geschichtliche Ueberlieferung dieses Vorganges nicht

auf einen Sonn- oder Festtag, so werden die folgenden

weiter um sich greift und, mit stufenweiser Verarmung Schritz Tage dazu benutzt. Die Ziehung erfolgt oͤffentlich in dem

tend, alle Rational⸗Woblfahrt und National⸗Energie zu um⸗ theils hergestellt sind, haͤlt die Seehandlungs⸗Soecietaͤt, um

wundern, daß Franzoͤsische Jour⸗ v.¹ sich die Mittel zu neuen Unternehmungen zu verschaffen, es

„deren Quelle nicht einmal ge⸗

ausdruͤcklich und umstaͤndlich erwaͤhnt, Germanische Wanderungen gegeben haben, die, in naher Verbindung mit den Keltischen und Skythischen Wanderungen, sich wahrscheinlich uͤber das klassische Zeitalter hinaus bis in die mythische Zeit, ja vielleicht bis in die Epoche der ersten Bevoͤlkerung von Europa erstrecken. Inwiefern es sodann wiederum fast ausschließlich die aus den alten Germani⸗ schen Urstaͤmmen hervorgegangenen Neu⸗Europaͤischen Nationen sind, welche Amerika, Indien und Australien entdeckt, sich unter⸗ worfen und durch dorthin gesendete Kolonieen neu bevoͤlkert haben und in diesem Beginnen noch bis auf den heutigen Tag begriffen sind, so kann man sagen, daß die Reaction des Occidents in Form Germanischer Wanderungen auch noch fortdaure durch den ganzen Bereich de neuesten Geschichte, und daß man also, um den Kreis der Germanischen ⸗Wanderungen vollstandig zu erschoͤpfen, genoͤthigt ist, die ganze Weltgeschichte in den Kreis der Betrachtung zu ziehen. 7) Da sich ferner das, was wir in Beziehung auf die Germa⸗ nen zugestehen muͤssen, in der Geschichte aller anderen, sowohl noch bestehenden, als bereits ausgestorbenen, Nationen, wenn auch vielleicht in geringerem Maße, wiederholt so ist die Voͤlker⸗Wande⸗ rung eine allen Zeiten und Erdtheilen korrespondirende Begebenheit und als solche eine eigenthuͤmliche Form der Verbreitung des Men⸗ schengeschlechtes uͤberhaupt. Zerlegen wir nun die Weltgeschichte in ihre allgemeinsten Grundbestandtheile, so bildet die sich periodisch erneuernde Verbreitung des Menschengeschlechtes auf der gesammten Erdoberflaͤche, sammt den dadurch herbeigefuͤhrten oder damit ver⸗ gesellschafteten aͤußeren Begebenheiten, den einen (physischen) Faktor derselben; die Entwicklung der Kultur in diesem Geschlecht und der Austausch der Kultur zwischen den Voͤlkern aber den anderen (ethi⸗ schen) und die in kriegerischem und friedlichem Verkehr zu realem Daseyn gebrachte Idee des Staates den dritten (oder politischen) Faktor. 8 Die richtige Auffassung des Wesens, der Bedeutsamkeit und des Einsüusses der Voͤlker⸗Wanderung ist sonach nicht bkoß fuͤr jene

F 1 1

b

kurze Zeit, in welcher Germanen das abendlaͤndische Rom zum Fall⸗

gebracht, oder ausschließlich fuͤr die Geschichte unseres Deutschen oder irgend eines anderen Volkes, sondern uͤberhaupt fuͤr jede Zeit und Voͤlkerverzweigung, mit einem Worte fuͤr das Verstaͤndniß der Weltgeschichte in ihrem gesammten Umfange ein wesentliches Erfor⸗ derniß; denn im wifesten Sinne ist Voͤlker⸗Wanderung nichts Anderes als jener konsténte Faktor der Weltgeschichte, als die Ver⸗ breitung der Menschen uͤber die Erde selbst. Es kommt darauf an, jede einzelne Wanderung, aͤhnlich wie die Eruption eines Vulkans, nicht als ein isolirtes von augenblicklich sich erzeugenden einzelnen Ursachen herbeigefuͤhrtes Phaͤnomen zu betrachten, sondern es in sei⸗ nem ursachlichen Zusammenhange mit allen in Zeit und Raum an⸗ graͤnzenden Erscheinungen und Zustaͤnden zu erforschen, um zu be⸗ greifen, wie erst Jahrhunderte lang vielfach vorbereitet, durch un⸗ zaͤhlige andere positive und negative Einfluͤsse begleitet, ein einzel⸗ nes scheinbar uͤberwiegendes Faktum endlich den Ausschlag giebt. Nur durch solche Betrachtung der Vergangenheit und aller gleichzeitigen Umstaͤnde mag es gelingen, irgend welche Zeit zu be⸗ greifen. So vornehmlich muß also auch die Gegenwart erfaßt und verstanden werden, sofern man mit vernuͤnftigem Selbstbewußtseyn der Zukunft vorzuarbeiten gedenkt. Nur mittelst eines solchen Stu⸗ diums wird die Geschichte das, was Johannes Muͤller durch ihre Darstellung zu bezwecken gedachte: naͤmlich ein Mittel, um aufmerk⸗ sam zu werden auf das, was zu aͤndern in unserer Macht und Be⸗ fugniß liegt, was zu dulden gerecht und vernuͤnftig ist, ein An⸗ reltz, solches im Keime selbstthaͤtig abzuwenden, was, sich selbst uͤber⸗ lassen, im Fortwuchern eine physische und moralische Gewalt gewin⸗ nen wuͤrde, der zu widerstehen, oder die zu besiegen, menschliche Weisheit und Kraft nicht ausreichend erscheint eine Warnung fuͤr Alle, fuͤr die Jugend aber insonderheit, gegen die Meinung, es geschehe Alles durch Kuͤhnheit und physische Kraft, und nicht viel⸗

mehr durch die Thorheit und Schwaͤche derer, die sich selbst vergessen

haben, oder es genuͤge, die Mittel und Zustaͤnde zu kennen, welche die Kultur und Betriebsamkeit foͤrdern, waͤhrend es fast wichtiger erscheint, dasjenige sorgsam zu erforschen, was sie hindert, sie unter⸗ graͤbt und zerstoͤrt, vor Allem aber das zu erkennen und zu verstehen, was Maaß, Gleichgewicht und rhythmische Bewegung in die einseiti⸗ gen Bestrebungen der Menschen bringt. Zu einer solchen Auffassung der Voͤlker⸗Wanderungen aber, wie

wir sie hier im Sinne haben, wird eine Darstellungsweise erfordert, welche gestattet einerseits: den Verlauf und Zusammenhang langer Zeitraͤume, ganze Perioden in ihrer bunten Verwicklung verschiede⸗ ner Volksrichtungen und deren gegenseitiger Insluͤenzirung, mit Ei⸗ nen Blicke zu uͤberschauen und der Phantasie in der Form eines anschaulichen Bildes einzupraͤgen; andererseits mit Ruhe und ge⸗ maͤchlicher Bedaͤchtlichkeit einzelne Richtungen in dem Thun und eiden der Voͤlker, dem maͤandrischen Gange ihrer faktischen Er⸗ scheinung nach, allseitig verfolgen oder auch einzelne Thatsachen in ihrer synchronistischen Stellung bequem auffinden und bestimmt ein⸗ ordnen zu koͤnnen. Die gewoͤhnliche Form der diskursiven oder sue⸗ cessiven Aufzahlung des im Raum oder Zeit verknuͤpften Mannig⸗ altigen reicht nicht hin zu einer so bleibenden und anschaulichen Vergegenwaͤrtigung, mittelst welcher man das Einzelne zu firiren vermochte, ohne den Zusammenhang desselben mit allem Uebrigen aus den Augen oder aus der Erinnerung zu verlieren. So⸗ wohl der Lehrer und Autor, als der Zuhdrer und Leser beduͤr⸗ fen zur ununterbrochenen Orientirung nothwendig der intuitiven Unterstuͤtzung, sey es nun irgendwelcher tabellarischer Schematis⸗ mien, oder aber solcher graphischer Constructionen, wie sie seit lange schon mit einem so entschiedenen Nutzen und Erfolge beim Studium

Se Unterricht der Geographie angewendet werden, daß man es

jetzt fost fuͤr ein unausfuͤhrliches Unternehmen halten wuͤrde, ohne sie eine fruchtbringende Vorstellung von der Beschaffenheit der Erd⸗

Ovberflaͤche gewinnen oder bewirken zu wollen.

. Eben so unentbehrlich zum Verstaͤndnisse der Voͤlker⸗Wanderung

sst eine genuͤgende Bekanntschaft mit der physikalischen Beschaffen⸗ ve e e 4Cn; Oberflaͤche schrbut und derjenigen Laͤnderstrecken insonderheit, innerhalb welcher die Straßen und Durchkreuzungs⸗

che pm netarischen Einfluͤsse und tellurischen Bedimngungen der Ver breitung des Menschengeschlechts theils bleibend bestimmte Richtun gen angewiesen, theils dabei in verschiedeneneZeitaltern auffallende Abweichungen stattgesunden haben, ist ein die Geschichte begleiten⸗ des Studium der Erdkunde unerlaͤßlich. Bevor durch Ritter's be⸗ harrliche Forschungen ein Licht uͤber die wahre Gestaltung des at ten, vornehmlich Asiatischen, Kontinents verbreitetworden, mußte alle Speculation uͤber die muthmaßliche Form und Folge der Voͤl⸗ ker⸗Verbreitung und der Versuch, die Disharmonie der hierauf be⸗ zuͤglichen alten Ueberliefekungen auszugleichen, ein vergebliches Be⸗ muͤhen bleiben und in leexre Traͤumereien ausarten. Erst jetzt, nachdem uns diese Aufklaͤrung geworden, nachdem durch die ge⸗ schichtlichen Atlasse von Kruse und Klaproth und durch Straß E findung der Zeitstroͤme die Bahn zu neuer Betrachtungs⸗ und Dar⸗ stellungsweise gebrochen worden, kann von gruͤndlicher Bearheitung einer Geschichte der Voͤlker⸗Wanderung die Rede seyn. Man wird aber dabei vornehmlich bedacht seyn muͤssen, die verschiedenen For⸗ men, unter denen die Voͤlker⸗Wanderung oder die Verbreitung des menschlichen Geschlechts sich zu ereignen pflegt, (bald als gewaltsame Entladung in Heeresfahrten und MassenAuswanderung nach lange drohender Gaͤhrung, baldeals freiwillig sueccessive Ausstromung ein⸗ zelner Ansiedler, Handels⸗ und Priester⸗Koloniecen, bald als stuͤfen⸗ weise Erweiterung des Gebietes der zu welthistorischer Bedeutsam⸗ keit gelangten Nationen) gehoͤrig zu wuͤrdigen und zu unterschei⸗ den, was in der gewoͤhnlichen Geschichts Darstellung mehrentheils wuͤst durch einander geworfen ist: die Entwickelung, Spaltung und Vermischung der Voͤlker-Sippschaften, der Beherrschungs⸗Profeß der Volksstaͤmme und Voͤlkergruppen durch nicht selten von ihnen genetisch verschiedene Dynastieen und die Ausdehnung der Staats⸗ gewalt und politischen Vereinbarung. In dem modernen Zeitalter verwischen und vermischen sich diese in fruͤherer Zeit zchaͤrfer geson⸗ derten Elemente, aber auch sahon bei den Griechen, unter Alexan⸗ ders Nachfolgern insonderheit, finden sich ganz analoge Erscheinungen.

Es scheint uns uͤberfluͤssig, zur Widerlegung der in mehreren unserer neuesten Geschichtswerke verbretteten zwiefach irrigen An⸗ sicht einmal, als ob das Studium dieser sich in mythischcé Fa⸗ belsagen und Perioden der Barbarei und Unkultur verlierenden Be⸗ gebenheiten uninteressant und gewissermaßen außer dem wuͤrdigen Bereiche des Geschichtsforschers liege, und sodann, als ob die syn⸗ chronistische und die ethnographische Methode des geschichtlichen Vortrages jede nur fuͤr einzelne Zeitalter passe, hier noch ein Weiteres hinzuzufuͤgen. Der Werth dieses Studiums ist in seiner Unentbehrlichkeit begruͤndet. Wenn die pragmatischen Geschicht⸗ schreiber sich mit der ausfuͤhrlichen Abhandlung dieser Materie nicht befassen moͤgen, mag man sie in das Gebiet der historischen Geo⸗ graphie oder in die Anthropologie verweisen, oder wie man⸗ sonst will. Irgendwo wird sich fuͤr sie schon ein angemessenes Unterkom⸗ men auf sllche Weise finden, daß ihr theoretischer Nutzen sich voll⸗ staͤndig auszuweisen vermag.

Wegen des noch maygelnden Einklangs der verschiedenen chronolo⸗ gischen Systeme im Alterkhum, wegen der sich mannigfaltig durch⸗ reuzenden und in den verschiedenartigsten Voͤlker⸗Systemen umher⸗ schweifenden Heeresfahrten und Barbaren⸗Verzweigung, mag die synchronistische Methode und vornehmlich die diskursive Da legung und Eroͤrterung derselben ihre Schwierigkeiten haben; aber nur dadurch, daß, ohne Ausnahme und fuͤr ahle Zeitalter, die Ethno⸗ Monographieen und die Synchronistik der einzelnen Zeitabschnitte sich gegenseitig ergaͤnzend neben einander hergehen und sich voll⸗ staͤndig durchoͤringen, kann die wahre Natur der Geschichte und der welthistorische Zusammenhang des Geschehenen zum richtigen Ver⸗ staͤndniß gebracht werden.

Die Voͤlkerwanderungen haben haͤufig die Fortschritte der Kul⸗ tur in solchen Laͤndern unterbrochen, welche bereits der gebildeten Welt einverleibt waren, aber sie sind zu gleicher Zeit auch eine Hauptveranlassung gewesen zur schnelleren und allgemeineren Verbrei tung der den Barbaren bis dahin ganz unzuganglichen Bildung. Desgleichen haben sie einerseits den friedlichen Verkehr der Voͤlker haͤufig gestoͤrt oder vernichtet und den Untergang ganzer Staaten und Nationen herbeigefuͤhrt, aber auch eben so oft haben sie sich schoͤpferisch bewiesen durch die Begruͤndung neuer politischen Com binationen; wie denn in der Welt uͤberhaupt nicht fuͤglich etwas zu Grunde gehen kann, ohne daß dadurch unmittelbar der Keim zu neuer Gestaltung ins Daseyn gerufen wuͤrde. Vornehmlich frucht bar aber haben sie sich uͤberall erwiesen in ger Durchkreuzung der Racen, in der Bildung von Voͤlker⸗Konglomeraten sowohl bei den Heerfahrten der Wandervoͤlker, als bei ihren Niederlassungen und Eroberungen, und der dadurch hinterher bewirkten Erzeugung von Mischlingsvoͤlkern und Mischlingssprachen. Zeit und Verhaͤngniß haben die Urbestandtheile unserer heutigen Staaten dermaßen durch einander geruͤttelt, daß die Conservation öder Regeneration einer urspruͤnglich nationglen Originalitaͤt in das Gebiet der frommen Wuͤnsche und gutmuͤth’gen Taͤuschungen gehoͤrt und die politische Aufgabe unserer Zeit weniger darin zu bestehen scheint, eine strenge Sonderung der noch irgendwo vorwaltenten Racen⸗Eigenthuͤmlich⸗ keit oder Stammes⸗Reinheit aufrecht zu erhalten, als nach einer inni⸗ en Verschmelzung der sich durch ihre ehemalige Fremdartigkeit un anft beruͤhrenden und feindselig abstoßenden Elemente in den ein⸗ zelnen Staaten und nach einer friedlich harmonischen Annaͤherung und Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Staaten zu streben, welche die Vorsehung durch das Land der christlichen Lehre und einer bis auf geringe Differenzen bereits assimilirten Kultur und -Se Gesittung zu einer großen homogenen Voͤlkergemeinschaft bestimmt zu haben scheint.

Da ferner das Auswanderungs⸗Beduͤrfniß, welches in der Ver⸗ gangenheit so ungeheure und bedauernswuͤrdige Revolutionen her⸗ vorgebracht hat, felbst in unseren kultivirtesten Staaten noch keines⸗ weges erloschen ist, sondern im Gegentheil in hoͤchst besorglichem Grade zunimmt, von der anderen Seite aber in der alten Voͤlker⸗ wiege des inneren Asiens noch Stoff genug zu dereinstiger furchtba⸗ rer Entladung einer progressiv zunehmenden Uebervoͤlkerung sich

vorfindet, so ist die Moͤglichkeit einer nochmaligen Erschuͤtterung

p Pp. Ei

9 I17. . - Wien in 20 Xr.

ben droht und bereits beflissen ist⸗ Meteorologische Beobachtung.

1832 Morgens Nachmitt. Abends Nach einmal⸗ 6 I 10 Ubr. Beobachtu. myamrerhanaeng. 8 7„ Haollmzense 77 Luftdruck . 335/3“ Par. 334,8,9 Per. 335,4 Par.] Quellwärme 7 Luftwaͤrme. 13,1 °R.f 22,0 °R. 14,2 ° R. Jlußwaͤrme 1571 Thaupunkt. 10,6 °R. 12,2 2 R. 12,7° R. Bodenwärme 12 Dunstsaͤttg. 79 p Ct. 49 pCt. 89 pCt. Ausdünstung 8 Wetter... heiter. heiter. heiter. Niederschlag 37 Wind OSO. W Sc. Nm. 6z ll ob. Ger. Wolkenzug. SW. SW. b Iwen, Reg. Nchts i

.„

0

111“““ Den’ 4. August 1832: Amtl. Fonds und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. 27. Drissg 94 93 ½ Ostpr. bfandbrf. 4 100 ¼ 103 ½ omnr⸗ Piandbrf. [4 105 ¼ 103 102 ¼ Kar- u. Neum. Jo.] 4 1058 7½5 8 schlesisehe do. 4

Rket. C. d. K.- u. N.—

Z.-Sch. d. K.- u. N

vü, h. Rrisf’. Gald.

romn

Kurm. Obl. m. 1 C. Neum. Inl. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do. Elbinger do.

£ 0

SrE ——Aa.:

ð

+ E & x =—SSvü

22—

Holl volbwv. Duk. Danz. do. in Th. Neue dito. Westhr Pfandbr. 4 97. 88 Friedrichsd'ör

.Grofshz. DPas. do. 4 NE] neütisie ns

WoSchs61 —C0uu 8.

K

INArmu * mrsnn 8 8 2 Amsteérdan . ... 2IIIVVTI

dito E66“ Hamburg. Kurz Do11111ö1ö“ Eondon 111VISI Paris 300* Fr. 2‧Mt, 130 Fl. a mt. 150 v; öv bült 100 ThI. 2 MMt. . 95 .100 Phl. 8 Tage 150 Fl. 2 Mt. 100 Rbl. 13 Woëh. 302¼ 600 FI. Kurz

feueüaaa rOnteanch, ℳ.

Augsburg Breslau Leipzig Frankfurt a. M. Peiersbarg BN. Wrschau

ars uns mn:U

Answärtigeé Börsen. Amstardam, 39. Auli. 1 I. Schuld 42 ¾ 7 ½ neue do 81 ¼ Kane-Bill- 164 Oest. 58 M. 83 ⅛. Russ. (v. 183 ½, 9Cz. do. (v. 1831

Koͤnigliche Schauspiel.e. Sonntag, 5. Aug. Im Opernhause. Zum erstenmal derholt: Der Bergmoͤnch, romantische Oper in 3 Außzuͤger, veiner Saͤchsischen Bergmannssage bearbeitet von C. B. v. titz; Mußik von Wolfram. Tanz von Hoguet. (Mad. . bisheriges Mitglied des Koͤnigl. Theaters zu Leipzig: Frmm als Gastrolle.) Am Schlusse der Oper: Eingelegter Seu⸗ Die Decoration des zweiten Aktes, „Unterirdische 79 des Bergmoͤnchs“, ist von den Koͤnigl. Decorations⸗Malat ler und Gerst. 1 Billets zu dieser Oper sind im Billet⸗ Verkaufs⸗Bun folgenden Preisen zu haben: 1 Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 &9 In Charlottenburg: André, Lustspiel in 1 Aufjzug, n Blum Hierauf: Der Musikus von Augsburg, Lusstspice Abtheilungen, von Bauernfeld, 8 Montag, 6. Aug. Im Schauspielhause: Gebruͤder sh oder: Das Gluͤck mit seinen Launen, Charakter⸗Gemälde ale⸗ 15ten Jahrhundert, in 5 Aufzuͤgen, nach einem Eunglischen! vom Dr. C. Toͤpfer.

Est6E6 Sonntag, 5. Aug. Zum erstenmale wiederholt: Die⸗ zeit im Gasthofe, komische Oper in 3 Akten; Mttsik von 4 Vorher: Kuͤnstlerliebe, oder: Die moderne Galathe, Lusth 1 Akt, von F. W. Seidel. —··—/“

MEUESTE BCERSEN-MAacEHhICHTEI-

Frankfurt a. M., 1. August. Oesterr. 5proc. Metal. 87 ½. 4proc. 76 ½. 76 ½. 2 ½proc. 44 ¼. 1 proc. 191. Br. 1” Actien 1358. 1356. Part.⸗Obl. 122 ¼. 122 ¾. Loose zu 3

178. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 81 ½.81 ½. Poln. Loose 5

Redacteur John.

eine vortheilhafte Weise anzulegen.

durch die nachstehende Allerhoͤchste Cabinets⸗Ordre genehmigt worden:

lungs⸗Societaͤt zu unternehmende Praͤmiengeschaͤft folgende naͤhere Bestimmungen zur oͤffentlichen Kenntniß:

beigefuͤgten Zinsen- und Amortisations⸗Berechnung. ) Ueber die durch Zuschlag von Zwischenzinsen erhoͤhete

Mitredacteur Cottel. 6

. anoch e 9 22 b Gedruckt bei A. W. H. lc ein Nachtfrost statt, der den Turdifchen v Woynre bedeutend schadate. ve-v.

fůr angemessen, diese ihre Forderungen durch ein darauf zu gruͤndendes Praͤmiengeschaͤft fluͤssig zu machen, wodurch zugleich den Kapitalisten die Gelegenheit geboten wird, ihr Geld auf

Der hierzu entworfene Plan ist von des Koͤnigs Majestaͤt

Io finde es ganz angemessen, daß Sie die contraetmaͤßig auf die Einkuͤnfte der dem Staate gehoͤrigen Chausseen zur suecessiven Abzahlung angewiesenen Forderungen der See⸗ handlungs⸗Societaͤt aus dem von ihr in den Jahren 18 3¼. theils unmittelbar ausgefuͤhrten, theils durch Geldvor⸗ schuͤsse unterstuͤtzten Chaussee-Bau, durch ein Praͤmien⸗ Geschaͤft von Zwoͤlf Millionen Thaler sofort fluͤssig zu machen beabsichtigen, um dieselbe dadurch in den Stand zu setzen, ihre Operationen mit Kraft fortzufuͤhren und neue beginnen zu koͤnnen.

Den Mir hierzu vorgelegten Plan will Ich genehmigen, auch nach Ihrem Antrage fuͤr dieses Praͤmiengeschaͤft die schon im §. V. des Gesetzes vom 17. Januar 1820. uͤber die Verhaͤltnisse der Seehandlungs⸗Societaͤt (Gesetz⸗ Sammlung No. 581.) fuͤr alle Geschaͤfte dieses Instituts

ausgesprochene Garantie des Staats hiermit wiederholen.

Berlin, den 27. Juli 1832.

An den Chef des Seehandlungs⸗Instituts, wirkl. Geheimen Ober⸗Finanzrath und Praͤsidenten Rother.

Demgemaͤß bringe ich nunmehr uͤber das von der Seehand⸗

1) Aus den Forderungen der Seehandlungs⸗Societaͤt fuͤr den „LChaussee⸗Bau wird die abgerundete Summe von Zwoͤlf Millionen Thaler Kapital zu einem Praͤmiengeschaͤft aus⸗ gesetzt. Die Ruͤckzahlung dieses Kapitals nebst 5 Prozent aͤhrlichen Zinsen erfolgt binnen 25 Jahren nach der sub A.

Summe von 12,600,000 Rthlr. werden von der General⸗ Direction der Seehandlungs⸗Societaͤt 252,000 Praͤmien⸗ scheine, jeder zu 50 Rthlr. Preuß. Courant, datirt Berlin den 15ten October 1832. und lautend auf jeden Inhaber, ausgefertigt. Sie erhalten fortlaufende Nummern von 1 bis 252,000 und bilden 2520 Serien, jede zu 100 Prä⸗ “”“

8 2 8 C 8 . Die ausgefertigten Praͤmienscheine werden mehreren in⸗ und GGGe Handlungshaͤusern uͤberlassen, welche die Einlage gemacht haben und die Scheine weiter zu veraͤußern 0 9

befugt sind,

vreenn,,

Machhee crat warmes Wetter ein,] tigen An

großen Konferenz⸗Saale des Seehandlungs⸗Gebaͤudes unter

Zuziehung von zwei Notarien und zwei vereideten Protokoll⸗ fuͤhrern. Gleich nach derselben sollen sowohl die Serien,

als die Nummern, welche zur Abloͤsung kommen, durch

die hiesigen oͤffentlichen Blaͤtter bekannt gemacht werden.

6) Die Zahlung der ausgelooseten Praͤmien geschieht in Preuß.

Courant drei Monate nach der Hauptziehung, also am

15ten Januar und an den folgenden Tagen hier in Berlin

durch die Haupt⸗Seehandlungs⸗Kasse, gegen Ruͤckgabe der Original⸗Praͤmienscheine, an jeden Inhaber, ohne dessen Legitimation einer weitern Pruͤfung zu unterwerfen. Die binnen Jahr und Tag nicht abgehobenen Praͤmien sollen halbjaͤhrlich am 15ten Januar und 15ten Juli durch die hiesigen oͤffentlichen Blaͤtter bekannt gemacht werden. Wer aber seine Praͤmie im Laufe von vier Jahren nicht erhebt, hat sie verwirkt, und ihr Betrag soll nach der weitern Bestimmung des unterzeichneten Chefs der Seehandlungs⸗ Societaͤt zu milden Zwecken verwendet werden.

7) Von keinem Glaͤubiger des Inhabers eines Praͤmienscheins

kann auf die darauf gefallene Praͤmie Beschlag gelegt werden, sondern die Zahlung erfolgt unbedingt an den In— haber des Praͤmienscheins.

8) Ist ein Praͤmienschein abhaͤnden gekommen, so muß der

Eigenthuͤmer der General⸗Direction der Seehandlungs⸗ Societaͤt in Berlin davon Anzeige machen, welche den Verlust in ihren Buͤchern vermerken laͤßt. Meldet sich binnen vier Jahren nach der Ziehung des Praͤmienscheins der etwanige spaͤtere Inhaber desselben nicht, so wird die darauf gefallene Praͤmie demjenigen ausgezahlt, welcher den Verlust angezeigt und bescheinigt hat. Sollte sich aber binnen vier Jahren ein spaͤterer Inhaber melden und findet zwischen diesem und dem fruͤhern Inhaber des abhaͤnden gekommenen Praͤmienscheins keine guͤtliche Ausgleichung Statt, so bleibt die Entscheidung dem Koͤniglichen Kammer⸗ gericht in Berlin uͤberlassen, und die Praͤmie selbst wird bis dahin in der Haupt⸗Seehandlungs⸗Kasse unverzinslich auf⸗ bewahrt. 8

9) Fuͤr die richtige Zahlung der Praͤmien haftet das gesammte

Vermoͤgen der Seehandlungs⸗Societaͤt an Grundstuͤcken Schiffen, Waaren, Geldern, Staats⸗ und andern Effecten und sonstigen Activ⸗Forderungen. Zum speciellen Unter⸗ pfand aber dienen die von der General-Staats-Kasse auf die Einkuͤnfte der Chausseen contractmaͤßig acceptirten An⸗ erkenntnisse, welche bei der Haupt⸗Seehandlungs⸗Kasse verschlossen niedergelegt und nur nach und nach, so wie sie verfallen und zur Berichtigung der Praͤmien zu verwenden sind, herausgenommen werden sollen. Berlin, den 30sten Juli 1832.

Der Chef des Seehandlungs⸗Instituts.

Rother.

agelegenheiten und eintgs anperg EAISspeaw esen

ufnehmen und ihr mehr Gewicht nd direkten Widerlegungen. In a Gefuͤhles sollte der einfachste Blaͤttern sagen, daß die Artikel ier Taktik beruhen, die sie, ohne rch ihre anscheinende oder wirk⸗

Wir beschraͤnken uns unserer⸗ bestimmteste zu erklaͤren, daß in Bayerschen Zeitung, so wie in lghag Gegenstand publizirt hat, —7

on der Regijerung zwei Gemaͤlde pfang des Herzogs von Orleans dem Stadthause und das zweite mdie hiesige Nationalgarde auf wo der Koͤnig damals die Fah⸗ erals Lafayette empfing, um sie uͤbergeben. Der Gazette de jetzt den Wunsch geaͤußert haben, eses letztere Gemaͤlde aufgetragen tte, einen der Koͤniglichen Prin⸗

Keschaͤftsfuͤhrer des National, ist er Tribune, Hr. Bascans, unter ufreizung zu einem Attentat, des⸗ ierung gewesen, vor den hiesigen ise Anklage zieht, wenn sie von⸗ et erklaͤrt wird, die Todesstrafe eschuldigten Artikeln der Tribune⸗ Koͤnigl. Gorichtshofes außerdem idigung der Peeson des Koͤnigs, erachtung gegen die Regierung,“ etze und der Beleidigung oͤffent⸗ neral⸗Prokurator Persil und des 6) in ihren Functionen gefun⸗ „rscheinlich in der zweiten Haͤlfte delt werden. ““ zischofe von Orleans gegen einen Interdikts hatre dieser, Namens Priesterstande zu entsagen und kzutreten, weshalb er auch die onal⸗Garde, zu welcher er von unehmen zu koͤnnen glaubte. Der wegen dieses außerordentlichen des Ministers des Kultus und geholt und zur Antwort erhal⸗ 5 Vion zum Capitain der Na⸗ sey, da derselbe in den Augen istlichen Stande angehoͤre, dem üuferlegten Disciplinarstrafe oder oͤnne. welchem man drei Goldbarren, enen Medaillen aus der Koͤnigl. hat, ist nebst seinem Sohne ver⸗ gen erfuhr man, daß in ihrem vorhanden seyen; sie wurden an Werth, in zwei Gefaͤßen in

und Irland.

ungen. Unterhaus. Siz⸗ bereits in Nr. 214 der Staats

t worden, daß sich zu Anfang die im Oberhause vom Lord⸗ Sugden gebrauchten Ausdruͤcke

y sagte unter Anderem noch ougham, daß dessen Ausdruͤcke nicht genau wiedergegeben und indniß veranlaßt worden. Sir

e Sache, welche die vornehmsten und daher von großer Wichtig⸗ der edle und gelehrte Lord im

rde am Ende die Parlaments⸗ Fragen uͤber moͤgliche ministerielle nbringen, indem jeder sich kasmen des edlen und gelehrten rselbe habe Ausdruͤcke gebraucht er Stellung vom Publikum ab⸗ eingen muͤßten, ja ihn vielleicht ord⸗Kanzler so weit gehe, einen bekannten Mann so herabzuwuͤr⸗ kriechenden Insekt vergleiche (der em auch den Namen Sugden in so koͤnne natuͤrlich vom Publikum diesem Manne die bisherige Ach⸗ Bewunderung“, fuͤgte Sir Robert edeln und gelehrten Lords hege, giebt Anlaß, daß er sich so sehr vergessen uses zu verletzen; der ehrenw, und ist vollkommen evrechtfertign;