doaß einige derselben nicht ganz ungegruͤndet sind; so z. B. die Min⸗
unnd mit Ausnahme der erwaͤhnten T2. Fragen haͤtten alle Zeu⸗ gen sich bejahend geaͤußert. Die Verhoͤre wurden hierauf zum Druck verordnet. — Auf den Antrag des Lord Althorp ver⸗ tagte sich hierauf das Haus bis zum kuͤnftigen Mittwoch. — Oberhaus. Sitzung vom 13ten August. Lord Teynham Uberreichte eine Bittschrift einiger Einwohner der Grafschaft Mayo gegen die Bill zur Umwandlung der Zehnten in Irland. Er behauptete, daß, wenn man die Zehnten in Irland unter irgend einer Form bestehen lasse, die Einsammlung derselben im⸗ mer militairische Huͤlfe erfordere, und daß diese dreimal mehr, als der Betrag der Zehnten ausmache, kosten wuͤrde. „ Dabei“, sagte er, „faͤllt mir die Drohung ein, welche Ludwig XIV. ge⸗ gen den Algierischen Gesandten ausstieß, daß er naͤmlich eine Flotte und Armee absenden wolle, um Algier zu zerstoͤren. Der Gesandte fragte, wie viel es wohl Sr. Majestaͤt kosten wuͤrde, diese Drohung in Ausfuͤhrung zu bringen; und als man ihm sagte, daß es dazu nur einer Million baaren Geldes beduͤrfe, entgegnete er, daß, wenn Se. Majestaͤt die Gnade haben woll⸗ ten, ihm nur die Haͤlfte der Summe auszahlen zu lassen, er da⸗ fuͤr Sorge tragen wuͤrde, daß in Algier kein Stein auf dem anderen-bleiben solle. So wuͤrde auch in dem vorliegenden Fall die Regierung viel billiger fortkommen, wenn sie, statt sich mi⸗ litairischer Huͤlfe zu bedienen, lieber die Zehnten bezahlte.“ Auf den Antrag des Püevuis von Lansdowne erhielt indessen die Bill zur Verwandlung der Zehnten in Irland die dritte Lesung und passirte. Verschiedene Bills gingen durch den Ausschuß und sollen morgen die dritte Lesung se — Graf Grey erhob sich, und trug auf die zweite Lesung der Bill in Betreff der Griechischen Convention an. Er außerte sich dabei im Wesentlichen folgendermaßen:
„Was auch die Politik der fruͤheren Verwaltung gewesen seyn mag, so kann nicht geleugnet werden, daß sie sich in die Angelegen⸗ heiten Griechenlands gemischt hat, und daß wir daher verpflichtet
sind, alle Bemuͤhungen, die mit den Interessen Englands vertraͤg⸗ lich sind, aufzuwenden, um jenes Land seinem gegenwaͤrtigen anar⸗ chischen Zustande zu entreißen. Die vorige und die gegenwaͤrtige Verwaltung sind gleich thaͤtig in ihren Anstrengungen gewesen, eine Regierung zu errichten, unter welcher Griechenland die Segnungen der Ehre und Ruhe genießen koͤnnte. Als der erste Versuch zu ei⸗ nem solchen Arrangement gemacht wurde, kam man dahin uͤberein, daß die Krone von Griechenland dem gegenwaͤrtigen Koͤnig der Belgier gegeben werden sollte. Da dieser Versuch fehlschlug, so mußte auf die Wahl eines anderen Souverains gedacht werden, und in Folge eines Uebereinkommens der Regierung mit den Regierungen Rußlands und Frankreichs wurde beschlossen, dem Prinzen Otto von Bayern den Thron Griechenlands anzubieten. Man hat gegen diese Wahl Einwendungen gemacht, und ich gebe zu,
derjährigkeit des Prinzen und die Verschiedenheit der Religion. Aber ich glaube, daß dies die einzige Wahl war, die den vereinig⸗ ten Maͤchten uͤbrig blieb; denn sie kennen keinen Prinzen, der sich zur Annahme der Krone veranlaßt finden koͤnnte, und nicht zu gleichen oder noch uͤberwiegenderen Einwendungen Anlaß geben wuͤrde. Es sind Gruͤnde vorhanden, die mich zu dem Glauben veranlassen, daß die Wahl des Prinzen Otto sich als zweckmäaͤßig und passend erweisen wird. Von dem Beginn des Kampfes an, welchen dgs Griechische Volk fuͤhrte, um das Tuͤrkische Joch ab⸗ zuschuͤtteln, hat der Koͤnig von Bayern das groͤßte Interesse an ih⸗ ren Anstrengungen genommen; dies wird bei dem Volke, uͤber das sein Sohn herrschen soll, eine Empfehlung seyn. Der Koͤnig von Bayern hat im Namen seines Sohnes den Vorschlag der drei Maͤchte angenommen, und zur Ausfuͤhrung der Convention bedarf es nur noch der Genehmigung des Parlamentes zu der An⸗
leihe fuͤr die neue Regierung, ohne welche es uns unmoͤglich scheint, die Errichtung derselben bewirken zu koͤnnen. Das Ganze unserer Verantwortlichkeit belaͤuft sich auf 800,000 Pfd. Sterling, und wenn wir selbst diese Last wirklich uͤbernehmen muͤßten, was keinesweges wahrscheinlich ist, so koͤnnte doch das Land billig erweise sich der Erfuͤllung einer uͤbernommenen Verbindlichkeit nicht un⸗ terziehen. Von der Anleihe wird eine Summe von 500,000 Pfund Sterling an die Tuͤrkei, als Entschaͤdigung fuͤr die Bewilligung besserer und ausgedehnterer Graͤnzen, bezahlt werden. Unter all diesen Umstaͤnden, und da durchaus kein Verlust wahrscheinlich ist, wird das⸗Haus, wie ich zuversichtlich hoffe, die zweite Lesung der Bill genehmigen⸗“ 8 8a
. Der Herzog von Wellington aͤußerte einige Bedenklich⸗ keiten uͤber die Erklaͤrung des Franzoͤsischen Ministeriums hin⸗ sichtlich des Zuruͤckziehens der Franzoͤsischen Truppen aus Morea, die ihm im Widerspruch mit dem Geist der Protokolle zu seyn schiene, indem in jener Erklaͤrung der Vorbehalt ausgedruͤckt wurde, ein besonderes Uebereinkommen mit der Griechischen Re⸗ gierung abschließen zu wollen. — Graf Grey sagte, daß kein Grund vorhanden sey, zu zweifeln, daß die Franzoͤsischen Trup⸗ pen gleich nach der Ankunft der Bayerischen zuruͤckgezogen wer⸗ den wuͤrden. Die Bill erhielt hierauf die zweite Lesung. — Demnaͤchst ging die Bill uͤber Faͤlschungen durch den Ausschuß, worauf sich das Haus vertagte.
— Oberhaus. Sitzung vom 14. August. In der heutigen Sitzung kam nichts von Bedeutung vor. Ueber die Bills weßen der Partei⸗Prozessionen in Irland und wegen der Griechischen Convention wurde der Bericht erstattet, und die dritte Lesung auf morgen angesetzt. Der Bericht uͤber die Bill wegen Fälschungen veranlaßte einige Eroͤrterungen, weshalb der Tag fuͤr die dritte Lesung derselben noch nicht bestimmt werden konnte.
London, 15. Aug. Am Sonnabend Nachmittag nahmen der Koͤnig und die Koͤnigin in Begleitung der Herzogin von Gloucester und der Prinzessin Auguste die Gegend des Lagers in Augenschein, und kehrten dann nach dem Schlosse von Wind⸗ sor zuruͤck. — In St. George's⸗Hall wurden große Vorberei⸗ rungen zu, dem Diner am Geburtstage der Koͤnigin getroffen. Es sollen 210 Personen dazu eingeladen worden seyn.
Vorgestern fand in Windsor eine militairische Feierlichkeit
statt. Der Koͤnig uͤberreichte naͤmlich dem Garde⸗Regiment der Blauen in Person eine neue Fahne. Punkt 12 Uhr trafen Ihre Majestaͤten nebst Gefolge in acht vierspaͤnnigen Wagen auf dem Parade⸗Platz ein. In dem ersten Wagen saß der Koͤ⸗ nig in Feldmarschalls⸗Uniform, der Herzog von Cumberland, der Herzog von Gloucester und der Prinz George von Cumberland. In dem zweiten die Koͤnigin, die Prinzessin Auguste und die Herzogin von Gloucester. Nachdem das Regiment ein Quarré gebildet hatte, stieg der Koͤnig aus, und uͤberreichte dem Oberst Hill mit einer passenden Rede die Fahne, der dieselbe entgegen⸗ nahm und im Namen des Regiments fuͤr die erzeigte Ehre pflichtmaͤßigen Dank abstattete. Spaͤter ließen JJ. MM. die Truppen bei sich voruͤber defiliren und kehrten um 3 Uhr nach Windsor zuruͤck. Das Wetter war sehr schoͤn, und der Zudrang von Menschen so groß, wie man sich solches seit undenklichen Zeiten nicht erinnert.
*ꝙMorgen werden der Koͤnig und die Koͤnigin in London er⸗ wartet. Se. Majestaͤt wird im St. James⸗Palast ein Lever halten, und dann, wie man glaubt“ das Parlament in Person
rvorogiren. gesr Nan glaubt hier der Ruͤckkehr des Fuͤrsten Talleyrand am
zoͤsische Gesandte am hiesigen Hofe, Baron Durand v. Mareuil,
hatte vorgestern eine Konferenz mit dem Marquis von Pal⸗ mella.
Von Lord Durham, außerordentlichem Botschafter bei Sr. Majestaͤt dem Kaiser von Rußland, sind gestern durch einen Courier Depeschen an Lord Palmerston und den Grafen Grey angelangt. Die hiesigen Blaͤtter enthalten einen sehr ausfuͤhrlichen Bericht uͤber den (auch von uns bereits erwaͤhnten) ehrenvol⸗ len Empfang, welchen Se. Maj. der Kaiser von Rußland dem Lord Durham bei dessen Ankunft in Kronstadt, so wie spaͤterhin in St. Petersburg und Peterhof zu Theil werden ließ. (Wir behalten uns vor, von diesem interessanten Bericht einen Aus⸗ zug zu geben.)
Die Times enthaͤlt folgende Nachrichten aus Falmouth vom 10. August: „Heute Morgen um 10 Uhr ging hier das Dampfschiff „Hermes“ vor Anker, welches Lissabon am Aten und Porto am 5ten d. M. verlassen hat. Die Nachrichten, welche dasselbe mitbringt, sind nicht unwichtig und lauten im All⸗ gemeinen guͤnstig fuͤr Dom Pedro. Obgleich derselbe Porto
noch nicht verlassen hat, so gewinnt er doch durch sein laͤngeres
Verweilen daselbst so sehr an Kraft, daß er bald im Stande seyn wird, seinen Marsch gegen Lissabon antreten zu koͤnnen. Die Zahl der Deserteure, welche taͤglich in Porto eintreffen, soll sich auf 2 bis 300 belaufen. Von den Milizen kehren viele, wegen Mangel an Lebensmitteln nach Hause zuruͤck. Die Armee Dom Pedro's soll am 5. August bereits auf 13,000 Mann angewachsen seyn. — Acht vom Admiral Sartorius vor Lissabon genommene Schiffe liegen bei Porto, der Werth ihrer Ladun⸗ gen belaͤuft sich auf 120,000 Pfund Sterling. — Am 4ten um Mitternacht hoͤrte man am Bord des Englischen Geschwa⸗ ders ein scharfes Schießen; und bei Anbruch des Tages sah man den Admiral Sartorius unter dem Winde mit seinem ganzen Geschwader, und eine von Dom Miguels Briggs, die mit vollen Segeln dem Hafen zueilte; von dem Rest der Flotte Dom Miguels war nichts wahrzunehmen. Naͤhere Berichte waren noch nicht eingegangen. — Diejenigen Divisionen der Armee Dom Miguels, welche unter dem Befehl des Sir John Camp⸗ bell stehen, haben, wie es heißt, ein solches Mißvergnuͤgen an den Tag gelegt, daß der General sich veranlaßt gefuͤnden hat, seine Entlassung einzureichen, und nach Lissabon zuruͤckzukehren. — Dom Miguel hat Befehl gegeben, Coimbra zu befestigen. Ge⸗ neral Povoas, der Befehlshaber der 2ten Division, ist abgesetzt worden, und in Lissabon hieß es allgemein, er sey zu Dom Pedro uͤbergegangen. (Vgl. den Artikel Portugal.)
Der Morning,Herald theilt ein aͤlteres Schreiben aus Lissabon vom 1. Aug. mit, worin es unter Anderem heißt: „Der beste Bericht, den ich uͤber den Zustand und uͤber die Lage der Armee Dom Miguels erhalten konnte, ist folgender: Kavallerie, 12 Regimenter à 500 Mann .. 6,000 Mann Infanterie, 24 bbö1ö16] . Jaͤger, 12 à 800 9,600 2
34,800 Mann davon in den Garnisonen 10,000 ⸗
“ bleiben 24,800 Mann disponibler Truppen. Diese sind in fuͤnf Divisionen getheilt. General Santa Martha kommandirt eine nahe bei Porto; eine andere eben daselbst kommandirt der General Povoas; die dritte in oder bei Mafra hat Befehl erhalten, sich mit den obigen zu vereinigen; die beiden andern stehen in und bei Lissabon. Das Hauptquartier ist in Cachias. An Milizen stehen 48 Re⸗ gimenter oder 35,000 Mann auf dem Papier, davon koͤnnen aber hoͤchstens 5000 als dazu geeignet, ins Feld zu ruͤcken, betrach⸗ tet werden. Drei Regimenter Infanterie sind am vergangenen Sonntage von Lissabon nach dem Norden abgegangen, und Ge⸗ neral Sir J. Campbell wurde in groͤßter Eile nachgesandt, um sich mit Santa Martha und Povoas zu verbinden. Einige sagen, um das Kommando zu uͤbernehmen. Wer die beiden Portugiesischen Generale kennt, sagt, daß sie sich diesem Arrangement nicht unterwer⸗ fen wuͤrden. — Ganz besonders thaͤtig zeigt sich in Lissabon der dortige Polizei⸗Intendant, der durch bewundernswuͤrdige Vorkehrungen die Stadt in dem Zustand der vollkommensten Ruhe zu erhalten weiß. Der einzige beklagenswerthe Vorfall, der sich seit der Landung Dom Pedro's ereignet hat, trug sich bei einer Pro⸗ zession der Behoͤrden von Beiro Alto 9 es wurden naͤmlich in einem Streit zwei Leute getoͤdtet, die sich geweigert hatten, die Huͤte abzuziehen.“
Folgendes sind, einem Anschlag auf Llopds zufolge, die Na⸗ men der vom Admiral Sartorius vor dem Tajo genommenen Schiffe: „Nova Paqueta““ von China; „Louisa“ von Fernam⸗ buck; „Experto“ von Para; „Nova Diana“ und „Constante“ ebendaher; „Sao Manoel“ von Fernambuck; „Flintio Eliso“ von Paragiba; „Antoine“ von Hamburg; „Hopa“ von Rotter⸗ dam; „Sarah“, „Feur Sisters“ und „Camilla“ (Britische Schiffe) von St. Michael.
In dem neuesten Blatte der Times liest man: „Wir ha⸗ ben ein Schreiben eines achtungswerthen Britischen Kaufmanns aus Lissabon vom 4ten d. gesehen, worin er meldet, daß er kurz vor Abgang der Post die Nachricht erhalten, daß die Garnison der Festung Almeida sich fuͤr Donna Maria erklaͤrt, und die Fahne der jungen Koͤnigin aufgesteckt habe. Fuͤr die Sache selbst koͤnnen wir uns nicht verbuͤrgen, wohl aber fuͤr die Respektabi⸗ litaͤt unseres Berichterstatters.“
Nachrichten aus Edinburg zufolge, befindet sich Sir Wal⸗ ter Scott noch in demselben gefaͤhrlichen Zustande, der schon ei⸗ nige Tage lang ohne die geringste bemerkbare Veraͤnderung dauert.
Der Morning⸗Herald wuͤnscht dem Lande zu den Aus⸗ sichten auf eine vortreffliche Ernte Gluͤck, und knuͤpft daran Be⸗ trachtungen uͤber den wohlthaͤtigen Einfluß dieses Umstandes auf den finanziellen Zustand des Landes. .
In dem Boͤrsen⸗Bericht der Times heißt es: „Trotz der Berichte in den letzten Hollaͤndischen Briefen und Zeitungen, daß die Konferenz sich den von dem Koͤnige von Holland ge⸗ stellten Bedingungen so sehr genaͤhert habe, daß derselbe sich ver⸗ anlaßt gefunden, die letzten Vorschlaͤge der Konferenz anzuneh⸗ men, und der guͤnstigen Ansicht ungeachtet, welche die Hollaͤndi⸗ schen Politiker von dem Stand der Unterhandlungen gewonnen zu haben scheinen, wurde hier doch kein merklich guͤnstiger Ein⸗ fluß auf die Niederlaͤndischen Fonds bemerkt.“ 8 8
Niederlande.
Aus dem Haag, 16. Aug. Die Staats⸗Courant theilt die verschiedenen Gesetze mit, wodurch im ersten Buche des Niederlandischen Civil⸗Kodex die von den Generalstaaten geneh⸗ migten Veraͤnderungen angeordnet werden. 1
In Amsterdam sind gestern nur wenige neue Cholera⸗Kranke
10ten k. M. entgegensehen zu duͤrfen. Der interimistische Fran⸗
hinzugekommen; hier sind gestern 20 und in Rotterdam 21 erkrankt
Bruͤssel, 16. Aug. Wegen des Festes der Himmelfa
Mariaͤ sind heute saͤmmtliche hiesige Blaͤtter nicht erschienen Die Luͤtticher Blaͤtter theilen eine Adresse der Mitgl
der des Handels⸗Ausschusses, vieler Kaufleute, Eigenthuͤmer ung Einwohner der Stadt Antwerpen an den Koͤnig mit, worin l
Se. Maj. bitten, durchaus keine Modification des Art. 9¹ Traktates vom 15. Nov. zuzugeben, die der Freiheit der Schif fahrt auf der Schelde von Antwerpen bis zum Meere und vog Meere bis Antwerpen auch nur das geringste Hinderniß in d Weg legen koͤnnte.
Im Journal de Lisge liest man: „Man
hat uns un vielen Seiten widersprochen, als wir aus ziemlich
anzeigten, daß der Roͤmische Hof den Antheil, den einige Mch
glieder der Belgischen Geistlichkeit an der Revolution genommen streng getadelt habe. Jetzt meldet ein katholisches Blatt, 1 ein Breve an die Bischoͤfe des Koͤnigreiches Polen erlassen tvon den sey, um ihnen im Allgemeinen die Pflichten der Geistit keit gegen den Souverain ins Red e nussn. Sel es nun aber wohl moͤglich seyn, daß das Sberhaupt der Kirt, welches die Aufruͤhrer in seinen Staaten exkommuntzirt, welch das Betragen der Polnischen Geistlichkeit tadelt, in Bezug g Belgien Stillschweigen beobachtet haben sollte? Wie kann n annehmen, daß der Papst in Bruͤssel gebilligt haͤtte, was eh Rom verdammt?“
Deuteschlanh.
Stuttgart, 16. Aug. Se. Majestaͤt haben sich bewogenn funden, dem Stadt⸗Direktor, Ober⸗Regierungs⸗Rath v. Kn zu Stuttgart uͤber das entschlossene ruhige und feste Benehme welches derselbe bei den am 31sten v. M. dahier in Beziehor auf die Ueberreichung einer Adresse durch mehrere hiesige dü wohner stattgehabten Vorgaͤngen beobachtet hat, Hoͤchstihre 8” kommene Zufriedenheit und Ihren besonderen Dank perscnne zu erkennen zu geben.
Der Stadt-Direktor von Klett war es, der sich am zis⸗ v. M. auf eine energische Weise der ungesetzlichen Prozest entgegenstellte, die sich vom Rathhause nach dem Koͤnigl. ee⸗ men Kabinette begab, um daselbst eine angebliche Beschwerde, gen die Bundestags⸗Beschluͤsse abzugeben. Dem Benehmen! ses Beamten ist es zu danken, daß die versammelten Einweh sofort wieder zur Gesetzlichkeit zuruͤckkehrten.
Karlsruhe, 16. Aug. Das Großherzogliche Hofeme in Mannheim hat den Studiosus Heinrich Koͤhler aus Jheit wegen eines von ihm geschriebenen Artikels in dem fruͤher schienenen „Waͤchter am Rhein“, des Hochverraths fuͤr sit dig erklaͤrt und demnaͤchst zu zweijaͤhriger gemeiner Zuchtheu Stsafe und in saͤmmtliche Untersuchungs⸗Kosten verurthen Nach uͤberstandener Strafe ist der Verurtheilte aus dem vmmh zu verweisen; auch sollen alle noch vorhandenen Exemplare zl „Waͤchters am Rhein“, in welchen jener Artikel sich befinde vernichtet werden. b
Frankfurt a. M., 16. Aug. Se. Excellenz der König⸗ Preußische Kriegs⸗Minister, General der Infanterie, Herr we Hake, ist hier eingetroffen.
Die hiesige Ober⸗Post⸗Amts⸗Zeitung enthaͤlt folgen Bemerkungen: „In der neuesten Zeit wurde in auswaͤrtigen w auch in gewissen Deutschen Blaͤttern, besonders seit Erscheinun des so viel besprochenen Bundestags⸗Beschlusses, nichts unve sucht gelassen, um die Absichten der im Bundes⸗Verband ste den Fuͤrsten bei den Voͤlkern zu verdaͤchtigen und Mißtn zwischen Regierende und Regierte zu saͤen. Vorzuͤglich sus man die Unterscheidung zwischen „absoluten“ und „confit tionnellen“ Regierungen hervorzuheben und erstere zum Vo theile der letzteren herabzusetzen. Unter allen Tagsschrst stellern sind jedoch keine — selbst mit Einschluß der Sou cher in den Ftansäsc n Revolutions⸗Organen — mit so e
schiedener Heftigkeit hervorgetreten, als die Wortfuͤhrer ee
den Londoner „Times“. Der Deutsche, dem es um wehl National⸗Ehre zu thun ist, der sich deshalb freuen mß wenn sein altes ruhmvolles Vaterland — das stets den A schlag in der Europaͤischen Voͤlker⸗Waage gegeben und h sen Kaiser ein Jahrtausend hindurch an der Spitze der chmi lichen Monarchen Europa's gestanden — in seiner Gesam heit kraͤftig den Anmaßungen der Revolutions- und Anarte Factionen entgegentritt, und dem die Geschichte und Nah rungs⸗Verfassungen der einzelnen vaterlaͤndischen Staaten bit bekannt sind, als Franzoͤsischen und Englischen Tagsschriftstelln von denen es bis zur Evidenz erwiesen ist, daß ihnen uͤber Horizont ihres Vaterlandes hinaus, in Betreff von politischenn sonstigen Staats⸗Einrichtungen anderer Voͤlker, Alles nurt terra incognita ist — der Deutsche, sagen wir, koͤnnte sich uͤber das vage Parteigeschrei dieser auslaͤndischen Nachte hinaussetzen, wenn nicht von ihren sophistischen Ausfuͤhrun Manches in Deutschen ideenverwandten Blaͤttern einen wille menen Slapel faͤnde, und so der groͤßeren Volksmasse —” theils nicht im Stande ist, Kenntniß von Allem dem zu heabe was still und ohne Ruhmrednerei seit 50 Jahren im eigme Vaterlande zum Wohle der Voͤlker geschehen ist, theils aber ag nicht vermag, scharf zu urtheilen und Wahrheit von Lix! jenen Angaben zu unterscheiden — zugaͤnglich gemacht nl Der bessere und bei weitem groͤßere Theil des Volkes is ine sen laͤngst daruͤber einverstanden, was von jenem Treiben s ten sey, und wie er jenes Verdaͤchtigen der reinsten Bewegzeine bei den Regierungshandlungen der Fuͤrsten zu beurtheilen sebe
Die Stadt Konstanz hat dem Geheimen Rath v. Wesem
berg und dem Domkapitular v. Roll das Ehrenbuͤrger⸗Rec verliehen.
Die Mannheimer Zeitung bemerkt bei der Nachrih ein Herr Schutte aus Heidelberg habe die bekannte Versan lung in der Londoner Kron⸗ und Ankertaverne praͤsidirt, in 9. delberg sey keine Familie Schutte bekannt.
— — Frankfurt, 17. Aug. Morgen wird hier auf de Kaiser⸗Saal im Roͤmer ein großes Festmahl gegeben, wozu! Vorbereitungen seit 4 Wochen im Gange sind. Der Anlaß! der nun 100jaͤhrige Bestand des staͤdtischen bestaͤndigen Büra⸗ Kollegs (der sogenannten 51er). Dieses Kolleg, welches se sein Jubilaͤum feiert, hat den Senat und die Mitglieder gesetzgebenden Koͤrpers zu einem Gastmahle eingeladen. Es - den an 150 Personen im Kaiser⸗Saale speisen. Der Roͤn⸗ Berg ist in diesem Augenblick sehr belebt, da die Bevoͤlken! hinstroͤmt, die Decorationen des Eßsaales zu sehen. Seit 1 Kroͤnung des letzten Deutschen Kaisers (1792) ist in die Kaiser⸗Saale nicht gespeist worden. V Epoche (1794—1815) eine Zeitlang als Bibliothek⸗Raum, aber jetzt wieder wuͤrdig eingerichtet und verziert.
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Neapel, 4. August. Am 30sten v. M. Lavafluß aus dem Krater des Vesuv und nahm die
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nach Bosco tre case, und e weiter, der
buen, welche am Abende des 1.
lhier Alles ruhig geblieben.
vhhe von dem Lieutenant der royalistischen
Er diente in der Krict
nter uͤberquoll, wandte sich nach dem Eremiten zu; beide ruͤcken wlangsam vor; der letztere hat etwa die Haͤlfte des Berges zckggelegt. Im Innern des alten Kraters zeigen sich viele balten von 30 bis 40 Fuß Breite; die Auswuͤrfe und das nnern dauern fort.
Rom, 9. August. Das hiesige Diario enthaͤlt folgenden iikel uͤber den Einzug des Delegaten Grassellini in Ankona: ie Stadt Ankona hat, nachdem sie alle Greuel einer wilden archie erduldet, endlich ihre Ruhe wieder gewonnen. Die soürstigen und raubgierigen Missethaͤter, die sich dort ver⸗ mmelt hatten, bemerkten nicht, daß sie die oͤffentliche Geduld grichter Weise ermuͤdeten und sich da, wo sie ein Asyl und utz erwarteten, allgemeinen Haß und Verachtung zuzogen. se Franzoͤsische Besatzung, der Insulten muͤde, hat diesem Un⸗ sen durch ihr kraͤftiges Verfahren ein Ende gemacht. Die zstliche Delegation kehrte daher am isten d. M. nach Ankona gbick, und zwar in der Weise, wie dies geschehen mußte, nich triumphirend, von ihren eigenen Streitkraͤften begleitet, der Artillerie des Forts und der Marine begruͤßt und von ganzen Bevoͤlkerung empfangen, welche ihre außerordentliche lude uͤber die Ruͤckkehr des Repraͤsentanten und des Wappens ihres hrten Vaters und Landesherrn auf jede Weise zu erkennen gab. er wackere General Cubidres, dessen weiser Festigkeit man das fyoͤren des Unfugs verdankt, den die Ankonitaner in dem en Zeitkaume einiger Wochen in reichlichem Maße zu er⸗ den gehabt, wollte sich bei dem Wiedereinzuge des Paͤpstli⸗ in Repraͤsentanten vor den eigenen Unterthanen Sr. Heilig⸗ stfast auszeichnen und dieselbe auf alle Weise seiern; er ging d Delegaten vor die Stadt entgegen und kehrte an seiner eite zuruͤck, waͤhrend. die ganze Garnison auf dem Wege auf⸗ stelt war und ihnen die militairischen Ehren erzeigte. Moͤge ses güͤckliche Ereigniß die Treulosen, die nur auf Umwaͤlzun⸗ nund Verbrechen sinnen und nur Verfluchung und Betruͤdniß unten, von ihrer Taͤäuschung zuruͤckbringen.“
Ankona, 8. Aug. ⸗(Allgemeine Zeitung.) Nach der m General Cubières angeordneten Vexhaftung einiger Indi⸗ 1 Augusts die Beleuchtung der sadt, besonders der Kaffeehaͤuser, zu hindern versucht hatten, Man vermuthet, daß jene Ver⸗ welchen der Delegat den Ge⸗ Auch auf
steten bei dem ersten Besuche, vgnissen macht, in Freiheit gesetzt werden duͤrften. Messe, von Sinigaglia herrscht vollkommene Ruhe; man at dort die groͤßte Schonung fuͤr die politischen Meinungen, daß die kompromittirtesten hiesigen Liberalen ungestoͤrt hin und reisen. Die Franzoͤsische Flottille ging heute von hier nach mnggaglia unter Segel, wo sie einige Tage vor Anker bleiben tb. — Man versichert neuerdings, aber wohl ziemlich unwahr⸗ einlcc, der heilige Vater habe die Entfernung der hiesigen unzoͤsischen Besatzung gefordert.
Parma, 8. August. Ihre Maj. die Herzogin hat unter im vorigen Maͤrz von einem Erdbeben heimgesuchten Ge⸗ iunden abermals 16,500 Lire vertheilen lassen.
1 Poriugal. “ Die Lissaboner Hof⸗Zeitung vom 31. Juli enthaͤlt fol⸗ de offizielle Depesche des Generals Santa Martha an den cfen von Barbacena, datirt aus dem Hauptquartier der Aten ision zu Penafiel vom 27. Juli: „Ich war nicht im Stande, Ihnen eher als heute einen detail⸗ nen Bericht uͤber die Bewegungen der unter meinem Kommando dlichen Aten Division seit dem Abend des 18ten bis zum 26sten anden. Sie begann ihr Mandver, vermittelst dessen sie auf das bnltfer des Duero hinuͤbergehen wollte, am Morgen des 18ten. kaste Brigade passirte den Fluß am 19ten Morgens und faßte Ehbrado Posten. Ich selbst bewerkstelligte meinen Uebergang mit Ancken Geschuͤtz, dem Bataillon der royalistischen Freiwilligen Villonia und 4 Kavallerie⸗Schwadronen am fruͤhen Morgen östen bei Carvoeiro, und nachdem ich mich mit der ersten Bri⸗ vereinigt hatte, nahm ich meine Position am Abend desselben ges zu Recarein, 4 Leguas noͤrdlich vom Ufer des Flusses. Die mir befindliche Kolonne hatte solchergestalt einen Marsch von 9 nas auf namentlich fuͤr die Artillerie hoͤchst schwierigen Wegen üͤkgelegt, denn letztere mußte am Morgen des 2tsten die hohe birgskette von Aquiar de Sousa passiren. Ich begann nun mei⸗ Marsch nach Ponte⸗Ferreira, wo ich Posto faßte, und wo sich Laufe des Tages die von dem Brigadier Ozorio befehligte und der Straße von Penafiel heranruͤckende zweite Brigade, die n fruͤher auf das noͤrdliche Ufer des Duero uͤbergesetzt war, und
[dritte Brigade unter dem Kommando des Brigadiers Cardozo,
den Fluß bei Carvoeiro 8 Stunden vor mir passirt hatte, mit vereinigten. So waren in der Position von Grania oder Ponte⸗ keirg die lste, 2te und 3te Brigade der Infanterie⸗Division, 3 hwadronen der Kavallerie von Chaves und eine von den Portoer sizei⸗Truppen, nebst 10 Stuͤcken Geschuͤtz, versammelt; und ich er⸗ te noch im Laufe des folgenden Tages die Ankunft der 4ten goade, die ebenfalls den Duͤero passiren sollte. Die Rebellen, sche diese Bewegung nach dem noͤrdlichen Ufer des Duero nicht nerkt hatten, waren uns bei unserem Uebergange nicht hinderlich; ada sie erfuhren, daß die 1ste Diviston sich zu Ponte⸗Ferreira ne, so erschienen sie am folgenden Tage, den 22sten, mit 5000 sam, einem Sechspfuͤnder und einer sechstehalbzolligen Haubitze, hatakirten die Vorposten der 4ten Division, die sich bis an die fiem halben Wege zwischen Ponte Ferreira und Vallongo bele n Hoͤhen zuruͤckzogen. Ich schickte ihnen das Bataillon der lstischen Freiwilligen, unterstuͤtzt von 2 Grenadier. Compagnieen Valmeaschen Infanterie Regimentes und von der Miliz der Re⸗ inter von Braga und Basto, entgegen. Die Hoͤhe des Eruzeiro de dreimal genommen und wiedergenommen, bis endlich der h vom Platze getrieben ward und in dem Tannendickicht in einigen Haͤusern links von der Straße nach Vallongo faßte, woselbst er sich hartnaͤckig vertheidigte. Jetzt lirte eine halbe Schwadron der Chavesschen Kavallerie ei Infanterie-Haufen auf der aͤußersten Rechten der Re⸗ m, diese Charge wurde von dem Capitain Antonio Cardozo Abuguerque von der Chavesschen Kavallerie, dem sein Pferd un hem Leibe getoͤdtet ward, und von dem Faͤhnrich Francisco ho Teixeira von demselben Regiment, der bei dieser Gelegen⸗ bbenfalls sein Pferd verlor, aufs tapferste geleitet. Diese bei Dffiziere haben sich durch ihre Tapferkeit das hoͤchste Lob ver⸗ . Da die Rebellen jedoch das Gehoͤlz und die Haͤuser noch nes keck vertheidigten, so machte der Brigadier Gouvea Ozorio Bewegung mit seiner Brigade und besetzte die Anhoͤhen auf irem rechten Fluͤgel und den Empoͤrern in der Flanke; nun ver⸗ in sie eiligst alle Posten ihrer Linie, indem die Meisten die kaße nach Vallongo einschlugen; und dort war es, wo sie eine gge an Getoͤdteten und Verwundeten, so wie ihre Haubitze mit dazu gehbrigen Maulesel⸗Gespann, verloren; dies Geschuͤtz Freiwilligen von Mi von einem Sergeanten G rechte Fluͤgel des Feindes sich in großer Verwirrung uͤber die uns zur Linken liegenden ge zuruͤck. (Hier folgen Belobungen des Benehmens aller Trup⸗ mit namentlicher Anfuͤhrung mehrerer Offiziere, die sich vor⸗ ch auszeichneten. ) Gegen Abend bezog das im Gefecht gewe sörps wieder seine fruͤheren Kantonnirungen; der Feind aber „der Nacht des 22sten alle seine auf dem linken Ufer des io befindlichen Streitkraͤfte von dort zuruͤck, brach die Bruͤcke ruͤckte, nachdem er in der Stadt Porto bloß einige Artillerie
sella, Jose Maria.Gonzalves, in Begleitung 6 Scharfschuͤtzen, genommen. Der
und 2 Compagnieen zuruͤckgelassen hatte, wiederum auf uns los, um die 4te Division in der Position anzugreifen, welche die Rebellen am Tage vorher verloren hatten. Als ich jedoch bemerkte, daß eine Kolonne der Aufruͤhrer die vor unserem aͤußersten rechten Fluͤgel liegenden Berge heruntergestiegen war und sich hinter dem Fichten⸗ gehoͤlz und den Gebuͤschen von Sobragdo, rechts von unserer Posi⸗ tion, in Hinterhalt gelegt hatte, indem sie zu gleicher Zeit zwei Angriffskolonnen offen gegen das Centrum und den linken Fluͤgel unse⸗ rer Linie richteten, wobei diejenige auf der linken Seite ganz unverdeckt vorruͤckte, um durch dieses Mandver das derjenigen Kolonne zu maskiren, die auf Sobrado losmarschirte, und dergestalt den linken Fluͤgel unserer Position in die Flanke zu nehmen — so formirte ich die Schlacht⸗ ordnung auf den Huͤgeln vor Esanja, indem ich den Bach von Sousa vor unserer Linie hatte und die vom Brigadier Cardozo be⸗ fehligte 3te Brigade, 2 Kavallerie⸗Schwadronen und eine Kanone auf dem anderen Ufer des Bachs, der rechten feindlichen Kolonne gegenuͤber, aufgestellt waren. Nach diesen Vorkehrungen, und als das Feuer der Scharfschuͤtzen schon angefangen hatte, langte der General⸗Major Visconde de St. Joao Pasqueira mit den unter sei nem Kommando befindlichen Truppen auf der Straße von Baltar an und nahm auf unserem aͤußersten linken Fluͤgel eine Stellung ein. Nachdem das tuͤchtig unterstuͤtzte Feunern der Scharfschuͤtzen 3 Stunden lang gedauert haͤtte, gelang es der hauptsaͤchlich aus Fran⸗ zosen und Englaͤndern bestehenden linken Kolonne des Feindes, dem fortwaͤhrenden und gut gerichteten Feuer der vom Oberlieutenant Acagcio Jose Ferreira kommandirten Division zum Trotz, unsere Scharfschuͤtzen auf der Seite von Sobrado vom Platz zu drängen, und auch die Reserven unserer Scharfschuͤtzen sa⸗ hen sich gendthigt, die Hoͤhen, auf denen sie postirt waren, zu raͤumen. Der Feind drang vor, um seinen augenblicklichen Vor⸗ theil zu verfolgen, indem er unsere Reserven und Scharfschuͤtzen mit dem Bajonett angriff; aber Capitain Assez, der die der ersten Brigade zur Unterstuͤtzung beigegebene Schwadron der Chavesschen Kavallerie befehligte, attakirte die im Dienst der Rebellen stehenden Englischen Soldaten so tuͤchtig und mit solcher Tapferkeit, daß sie alsbald todt auf dem so ungerechter Weise von ihnen betretenen Boden niederstuͤrzten. Die Transmontanische Kavallerie hatte das Gluͤck, ihr Vaterland vollstaͤndig zu raͤchen. Capitain Assez, ob⸗
gleich beim Beginn des Gefechts verwundet, blieb dennoch an der Spitze seiner Truppen; auch sein Pferd ward verwundet; der Faͤhn⸗ rich J. Pinto Coelho, der sich bei der Schwadron befand, attakirte muthig mit Portugiesischer Tapferkeit 80 Schritt vor der Front der Schwadron, wie ich selbst Zeuge war, und den Capitains Guerreiro und Monteiro von der reitenden Artillerie gelang cs, diejenigen zu verdraͤngen, welche sich rechts von dem Kavallerie⸗ Angriff auf einem sehr hohen Huͤgel festgesetzt hatten. Die Anstrengungen und Fortschritte dieser feindlichen Kolonnen waren fuͤr den Rest des Ta⸗ ges gelaͤhmt. Um 3 Uhr wich der Feind auf der ganzen Linie; da jedoch ihre zuruͤckgebliebenen Streitkrafte in diesem Augenblick heran kamen, so behauptete er seine Position und der Kampf wurde hart naͤckiger, besonders auf dem linken Fluͤgel mit dem Brigadier Car⸗ dozo und im Centrum mit der 4ten Brigade des Obersfen Fonseca und der zweiten des Brigadiers Ozorio, woselbst sich das Regiment von Giramargey, welches eine von der Batterie des Capitain Guer⸗ reiro besetzte Anhoͤhe behauptete, sehr hervorthat. Dieses Regiment unterhielt ein ununterbrochenes Peloton⸗Feuer mit einer Standhaf⸗ tigkeit, als waͤre es auf der Parade. Alle Offiziere hielten sich treff⸗ lich, und der Oberst Baron von Villa Ponca bewaͤhrte an diesem Tage der Portugiesischen Treue den Ruhm seiner erlauchten Vor⸗ fahren. Das vom Major Mauritz kommandicete und auf dem lin⸗ ken Fluͤgel der Miliz von Guimaraes postirte 5te Infanterie⸗Ba taillon von Almeida that ebenfalls seine Schuldigkeit. Das 5te Batail⸗ lon dieses Regiments, unter dem Oberst⸗Lieutenant D. J. d'Abreu da Silva Lobo, befand sich weiter rechts, indem es von dem Bri⸗ gadier Ozorio Fchsteissfa war, die unter den Befehlen des Oberst Russel stehende 1ste Brigade und ein Bataillon der Chavesschen In⸗ fanterie zu unterstuͤtzen. Der Oberst de Megalhaes Peixoto folgte dem edken Beispiele des Obersten Villa Ponca und des Brigade⸗Befehls⸗ habers Obersten Fonseca; der Sberst⸗Lieutenant de Roza, welcher die Chavessche Kavallerie befehligte, hatte sich sehr geschickt postirt, um zwei Positionen der Artillerie und des Guimaraesschen Miliz⸗ Regimentes zu unterstuͤtzen; und ungeachtet der Bemuͤhungen und Ausdauer, welche der Feind um 7 Uhr Abends anwandte, um Bo⸗ den zu gewinnen und seine Positionen im Centrum zu behaupten, schlug ihm doch Alles fehl. Eben so ging es ihm bei dem Angriff gegen den Brigadier Cardozo, wo sich eine Chavessche Kavallerie⸗ Schwadron, unter dem Kommando des Capitains Raivozo, und die Portoer Polizei⸗Schwadron, befehligt von dem Major Carvalho, befanden. Mit Sonnenuntergang ließ das Feuern nach, und mit Einbruch der Nacht verstummte es gaͤnzlich. Da nun das Corps dieser Division aͤußerst ermattet war, indem saͤmmtliche Trup⸗ pen 9 Stunden lang an zwei hinter einander folgenden blu⸗ tigen Schlachttagen im Feuer gestanden und vorher entkraͤftende Maͤrsche zuruͤckgelegt hatten, und in Betracht, daß einige Abtheilungen, wie die der 4ten Brigade, kurz darauf, nachdem sie den Kampfplatz erreicht, an der Schlacht hatten Theil nehmen muͤs⸗ sen, so wie wegen Mangels an Lebensmitteln, da es in so kurzer Zeit unmoͤglich gewesen war, den Dienst auf diesem Ufer des Duero zu organisiren, sah ich mich gendthigt, mit der Division waͤhrend der Nacht nach Baltar und am folgenden Morgen nach Penafiel aufzubrechen, so daß ich mich wenig mehr als 3 Leguas von den so tapfer streitig gemachten Positionen bei Grania befinde. Die Streit⸗ kraͤfte der Rebellen zogen sich in die Stadt Porto zuruͤck, und bis heute habe ich von keiner neuen Bewegung derselben gehoͤrt. Die Truppen fochten von beiden Seiten mit der Hitze zweier Gegner, die sich einander von Grund aus hassen, und 1b der Feind seine ganze Macht in den Kampf zog, selbst mit Einschluß der Ar⸗ tillerie, welche keinen Artilleviedienst zu versehen hatte, und wie die Infanterie bewaffnet war, ja sogar einiger Marine⸗Soldaten, so trug doch keiner von beiden Theilen einen bedeutenden Vortheil da⸗ von, indem sie beide sich auf ihre Operationsbasis zuruͤckzogen, so daß ich der Meinung bin, wenn die Ate Diviston um 7 Uhr Abends nur noch ein frisches Regiment gehabt und das Centrum der Rebellen haͤtte angrei⸗ fen koͤnnen, waͤre ihr tollkuͤhnes Unternehmen mit diesem Tage zu Ende und der Aufruhr mit einemmal erstickt gewesen. Gestern und heute uͤberlieferten sich 49 Deserteure von den Rebellen, fast saͤmmtlich von dem chemaligen (jetzt vertilgten) 18ten Regiment unseren Vor posten. Sie versichern alle, daß der Feind an den beiden Schlacht⸗ tagen einen furchtbaren Verlust an Todten und Verwundeten erlit ten hat, so daß er genoͤthigt war, ein zweites Lazareth einzurichten, in dem sich 300 Verwundete befanden, waͤhrend das Militair Laza reth ebenfalls ganz gefuͤllt war. Die aus Porto entflohenen Bauern, welche sich der erzwungenen Anwerbung entzogen hatten, stimmen in ihren Aussagen mit den Deserteurs uͤberein; und da wir nach Ausweis der Listen, welche ich beizufuͤgen die Ehre habe, 267 Ge⸗ toͤdtete und Verwundete zaͤhlen, so kann man ohne Uebertreibung annehmen, daß die Rebellen, die bei ihren Angriffen mehr dem Feuer unserer trefflichen Artillerie ausgesetzt waren, an beiden Ta en gegen 600 an Getoͤdteten, Verwundeten und Gefangenen ver⸗ oren haben, die 60 Deserteurs nicht mit eingerechnet, welche sich seit dem 21sten unseren Vorposten auslieferten und saͤmmtlich nach Beirg und Coimbra geschickt wurden.“ (Hier folgt die Empfehlung der Offiziere.) Bei dem Bericht befindet sich das Verzeichniß der Getoͤdteten, 55, und der Verwundeten, 212 an Zahl; unter den Er⸗ steren werden 2 und unter den Letzteren 8 Offiziere genannt.
Die genannte Zeitung giebt ferner einen Tages⸗Befehl vom 30sten Juli, worin Dom Miguel der 4ten vom General
In den Blaͤttern der Lissaboner Hof⸗Zeitung vom 29. Juli bis zum 4. Aug. befinden sich auch eine Depesche von dem General⸗Major Alvaro Pavier de Fonseca Continho e Povoas, welcher die zweite Armee⸗Division befehligt, datirt aus dem Hauptquartier St. Joao da Madeira vom 27. Juli, wor⸗ in uͤber ein unbedeutendes Scharmuͤtzel, in welchem Niemand getoͤdtet oder verwundet wurde, Bericht erstattet wird, dann meh⸗ rere Schreiben aus verschiedenen Staͤdten des Koͤnigreichs, un⸗ ter Anderem aus Oliveira de Azemeis vom 2g9sten, aus Pena⸗ fiel vom 25sten und 27sten, aus Lamego vom 29sten, aus Coim⸗ bra vom 30sten und aus St. Joao da Madeira vom 29. Juli. In dem letzteren heißt es: „Diesen Mor⸗ gen sehr fruͤh marschirte ein Theil der zweiten Division nebst Artillerie nach Grijo, und die Rebellen zogen sich nach Porto zuruͤck. Unseren letzten Nachrichten dus dieser Stadt zufolge, wanderten noch immer viele Personen von dort aus, und die Rebellen waren in Verzweiflung daruͤber, daß sie nicht mehr Terrain hatten, und daß die Nation ihnen einen so hochherzigen Widerstand leistet. Die Desertion dauert noch im⸗ mer fort, und taͤglich stellen sich mehrere von ihren Soldaten bei unseren Vorposten ein. Zu Carvoeiro befinden sich gegen 5000 Guerilla⸗Soldaten aus Lafaes, Vizeu und Serra de Estrella, die alle von der lebhaftesten Begeisterung fuͤr die hei⸗
Santa Martha befehligten Division fuͤr die von ihr bewiesene Tapferkeit und Ergebenheit sein Wohlwollen bezeugt und den General selbst, wegen der von ihm bewaͤhrten Geschicklichkeit, be⸗ lobt. Durch eine Verordnung von demselben Datum werden
lige Sache der Nation gluͤhen.“ In allen jenen Briefen ist von der Ankunft zahlreicher Deserteurs die Rede.
— Im Morning⸗Herald liest man zwei Schreiben aus Lissabon vom 3. und 4. August, folgenden, wesentlichen In⸗ halts: „Obgleich die Sache Dom Pedro's nicht vorwaͤrts schrei⸗ tet, so hat man doch allen Grund, zu glauben, daß seine Sache auf fester Basis steht. Selbst aus den in der Lissaboner Zeitung enthaltenen Nachrichten aus der Umgegend von Porto ist zu er⸗ sehen, daß der Erfolg der stattgehabten Kaͤmpfe keinesweges fuͤr Dom Miguels Sache guͤnstig ausgefallen ist. Die Cronica Con⸗ stitucional von Porto wird hier eingeschmuggelt und mit großer Behutsamkeit umhergegeben, so daß man sie selten zu Haͤnden bekoͤmmt; auch waͤre es fuͤr einen Eingeborenen hoͤchst gefaͤhrlich und selbst fuͤr einen Englaͤnder nicht angenehm, dabei betrof⸗ fen qu werden. Dessenungeachtet ist es die einzige sichere Quelle, aus der wir unsere Nachrichten uͤber Dom Pedro's Verhalten schoͤpfen koͤnnen; alles Uebrige sind, bloße Ge⸗ ruͤchte und angebliche Auslegungen der telegraphischen Berichte. Die letzte Nachricht, welche hier cirkulirt, ist die von einem Gefecht zwischen Dom Pedro's Truppen und der Division des Generals Povoas, worin Letztere den Kuͤrzeren ge⸗ zogen haben soll. Vor einigen Tagen hieß es, General Povoas sey nach Lissabon zuruͤckberufen worden, weil sein Benehmen ver⸗ daͤchtig und ungenuͤgend geschienen habe, und um dieselbe Zeit wurde der General Sir John Campbell dorthin abgefertigt, so daß das Geruͤcht ihn als dessen Nachfolger bezeichnete. Unter solchen Umstaͤnden waͤre es wohl moͤglich, daß General Povoas aus Eifersucht oder Furcht sich an Dom Pedro ergeben haͤtte; es soll dies am 26. Juli geschehen seyn. In vertraulichen Zir⸗ keln erzaͤhlt man, Dom Pedro habe seine Streitkraͤfte durch fri⸗ sche Rekruten und Freiwillige und durch diejenigen, welche von Dom Miguel zu ihm uͤbergehen, um 5-⸗ bis 6000 Mann ver⸗ staͤrkt, so daß sich seine Armee jetzt auf 15 — 16,000 Mann belaufe. Gestern marschirten das 3te und Ate Kavallerie-⸗Regiment und eine Compagnie von dem Aten Regiment Cacadotes nach dem Norden ab; ihnen folgte ein Zug Maulesel mit 4 — 5000 Mil⸗ reis zur Besoldung der Truppen, die sich in Noth besinden, weil das Geld in den Schatz sehr spaͤrlich eingeht. Ein anderes wichtigeres Ereigniß fand gestern hier statt. Dom Miguels Ge⸗ schwader hat einen Angriff gegen das des Admiral Sartorius unternommen. Um 9 Uhr Morgend lichteten die Schiffe Dom Miguels in der Naͤhe von Cachias die Anker, und bald darauf sah man die Schiffe Dom Pedro's ein Gleiches thun. Um 11 Uhr war das saͤmmtliche Geschwader Dom Miguels uͤber die Barre hinaus f 1 2 Fregatten, 3 Korvetten und 2 Briggs. eine Fregatte und eine Korvette segelten ihre Richtung gegen den Admiral S Richtung verfolgte, wahrscheinlich um den Feind in die offene See zu locken. Um dieselbe Zeit erschien eine Amerikanische Fregatte, der sich eine Englische Kriegsbrigg naͤherte, worauf jene sogleich eine andere Richtung nahm und in den Tajo einlief, wo sie noch jetzt vor Anker liegt. Zwischen 4 und 5 Uhr war nichts⸗ mehr von den beiden Flotten zu sehen; sie waren weit im We⸗ sten verschwunden. Um 5 Uhr kamen 5 Schiffe von dem Eng⸗ lischen Geschwader aus der Bucht von Cascaes, Fort St. Juliao, und steuerten suͤdwestlich gerade auf den Punkt zu, wo die beiden feindlichen Flotten sich uns aus dem Gesicht verloren hatten. Nach ungefaͤhr zwei Stunden kehrten die Englischen Schiffe zuruͤck. Der Wind weht ziemlich frisch aus Nordwest, und das Wetter ist schoͤn. Schooner vom Geschwader des Admiral Sartorius zuruͤckgekehrt 8 um die Blokade des Tajo zu behaupten. 8. nicht, was aus den anderen Schiffen geworden ist. Miguels Flotte tuͤchtig bemannt waͤre, chen um das Dreifache uͤberlegen seyn. Schiffen des Admiral Sartorius lagen ten ihre Anker lichteten, bei St. Ubes; man ihnen ein Signal zur Vereinigung mit den anderen gege⸗ ben. Es herrscht hier die groͤßte Spannung uͤber den Ausgang dieses Zusammentreffens beider Geschwader; uͤbrigens ist die Stadt ganz ruhig. Die Regierung ist eifrigst mit Aufpflanzung von Kanonen und Anlegung von Barrikaden in den verschlede⸗ nen nach dem Lissabonner Schlosse fuͤhrenden Straßen beschaͤf⸗ tigt. Dom Miguel leidet noch immer an einer Geschwulst am rechten Arm. Baron Quintella befindet sich zu Porto und spielt⸗ dort eine bedeutende Rolle.“
—
Der „Dom Joao“, nvoran und nahmen artorius, der eine westliche⸗
Wenn Dom so wuͤrde sie der feindli Zwei oder drei von den zur Zeit, wo beide Flot⸗ wahrscheinlich aber hat
„ — Die Cronica con ihren Blaͤttern vom 1. nungen Dom Pedro's zinho da Silveira: „Da es jetzt den Portugiesischen Schiffen nicht i ich ist, de Kuͤstenhandel nach 8 Azorischen Inseln 8 9; viafich g 5* deren unter der gesetzmaͤßigen Regicrung Ihrer Allergetreuesten Ma⸗ jestaͤt stehenden Haͤfen zu treiben, so gereicht es mir im Namen der Konigin zum Vergnuͤgen, den fremden S chiffen die Erlaubniß 8 ertheilen, daß sie den besagten Handel auf den Inseln und nn b n 8 oben erwaͤhnten Haͤfen binnen drei Monaten von diesem Datum an gerechnet betreiben koͤnnen; nach Ablauf dieses Zeitraums llen jedoch die fruͤheren Gesetze ohne weitere Anzeige wieder in Feraft treten. Der Finanz⸗Minister wird es veranlassen, daß Ge⸗ fv ⸗ tiges bekannt gemacht und vollzogen werde. Gegeben ins Patast
von Porto, den 30. Juli 1832.“ 9ꝙ 8 4 In Betracht, daß durch den ersten Paragrapben der Verord- nung g verflossenen 14. Juli den Portugiestschen Buͤrgern in allen Theilen des Koͤnigreiches vom 1. Januar 1833 an und fuͤr
stitucional von Porto enthaͤlt in und 3. August folgende beide Verord⸗ „gegengezeichnet von Jose Pavier Mou⸗
mehrere vom General Santa Martha empfohlene Offiziere zu hoͤheren Graden befoͤrdert
die Folgezeit das Privilegium bewilligt worden, ihre Weine 2 4 8 26 eine in Stadt hpörto zu bringen und sie daselbst zum Verbrauch der Ehie
zͤ:es besteht aus dem Linienschiff „Dom h
noͤrdlich vom
W
Aber noch weiß man