1832 / 236 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

religioͤse Aufregung zu ferneren Anstrengungen zu ermun⸗ tern. Die uͤbrigen Verhandlungen der Session sind durchgaͤn⸗ gig negativer Art gewesen. Lord Althorp haͤtte gern die Last der Abgaben erleichtert, aber ungluͤcklicherweise bluͤht der Handel nicht inmitten politischer Aufregung, und Reform⸗Minister koͤn⸗ nen daher keine gluͤckliche Finanziers seyn. Anstatt also die Ab⸗ gaben zu vermindern, ist es dem edlen Lord sehr schwer gewor⸗ den, die Ausgabe mit der Einnahme, wenigstens anscheinend, einigermaßen ins Gleichgewicht zu bringen. Auch ist der Kanz⸗ ler der Schatzkammer nicht der einzige Minister, dessen Wuͤmsche und Absichten fehlgeschlagen sind. Der Secretair fuͤr Irland, Herr Stanley, haͤtte gern der Zehnten⸗Bill andere Maßregeln folgen lassen, wodurch das protestantische Eigenthum aus dem Bereich der Irlaͤndischen Aufregung entfernt worden waͤre; aber Herr O'Connell und andere katholische Repraͤsentanten wollten sich eine so schoͤne Waffe nicht entwinden lassen, und da man diese Partei schonen mußte, weil man ihrer Stimme bei einer wichtigen diplomatischen und finanziellen Frage bedurfte, so

war Herr Stanley genoͤthigt, sein Vorhaben aufzugeben.“ Die Times laͤßt sich uͤber denselben Gegenstand ungefaͤhr in folgender Weise vernehmen: „Gestern prorogirte der Koͤnig in Person ein Parlament, das hoͤchst wahrscheinlich nie wieder un⸗ ter den Gesetzen zusammen kommen wird, nach denen bisher das Untexyvhaus erwaͤhlt wurde. Es bedarf nur eines Blickes auf die Haupt⸗Arbeit desselben, um die Ueberzeugung zu erkangen, daß die jetzt beendete wichtige Session eine der berühmtesten in den Annalen Englands werden wird, und daß daher der Koͤnig nur in Uebereinstimmung mit den dankbaren Gefuͤhlen seines Volkes und der Nachwelt handelte, als er die Reform⸗Bill zum ersten und Haupt⸗Gegenstand seiner Rede machte. Die noth⸗ wendige Kuͤrze einer Thron⸗Rede gestattete es natuͤrlich dem Koͤ⸗ nige nicht, der Schwierigkeiten zu gedenken, mit denen diese Maßregel zu kaͤmpfen gehabt hatte, und die Vor⸗ theile aufzuzaͤhlen, welche aus derselben entspringen werden; aber wir nehmen keinen Anstand, zu behaupten, daß die Session von 1832 durch die Reform⸗Bill sich einen ausgezeichneten Platz in der Geschichte Englands gesichert hat. Sie hat ohne gesell⸗ schaftliche Verwirrung und ohne buͤrgerliches Blutvergießen eine maͤchtige politische. Revolution zu Stande gebracht. Sie hat dem ECigenthum und der Intelligenz des Landes die Aufsicht uͤber die National⸗Huͤlfsquellen und das Privilegium, die Gesetze den In⸗ teressen anzupassen, anvertraut, welche bisher den Vorurtheilen, dem Eigennutz und der Verderbtheit einer mit Burgflecken han— delnden Partei zugestanden. Sie hat Maͤnner wieden in ihre Rechte eingesetzt, uͤnd dieselben an die Constitution gefesselt, in⸗ dem sie ihnen Antheil an deren Voxtheile gab, und sie hat al⸗ len egesellschaftlichen Verbesserungen, deren ein thaͤtiges und

.8 unternehmendes Volk faͤhig ist, den Weg geoͤffnet. Aber nicht

allein das, was uns die Reform⸗Bill gegeben, sondern auch den Schutz, den sie uns gewaͤhrt ⸗hat, muͤssen wir dankbar anerkennen. Beim Ruͤckblick auf die Geschichte der letzten 12 Monate muß Jeder sich des drohenden Sturmes erinnern, der über unseren Haͤuptern schwebte und furchtbar loszubrechen drohte. Das Volk und seine Unterdruͤcker, die Gewalten des Lichts und der Finsterniß standen geruͤstet einander gegevuͤber, und schienen jeden Augenblick einen Kampf beginnen zu wollen, der unser ge⸗ sellschaftliches Gebaͤude bis in seine Grundfesten erschuͤttert haben wuͤrde. Die Festigkeit des Unterhauses, das getreue Beharren des Ministeriums auf seinen einmal eingegangenen Verbindlich⸗ keiten, der richtige Verstand des Koͤnigs schuͤtzte die Nation und die Reform vor einem blutigen Siege. Jetzt befinden wir uns im Besitz der Fruͤchte, einer großen Revollition, ohne dieselben durch Verlust des Lebens und des Eigenthums erkauft zu haben.“ 8 Der Courier sagt: „Der einzige Punkt, von dem eine Unverzuͤgliche Stoͤrung des Europaͤischen Friedens noch zur be⸗ fürchten steht, ist die fortwaͤhrend feindliche Stellung Belgiens gegen Holland. Es war ein Gegenstand des Bedauerns, wir koͤnnen nicht sagen der Taͤuschung denn die Thron⸗Rede ist bekanntlich immer so eingerichtet, daß sie wenig sagt und nichts meint es war aber ein Gegenstand großen Bedauerns, daß, bei der besonderen Lage des Falles, in der Rede Sr. Majestaͤt keine Hoffnung gegeben wurde, den Streit zwischen jenen beiden Laͤndern bald beigelegt zu sehen. Wir vertrauen nichts desto⸗ weniger der vor einigen Tagen ausgesprochenen Ansicht, daß ein

n Vergleich uͤber die streitigen Gegenstaͤnde seinem Abschlusse

nahe ist.“ b Eine merkwuͤrdige Zusammenkunft ereignete sich am Freitage voriger Woche (den 10ten) zu Cork, zwischen dem Marquis von Anglesey und einer Deputation zweier Kirchspiele jener Stadt. Diese Deputation, einen )r. Baldwin an der Spitze, uͤberreichte

in feierlicher Audienz, bei der auch Sir P. Malcolm und eine große Anzahl Offiziere zugegen waren, dem Lord⸗Lieutenant von IZrland eine Denkschrift, in welcher sie um Untersuchung gegen die Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden bat, welche die auf den 15ten Zuli einberufene Versammlung zu Blarney, in der eine Bera⸗ thung uͤber den Zustand der Manufakturen stattfinden sollte, gewaltsam zerstreut hatten. Nach Verlesung der Denkschrift nahm der Marquis dieselbe zur Hand und sagte: „Ich betrachte sie als eine Anklage gegen die Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden, und ich bin bereit, den Fehdehandschuh fuͤr Beide aufzunehmen.“ Bei dem ersten §. derselben, welcher das friedliche Betragen der Ein⸗ wohner von Cork, hervorhob, bemerkte er, daß er dasselbe bis zu dem Zeitraum von etwa vor zwei Jahren anerkenne. Auf den zweiten §., welcher eine Beschwerde gegen die Regierung über verweigerten Geldbeistand im Augenblicke großer⸗Landesnoth enthielt, entgegnete er: die Regierung koͤnne, wie maͤnniglich bekannt sey, keinen andern Geldbeistand als vorschußweise leisten; habe aber noch niemals Vorschuͤsse verweigert, wo gehoͤrige An⸗ erbietungen wegen der Ruͤckzaͤhlung gemacht worden seyen. Der §. 3 lautete: „In einer solchen Noth erschien uns als das einzige Huͤlfsmittel die Wiederbelebung Irlaͤndischer In⸗ dustrie.“ Dieser Satz schien dem Marquis sehr empfind⸗ lich zu seyn. Er sagte: „Hierin liegt geradezu eine An⸗ klage gegen mich, als oͤb ich meine Versprechungen zu Gun⸗ sten der Irloͤndischen Manufakturen vergessen haͤtte; das laͤugne ich aber. Es liegt mir die Wohlfahrt Irlands und sei⸗ ner Mannfakturen jetzt eben so sehr am Herzen, wie je⸗ mals. Aber ich glaube nicht, daß dieses Wohl durch solche Zusammentkuͤnfte, wie man bei Blarney beabsichtigte, gefoͤrdert werde. Und warum hat man einen Sonntag gewaͤhlt und zum Ort Blarney bestimmt, um 50,000 Menschen zu versammeln, die uͤber die Fabriken in Cork berathen sollten? Dr. Bald⸗ win bemerkte, beide Orte laͤgen in derselben Grafschaft; an einem Sonntage koͤnnten die Leute am besten von ihrer Feldarbeit ge⸗ hen. Die Versammlung habe keinesweges eine Einschuͤchterung der Regierung bezweckt, sondern man habe durch die große An⸗ zahl der Stimmen nur der ausgesprochenen Meinung groͤßeres Gevwicht geben wollen. Außerdem habe man fuͤr rathsam ge⸗ halten, das Volk zu einem Versprechen zu bewegen, die Irlaͤndi⸗

entgegnete der Gouverneur: „Es scheint mir das von allem An⸗ deren eher als von Liberalitaͤt der Grundsaͤtze zu zeugen, und nebenher habe ich⸗Anlaß zu glauben, daß man das Volk noch durch ganz andere Gruͤnde habe zwingen wollen, sich lediglich auf Irlaͤndische Fabrikwaaren zu beschraͤnken. Uebrigens bin ich der Ansicht, daß alle solche Versammlungen, mit oder ohne Fahnen und Musik, ungesetzlich sind, sobald sie das Land in Schrecken setzen. Ich aber bin dazu da, die Gesetze aufrecht zu halten, und ich gebe Ihnen mein Wort, ich werde es thun, wo noͤthig durch militairische Gewalt. Es ist die rastlose Aufregung, die unaufhoͤrliche Unruhe, welche im Lande herrscht, die verhindert,⸗ daß, auch seit der Emancipations⸗Bill, Englische Kapitalien ihren Weg nach Irland nehmen, wodurch den Irlaͤndischen Fabriken mehr aufgeholfen werden wuͤrde, als durch alle Versammlungen.“. Der Marquis v. Anglesey las hierauf noch einmal die Denk⸗ schrift durch und sagte dann: „Das jetzige Ministerium ist das libe⸗ ralste, das wir seit vielen Jahren gekannthaben. Seinen Verfuͤgungen in Bezug auf Irland liegen die redlichsten wohlwollendsten Absichten zum Grunde; aber die Collisionen aufgebrachter Parteien ver⸗ hindern die Anwendung der beabsichtigten Maßregeln, und die ganze Kraft der Factionen scheint sich nur dahin zu vereinigen, jedes heilsame Gesetz zu vereiteln. Was mich betrifft, so erdulde ich Martyrerthum zwischen beiden Parteien. Im Jahre 1828 war ich der populairste Mann in Irland, und wohl kann ich mich ruͤhmen, die unmittelbare Ursache zur Emancipation der Katholiken gewesen zu seyn. Fuͤr das, was ich waͤhrend meiner damaligen Amtsverwaltung gethan, verlor ich das Zutrauen der Minister in⸗England, ich wurde meines Amtes entsetzt, und, was mir mehr galt als alles Andere, ich verlor die Freundschaft des Koͤhigs. Fuͤr alle diese Opfer habe ich nur Undank gefun⸗ den; denn wie ich sonst der populairste Mann in Irland gewesen bin, so bin ich jetzt, durch alle ersinnlichen Umtriebe, zum unpopulairsten gemacht worden, und man hat es mich auf meiner Reise hieher wohl empfinden lassen. Doch, ich lege dem Volke keine Undankbarkeit zur Last; denn ich bin uͤberzeugt, wenn man es nicht so bear⸗ beitet haͤtte, so wuͤrden 99 aus 100 mich wie sonst begruͤßt ha— ben.“ Die Devputation erklaͤrte hierauf im eigenen Namen, wie im Namen der Einwohner von Cork, daß es gewiß nicht die Absicht gewesen sey, Sr. Excellenz persoͤnlich Unehrerbietig⸗ keit zu beweisen. Man erkenne seine Dienste gewiß dankbar an; aber die neuesten Ereignisse spraͤchen gegen die alten Erin⸗ nerungen. Man sey der Meinung, das Verfahren der Regie⸗ rung, uͤber welches man sich beschwere, werde durch die falschen Vorstellungen Derjenigen veranlaßt, welche stets feindlich gegen das Volk gesinnt gewesen; und nur dem Systeme, welches in Folge solcher Vorstellungen angenommen worden sey, habe Se. Excellenz es beizumessen, wenn die gewoͤhnlichen Freudenbezeu⸗ gungen unterblieben seyen.

Niederlande.

Aus dem Hagg, 18. August. Des Koͤnigs Majestaͤt werden morgen nach dem Loo abreisen.

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hielt von halb 11 bis nach 2 Uhr eine Sitzung, nach deren Been⸗ digung ein Evurier mit Depeschen an den Baron svan Zuylen nach London abgesandt worden ist.

Der Daͤnische Gesandte am hiesigen Hofe, Baron v. Selby, ist mit dem Dampfboote von Amsterdam nach Hamburg abgegangen.

In Amsterdam erkrankten S an der Cholera 14 Per⸗ sonen;, im Ganzen sind dort bisher 50 Personen erkrankt, 27 gestorben und 4 genesen. Auch in Breda ist nunmehr die Cholera ausgebrochen.

Bruͤssel, 19. August. Den gestrigen Tag haben JI. MM. im Schlosse von Laeken zugebracht. Ber Bakon Surlet de Chokier, Sir E. Curst, der General Desprez und alle Mi⸗ nister hatten die Ehre, zur Koͤnigl. Tafel gezogen zu werden. Der Einzug IJ. MM. wird um Mittag stattfinden. Gestern Abend verkuͤndigte eine Salve von 101 Kanonenschuͤssen die Feier des heutigen Tages.

Der Abbé Bougqeau de Villeraye ist zum Almosenier der Koͤnigin ernannt worden.

Seit einigen Tagen nimmt die Cholera in Bruͤssel wieder ziemlich bedeutend zu. Vom 16ten auf den 17ten d. M. er⸗ krankten 28 Personen und starben 18. Vom 17ten auf den 18ten erkrankten 42 und starben 19.

2 SeV((g b.

Kassel, 20. Aug. Der Geburtstag Sr. Hoheit des Kur⸗ prinzen und Mitregenten wurde von der hiesigen Garnison aufs festlichste begangen. Zur Vorfeier dieses, fuͤr jeden seinem Fuͤr⸗ sten treu ergebenen Hessen, erfreulichen Tages hatte die Artllle⸗ rie ein Feuerwerk veranstaltet. Mit Anbruch des folgenden Ta⸗ ges ertoͤnte eine Reveille von saͤmmtlichen Tambours, Hornisten, Trompetern und Musik⸗Choͤren, welche corpsweise in verschiedenen Richtungen die Residenz durchzogen, dann vor dem Palais Sr. Hoheit aufmarschirten, woselbst die Hautboisten das Lied: „Heil unserem Fuͤrsten Heil ꝛc.“, anstimmten. Um 2 Uhr Mittags versammelten sich die Generalitaͤt, mit Einschluß Sr. Exc. des Kriegs⸗Ministers, saͤmmtliche Stabs⸗ und Ober⸗Offiziere so wie die Militair⸗Beamten zu einem Diner im Oesterreichschen Saale, welcher von dem Militair auf eine geschmackvolle Weise dekorirt war. Waͤhrend des Mahles wurde durch Se. Exc. den Gene⸗ ral⸗Lieutenant v. Haynau ein Toast auf das Wohl Sr. Hoheit 'des Kurprinzen und Mitregenten ausgebracht, von allen Anwe⸗ senden mit herzlichem Jubel wiederholt und von 101 Kanonen⸗ schuͤssen begleitet. Adends 6 Uhr speisten die Unteroffiziere und Soldaten aller Corps in ihren Kasernen, und gaben durch Lebe⸗ höoch ihre treue Anhaͤnglichkeit an die hoͤchste Person Sr. Ho⸗ heit zu erkennen. Den Beschluß dieses militagirischen Festes machte eine Illumination der Kriegsschule und saͤmmtlicher Ka⸗ sernen, welche der Feier angemessen ausgeschmuͤckt waren. Die Musik⸗Choͤre, unter sich abwechselnd, ergoͤtzten dabei durch ihr erhebendes und erheiterndes Spiel die zahllose Menge, welche in endlosen Zuͤgen den Kasernen⸗Platz und die anliegenden Straßen erfuͤllte.

Nachrichten aus dem Bade Nenndorf zufolge, ist Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurprinz und Mitregent am 8ten d. dort eingetrof⸗ fen. Saͤmmtliche Gutsbesitzer der Grafschaft Schaumburg waren Sr. Koͤnigl. Hoheit entgegengeritten, und im Schlosse zu Nenn⸗ dorf wurde der Prinz von den Behoͤrden empfangen. Abends war der ganze Badeort erleuchtet.

Das Kurfuͤrstliche Ministerium des Innern hat unterm 16ten d. M. folgendes Ausschreiben uͤber die Wahlen der Ab⸗

bisher das Volkswohl sicherte und den Zustand Deutschlands!

Heute Vormittags versammelte sich der Kabinetsrath und

jetzt die zu den neuen Wahlhandlungen erforderlichen E nleitunchen Eilande einer zufriedenen Gemeinde mit Freude, und kein gen noch nicht uͤberall getroffen worden sind, die Besorgniß, da heilnehimer des Festes hat es ohne die Betrachtung verlassen, jene besondere Aufforderung fuͤr noͤthig erachtet, in deren Chemkfurts Gluͤck und Wohlfahrt sey unter goͤttlichem Segen zu wartung die Wahlen ausgesetzt werden, und die bevorstehemlhalten und nicht dem stuͤrmischen Meere der Reusvungen am⸗ Einberufung der Staͤnde⸗Versammlung auf nicht vollendete od⸗ vertrauen, das so manches sichere Wohlergehen an den Klippen zu uͤbereilende Wahlen treffen moͤge. Es werden daher alle waßseduldiger Wuͤnsche zerschellte. Jeder Buͤrger hat an diesem berechtigten Koͤrperschaften und Wahl⸗Kommissionen qufgefordetge Rechnung gehalten mit unserem Zustande des Wohlbefin⸗ unverzuͤglich die neuen Wahlen vorzunehmen und mit angemins und der uͤbrigen Welt, wo dieses nicht in dem Grade sener thunlichster Beschleunigung zum Ende zu fuͤhren. Kasi erall zu finden ist; auch er hat gewiß keinen anderen Wunsch, am 16. August 1832. Kurfuͤrstliches Ministerium des Innens den der Erhaltung dieses Zustandes gehabt, und jeder hat 8 Hassenpflug.“ h gesagt, daß, wie heute, so in allen Stuͤrmen der Zeit, die Muͤnchen, 18. Aug. Gestern Vormittags starb hier zintracht uns stark gemacht, ihnen zu widerstehen; und wie sie Koͤnigl. Leibarzt, Ober⸗Medizinal⸗Rath Dr. Jakob v. Distelbrunne gusend Jahre bestanden, moͤge sie fort und fort bestehen und In den Nuͤrnberger Zeitungen ladet ein Comité, unlns frei und gluͤcklich erhalten, so lange der N sich in Nuͤrnberg, Fuͤrth und Zirndorf gebildet hat, zur zwelnannt wird! hundertjaͤhrigen Saͤkularseier ein, die am 24sten d. M. auf emburs, 18. Aug. alten Veste bei Zirndorf zum Andenken des daselbst am ℳ. „D August 1632 zwischen Gustav Adolph und Wallenstein sta habten Kampfes begangen werden soll. Man geht damit! an der Stelle jener alten Veste einen hohen Thurm zu erban

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Luxen ig. Im hiesigen Journal liest in: ie Agenten der insurrectionellen Regierung haben in hvenmacher den Herrn Desprez, einen vormaligen Accise⸗ bamten, der durch jene Stadt nach den Baͤdern reiste, verhaf⸗ 2. Eben so haben sie in Scheugen den Herrn Sauer, provi—

Nachdem der Herr Geh. Rath Professor von Schelagsischen Steuer⸗Einnehmer in Luxemburg, arretirt. Letzterer seine Vorlesungen fuͤr dieses Semester nunmehr gescheoscher im Begriff, seiner Familie, die er lange nicht gesehen hatte wurde ihm gesteyn Abends zwischen 9 u 9 10 Uhr von lwen Besuch abzustatten.“ 8 zahlreichen Zuhoͤrern eine sehr glaͤnzende Abendmusik vor Schweiz.

Hause gebracht. 8 3 „Stuttgart, 19. Aug. Die Skuttgarter Zeitu Neuchatel, 15. Aug. Dor Constitutionnel Neucha⸗ enthäͤlt in ihrem heutigen Blatte einen Artikel uͤber „die aplois enthaͤlt noch mehrere Berichte üͤber die Feier des Aller⸗ sten Deutschen Bundesbeschluͤsse“, worin es unter Andecsten Geburtsfestes an verschiedenen Orten des Fuͤrstenthums; heißt: „Der Verfasser war immer der Meinung, wenn uns m. Anderem wird aus Locle gemeldet, daß die Kirche, welche etwas zu retten vermoͤge, so sey es auf Gesetzlichkeit ech 2070 Menschen saßt, an diesem Tage so gefuͤllt war, daß gruͤndetes kraftiges gemeinsames Auftreten pec eine Menge Menschen vor den Thuͤren stehen mußten; zu Deutschen Regierungen. Der Bund ist so aufgemnahen Festinahl, an dem 260 Personen Theil nahmen, wollten ngs⸗Anstalt das Ihrige Kraͤnzen und Blumen;

und hat sich dadurch den Beifall der Freunde der Ordnung epuc ie jungen Maͤdchen aus der Erziehu des Rechts, vaterlaͤndischer Tugenden und der Wahrheit engengen und schmuckten den. Raum mit ben denen die Anarchie, uns in Zeiten roher Barbarei zursesch dem Toast auf das Wohl Sr. Majestaͤt ward eine Kollekte stuͤrzend, den Untergang drohte. Daß das Auftreten des Tapflr die Abgebrannten zu Geneveysegesammelt; Abends war Ball des nothwendig war, daß es provozirt wurde, daß es im he Illumination, deren Anordnung namentlich der Capitain gleiche mit jenen Provocationen hoͤchst gemaͤßigt, und vor An hros⸗Claude sich sehr angelegen seyn ließ. Auch zu Brevine daß es den bestehenden Gesetzen gemaͤß ist, kam apurde dieser schoͤne Tag eben so seierlich und herzlich begangen, dem unbefangenen und aufmerksamen Beobachter der Purd auch hier gedachte man der armen Abgebrannten. Die Ereignisse nicht in Abrede gestellt werden. Das. Taewohner von Sagne erinnerten sich bei der Feier des Tages men einer leidenschgftlichen, blinden Opposition war so, hlt freudigem Bewußtseyn daran, wie sie waͤhrend der Unruhen es unmoͤglich Vertrauen erwecken konnte, daß es vielnahtem Souverain ohne. Wanken ergeben geblieben und sich so— die Ueberzeugung hervorbringen mußte: Concessionen erhsch beeilt hatten, eine Handvoll Tapferer zur Vertheidigung gen nur neue noch uͤbertriebenere Forderungen, bis Alles, ahs Vaterlandes nach Valangin zu senden. Mit solchen Gesin⸗ ingen ward auch der heutige Festtag von ihnen gefeiert und en Koͤnig so wie dem ganzen K 1 hes Lebehoch gebracht. Luzern, 14. Aug. r Eidgenoͤssischen T immissaix Moͤrikofer aus Liestal, daß die taͤglichen Zwistigkeiten ndd Unruhen einen Buͤrgerkrieg befuͤrchten lassen, und somit ihe, Zeit sey evon der Tagsatzung aus die Angelegenheiten des dandes Basel zu entscheiden. Erst vergangenen Sonntag seyen ihrere Buͤrger gebunden nach Reigoldswl gebracht und allda im Statthalter als ganz unschuldig entlassen worden ꝛc. Auch rlange die Regierung von Liestal von den Einwohnern neuer⸗ sden Verfassungseid auf Sonntag den 12. 21° Staͤnde hhlossen, daß der Commissair bei der Regierung von Liestal Hgegen diese Eidesforderung verwenden und dieselbe verhin⸗ e solle, und 16 Staͤnde ermaͤchtigen den Commissair neuer⸗ die Conklusa vom 18. Mai in ihrem vollen Ihalte zu

unter

dem anderer Laͤnder immer noch gluͤcklich machte, vor dem Pte oͤniglichen Hause ein enthusiasti⸗ tome der Volks⸗Souperainetat in den Staub getreten ist] der rohe Wille der Massen herrscht, und Kunst, Wissensche Handel und Gewerbe, Gluͤck und Wohlstand, Religion, R und Wahrheit untekdruͤckt sind. Die monarchischen constitumn nellen Verfassungen erschienen der Faction als eine „elende Hal heit“ und hoͤchstens nur insofern beachtenswerth, um sie als eine he ke zum besseren Verfolgen der eigentlichen Plane, des Sturfes! Monarchie und Begruͤndung der sogenannten Volks⸗Seuve netaͤt zu benutzen. Dem immer gefaͤhrlicher werdenden Trat dieser hochverraͤtherischen Partei mußten kraͤftige Schranken setzt werden, daruͤber kann unter allen redlichen Vaterlandsfre den nur eine Stimme seyn.“ Aber diese Schranken durften, Streben der wahren Vaterlandsfreunde, der aufrichtigene treuen Anhaͤnger constitutionneller Monarchien, welche n Despotie von unten noch von oben wollen, die fuͤre setz⸗oder ordnungsmaͤßiges Ausbilden der bestehenden Institution nhaben. Basel stimmt nicht mit. dem Wege zweckmaͤßiger Reformen wirken, nicht verlezen 2⅔ Aus. Altdorf vom 13. Aug. wird gemeldet: gar daniederdruͤcken, sie durften keine Gewaltstreiche seyn, irdete der Donney zweier Kanonen den drei mußten innerhalb des Kreises der bestehenden Gesetze bleiben. le Wallfahrt, welche Se. Excellenz’ der Herr die Bundesbeschluͤsse haben die bestehendon Verfassungen nichte fagsatzung mit mehreren Gesandten und ande letzt; sie sind streng innerhalb des Kreises der Bundesgesetze geble en bescheidenen Ruͤtli unternommen, den Viele achtungsworthe Blaͤtter haben dies bereits gruͤndlich erwisierFreiheit ein Lebehoch zu bringen. 8 Es wuͤrde uͤberfluͤssig seyn, hier wiederholen zu wollen, «was Letzten Sonntag hat. ungkachtet der Verwahrung der eidge⸗ Blaͤtter, namentlich auch die Allgemeine Zeituns in ihren mossischen Kommissarien die Beschwoͤrung der Liestaler Verfas⸗ sten Nummern so gruͤndlich und richtig eroͤrtert und bewistung stattgefunden. Ob die Verwahrung an die Gemeindevor⸗ haben, und Einsender kann deshalb sogleich zu den Wirtaffinde oder nur an den sogenannten Regierungsrath ergangen dieser Beschluͤsse uͤbergehen. Daß die Partei, welcher der uund von diesem unterschlagen worden ist, daruͤber fehlen uns desstreich galt, wuͤthete, daß sie, ihren Ingrimm in sich verstis setzt noch hinlaͤngliche Nachrichten. Die Versammlungen gend, auf Rachemittel jeder Art und weitere Verfolgung i urden durch besondere Abgeordnete geleitet, und von diesen Plane auf jede moͤgliche Weise sinnt, kann Niemanden Ihochbegeisterte vaterlaͤndische Reden“ gehalten, welche, unter fremden. Sie, welche die Jesuiten so oft bekriegte und; nderm auch den Geist der letzten Landrathsbeschluͤsse athmeten, Grundsaͤtze als verabscheuungswerth darstellte, schaͤmt sich imlich dahin gehend, daß man sich nicht mehr um die Tag⸗ den schauderhaften Grundsatz aufzustellen: „gegen den Vn tzung bekuͤmmern und von ihr gar nichts mehr annehmen solle. gegen die Fuͤrsten ist jetzt Alles erlaubt, jedes Muter den von den Kreisversammlungen Zuruͤckkehrenden sah man tel recht.“ Mit Erstaunen und Entsetzen hoͤrte Ref. vg. mehreren Orten Bewaffnete. 8 furchtbaren Grundsatz aussprechen, und man darf uͤberzeugt! daß ihn die Partei, enge verbuͤndet und mit gewohnter N. heit ihre Plane verfolgend, stets nach den Umstaͤnden anzia den suchen wird, daß fortgesetzte große Wachsamkeit und zm vor Allem aber gerechte und vernuͤnftige Regierungsweise ie wendig ist, um sie unschaͤdlich zuͤ machen. Di maͤßigtern Freiheitsfreunde sollten eine Garantie der bestähmg Verfassungen, einen starken Schutz gegen die Machinalnm der oben geschilderten, fuͤr deren Umsturz wirkenden Facten diesen Beschluͤssen erblicken. Wirklich scheint man se n auch immer mehr aus diesem Gesichtspunkte aufzufassen, von den unseligen Welschen Schwindeleien, die benel viel Unheil im ehrlichen Deutschen Lande anrichteten, almn zuruͤckgekommen.“ Frankfurt, 20. August. Vorgestern feierte die di⸗ Buͤrger⸗Repraͤsentation ihr hundertjaͤhkiges Jubilaum. Dir nat und die Mitglieder der gesetzgebenden Versammtung, we unmittelbar aus der Buͤrgerschaft in dieselbe gewaͤhlt werß

Röl

In der drei und zwaͤnzigsten Sitzung agsatzung vom 9. August berichtete der

Gestern ver— Ur⸗Kantonen Praͤsident der inderen Herren nach Stiftern der Schwei⸗

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Neapel, 7. Aug. Das hiesige Giornale enthaͤlt einige iben uͤber die serneren Erscheinungen, welche der Vesuv aietet. Am 3ten Nachmittags begann der Vulkan, nachdem imige Stunden geruht, wieder Rauch, Feuer uͤnd Steine güwerfen, die einer eine halbe Miglie hohen Saͤule glichen; der darauf folgenden Nacht wurden die Haͤuser der umlie⸗ inden Ortschaften durch die von dem Innern des Berges aus⸗ enden Stoͤße heftig erschuͤttert. Im Innern des Kraters ten sich drei große Massen brennender vulkanischer Materien adet, die drei Flammen⸗Seen glichen, deren jeder ungefaͤhr zus im Umfange hatte. Diese Feuermassen ergossen

durch eine Spalte des kleinen Kraters, einem Wasser⸗ ie ahnlich, in der Richtung nach Boscotrecase und, dem zmiten herab und theilten sich, an den Saum des Berges ge⸗ Baͤche, die sich zwischen den vorstehenden

stind

n, in viele kleine Ken der alten Lava verloren; ein zweiter Lavastrom, der sich waren zu einem großen Festmahle im Kaisersaal des 10 We alten Krater durch eine sechs Fuß breite Oeffnung er⸗ eingeladen. Das Rathszimmer, welches an diesen Saahl ind ebenfalls seine Richtung nach dem Eremiten zu nahm, und der große Raum vor demselben, waren aufs elegantest 8 noch nicht die Haͤlfte des Abhanges des Vulkans zuruͤckge⸗ geschmackvollste mit Blumen und Draperien verziert, und . Der ganze Krater gewaͤhrte waͤhrend dessen im Wider⸗ so der ohnehin großartige Kaisersaal selbst. Das Ganze gemne 9 dieser großen Feuermassen das Schauspiel einer ungeheu⸗ einen um so imposanteren Anblick, als mittelst der neuen ven Illumination. lichen Wasserleitung eine große Fontaine auf dem Roͤmerben 1 gebracht war, welche einen breiten Wasserstrahl hoch in r* warf. Es herrschte bei diesem Feste die schoͤnste Eintrach Froͤhlichkeit, und alle Anwesenden waren durchdrungen von Gedanken, im alten Festsaale der Deutschen Kaiser, deren d die Waͤnde bedeckten, unter denen die Stadt emporgebluͤht un. send Jahre ihren Schutz und Gunst genossen, sey es erheben⸗

9 Pvortugal. Parise r Blaͤtter enthalten nach Briefen aus Lissabon n g. Aug. folgendes Dekret Dom Miguels: „In Betracht, s die fuͤr die Stadt Porto und deren Militair Distrikt be⸗ umte gemischte Kommission wegen der Dringlichkeit der gegen⸗ tigen Umstaͤnde permanente Sitzung halten muß; in Betracht,

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geordneten zu der naͤchsten Staͤnde⸗Versammlung erlassen: „Wie⸗ wohl durch den §. 2 der Verordnung vom 26sten v. M. die Aufloͤsung der damaligen Staͤnde⸗Versammlung und die Wahl neuer Staͤnde alsbald verordnet worden, und demnach in diesem Falle die durch den §. 3 des Gesetzes vom 16. Febr. 1831 vor⸗ geschriebene Aufforderung des Ministeriums des Innern nicht

schen Manufakturen vor den Englischen zu beguͤnstigen. Hierauf

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erforderlich erscheint; so erweckt gleichwohl der Umstand, daß bis

1“ -

5 Büeinen Befehlen zufolge, der Gouverneur des Gerichtshofes szu feiern, der gegenwaͤrtig sey, diese Eintracht sichtbar if: de büldent dieser Kommission, so wie der seine Stelle vertre⸗ kunden, die in alten, neuen und neuesten Zeiten sich auf ., Kanzler und die Richter nach Lamego abgegangen sind, so

. -2„ 2 5,I So 2 Wi 5 pẽ N 99 s7 ; nigfache Weise bewaͤhrt, der Stadt Freiheit und Segen ge ₰. Wir, daß der Rath am obersten Gerichtshofe, Joao neio Torres, Mitglied der Municipalitaͤt von Lissabon und

-* . 8 16 44q . 9 0 Fest der Buͤrgerschaft in engverbundener Eintracht mit demn g

ame Frankfurts

maͤchtige ihn zur Designirung der Mitglieder der neuen Kom— mission, welche an die Stelle der alten, die eine andere Bestim⸗ mung erhalten hat, treten soll. Da ferner diese Kommission ihre Jurisdiction in Bezug auf Porto nicht so schnell wird antreten koͤnnen, wie es noͤthig waͤre, so ist Unser Wille, daß die Mili⸗ tair-Distrikte der Stadt Porto, und des rechten Ufers des Duero unter der in der Provinz Minho errichteten gemischten Kommission stehen sollen, so lange die rebellischen Truppen Porto besetzt halten.“ Durch ein zweites Dekret ist die den Portugiesischen Unteroffizieren und Soldaten der Armee Dom Pedro's bei ihrer Ruͤckkehr unter die Fahnen Dom Miguel's versprochene Amnestie, deren Termin abgelaufen war, bis zum 15ten August verlaͤngert worden.“ ““

G I1 Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Schreiben aus Konstantinopel vom 25. Juli: „So sehr ich auch in dem ge⸗ genwaͤrtigen Kriege zwischen dem Großherrn und dem Pascha von Aegypten fuͤr meine Person gegen den Letzteren eingenom⸗ men bin, so werde ich doch mich stets verpflichtet fuͤhlen, Ih⸗ nen nicht nur alle Thatsachen, sondern auch alle meine Vermu⸗ thungen, so sehr sie auch zum Nachtheile des Sultans seyn moͤ— gen, treu mitzutheilen. Warum ich eigentlich dem Sultan Mah⸗ mud eher als Mehemed Ali Pascha geneigt bin, bedarf wohl keiner weitlaͤuftigen Eroͤrterung. Mehemed Ali ist nichts Anderes als ein ganz gemeiner Verraͤther. Die Aegyptische Nation ist ih⸗ rem geistigen und weltlichen Oberhaupte, das religioͤse und po⸗ litische Verbesserungen einzufuͤhren sich bemuͤht, von Herzen zugethans sie haßt und verkabscheut ihren thrannischen Pascha, der sie schlechter als schwarze Sklaven behandelt, der ihr Alles, was die reiche Erde hervorbringt, mit Gewalt entreißt, und um L“ Plane durchzufuͤhren, das ganze Land durch physischen Maͤngel, durch despotische Behandlung und immer⸗ waͤhrenden Krieg entvoͤlkert. Daß also ein solcher Pascha, der trotz seines Unglaubens noch geschickt genug ist, manche Fana⸗ tiker irre zu leiten, und sich fuͤr den Wiederhersteller des vom Sultan vernachlaͤssigten Islamismus auszugeben, bei Recht⸗ und Wahrheitliebenden tiefe Verachtung hervorrusen muß, ist ganz natuͤrlich. Volksgeruͤchten nach, waͤre die Tuͤr⸗ kische Flotte stark beschaͤdigt wieder in die Dardanellen zu⸗ ruͤckgeschifft, und die Land⸗-Armee bei Halep geschlagen, und diese Stadt darauf von den Aegyptiern, zu denen ganze Tuͤr⸗ kische Regimenter uͤbergegangen seyn sollen, besetzt worden. Solche und aͤhnliche Reden werden ziemlich oͤffentlich von den Tuͤrken gefuͤhrt; vor einigen Tagen wurde daher ein Kaffee— haus, wo gewoͤhnlich der Regierung feindlich gesinnte Maͤnner sich versammelten, abgerissen, und wie Einige behaupten wollen, der Eigenthuͤmer desselben erdrosselt. Ich unterhalte Sie von solchen Geruͤchten bloß, damit Sie daraus die Stimmung des hiesigen Volkes kennen lernen. Aus sicherer Quelle weiß ich aber, trotz dem Schweigen des letzten Moniteur Ottoman, daß wenn auch diese Straßenneuigkeiten von boshaften Menschen erfunden sind, sie doch auf einen faktischen Grund sich stuͤtzen. Man weiß naͤmlich gewiß, daß die Avantgarde des Hussein Pa⸗ schas, Feldmarschalls der Tuͤrkischen Armee, gleich bei ihrer An⸗ kunft in Homs von den Aegyptiern uͤberfallen, und mit Ver⸗ lust. zuruͤckgedraͤngt worden ist. Einige Tuͤrkische Regimenter waren naͤmlich kaum in Homs hungrig, durstig und muͤde ein— gezogen, als ein ihnen an Zahl weit uͤberlegenes Corps der Arcker erschien. Trotz ihrer Minderzahl und trotz ihrer nach Wasser und Ruhe lechzenden Koͤrper versuchten sie dennoch, den Platz zu vertheidigen; sie wurden aber von den in der Stadt liegenden erschrockenen irregulaiken Truppen zum Ruͤckzuge hin⸗ gerissen. Von den Aegyptiern verfolgt, sollen viele Tuͤrken, von aller koͤrperlichen Kraft verlassen, um Gnade gefleht ha— ben. Andern Berichten ufolge soll dieses Gefecht im Tuͤrkischen Lager selbst suͤdlich von Homs stattgefunden haben, Homs selbst aber noch in den Haͤnden der Pforte seun. Immerhin kann dieser Vorfall, wenn auch noch unbedeutend an sich, traurige Folgen nach sich ziehene Den Aegyptiern wird der Muth wach⸗ sen, waͤhrend die Tuͤrkischen Soldaten, die Ibrahim Pascha immer als einen wahren Kriegsgott ruͤhmen hoͤren, vielleicht niedergeschlagen werden, und an ihrem Siege verzweifeln koͤn⸗ nen. Auch laͤuft hier das Geruͤcht, das ich jedoch nicht verbuͤr⸗ gen moͤchte, daß in der Armee eine Verschwoͤrung gegen Hus⸗ sein Pascha ausgebrochen sey, und er sich nach Konié habe fluͤchten muͤssen. Mehemed Ali scheut kein Mittel, um seinen Feind zu schwaͤchen, „und durch Versprechungen Leute an sich zue locken. Viele Proclamationen sind in Kleinasien und Syrien, selbst in der Armee verbreitet worden, worin er jedem unter seine Faͤhnen sich reihenden Tuͤrkischen Sol⸗ daten doppelten Sold zusichert. Die ganze Bevoͤlkerung von Syrien hat sich fuͤr Mehemed Ali erklaͤrt; dies war zu erwarten, da der Fuͤrst vom Berge Libanon laͤngst schon mit ihm verbunden, und die fanatischen Bewohner von Damask stets dem Sultan abhold waren. Ein Brief aus Alexandrien meldet, daß nun 36 bis 40,000 Mann regulaire und 20,000

nition hinlaͤnglich versehen, in Syrien staͤnden, um der Tuͤrki⸗

Mann irregulaire Truppen, mit Lebensmitteln und Kriegs⸗Mu⸗ schen Armee den Einzug in dieses Land stre Die Anzahl der Tuͤrkischen Truppen habe ich Ihnen neulich mitge⸗ theilt. Ob aber diese offizielle Angabe richtig ist, und wie viele von diesen 70,000 Mann regulairer Truppen in Syrien ange⸗ kommen sind, wie weit dieselben, auch nur zum Theil, im mili⸗ tairischen Unterrichte vorgeruͤckt sind, weiß ich selbst nicht. Un⸗ begreiflich aber scheint, wenn man so viele disponible Truppen hat, warum man nicht, nachdem Acre gefallen war, eine starke Besatzung nach Damask schickte, da man doch zum Voraus diee feindliche Gesinnung dieser Stadt kannte, und Damask dem Ibrahim Pascha sowohl an Geld, als an Mannschaft eine unversiegbare Quelle seyn wird!, Wer wird wohl gutmuͤ⸗ thig genug seyn, um dem Moniteur Ottoman zu glauben, wel⸗ cher behauptet, daß man die heilige Stadt nicht zum Kriegs⸗ schauplatze habe machen wollen! Mit den Empoͤrern in Bos⸗ nien ist Mehemed Ali ebenfalls in Unterhandlung, wie fruͤher, waͤhrend er noch als treuer Unterthan gelten wollte, mit denen in Albanien. Schon glaubt er sich dem Sultan zur Seite stel⸗ len zu duͤrfen, und wagt es, seinem Marine⸗Minister Osman Bey den Titel Pascha zu verleihen. An der Wiederbefestigung

itig zu machen.

jedem.

wieder der

Acre's wird unaufhoͤrlich fortgearbeitet, und sollten auch die legyptier bis dahin zuruͤckgeschlagen werden, weiß ich nicht, wie ihnen diese Stadt, wenn sie vom Kerne der Aegyptischen Armee besetzt wird, wieder weggenommen werden koͤnnte, nachdem Ab⸗ dallah mit kaum 2000 Mann sich so lange darin zu halten im Stande war. Nun kommt wohl Alles auf den Ausgang einer Seeschlacht an. Gelingt es Mehemed Ali, die feindliche Flotte zu pernichten, oder auch nur den Transportschiffen die Landung zu

hat. Wer die mannigfachen Zerwuͤrfnisse, welche fn 2 wgeral⸗Wossno, Shl, 5 EIöI““ Welt so vielfaches Elend verbreiten, hat erleben, hoͤren oo⸗ Peholizet⸗Intendant der Armee, interimistisch den Posten raͤsidenten der genannten Kommission bekleide und er⸗

c.

fuͤhlen muͤssen, vernimmt gewiß die frohe Kunde von dem!

verwehren, so muß die Tuͤrkische Land⸗Armee schon aus Mangel an Lebensmitteln zu Grunde gehen; siegt hingegen die Flotte des Großherrn, die zwar schlechter bemannt, doch zahlreicher als die

die ganze Bevoͤlkerung wird jubelnd in den Soldaten des Groß⸗ herrn ihre Befreier erblicken, und mit ihnen gegen ihren Ty— rannen kaͤmpfen. Ich sage Ihnen nichts vom glaͤnzenden

Einzelne im Moniteur Ottoman thet noch nicht sehr arg, hat aber einige Fortschritte gemacht.

rere Soldaten im Wachhause

zu lesen ist. Die Pest wuͤ

Ansteckung; jenes

ausgeraͤumt hatte. nur einige Stunden von hier, wieder ausgebrochen. waͤre es, wenn, wie voriges 0

unsere große Stadt heimsuchten.“

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗York, 19. Juli.

Traurig

des Etats⸗Unis Folgendes: „Zwischen unseren .

muͤtzel stattgefunden. Nachrichten melden, daß der „schwarze Falke“ die⸗Absicht zu ben schien, es zu einer Hauptschlacht kommen zu lassen.

D

belaͤuft sich nur auf ungefaͤhr 70 Mann. Die Indianer befesti wissen wohl, daß sie keinen Pardon zu hoffen haben; sie entschlossen, sich lieber saͤmmtlich bis auf den letz toͤdten zu lassen, als daß sie sich ergeben sollten. Alles ruͤstet sich zu einem entscheidenden Kampf; die 3 Armee⸗Divistonen, welche gegen den „schwaͤrzen Falken“ marschiren sollen, werden von den Generalen Dodge und Brady und von dem Oberst Hamilton befehligt werden; eine bessere Wahl konnte man nicht treffen.“ In der Sitzung vom 13ten d. M. hat der Senat nnt ei⸗ ner Majoritaͤt- von 22 gegen 19 Stimmen sich in Bezug auf

desfallsige Bill nicht gegen das Veto des Praͤsidenten von neuem mit dieser Frage beschaͤftigen duͤrfe.

Repraͤsentantenhause vorgelegten Tarif⸗Bill gemacht hatte, sind von letzterem verworfen worden, und der erstere hatesie daher zuruͤckgenommen und sodann die Bill mit einer⸗Stimmenmehr⸗ heit von 38 gegen 10 genehmigt, so daß sie nun in ein Gesetz verwandelt und diese vieleroͤrterte Frage endlich erledigt ist.

Am 16ten d. M. haben sich beide Haͤuser des Kongresses vertagt. In der Grafschaft Hannovev wurde am 13. v“ M. eine Ver⸗ sammlung gehalten, in der man daruͤber berathschlagte, Herrn Clay an seinem Geburtsort ein Fest zu veranstalten und ihn dort⸗ hin einzuladen, ⸗wo er seit seiner Kindheit nicht wieder gewesen ist. Man glaubt, Herr Clay werde der Einladung folgen, weil er durch den Aufenthalt zu Washington an seiner Gesundheit gelitten hat und die Virginischen Baͤder besuchen will, von denen sein Geburtsort nicht sehr entfernt liegt. 3 1

Mehrere angesehene Buͤrger von Mittel⸗Amerika erklaͤren in dem Courrier des Etats⸗Unis das durch den „Geor- gian“ verbreitete Geruͤcht, daß zu Havana Kommissarien von Guatemala angelangt seyen, um die Republik Mittel⸗Amerika Spanischen Herrschaft zu unterwerfen, fuͤr eine leere

Erdichtung. 1 8

An der Cholera erkrankten, den Berichten der hiesigen Sa— nitaͤts⸗Kommission zufolge, vom 6ten bis 7ten 42, starben 10, am 8ten erkrankten 48, starben 14, am 9ten 105 und 28, am 10ten 109 und 44, am 11ten 129 und 50, am 12ten 119 und 51, am 13ten 101 und 49, am 14ten 115 und 66, am, 15ten 133 und 74, am 16ten 163 und 94, und am 17ten 145 und 61, so daß die Krankheit also immer noch zuzunehmen scheint.

I ftIbh

Berlin, 24. August. Aus Stettin meldet man den am 19ten d. M. nach kurzem Krankenlager im 71sten Lebensjahre erfolgten Tod des Herrn Landraths und Landschafts⸗Direktors von Krause auf Pritzlow. Seit dem Jahre 1795 hatte der Ver⸗ storbene mit seltener Treue und unermuͤdlichem Eifer den Land⸗ rathsgeschaͤften des Randowschen Kreises vorgestanden und vor zuͤglich in den Kriegen seit 1806 mit Umsicht und Thaͤtigkeit in dem Kreise und in der Provinz gewirkt. Das Vertrauen, dessen er Seitens der ihm vorgesetzten Behoͤrden genoß, und die allge⸗ meine Achtung und Liebe, deren er sich bei seinen zahlreichen Freunden und bei den Einsassen des Kreises erfreute, sichern ihm ein ehrenvolles Andenken.

Meteorologische Beobachtung. „1832 Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 23. August. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Quellwärme 8, 1 ° R.

Flußwärme 16,5°R.

Bodenwarme 13,3°R.

Ausdünstung 513.

Niederschlag 0.

Abends sternhell, Nachts Thau.

336,1“ Par. 12,9 °R. 10,1°R. 80 pCt. heiter.

N 1H

335,9“Par. 13,3° R. 90 pCt heiter. W. W.

Luftdruck.. Luftwaͤrme. Thaupunkt. Dunstsaͤttg. IZ Wind

Woͤlkenzug.

336,2“ Par Y

1752 N. 48 pCt. heiter. SW. eer Lim e 1*B6 r

Den 24. Ausust 1832.

Amil. Fonds und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

[2f. Brief.Cerld.]

St.-Schuld- Kch. 4] 94 93½ Pr. Engl. Apl. 18 5 [103 102¼ Pr. Engl. Anl. 22 5 102 ¼ Pr. Engl. Obl. 30 4 873 Kurm. Obl. m. 1 C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Fe Plandbr. 4

Grofsbz. Pos. do. 4

8 68

B

Ostpr. Pfandbef. Pomm. Pfandbef. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N Z.-Sch. d. K.- u. N

Brief. CGeld.

8 100¾

88 ½ 92* 92 ½ 92 95 1

1 94

4 4 4 4

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Holl. vollw. Duk. Nene dito.

Friedrichsd'or

Disconto

34 ½ 97 3

4 100

97¾

Aus w ärtige Börsen. 8 Amsterdam, 19. August. Nied. wirkl. Schuld 44. 59 neue do 83½. 38 Span. perp. 29 ¼*

Aegyptische ist, so kann Aegypten direkt angegriffen werden und

Feste beim Englischen Gesandten, da es im Ganzen dem letzt beschriebenen Russischen Feste aͤhnlich war, und uͤbrigens das

doch seit meinem letzten Briefe Vor einigen Tagen wurden meh⸗ zu Pera ploͤtzlich von ihr befallen; man nimmt aber hier jetzt selbst unter den Tuͤrken, die fruͤher Alles Gott anheim stellten, viele Vorsichtsmaßregeln gegen die Wachhaus wurde einen ganzen Tag lang stark beraͤuchert, nachdem man. Alles, was die Pest annehmen kann, Auch die Cholera ist am Marmorameere,

Jahr, diese beiden Seuchen vereint

Ueber die Feindseligkeiten der Vereinigten Staaten mit den Indianern meldet der Courrier ruppen und einzelnen Abtheilungen von Indianern haben mehrere Schar⸗ Die vom Kriegsschauplatz eingegangenen ha⸗ 0 bis jetzt ist der Verlust der Amerikaner sehr uͤbertrieben worden; er gen sich in ihrem Lager; sie sind zur Verzweiflung gebracht und

daher sind ten Mann

die Bank der Vereinigten Staaten dahin entschiedelk, daß die zum Ge⸗ setz werden koͤnne, und daß erst der naͤchstfolgende Kongreß sich

Die Amendements, welche der Senat zu der ihm von dem

2*