1832 / 238 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Die Hauptsache fuͤr alle Waͤhler ist da⸗ her in diesem Augenblick die Einregistrirung. Moͤgen sie nicht vergessen, daß dieser Akt unumgaͤnglich nothwendig ist, und daß ohne denselben jeder Anspruch auf Theilnahme an der Wahl verloren geht.“ 1

In Bristol hat der Poͤbel die Leichname der an der Cho⸗ lera Gestorbenen wieder ausgegraben, um sich zu uͤberzeugen, daß sie nicht absichtlich vergiftet worden, um nachher secirt zu werden. Da die Leichname in betheerte Tuͤcher eingehuͤllt und die Ohren und Nasenloͤcher mit Theer angefuͤllt waren, so hielten sie dies fuͤr einen Beweis, daß die Verstorbenen keines natuͤrlichen Todes gestorben waͤren, und verbreiteten allerlei Geruͤchte, als einer die⸗ ser Leute ploͤtzlich an der Cholera krank wurde und nach Verlauf

von 3 Stunden todt war.

8 In Folge der Wendung, welche die Hollaͤndisch⸗Belgische Angelegenheit wieder zu nehmen scheint, sind die Consols heute

gewichen; ein Fall der Bank⸗Actien um 10 bis 12 pCt. schien aber noch außerdem besonders nachtheilig auf den Fonds⸗Markt u wirken.

Die Aussichten auf eine hoͤchst gesegnete Ernte waren die rsache, daß Weizen auf dem Kornmarkte heute 2 bis 3 Sh. niedriger verkauft wurde.

Durchschnitts⸗Preise am 10. August. Woͤchentl. Sechswoͤchentl. Zoll.

Weizen 63 Sh. 2 P. 63 Sh. 5 P.

8 2

Roggen .. 36

Bohnen. 36

Erbsen 39

Recht nicht entziehen.

36 6 76 88

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Aus dem Haag, 21. Aug. Am 24. d. wird hier zur Feier des Geburtstages Sr. Maj. Gottesdienst und Austheilung von Speisen unter die Armen stattfinden; doch sollen, in Ruͤck⸗ sicht auf die Zeitumstaͤnde, keine oͤffentliche Festlichkeiten veran⸗ staltet werden.

Aus Breda wird vom gestrigen Tage gemeldet, daß in einigen Tagen auf der Gilzeschen Heide ein Manoͤöver und Schein⸗ gefecht stattfinden soll, an welchem außer der im Lager von Ryen legenden zweiten Division auch die erste und die Reserve⸗ Division Theil nehmen werden. J. H. die Herzogin Berü⸗ hard von Sachsen⸗ Weimar befindet sich noch immer in Breda und besucht fast taͤglich ihren erlauchten Gemahl, der sich in dem genannten Lager als Oberbefehlshaber

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befindet.

Morgen geht von hier ein Grenadier⸗Detafchement zur Ar⸗ mee ab, welchem bald eine Jaͤger⸗Abtheilung und einige wieder⸗ hergestellte Kranke folgen werden. Man scheint noch immer ge— ven jeden moͤglichen Ängriff dez Feindes geruͤstet bleiben zu wollen. 8

Bruͤssel, 20. Aug. J. J. M. M. in Bruͤssel statt. nach dem Hotel Belle⸗Vuge

Gestern. fand der feierliche Einzug Von dem Laekener Thore an bis waren alle Haͤuser mit Blumen, Kraͤnzen und dreifarbigen DBraperieen geschmuͤckt und an mehre⸗ ren Stellen prachtvolle Triumph⸗Pforten errichtet. Die Stra⸗ ßen, duͤrch welche der Zug gehen mußte, waren schon am fruͤhen Norgen mit. Menschen⸗angefuͤllt, und an' allen Fenstern sah man Damen in den elegantesten Toiletten. Die Truppen bildeten von beiden Seiten einSpalker.⸗Um 1 Uhr verkuͤndigte eine Artil⸗ lerie-Salve die Abfahrt J. I. M⸗M. vom Laekener Schlosse. Der Zug. setzte sich in folgender Ordnung in Bewegung. Der General L'Hlivier und sein Generalstab; eine Abtheilung der Gendarmerie zu Pferde; eine Eskadron Lanciers; eine Eskadron

der Koͤnigl. Leihwache; die Buͤrger⸗Garde zu Pferde; die Gene⸗

rale Desprez, Daine, Nypels u. s. w.; der. Generalstab der Ar⸗ mee; der General Hooghvorst und der Generalstaͤb der Buͤrger⸗ . Garde; zwei Koͤnigl. Wagen, von 6 Pferden gezogen; der Groß⸗ Marschall des Palastes; die, Ehrendamen der Koͤnigin; hierauf der Wagen, in deni der König und die Koͤuͤigin saßen, derselbe wurde von 6 prachtigen Grauschimmeln gezogen; an den Sei⸗ ten ritten; der Ober⸗Stallmeister, der General⸗Adjutant, der Militaik⸗Kommandant der Provinz und die Adjutanten des Koͤ⸗ enigs; eine Eskadron Kuͤragiere schloß den Zug. Am Laeke⸗ ner Thore wurden J. J. M. M. durch die Munizipalitaͤt em⸗ pfangen und von dem Buͤrgernͤeister angeredet. Nachdem der Koͤnig die Anredo mit vieler Freundlichkeit beantwortet hatte, setzte sich der Zug nach dem Palaste zu. in Bewegung. Ueber⸗ all wurde das Koͤnigliche Ehepaak von dem Volke mit dem leb⸗ haftesten Jubel begruͤßt. Um 2 Uhr traten J. J. M. M. unter dem Donner der Kanonen und unter dem freudigen und gluͤck⸗ wuͤnschenden Zuͤruf der Menge in den Palast ein. Der Koͤ⸗ nig fuͤhrte gleich darauf sfeine Gemahlin auf den Balkon; dieses Erscheinen wurde mit verdoppeltem Beifall begruͤßt. Der Koͤnig stieg hierauf zu Pferde und ließ die Truppen bei sich voruͤber defiliren. Um halb 4 Uhr empfingen IJ. MM. die Gesandten Frankreichs und Englands und die Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden. Um 8. Uhr erschienen IJ. MM. im Theater, wo Sie mit dem lebhaftesten Enthusiasmus aufgenom⸗ men wurden. Nach dem 4ten Akt⸗der „Stummen von Portici“ verließen IJJ. MM. das Schauspiel und fuhren in einem offe— nen Wagen durch die Hauntstraßen. Die ganze Stadt war illuminirt, und an vielen Haͤusern bemerkte man auf die Feier des Tages bezuͤgliche Transparente. 1— Einer Deputation des Luͤtticher Magistrats, die nach sel gesandt worden war, um dem Koͤnige zu seiner Vermaͤhlung

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und zu seinem Einzuge Gluͤck zu wuͤnsschen, erwiederten Se. Maj. auf ihre Akrede unter Anderem: „Vis jetzt konnte ich Ihnen nur Versprechungen geben; ich hoffe aber nun, in kurzer Zeit Ihnen etwas Positives sagen zu koͤnnen; wir muͤssen noch ein wenig Geduld haben. Der Gang der Diplomatie ist seiner Natur nach langsam; dennoch haben unsere Angelegenheiten seit einem Jahre Fortschritte gemacht.“

Vom 18ten auf den 19ten erkrankten in Bruͤssel an der Cholera 28 Personen und starben 15.

Daͤnemark. ““ 1“

Kopenhagen, 21. Aug. Die fuͤr Daͤnemark zum Behuf der Entwerfung einer Verordnung uͤber berathende Staͤnde zu⸗ sammengerufenen erfahrenen Maͤnner haben ihre Verhandlungen geschlossen. Freitag waren sie zur Audienz bei Ihre Maj. der Koͤnigin beschieden und speisten der Einladung gemaͤß an der Koͤnigl. Tafel.

Der Koͤnig hat den Kaitserl. Oesterreichischen Hofrath Jo⸗ seph von Hammer, Ritter von Dannebrog, zum Eommandeur dieses Ordens ernannt. 1

Der Koͤnigl. Niederlaͤndische Geschaͤftsträger Baron von Bentink und der Koͤnigl. Englische Gesandtschafts⸗Secretair Brown sind von hier nach Friedericia abgegangen.

Gestern kam die Koͤnigl. Brigg St. Jan, Capitain Lieute⸗

nant Bodenhof, von Westindien auf hiesiger Rhede zu Anker.

vorliege, abzulehnen sey.

Kammer vorgekommen seyn solle, wirklich vorgefallen sey,

2* .. - Bruͤs⸗

114*“” Hannover, 22. Aug. In der Sitzung der ersten Kam⸗ mer vom 17ten d. M. standen zur Berathung die von der zwei⸗ ten Kammer in Beziehung auf die Oeffentlichkeit der staͤndischen Verhandlungen ergangenen ferneren Beschluͤsse, naͤmlich 1) von dem bei der vorliegenden Frage sehlgeschlagenen Einverstaͤndnisse beider Kammern dem Koͤnigl. Ministerium Anzeige zu machen und 2) damit den Antrag zu verbinden, daß in der zweiten Kammer fuͤr die Folge Schnellschreiber in angemessener Zahl und vorbehaltlich ihrer Verpflichtung angestellt werden 'moͤ— gen. In Beziehung auf den ersten Beschluß ward nach kur— zer Eroͤrterung beschlossen: „der

Beschluß zweiter Kammer abzulehnen, unter Hinzufuͤgung des Motivs, daß eine sol⸗ che Anzeige ohne Veranlassung einer in dem vorliegenden Falle gaͤnzlich ermangelnden landesherrlichen Proposition der bisherigen Observanz zuwider sey.“ Ad 2 ward beantragt: 1¹) Den Beschluß der zweiten Kammer fuͤr jetzt lediglich aus dem hinzuzusuͤgenden Grunde abzulehnen, weil die Modaliteͤten der vorgeschlagenen Einrichtung bisher nicht vorliegen und asso⸗ sich nicht beurcheilen lasse, ob und in wie weit solche den Grund⸗ saͤtzen etwa widerstreite, welche die erste Kammer bei Beurthei⸗ lung aͤhnlicher Fragen befolgt habe, Der Proponent fuͤhrte zur Unterstuͤtzung an: Er sey zwar an sich dem Beschlusse der zwei⸗ ten Kammer nicht guͤnstig, indessen finde er, wie die Sachen ste⸗ hen, auch nicht rathsam, Heradezu abzulehnen, weil die erste Kammer selbst vermuthlich in die Lage werde kommen koͤnnen, sich einer Huͤlfe bedienen zu muͤssen, indem das fortgesetzte Zei⸗ tungsschreiben die Gesundheit angreife. Ueberdies scheine es hoͤflicher, wenn man erst die Gruͤnde vernehmen wolle. Diese Ansicht fand aber wenig Unterstuͤtzung: Nach welchen Grund⸗ saͤtzen die exste Kammer fruͤher verfahren, sey theils an sich gleichguͤltig, theils koͤnne man diese Grundsaͤtze auch jetzt schon in Anwendung bringen, da Niemandens unbekannt waͤre, was ein Schnellschreiber sey. Bei der Abstimmung fanden sich fuͤr den Antrag nur wenige Stimmen. 2) Eine andere Ansicht ging davon aus, daß Schnellschreiber auch als Zuhoͤrer betrachtet werden muͤßten, nun aber ruͤcksichtlich dieser der Koͤnig erklart habe, deren Zulassung erst fuͤr die Folge gestatten zu wol⸗ len. Deshalb ward darauf angetragen: „den Beschluß unter Hinzufuͤgung des Grundes abzulehnen, daß nicht abzusehen. sey, wie dieser Antrag mit densenigen Bestimmungen in Ein⸗ klang zu bringen stehe, welche Seine Majestaͤt der Koͤnig in Ansehung der Publtzitaͤt zu treffen geruht haben.“ Von anderen Seiten ward dieser Antrag durch die Bemer⸗ kungen unterstuͤtzt: Schnellschreiber scheinen eine schlimmere Art der Veroͤffentlichung, als Zuhoͤrer; denn letztere seyen nicht interessirte unabhaͤngige Leute, jene aber stehen im Solde entweder der Kammer oder der Regierung und werden daher, wenn auch ohne Absicht, leicht dieser oder jener Partei beim Auffassen der Sachen guͤnstiger seyn. Auch dieser Gegenstand, ward weiter bemerkt, muͤsse mit der stattgehabten Konferenz we⸗ gen der Zulassung von Zuhoͤrern als erledigt betrachtet werden, indem bei dieser Gelegenheit auch diese Art der Veroͤffentlichung zur Sprache gebracht sey. Hiergegen hieß es von einer ande⸗ ren Seite: Schnellschreiber moͤchten als Zuhoͤrer freilich nicht zu betrachten, die Regierung auch nicht gegen deren Zulassung gestimmt, die jetzige Art der Mittheilung aufdie Dauer nicht durchzufuͤhren seyn, auch eine noch groͤßere Veroͤffentlichung, namentlich von Seiten der ersten Kammer, im Wunsche des Publikums liegen; immer aher spreche gegen den Beschluß der zweiten Kammer, daß er nur fuͤr diese selbst Zuhoͤrer verlange, daher derselbe, wie er jetzt 3) Von einer anderen Seite ward zwar der Wunsch ausgedruͤckt, es moͤge ruͤcksichtlich des zweiten Punktes der zweiten Kammer einstimmig beigetreten werden, in⸗ dem diese unfehlbar sich auch der ersten Kammer wiederum will⸗ faͤhrig zeigen werde, wenn diese fuͤr sich Schnellschreiber wuͤnschen sollle, mithin der in dem letzten Voto enthaltene Grund unhaltbar erscheine. Wie deie Sache jetzt liege, koͤnne in der Zulassung von Schnellschreibern in der That weiter nichts gesehen werden, als eine Erleichterung fuͤr die Mitglieder zweiter Kammer, wel⸗ che sich der Muͤhe üunterzogen, die Mittheilungen zu schreiben. Das Koͤnigliche Reskript scheine keinesweges entgegenzustehen,

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indem daͤsselbe nur auf Bestimmungen des demnaͤchstigen Re⸗

glements Bezug naͤhme, welche einem etwaigen, durch Zuhoͤrer

zu veranlassenden Unfuge zu steuern geeignet waͤren; ein solcher Unfug, als Zeichen des Beifalls ꝛc., sey aber von Schnellschrei⸗ bern nicht zu besorgen; weshalb er sich der zweiten Kammer nicht opponiren moͤge. Diese Ansicht fand aber keinen An⸗ klang, vielmehr ward bei der Abstimmung der Antrag sub 2 einstimmig, mit Ausnahme des letzterwaͤhnten Votanten, genehmigt.

In der Sitzung der zweiten Kammer vom 17ten d. M. kam der Antrag des Dr, Lang zur Berathung, dahin, daß, nach⸗ dem erste Kammer bei hochverehrlichem Praͤstbium zweiter Kam⸗ mer habe anfragen lassen, ob die Aeußerung, die in zweiter zweite Kammer diesen Eingriff in ihre inneren Angelegenheiten auf das bestimmteste mißbillige und sich gegen jede Konsequenz daraus feiorlichst verwahre. Nachdem der Proponent seinen Antrag mo⸗ tivirt hatte, wurde er von Dr. Klenze, der das gute Verneh⸗ men zwischen beiden Kammern nicht auf diese Weise gestoͤrt zu sehen wuünschte, freundlichst ersucht, die Motion zuruͤckzunehmen, was auch nach einer langen Debatte, an der sehr viele Mitglie⸗ der Theil nahmen, von Seiten des Dr. Lang geschah.

Altona, 71. Auge Die untern 28. Juni d. J. erlasse⸗ nen Beschluͤsse der Deutschen Bundes⸗Versammlung, welche die Aufrechthaltung der Ordnung und Ruhe in den Bundesstaaten bezwecken, sind nunmehr auch von unserer Regierung mittelst ei⸗ nes besonderen Patents der Koͤnigl. Schleswig⸗Holstein⸗Lauenburgi⸗ schen Kanzlei foͤrmlich publizirt worden.

Braunschweig, 20. Aug. (Hannoͤversche Zeitung.) Der Angriff auf das hiesige Land, welchen Herzog Karl in Frank⸗ reich vorbereitet, bildet fuͤr uns den allgemeinen Gegenstand des Tages⸗Gespraͤches. Man versichert, daß unsere Regierung von Allem vollkommen unterrichtet, sogar-im Besitze des vollstaͤndi⸗ gen Operations⸗Planes sey, der, wie Personen, die ihn gelesen haben wollen, behaupten, Alles uͤberbietet, was die Phantasie eines Romanschreibers an Unwahrscheinlichkeiten nur irgend zu⸗ sammenbringen kann. Jetzt, hoͤren wir, beginnen die Werbuͤn⸗ gen sowohl in Paris, als in Fontainebleau. Zu dem Handgelde von 30 Fr. sollen sich schon viele Liebhaber gefunden haben; der Ingenieur⸗Offizier aber, der heimlich die Weser von Bremen bis Holzminden aufnehmen soll, ist noch nicht angekommen. Nach beendigter Werbung, d. h. wenn eine Armee von 6000 Mann zusammengebracht ist, geht die Einschiffung in Havre de Grace vor sich, worauf die Expedition nach der Weser absegelt. Bei Vegelack, so lautet der Plan, soll die Landung bewerkstelligt werden, mit Pferden, die man dort reichlich vorfindet, wird die Kavallerie beritten gemacht (300 Mann chasseurs à cheval), die Artillerie (6 Kanonen) bespannt und so weiter, Theding⸗

h hausen wird unverzuͤglich besetzt. Die Tausende, welche herbe stroͤmen, werden in die mitgenommenen Uniformen gesteckt ist das Werk weniger Stunden) unaufhaltsam geht der Zu vorwaͤrts die Hannoversche Armee, welche sich widerset. ssch ausgewiesen, was das Badische Volk wirklich verlangt will, wird auseinandergesprengt von Peine, dem erst Hvon unserer Regierung mit Vertrauen erwartet. Dies ist Braunschweigschen Dorse () wird Besitz genommen endls Anderes als die ungestoͤrte Erhallung der Ruhe und Ordnung wird in Braunschweig unterm Zujauchzen der Menge triumpe Innern, einen geregesten friedlichen Haushalt, gute Admi⸗ rend eingezogen. An der Spitze der siegreichen Schaar glmration und Justiz, lauter Dinge, fuͤr welche wir ohne Unter⸗ der Generalissimus 1 5 heiloheld, noch bleich von der Trauer uͤber dem Grabe Polen⸗ sigen”“ und „Waͤchters am Rhein“ an seiner Seite reitet Hr. Dumare, einst unrer dem Namen Dumats F 1 gekannt. Wir werden nun zwar das Alles nicht sehen, so gern n sich einmal im auch den Ankoͤmmlingen den Weg zu uns bahnen moͤchten, um sie de herumbemuͤhen, da sie hoffentlich so etwas noch nicht ge— ihren blauen Blousen mit rothen Epauletten, in ihren kirschrothe n haben, und unsere Landbewohner auffordern, zur Sense Beinkleidern und Kamaschen, umguͤrtet mit der trikolornen deiglaeifen, um unsere Regierung zu noͤthigen, mit der ganzen binde, nach Gebuͤhr in Empfang zu nehmen, aber die Nachricl zu brechen, und sie werden sehen, welche Antworten ih⸗ schoͤpfen wir nichtsdestoweniger aus voͤllig zuverlaͤssiger Qul- von dem schlichten geraden Sinn unserer Laͤndleute zu daß Romarino, nachdem Uminski sich zuruͤckgezogen, jetzt 1 werden. Wahrlich, unsere Freiburger Antagonisten Kommando der Expedition uͤbernommen und schon 200,000 Fealhmen uns vor, wie der Koloß mir rhoͤnernen Fuͤßen, der ken fuͤr Werbungs⸗ und andere Kosten empfangen hat, Und e. gar gewaltig ausnahm, so lange man ihm nicht einen der Major Dumarc, in Paris im Hotel de Nantes, Rue des mallgel zwischen die Beine warf. Sollen wir dem Freibur⸗ Enfants, wohnend, innig mit Romarino vertraut, mit dem Hanl Folos den Pruͤgel nennen, der ihnen zwischen die Beine ge— Karlin Paris taͤgliche Zusammenkuͤnfte haͤlt. Er ist aber wahrschen ren ist und sie nuͤnmehr in so unziemlicher Positur auf der schon jetzt nach Lothringen zur Werbung von Offizieren ausgezagae zeigt? Es war hierzu meht micht erforderlich, als daß Doch dies fuͤhrt zu Betrachtungen,s die fast zu truͤb sind, sere Regierung ihren Willen aussprach, daß sie nicht geson⸗ schließen wir lieber die Gallerie unserer Bilder mit dem lusiah sey, zu dulbden, daß man das aute treue Badische Volk Gemaͤlde jenes wuͤrdigen Obersten aus Buonaparte's Zeit, nulh länger so schmahlich verleumde.“ dem Herzoge Karl die Versicherung nach Nizza schrieb, u Frankfurt a. M., 21. Aug. Wir erhalten auf außeror— wenn man thm die Wiedereroberung Braunschweigs an vertrasagtlichem Wege eine aus Basel vom 16. Aug. datirte Eingabe er sich anheischig mache, mit 1500 Franzoͤsischen Soldaten 8 Puͤrgermeister und Rath des Kantons Basel an die eidge⸗ Napolrons Schule durch Norddeutschland „Gewehr in An Pegste Tagsatzung, wonach man in Basel am 21. August, der zu promeniren!!“ 8 B Sdas Jahresfest der Empoͤrung feierlich begangen werden solle, Meiningen, 16. Aug. Am 18ten Aug. ist die am ahegzinnipvollen Freignissen entgegensieht, indem sich bedenkliche Nov. 1830: eroͤffnete Staͤnde⸗Versammlung, die seit 3 Wotelhachte von einem beabsichtigten erneuerten Angriff auf die der wieder zusammengetreten war, von drei Herzoglichen Kommf rfassung treugebliebenen Gemeinden haͤufemn; die Tagsatzung sarten durch Publizirung eines hoͤchsten Reskripts aufgeni fen, e

rch Publiz I d daher ersucht, Maßregeln zu ergreifen, um diese Ausbruͤche worden. Die Regierung hatte zur Deckung des Desicits h 70,900 Fl. im Staatshaushalt eine Steuervermehrnng ven ’—⸗

in einverstanden sey und Gut und Blut an die trschaft eines Rotteck und Welker und an die hochgepriesene Freifinnigen personifizirte Preßfreiheit setzen wuͤrde. Es

sher dermalen alle Haͤnde beschaͤftigt sind,

der Geburt zu ersticken. X

Kr. per Kopf proponirt; dieser Antrag wurde aber von Hestelteth Staͤnde⸗Versammlung gaͤnzlich abgelehnt. Das Aufzeoͤsun Wien, 21. August. Seine Majestaͤt haben nachstehendes Restript ist folgenden Inhalts: „Wir Bernhard ꝛc. sehen Ue erhoͤchsteigenhändiges Kabinets⸗Schreiben an den Feldmarschall⸗ veranlaßz, gemaͤß dem Art. 52. des Grundgesetzes, zu vevorde Atenant Grafen von Salis erlassen: 9 d wie folgt: Art. 1. Die gegenwaͤrtige Staͤnde⸗Versammlung v „Lieber Graf Salis! Die treuen Dienste, welche Sie Mir hiermit aufgeloͤst. Art. 2. Cs sollen sogleich neue Wahlen n jeher geleistet haben, und die ausgezeichnete Art, wie Sie geordnet und deshalb die noͤthigen Anweisungen an Unsere lmn bei dem ruchlosen Angriffe, der anf Meinen Sohn, den juͤn⸗ des⸗Regierung, Verwaltungs⸗Senat, erlassen werden. Koͤnig von Ungarn, stattsand, benommen haben, hewe⸗ Meiningen, zur Elisabethenburg, am 13. August 1832. Mich, Ihnen ein Mersmal Meiner besonderen Gnade durch Bernhard Erich Freund.“Verleihung des Commandeur⸗Kreuzes Meines Kaiserlichen Muͤnchen, 20. Aug. Die feierliche Grundsteinlegung olds⸗Urdens zu ertheilen. Baden, den 20. August 1832. dem Denkmal, welches aus den freiwilligen Beitraͤgen des Bmn Franz.“ rischen Volkes zu Ehren seines Regentenhauses auf dem BemgSonntag den soten d. M. verfuͤgte sich eine feierlich platze von Wittelsbach erkichtet wird, geht am 25. Aug. Vormalueon des hiesigen Magistrats und der Buͤrgerschaft nach tags 10 Uhr vor sich. Die Feierlichkeit eroͤffnet ein von dir den, dein dermaligen Aufenthalte des allerhoͤchsten Hofes, Herrn Bischof von Augsburg abgehaltenes Hochamt in der Bur Ihren K. K. Majestaͤten, Sr. Maje dem juͤngeren Koͤ⸗ kirche zu Wittelsbach. Hierauf begiebt sich der Zug, aus avon Ungarn und⸗ Kronprinzen der üͤbrigen Kaiserl. Hester⸗ Schulsugend von Wittelsbach und der Umgegend, den Behäͤralschen Staaten und Ihrer Wajestaͤt der juͤngeren Koͤnigin und Gemeinde⸗Vorstehern ꝛc. gebildet, auf den Burgplatz, wo Ungarn im Namen der Stadt Wienden tiefsten Abscheu Landwehr⸗Bataillons von Aichach und Schrobenhausen miti as in den Annalen Oesterreichs nie erhoͤrte Artentat gegen Musik aufgestellt sind. Hier wird von dem Koͤnigl. Gey eben Sr. Majestaͤt des juͤngeren Koͤnigs von Ungarn Commissair und Regierungs⸗Praͤsidenten Herrn v. Link eine Mlezeigen und die imnigsten Gefuͤhle des Dankes der treuen gehalten und von demselben die Grundsteinlegung vorgenommeherschaft, daß die waltende Hand der Vorsehung jenen ruch⸗ In den Stein kommen unter Anderem die Bsste Sr. Ma). dauaangriff zur Freude soaͤmmtlicher treuer Unterthanen Oester⸗ Koͤnigs, die Constitutions⸗Muͤnze und die Bildnisse soͤmmtlich guͤtig abgewendet, ehrfurchtsvoll auszudruͤcken. Der De⸗ Regenten aus dem Hause Wittelsbach. Sodann wird auch yon wurde zie Gnade zu Theil, Sr. Majestaͤr dem Kaiser einem neuen Schulhause fuͤr die Gemeinde Wittelsbach der Grumpstben bezeichneten Gefuͤhle in einter Aurede darzulegen, welche stein gelegt und durch Absingung eines Liedes unter Kanong hoͤchstoieselben in den gnaͤdigsten Ausdruͤcken huldvollst äuu donner und Glockengelaͤute die feierliche Handlung beschlossen. Iadern geruhten. Nach dieser Audienz ward der Deputa⸗ Die Stadt Donaumoͤrth und deren Umgebung, erst in Jahre 1827 durch die allenthalben bekannt gewordene verwuͤstem. Masestaͤt dem juͤngeren Koͤnige von Ungarn, so wie Ihrer Ueberschwemmung und im Jahre 1830 durch einen weit amu pjestat der Koͤpigin, den ehrfurchtsvollen Ausdruck jener Ge⸗ gebreiteten verderblichen Hagelschlag heimgesucht, traf schon neble im Namen der treuen Buͤrgerschaft von Wien darbringen der ein neues, in seinen Folgen noch weit schrecklicheres Unglith dͤrsen. als alle bisher noch gesehene oder gehoͤrte Faͤlle dieser Art. 18 16ten d. M., Nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr, stieg am wie lichen Horizont ein Gewitter auf, durch dessen Anblick alc schon Jedermann mit Angst und Schrecken erfuͤllt werden muhr Bald wurde der Tag zur Nacht, ein furchtbarer Sturm etzt sich und jagte mit Blitzesschnelle die grauschwarzen unglitzsamrmenberufung auseinandersetzte und die Abgeordneten auf⸗ schwangeren Wolken von Westen nach Osten. In demsehafperte, die ihrer Berathung vorliegende. wichtige Angelegenheit Momente erfolgte aber auch schon die Entleerung des Gewinmpfe tig zu pruͤfen. Herr ven Charpentier legte sodann Finsterniß,Sturm, Regen, Hagel, Blitz und Donner hon Gutachten des Staatsraths vor und begleitete“ dasselbe, mit sich vereint, um das fuͤrchterlichste Bild einer gaͤnzlichen Zeiltenden Bemerkungen „Um Ihre Meinung uͤber den Ihnen rung darzustellen. Uind welche Verwuͤstung, als die erzuͤrme vorliegenden Gegenstand festzustellen, muͤsgen Sie Ihre Elemente kaum 10 Minuten lang ihre Wuth geuͤbt hatten! ⸗Uinerksamkeit zunaͤchst auf folgende wesentliche Fragen richten: Die Fruͤchte der Felder und Gaͤrten sind dahin, die Dächer ile fir die Neutralitet oder Unabhaͤngigkeit der Schweiz eine Haͤuser in Donauwoͤrth und in den vom Gewitter getroffemn heGefahr zu befuͤrchten? Von der Antwort auf diese Frage Ortschaften Riedlingen, Woͤrnitzstein, Zirgesheim, Schäͤffel, urs ab, welche Partei sie in Bezug auf die von der Kom⸗ Leitheim, Altersheim ꝛc. ꝛc. sind zerstoͤrt, die Fenster durchschlan,istn der Tagsatzung Ihnen vorgeschlagenen Maßregeln zu mehrere Wohnhaͤuser, Stallungen und Scheunen sind ganzih hrefen haben. Die Besorgniß vor einer Gefahr koͤnnte zu Grunde gerichtet; alle uͤbrige aber, so wie das darin dus Hauptgagruͤnde haben: entweder man wollte die Unab⸗ bewahrte Getreide, Hen und Stroh sind durchnaͤßt. AKder eit der Schweiz in einer der inneren Politik betreffenden gingen auch schon Nachrichten Lin, daß sehr viele Menschen uu angreifen, dann wuͤrde die Frage eine rein Schwei⸗ den Feldern schwer beschaͤdigt, zwei davon aber toͤdtlich verwun⸗ seyn; oder die Neutralitaͤt der Schweiz koͤnnte sich der worden seyen. Ugemeine Reibungen in Folge eines Krieges bloßgestellt Stuttgart, 17. Aug. Folgendes ist das (kuͤrzlich a Genoͤthigt, sich uͤber den ersten dieser beiden Punkte waͤhnte) der Stadt⸗Direction in Tuͤbingen zugegangene miniseeklaren, hat der Herr Praͤsident der Tagsatzung geaͤußert, rielle Reskript: „Das Ministeriuͤm des Innern an die Koͤnieihm kein amtliches Aktenstuͤck bekannt sey, worauf sich die. Stadt⸗Direction Tuͤbingen. Seine Koͤnigl. Maj. haben nachhrgniß vor einer solchen Einmischung gruͤnden koͤnnte. In Hoͤchstihrer Ruͤckkehr von Livorno die eingelegte Rechtsverwahzfen also diese erste Frage hierdurch erledigt ist, bleibt nur kung eines Theils der Buͤrgerschaft von Tuͤbingen gegen die vo die zweite wegen eines allgemeinen Krieges uͤbrig. Was schluͤsse der Bundes⸗Versammlung vom 28. Junt d. S d kanbetrifft, so koͤnnen Sie selbst die wahre Lage der Dinge zur Einsicht vorlegen lassen und sehen Hoͤchstsich bei der Uneht esten wuͤrdigen. Daß in Europa ein Zustand der Span⸗ erbietigkeit des Tones und Inhalts dieser Eingabe veranlaßee herrscht, kann unmoͤglich gelaͤugnet werden; aber dieser Zu⸗ dieselbe nicht anzunehmen. In Gemaͤßheit hoͤchsten Befehls vomn kann noch Jahre lang dauern, und nichts laͤßt eine heutigen Tage wird daher dem Stadt⸗Direktor, Regierungsreg bevorstehende Entzuͤndung befuͤrchten. Im Gegen⸗ Stroͤhlin, der Auftrag ertheilt, diese Rechtsverwahrung den Un „die Handlungsweise der großen Europaͤischen Machte terzeichnern unter Angabe obigen Grundes zuruͤckzustellen um Et auf die feste Absicht hin, den Frieden selbst mit denselben hierbei zu erkennen zu geben, daß ein Theil der Bi⸗ lenden Aufopferungen zu erhalten. Im Jahre 1830, gerschaft zu Tuͤbingen bei jedem Anlasse das Beispiel des Ueber ser politische Zustand Europa's sich in den wichtiagsten muths und des Ungehorsams zu geben stets bereit sey. Stunzehungen verwirkelte, ruͤstete die Schweiz sich aus eigenem gart, den 9. August 1832. Fuͤr den Minister: Walther.“ Perzigen und freiwilligen Antrieb. Bald aber sah man Mannheim, 22. August. Die hiesige Zeitung 8 Aazeichen eines Krieges schwinden, und die Schweiz ent⸗ haͤlt nachstehende Betrachtungen: „Die Freiburger Professorenzhete. Jeßt stehen die Sachen noch eben so, wie in dei d. h. diejenigen unter ihnen, welche den Redactions⸗Ausschufnblick, wo man die Entwaffnung fuͤr angemessen hielt; des „Freisinnigen“ bildeten, haben uns angeklagt, wir haͤtten sc in also neue Ruͤstungen anbefehlen, die man doch bald wie— verleumdet, als wir ihre die Ruhe und Ordnung bedrohendenvurde einstellen muͤssen. Damit eine ganze Nation zu den Plaͤne aufdeckten und ihre verderblichen Ansichten bekaͤmpften⸗ sen greife, bedarf es wichtiger Veranlassungen; diese aber Nunmehr koͤnnen wir mit ganz anderem Grunde gegen sie außfgnich vorhanden. Uebrigens, meine Herren, pruͤfen Sie treten und sagen, sie haben das Badische Volk verleumdet, 2 örage so, als ob sie in Gestalt politischer Geschworener sie in hundert Zeitungs⸗Artikeln behaupteten, daß letzteres milter zu entscheiden haͤtten; befragen Sie die Thatsachen, be⸗

Füft

Schweiz.

Neuchatel, 18. August. Die letzte Sitzung der gesetzge⸗

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den Versammlung wurde von Sr. Exellenz dem Herrn⸗Gou⸗ neur mit einem Vortrag eroͤffnet, worin er den Zweck der

goldene

Romarino, Romarino der Fral kämpften, um sie von den zerstoͤrenden Angriffen eines „Frei⸗ . zu retten. Die Redak⸗ sinnigen“ moͤgen waͤhrend der reichen Ente, mit

genen Maßregeln, meinten sie, wuͤrden nicht nur von den Umstaͤnden

die hoͤchste Gnade, auch Izrer Majeskaͤt der Kaiserin und

fragen Sie Ihr Gewissen, und dann faͤllen Sie das Urtheil.“ Herr von Charpentier ging sodann. in das Detail der von der Kommission vorgeschlagenen Maßregeln ein und fuͤhrte an, daß sie mit dem Zten und Aten Abschnitt des Bundes⸗Milttair⸗Regle⸗ ments in Bezug auf Krieg und Friedan nicht vereinbar waͤren, daß sie das Land in einen Zustand versetzen wuͤrden, der weder. Krieg noch Frieden sey, und daß sie es nur kompromittiren koͤnnten. Indem die Tagsatzung fordere, daß die beiden Kontingente auf den Fuß von Pickets gestellt wuͤrden, schließe sie alle junge Leute, die dazu gehoͤrten, in ihre Heimath wie in Militair⸗Kan⸗ tonirungen ein; ihre Regierungen sollten ihnen keine Paͤsse ins Ausland geben, und sie sollten bereit seyn, beim ersten Trom— melschlag aufzuhrechen. Die Ernennung zweier Inspeksoren, mit der Besugniß, die Truppen ohne vorherige Benachrichtigung der Kanton⸗Regierungen marschiren zu lassen, verletze das Mili⸗ tair⸗-Reglement und begruͤnde eine von demselben verworfene dik⸗ tatorische Gewalt. Den Vertrag und die Reglements beobach⸗ ten, so lange man zu dem Bunde gehoͤre, das muͤsse allgemeiner Wahispruch seyn; aber eine nicht minder strenge Pflicht erhei⸗ sche, sich willkuͤrlichen Direktorial⸗Maßregeln, von einer Partei ausgingen, von der man nichts Gutes zu erwaͤrten habe, aus allen Kraͤften zu widersetzen. Die Tagsatzung moͤge dem⸗ nach erklaͤren, ob man sich im Kriegs⸗ oder Friedens⸗Zustand befinde; dann werde man wissen, welche Verpflichtungen die Re⸗ glements in dem einen und in dem anderen Falle auferlegten. Ueberdies koͤnnten aber dergleichen, Maßregeln, wie die vorge⸗ schlagenen, wodurch die Schwetz in den Kriegs⸗Zustand versetzt wuͤrde, nur durch eine Majoritaͤt von der Stimmen angenom⸗ men werden. Dies sey immer noch wenig genug, wo es sich um die Bewaffnung einer ganzen Nation handele, denn solche Maßregeln koͤnnten nur dann zum Heil gereichen, wenn sie einstimmig angenommen wuͤrden. Waͤhrend man sich solcher— gestalt von allen Vorschriften und von allen Gesetzen entferne, verkenne man auch die eigentliche Bedeutung einer Miliz⸗Armee. Nicht unnutze Uebungen, Inspectionen und Musterungen seyen s, wodurch man ihr groͤßere Lust einfloͤße, gegen den Feind u marschiren; es beduͤrfe einer nationalen Begeisterung fuͤr den Kampf, wenn er gelingen solle. Wenn eine wirkliche Gefahr nahe, so werde man alsbald von allen Gebirgen und aus allen Thaͤlern Schweizer herbeieilen sehen, bereit, den Feind zu ver— treiben, selbst wenn er schon uͤber der Graͤnze waͤre. Die meisten Abgeordͤneten, welche nach Herrn von Charpentier das Wort ergriffen, unterstuͤtzten das Gurachten des Staatsraths, indem sie die von Erste⸗ rein vorgetragenen Beweggruͤnde naͤher entwickelten. Die vorgeschla⸗

Vermischte Nachrichten. III1e

Rheinischen Provinzial⸗Blattern.

Rede ist, womit sich Deutschlands muß der Dom zu 2 dings bescheiden zuruͤcktreten; wird aber ters. in Anspruch gebracht, so uͤberteifft er sie alle. sie den Vorwurf verdienen, dessen sich oft schuldig macht, lend, die noch in gewohnter Einfachheit und

daß sie diesen Vieles zu 1b steht unser Dom da, ein Zeuge vie er

und Voͤkker untergingen, Throͤne stuͤrzten,

im Roͤmischen Nesche rauh und ver

christlichen Religion furchtbaren Stuͤrme viele, sallein er,

her

die zu widerstehen.

Dyer Srtersche liche Geschichte uns Die Materiaglien dazu sind aber im mengeschmolzen, und die wenigen Reste liegen hin und wie stbeut, weshalb wir d bald erfuͤllt zu sehen.

Maͤnner beigefuͤgt habe,

wohk Niemand tadeln;

Denksteine n. s. w., fuͤr

heimischen, nur

den Verhaͤltnissen 90

den 1 des Gegenstandes derselben bekannt ist.

Groͤße des Doms.

Der Dom mißt 135 die Breite. Er hat drei Schiffe, Nebenschiffe und einen doppelten Chor. im Verlaufe der Zeit Vieles von dem Eindrucke verloren l.

8 e 3

doch noch immer von der ansehnlichen Hdhe und Laͤnge,

aber von den großen Dimenstonen des Gewoͤlbes, ergriffen. b Entstehung des Doms.

Die Hauptbestandtheilg des Doms sind Römischen

telschichten regelmaͤßig abwechseln⸗ Mauerwerk hat mit die groͤßte Aehnlichkeit. Maͤnner, Stufengang der Architektur die Erbauung des Roͤmischen dert. 2 wiß.

nicht erheischt, sondern seyen auch gefaͤhrlich; noͤthig waͤren sie deutlich genug beweisen. schon darum nicht, weil ja nach den eigenen Versicherungen des 1 1 Herrn Praͤsidenten der Tagsatzung die Schweiz weder in ihner inneren noch aͤußeren Politik bedroht sey; gefahrvoll aber seyen sie wegen des aufgeregten Zustandes, in dem sich die Schweizer Bevoͤlkerung noch immer befinde. Nichts erfordere eine Mobil⸗ machung der Kontingente oder außerordenrliche Maßregeln;! der Militair⸗Etat sey ohnedies auf einen solchen Fuß ge⸗ stellt, daß die Truppen in einigen Tagen vereinigt werden koͤnnten. Die in der Minderzahl befindlichen Abgeordneten, welche das Ansehen stand, Erzbischof von Tuͤer geworden. Gutachten aplehnten, ohne die von der Tagsatzung vorgeschlage⸗ nen -Maßregeln Ju unterstuͤtzen, fanden dagegen, daß bei der jetzigen ⸗Lage der Dinge Maßregeln zur Behauptung der Neu⸗ tralitaͤt ergriffen werden muͤßten; sie wollten einen Krieg nicht fur so ganz etwas Unwaͤhrscheinliches halten und meinten, daß,. der Herr Praͤsident der Tagsatzung gewiß nicht ohne triftige Gruͤnde die Aufmerksamkeit der Kantone auf diesen Gegenstand gelenkt habe.“ Einer pon ihnen berief sich auf die Ansicht der Kantone Genf, Graubuͤndten und namentlich Basel, welche die Maßregeln angenommen haben. Ein Anderer exinnerte an die Begebenheiten von 1815. Endlich verlangten sie, moͤn solle dem! Gutachten beifuͤgen, daß Neuchatel stets bereits seyn werde, seine Schuldigkeit zu thun, und (in Folge dessen moͤge man die Kon⸗ tingente wieder auf den Fuß organistren, auf dem sie sich vor 16 Monaten befanden. Die Abstümmung ergab fölgende Resultate: 1) Fuͤr den bloßen einfachen Beitritt zu den Vorschlaoͤgen der Tagsaͤtzungs⸗Kommission, 1 Stimme (Herr Benjamin Cartier); 2) füͤr Ablehnung des Vorschlages, jedoch mit der dem Darekto⸗ rium zu ertheilenden Versicherumg, daß die Kontingente von Neucha⸗* telin Stand gehalten werden sollten, 11 Stimmen; 3) fuͤr das Gutachten des Staats⸗Raths, 61 Stimmen; so daß dem letzte⸗

X

ren also mit großer Majorität beigestimmt wurde imposantes Ansechen.

89 8 Italien. ““ Fhetitichteit, noch im2 8 11 8 8 2 FIar

Parma, 10. August. Ihre Majestaͤt die Herzogin Marie ü E“ Louise hat nach ihrer Ruͤckkehr die von ihr fuͤr die Zeit ihrer Abwesenheit niedergesetzte Regierungs⸗Kommission aufgeloͤst und derselben ihre Zufriedenheit mit dem von derselben bewiesenen Eifer zu erkennen gegeben.

Mailand, 17. ⸗Aug. Der hiesige Gouverneur, Graf von Hartig, hat unterm gestrigen Datum eine Verordnung erlassen, wodurch die oͤffentlichen Professoren und Lehrer an das Verbot erinnert werden, außer den gesetzlich erlaubten Faͤllen den Stu⸗ direnden Privatstunden zu geben oder mit ihnen Repetitorien zu halten.

Flofenz, 16. Auqgust. Am 12ten d. M. ist der beruͤhmte Abbé Zannoni, Antiquar Sr. Kaiserl. Hoheit des Großherzogs, Secretair der Akademie della Crusca und Ritter des Verdienst⸗ seinem Plane um ein Drittheil Ordens, hierselbst mit Tode abgegangen. noch die Fundamente, allein er

a n v Erde emporgestiegen, als

Berlin, 26. Aug. Am 16ten d. M. Nachmittags um 5 Uhr 2 entstand in der Umgegend von Pleß (Reg. Bez. Oppeln), ungefaͤhr begonnene Erweiterung des Domes aus. †† 1 i0 8 8 85 8 7 1 -Je Schsflirhoe 8 28 15 in einem Umkreise von 3 Quadrarmeilen, bei mehreren Gewit⸗ Theile 8 h“ saß⸗ tern ein heftiger Orka belcher mit dumpfem Donner begleitet Shelte der Domtirche ein neues Werk. v heftiger Orkan, welcher i umpfem Donner begleitet V Vergroͤßerung des Doms selbst gewesen zu seyn,

Heleng gewesen,

muͤsse, haben Einige se Froͤnte folgern wollen. *) nalist Brower bemerkt, aus

auch noch, nachdem draͤngt waren, die Gebaͤnde den oder doch wenigsiens gebaut werden nichtsdestopeniger der Meinung, daß memn doch im »von der Regel abmeie zutheilt, deren

konnten; Stil und sonstige Kennzeichen sie an sich

tat mehr bei Forschungen dieser Art gelangen kann. “—

Denkt man sich die offenbar

chen Gebaͤude weg,

sehr hoch und stark. **)

ruhte auf vier kolossalen⸗ Korinthischen HGranitsaͤulen. schon im alten Gebaͤude gestanden, wandelung aufgesteltt worden, laͤßt Sie gaben dem Innern des Doms gewiß

zu Tage stehen. Veräanderung und Schicksale. Sdo stand der alte Dom, im Anfange des 11ten sammenstürzté.*: Einsturzes den schof Poppo Doms. Pilaster unterstuͤtzen und die drei alten Säulen mit üumgeben. Der Dom erlitt nun hierdurch im Veraͤnderung und verlor an Pracht und Ansehen. sche der freistehenden druͤckende Schwerfaͤlligkeit. gestellte, Domkirche, welche mit mancherlei Relizuien

en Jahrhunderts eine der Man stellte darauf aus 2 Gottesdienst in der Domkirche ein.

Der Erzbischof stattete die er im Jahre 1036 wieder und kostbaren Schaͤtzen aus.

vergroͤßert werden.

stich erhielt. Der Erzbischof starb am 16. Juni 1017. *)

Hillin,

war, worauf ungewoͤhnlich grohe Scchlossen, von denen mehrere in Nebengebaͤuden bestanden zu haben. 1 Pfund wogen, fielen. In Jankowitz bedeckten sie die Erde Erzbischof vor der Ausfuͤhrung seiner beabsichtigten Bauten. wohl eine halbe Elle hoch. Die dadurch angerichteten Verwuͤ⸗ V nem Hinscheiden verordnete er, jedoch mit Bewilligung stuingen sind traurig. Viele Hausthiere wurden erschlagen, die kapitels, daß die Einkuͤnfte der Domkuͤsteret (Cnstadiae groͤßten Eichen aus der Erde gerissen und alle noch auf dem des Baues verwendet werden sollten. Die Halme befindliche Feldfruͤchte vernichtet. Dreizehn Dorfschaf⸗ 1b ten haben ganz besonders gelitten, doch ist zum Gluͤck kein Mensch dabei umgekommen. Der Orkan dauerte etwa eine Viertelstunde. Am 15. August Vormittags gegen 9 Uhr zog eine solche Menge von Störchen uͤber die Stadr Gleiwitz (Reg. Bezirk Oppeln) weg, daß keiner der Zuschauer Cund es waͤren deren viele, da der Zug wohl drei Viertel⸗Stunden dauerte) sich er innern konnte, jemals einen so unabsehbaren Schwarm von die⸗ sen Voͤgeln gesehen zu haben. 8

*) Andere haben dagegen die Erbauung dieser Fronte bis ins 10te ahmung des Byzantiuischen Srites snden wollten. daß der Erzbischof Bruno (1102 1124) mit Bestimmtheit als St. Nikolaus Chores angegeben wird, erwas gestutzk zu werden, aus der Geschichte dieses Chores erhelten mag.

**) Man behauptet, das es jetzt ist. Wenn man auf dem Gewölbe steht,

alter Fresko. Malerei halt.

Der sogenaunte Domstein, welcher ein und im Jahre 1614, als der Erzbischof Lothar fertigen ließ, Salle

†) Gesto Trevirormm, bei Hontheim: Prodrom. tom. II pag 753 b. 8 †) Hie opera a decessoribus incepta tionem perfecit. 0

zta Previr. 1, c. pag. 755

161I1 Vom Schul⸗Inspektor Hansen. Auszug aus den in lchen erscheinenden

Wenn von den großen und kuͤhnen Leistungen der Baukunst die Dome und Muͤnster bruͤsten, so Trier, in seiner jetzigen Gestalt wenigstens, aller⸗ die Ehrwuͤrdigkeit des Al⸗ Diese duͤrfen daher nicht mit Verachtung auf ihn herabsehen, denn sonst moͤchten en sich die junge neumodische Welt welche, nur in stolzem Glanze sich gluͤcklich fuͤh 8 schlichter Sitte ein⸗ hergehenden Alten gering schaͤtzt und es vielleicht leugnen moͤchte, verdanken habe. Ehrwuͤrdig und einfach Jahrhunderte, wichtiger und „großer Begebenheiten, fest und dauernd, waͤhrend ringsumher Reiche 1 Staͤdte und Palaͤste in Schutt und Staub dahin sanken; ein Oenkmal des Triumphes der omi Zwar brausten beerend, an ihm, voruͤber, ein Sinnbild des ewigen Tempels, vermochte ihn w Daher jedoch seine Armuth an S chaͤtzen der Kunst, sein verschiedenartiger Bau und seine oft veraͤndente Gestalt. Dom verdiente gewiß eben so sehr eine ausfuͤhr⸗ Beschreibung, als der zun Mainz und andere. Verlaufe der Zeit sehr“zusam⸗

keine Hoffnung schoͤpfen Suͤrfen, unseren Wunsch rfullt Es duͤrfte daher Manchem nicht unangenehm seyn, in diesen Blaͤttern wenigstens einige. Beitraͤge zu einer solchen Geschichte und Beschreibung niedergeleg! zu finden. Weng ich uͤbri⸗ gens bei den Denkmaͤlern eine Skizze des Lebens und Wirkens der denen sie gesetzt worden sind, so wird das denn, nach meiner Ansicht haben dͤffentliche 1 Fremden sowohl als wie fuͤr den Ein⸗ in dem Maße ein historisches Interesse, als er mit

gemeinr Schritte in die Laͤnge und 52 in naͤmlich; ein Haupt⸗ und zwei Wenn auch sein Inneres

es urspruͤnglich wohl gemacht haben muß, so wird das Gemkith

28 Ursprungs, wie dies die Seitenmauern, in denen große Ziegelplatten mit Moͤr⸗

dem des Roͤmischen Fluͤgels am hiesigen Palaste welche Gelegenheit hatten, den mit Sachkenntniß zu beobachten, setzen Theiles des Doms ins 5te Jahrhun⸗ Wozu dasoursprüͤngliche Schaude gedient habe, ist nicht ge Unsere alteren Chronikenschsetber sagen, es sey ein Palast der d gen welchen Konstantin auf Anstehen seiner Mutter in eine Basilike habe umwandeln lassen, und zwar bei der Gelegenheit, als der h. Agritius, welcher bei der frommen Kgiserin in Froßem 8 Daß die Umwand⸗ lung dieses Gebaͤndes in eine Basilike zu der Zeit geschehen seyn sogar auch aus dem Bpzantinischen Stile der Es ist zwar unsicher, wie selbst der, An⸗ - dem Stil und der sonstigen Bauart ei⸗ nes alten Gebaͤndes auf dessen Entstehungszeit zu schließen, weil die,Roͤmer schon gus unseren Gegenden ver⸗ in fruͤher uͤblichem Stil gebaut wur⸗ allein ich Allgemeinch enicht eichen duͤrfe, wonach man alte Gebande der⸗

Weicht man hiervon, ohne, besondere Gruͤnde, ab, so geraͤth man in einen Steptizism, durch den man zu keinem wahrscheinlichen Resul⸗

die spaͤteren Zusaͤtze vom urspruͤngli so bildete dieses ein laͤngliches Viereck und war An den Seiten waren, wie man an dem entbloͤßten Mauerwerk bemerkt, hallenartige Oeffnungen. Diesem Ge⸗ haͤude setzte man allenfalls eine Fronte vor, machte'sonst nochfeinige Ver aͤnderungen, und der Dom war fertig. Das alte Gewoͤlbe des Doms

oder oöͤb Kie erst bei dessen Um

ich wohl nicht mehr erm

ein recht großartiges und

Drei dieser Saͤulen stehen, nach aller Wahr⸗

Materwerke, wenigstens sieht man drei große 2

bis cndlich am Ende des 10ten oder vier Granitsaͤulen zu⸗ Besorgniß eines weiteren Der 0 (1016—1947) begann endlich, die Wiederherstehun Er ließ das Gemwoͤlbe durch eine neue Saäule und Mauerwerk Innern eine große

Das Majestatl großen Granitsaͤulen verwandelte sich in eine wiederher⸗

wollte er aber nicht stehen bleiben; denn der Dom sollte auch nach Er legte erlebte nicht mehr des begonnenen Der Bau war erst eine Ruthe hoch uͤber die . Poppo eines Tages, indem er gerade der Arbeit zusah, auf seinen kahlen Scheitel einen toͤdtlichen Sonnen⸗

was spaͤterer Nachfolger, der Erzoischof 11d (1058— 7 fuͤhrte die

welcher von erbaute am Fstlichen Dies scheint jedoch keine 1 sondern vielmehr Der Tod uͤberraschte den

des Dom zur Voll ndung Erbauung des schoͤnen

12te Jahrhundert hinaufgeschoben, indem ste in diesem Baue nur eine rohe Nach⸗ Diese Ansicht scheint dadurch, der Erbauer des

wie dies unten

Gebaude sey ursprunglich noch höbher gewesen 1 wöl so sieht man an den hoher ste⸗ henden Seitenwanden einige rothe Striche, welche Hr. P. Wyttenbach für Reste

Trümmer eines Saulenschaftes ist

8 von Metternich sein Grah d zusgegraben wurde, rüͤhrt wohl von dieser zusammengesturzt.

seilicet monatterii sancti Petri amplikga-