Theorie aufgestellt, naͤmlich daß es dem Lande mehr um die Vernichtung der Ernennungs⸗Burgflecken, als um die Ausdeh⸗ nung der Wahlfreiheit zu thun gewesen sey, und daß man nicht sowohl selbst nach Vergroͤßerung der Macht gestrebt, als vielmehr denjenigen Personen, die sich derselben un ehoͤrig bedienten, diese Macht habe entziehen wollen. Es ist sehr leicht, dergletchen
heoxieen zu improvisiren, wenn man eine Entschuldigung fͤr einen nur zu fuͤhlbaren Fehlgriff der Regiernng aufsuchen muß; aber es waͤre denn doch ein wenig mehr Konsequenz anzurathen und eine fuͤr die Einsicht des Landes etwas ehrenvollere Doktrin zu wuͤnschen. Sich bemuͤhen, Andere einer Macht zu berauben, welche wir uns vindiziren, und, wenn wir vermoͤge der Wahr⸗ heit dieser Vindizirung den Sieg errungen haben, die errungene Macht ganz vernachlaͤssigen und bloß in dem Gedanken der voll⸗ brachten Verrichtung schwelgen, hieße denn doch eben so boͤs— willig als naͤrrisch handeln. Nein, die Wahrheit ist, daß die groͤßere Zahl derjenigen, welche sich nach der Reformbill sehnten, großes Vertrauen in die Geschicklichkeit derer setzten, die mit Vorbereitung derselben beschaͤftigt waren, und daß sie leichtglaͤubig genug waͤhnten, es werde anstatt des al⸗ ten Systems ein neues einfaches und klares System erson⸗ nen und dadurch ohne weitere Bemuͤhung der Stimmberechtig⸗ ten, als daß sie bei der Zusammenberufung schlichtweg ihre Stimme abzugeben haͤtten, die Wahlfreiheit in die Haͤnde aller derjenigen Personen gebracht werden, die eine angesehene Stel⸗ lung im Koͤnigreich einnehmen. Aber sie haben sich sehr ge— aͤuscht. Sie hielten es fuͤr eine Haͤrte und Unregelmaͤßigkeit, daß sie auf den Grund theilweiser Lehnspflichtigkeit ihres Eigen⸗ thums, oder weil sie nicht gerade zu bestimmten Corporationen gehoͤrten, von dem Stimmrecht ausgeschlossen seyn soll en, waͤh⸗ rend doch viele Personen dasselbe genossen, deren natuͤrliches oder gesellschaftliches Anrecht auf ein solches Privilegium nicht so stark zu seyn schien, als ihr eigenes. Dies wuͤnschten sie ins Reine gebracht zu sehen, und haͤtten sich vernuͤnftige Maͤnner, Ge⸗ schaͤftsmaͤnner und Maͤnner von rechtlichen Absichten der Auf⸗ gabe unterzogen, so wuͤrden sie die Sache unfehlbar ohne den zehnten Theil des Zeit⸗Aufwandes, der Verwirrung und fort⸗ waͤhrender Beeintrachtigung, welche die Bill veranlaßte, zu Stande gebracht haben. Statt dessen aber unternahmen ein⸗ sichtslose und von ihren Einfaͤllen berauschte Personen dieses Ge⸗
schaͤft und finden nun durch Erfahrung, daß sie keine wirkliche
Reform, sondern nur eine allgemeine Verwirrung bewirkt und Alles unerledigt gelassen haben. Dies ist der Grund, weshalb das Volk die Bill mit Gleichguͤltigkeit betrachtet, weil es endlich einsieht, daß sie ihm nicht giebt, was es wuͤnschte, und daß sie ein rein Whigistisches Machwerk ist.“ — Die Morning⸗Chroniele saat dagegen: „Waͤre“auch aus der Reform⸗Bill kein anderer Vortheil hervorgegangen, als Schott⸗ lands Emanzipirung, so wuͤrde dies allein sie zu einem unschaͤtz⸗ baren Geschenk machen. Bei der letzten Reform⸗Feier zu Stir⸗ ling gab der Admixal Flemming folgende belehrende Notizen hin⸗ sichtlich des Verfahrens, welches Schottland Jetzt zu beobachten habe: „„Wenn Jemand Alles gethan hat, was in seiner Macht stand, um das Durchgehen der Reform⸗Bill zu verhindern, und er sagt⸗Euch jetzt, daß er sich bestreben wollte, ihr eine heilsame Wirkung zu verschaffen, weil sie ein Landes⸗Gesetz ist, so glaubt ihm nicht; denn ihm hat sie es nicht zu danken, daß sie jetzt ein solches Gesetz ist; und was seinen Gehorsam gegen das Gesetz anbelangt, nun ja, er wird demselben gehorchen, weil er muß. O, es wird nicht wenig solcher Reformisten gebe und wenn
Ihr so gutmuͤthig seyd und sie unterstuͤtzt, wenn Ihr Maͤnnern, die bis jetzt erklaͤrte Anti-Reformisten waren, Eure Stimme gebt, dann werdet Ihr Euch unter eben solchen Wetterfahnen
befinden, wie ich im Jahre 1804. Damals saßen nur drei
Schottische Oppositions⸗Mitglieder im Unterhause: Lord Archi⸗
bald Hamilton, Herr Maule aus Panmure und ich. Aber als bald nachher das Whig⸗Ministeriuim ans Ruder kam, gingen nicht weniger als 42 Schottische Mitglieder auf unsere Seite des Hauses uͤber. Wir staunten uͤber diesen Wechse] und fuͤhl⸗ ten uns sehr belaͤstigt durch diesen Zuwachs an Schottischem Op⸗ positionsgeist da zogen sich die Whigs von ihren Aemtern zuruͤck, und fort waren die 42 Schottischen Mitglieder alle auf einmal und ließen uns, dem Lord Archibald Hamilton, Herrn Maule und mir, wieder Platz fuͤr unsere Ellenbogen.““ Uebrigens werden wohl hoͤchstens 10 Repraͤsentanten von zweideutigen Grund⸗ saͤtzen bei den neuen Wahlen in Schottland den Weg in das reformirte Parlament finden.“
Die Angelegenheiten der hiesigen Bank nehmen die Auf⸗ merksamkeit des Publikums jetzt fast ausschließlich in Anspruch. Ueber den eigentlichen sinanziellen Zustand jenes großen Insti⸗ tutes wird mit Gewißheit nichts eher bekannt werden, als bis der Bericht des vom Unterhause niedergesetzten geheimen Ausschusses und die von demselben angestellten Zeugen⸗Verhoͤre zur oͤffent⸗ lichen Kenntniß gebracht seyn werden. Die Times meldet uͤber diesen Gegenstand: „Die Verluste, welche das eruͤbrigte Kapi⸗ tal der Bank von 5,200,000 Pfd. Sterling auf 2,900,000 redu⸗ eirt, haben fast ausschließlich in den Jahren von 1819 bis 1823 stattgefunden, und sind vornehmlich durch die Opfer entstanden, welche sie gebracht hat, um die Baarzahlungen fuͤr das Papier⸗ geld moͤglich zu machen. Seit 1823 ist die Dividende weniger als 8 pCt. gewesen, und das eruͤbrigte Kapital nach Auszahlung solcher Dividende hat 40,000 Pfund jaͤhr⸗ lich betragen. Aus diesem Grunde ist also keine Noth⸗ wendigkeit vorhanden, die Dividenden weiter herabzusetzen. Soll⸗ ten die Rechnungen jetzt ganz abgeschlossen werden, so moͤchte der wahre Werth der Bank⸗Aktien, nach dem Urtheile von Sachver⸗ staͤndigen, 130 pCt. seyn; indessen wird zugleich behauptet, daß der Marktpreis derselben, wenn auch eine Erneuerung des Pa⸗ tentes ganz abgeschlagen wuͤrde, nicht so weit herabzugehen brauche. Die Bank ist eine reiche Korporation, welche das Zu⸗ trauen des Publikums besitzt, und auch ohne besondere Beguͤn⸗ stigung der Regierung jeder Konkurrenz begegnen kann; ihre Aktien stehen deshalb jetzt nicht uͤber ihrem wahren Werth; sie wurden an heutiger Boͤrse 187 ¼ bis 188 notirt. (Acht Tage
fruͤher standen sie in London 202.) Die Faͤlschungen Fauntle⸗ Trroy's allein sollen die Bank um 360,000 Pfd. Sterl. gebracht haben.“ — Der Courier nimmt die Sache weniger leicht, und haͤlt die Befuͤrchtungen, daß die Bekanntmachung der die Bank betreffenden Dokumente eine uͤble Wirkung hervorbringen werde, nicht fuͤr gäanz grundlos. „Wir sprechen nicht“, fuͤgt er hinzu, „von der Wirkung auf die Bank⸗Actien, die verhaͤltnißmaͤßig von geringerer Wichtigkeit ist, sondern von der wahrscheinlichen Wirkung auf den Geld⸗Umlauf, die durch irgend einen Mangel an Vertrauen zu den Huͤlfsquellen der Bank hervorgebracht werden kann. ies ist ein Gegenstand, der die allgemeine Wohlfahrt wesentlich beruͤhrt. Sollten Um⸗ staͤnde eintreten, durch welche die Direktoren der Bank sich ver⸗ anlaßt saͤhen, die Ausgabe ihrer Scheine zu beschraͤnken, so wuͤr⸗ den die Handels⸗Interessen dadurch keinen gewoͤhnlichen Schwie⸗ rigkeiten unterliegen. Sollten nun aus diesem Grunde wirklich
dergleichen Schwierigkeiten eintreten, so sind wir eben so uͤber⸗ zeugt, daß es der Wunsch, als wir glauben, daß es die Pflicht der Regierung seyn wuͤrde, wirk um zum Schutz des Handels eiuzuschreiten.“ — Die Mox⸗ ning⸗Post haͤlt die verbreiteten Besorgnisse uͤber den Zustand der Bank fuͤr Umtriebe der revolutionnairen Partei, weil die Auf⸗ rechterhaltung des alten, ehrenwerthen Instituts ch nicht mit Sie behauptet, daß nichts vorgefallen sey, was eine Verminderung der Dividende befuͤrchten lasse, und daß die Zeit bald kommen wuͤrde,
kommene Bestaͤtigung erhalten werde. imes enthaͤlt in ihrem heutigen Blatte folgende „Gestern Abend erhielten
same Maßregeln zu ergreifen,
ihren Ansichten vertrage.
wo diese Behauptung voll⸗
neuere Nachrichten aus Portugal: wir durch die „Phyllena,“ welche am 9ten d. M. von Porto riefe von daher bis zum 8ten d. M. welche dieses Schiff in See, nachdem es Porto selbst schon verlassen hatte. Es scheint, daß Sartorius Dom Miguels Geschwader, aber ohne irgend einen entscheidenden Erfolg, an⸗ gegriffen hat. Der Bericht, den wir uͤber das Gefecht erhalten haben, lautet folgendermaßen: bereits erwaͤhnt, am 9ten von Porto.
absegelte, Zeitungen und B Den wichtigsten mitgebracht hat, erhielt es
heil der Nachrichten aber,
Die „Phyllena“ segelte, wie Am ilten um 2 Uhr faͤhr 50 Meilen westwaͤrts von Porto, sah sie sieben Schiffe; eines derselben, eine Korvette, kam naͤher und redete die „Phyllena“ auf Portugiesisch an. wortete, daß er die Sprache nicht verstehe, worauf die Korvette um⸗ drehte, und mit dem uͤbrigen Theil der Flotte Um 7 Uhr Abends, ungefaͤhr 20 M
Nachmiktags, unge
Der Kapitain ant⸗
nach Porto zusteuerte. eilen weiter nach Westen, sah Schiffe gegen Osten zu segeln. Da sie dieselben Donna Maria erkannte, so richtete sie ihren Lauf ihnen entgegen, um Nachricht zu ertheilen. Ein Lieutenant kam an Bord und erzaͤhlte, daß sie mit Dom Miguels Linien⸗ schiff und mit seinen Fregatten zwei Stunden lang an einander gewesen waͤren; die letzteren seyen von ihnen zur Flucht ge gen worden, das große Schiff sey ihnen aber tugal“ habe 1 Todten und 3 Verwundete, Weder der „Villa⸗
die „Phyllena“ 4 fuͤr Schiffe der
zu stark gewesen. Die „Rainha de Por und die „Donna Maria“ 5 Verwundete. flor” noch die „Eugenia“ haͤtten am Treffen Theil genommen. — Die von der „Phyllena“ zuerst gesehenen Schiffe gehoͤrten wahr⸗ scheinliche zum Geschwader Dom Miguels. ihrxer Kraͤfte veranlaßt sie vielleich zu blokiren, und die Bemuͤhun muͤssen darauf gerichtet seyn, sie zu trennen, damit er sie ein⸗ zelm mit Vortheil angreifen kann. wahrscheinlich im Staude seyn,
Die Ueberlegenheit t zu einem Versuch, Porto gen des Admirals Sartorius
Zu gleicher Zeit wird er sie so sehr zu beschaͤftigen, daß warksame Blokade des Duero nicht leicht ausgefuͤhrt wer⸗ den kann.“ Chronica constitucional ist ganz mit Dekreten fast saͤmmtlich auf Lokal⸗Gegenstaͤnde beziehen. ur von Porto Belagerungs⸗ Durch den 1ten Artikel wird
angefuͤllt, die sich Das Blatt vom 6ten enthaͤlt die dem Gouverne ertheilten Instructionen, wodurch die Stadt in Zustand gesetzt zu werden scheint. Porto wie eine Festung oder Garnison⸗Stadt betrachtet, und der 2te Artikel uͤbertraͤgt dem Gouverneur dieselbe Gewalt, gs⸗Gouverneurs, den Gesetzen gemäß, inne haben. Die Chronica enthaͤlt ferner einen ausfuͤhrlichen Bericht uͤber den Brandedes Klosters St. Francisco, welches, wie durch, die Moͤnche angezuͤndet wurde. Nach der Schlacht vom 23. v. Mts. wurde das taillon No. 5. nach jenem Kloster gesandt. sich den Schein, als ob ste die Truppen mit großem Ve oͤffneten ihre Keller und gaben den Soldaten so als sie nur, immer trinken wollten. ziere, die eine Verraͤtherei befuͤrchteten, Auantitaͤten unter Am Abend des 2ten bemerkte man, daß mehrere Moͤnche das Kloster verließen⸗ und um halb 1 Uhr in der Nacht entdeckte man, daß das Gebaͤude an allen vier Ecken brannte.“ Die Flam⸗ großer Schnelligkeit, und nur mit der groͤßten Muͤhe konnten die Truppen sich retten; sechs Menschen—⸗ leben gingen indeß doch dabei verloren. in den Flammen um, zwei andere, die sich aus dem Fenster ret⸗ ten wollten, zerschellten sich den Kopf, ben im Hospital an Brandwunden.
chen hat natuͤrlich den Unwillen der
Moͤnche im hoͤchsten Grade rege gemacht. daß die Feindseligkeit der als Haupt⸗Hind
welche Festun
schon fruͤ— her erwaͤhnt worden, Jaͤger Ba⸗ Die Moͤnche gaben
aufnaͤhmen, 1 viel Wein, Die Offi— erlaubten indeß nur
Soldaten.
Vertheilung
me verbreitete sich mit Zwei Soldaten kamen
und noch zwei andere star— Dieses schaͤndliche Verbre⸗ Constitutionnellen gegen die Sie sind uͤberzeugt, Geistlichen dem Erfolge ihrer erniß entgegensteht.“
Das Hof⸗Journal erzaͤhlt folgende Anekdote: „Auf einem der letzten Baͤlle beim Herzog von Devonshire hatte eine der eingeladenen Damen, Lady E. mant von sehr großem Werth verloren. schreibung des Steines mit de diener Sr. Gnaden und ließ etwa zufaͤllig faͤnde, ihr denselben zustelle Einige Tage darauf erhie einen Bedienten des He Tage bei einem Werth des Stei „Ich kann
„ aus einem Ring einen Dia⸗ Sie sandte eine Be⸗ r Einfassung an den Kammer⸗ ihn bitten, falls sich der Stein n lassen zu wollen. lt sie ihren Ring mit dem Stein durch Da Lady E. gerade an dem Juwelier voruͤberging, so war sie neugierig, den nes kennen zu lernen, den sie beinahe verloren Ihnen dies um so besser sagen, Madame“, emerkte der Juwelier, „da dies derselbe Stein ist, den ich vorgestern einem Herrn, der mir die Ein habe.“ — Der Herzog von Devonshi kauft, weil er nicht gewollc, etwas von Werth in seinem
fassung brachte, verkauft re hatte ihn naͤmlich ge⸗ daß man sagen koͤnne, es sey irgend Hause verloren gegangen.“
Die Times sagt in ihrem heutigen Boͤrsen⸗Bericht: „Der Preis der Bank⸗Actien hat sich um eine Kleinigkeit Die von den Direktoren gegebe sorgnissen wegen
nen Aufklaͤrungen haben den Be⸗
etwas Einhalt Allgemeinen der haus verzweifelt eibrief verweigert Schrecken ist also fuͤr den Augen⸗ und es wird wahrscheinlich kein fernerer wenn die Durchsicht der cht neue Gruͤnde zu Besorgnissen
Verminderung der Dividenden gethan, und die Eigenthuͤmer uͤberlassen sich im Hoffnung, daß die Sachen noch nicht als durc zu betrachten sind, selbst wenn ein neuer Fre werden sollte. blick gehemmt worden, bedeutender Fall der offiziellen Aktenstuͤcke spaͤter ni an die Hand geben sollte.“
Niederlande.
Aus dem Haag, 23. August. JJ. KK. HH. der Prinz von dem Loo abgereist sind, Majestaͤt des Koͤnigs zu feiern. Se. ontag oder Dienstag der kommenden t, die uͤbrigen Mitglieder der K ften jedoch erst Anfangs Oktober hie
urch Reisende erfa hout jetzt 14 — 15,000 M chen selbst von dem ungefaͤhr
Der panische
Actien stattfinden,
auptquartiere Oranien und um daselbst das
Aus dem H wird gemeldet, daß Prinz Friedrich nach morgende Geburtsfest Sr. Majfestaͤt werden am M Woche hier zuruͤckerwarte lichen Familie duͤr
hren wir, daß die Belgier bei Turn⸗ und daß dieses Staͤdt⸗
ann stark sind, 2500 Mann starken 9ten Regiment
besetzt sey. Die Truppen sollen ein gutes Ansehen haben, h sonders die Kavallerie, die durchgehends mit Hannoverschen un
Mecklenburgischen Pferden versehen ist.
In einem laͤngeren Artikel uͤber die Anspruͤche, Belgier gegenwaͤrtig auf die freie Schelde⸗Schifffahr
aͤußert sich das Journal de la Haye unter Ande
dermaßen: „Wenn man Alles zusammenfaßt, was in diesen gen in Bezug auf den angeblichen Sinn der Ausdruͤcke ben worden, wodurch der Wiener Kongreß die Schifffa den, verschiedene Staaten trennenden oder durchschneid Fluͤssen fuͤr frei erklart hat, so sieht man, daß Belgten si Zahlung jeder anderen Abgabe auf der Schelde, außer den Loo
bezahlt haben, so glauben sie ein anderes Mittel zur
ihres Zwecks gefunden zu haben; sie wenden naͤml Flußschifffahrt dieselbe abgeschmackte Desinition an, welche Revolutionnagirs von der Freiheit uͤberhaupt geben, und die n Ende nichts Anderes ist, als die Befugniß, zu thun, was 1 will, wenn man auch im Nothfalle die heiligsten Rechte Naͤchsten mit Fuͤßen tritt. So jedoch hat man auf dem Wine Kongreß die Freiheit der S den hiervon ein schlagendes Beispiel in den Eroͤrterungen, w che um diese Zeit zwischen den Kommissarien stattfand beauftragt waren, sich mit den Mitteln zu beschaͤftigen, wie m die Bestimmungen des Pariser Vertrages hinsichtlich der fuif Schifffahrt auf dem Rhein und der Schelde in Ausfuͤhrung bringe könne. Bekanntlich soll krafr des Art. 109 der Wiener Konx Akte die Schifffahrt auf den Fluͤssen, welche verschiedene Sua trennen oder durchschneiden, vollkommen frei seyn und in 9- delsbeziehungen Niemanden verwehrt werden koͤnnen. wollte Lord Clanearty die Worte „in Handelsbeziehungen” strichen haben, weil er sie als imeWiderspruch mit dem Pars Vertrage betrachtete, dessen Zweck es sey, daß die „Schifffaheg Niemanden untersagt werde koͤnne. Aer die anderen der der Kommission waren nicht dieser Meinung, indem sie sa ten, daß die Bestimmungen des Pariser Vertrages nur Zweck hatten, die Schifffahrt von den Fesseln zu befreien, wecc ein Konflikt zwischen den Uferstaaten ihnen auflegen. koͤnn ngnicht aber sedem Unterthan eines Nicht⸗Uferstaats dasel Schifffahrts⸗Recht zu verlethen, wie den Unterthanen der . staaten, weil in solchem Falle eine Reciproritaͤt unmoͤglich seh Dies also ist die wahre und feststehende Bedeutung der fiet Schifffahrt, und das ganze System, welches Belgien jetzt end machen will, zerstiebt vor Dieser einfaͤchen, von den M stern Frankreichs, Preußens, Oesterreichs, Hollands, Baye Badens, Hessen⸗Darmstadts und Nassau's abgegebenen Ell rung. Diesen Grundsaͤtzen gemaͤß, wurden die Stapel⸗ u Nothhafen⸗Gelder abgeschafft, und man beschloß, die Schifffaße Zoͤlle auf eine gleichfoͤrmige, unveraͤnderliche und von den schiedenen Qualitaͤt der Waaren so viel als moͤglich unab häͤngl Weise festzusetzen, damit nicht eine ins Einzelne gehende Um suͤchung der Ladungen, außer in Defraudations⸗ und Uebem tungsfaͤllen, erforderlich waͤre. Außerdem erklaͤrte man, daß! sowohl „hinsichtlich der Zoll⸗Erhebung“ als hinsichtlich der — lizei;Unterhaltung zu befolgende System so viel als moͤglich
dein ganzen Lauf des Flüsses gleich seyn solle.“
In Scheveningen scheint die Cholera aufgehoͤpt zu habe nachdem daselbst seit dem 25. Juni 615 Personen erkrankt u davon 255 gestorben sind. In Amsterdam sind von vorgestt
N
bis gestern Mittags 34 erkr., 12 gest. und 6 gen. (Von Anfin der Krankheit 174 erkr., 88 gest.) Hier erkrankten gestern!
in Rotterdam ebenfalls 13 und in Leiden 27.
Bruͤssel, 23. Aug. Vorgestern wohnten IJ. MM. bh feierlichen Pe Deum in der Kirche der heiligen Gudula bei⸗ Um 3 Uhr empfingen IJ. MM. im Schlosse verschiedene putationen. Mittags war Tafel von 70 Couverts, zu der 0. Robert Adair, Herr Latour⸗Maubourg, der Erzbischof von U cheln, Herr Surlet de Choktier, alle Minister, mehrere Genent
Obersten und Deputirte eingeladen waren.
Die Central⸗Kommission zeigt an, daß, dem Wunsche Koͤnigs gemaͤß, das Fest, welches die Stadt JIJ. MM t 25sten d. M. geben wollte, auf unbestimmte Zeit verschte
worden ist.
Im ⸗Journal d'Anvers liest man: „Es scheint, daßd schoͤne Amerikanische Schiff, welches mit 7000 Ballen Kaffe Vließingen angekommen und fuͤr Antwerpen bestimmt war, na Holland gehen wird, weil der Preis jener Waare dort hoͤher und weil die von Java. kommenden Schiffe in Hollaͤndisch
Haͤfen einen bedeutenden Ruͤckzoll erhalten.“
Das Journal de Lidoge will wissen, daß vor eingen T gen in Luxemburg eine Depesche eingetroffen sey, worm de General⸗Anwalt vorgeschrieben werde, eine Kriminal⸗Untersuchun gegen Herrn Thorn zu eroͤffnen, auf dieselbe Weise und in G maͤßheit derselben Gruͤnde, wie man in Namur gegen bie C fangenen des Tornaco'schen Corps zu Werke gegangen sey.
Die ruͤhmlichst bekannte Saͤngerin, Mlle. Henriette Ce ist in Bruͤssel angekommnen und im Hotel de (Europe ab
stiegen.
in Diest ist die Cholera ausgebrochen. Schweden und Norwegen.
— — Stockholm, 20. Aug. In einem amtlichen Art der hiesigen Post och Inrikes Tid ning heißt es: „ Schwedische Fregatte „Chapmann,“ welche von einer Uebun Fahrt zuruͤckkam, ankerte am 11ten d. M. bei dem Quarantaise Platz Drottningskaͤr nahe bei Karlskrona. Schon wahre der Fahrt waren mehrere Matrosen von einer Unterleibs⸗Krah heit befallen, welche gleich darauf einen bedenklichen Chara annahm, so daß zwei Matrosen daran starben. Die Krank griff seitdem mehr um sich, und die Symptome derselben wa von so beunruhigender Art, daß man anfing, zu glauben, Krankheit sey wirklich die Cholera, obgleich in sehr gelind Art und mehr der sporadischen Cholera aͤhnlich. Die Krang wurden sofort nach dem Auarantaine⸗Lazareth gebracht, und 1
Rest der Equipage, unter denen die See⸗Kadetten
sen⸗ und Tonnengeldern, zu entziehen sucht, und daß es Holla keine Souverainetaͤt mehr auf diesem Flusse zugestehen wil Diese Behauptungen sind ganz etwas Neues; demm um sie m ein wenig Anschein von Vernunft geltend machen zu koͤnnen hatten eben gleich beim Beginn der Unruhen die Bel Revolutionnairs den Besitz des linken Schelde⸗Ufers und von dem Tage an, wo ihnen die Konferenz die unve schaͤmte Note vom 3. Januar 1831 zuruͤckschickte, duuch welche abermals den Besitz des linken Ufers dieses Flusses forderten, hoatt sie gaͤnzlich darauf Verzicht geleistet. Da ihnen aber de gescheitert ist, sich mit einem Federstrich dieses Theils von e alten Hollaͤndischen Gebiet zu bemaͤchtigen, welches un ren Vorfahren mit dem Schwerdt errungen und mit i
chifffahrt nicht verstanden.
Vom 2ü0sten bis zum 21sten d. M. erkrankten in Bruͤss an der Cholera 48 Personen und starben 32. In Antwery erkrankten zu derselben Zeit 17 Personen und starben 10.
—2
sven, wurde auf ein anderes Kriegs⸗Schiff versetzt. Von sizteren/ Kadetten und Eleven war bis zum 25sten d. M. kei⸗ ererkrankt. Von den Matrosen waren aber bis zu jener Zeit herkrankt, davon drei gestorben, 12 auf dem Wege der Besse⸗ ung und 4ü4 noch krank. Der Gesundheits⸗Zustand in Karls⸗ ona selbst war am 16ten d. M. noch vollkommen gut. Auf
Töesehl der hiesigen Quarantaine⸗Kommission ist der Doktor
jeuerblad, der waͤhrend der Dauer der Cholera in St. Peters⸗ nueg und Finnland sich aufgehalten hat, sogleich in Begleitung on zwei anderen Quarantaine⸗Aerzten nach Karlskrona abgeschickt
Perden, um über jene Krankheit Bericht zu erstatten und sein
nheil abzugeben, ob es wirklich die Astatische Cholera sey, von rdie Mannschaft jener Fregatte befallen ist.“ Peutschland. Muͤnchen, 21. August. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin sind
ülst dem Prinzen Otto am 20sten d. M. im Bade Bruͤckenau
getroffen. Se. Majestaͤt der Koͤnig war Seiner erhabenen mahlin bis zum Graͤnzdorfe Motten entgegengefahren, wo hh die Koͤnigin in den Wagen Sr. Majestaͤt setzte. Dem Vernehmen nach, wird die Koͤnigliche Familie am fften d. vom Bade Bruͤckenau nach Aschaffenburg abreisen und et bis Ende Septembers verweilen.
Der Generalmajor v. Heidegger wird bis naͤchsten Sonna⸗ nd aus dem Bade von Gastein zuruͤckerwartet. Man ver⸗ zuchet, daß alsdann die Bestimmungen uͤber die Truppensen⸗ ung nach Griechenland verlauten werden.
Der beruͤhmte Abbé de la Mennais, welcher sich mit dem bafen Montalembert seit laͤngerer Zeit schon hier befindet, hat nhrere unserer ausgezeichnetsten Gelehrten besucht, um sie, wie am glaubt, fuͤr seine Zeitschrift zu gewinnen.
Das neueste Blatt der Bayerischen Annalen enthaͤlt eine Artikel „uͤber die Richtung der Bayerischen Literatur (umehmlich der Poesie) in einem Zeitraume von zwei De⸗ mien.“
Aus Ingolstadt vom 17ten August wird gemeldet: bestern Nachmittags 5 Uhr hat ein von Nordwest heranziehen⸗ e fuͤrchterliches Ungewitter, wie man seit Menschengedenken in aͤhnliches erlebte, in unserer Umgegend auf der Breite einer ben Stunde Alles verwuͤstet. Die Schlossen fielen in der booͤße von Huͤhnereiern und liegen heute udch Schuh hoch auf— schichtet. In Ingolstadt und an allen Orten, welche das Ge⸗
ater uͤberzogen, ist auf der Nord⸗ und Westseite beine Fenster⸗
hibe ganz geblieben. Die Hausermauern sind wie von Kugeln lrschossen, die Daͤcher durchloͤchert, die Getreidefelder verschlammt d zerrissen und die Feldfruͤchte zum bloßen Duͤnger geworden. hannsdicke Baͤume sind umgerissen oder zersplittert u. s. w. Die znen Festungsbauten und ihre Geruͤste haben nicht gelitten; nur ein lbeiter wurde beschaͤdi t. In den besonders stark heimgesuchten börfern wurden 8 Wohnhaͤuser und 4 Staͤdel durch die Gewalt Sturmes theils niedergerissen, theils verschoben. Trostlos n weinend stehen die armen Bewohner an ihren Haͤusern. die Summe der Beschaͤdigungen ist noch nicht zu berechnen, id aber mehrere Jahre fuͤhlbar seyn. Der Verlust alles Vieh⸗ llers und der Kartoffeln ist in diesem Augenblicke der druͤk⸗ edste. Auch der Mangel an Bedachungs⸗Material ist hoͤchst findlich, indem zwei Ziegelhuͤtten eingerissen sind und nir⸗ lds in der Ungegend sich Vorraͤthe von Dachziegeln finden.
Speyer, 21. Aug. Das Kreis⸗Amtsblatt enthaͤlt, per einer Liste von 15 verbotenen Zeitblaͤttern und sonstigen nuckschriften, nachstehendes Regierungs⸗Reskript, die Censur niischer Blaͤtter betreffend:
„Im Namen Sr. Maj. des Koͤnigs.“ Dem §. 2 des III. consti⸗ annellen Ediktes uͤber die Freiheit der Presse zuwider, — gemaͤß achem alle politische Zeitungen und perioödische Schriften, politi him und statistischen Inhalts, der dafuͤr angeordneten Censur un⸗ legen, — wurden bisher solche Blaͤtter oͤfter mit Umgehung der sasuür oder mit Beibehaltung der gestrichenen Stellen abgedruckt h verbreitet. — Um diesem verfassungswidrigen Be ehmen a begegnen, sieht sich die unterzeichnete Landesstelle veran⸗ vit, Nachstehendes zur allgemeinen Danachachtung oͤffent⸗ ich bekannt zu machen: 1) Das Erscheinen aller, auf den brund des oben angefuͤhrten §. 2 der Censur unterworfenen echriften, welche derselben entzogen, oder worin die gestriche⸗ en Stellen dennoch aufgenommen werden und hierdurch im iktischen Widerspruche mit der Verfassung stehen, wird, in Folge ines ällerhochsten Reskripts vom 1. Maͤrz l. J., von der unter sichneten Landesstelle so lange foͤrmlich untersagt, als die Redactio⸗ en nicht den Bestimmungen des oben allegirten constitutionnellen dikts sich fuͤgen; vorbehaltlich der weiteren Einschreitung, wenn se der Censur nicht vorgelegten, oder von derselben getlichertn nd dennoch abgedruckten Stellen, nach den §§. 6 und 7 jenes Edikts, einem strafrechtlichen Verfahren Anlaß geben. 2) Saͤmmtliche nigliche Polizei⸗Behoͤrden sind angewiesen, derlei Schriften und lätter an allen oͤffentlichen Orten, bei den Boten und anderen iiporteurs, wo sie sich vorfinden, wegzunehmen und wegnehmen tlassen, zugleich aber auch die Koͤnigl. Posten zu requiriren, die insendung derselben zu verweigern. Das betreffende Koͤnigl. Land⸗ enmissariat hat von den desfalls zu erlassenden Anordnungen amal die uͤbrigen Koͤnigl. Landkommissariate in Kenntniß zu sez⸗ n. damit dieselben allenthalben gleichmaͤßig vollzogen werden. vsene mit der Censur solcher Blaͤtter beauftragte Behorden sind mich igt und angewiesen, so oft sie es noͤthig erachten, sich zu der aillich zulaͤfftgen Tageszeit in die Offizinen der Buchdrucker zu eden, um sich persoͤnlich zu uͤberzeugen, daß kein der Censur un⸗ worfenes Blatt ohne Censur gedruckt werde. Die etwa vorge⸗ denen Exemplarien sind wegzunehmen. 4) Saͤmmtliche Koͤnigl. t⸗Aemter sind angewiesen, auf jeweilige Requtsition der Polizei⸗ poͤrden die Versendung solcher Blaͤtter einzustellen. Es versteht
hierbei von selbst, daß derlei Requisitionen niemals gegen Ver⸗ tbungen unter Converts, welche die Verletzung des Brief⸗ geimnisses fordern wuͤrden, gerichtet seyn duͤrfen. 5) Die Koͤ⸗ liche Gendarmerie erhaͤlt den Auftrag, nach der Bestimmung arréeté vom 27. Prarial IX. Jahrs, namentlich der §S§. 3 05 desselben, zu verfahren. Den Koͤnigl. Land⸗Kommissariaten id zugleich aufgegeben, den uͤbrigen Inhalt dieses arrdté zu voll⸗ iien und vollziehen zu lassen uͤnd nach den ihnen obliegenden sichten jede gesetzliche Vorkehrung rechtzeitig zu treffen, um die sebreitung solcher Blaͤtter mit Erfolg zu verhindern. 6) Den intonsboten ist, bei Verlust ihres Dienstes und vorbehaltlich der gewartigenden gerichtlichen Verfolgung, jeder Transport von itungen untersagt, deren Erscheinen entweder verboten oder deren
Febreitung wegen Zuwiderhandlung gegen die bestehenden Censur
seschriften nicht zulaͤssig ist. Die Königl. Land⸗Kommissariate leen desfalls die Kantonsboten jedesmal zu verstaͤndigen und zu cgten. Speyer, den 10. Auqust 1832. — Koͤnigl. Bayersche Re⸗ seng k-g Rhein⸗Kreises, Kammer des Innern. — Freiherr von
Stuttgart, 22. August. In der Stuttgarter Zei⸗ ng liest man: „Die Gazette de France hat in einer ihrer ten Nummern die bekannte Sache des Ehinger⸗Vereins we⸗ Aufhebung des Coͤlibats und der Koͤnigl. Verordnung, in ge der im entgegengesetzten Geiste eingereichten Adresse einer jahl Katholiken, mit den groͤblichsten Entstellungen ihren Le⸗ mitgetheilt. In jener Verordnung war weder von „revo⸗ onnairen Versuchen“, noch von „kriminellem Charakter“ des
8AES “ “
8 “ bestandenen Vereins die Rede gewesen. sich die Muͤhe nehmen, die Aktenstuͤcke aufmerksamer zu lesen und zu pruͤfen, Zweck sich aussprechen.“
Darmstadt, 23. Aug. hat kuͤrzlich bei dem Großherzogl. tition uͤberreicht und darin gebete nern, nachdem die Stadt und zur neuen Infanterie⸗Kaserne 112 eigenen Mitteln beigetragen, von nun an thet werde, Einquartirung von inlaͤndisch Haͤusern aufzunehmen, ohne d
Die Franzosen sollten Deutscher Regierungen ehe sie uͤber Inhalt und
er Gemeinderath der Residenz Kriegs⸗Ministerium eine Pe⸗ beten, daß den hiesigen Einwoh⸗ zur Erbauung der Kavallerie⸗Kaserne ,500 Fl. aus
nicht mehr angemu⸗ en Truppen in ihren afuͤr volle Entschaͤdigung zu ge⸗
lugust. Die Ankunft Sr. Durchlaucht des Ruͤckreise von. Bruͤssel, hat den hiesigen Ein⸗ 25jaährige Regierungs⸗Jubilaͤum Gelegenheit gegeben, ihre Anhaͤnglich⸗ stenhaus und ihre ungeheuchelte Freude
25,000 Fl.
Koburg, 21. 2 Herzogs, auf dessen wohnern, die vor kurzem das Sr. Durchlaucht feierten, keit an das geliebte Fuͤr zu erkennen zu geben.
Veimar, 25. Aug. hat den Plan zur Errichtung in Eisenach genehmigt. b ßherzogl. Rath Th. G. Großherzogl. Land⸗Commissair Fr macht haben, sollen waͤhrend des ner auf groͤßeren Wirthschaften im E schen in die praktische Lehre gebildet⸗ von den Vorstehern der Anst Waͤhrend des Winterhalbjah Eisenach zusammenkommen und in der in den dazu gehoͤrigen Neben⸗Gewerbe theoretischen Unterricht erhalten. verstaͤndige Rath Dr. Dietrich, Forstkunde, Botallik, tur⸗Chemie, Thierheilkunde, Feldmeß wird zu Ostern 1833 eroͤ
Des Großherzogs Koͤnigl. Hoheit einer landwirthschaftlichen Privat⸗ Ankuͤndigung, Gumprecht und der anz Buddeus jetzt bekannt ge— es junge Maͤn⸗ isenachischen und Gothai⸗ r Landwirthe gegeben und alt von Zeit zu Zeit gepruͤft werden. n diese Zoͤglinge in Landwirthschaft, so wie n, von den Vorstehern Außerdem werden andere sach⸗ der Forstrath Koͤnig, der Prof. und Technologie, Agrikul⸗ Diese Anstalt
Lehranstalt Nach der
welche der Gro
Sommerhalbsahr
res aber werde
kunde lehren. ffnet werden.
Abend traf Se. K. Hoheit hm entgegengerittenen Esca⸗ in hiesiger Stadt, unter vohner derselben, ein und in der Eigenschaft als Genebal⸗Kom⸗ im Koͤnigreiche Sach⸗ Kodmmunal⸗Garden unserer August. Der Senat hat die Beschluͤsse der Deutschen Bundes⸗Versammlung vom 28. vom 5. Juli 1832, in Betreff der Aufrechth lichen Ruhe und der ges vom 19. Juli 18 12, in term Heutigen publizirt und alle Aufrechthaltung der auf die hiest derselben zu achten.
Schwe. iz.
In der (gestern erwaͤh
Prinz Johann, beglektet von der il dron der hiesigen Kommunal⸗Garde lauten Freuden⸗Bezeugungen der Ber hielt am heutigen Tage, mandant saͤmmtlicher Kommunal⸗Garden sen, die Musterung über die
Bremen, 20. Juni und altung der oͤffent⸗ etzlichen Ordnung, sodann die Beschlͤsse Betreff des Mißbrauchs der Presse, un⸗ Behoͤrden beauftragt, aufdie gen Verhaͤltnisse anwenoͤbaren
Bestimmunge 8 90
nten) Si 16. d. eroöͤffnete der Proͤsident, daß Se. reichischer Ge⸗ Mittheilung ge⸗ rerhaltenen Zuschrift von Hrn. Staats⸗ kanzler Fuͤrsten v. Metternich man in Wien uͤber die angeordne⸗
Luzern, 18. A der Tagsatzung v. zellenz der Hr. Graf v. Bombelles, Kaiserl. Oester sandter bei der Eidgenossenschaft, demselben die macht habe, daß laut eine
Es scheine, daß die Aufstellung eines Truppen⸗ Besorgniß in der Schweiz erzeugt ellung haͤbe keine andere Absicht, als bei allfaͤlligen Volksbewegungen in der Naͤhe der Kaiserl. E jeder Unordnung vorzubeugen. Truppen⸗Corps bew
ten Waffenruͤstungen in der Schweiz befremdet sey. laut oͤffentlichen Berichten, Corys in Vorarlberg einige Allein diese Auff
Die Staͤrke des aufgestellten eise, daß es keine andere Bestimmung haben koͤnne, da wahrlich nicht denkbar waͤre, daß man mit etwa 6 bis 7000 Mann irgend etwas Offensives gegen die hungen der Maͤchte seyen stets auf Man wuͤnsche, daß t von der friedlichen Gesinnung aller Eu⸗ sich üͤberzeuge, a ja dieselben sonst beunruhigen die nur den gegenwaͤrtigen ötheilig auf die bestehenden Von diesem Schritte wuͤrden erlin und Petersburg be⸗
Schweiz vorha⸗ ben koͤnnte. Aufrechthaltung des
die Schweiz uͤberhaup ropaͤischen Maͤchte, und vorzuͤglich Oesterreichs, beruhige und ihre Zuruͤstungen einstelle, d nur die Nachbarstaaten leicht hinwieder Gegenmaßregeln veranlassen koͤnnten, friedlichen Verkehr stoͤren und nach Verhaͤltnisse einwirken muͤßten. auch die Hoͤfe von Paris, London, nachrichtigt, und es sey zu erwarten, daß deren Gesandten bei der u aͤhnlichen beruhigenden Aeußerungen und Herr von Bombelles Tagsatzung mitge⸗ theilt werde. — Da nach Mittheilung dieser Note die meisten Gesandtschaften dem Praͤsidium uͤberlassen wollten, dieselbe dem Herrn Grafen v. Bombelles auf angemessene Weise zu beantworten, so erkloͤrte der Herr Praͤsident, daß nach seinem Dafuͤrhalten auf die Eroͤffnung des Oesterreichischen Ministers im Wesentlichen „Man freue sich uͤber die geschehene eweis der friedlichen Gesinnung des Oesterrei⸗ chischen Hofes gegen die Eidgenossenschaft. Was diese in militai⸗ rischer Hinsicht vorgekehrt, sey gegen keine einzelne Macht ge⸗ schehen, sondern sowohl im allgemeinen Interesse von Europa, als im besonderen der Schweiz, damit diese im Falle eines Kriegs⸗ ausbruchs zur Aufrechterhaltung ihrer Neutralitaͤt geruͤstet sey. Die Schweiz werde sich freuen, wenn die uͤbrigen Staaten ihre Armeen auf den Friedensfuß setzten, damit auch sie jeder ferne— ren Ruͤstungen zur Vertheidigung ihres Neutralttaͤt und Unab⸗ haͤngigkeit uͤberhoben werde.“
E11““
Rom, 14. August. (Allgemeine Z nem letzten Schreiben sind keine Ver
Friedens gerichtet.
Eidgenossenschaft Erklaͤrungen beauftragt werden wuͤrden.
selbst wuͤnsche, daß diese Erklaͤrung der hohen
erwiedert werden sollte: Mittheilung als B
g.) Seit mei— aͤnderungen in den hiesigen getreten; Stille und Geld-⸗Verlegenheit sind de⸗
Verhaͤltnissen ein ze — t 1 Die Stille ist so groß, daß es
ren Haupt⸗Elemente geblieben. fast unglaublich scheint, als sey dies dasselbe Land, welches noch vor wenigen Wochen von Konvulsionen aller Art bewegt ward; wo Buͤrger und Militair Hohn und Hiebe wechselten; wo Edikte und Fluaschriften gegen einander kaͤmpften; wo Miß⸗ trauen, Haß, Verachtung die Gemuͤther auf das leidenschaft⸗ lichste erfuͤllten; wo alle Friedenshoffnung ganz vernichtet schien. Auch ist dies wohl nicht die tiefe, beseligende Ruhe, die nach gang ausgekaͤmpftem Streite aus Ermattung zu dem gluͤcklichen Genusse der Gegenwart fuͤhrt; es ist, neben der Einwirkung der abspannenden Sonnengluth, vielmehr nur Erschoͤpfung von beiden Seiten, aber dennoch ein Zustand, der viel Erwuͤnsch⸗ tes erzeugt, da in ihm nothwendig die Leidenschaften ler werden, ein klareres Bewußtseyn eintreten muß, und dermann am Ende das Unabaͤnderliche, sich resignirend, aber Die wiederhergestellte Ordnung in Ankona, die beginnende Entwirrung der Kommunal⸗Verhaͤlt⸗
willensfrei,
gelten laͤßt.
nisse in den Provinzen, — Alles berechtigt die Regierung zu dem
Schlusse, die Ruhe werde sich auch nach dem Abzuge aller fremder Truppen erhalten lassen. Indessen hieruͤber kann sie doch nur in eigener Kraft hinreichende Buͤrgschaft finden, und deshalb hat sie sich seither mit großer Anstrengung um die Weslte un des Heeres bemuͤht. 11,000 Mann Linientruppen, 2000 Douaniers, 2000 Karabiniers, Dragoner, deren Zahl bald auch auf 2000 steigen wird, und 3000 Schweizer, die bis zu 5000 vermehrt werden sollen, geben die respektable Gesammtzahl von 22,000. — Hr. v. Rothschild ist wieder aus Neapel eingetroffen. Die Un⸗ terhandlungen gehen rasch vorwaͤrts, bald wird man das Resultat erfahren. — An eigentlichen Stadt⸗Neuigkeiten sind wir hier arm. Die liebenswuͤrdige Familie des Fuͤrsten Gagarin hat zum Leid⸗ wesen der Roͤmischen schoͤnen Welt die Stadt verlassen, und bald wird der Fuͤrst ihr nachfolgen. Der Prinz Montfort, Je⸗ rome Bonaparte, traf gestern nebst seinem aͤltesten Sohn aus Florenz ein. Dem hier anwesenden Englischen Minister in Tos⸗ kana, Herrn Seymour, brachte vor wenigen Tagen ein Courier das Commandeurkreuz des Guelphen⸗Ordens, und derselbe wird nun, nachdem er der Britischen Sitte gemaͤß dem Souverain die Hand gekuͤßt, Sir Hamilton Seymour heißen. Was dieser Courier sonst noch mitgebracht, ist nicht zur allgemeinen Kennt⸗ niß gekommen. — Am letzten Sonnabend brach ein furchtbares Gewitter uͤber Rom aus, begleitet von einem Hagelsturme, der vielen Schaden in den Weinbergen anrichtete und eine Menge Fensterscheiben zerschlug; auch die bekannte schoͤne Ruine, Torre di Quinto genannt, in der vierten Miglia vor der Porta del Popolo auf der alten Via Flaminia, stuͤrzte bei diesem Unwetter
zusammmen.
Ankona, 12. Aug. (Allg. Zeit.) Ein Befehl des Generals Cuhidres legt allen hierher gefluͤchteten Fremden die Alternative auf, nnasäse in ihre Heimath zuruͤckzukehren, oder sich nach Frankreich einzuschiffen. Morgen ist der peremtorische Termin. Man kann sich vorstellen, daß die Liberalen hieruͤber sehr betroffen sind. — Nach Briefen aus Toskana sind dort viele Personen aus allen Staͤnden verhaftet worden; auch zu Bologna und Forlt haben einige Verhaftungen stactgehabt. 8
Neapel, 10. Aug. (Allgemeine Zeitung.) Se. Maj. der Koͤnig hat seine Reise wegen der großen Hitze um einige Tage abkuͤrzen muͤssen und ist schon am 30ͤsten v. M. zuruͤck⸗ gekehrt. Er hat daher nicht, wie es in seinem Plane lag, die interessante Gegend des Campo basso besuchen koͤnnen. Da sie aber nicht weit von Caserta liegt, so wird er spaͤter von dort aus sich hinbegeben. — Es scheint, daß man jetzt wieder, — wie schon fruͤher einmal, wogegen (wie ich berichtete) die hiesige Zei⸗ tung sich kraͤftig erhoben hatte, — die treuen Einwohner der Abbruzzen verleumdet hatte, indem man von großen Auswande⸗ rungen wissen wollte, die von da aͤus in das Paͤpstliche Gebiet stattgefunden haben sollten, woraus man dann auf einen aͤhn⸗ lichen Geist des Volks, wie der in den Marken, zu schließen sich berech⸗ tigt glaubte. Der Monarch indessen, uͤberall sich als den Vater sei— nes Volks zeigend, wollte mit eigenen Augen sehen, und es fand sich nun, daß Alles reine Erdichtung war, und daß bloß vier bis fuͤnf tief verschuldete Individuen sich auf das nahe fremde Gebiet gefluͤch⸗ tet hatten, um auf diese Art den Vexfolgungen ihrer Glaͤubiger zu entgehen; ein Ereigniß, welches in allen Graͤnzlaͤndern haͤufig vorzukommen pflegt. — Nach der Ruͤckkehr des Koͤnigs sprach mand viel von großen Veroͤnderungen im Ministerium; bis jetzt indessen scheint alles dies nichts als ein leeres Geruͤcht. — Am 26. Juli kamen hier die beiden Amerikanischen Fregatten „Bran⸗ dywine“, dieselbe, auf welcher Lafayette vor einigen Jahren nach Amerika segelte, und „Constellation“ an. Diese letztere hat schon am 29sten den Golf wieder verlassen. Dem Vernehmen nach, hat die Amerikanische Regierung auf die abschlaͤgliche Ant⸗ wort der hiesigen in Betreff der geforderten Zahlungen als Ent⸗ schaͤdigung fuͤr die von Amerikanischen Kaufleuten zu Murats Zeit erlittenen Verluste replizirt, und man beschaͤftigt sich nun hiesigerseits mit der Beantwortung dieser Replik. — Der Fuͤrst Castelcicala, Sohn des in Paris an der Cholera verstorbenen Neapolitanischen Botschafters, bis jetzt Gesandter in der Schweiz, ist in derselben Eigenschaft nach St. Petershurg ernannt worden. Auch spricht man von verschiedenen anderen diploma⸗ tischen Ernennungen, die in kurzem stattfinden sollen — Nach einem jedoch noch unverbuͤrgten Geruͤchte soll die Rede von einer gaͤnzlichen Umschaffung der Marine seyn, welcher zu⸗ folge diese inskuͤnftige nur aus kleineren Schiffen, mit Ausschluß von Linienschiffen und Fregatten, bestehen wuͤrde. — Die hie sige Muͤnze beschaͤftigt sich, wie man erfaͤhrt, in diesem Augenblicke mit denselben Fragen, die im Jahre 1830 in Paris, und schon fruͤher in England, uͤber die Unzuverlaͤssigkeit der Silberproben durch die Kapelle, zur Sprache gekommen sind. Der Franzoͤsi⸗ sche Akademiker Tillet hatte dies schon seit dem Jahre 1760 erkannt, und durch neuere Versucher des beruͤhmten Chemikers Gay⸗Lussac ist nun mathematisch erwiesen worden, daß diese uͤberall angewendete Probeart den Gehalt des Silbers unge⸗ faͤhr um 11 %% zu gering angiebt. Da sie auch uͤbrigens von der angewendeten Temperatur und der Quantitaͤt des zugesetz⸗ ten Bleies influenzirt wird, so ist erklaͤrlich, daß dieselbe Me⸗ thode in den Haͤnden verschiedener, wenn auch gleich geschick⸗ ter Wardeine, nicht uͤberall dieselben Resultate liefern kann; und es geht aus dem in dem Berichte von Gay⸗Lussac enthaltener Tableau der meisten Muͤnzstaͤtten in Europa hervor, daß . S. in Neapel dieselbe Probeart den Gehalt des Silbers unter allen anderen am niedrigsten angiebt, naͤmlich um 8 bis „ℳ zu ge⸗ ring. — Die Probe auf dem nassen Wege, die man daher vor⸗ geschlagen hat, besitzt im Gegentheile den Vorzug, daß sie den Gehalt des Silbers fast ganz genau angiebt, und daß, sie mag angestellt werden, gleichviel wo und durch wen, die Resultate nicht von einander abweichen. Naͤhmen uͤberall die Muͤnzen und die vereideten Wardeine und Probirer dieses richtigere System an, — wie es zum Theil, wenn ich nicht irre, in Frankreich scho geschehen ist, — so folgte daraus eine Vermehrung des Gesammt⸗ betrages des vorhandenen Silbers um beinahe ¾ pCt., welches allerdings eine sehr betraͤchtliche Summe waͤre, um die man auf einmal reicher wuͤrde. — Vorigen Montag debutirte die be⸗ ruͤhmte Saͤngerin Malibran in der Oper Othello hier mit dem groͤßten Beifall. — Seit den letzten Tagen des Juli hat de Vesuv seine Thaͤtigkeit mit einer außerordentlichen Heftigkeit wieder begonnen, und zwar dergestalt, daß, wenn man das fort⸗ waͤhrende Ausstoßen vulkanischer Stoffe zu einer betraͤcht⸗ lichen Hoͤhe, — die bedeutenden Lavastroͤme, die zugleich auf zwei entgegengesetzten Seiten des Kegels herabfließen, — so wie die großen Erschuͤtterungen und donneraͤhnlichen Detona⸗ tionen neben einander stellt, dieser noch immer fortdauernde Ausbruch als der groͤßte erscheint, der in mehreren Jahren statt⸗ gefunden. Die in der hiesigen Zeitung daruͤber enthaltenen Nachrichten ruͤhren, wie es heißt, von dem bekannten Fuͤhrer Salvatore her, welcher verbunden ist, in solchen Faͤllen alles Merkwuͤrdige, was er, — der mehr auf dem Vesuv, als unten lebt — dort oben vorgehen sieht, hierher zu berichten. — Endlich
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