1832 / 241 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ten

die Feinde sich nach Porto

„Aͤnzenden Siegen“ zu bilden, von denen wir so viel gehoͤrt haben. Ohne den Angreifenden, was das Fech⸗ betrifft, ihr Verdienst bestreiten und ihrer Tapferkeit Gerechtigkeit versagen zu wollen, sind wir doch jetzt im Stande zu dem Schluß zu kommen, daß an den denkwuͤrdigen Tagen des 22. und 23. Juli, wo Dom Poedro jede in seiner Macht stehende Anstrengung aufbot, die Zahl der Streitenden gleich war; aber die Truppen Dom Miguels fochten unter Nachthei⸗ len, die von unserm Korrespondenten sehr genau aufgefaßt und sehr aufrichtig eingestanden werden. So wie die Sachen jetzt stehen, wird sich die Entscheidung der großen Frage noch einige ochen laͤnger verzögern; es ist jetzt aber keinem Zweifel mehr nterworfen, daß das Resultat gaͤnzlich von dem abhaͤngt, wer am haͤufigsten kaͤmpfen kann; und in dieser Hinsicht uͤberlassen wir unsere Leser ihbem eigenen Urtheil, indem wir sie auffordern,

die aus Portugal gekommenen Berichte aufmerksam durchzule⸗

sen. Mittlerweile wollen wir nur bemerken, daß Dom Pedro und seine Truppen sich nun nicht mehr uͤber die gastfreund⸗ liche Aufnahme, die ihrer in Portugal harrt, taͤuschen koͤnnen. Als sie landeten, nein, lange bevor ihre Bewaffnungen die Kuͤsten Britaniens verließen, um sich in Belle Isle zu sammeln und zu organistren, behaupteten sie, daß junge Maͤdchen ihren Weg nach der Hauptstadt mit Blumen bestreuen vuͤrden; aus verschiedenen Gruͤnden aber fanden sie bei ihrer Ankunst, statt der blumenstreuenden und gluͤckwuͤnschenden Maͤd⸗ chen alle Plaͤtze von ihren Bewohnern verlassen, und in Porto nur den Poͤbel getkeigt, sie zu begruͤßen. Sie hofften mit Zu⸗ versicht auf eine Kollision, die das gesellschaftliche Gebaͤude bis auf seine Grundlage zerstoͤren wuͤrde; aber als sie nur einen Schritt uͤber ihren böee thaten, sahen sie die grimmigen Gesichter bewaffneter Bauern. Sie machten die Ent⸗ deckung, daß die Provinzen sich in dem geordnetsten Zustande befaͤnden, und daß die Einwohner unter den Waffen staͤnden. Nachdem die ersten Momente des Rausches voruͤber waren, und es ihnen klar wuͤrde, daß sie sich nur auf die Kraft ihrer Schwerter verlassen könnten, sandten sie spionirende Abtheilun⸗ gen in's Innere, um dem Volke an den Puls zu fuͤh⸗ len, und dasselbe, wenn sie es widerspaͤnstig faͤnden, durch Wegnahme ihrer Pferde und Geraͤthschaften zu bestrafen, die Kloͤster zu verbrennen, weil sie wußten, daß die Bewohner derselben nicht mit ihren Ansichten uͤbereinstimmten; und Alles dieses in dem Augenblick, wo ihre Freunde in England uns versicherten, daß ein hervorstechender Zug in den Operationen der Sesreiungs⸗Armee die Achtung fuͤr das Eigenthum feh⸗ Bald darauf entschloß man sich zu einem entschiednern Operations⸗ Plan, und da die Vertheidiger ihres Vaterlandes sich gerade auf dem Punkt gesammelt hatten, der in militairischer Hinsicht als der Schluͤssel von Porto betrachtet werden kann, so schien ein kuͤhner und uͤberraschender Streich nothwendig, um die Herzen der Gegner mit Schrecken zu erfuͤllen. Der royͤalistische Pha⸗ anx erwartete fest und unbeweglich den Angriff und obgleich wir setzt Grund haben, zu glauben, daß der Verlust von beiden Seiten groͤßer, als bisher angegeben war, so erlangten doch die Angrei⸗ fenden keinen Vortheil. General Santa Martha begegnete ih⸗ ren Manoͤvern mit einer Schnelligkeit, die seiner Tapferkeit und seinem richtigen Blick gleiche Ehre macht. Nur der Mangel an Munition untersagte ihm eine laͤngere Ausdauer in seinen An⸗ strenzungen. Nach der Schlacht vom 23sten schlug General Santa Martha sein Hauptquartier in Pennafiel auf, waͤhrend uruͤckzogen, und in dieser Stellung blieb er bis zum7. d. ungestoͤrt, Magazine errichtend und die Maßregeln zu einem vereinigten Angriff auf Porto vorbereitend, als die Truppen Dom Pedro's ihn mit einem zweiten Besuch beehrten, dessen Resul⸗ tat wir gestern mitgetheilt haben. Den Berichten aus Lissabon betfoige, scheint gleichzeitig ein Angriff auf die Division des General Povoas, die an dem suͤdlichen Ufer des Duero steht, ausgefuͤhrt und zuruͤckgewiesen worden zu seyn. In Lissabon war nur eine telegraphische Depesche eingegangen, worin in Eile gemeldet

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wurde, daß am 7ten d. um 4 Uhr Morgens acht Bataillone

Dom Pedro's einen Angriff versucht haͤtten, aber mit Verlust

einer Fahne, einer Haubitze und vieler Getoͤdteten und Verwun⸗ deten zuruͤckgetrieben worden waͤren. Ein aus Englaͤndern be⸗ siehender Vorposten soll von den Truppen des General Povoas uͤberrumpelt worden seyn. Nach welchen Punkt hin die Angrei⸗ fenden auch bisher ihre Schritte gewendet haben, sind sie uͤberall mit gefaͤlltem Bayonett empfangen worden. Die Guerilla s sollen alle

Verbindungen zwischen Porto und dem Innern abgeschnitten haben;

auch haben sie bereits mehrere Transporte Lebensmittel, die nach

Porto bestimmt waren, aufgefangen. Am 1sten d. M. mach⸗

ten zwei feindliche Schooner einen Angriff auf das kleine Fort an der Muͤndung des Mondego, wurden aber urüͤckgetrieben. Dieses war, wie wir vermuthen, der lang gedrohte Angriff auf Figueira, und wir muͤssen nun einraͤumen, daß unsere Kollegen Recht hatten, als sie von einer beabsichtigten Landung an jener Stelle sprachen; sie ließen sich indessen gewiß nicht traͤumen, daß die ganze Macht, welche Dom Pedro zu diesem Unternehmen verwenden konnte, in zwei Schoonern bestand. Unseren Be⸗ richten aus Penafiel zufolge, geben die Portugiesen keinem Frem⸗ den Pardon, und nur mit der groͤßten Muͤhe konnte das Leben zweier Englaͤnder, die von einigen Bauern gefangen genommen worden waren, unter dem Vorwande gerettet werden, daß es rathsam sey, sie als lebende Beweise fuͤr Lord Palmerston's Ein⸗ mischungs⸗System aufzubewahren.“ Der Courier meldet Nachstehendes aus Falmouth vom 21. August: „So eben ist der „Ebenezer“ von Porto hier ein⸗ getroffen. Am Bord befinden sich der Baron von Renduffe, vormaliger Polizei⸗Intendant in Lissabon unter der constitution⸗ nellen Regierung, und ein anderer Passagier mit Depeschen fuͤr die Agenten Donna Mariag's. Die Berichte stimmen saͤmmtlich darin uͤberein, daß Dom Pedro's Truppen nicht den Muth ver⸗ loren haben und auf Sieg hoffen. Der „Ebenezer“ segelte am lüten von Porto ab, hatte aber in der ersten Nacht Windstille; er verließ die Geschwader Dom Miguels und des Admiral Sar⸗ torius auf Kanonenschuß⸗Weite von einander entfernt, ohne daß die Absicht eines Kampfes auf irgend einer Seite zu bemerken gewesen waͤre. Sartorius hat noch nicht die Haͤlfte seiner Flotte zusammen, sobald er alle Schiffe herangezogen haben wird, werden wir gewiß von einem entscheidenden Schlage hoͤren. Bei Porto fallen taͤglich kleine Scharmuͤtzel vor; aber die Kavallerie Dom Miguels verhindert es, daß Dom Pedro irgend eine bedeutende Bewegung ausfuͤhren kann. Alles wird jetzt von den Flotten abhaͤngen; denn wenn Dom Miguel das Spiel umwenden und Porto blokiren sollte, so wuͤrde der Man⸗ gel an Zufuhren bald die Raͤumung dieser Stadt herbeifuͤhren. Dom Miguels Geschwader bleibt noch immer fest zusammen, und Sartorius ist noch nicht im Stande gewesen dasselbe zu trennen, die beste Aussicht dazu gäbe eine gaͤnzliche Windstill oder ein heftiger Sturm; im erstern Fall koͤnnte er das Dampf⸗ schiff im Schlepptau agiren lassen, im letzteren koͤnnte er die durch das Wetter herbeigefuͤhrte Trennung der Flotte benutzen.

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11““ W““ 8 Die 7 Schiffe Dom Miguels haben zusammen 252 Kanonen, die Flotte Dom Pedro's nur 191. Nachstehendes sind Aus⸗ zuͤge aus dem Tagebuche eines Offiziers am Bord der „Rainha de Portugal“, das Flaggen⸗Schiff des Admiral Sar⸗ torius:

„Freitag, 3. August. Vor Anker bei Cachops. Um 9 Uhr wurde das Geschwader Dom Miguels, aus dem „Don Juan“ von 74 Kanonen, 3 Korvetten und 4 Briggs bestehend, unter Segel ge⸗ sehen. Da wir allein vor Anker lagen und unser Geschwader in offener See war, so gingen wir sofoöͤrt unter Segel, um unserer Schiffen Zeit zu geben, sich mit uns zu vereinigen. Waͤhrend wir im Begriff waren, die Anker zu lichten, sandte der Amerikanische Kommodore einen Lieutenant an Bord, erkannte die Blokade an und bat um die Erlaubniß, in den Tajo einlaufen zu duͤrfen, wel⸗ ches ihm sogleich bewilligt wurde. Nachdem die „Amelia“, „Donna Maria“ und der Schooner „Eugene“ sich mit uns vereinigt hat⸗ ten, wendeten wir das Steuerbord hart gegen den Wind und um 5 Uhr, war es uns gelungen, den Vortheil des Windes uͤber das ganze Geschwader zu erlangen, mit Ausnahme der Fregatte „Prin⸗ cipe Real“, welche zuruͤckkehrte, um ein Gefecht zu vermeiden. Von dieser Zeit an bis um 10 Uhr blieben wir in unserer Stellung und segelten dann auf den Feind los. Um 14 Uhr feuerte der „Don Juan“ mit seinen Spiegel⸗Kanonen auf uns; wir kamen naͤher und gaben ihm zwei volle Ladungen. Die Finsterniß der Nacht hinderte unser Geschwader, sich dicht an uns zu halten, und daher uns, das Gefecht fortzusetzen.“ 2 8

Soönnabend, 4. August. Heute Morgen ist der Feind in einer großen Entfernung mit dem Winde; er wuͤnscht augenschein⸗ lich ein Gefecht zu vermeiden, obgleich er uns doppelt uͤberlegen ist.“

„Sonntag, 5. August. Heute Vormittag um 11 Uhr mach⸗ ten wir einen vergeblichen Versuch, die feindliche Fregatte, welche im Ruͤcken aufgestellt ist, abzuschneiden; ste hielt sich gleich, ohne Ruͤcksicht auf ihre Stellung oder auf die Sicherheit der Korvetten zu nehmen, dicht an den „Don Juan.“ Als sie sich in Sicherheit glaubte, gab sie uns eine volle Ladung, die aber nicht bis zu uns reichte. Die „Amelia“ verließ uns, da sie sich als schlechter Seg⸗ ler erwies.“

„Montag, 6. Aug. Der Feind in einer großen Entfernung. Der Admiral hatte eine Konferenz; mit dem Capitain; da der Wind bedeutend zunahm und der „Villaflor“ zu uns gestosen war, so wurde ein naͤchtlicher Angriff verabredet. Der Wind ließ aber wie⸗ der nach und vereitelte den Plan des Admirals.“

„Dienstag, 7. Aug. Der Feind 12 Meilen auf der Wind⸗ Seite. Wir sind beim Kap, um uns zu verstaͤrken und Nachrichten einzuziehen. Da wir fortwaͤhrend den Vortheil des Windes haben, und es uns gelungen ist, zwischen dem Lande und dem Feinde zu bleiben, so hoffen wir noch immer eine Gelegenheit zu sinden, die Fregatte von dem uͤbrigen Theil der Flotte zu trennen, und dann sind wir des Sieges gewiß.“

In einem spaͤteren Artikel seines heutigen Blattes ent⸗ haͤlt der Courier noch Folgendes: „Die durch den⸗ „Royalist“ mitgebrachten Briefe aus Porto sind so eben ausgegeben wor⸗ den. Sie enthalten keine Nachrichten von Wichtigkeit. Wir haben ein Schreiben von einem Ofsizier am Bord der „Rainha de Portugal“ erhalten, welches uͤber ein Gefecht Bericht erstat— tet, das zwischen diesem Schiffe und einer ihrer Fregatten, und und den beiden Fregatten von 47 und 50 Kanonen Dom Mi⸗ guels stattgefunden hat. Es begann spat am Abend und dauerte zwei und eine halbe Stunde, worauf die feindlichen Schiffe ab— zogen, und sie zu ihrem großen Bedauern genoͤthigt waren, ih⸗ nen zu folgen, um nicht den Vortheil des Windes zu verlieren. Dom Pedro's Schiffe hatten 4 Todte und Verwundete. Es wird hinzugefuͤgt, daß Briefe von der Barre vor Porto vom 16ten Morgens eingegangen sind, zu welcher Zeit Sartorius seine saͤmmtlichen Schiffe zusammengehabt haben soll, mit Einschluß des Dampfschiffes „City of Edinburg“, das mit 350 Soldaten an Bord zum Entern der feindlichen Schiffe bestimmt ist.“

Nachdem der Courier in seinem gestrigen Blatte aus— fuͤhrliche Berichte uͤber die Operationen der Portugiesischen Ar— meen und Flotten gegeben hat, sagt er: „In der verzweifelten Lage, in welcher sich jetzt Dom Pedro's Angelegenheiten befinden und wir duͤrfen es uns nachruͤhmen, daß wir dem Publi⸗ kum die Thatsachen unparteiisch vorgelegt haben kann in die⸗ sem Augenblick nur ein Wunder die Sache der Donna Maria in Portugal retten. Die außerordentlichsten Wechselfaͤlle eines guten und boͤsen Geschicks sind die natuͤrlichen Begleiter des Krieges. Aber der wirkliche Stand der Sache ist der, daß, wenn nicht die Rechte der Koͤnigin von Portugal von der Be⸗ vöͤlkerung des Landes nicht allein anerkannt, sondern auch thaͤtig unterstuͤtzt werden, keine Gewalt, die ihr Vater zusam⸗ menzubringen vermag, im Stande ist, sie, ohne fremden Bei⸗ stand, auf den Portugiesischen Thron zu setzen.“

Die Morning⸗Post meldet: „Seit vorigem Montag sind Dom Pedro's Agenten in England sehr thaͤtig damit beschaͤftigt, neue Rekruten fuͤr dessen Armee zu werben. Bereits haben sich auch einige Hundert von ihnen einschreiben lassen. Jedes In⸗ dividuum, welches seinen Namen eintragen laͤßt, erhaͤlt 18 Pence, und taͤglich, bis zu seiner Absendung nach Porto, werden ihm eben so viel gezahlt; sobald die Leute eingeschifft sind, empfangen sie außer dem Proviant einen monatlichen Sold von 2 Pfund 10 Shilling. Vorgestern hatten sich Hunderte von Menschen in der Wohnung des Herrn Hettinger eingefunden, die sich anwer⸗ ben ließen und Alle 18 Pence bekamen. An Geld scheint es nicht zu fehlen, und in ein oder zwei Tagen sollen die Rekruten auf besonders zu diesem Zweck bereit gehaltenen Dampfbooten eingeschifft werden. Die Rekruten werden unter dem Kommando eines Offiziers abgehen, der sein Patent in der Britischen Armee verkauft hat, um die Sache Dom Pedro's in Portugal zu unter— stuͤtzen. Auch in mehreren anderen Haͤusern der Hauptstadt re⸗ krutiren Dom Pedro's Agenten mit großem Erfolg, und Waf⸗ fen und Equipirung fuͤr diese Mannschaften sind ebenfalls schon angeschafft.“ Der Albion fuͤgt dieser Meldung Folgendes hinzu: „Nach dem, wie die Sachen in Porto stehen, scheint dies Alles nutzlose. Muͤhe zu seyn, wenn nicht etwa diese Re⸗ kruten und ihre Werber eine besondere Lust verspuͤren, sich von einem Schiff des Dom Miguelschen Blokade⸗Geschwaders fan⸗ gen zu lassen. Aber obgleich es schon oft gesagt worden, so sey es noch einmal verkuͤndigt: daß all dies Rekrutiren so oͤffentlich in London vor sich geht, ist in direktem Widerspruch mit unse— ren Gesetzen, und alle dabei betheiligte Personen verdienten ge⸗ richtlich belangt zu werden.“

Der Eigenthuͤmer des „Nova Paqueta“, eines von den Schiffen, die von Dom Pedro's Flotte vor dem Tajo genom⸗ men worden sind, hat Nachricht von Porto erhalten, daß der dortige Finanz⸗Minister Befehl gegeben hat, das Schiff auszu⸗ laden, die Ladung zu verkaufen, ein Zehntel der Blokade zu ge⸗ ben, und die uͤbrigen neun Zehntel ad depositum zu nehmen. Gegen dieses Verfahren hat der Capitain protestirt, und bietet Alles auf, um die Interessen seiner Eigenthuͤmer zu schuͤtzen.

Vorgestern fand vor den Assisen von Abingbdon das Ver⸗ hoͤr des Dennis Collins wegen Hochverraths statt. Es hatte sich eine große Menschenmenge aus der Umgegend in Abingdon eingefunden, um der Verhandlung dieses Prozesses beizuwohnen. Am Vorabend trafen der General⸗Anwalt und der andere Ad⸗ vokat der Krone in der genannten Stadt ein. Am 22sten Mor⸗

gens um 9 Uhr wurde der Gefangene vor die Schranken gde aus dem fruͤheren Verhoͤr bereits bekannten Lebenslauf, seine faͤhrt. Sein Aeußeres war noch ganz dasselbe, wie damals, c. berweisung aus dem Greenwich⸗Hospital, und wie ihm alle seine er zum erstenmale vor dem Gerichtshofe erschien. Er trug dibecten seyen abgeschlagen worden, und sagte am Schluß: „Es selbe Kleidung und benahm sich noch eben so ungestuͤm. Alse zut mir herzlich leid, was ich gethan, und ich hoffe, der König hereingebracht wurde, lachte er fortwaͤhrend, nickte den Maͤnnen id Erbarmen mit mir haben.“ Der General⸗Anwalt erhob unter den Zuschauern mit dem Kopfe zu und warf den D. mesh nun nochmals und erwiederte namentlich auf das Plaidoyer Kußfinger hin. Als die beiden Richter Bosanquet und Gurmag, Herrn Carrington, daß dieses Verhoͤr mit dem Willen Sr. Platz genommen hatten, wurde dem Gefangenen die Anklage gajestaͤt eingeleitet sey, und daß derselbe sich bei dieser Gele⸗ vorgelesen. Sie enthielt fuͤnf Punkte, worin das Attentat un, nheit seine politischen Ausfaͤlle haͤtte ersparen koͤnnen. Dann ter verschiedenen Beziehungen behauptet ward. In dem ersten bdersprach er der Behauptung der Anwalte des Angeklagten, wurde ihm die Absicht Schuld gegeben, dem Koͤnige das Lebem derselbe in einem Anfalle von Geistes⸗Abwesenheit das Ver⸗ zu nehmen; in den anderen 4 Punkten aber wurde er beschu— sichen veruͤbt habe; auf diese Weise, meinte er, koͤnne man die digt, daß er die Person Sr. Majestaͤt auf irgend eine Weis⸗ löhten Verbrecher der Strafe entziehen; so viel sey ausgemacht habe verletzen oder verwunden wollen. Der Gefangene erklinge, der Gefangene gewußt, was er gethan ja, er habe auch sich fuͤr „nicht schuldig.“ Auf Verlangen seines Anwalcs gaemaͤßig gehandelt, indem er mit seinem Wurf sehr gut gezielt; man ihm seiner koͤrperlichen Verstuͤmmlung wegen einen Suusl wens sey auch der von Herrn Swabey aufgestellte Grundsatz, um sich zu setzen, indem er nicht gut lange stehen konnte. 6 jeder Mensch, der darauf ausgehe, seinen Tod herbeizufuͤh⸗ dann wurde die Jury zusammenberufen, und nachdem auf dn ,wahnsinnig seyn muͤsse, durchaus unrichtig und von dem Gesetz Antrag des Herrn Frankom, Anwalts des Angeklagten, gemng htanerkaunt; daß der Gefangene in einem nothduͤrftigen und ver⸗ einzelne Mitglieder derselben Ausstellungen geizagcht uUnd Andeh eifelten Zustande sich befunden und daher eine sinnlose Handlung be⸗ an deren Stelle gesetzt worden, leisteten die Geschworenen i igen habe, sey noch viel weniger ein Vertheidigungsgrund Eid. Der General⸗Anwalt erhob sich nunmehr, um seine an wo berechtige Noth jemals zu Gewaltthaͤtigkeit? Endlich klage zu begruͤnden; er fuͤhrte die Parlaments⸗Akte vom Ier auch die Anspielung des Anwalts auf die Folgen, welche 1796 an, wodurch ein Attentat auf den Koͤnig, um ihn zu a. Verurtheilung haben wuͤrde, wenn man auch glauben düͤrfe sie nicht die aäͤußersten seyn wuͤrden, hier durchaus nicht am

letzen oder zu verwunden, mit der Todesstrafe belegt wird,; setzte sodann aus einander, daß der Vorgeladene ein solches At t, weil die Jury nichts weiter als die Sache an sich zu be— tat begangen habe, wobei er die bekannten naͤheren Umst zten und zu richten habe. Nachdem zuletzt noch der Richrer des Vorfalls bei den Pferderennen zu Ascott schilderte und h sanquet der Jury vorgestellt hatte, daß die bloße Absicht, die Jury die Frage vorlegte, ob sie nicht glaube, daß der Gefange heson des Koͤnigs zu verletzen, wenn sie von zwei Zeugen kon⸗ dem Koͤnig nach dem Leben getrachtet, da er be; seiner Verhe un werde, hinreichend sey, um das Verbrechen des Hochver⸗ tung gezeigt habe, daß er die moͤglichen Folgen seiner That s üe zu begruͤnden, und daß es sich hier bloß darum handele, wohl gekannt; der Angeklagte habe im Dienst des Landes Sie Jury glaube, der Inkulpat habe 90 fochten und dabei ein Bein verloren, aber obgleich er auch m Majestaͤt zu verletzen, zogen sich die Geschworenen zuruͤck; Kopf verwundet worden, so sey doch kein Grund vorhanden, sa einer Abwesenheit von 10 Minuten kehrten sie wieder, und deshalb fuͤr geistesabwesend zu halten. Ob der Gefangene E lelteste derselben sagte: „Wir finden den Gefangenen sch ul⸗ Majestaͤt wirklich habe verletzen wollen das koͤnne wohl kamm einen Stein mit der Absicht auf Se. Majestaͤt geworfen gefragt werden, da es ganz natuͤrlich sey, daß ein auf solz zaben, dem Koͤnige ein koͤrverliches Leid zuzufuͤgen.“ Hier⸗ Weise geworfener Stein darauf berechnet gewesen, fragte Herr Bosanquet: „Meine Herren, glauben Sie, wie entstellende Verletzung beizubringen oder den Verlust em n der Aüklage heißt, um dem Koͤnige ein gegerlcches Keid Auges zu verursachen; indeß wolle er die Sache nicht d faͤgen, mit der Absicht, Se. Majestaͤt u verwunden Ader weitere Bemerkungen vergrößern, sondern den Urtheilssprn erieben?“ Der Aelteste eßwiederte: „Wir finden den Ge⸗ ganz der Gerechtigkeit der Jury anheimstellen. eEs w. enen nicht schuldig, Sr. Majestaͤt nach dem Flon gestanden hierauf zum Zeugenverhoͤr geschritten. Der anwesenden; eben, sondern, nach dem fuͤnften Punkt der Anklage, die gen waren sechs, naͤmlich der Capitain George Smith, Be iht gehabt zu haben, Sr. Majestaͤt ein koͤrperliches Leid u⸗ min Turner, Oberst Wood, Lord John Brownlow, Rich Vosanquer: Also meine Herren finden Are Gardner und Richard Dredge. Die Aussagen derselben entt Gefangener h de va Anpl⸗ 7 r. Richard Di 82 3 498 Gefangenen, nach dem fuͤnsten Punkt der Anklage, schuldig, ten meistentheils nichts Anderes, als was uüber jenes trau Koͤnige ein koͤrperliches Leid zugedacht und ausersonnen zu Ereigniß und uͤber das darauf erfolgte erste Verhoͤredes Der , in der Absicht, Se Majestaͤt zu verwunden oder zu 341 Collins bereits bekannt ist. Der Erste sagte unter Anderem euf 12 Der Aelteste antworkele bejahend und das E. die an ihn gestellten Fragen, daß der Gefangene jetzt nichtem in der angefuͤhrten Weise abgefaßt. Der Gefangene so wohl aussehe, als zu Ascott, wo er eine rothe und gesunegehe nun hereingerufen, um zu sagen, ob er den Tod und die Gesichtsfarbe und keinesweges das Ansehen eines Nothleidenden richtung verdient zu haben glaube; aber er antwortete nicht gehabt, jedoch zerrissene Kleider getragen habe, uͤbrigens ganhern blieb auch in diesem furchtbaren Augenblick ganz der⸗ nuͤchtern gewesen sey und ihm von einer erhaltenen Koyfwut vie bei dem Verlauf des Verhoͤrs. Die Nichter b.ee. nichts gesagt haͤtte. Hiernaͤchst begann der Vertheidiger kerauf, der Justiz⸗Richter Herr Bosanquet hielt eine kurze Angeklagten, Herr Swabey, sein Plaidoyer. Nachvem anden Gefangenen, und dieser hoͤrte das Todesurtheil eine lange Anrede an die Geschwornen gehalren und nerschuͤtterlichem Gleichmuth an. Er verbeugte sich und I N. strengste Getslssenastcgesit, anempfohlen, auch abgefuͤhrt. woͤ hnt hatte, daß man allgemein glaube, die Krolle werde! zor den Assisen icester mur b ; Angeklagten begnadigen, wenn er von der Jury als schuldig des 11“ W funden wuͤrde, machte er namentlich darauf aufmerksam, daß n Jahres, nach Eingang der Verwerfung der Reformbill Richter nach den Beweggruͤnden forschen muͤßten, welche die einen aufruͤhrerischen Volkshaufen eingeaͤscherten Schlosses Mann zu einer so verkehrten und sinnlosen Handlung verle ingham Castle“ verhandelt. Die Schadensklage eee haben koͤnnten. Er bemuͤhte sich nun, die That des Denm ,000 Pf. St. die Jury entschied auf 21 000 Pf St Collins so auszulegen, als ob er sich dadurch selbst habe um sihl ldigung. 86 I“ Leben bringen wollen; wer aber diese Absicht habe, sey geiste Das Geschwader des Admmiral Malcolm ist von Cork nach zerruͤttet, denn kein Mensch von gesunden Sinnen zerstoͤre uth abgesegelt. . selbst; der Gefangene, meinte er, sey seines Lebens eüberdri se folzende Bekanntmachung ist heute von dem General— gewesen, er selbst habe gesagt, daß er lieber gehaͤngt were, t erlassen worden: auf der Straße vor Hunger sterben wolle; er haͤbe aͤlso dut . „Genergl⸗Post⸗Amt, 23. August diese im Angesichte des ganzen Hofes und einer ungeheuren BcosAm und vom Freitag, den 3tsten d. ab, werden die regelmaͤßi⸗ menge offen veruͤbte unsinnige That sich selbst in die Haͤnde d sen nach Hamburg und Holland, durch Dampfschiffe Gerechtigkeit liefern und den Tod zuziehen wollen. Der Thut Tbemsc anstatt von Harwich befoͤrdert. Die Posten nach sey daher kein Meuchelmoͤrder, sondern nur ein sinnloser Menschlurg, Hannover . s. w. werden jeden Freitag Abend abgehen; dem die Verzweiflung seinen gesunden Verstand geraubt hab EEEEE“ gm Dienstag und Freitag Abend. In Herr Swabey nahm sodann das Mitleid der Richter fuͤr seunt nwensbaren Faͤllen werden nach Hamburg und Rotterdam

. 9 1 8 ö.“ datzer⸗Dampfschiffe gehen.“ Klienten in Anspruch, indem er ihn, als derselbe die Thatebe REEEEöb1e* gangen habe, fuͤr non compos mentis erklaͤrte und das Actem 5.eiera⸗Berichte aus England und Schottland melden

als aus einer augenblicklichen Geistesverruͤckung hervorgeganm 575 Eykrankungen und 970 Toödesfaͤlle. In Bilston

9 2 9 en an einem Tage 188 Personen und starben 42. J bezeichnete, da nichts dafuͤr spreche, daß er einen peifs c. oon erkrankten 74 und starben 20. In Glasgow 61

Haß gegen Se. Majestaͤt genaͤhrt oder seine Handlung lang v“ E“ vorher uͤberdacht und planmaͤßig angelegt habe. Hunger u0.. In Dublin 65 und 14. In Sligo (Irland) 205 Verzweiflung, nebst einer verkehrten Vorstellung von einem ue meintlich erlittenen Unrecht, seyen die Beweggruͤnde zu diese wahnsinnigen That gewesen; aber von Verschwoͤrung oder Plar sey durchaus nicht die geringste Andeutung vorhanden. Aus diesen Praͤmissen folgerte der Anwalt weiterhin, daß dieser sal⸗ nicht als Hochverrath bezeichnet werden koͤnne, und trug dar⸗ auf an, ihn als einen Geisteszerruͤtteten, der in dem Augen⸗ blick, wo er die That veruͤbt, nicht bei gesunden Sinng ge⸗ wesen und also auch nicht dafuͤr verantwortlich sey, nach Geurd⸗ e einer Pabl ents-Akte s- ge i Line solchen ge⸗ N. . 6 22½ 4 . 1 2 Fahg eehs a⸗ hig— Majestat für vgut be⸗ de von S rn 8 Groͤningen veranstaltete ind Rerauf erhob sich Herr Carwina un Lotterie, deren Ertrag dem Besten des vid⸗ finden moͤchten. Hierauf erhob sich Herr Carkington, um ab der F 6 Nsenste. ugete 8 gewid zweiter Anwalt des Dennis Collins zu plaidoyiren; der Gehtea rüͦ sse 8 2 8 1 Morgen wesd zür Fer des-ehegret⸗⸗ Anwalt aber behauptete, es sey ungebraͤuchlich, daß ein zweittenl, 24. CC ir Feier des Ge . 18 wenn 189 Zange zu U üh des Ange⸗ enngin eine große Musterung der Bruͤsseler Buͤrger⸗ 2 1 2⁄ 8 4 8 4 4 2 sein Wi mnden. klagten aufgetreten sey. Indeß Herr Carrington behauptete seinen een. . 8 6 Recht, dhhs er sich auf 2g frnheres Beispiel e- Er wolee Abschnte, Ehs, G 1. S den vorliegenden Fall ebenfalls nicht als einen Hochverrath gelten Haußer 8 ves 29 Ge; dilg 8 5 Sr Heg iff lassen und erwaͤhnte noch, daß der Gefangene kurz vor seiner Re her Gesandter und bevollmaͤchtigter Minister G b 1 b M2-he nnn sev llom abzugehen. . 8 . 9 9 . 9 . 5 he: nun sey * . 8 1b That eine starke Portion Branntwein getruünken habe; es ist schade,“ sagt der Lynx, „daß unser Ministerium

1 fbbbberlgne.

lus dem Haag, 24. Aug. Der Geburtstag Sr. Maj. Unigs wurde heute durch Gottesdienst in saͤmmtlichen hie⸗ wülrchen, und da oͤffentliche Feierlichkeiten untersagt waren, nFamilienkreisen auf das Herzlichste begangen.

s dem Lager bei Reyen wird gemeldet, daß der Gesund⸗ eistand der Truppen fortdauernd erwuͤnscht ist, obgleich sich rersten Zeit nach dem Beziehen des Lagers wie gewoͤhn⸗

me groͤßere Anzahl von leichten Erkrankungen gezeigt hatte.

mit der Absicht gehandelt,

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Schweden und Norwegen.

Stockholm, 21. Aug. Auf eingegangene Nachri t vom Wiederausbruche der Cholera in Kronstadt hat Kollegium unterm 19ten d. Kronstadt und St. Petersburg fuͤr angesteckt, und alle Haͤfen in Ingermannland, Esthland und dem Wiborgschen Lehne fuͤr verdaͤchtig erklaͤrt.

Der Vorsitzer der Quarantaine⸗Kommission, Contre⸗Admiral Graf Cronstedt, hat am 17ten d. eine Inspections⸗Reise nach den suͤdlichen Kuͤsten angetreten. Dem Granskare zufolge, duͤrfte auch der Kronprinz nach Karlskrona abreisen

Daͤnemark.

„Kopenhagen, 23. Aug. Zufolge wiederholten allerunter— thaͤnigsten Gesuchs des General⸗Majors v. Haffner haben Se. Maj. der Koͤnig geruht, demselben die erbetene Entlassung als Chef der Koͤnigl. Artillerie zu gewaͤhren, wie auch dabei den Befehl zu erlassen, denselben, bis anderweitige Anstellung erfolgt, unter Beibehaltung des bisher bezogenen vollen Gehalts, à la suite in der Armee anzustellen. In die Stelle desselben ist der Oberst v. Luͤtzow zum Chef der Artillerie ernannt. Die beiden Brigade⸗Commandeure, Oberst v. Bille und Oberstlieutenant v. Wachler, sind des Artilleriedienstes in Gnaden entlassen und Ersterer als Kommandant der Festung Rendsburg angestellt wor⸗ den. Die beiden Oberstlieutenants v. Bauditz und v. Glahn sind dagegen, Ersterer zum Commandeur der Daͤnischen und Letzterer zum Commandeur der Holsteinischen Artillerie⸗Brigade, ernannt worden.

Deutschland. Leipzig, 25. Aug. Gestern fruͤh musterte Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Johann die Eskadron und die uͤbrigen einzel⸗ nen Compagnieen der Natisnal⸗Garde, die sich Hoͤchstdessen Zu⸗ friedenheit erwarben. Nachmittags besuchte der Prinz die oͤffent⸗ liche Handels,Lehr⸗Anstalt und Abends das Theater. Heute Morgens ist Se. Koͤnigl. Hoheit wieder von hier abgereist. anau, 21. Aug. Das gestrige Geburtsfest Sr. Hoheit des Kurprinzen und Mitregenten ist am Wilhelmsbade durch ein großes Gastmahl gefeiert worden, woran viele Militair, und Civil⸗Personen Theil nahmen und wobei mehrere Toaste auf das Wohl Sr. Hoheit, unter Abfeuerung des Geschuͤtzes, mit herz⸗ licher Uebereinstimmung ausgebracht wurden. Die hiesige Gar⸗ nison ist am Abend dieses festlichen Tages bewirthet worden.

B Frankfurt a. M., 24. August. In einem gegen den Messager des Chambres gerichteten Artikel aͤußert die hiesige Ober— Post⸗Amts⸗Zeitu ng: „Der „Messager“ vom 21. Aug. liefert abermals einen Artikel, der unsichtbar den Spruch „divide et impera!“ an der Stirne traͤgt. Die ganze Polemik der Fran⸗ zoͤsischen Oppositionsblaͤtter, wir koͤnnen es nicht oft genug wie⸗ derholen, dreht sich unverkennbar und namentlich in Bezug auf Deutschland um die Logik dieses alten Herrscherspruches. Schade, daß die Volksstaͤmme, die durch die kraͤftigste und kultivirteste Sprache, die das neuere Europa kennt, verbunden, und auf dem fruchtbarsten Boden im Herzen unseres Erdtheils wohnen, und die, 36 Millionen Seelen zaͤhlend, sich alle Deutsche nennen, trotz der Verlaͤumdungen des Messager und Konsorten civilisirt genug sind, um die ganze Staͤrke des divide ect impera im Munde der Revolution fassen zu koͤnnen. Nein, nie wird den Revolutionsjournalisten an der Seine das willkommene Schau⸗ spiel werden, Zwietracht in die Herzen der Deutschen Volks⸗ staͤmme zu saͤen, die kaum in den Jahren 1813, 14, 15 mit ih⸗ rem Blute die Schmach abwaschen konnten, welche die durch in— neren Zwiespalt hervorgerufene momentane Unterjochung unter Frankreich uͤber sie gebracht.“

Es heißt, daß die Residenz Darmstadt einen neuen Glanz durch Verlegung der Landes⸗Universitaͤt von Gießen nach der Sekeh h g erhalten werde. Dem Vernehmen nach soll dieser

egenstand beim naͤchsten Landtage zur Sprache gebracht werden.

Hesterrelich.

Wien, 23. Aug. Die hiesigen Blaͤtter enthalten nach⸗ stehende amtliche Meldungen:

„Se. Kaiserl. Koͤnigl. Majestaͤt haben mittelst eines an Se. Koͤnigliche Hoheit den Durchlauchtigsten Erzherzog Ferdinand Este, und an den obersten Kanzler, Grafen von Mittrowsky, erlassenen Allerhoͤchsten Kabinetsschreibens vom 20,. August l. J. A&hn 8 8 ; . g. . 4,822 Ihres Allerhoͤchsten Dienstes befunden, dem Koͤnigreiche Gali⸗ zien in der Person erstgenannnten Durchlauchtigsten Erzherzogs einen General⸗Gouverneur vorzusetzen, der die Civil⸗- und Mi⸗ litairgewalt in sich zu vereinigen haben wird. Zugleich ge⸗

ruhten Se. Majestaͤt, den Vice⸗Praͤsidenten der allgemeinen Hofkammer, Freiherrn v. Krieg, zum Gubernial⸗Praͤsidenten von Galizien allergnaͤdigst zu ernennen.“ 1

„Se. Majestaͤt der Kaiser haben am verflossenen Sonn⸗ tag, den 19ten d. M., den außerordentlichen Gesandten und be— vollmaͤchtigten Minister Sre Majestaͤt des Koͤnigs der Belgier an Allerhoͤchstihrem Hofe, Freiherr von Loe, die Antrittsaudienz in Baden zu ertheilen geruht.*

„Um dem Magistrate, der Buͤrgerschaft und den Bewoh⸗ nern Wiens die Gelegenheit zu verschaffen, ihre Gefuͤhle der Freude und des heißen Dankes der Vorsehung fuͤr die von der Allerhoͤchsten Person des juͤngeren Koͤnigs von Ungarn und Kronprinzen der uͤbrigen Oesterreichischen Staaten abgewendete Lebensgefahr auf eine feierliche Weise darzubringen, hat der Magistrat von Wien am 19ten d. M., Vormittags um 11 Uhr, ein feierliches Hochamt in der Metropolitankirche zu St. Ste⸗ phan, unter Paradirung der⸗Buͤrger⸗Corps, veranstaltet. Se. K. K. Majestaͤt, Allerhoͤchstwelcher die Anzeige von diesem feier⸗ lichen Hochamte durch den Herrn obersten Kanzler, Grafen von Mittrowsky, erstattet wurde, geruhten diesen neuerlichen un—⸗ geheuchelten Beweis der so oft schon erprobten treuen Anhaͤng⸗ lichkeit und Liebe fuͤr Allerhoͤchstdero Person und das gesammte

3₰ 4 9 „4 91 vden. es aber bekannt, daß Leute, die am Kopf verwundet worden eisen nicht liebt I. 491 keine hitzige Getraͤnke vertragen koͤnnten und sogleich dadurchhen Geschat. de. 2 ves 9 T111* verwirrt wuͤrden. Sodann hob er namentlich hervor, daß dersn Geschäften erholen und die Provinzen durchlaufen wollte, Angeklagte ein so unbedeutendes Individuum sey, daß 8- Esecln der, b 2ce eg n egelrghes genern; sufr⸗ ihm schwerlich einen hochverraͤtherischen Plan⸗ unterlegen werdt, se die Regierun auffordern die Armee und d vCzeld⸗ und hielt eine Verfolgung desselben fuͤr nicht der Muͤhe werch;:e die C .“ efr 9 vülfi . auch gehe diese Verfolgung nicht von Sr. Majestaͤt, nicht st zu diesem Zwecke zu v Wenn indeß . 16 dem General⸗Anwalt, sondern von den Ministern aus, mit den kuft, als die der Hauptstadt, den Ministern nicht usagt Letzterer in Verbindung stehe, und die besser gethan haͤtten, diee es ein and es Mittel ch f klaͤre ins⸗ 9- zuͤgellosen Ausfaͤlle der Presse gegen die erhabene Person der saben ser Un dachss t sich d. v 1842 v 58 Koͤnigin, als diese aus einer augenblicklichen Geistesabwesenhet jhauptnn dls Füseh 66e, 1one 16* hervorgegangene That, zu verfolgen. Jetzt wurde noch F. lvon ihnen Klagen und bitteren Tadzi rlichlich eingesan⸗ fangene selbst aufgefordert, sich zu Feshe ssen. Za⸗ fremd.“it. Es ist zu erwarten, daß Keiner von ihnen Anstand derselbe: „Ich kenne hier Niemanden, sie sind mir Alle 18 vollel wird, die Wuͤnsche und den Willen seiner Kommittenten Dann aber that er, als besaͤnne er sich, uͤnd meinte, er Se Keibune usꝛus rechen. Minister üs g einige Worte sagen, wenn es Ihren Herrlichkeiten genehm - ruft eea 2 einister, wenn Ihr nicht rei⸗ ni⸗ Wor⸗ 2 2 Fnaend 2 die Kammern zusammen! ar 6 1 . ammenhaͤngend, om 91 ⁄.0 . R b waͤre. Seine Bemerkungen waren hoͤchst unzusan im 2isten bis zum 22sten d. M. erkrankten in Bruͤssel

Allerdurchlauchtigste Kaiserhaus aus Anlaß des am 9ten d. M.. in Baden durch die goͤttliche Gnade so gluͤcklich von Sr. Majestaͤt dem juͤngeren Koͤnige von Ungarn, dem geliebten Sohne und Thronfolger, abgewendeten Ungluͤcksfalles mit dem Ge⸗ fuͤhle innigster Ruͤhrung und dankbarer Anerkennung zu verneh⸗ men, und zuͤgleich zu befehlen, daß diese Allerhoͤchste Gesinnung und die frohen Empfindungen, welche die von allen Klassen der Bewohner Wiens hier wieder bewiesene herzlichste Theilnahme in dem hoͤchsten Vaterherzen hervorbrachte, nicht nur dem Ma— gistrate und der treuen Buͤrgerschaft, sondern allen Einwohnern der Kaiserstadt bekannt gegeben werde.“

Der Oesterreichische Beobachter bemerkt: „In sei⸗ nem Blatte vom 15. August zieht der Messager des Chambres stark gegen diejenigen zu Felde, welche ihm den nahe bevorstehen⸗ den Ausbruch des Krieges nicht aufs Wort glauben wollen. „,„Ja““, ruft er aus, „„der Krieg ist unvermeidlich!““ Haͤtte der Messager sich mit diesem Kraft⸗Ausspruche begnuͤgt,

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ihn fuͤhrt er jedoch abermals Belaͤge Weissagung an, die einige Zweifel bei unbefangenen Lesern er⸗ wecken duͤrften. Als ein Muster dieser Belaͤge waͤhlen wir das Folgende, welches fuͤr den Werth der uͤbrigen zeugt. „„Einer unserer Freunde (sagt der Messager), der die Oester⸗ reichischen Graͤnzlaͤnder so eben durchstreifte, hat dieselben voll von Halb⸗Kroaten und Halb⸗Ungarn gefunden, Namen Groͤgler fuͤhren, in ungeschlossenen Reihen, wie die Kosaken, fechten, und lauter Diebe sind, wie alle ihre Lands— leute.““ Wenn der Messager diesem reisenden Korresponden⸗ ten ein starkes Honorar zahlt, so muß er des Geldes wahrlich za viel haben! Wir hoffen uͤbrigens, daß der Freund seinen usflug bis zu dem Lande der Groͤgler fortsetzen moͤge. Er wird durch dessen Entdeckung die Geographie bereichern!“

Spanien.

Madrid, 14. Aug. Die Hof eitnng meldet, daß der Koͤnig am 10. d. seit seinem Gichtanfalle zum ersten Male wie⸗ der in San Ildefonso einen Spaziergang gemacht habe. Die hier eingegangenen Nachrichten aus Porto und Lissabon reichen bis zum 6. Die Hofzeitung versichert, daß es den Truppen Dom Pedro s in Porto bereits an Brod zu mangeln anfange, da die um die Stadt herumschweifenden Guerillas Dom Mi⸗ guels, von alten kriegserfahrenen Offizieren befehligt, mehrere Muͤhlen zerstoͤrt haͤtten, in denen das MNehl fuͤr die Armee Dom Pedro's gemahlen wurde.

Portugal Hof⸗Zeitung enthaͤlt folgende

1““ Die Lissaboner Mit⸗ theilungen:

Lissabon, 7. August. Eine Depesche vom Oberst Pedro de Mello, Gouverneur von Buarcas und Figneira, und vom Grafen von Barbacena vom 2, August giebt einen Bericht von dem Er⸗ scheinen zweier Schooner der Rebellen vor jenem Platz in der Nacht des 1. August, mit denen einige Schuͤsse gewechselt wurden. Die Depesche lobt den Eifer der Einwohner und der Miliz sehr. Se. Majestaͤt haben geruht den General⸗Lieutenant Visconde Pezo du Roga zum Befehlshaber der Truppen zu ernennen, die gegen die Re⸗ bellen in Porto zu operiren bestimmt sind, und den Herzog von Cadaval zum Befehlshaber der lsten Division aus Lamego vom Llsten d. sagen, daß die Rebellen, da sie jetzt einsehen, daß das ganze Land feindlich gegen sie gesinnt ist, Nie⸗ manden mehr erlauben, nach Porto zu kommen, oder dasselbe zu verlassen. Die Miliz und die Guerilla's nehmen fortwaͤhrend viele Transporte fort, die nach Porto bestimmt sind. Ein Schreiben aus Moimenta da Beira vom 31. Juli sagt: „„Der Enthu⸗ siasmus der Einwohner fuͤr die Sache des Koͤnigs ist dem in allen Theilen des Koͤnigreichs gleich; sie bringen unaufgefordert alle Vor⸗ raͤthe fuͤr die Armee herbei, und werben und bewaffnen aus eigenem Antrieb und auf eigene Kosten.““ In gleichem Sinne lauten die Pec Villa do Conde vom 25. Juli“

Lissabon, 10. Aug. er Justiz⸗Mini ndes Cir⸗ g. Der Justiz⸗Minister hat folgendes Cir

¶Da Se. Maj. von den Mittheilungen der Lokal⸗Behoͤrden uͤber den lobenswerthen und allgemeinen Enthustasmus, mit welchem die Ein⸗ wohner aller Distrikte zu den Waffen gegriffen und das Anerbieten der groͤßten Opfer gemacht haben, Bericht erstattet worden ist, und da der Koͤnig sich üͤberzeugt hat, daß die Portugiesen mit Freuden Leben und Eigenthum hingeben, um ihre Religion, ihren legitimen Konig, ihre National⸗Wuͤrde und Unabhaͤngigkeit gegen den unver⸗ nuͤnftigen und schaͤndlichen Angriff einiger entarteten Unterthanen zu vertheidigen, die, alle Grundsaͤtze 8 mit Fuͤßen tretend, es gewagt haben, das große Verbrechen des Angriffs auf ihr Vaterland zu begehen, und da Se⸗ Majestaͤt in diesem Enthusiasmus einen neuen Beweis der Liebe des Volkes zu Ihm und der den Portugiesen innewohnenden guten Grundsäͤtze und der Tapferkeit sieht, in welcher sie mit ihren Vorfahren wett⸗ eifern, und da der Koͤnig wuͤnscht, daß Seine Unterthanen die Ge⸗

ihres Koͤnigs erworben hat, Koͤnig der ganzen uͤbrigen Welt ist, so Ewr. Excellenz den Lo al⸗Behorden befehlen, Einwohnern ihrer resp. Cachias, 9. Aug. 1832. (gez.) Luis de Paula Furtado de de Mendoca.“ Aus St. Joao de Madeira wird unterm 3. det: „„Die Rebellen haben von neuem versucht, zur do Conde Besitz zu nehmen; der Visconte von Montealegre uͤber fiel sie aber mit den royalistischen e willigen von Barcellos, mit

ehd das Gegenwaͤrtige den Distrikte bekannt machen. Palast von

Castro, do Rio August gemel

der Miliz von Vianna und mit Guerillas, und lein zum Ruͤckzuge, sondern toͤdtete ihnen 7 Mann und machte 4 Gefangenc. Es scheint, daß bei dieser Gelegenheit 2 Compagnicen der Rebellen zu uns uͤbergegangen sind. Die Deserteure, wel⸗ che taͤglich von Porto hier eintreffen, versichern, daß und Fleisch in der Stadt anfangen, sehr selten zu den.“⁷%) In einem Schreiben aus Bemposta vom 3. Au⸗ gust heißt es: „„In der vergangenen Nacht kehrte ein getreuer Einwohner dieser Stadt zuruͤck, der nach Porto gesandt wor⸗ den war, und erzaͤhlte mir, daß er einen dortigen Kaufmann ge⸗ sprochen habe, der fuͤr die Rebellen gesinnt ist. Dieser habe ihm versichert, daß unsere Truppen Porto sicherlich beim ersten Angriff nehmen wuͤrden, und daß er deshalb seine Familie schon aus der Stadt gesandt habe. Gestern sind 64 Deserteure der Rebellen hier durchgekommen. Unser Distrikt ist vollkommen ruhig. Die Ein wohner geben der Armee Alles, was sie haben, und zeigen die groͤßte Anhaͤnglichkeit fuͤr den Koͤnig, unsern Herrn.““ b w Die Hof⸗Zeitung giebt außerdem die Namen von 60 Plaͤtzen, von denen gesagt wird, daß daselbst die groͤßte Ruhe herrsche und daß der Geist des Volkes vortrefflich sey.

Der Albion enthaͤlt folgendes Schreiben aus Porto, vom 15. August: „Nachdem ich gestern mit derselben Gelegen⸗ heit an Sie geschrieben hatte, ging ich nach St. Johannes hinab, von wo aus ich die beiden feindlichen Flotten sehen konnte. Das Geschwader Dom Miguels bestand aus einem Linien⸗Schiff, dem „Dom Joao VI.“, einer Fregatte, 3 Kor⸗ vetten und 2 Briggs, und Dom Pedro's aus 2 Fregatten und einer Brigg, nebst dem Dampfboote „Ramona“. Beide Ge⸗ schwader steuerten um 6 Uhr Nachmittags gegen Westen, indem sich Sartorius stets auf der Windseite seines Gegners hielt. Diesen Morgen um 9 Uhr fruͤh, als ich mich von St. Johan⸗ nes entfernte, sah ich nur noch 3 von Dom Miguels Schiffen und von Sartorius Geschwader gar nichts mehr, weil es etwas nebelig auf der See war. Die Englischen Schiffe „Stag“, „Childers“ und „Nautilus“ kehren diesen Morgen von Westen her zuruͤck, um die gestern verlassene Stellung wie⸗ der einzunehmen, von der sie sich bei der Annaͤherung von Dom Miguels Geschwader entfernt hatten. Heute ganz fruͤh hieß es hier, daß Dom Miguels Truppen aus dem Suͤden anruͤckten, und in Folge dessen ward das Gepaͤck von Dom Pedros Truppen, welches sich auf dem jenseitigen Ufer

des Flusses zu Villa Nova befand, zum Theil wieder nach dies⸗ seits heruͤbergeschafft; indeß, es scheint, daß die MigFuelistischen Truppen nicht von Goijo aufgebrochen sind. Die Stadt ist voll⸗ kommen ruhig. Es wird uns bald an Brod fehlen; uͤberall ist

und er sprach außerordentlich hastig. Er erzoͤhlte nochmals Cholera 72 Personen und starben 47. 2.

so wuͤrde es wohl schwer gewesen seyn, einem solchen Ge⸗

großer Mangel, weil die Guerilla⸗Truppen und Dom Miguels

der Armee. Briefe⸗

er Ehre und der Pflicht

nugthuung haben, zu wissen, daß ihnen ihr Betragen den Beifall der lieber Koͤnig der Portugiesen als⸗ gefaͤllt es Se. Majestaͤt, daß

Brod wer⸗

die den

waͤhrsmann nicht vollen Glauben beizumessen; zum Ungluͤck fuͤr zur Unterstuͤtzung seiner

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See von Villa

zwang sie nicht all