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1 Bedeutung, durch die Wichtigkeit des Punktes, wo sie ausgebrochen, sehr hedeutend geworden ist.
Der Vorwand dazu war die Entfernung der Minister, und diese Entfernung wird mit bewaffneter Hand verlangt. Durch die Em⸗, poͤrung der Besatzung von Vera⸗Cruz werden alle Leidenschaften geweckt, welche der Friede eingewiegt hatte, alle Forderungen des Partei⸗Geistes werden erneuert; der Ehrgeiz und persoͤnliches In⸗ teresse unter der Maske von Vaterlandsliede fordern den Sturz der Regierung, um die Freiheit des Volkes zu retten. Wenn aber diese Forderungen einerseits sehr eindringlich erscheinen, so erklaͤrt sich doch andernseitsz die oͤffentliche Meinung mit einer bewundeenswuͤr⸗ digen Maioritaͤt und mit Festigkeit fuͤr die Beibehaltung der Ordnung.
Die Nation empfindet unterdessen alle Uebel des Buͤrger⸗Krie⸗ ges. Durch die Entbehrung der Eingangs⸗Rechte in den beidet Haͤfen von Vera⸗Cruz und Tampico muüßte die Negierung zu außer⸗ ordentlichen Anleihen schreiten, die, wenn sie gleich mit geringeren
I111“
der Schauplatz aller niedrigsten menschlichen Leidenschaften ge⸗ Berlin, 2. Sept. In dem am 25. August v. J. zwischen q b b 18 1
worden ist. Die Mitglieder der neuen Griechischen Regierung, statt Alles aufzubieten, um ihre unter einander verfeindeten Landsleute zu beruhigen, begannen ihre Laufbahn mit einer Maßregel, die das groͤßte Mißvergnuͤgen erregen mußte; sie ver⸗ pachteten naͤmlich die Einkuͤnfte ihres Landes zur Haͤlfte des Preises
an ihre Freunde und Anhaͤnger, waͤhrend sie eine Armee von nahe an 8000 Mann, die ihnen als Werkzeug gedient hatte, um sich in ihrer Macht zu befestigen, ohne Sold und Beköoͤstigung ließen. Die natuͤrli he Folge hiervon ist, daß die Soldaten den armen Bauern lür nichts und wieder nichts zur Last liegen. Aber nicht zufrie⸗ den damit, die Lebensmittel, welche die Regierung ihnen ver— schaffen sollte, von dieser arbeitsamen und fleißigen Klasse der Bevöoͤlkerung zu expressen, pluͤndern sie die Grundstuͤcke derselben, bemaͤchtigen sich ihrer Heoerden und ihrer Ernte, mißhandeln und plagen sie und machen deren Frauen und Kinder zu Opfern ihrer brutalen Leidenschaften. Diese Angaben sind keinesweges uͤbertrieben. Staͤdte und Doͤrfer, die man in den letzten Jahren V
1u.
den Gewerbtreibenden beider Staaten, welche zur Entagegenne 2 8 9 1 *m 18 1.“ 4 diesseits erhaltenen Gewerbscheine bei der Kurfuͤrstl. Hessi ü5 v 8 0 8 0 — 1 88 — ——, —
von Waaren⸗Bestellungen, so wie zum Aufkaufe von Wa Regierung des Bezirks, den sie zuerst betroten, melden, n . 8 1¹“ . 2 — Opfern ats in anderen aͤhnlichen Faͤllen gemacht worden sind, fuͤr erinnert an diese Bestimmung in der neuesten Nummer ☚ . „6 8
ßen und Kurhessen abgeschlossenen Zoll- und Handelsvertrage . umherreisen, gegenseitiger freier Verkehr zunter der Bedin ihnen sodann fuͤr die Dauer dieses Gewerhscheines einen - 2 . 4 geitene r. 8v ie mwst a Len Aten emnber— der ihnen die obige Befugniß ohne weitere Abgaben⸗Entrich 8 11 st 8 2 8 den diesseitigen Staaten. Die, Koͤnigl. Regierung zu Pon⸗ —— — . — Saae: —- die Finanzen von großem Rachthell sind. Die in dem Finanzivesen Amtsblattes. — 3 1 1 11“ 1 1 1 f vh „Sr ber⸗Unr ‚berant⸗ 2 er Zahl, beim Cap Matifou ver Amtli ch e Na ch ch ten. ber⸗Unruhen von dem Poͤbel begangenen Verwuͤstungen verant 0,000 an der Zahl, n Cap Matifo schanzt, von wo
p., † M.
bewilligt, daß die Preußischen Gewerbtreibenden sich mit ihah deren fuͤr die Kurfuͤrstlichen Staaten geltenden ausfertigen ertheilt. Dasselbe giltsfuͤr Kurfauͤrstl. Hessische Gewerbtreibeng ¹ xcve roxaxsvFSxaEAnTvexre IPzExx. cerer a. nn. en 2rn,s n Aaeddtns eingefuͤhrte Oednung ist durch dieselbe Ursache unterbrochen, und — Bei einem Gewitter, das sich gegen Ende des ¹. 2 — “ wortlich seyen. aus sie uns angreifen wollen; wir haben erfahren, daß ihr An⸗
diese Ordnung war vielleicht eine der Haupi⸗Beweggruͤnde zur Re⸗ Juli im Friedlaͤndischen Kreise in Ostpreußen erhob, wurde wax 4 2 griff uͤbermorgen „ den 15. August, geschehen soll, und sind ont⸗
lichtete Griechen schreiben,
wieder aufzubauen begonnen hatte, liegen verwuͤstet und zertruͤm⸗
mert danteder; die Sinwohner sind geflohen, und diejenigen, denen
es an Mitteln fehlt, um in fremden Landen eine Zuflucht aufzbsu⸗ chen, sehen sich genoͤthigt, sich in Suͤmpfen und Hoͤhlen zu verbergen, um der wilden Tyrannei dieser w es von Korinth bis Patras aus — so van Argos bis Arkadeen. Die Regierung hat sich mit, einer Franzoͤsischen Garnison zu Nauplia eingeschlossen, waͤhrend alle Provinzen veroͤdet sind und das Getreide auf den meren Falle die Beute jener bewaffneten Heuschrecken wird. Der Handel ist gaͤnzlich zerstoͤrt. — Patras ist das Hauptquar⸗ tier der Rebellion; aber alle Einwohner der Stadt sind fort; der Chef Tzavellas behauptet sich nach immer darin; eine Fran⸗ zoͤsische Brigarde, welche abgesandt war, um die Citadelle zu nehmen, mußte soch vor ihm zuruͤckziehen; und er hat sich seit⸗ dem hartnaͤckig gewelgert, ⸗der Aufforderung der Verbuͤndeten Folge zu leisten und die Citadelle zu uͤbergeben. Die Straf⸗ losigkeit, mit der man diesem Rebellen seine Handlungen hin⸗ gehen ließ, hat mehrere „Andere ebenfalls aufgemuntert, sich gegen die Regierung zu erklaͤren, und Kolokotroni benutzte den gerechten Unmuth der Bauern uͤber ihre Leiden, um Morea zu den Waffen zu rufen. Natuͤrlich wird man fragen, was fuͤr Maßregeln die Repraͤsentanten der *verbuͤndeten Schutzmäͤchte und ihre Admirale ergriffen haben, um Ordnung und Frieden wieder herzustellen; fast muß man fuͤrchten, daß die Londoner Konferenz beschlossen hat, das ungluͤckliche Griechenland durch Protokolle zu regieren, die aber immer erst dagn an Ort und Stelle ankangen, wenn die Umstaͤnde, durch welche sie hervor⸗ gerufen worden, nicht mehr existiren. Die Residenten haben alle vier Regierungen, die nach Capodistrias Tode einander folg⸗ ten, der Reihe nach anerkannt, und der gegenwaͤrtigen haben sie oͤffentlich und in einer amtlichen Note ihren „kraͤftigsten Beistand“ versprochen. Aber es ist kein Beistand erfolgt, wenn man nicht etwa die Besetzung von Nauplia durch Franzoͤsische Truppen, die um ihrer eigenen Sicherheit willen geschgh, so nennen will. Die Rebellion des Tzavellas scheint durch die Anwesenheit ei⸗ ner Englischen Fregatte und einer Franzoͤsischen Korvette, welche beide vor Patras vor Anker liegen, gewisserma⸗ ßen sanctionirt zu werden; doch ist den Offizieren die⸗ ser Schiffe die Landung untersagt. Die Empoͤrungen der anderen Haͤuptlinge zu Salona, Karitene und Tripolizzas sieht man ruhig mit an; die Soldaten duͤrfen sich ungehindert ihren Ausschweifungen uͤberlassen, und die Regierung wird nicht im geringsten unterstatzt, um diesem Allen ein Ende machen zu koͤn⸗ nen. Die Residenten und Admirale bleiben ruhige Zuschauer bei dem Zusammenstuͤrzen aller Hoffnungen der Nation, und die Intrigue behaͤlt den Sieg. Griechenland steht jetzt in der Gewalt der Kapitani, die es in einen aͤrgeren Zustand versetzt haben, als der in der Revolutionszeit war, uns die an Tyran⸗ nei die Tuͤrken noch uͤbertreffen. Diese Straßenraͤuber, welche durch die Wechselfaͤlle der Revolution aus dem Abschaum des Vol⸗ kes zu Machs und Reichthum gelanzt sind, haben sidh bereits aller Einkuͤnfte der Provinzen bemaͤchtigt und werden das Land in Militair’ Lehen zerstuͤckln. — Viele wohl unter⸗ . und gewiß mit Recht, die Ent⸗ artung ihres Vaterlandes und dessen jetzigen beklagenswekthen
Zustand den Intriguen der diplomatischen Agenten zu und ver⸗
sichern, daß eine gerade und ⸗offene Politik, auf gesunde Vernunft ¹gegruͤndet und durch Entschlossenheit unterstuͤtzt, zur Beruhigung des Landes hingereicht haͤtte, da der gewerbfleißige Theil der Bevoͤlkerung nichts sehnlicher wuͤnscht, als die Begruͤndung einer dauernden Regierung. Frankreich moͤchte gern seine republikani⸗ schen Theorieen nach Gijechenlans verpflanzen And findet leider nur zu viel Proselyten, und England hat bei seiner erklaͤrten Neutralitaͤr, Gleichguͤltigkeit und schwankenden Fener alle die Achtung verloren, welche seine “ Opfer ihm erworhden haften; und dieser Politik hat man es zu danken, daß ein Englaͤn⸗ der in Griechenland uͤberall veraͤchtlich behaͤndelt wird.“ 8 90
0 2 86 EEq“
ZWvir theilen hier nachtraͤglich die Rede mit, wodurch“am 23. Mat⸗d. J. die Sitzungen des General⸗Kongresses von dem Vice⸗Praͤstdenten der Republik geschlossen wurden: . „Buͤrger, Deputirte und Senatoren! Wie verschieden ist das Bild, welches uns der Republik zeigt, von demfenigen, welches bei Eroͤffnung der or dentlichen Sitzungen dieses Jahren sich uns. darbot; wie verschieden wuͤrden die Gegenstände der Berathungen des General⸗Kongresses waͤhrend dieser Sitzungen gewesen se yn, wenn, die schmeichelhaß en Hoffnungen, die wir damals hegten, sich verwirklicht haͤtten. Am 1. Januar dieses Jahres hatten wir Ursache, großen Wohlthaten, womit sie uns uͤberhaͤuft hatte, unseren Dank abzustatten; heute muͤssen wir die Uebel eines Buͤngerkrieges bewei⸗ nen, der fuͤr die Gesellschaft immer nur verderblich seyn kann. Da⸗ mals sicherte uns der innere Friede alle Vortheile der Unabhaͤngig⸗ keit; die Leidenschaften schlummerten, die Wuth der Parteien war gedcknpfto und der n. Unternehamngen gerichtet, befestigte auf festen Grundlagen die Wohlfahrt der Nation, welche dadurch ihren⸗Kredit im Auslande und wre chtung bei⸗ anderen Voltern erhoͤhte. Die Finanzen, in Folge der stüattgefundenen Verbesserungen in ihrer Verwaltung, deck⸗ . 1 veinabe ganz die laufenden Ausgalen des Staatosdienstes, ge⸗ sioiteten die puͤnktliche Erfuͤllung der Verpflichtungen gegen die femden Anleihen und erhöͤhten zugleich das Verktrauen, wodurch es leichter geworden waͤre, die Sraats⸗Schuld zu arrangiren, wovon die Interessen fortwahrend bezahlt wurden.
Unter so gluͤcklichen Verhaͤltnissen waren die Kammern im Be⸗ griff, sich nicht mit Maßregeln zu beschaͤftigen, welche durch die momentanen Umstände hervorgerufen worden, sondern um die Ver⸗ waltung in auen ihren Theilen zu konsolidiren, und die Nation er⸗ wartete von der Weisheit der Kammern solche Gesetze, wodurch das Bestehende vervollkommnet und das Fehlende ergaͤnzt werden sollte.
Diese frohe Aussicht in den Augen der Patrioten hat sich auf einmal veraͤndert. Eine neue Revolution ist am 2. Januar d. J. in Vera⸗Cruz ausgehrochen, welche, obgleich an sich von geringer
Horden zu entgehen. So sieht
Aeckern stehen bleibt oder im noch schlum⸗
volution, indem dadurch der Schleichhandel verhindert ward und alle diejenigen, welche babei fruͤher eine Quelle zum Erwerd unrecht⸗ maͤßiger Reichthuͤmer fanden, dieselben sich durch Mitwirkung an dieser Revoluntion zu sichern hofften. .“
Durch die Occupation der Haupt⸗Zollaͤmter an der Kuͤste wird auch die Heraussendung der fuͤr die Bezahlung des Interessen der fremden⸗Staatsschuld bestimmten Summen verhindert, und diesem Umstande ist es zuzuschreiben, daß der National⸗Kredit, der wieder hergestellt war, ganz oder doch groͤßtentheils zerstoͤrt wird. Dieselbe Ursache verhindert die Verwendung der Summen, welche zur Bele⸗ bung der inlaͤndischen Industrie bestimmt sind, so wie die Herbei⸗ schaffung der Maschiinen fuͤr die Fabriken, mit deren Einrichtung man beschaͤftigt war; uͤberhaupt, wohin sich der Blick wendet, trifft er die zekstoͤrenden Spuren eines Krieges, wodurch alle ge⸗ roffene Maßregeln zur Belebung der Kuͤnste und zum Emporsteigen der Nation unterbrochen worden sind. —
Das Heer, mit dessen Organisation und Verbesserung man be⸗ schaͤftigt war, muß abermals zu Felde ziehen, um mit bewaffneter Hand sich den Ansichten der Revolutionnaire zu widersetzen, und die ausuͤbende Gewalt befindet sich in der Nothwendigkeit, dieses aͤußerste
Versoͤhnung vergebens versucht worden sind.
Unter so schwierigen Verhaͤltnissen waren die Kammern genb⸗ thigt, sich mit Maßregeln zu beschaͤftigen, welche der ö er⸗ forderte, und haben diejenigen Mittel verordnet, welche ihrer Weis⸗ heit fuͤch die Unterdruͤckung des Uebels am zweckmaͤßigsten erschienen. Die ansuͤbende Gewalt hat bei den Kammern die noͤthige Unter⸗ stuͤtzung und Huͤlfsmittel gefunden, welche zur Erhaltung der Ruhe und Ordnung unentbehrlich waren, wofuͤr ich denselben den gebuͤh⸗ renden Dank abstatte.
Auf die erste Nachricht von dem die Minister, von dem Wansche beseelt, den scheinbaren Grund zu dieser Revolution zu entfernen und zu verhindern, daß dem Be⸗ harren auf ihren Stellen nicht die Schuld des Blutvergießens und der schrecklichen Folgen eines Buͤrgerkrieges zugeschrieben werde, ihre Demission eingegeben und dieselbe spaͤter wiederholt; uͤber⸗ eugt, daß die constitutionnelle Wuͤrde/ womit ich bekleidet bin, und ie den Gesetzen schuldige Achtung es mir zur Pflicht machten, keine der Forderungen der Empdrer nachzugeben, so lange sie sich unter den Waffen befanden, so wie auf die Veranlassung und auf den Grund der von den beiden Kammern sowobhl als von den Legisla⸗ turen mehrerer Staaten und von vielen Autoritaͤten geaußerten Reinung, habe ich mich damals geweigert, jene Demission anzuneh⸗ men. Da aber die Beamten spater darauf bestanden, sich von ihren
osten zu entfernen, welche sie mit dem groͤßten Widerwillen be⸗ leidet, so mußte ich nachgeben, weil kein Gesetz besteht, was mich autopifirt, sie zu zwingen, ihre Dienste zu leisten, und weil ich glaubte, daß, nachdem der ostensible Grund zur Revolution entfernt
heute der Zustand.
der Vorsehung fuͤr die
dffentliche Sinn, auf nuͤtzliche und wohlthaͤtige
sey, diesenigen, welche aus diesem Grunde daran Theil genommen haben, zuruͤckkehren wuͤrden, und daß dieienigen, welche dabei ver⸗
borgene Absichten haben, dieselben nun nicht laͤnger verbergen koͤnn⸗
ten, wodurch denn die Regierung eher im Stande waͤre, mit mehr Festigkeit zu handeln, woͤbei sie auf die thaͤtige Unterstuͤtzung aller Staaten und auf die gute Meinung der Nation rechnet, welche letztere mit Entsetzen und Schrecken auf alle Revolutionen hinblicktnachdem sie die Annehmlichkeiten des Friedens genossen und die großen Vortheile, welche der Friede erzeugt, kennen ge⸗ lernt hat. 1
Das tapfere Hoer, welches die toͤdtlichen Krankheiten, welche sich zuruͤckzmziehen, und es sind die geeigneten Befehle gegeben wor⸗ den, die Truppen an solche Punkte zu versetzen, wo sie gegen den Einfluß des Klimazs geschuͤtzt und zugleich geeignet sind, das Um⸗ Achgresten der Revolution im Inneren der Republik zu verhin⸗ ern.
Die Reckrrung schmeichelt sich mit der viston, welche Tampico belagert, in kurzem dortigen Bewohner erleiden, ein Ende machen wird, und daß, nach⸗
Vera⸗Cruz belagerte, ward durch das Klima verursachte, genoͤthigt
Hoffnung, daß die Di⸗
dem die Ordnung dort hergestellt seyn wird, die Eingangs⸗Rechte wozu sie bestimmt
des dortigen See⸗Zolls zu den wichtigen Zwecken, sind, verwandt werdeh koͤnnen.
Ich mußte mich in dieser Rede auf die Bestellung eines kleinc umrisses von dem Zustande der dffentlichen Angelegenheiten beschraͤn⸗ ken, jedoch bevor ich schließe, sey es mir erlaubt, der ganzen Na⸗ tion in Gegenwart ihrer wuͤrdigen Repraͤsentanten die Versicherung zu geben, daß ich, meinen Grundsaͤtzen und meinen Schwuͤren ge⸗ treu, immer hereit seyn werde, die verirrten Mexikaner, welche ihre Irrthuͤmer erkennen und sich den Gesetzen unterwerfen, mit offenen Armen aufzunehmen, aber fuͤr diejenigen une bittlich seyn werde,
welche, die Pflichten gegen ihr Vaterland vergessend und auf ihren
sehaͤndlichen Absichten, Alles umzustuͤrzen, bestehend, die Constitution und das foͤderale System angreifen, welche ich um jeden Preis auf⸗ recht zu erhalten entschlossen bin.
Mit dieser Versicherung, h daher zruͤckzieben, um von den muͤhseligen Arbeiten, walche Aufmerksamkeit deschaͤftigt haben, auszurühen.”
. Vpastiltien.
Der Moniteur enthaͤlt ein Privat⸗Schreiben aus Rio⸗ Janeiro vom 18. Juni: „Man genießt hier gegenwaͤrtig der groͤßten Ruhe; die Aufregung der Gemuͤther hat sich etwas ge⸗
Eure
legt, aber das moralische Mißbehagen ist noch immer dasselbe; die Auswanderungen dauern, namentlich unter der
fort, der Handel und Gewerbefleiß stocken. Die Ausfuhr von Zucker und Kaffee, die fast ausschließlich in den Haͤnden der Englaͤnder und Amerikaner, ist der einzige Handelszweig, der unter den seit der Abhankung Dom Pedros eingetretenen politi⸗ schen Stuͤrmen nicht gelitten hat. In den innern Provinzen ist nichts Neues vorgefallen; in Ceara gewinnt die Portei, die fuͤr den Kaiser aufgestanden ist, unter den Befehlen des unter⸗ nehmenden Pinto⸗Medera taͤglich mehr Kraft und Konsistenz. Die Regierung hat eine kleine Expedition, aus 200 Mann In⸗ fanterie, einigen Reitern und Geschuͤtzen bestehend, unter dem Kommando des General Labattut, eines Franzosen, gegen ihn geschickt, die vor drei Tagen auf einer Korvette und zwei Trans⸗ portschiffen eingeschifft worden ist. Die Franzoͤsische Brigg „Alerte“ ist von Bahia hier angekommen, welche Stadt sie in ruhigem Zustande verließ.“ 11X““
Mittel zu ergreifen, nachdem vorher alle Mittel der Milde und der
Ausbruch der Revolukson haben.
den Uebeln, welche die
meine Mitbuͤrger, koͤnnt Ihr Euch
Portugiesen,
Wohnhaus des Halbhuͤbners Fuhrmann zu Schwoͤnau vom getroffen, und voͤllig in Asche gelegt. Wir erwaͤhnen diese eignisses nachtraͤglich,weil sich dabei der merkwuͤrdige Fall zu daß der im Hause anwesende Fuhrmann, obgleich ihm vom! strahl nicht nur die Kleidungsstuͤcke auf dem Ruͤcken zerr⸗ sondern auch die ⸗ganze Haut an dieser Stelle dergestalt Fleische abgeloͤst wurde, daß sie sich zusammenschieben ließ, noch nicht getoͤdtet wurde; man hatte vielmehr Hossnung zh ner Wiederherstellung.
Die saͤmmtlichen Pariser gust sind heute ausgeblieben.
82
Zeitungen vom 27.
*
Chʒbl
Vom 06sten bis an der Cholera 44 Personen und starben 27.
In Rostock sind in der 1sten Woche. 13 in der 2ten uu.“ “ — 1 in der 3ten 1 21 in der 4ten 7 in der 5ten 8 97
Bis zum 24. August Morgens 8 Uhr Hierzu kamen:
Bis zum 25. August Uhr 2 20 1
2 LS.
28.
29.
Morgens 8 7 7
7 8 7
Zusammen 48.3 266 In Behandlung blieben am 29. August 102 Kranke. Nach offiziellen Nachrichten ist, wie die Schweriner Zeit meldet, in der Stadt Buͤtzow das Vorhandensein der Ch nach genauer Untersuchung am 25sten d. bestaͤtigt worden. so ist am 26sten der Ausbruch der Cholera in der Stadt rin bestaͤtigt.
be
Meteorologische Beobachtung.
Morgens ö Abends N 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.
334 I Par. 12,0 °R. 10,2°R.
87 p„Ct. regnig.
SSW.
1832
52
1. Sept.
Quellwärme 83
Fluswärme 138
Bodenwaͤrme 1
Ausdünstung 1108
Niederschlag 574.
Abends bedect, Thau.
333,9“ Par. 17,9° R. 8,8 ° R. 50 pCt. heiter. SW.
Luftdruck . 334,8“ Par. Luftwaͤrme. 10,1 °R. Thaupunkt. 8,4° R. Dunstsaͤttg. 87 vCt. Wetter. .. bewoͤlkt. Wind S. Wolkenzug. W.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam. 28. August.
Nied. wirkl. Schuld 43 1. 5 % neue h 8391
68 Anl. 96 ¾. Oest. 5 9½ Met. 84 ¾. Russ. (v. 18 ⁸) 977†. Scheine 91 ½.
Kanz-lI
Preuss.]
Hamburg, 31. August. Oest. 538 Met. 87 ½. 4 8⅛ do. 76 ⅞. Bank -Actien 1141. Russ Anl. 98. Preuss. Präm. Scheine 104 ½. Poln. 111 ½. London. 25. August. Bras. 49. Belg. 75 ¾ Port. 48 ½. Wieu, 28. August. 49 do. 76 ½. Part.-Obl. 126 ⅛. St. Potersburg, 25. Auguskt. Hamburg 9⁄¾3v. Silber-Rubel 365 ½ Kop. 6 8 Inscriptioner 5 9 do. (v. 1831) S8. Warschau, 29. August. Pfandbriefe 88 ¼. 3¼. Part.-Obl. 340. 342. Kuss. Assign. 1812
38 Cons. 83 3.
5 8% Met. 873⁄
Koͤnigliche Schausptele. Montag, 3. Sept. Im Schauspielhause. Zum erst wiederholt: Die Drillingsbruͤder von Damaskus, dramzat morgenlaͤndisches Maͤhrchen in 5 Abtheilungen, von 9. schlaͤger. Hierauf: Die Maͤntel, Lustspiel in 1 Akt. Dienstag, 4. Sept. Im Schauspielhause: Gebruͤder oder: das Gluͤck mit seinen Launen, Charakter⸗Czemaͤlde au 15ten Jahrhundert) in 5 Auszuͤgen, nach einem Englischen) vom Dr. C. Toͤpfer. Koͤnigstaͤdtisches Thearer. Montag, 3. Sept. Philipp, Drama in 1 Akt, von née. Hierauf: Die militairische Execution, Tableau, nach! Bilde von Vigneron. Dann: Das Ane Motenbuͤchlein, Lu in 1 Akt, von Castellt. Hierauf: Das Blindekuhspiel, „ Tableau, nach einem Bilde von Wilkie. Dann: Vetter; dick, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely. Zum Beschluß: erstenmale: Großes Schlacht⸗Tableau. Die saämntlichen Tal sind von Herrn Rollerparrangirt.
—
BGERSE. T-h [ACARICHTEN. vt a. M., 30. Aug. Oesterr. 5proc. Metall. 87 ⅛. 4proc. 76 ½ 76 12½2. 24 proc. 45 ¼. 1proc. 19 ⅞. Br. 8 Actien 1367. 1366. Part.⸗Obl. 127. 126 ¾ Loose zu 10 179 . G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 83 ½. Br. Poln. Loose 55
Redacteur Cottel.
Feme — G Gedruckt hei A. W. Hfh ½1
Frankfurt a. M.,
Rousse
in angestellte Justiz⸗Kommissarius Karl Gottlieb Kanther
zum 27sten d. M. erkrankten in Briße⸗
trügerei.
Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben die Trennung des Preußischen bunals zu Koͤnigsberg von dem dortigen Ober⸗Landesgerichte genehmigen und den bisherigen Ober⸗Landesgerichts⸗Praͤsiden⸗ „Kanzler des Koͤnigreichs Preußen, von Wegnern Excel⸗ , zum Chef⸗Praͤsidenten des dortigen Tribunals, den bishe⸗ en Ober⸗Landesgerichts⸗Vice⸗Praͤsidenten Zander aber zum ef⸗Prasidenten des Ober⸗Landesgerichts zu Koͤnigsberg zu er⸗ anen geruht.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Steuermann Wolter s Kehnert das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Der bei den Unter⸗Gerichten der Kreise Nimptsch und Streh⸗
zugleich zum Notarius im Departement des Ober⸗Landesge⸗ ts zu Breslau ernannt, demselben auch die Praxis als Justiz-. mmissarius bei den Gerichten des Frankenstein⸗- und Reichen⸗ schen Kreises gestattet worden.
Der bisherige Ober-Landesgerichts⸗Referendarius Ludwig exander Uhse ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land⸗ Stadtgerichte zu Goldberg und bei den Unter⸗Gerichten des ldberg⸗Haynauschen Kreises, mit Anweisung seines Wohnsitzes Goldberg, bestellt worden.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung
zu Koͤnigsberg ist die Pfarrstelle an der Deutschen Kir⸗ zu Memel, welche durch die Ernennung des bisherigen Pfar⸗ s RNaͤttig zum Regierungs⸗Schulrath bei der Regierung zu mbinnen erledigt wurde, dem bisherigen Pfarrer Siehr in ehlau verliehen worden. — Abgereist: Der Geheime Legations⸗Rath, außerordentliche sandte und bevollmaͤchtigte Minister am Koͤnigl. Schwedischen fe, von Tarrach, nach Stockholm.
“
Frankreich. “
Paris, 27. August. Der Koͤnig kam gestern aus St. Cloud sch den Tuilerieen und ertheilte dem Fuͤrsten Talleyrand eine rivat⸗Audienz, die uͤber zwei Stunden waͤhrte. Demnaͤchst rten Se. Majestaͤt den Vorsitz im Minister⸗Rathe und kehr⸗
zu Tische nach St. Cloud zuruͤck.
Auf den Antrag des kuͤrzlich aus den westlichen Provinzen rher zuruͤckgekehrten Generals von Rumigny, Adjutanten des nigs, haben Se. Maj. den huͤlfsbeduͤrftigen Cholera⸗Kranken
Bezirks Mayenne eine Unterstuͤtzung von 2000 Fr. bewillligt.
Der General⸗-Lieutenant Laffitte, Deputirter des Arriège⸗ epartements, ist gestern in einem Alter von 60 Jahren hie⸗ bst mit Tode abgegangen. 1
Nachrichten aus Luzern zufolge, ist der Vicomte v. Cha⸗ ubriand am 15ten d. M. dort angekommen, um eine Aus⸗ cht nach dem St. Gotthard zu machen.
Dem Cassationshofe lag vorgestern die interessante Frage r, ob ein am 1sten August 1830, also nach der Juli⸗Revolu⸗ n, von Karl X. in St. Cloud ertheilter Orden gesetzlich sey. er Cassationshof hat hierauf entschieden, daß am 1sten August 30 bereits eine provisorische Regierung im vollen Besitze der Uiziehenden Gewalt gewesen und die Koͤnigliche Gewalt Karls X. o an diesem Tage nicht mehr vorhanden gewesen sen.
Heute wird der Prozeß der St. Simonianer vor dem hie⸗ en Assisenhofe verhandelt. Die Angeklagten sind fuͤnf an der hl, naͤmlich das Haupt der Sekte Enfantin (36 Jahr alt) und
sogenannten Apostel Barrault (38 Jahr alt), Duveyrier 9 Jahr alt) und Chevalier (06 Jahr alt), endlich der aus der ekte ausgeschiedene Olinde Rodrigues. Die vier St. Simo⸗ aner sind, mit Ausnahme des Herrn Barrault, welcher Pro⸗ or an den Akademieen von Sorrèze und Paris war, ehema⸗ e Zoͤglinge der polytechnischen Schule. Die Angeklagten gaben sich im Kostume ihrer Sekte und von saͤmmtlichen itgliedern derselben begleitet, von ihrem Hause in Menilmon⸗
t nach dem Justiz⸗Palaste; in dem Zuge, der aus einigen
Aposteln im Kostuͤm und 150 Juͤngern bestand, bemerkte man le Frauenzimmer. Eine Menge Neugieriger war in den Stra⸗ n versammelt, durch welche der Zug ging. Die von den In⸗ spaten vorgeladenen Zeugen, ebenfalls Mitglieder der Sekte, wei⸗ rten sich, ohne Erlaubniß des obersten Vaters Enfantin den ge⸗ zlichen Eid zu leisten. Der General⸗Advokat, Herr Delapalme, ehauptete die Anklage der Verletzung der Sitten und der Be⸗ Um 3 ½ Uhr nahm der Zudrang der Neugierigen und * Anhaͤnger der Sekte dergestalt zu, daß ein Detaschement der Nunizipal⸗Garde einen vergeblichen Versuch machte, die Raͤu⸗ ungodes Vorsaales zu bewirken. Die Posten des Justiz⸗Pa⸗ stes und, der Umgegend sind verstaͤrkt worden, da man fuͤr den bend Stoͤrungen der Ruhe befuͤrchtet. Der Prozeß wird ahrscheinlich erst spaͤt beendigt werden.
Der Assisenhof von Angers hat am 23sten d. M. den Re⸗ acteur der Gazette d'Anjou, der erst vor kurzem zu bedeuten⸗ en Geld⸗ und Gefaͤngnißstrafen perurtheilt worden, wegen An⸗ iffs gegen die Thronfolge⸗Ordnung und die Rechte des Koͤnigs, d wie wegen Beleidigung der Person des Monarchen und der Mitglieder der Koͤnigl. Familie, abermals zu halbjaͤhriger Haft nd einer Geldbuße von 4000 Fr. kondemnirt. Das Lyoner Zuchtpolizei⸗Gericht hat, mit Berufung auf n nicht abgeschafftes Gesetz vom 10. Vendemiaire des Jahres IV., tschieden, daß die Stadt Lyon, so wie die Vorstaͤdte la Croix
Der Moniteur bemerkt in Bezug auf die Herkn v. Scho⸗ nen in Moulins widerfahrene Mißhandlung: „Die Regierung hat, sobald sie von diesem Attenzate unterrichtet worden, eine Untersuchung angeordnet; die Behoͤrde des Ous war aber ihren Befehlen zuvorgekommen; die Instruction hat begonnen; eines der Individuen, das beschuldigt ist, sich Thaͤtlichkeiten gegen den Herrn v. Schonen erlaubt zu 8as. ist vexhaftet worden? Nach den noch an demselben Abende eingezogenen Erkundigungen sind die Hauptthaͤter bekannt und werden der gesetzlichen Strafe nicht entgehen; das Gesetz wird die Unabhaͤngigkeit der in deͤr Per⸗ son eines ihrer Mitglieder so unwuͤrdig verletzten National⸗Re⸗ praͤsentation zu raͤchen wissen.“ —
Das Journal du Commeree wiederholt die auch von andern Oppositionsblaͤttern ausgesprochene Ansicht, daß das jetzige Ministerium, das sich nur durch die Abwesenheit der
daß sie den Glauben verbreitet, sie sey der alleinige Repraͤsentant der oͤffentlichen Ordnung; jetzt sey dieselbe Partei bemuͤht, die verfassungsmäßige Opposition mit der demagogischen Opposition zu vermengen, um die erstere verhaßt zu machen. Die Par⸗ teien seyen aber jetzt so scharf gegen einander gezeichnet, daß eine Taͤuschung uͤber den Charakter einer jeden von ihnen nicht mehr moͤglich sey und jener Kunstgriff nichts helfen werde.
Das Journal du Haͤvre aͤußerte kuͤrzlich, das Journal des Débats werde die Angriffe der Gazette nur durch Bitterkeit und Spitzfindigkeiten zuruͤckweisen koͤnnen. Die Gazette bemerkt hierauf, das Journal der richtigen Mitte sey viel wohlfeileren Kaufes davon gekommen, denn es habe lieber gar nicht geant⸗ wortet.
Die Gazette de France ist gestern abermals, also in eilf Tagen zum sechsten Male, in Beschlag genammen worden, Sie aͤußert in Bezug auf diese Maßregel: „Offenbar ist es das ganze politische System der rechten Seite, dessen Darlegung das Mi⸗ nisterium uns untersagt; dasselbe will nicht, daß die Ansichten, denen es die Kammer verschlossen hat, in den Blaͤttern ausge⸗ sprochen werden; wir muͤssen uns begnuͤgen, die Handlungen und Reden der richtigen Mitte und der Opposition zu wiederho⸗ len, denn nur unter dieser Bedingung genießen wir Preß⸗ und Denkfreiheit. Das Ministerium ist aber zu spaͤt gegen uns ein⸗ geschritten; wir haben in den verflossenen beiden Jahren Zeit gehabt, das nationale System vollkommener darzulegen; Frankreich weiß jetzt, daß es durch uns aus dem statu quo und vor der
Kammern erhalten habe, seinem Ende nahe sey; die doktri⸗ naire Partei habe sich bisher nur dadurch am Ruder erhalten,
Republik gerettet werden wuͤrde. Man will die von unseroͤff⸗ nete Bahn nicht betreten; man zieht es vor, das System des 13. Maͤrz fortzusetzen, obgleich auch der Kurzsichtigste einsehen muß, daß dieses System zum Verderben fuͤhrte und daß es um⸗ moͤglich ist, der Gewalt der Prinzipien, die man aufgestellt hat, zu widerstehen.“
Der Stadt⸗Rath von Sarlat (im Dordogne⸗Departement) hat beschlossen, daß seine Sitzungen oͤffentlich seyn sollen.
Bei den gestern auf dem Marsfelde stattgefundenen Wett⸗
Seymour gehoͤrigen Pferde Clerino gewonnen; dasselhe durchlief die gewoͤhnliche Bahn in 2 Minuten 31 Sekunden.
Die antiquarische Gesellschaft der Normandie hat Fonds be⸗ willigt, um auf der 1000 Moetres von der heutigen Stadt Lizjeuz entfernten Stelle des alten Neomagus der Lexovier Pachgrabun⸗ gen anstellen zu lassen. 3
Ein Sohn Lucian Buonaparte's, der sich auf einem Han⸗ delsschiffe nach Griechenland begeben wollte, ist in der Kajuͤte des Capitains, in der er sich allein befand, erschossen gefunden worden. Obgleich er mit seinem Geschick zufrieden zu seyn schien, so ist es doch wahrscheinlich, daß die Tha ein absichtlicher Selbstmord war. Der Capitain des Schiffes ließ die Leiche in Spiritus legen und brachte sie nach Nayarih, wo dieselbe⸗mit den dem Range und Namen des Verstorbenen gebuͤhrenden Ehpenbezeugungen bestattet wurde.
Aus Havre schreibt man vom 25. d. M.: „Gestern mar⸗ schirte ein kleines Truppen⸗Detaschement, von einemn Polizei⸗Com⸗ missair gefuͤhrt, nach dem Quai, an welchem das Schiff „Con⸗ stance“ lag, um die auf demselben befindlichen voͤllig verarmten Deutschen Auswanderer zu noͤthigen, ans Land zu steigen. Als
die Leitern an Bord des Schiffes, um den Eintritt der Polizei in dasselbe zu verhindern, und einige von ihnen zeiaten den Soldaten ihre Kinder, indem sie ihnen auf Deutsch zuriefen: „Gebt Feuer auf uns, wenn Ihr wollt, wir haben weder Brod noch Obdach!“ Die Polizei verzichtete bald auf gewaltsame Maßregeln und die Passagiere blieben am Bord, da die in der Naͤhe liegenden Schiffe sich weigerten, die Leitern zu leihen, mit deren Huͤlfe man haͤtte an Bord der „Constance“ gelangen koͤn⸗ nen. Wahrscheinlich wird man auf irgend einen Ausweg be⸗ dacht seyn, um der traurigen Lage jener Auswanderer auf eine oder die andere Weise ein Ende zu machen.“
Aus Toulon wird vom 2lsten d. M. gemeldet: „Das Linienschiff „Marengo“ wird morgen ein Bataillon des 66sten Linien⸗Regiments an Bord nehmen und damit nach Oran⸗segeln, wo sich bereits die uͤbrigen Bataillone des Regiments befinden. Die Korvette „Eglé“ geht heute mit Depeschen fuͤr den Gou⸗
„Souffleur“, das fuͤr die regelmaͤßige Korrespondenz⸗Verbindung zwischen Algier und Oran bestimmt ist, wird morgen eine Fahrt nach den Hyerischen Inseln machen, um seine Maschinen zu versuchen. Die Fregatte „Didon“ geht so eben mit einem Ba⸗ taillon des 55ͤten Regiments und einer Compagnie Arbeiter nach Bona unter Segel. Einem Geruͤchte zufolge, wuͤrde der Ad⸗ miral Rosamel die hiesige Marine⸗Praͤfektur niederlegen.“
In einem Schreiben aus Algier vom 13ten d. heißt es: „Im vorigen Monat haben unsere Truppen die unter dem Na⸗ men des „viereckigen Hauses“ bekannte Position verlassen, die
und la Gutllottière, fuͤr die bei den vorjaͤhrigen Novem⸗
sofort von den Arabern besetzt wurde. Die Beduinen haben sich,
die Ungluͤcklichen die Truppen herankommen sahen, zogen sie
verneur von Korsika nach dieser Insel ab; das Dampfschiff
schlossen, sie nachdruͤcklich zuruͤckzuweisen; jeder Soldat hat vier Packete Patronen erhalten. Unsere Kolome ist jatzt in gutem Gange, die Bevoͤlkerung waͤchst taͤglich; der beste Handelsartikel ist der Wein. Der Gouverneuv hat jedem der im Juli auf der Brioͤg „Louise“ angekommenen Passagiere 4 Morgen Landes zur Bebauung, anweisen lassen, außerdem werden ihnen bis nach Be⸗ endigung der Getreide⸗Ernte die Lebensmittek geliefert. Begen⸗ waͤltig liegen in unserem Hafen etwa 120 Handelsschiffe, wor⸗ unter viele Maltesische und Spanische und nur 8 bis 9 Franzoͤ⸗ sische. Das Pfund Brod kostet hier 5 Sous, das Pfund Rind⸗ fleisch 3 Souss das Pfund Zucker 12 Sous. Die Bevoͤlkerung
„Algkers belaͤuft sich auf etwa 227000 Etnwohner, worunter 70,000
Mauren, 2000 Neger und Beduinen, 5000 Juden und 5000 Europäer. Bez den Mauren und Negern kommen 2 Frauen auf1 Manmw bei den Juden ist die Zahl beider Geschlechter gleich, bei den Europaͤern hingegen kommt nur 1 Frau auf 12 Maͤnner. Seit der Anwesenheit der Franzosen hat sich die Be⸗ voͤlkeruug der Eingebornen um zwei Drittheike vermindert; die reichsten Familien sind zuerst ausgewandert und die Auswande⸗ rung dauert in dem Maße fort, als die Franzoͤsische Behoͤrde sich befestigt.“ *
Der Praͤsident der Argentinischen Republik hat den Kam⸗
mern in Buenos⸗Ayres angezeigt, daß der dortige Franzoͤsische
General⸗Konsul beauftragt sey, einen Vorlaͤufigen⸗Handels⸗ und. Freundschafts⸗Vertrag zwischen beiden Staaten abzuschließen.
Vom 25sten auf den 26sten starben hier 32 Personen, an der Cholera, und 30 neu Erkrankte wurden in die Lazarethe gebracht. Die Beitraͤge fuͤr die in Folge der Seuche verwaisten Kinder⸗ betrugen bis gestern Abend 90,682 Fr. .
Großbritanten und Jrland. 6
London, 25. August. Der Russische Urst Tuubetzkor ist . von hier nach Paris abgereist. ⸗
In einem hiesigen Vlatee liest man: „Im Monat Fe⸗ bruar d. F. richtete Joseph Buonaparte ein Schreiben an die Englische Regierung, in welchem er den Wunsch zu erkennen gab, in Privas Angelegenheiten eine Reise nach Europa zu un⸗ ternehmen, und die Regierung bat, ihm 18 Meinung uͤber die⸗ sen Plan zu sagen. Ex erhielt darauf von Lord Grey ein Schreiben, worin derselbe nicht allein die gaͤnzkiche Beistimmung des Englischen Ministeriums zu der beabsichtigten Reise ertheilte, sondern ihm auch versprach, Alles, was in seinen Kraͤften stäͤnde, außzubieten, um dem Grafen Survilliers die Reiso angenehm und nuͤtzlich zu machen.“
Die Eflglische Admiralitaͤt hat kuͤrzlich einem Taucher, die Erlapbniß ertheilt, sich maheess Roͤhren, die ihm Luft zufuͤhren, zu dem Wrack des Kriegsschiffes „Boyne“ hinabzulassen, welches am 1. c 1794 zu Spithead in Brand gerieth⸗und dem Southsea⸗Sch - fer niedrig ist, so befinden sich die Ueberreste des Schiffes unge⸗ faͤhr 3 bis 4 Klaftern unter dem Wasser. Dieselben warden mit⸗
rennen um den Bezirkspreis wurde dieser von dem dem Lord telst einer hinlaͤnglich langen Strickleiter mit einemm vor Anker
liezenden Schiffe in Verbindung gebracht, und am Ivnli stieg der Taucher ins Meer. Ueber den ganzen Kopf hatte er eine bleierne Maske mit glaͤsernen Augen, und der Koͤrper war mit einer Kleidung von Gummi Elasticum bedeckt; Fuͤß, Schenkel und Arme waren vellkommen frei. Er fand das Wrack ugd es gelang ihm zuvoͤrderst, einige b Kanonen an ein Seil zu befestigem so daß dieselben in vie voh⸗ gezogen werden konnten. Nachmittags entdeckte er den Keller des dama⸗ ligen Capitains des Schiffes, Sir George Gray. Er brachte zu⸗
as zwei, dann drei Flaschen herauf; hierauf nahm er einen
r an’'s Tages⸗
Korb mit, den er, mit 21 Flaschen gefuͤllt, wiene Man bot
licht brachte; ese war Vordeaux⸗ und Port⸗Wein. ihm 20 Schillinge (7 Thaler)e⸗ fuͤr die Flasche, er schlug sie aus; öffnete indeß eine und ließ die Umstehenden den Wein kosten. Die Regierung hat ihm gestattet, Alles zu behalten, was er aus dem Wasser hervorbringt, mit Ausnahme des Kapfers, wofuͤr ihm eine Entschaͤdigung gezahlt werden soll. Taͤglich kom⸗ vmen eine Menge von Boͤten, besonders mit Damen angefuͤllt, nach dem Ort, um das Schauspiel mit anzusehen.“ 8
Niederlea mwde.
8 .⁹ 5
Aus dem Haag, 29. Aug. In Mastricht hat am Lästen d. M. die Vertheilung der metallenen Kreuze unter die Be⸗⸗ satzungs⸗Truppeil stattgefunden und ist ihnen bei dieser Ge⸗ legenheit der nachstehende Tagesbefehl vorgelesen morden:
„Tapfere Kriegsleute! Koͤnig und. Vaterland halten das⸗ Auge auf Euch gerichtet. Mit Kraft behauptet Ihr unter Eurem wuͤrdigen und mit festem Muth beseelten Oberbefehls⸗ haber die Eurem Schutze anvertrauten Rechte Niederlands. Euren Feinden, habt eingefloͤßt; im „hohen Grade habt Ihr Euch die Hochach, tung Eurer Landsleute erworben. Tapfere Besatzung“ von Mastricht! Auch Ihr empfanget mit⸗ Recht das Ehren⸗ zeichen fuͤr Treue, das aus dem Geschuͤtze verfertigt wurde, welches in einem Feldzuge, waͤhrend dessen Eure Fahnen bis noch Tongern hin geweht haben, erobert worden Dieses Zeichen bleibe Euch theuer durch die Versicherung, die ich Euch hierdurch in des Koͤnigs Namen ertheilen kann, daß Hoͤchstderselbe zufrieden ist mit Eurem standhaften und des groͤßten Lobes wuͤrdigen Benehmen unnd daß Se. Ma jestät vollkommenes Bertrauen in Euren anerkannten Muth, in Eure thaͤtige Wirksamkeit und in Eure ausdauernde Begeiste⸗ rung fuͤr die heilige Sache des geliebten Vaterlandes setzen. — Es lebe der Koͤnig!
Im Haag, 17. August 1832.
Der General⸗Lieutenant, General⸗Direktor des Kriegs⸗
Departements. De Eerens.“
Das Allgemeine Handelsblatt enthaͤlt eine Anze
losse, gegenuͤber in die Lufteflog. Wenn das Was. *
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Ihr Achtung, und Respekt gegen Euch *
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