1832 / 248 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 . Advokaten, traten noch die Advokaten von Eichthal (Sohn Banquiers dieses Namens) und Lambert, zu Gunsten; Klienten, so wie demnaͤchst Hr. Duveyrier zu seiner eig

Allgemein Vertheidigung auf. Die Geschworenen zogen sich hierauß 1

ruͤck und erklaͤrten, nach dreistuͤndiger Berathung, um 7 11ö1ööö6.“] beg 819 die Angeklagten auf saͤmmtliche Fragen fuͤr schuldig. De 8 88 111 2 211 8&&ꝙ 1.5

maͤß kondemnirte der Gerichtshof Enfantin, M. 11.“

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2 sie sich gesaͤubert und parfuͤmirt, ihren Platz vom vorigen Tage auf der Bank der Angeklagten wieder ein⸗ nahmen. Um 9 ½¼ Uhr wurden die Verhandlungen eroͤff⸗ net, Herr Enfantin trat zunaͤchst zu seiner Vertheidigung auf. Da es eine Zeit lang daͤuerte, bevor er Worte finden konnte (er stellte sich naͤmlich, als ob er eine hoͤhere Inspiration erwarte), so fragte der Praͤsident ihn, ob er vielleicht vorher der Sammlung beduͤrfe. „Keinesweges“, erwiederte Herr Enfantin und fuͤhrte nun seine Vertheidigung, indem er zuvoͤrderst die Kompetenz des Gerichtshofes bestritt. Er sprach fortwaͤhrend in dem Tone eines Inspirirten und mit solcher Langsamkeit, daß er fast bei jeder einzelnen Phrase anhielt; bald aber blieb er ganz und gar stecken. Auf die Frage des Praͤsidenten, ob er sich n del einige Minuten ausruhen wolle, entgegnete er: „Allerdings; ich ten angehoͤrt, die durch eine Seitenthuͤr den Justiz⸗Palast bedarf der Inspiration!“ eine Aeußerung, die fast allgemei⸗ ließen, um sich nach Hause zu begeben und so den Blickeg nes Gelaͤchter erregte. „Ich muß mir zuvor die Leute ansehen“, vor der Hauptthuͤr stehenden neugierigen Menge entzogen wui j 1 4

fuͤgte er hinzu, „mit denen ich es hier zu thun habe.“ Praͤfi⸗ Die zweite Abtheilung des hiesigen Assisenhofes verun A mt che lichen Europa durch falsche Berichte, um es uns unwiederbring⸗

nachder

8 11“ 8 Donnerstag, 6. Sept. Im Schauspielhause: Jerthum auf

allen Scken, Lustspiel in 5 Abtheilungen. Li⸗

1 B 9 1 Koͤnigstaͤdtisches Thenter. 8* MMittwoch, 5. Sept. Lenore, Melodrama in 3 Akten, von Karl von Holtei. 8 Donnerstag, 6. Sept. Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Akten, aus dem Italiaͤnischen von Kollmann; Musik von Rossini. (Herr Franz Jaͤger, Koͤnigl. Wuͤrttembergischer Hof⸗ und Kammersaͤnger, aus Stuttgart: Graf Almaviva, als.

erste Gastrolle. Dlle. Haͤhnel: Rosine.)

„JFreitag, 7. Sept. Das Pfefferroͤsel, oder: Die Frankfur⸗

ter Messe im Jahre 1297, Gemaͤlde der Vorzeit in 5 Akten.

1111*“* Reueste Nachrichten.

Paris, 29. August. Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom Aüsten d. M. werden die diesjaͤhrigen Ferien des Rechnungshofes vom 1. September bis zum 1. November anberaumt. In der Zwischegzeit wird eine aus dem Kammer⸗ Praͤsidenten Gasc und 6 Raͤthen bestehende Vacations⸗Kammer woͤchentliche wenigstens drei Mal Sitzungen halten.

Der Minister⸗Rath war gestern bei dem Mauine⸗Minister versammelt. .

Herr Emil⸗Mosselman, Attaché bei der hiesigen Belgischen Legation, ist am 26sten d. an der Cholera gestorben.

Es heißt jetzt, daß der Fuͤrst von Talleyrand noch im Laufe dieser Woche nakh London zuruͤckkehrens werde.

k

und Duveyrier, Jeden zu einjaͤhrigem Gefaͤngniß und Geldstrafe von 100 Fr., Olinde Rodrigues und Ban aber nur zu 50 Fr. Geldbuße, bestaͤtigte die Bes nahme der inkriminirten sittenverletzenden Artikel des ( und befahl die Aufloͤsung des St. Simonistischen Vereins. ses Urtheil wurde mit vollkommener Ruhe von den Konden

See33Ie uxie na,Kn umasen deren

Prozeß gegen den Corsaire war dadurch interessant, daß der be⸗ kannte Polizei Agent Vidocqg dabei als Zeuge auftrat. Zwei Artikel dieses Blactes in den Nummern vom 6. und 14. Juni, waren inkriminirt; und zwats der erstere Artikel, welcher das Lei⸗ chenbegaͤngniß des General Lamarque betraf, wegen Aufreizung

zu Haß und Verachtung gegen die Regierung; In dem zweiten Artikel war der Polizei⸗Praͤfekt angeklagt, die Polkzei⸗Agenten

in eine Bande von Meuch« moͤrdern verwandelt zu haben, die sich verkleidet und die Gesichzer schwarz gefaͤrbt, um das Gemetzel zu vermehren. „Ist es wahrs, 19. es in die⸗ sem Artikel, „daß am Morgen „des 6. Juni ⸗einer der⸗ Chefs der Polizei⸗Diener, in dem man⸗Vidocq zu er⸗ kennen glaubte, und eine Menge von Stadt⸗Sergeanten in

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d e 8

dent. „Sie befinden sich vor dem Gerichtshofe und der Jury.“ gestern den Redacteur des Corsaire, Herrn Viennot, wegen lich abwendig zu machen. Diese Charlatane schieben mit fre⸗ Hr. Enfantin: „Ganz recht; ich besehe mir die Geschwornen und die reizung zu Haß und Verachtung gegen die Regierung und r ir 2ꝙ cher Stirn dae Schuld auf den Kranken, dessen Leiden sie allein ; 1 WöAS AI. ,81 Blick dSASN. IJS; ; 8 M li 8 -eaͤfek b SKAridnor Gefaͤ aniß, K f U n 1 d . 9 6 82 8 * eᷓe⸗ ) G 3 94 75 EIIVII1II 8 Richter; denn ich lege große Wichtigkeit auf meinen Blick. Der Herr famation des Po izei⸗Praͤfekten, zu halbjaͤhriger Gefaͤngniß, 8 vepursacht haben. Die toͤdtliche Krankheit aber, welche in Grie⸗ General⸗Advokat nannte mich gestern einen eingebildeten Men⸗ 1000 Fr. Geldstrafe. Regi 1A“ Des Königs Majeseut haben Allergnaͤdigst geruht, den chenland wuͤthet, zeigt sich an zweierlei Symptomen, die man ru⸗ „Werthe und bei vielen Gelegenheiten im menschlichen Leben so⸗ nach Orleans ab; an seine Stelle tritt hier das 4 jste Regt im Landrath des Kreises Warburg, im Regierungs⸗Bezirk der Straflosigkeit⸗der Schlechten.“ 8 gar nothwendig; namentlich ist den Saint⸗Simonisten die Schoͤn⸗ Cö11“ Hauptstadt sind von vorgestern auf gestern 42 hinden, zu ernennen. d 88 9 5 8 9 3 heit eben so unerlaͤßlich, als den Carabiniers, welche auch lauter sonen (8 mehr als Tages zuvor) an der Cholera und Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem rathhaͤuslichen Ka⸗ . schoͤne Leute seyn muͤssen.“ (Großes Gelaͤchter.) Nach einigen andern Krunkheiten gestorben; 33 Erkrankte wurden in die ellan und Botenmeister Porener zu Elbing das Allgemeine 6 Frankreich. unzusammenhaͤngenden Phrasen, die der Redner hierauf noch lichen Anstalten aufgenommen. .“ Ehremeichen zu verlethen geruht. Macis, 29. Nügust. Der Päaͤpstliche Geschaͤftärraͤger hatte spräͤch, hielt er ploͤtzlich ganz und gar inne, so daß die Sitzung Privpat⸗Nachrichten zufolge sollen in L rl ans aͤglich —.— vorzestern in Sint⸗Cloud eine Audienz beim Koͤnige. Gestern eine Zeit lang suspendirt werden mußte. Der Praͤsident machte 40 Menschen an der Cholera sterben. Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung arbeiteten Se. Majestaͤt mit den Ministctn des Handels und 9 3 9 9 U

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8 gestern, wo die Verhandlungen in dem Prozesse der Sain „nommen wurden, gsetzten die Angeklagten sich um 7 Uhr Mor⸗ gens zu Fuß, im Kostuͤm, in Begleitung ihrer Bruͤder und un⸗ ter Anfuͤhrung ihres obersten Vaters, Herrn Enfantin, von Mé⸗ nilmontant nach dem Justiz⸗Palaste ii Bewegunz. Auf diesem ganzen Wege hatte soch, um den feltsamen Aufzug zu sehen, eine Masse Neugieriger eingefunden, waͤhrend die Vorzimmer des Sotzungssaales, mentlich mit zierlich gekleideten Damen, uͤberfuͤllt waren. der Zug unterweges von dem Regen uͤherrascht wurde, so nah⸗ men die Saint⸗Simonianer Miethswagen; gleichwohl kamen sie

Simonianer vor dem hiesigen Assisenhofe wieder aufge⸗

so wie dieser Saal letbst, mit Menschen, na⸗ Ha

Herrn Enfantin bemerklich, daß, wenn er seine Vertheidigung nicht selbst fuͤhren koͤnne, er sich lieber einen Anwalt waͤhlen solle. Mittlerweile zogen Richter und Geschworne sich zuruͤck, wäͤhrend die Saint⸗Simonisten, dem Anscheine nach, in schmerzliche Betrachtungen uͤber die seltsamen Reden ihres Ober⸗ hauptes versunken, ruhig auf ihren Plaͤtzen blieben. Nach einer halben Stunde wurde die Sitzung wieder eroͤffnet, worauf Herr Enfantin, nachdem er sein Bedauern daruͤber zu erkennen gegeben, daß seine ungebraͤuchliche Vertheidi⸗ gung dem Gerichtshofe mißfallen habe, sich ausfuͤhrlicher uͤber seinen angeblichen Beruf, die Welt zu unterrichten, vernehmen ließ, und seine Lehre, wie solche bereits aus der Anklage⸗Akte

5proc.

Heute schloß 5proc. Rente 98. 75. 3 p Neap. 80. 70. 5 proc. Span. Rente perp. 77. 5proc. neues Anlehn 100.

71. Frankfurt a. M., 1. Sept. Oesterr. 5proc. Metal 87 ½. 4proc. 76 ½. 76 ½. 2 ½ proc. 45 ½. 1 proc. 19 ¼. Br. Actien 1371. 1369. art.⸗Obl. 127. 126 ¾. Loose zu 1 179 ½. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 83 ¼. Br. Poln. Loose ze

7

57 ¾.

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hap

den Erben ausgeantwortet werden.

dieses Document und’ 8 rung, als Eigenthuͤmer, st ge Briefinhaber Anspruch zu machen haben, Shiermit

selbst aber fuͤr amortisirt erklaͤrt und fuͤr den Glaͤubi⸗

erwas durchnaͤßt und beschmutzt im Justiz⸗Palaste an, wo sie,

hervorgeht, weiter entwickelte.

Allgem

Bekanntmachungen.

W11A“ Der Friedrich Christian Car] Schulz, Sohn des ver⸗ sto venen Kreis⸗Einnehmers Schulz, auf dem Gute Maseg bei Unna in der Grafschaft Marks ist im Jahre 1795, im 18. Jahre seines Alters als Freiwilliger mit dem Husaren⸗Regiment von Koehler nach Schlesien vegangen, und hat daselbst imm Jahre 1798 zu Bern⸗ stadt sanen Abschied genommen. Da seit dieser Zeit von dem Leben oder Aufenthalt desselben nichts be⸗

einer Anzeiger für

Fabrikate von jeher zu erfreuen hat, beabsichtigen, nach⸗ dem sie nach dem Tode ihres Bruders, des Herrn Gotefried Wagener, ihre Erbschafts⸗Angelegenheiten regulirt haben, die gedachte Thonwaaren⸗ und Ofen⸗ Fabrik mit Wohn⸗ und Fabrik⸗Gebaͤuden, vollstaͤndi⸗ gen Fabrik⸗Utenstlien, allen Vorraͤthen an gebrannten und ungebrannten Waaren, so wie rohen Thon⸗ und E⸗ senvorraͤthen, uͤberhaupt das ganze Weseu, so wie sol— ches steht und liegt, oͤffentlich meistbietend zu verkaufen. Unterzeichneter ist mit dem Verkaufe beauftragt und hat zu diesem Behuf einen Termin auf

kannt geworden ist, so wird auf den Antrag eines der Geschwißter des Verschollenen, dieser sowohl, als auch de erwacigen unbekannten Erben und Erbnehmer des selben hierdurch aufgefordert, innerhalb 9 Monaten und spaͤtestens in dem auf 1

den 26. Februar 1833, Vormittags 11 üÄhr, vor dem Deputirten „Herrn Ober⸗Landes⸗Gerichts⸗ Assessor von Isselstein, angesetzten Ternkin zu erschei⸗

nen, oder bis dahin sich schriftlich zu melden. und wei⸗

tere Anweisung zu gewaͤrtigen. Moͤgte der Verschol⸗ lene sich in dem anberaumten Termine nicht melden, so wird auf dessen Todeserklaͤrung erkanat und dar nachgelaffene Vermoͤgen desselben den sich legitimiren Hamm, den 28. Maͤrh 1832.

Koͤnig! Preuß. Oher⸗Landesgericht.

EEE11111“““ Die gerichtliche Obligation des Kolonisten Erdmann Ost iu Brengenhoffsfleis, vom 12. April 1824 nebst Hy⸗

6 lenschein vom naͤmlichen Tage uͤber die fuͤr den Hauemann Friedrich

nglaube daselbst in unserm Hy⸗ porhekenbuche vol. X fol. 345, auf dem Erbpachtsgrund⸗ ftüͤck des Erstern zu Marpland von neuün Magdeburger Morgen sub Rubr. III No. 2 intabalirten 125 Thlr. i Court. ist angeblich am 24. Juli 1831 bei dem Feuer iimn Trebower Wiesenhause ohnweit Limmritz mit ver⸗ brannt. Es werden daher alle diejenigen, welche an die darin verschriebene Forde⸗ Cessionarien, Pfand⸗ oder son⸗

* aufgesordert, sich binnen 3 Monaten, und spaͤtestens in

den 13. December c, Vormittags 9 Uhr,

bier im Gerichtstokal anberaumten Termine zu mel⸗ den, hre erwanigen Anspruͤche gehorig anzuzeigen und zu bescheinigen, widrigenfalls sie bei ihrem Ausbleiben mit denselben praͤcludirt und ihnen dechalb ein ewiges Srillschweisen auferlegt; das bezeichnete Document

ger von neuem ausgefertigt werden wird. Sonnenburg, den 7. August 1832.

Kodnigl Preuß. Land⸗ und Stadtgerich

b“ 1

Die in unserm Hypothekenbuche solio 190 verzeich⸗ neten, dem Ackerhuͤrger Johann Friedrich Heydeprem gehhrigen Grundstuͤcke: .

a) eine rzpbuͤrgerstelle nebst Pertinenzien

8 551 Thlr. 13 sgr.

b) eine halbe Hufe Land 635 Thlr. c) eine Scheunk 8 176 geicürdigr, sollen Schuldenhalber in termino

den 14. November c., Vormittags 10 Uhr, u demñ Gerichtslokale zu Friesack, oͤffentlich meistbie⸗ tend verkauft werden.

Kaupußige werden zu diesem Termine mit dem Eröff⸗ nen Lingeladen, daß etwanige Erinnerungen gegen die, talch in unserer Registratur einzusehende Tare, bis ¹, Wocen vor dem Termine angebracht werden koͤnnen.

Meustabt a d. Dosse, den 10. August 1832 8 Das Stadtgzgericht zu Friesack

———

Die Desitzer der unter der Firma von Heinrich Wa⸗ gener und Sohne seit laͤnger als 50 Jahren, in dem besten Rufe siehenden hiesigen Thonwaaren⸗ und Ofen⸗ fabrek, welche sich eines ausgebreiteten Absatzes ihrer

EEE“

FEew;.

den 1. October d. J., Nachmittaas 2 Uhr, in seinem Geschaͤftsszimmer, Kuhstraße Nr. 11, ange⸗ setzt. Die Eigenthuͤmer sind uͤbrigens bereit, sofern ihnen ein annehmliches Gebot gethan wird, auch schon vor dem Termine abzuschließen. Die Bedingungen, unter welchen der Verkauf stattfindet, sollen in dem Ter⸗ mine bekannt gemacht, koͤnnen aber auch schon vorher bei den Eigenthuͤmern, so wie bei dem Unterzeichne⸗ ten, eingesehen werden. Zu bemerken ist noch, daß der verstorbene Bruder der jetzigen Besitzer, nach viel jaͤhrigen Versuchen, eine kuͤnstliche Schmelzalasur von zanz vorzuͤglicher Qualitaͤt erfunden hat. Die Besitzer sind bereit, dem Kaͤufer das Geheimniß dieser Erfin⸗ dung mitzutheilen. Schließlich ist zu gedenken, daß das Geschäͤft bis zum Verkauf seinen ungestoͤrten Fort⸗ aang behaͤlt, und auch, wenn der Verkauf nicht zu Stande kommt, von den Besitzern nach wie vor in seiner ganzen Ausdehnung betrieben werden soll. Ein Drittheil der Kaufsgelder kann auf dem Haus⸗ hypothekarisch stehen bleiben.

Magdeburg, den 6. August 1832.

Der Justiz⸗Commissarius Reißner

Fünr Apotheker.

In dem Institute des Unterzeichneten künnen zum nächsten Winter-Semester noch ceinige Pharmaceuten, welche sich Behufs ihrer Studien und Staatsprüfung hierher begeben wollen, unter den bekannten, bil- ligen Bedingungen, Aufnahme finden.

. im August. Professor Lindes.

.—

Preiswürdige, grosse und kleine Güter in allen Gegenden des In- und Auslaudes, auch Häuser und Grundstücke, so wie Geschäöfte jeder Art in hiesiger Residenz, Charlottenburg und in fast allen andern Städ- ten etc., habe ich zu verkaufen.

Anschläge, Beschreibungen, Taxen etc., sind in mei-

nem Geschäfts-Locale einzuschen; so wie jeder resp.

Kauflustige solche auch auf Verlangen in Abschrift

erhält. Zur Besichtigung an Ort und Stelle werde

ich in soweit es gewünscht wird, stets mitreisen.

6 Ungnad in Berlin, Hohensteinweg No. 7

.Annoha öeAH e. dlt a a.- eAemqAaaee

2 2 2. . Literarische Anzeigen.

An alle Journalzirkel, Lesegesellschaften, Leihbibliorhekenund LeservonZeitschriften. Wir zeigen an, daß folgende in unserm Verlage er⸗ scheinende Zeirschriften regelmaͤßig fortgesetzt und wie bisher durch alle Huchhafdlungen (durch E. S. Mitt⸗ ler in Berlin, Stechbahn Nr. , so wie durch dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gnesen), Zei⸗ tungsexpeditionen und Postaͤmter zu beziehen sein werden. bII1I11n Allgemeine Modenzeitung. Eine Zeitschrift fuͤr die gebildete Welt, herausgegeben 8

1 von 34ster Jahrgang.

1 Wö. Der aͤußerst billige Preis dieser woͤchentlichen Zeit⸗

Bergk.

8*

Ih

schrift, fuͤr den Jahrgang zu 78 gedruckten Quartbo⸗ gen, mit 52 Kupfern in 40, oder circa 365 Abbil⸗ dungen der neuesten Pariser, Londoner und Wixg⸗

esnEIsRROMAAHEnn

Nach einer Replik des General⸗

““

ner Moden, schnell nach deren Erscheinen in den benannten Hauptstaͤdten, ist 6 Thlr.“

Mit 104 Kupfern, die erwaͤhnten Moden⸗Fiqu⸗ ren, und als Doppelkupfer: Portraits beruͤhmter Menschen, Abbildungen neuer Meudles, geschmackvollen Fenster⸗Gardinen, von Stick⸗ und Strickmustern, Gar⸗ ten⸗Verzierungen, ESquipagen, Maskeraden⸗Anzuͤgen und von dergleichen interessanten Neuigkeiten mehr enthaltend, 8 Thlr.

Le Courrier du beau monde, rédigé par A Diezmann et Jean Dominique Vidale.

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Modenzeitung jedoch mit ganz anderem Inhalt.)

Blaͤtter aus der Gegenwart, fuͤr nuͤtzliche Unterhaltung und wissenschaftliche Beleh⸗ rung. Eine Zeitschrift zur Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntnisse. 3r Jahrgang. 52 Bogen in 4to. mit 12 Abbildungen. Preis 2 ½ Thlr. jaͤyrlich. Bibliographie von Deutschland, oder woͤchentliches vollstaͤndiges Verzeichniß aller in Deurschland herauskommenden neuen Buͤcher und Kunstsachen ꝛc., Subscriptions⸗ und Praͤnumerations⸗ Unternehmungen, auslaͤndischer Literaturen ꝛc. ꝛc. 7r Jahrg., circa 33 Bogen in 8vo. Preis 1 Thlr. 20 sgar. Industrie⸗Comptoir in Leip'ig, 6 (Baumgaͤrtner.)

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Voltaire, Oeuvres compl. édit. de Beaumarchais. 70 Bde. gr. Svo. Val.-Pap. Halbfrzbd. 40 Thlr

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Bode, Astronom. Jahrbücher von 1776 1830. 1 Ganz compl. 8vo. (Ladenpr. 120 Thlr. roh) gut gebunden und neu. 30 Thlr.

Stuart und Revett, Alterthümer zu Athen. Her- ausgegseben von Eberhard. 16 Heft Kupfer. Fol. II“

S

London, 1811. (Ladenpreis

IIannover, im Verlage der Hahn' 'schen Hosbuchhand- lung siead seither erschienen uad bei E. S. Mittler in Berlio, (Stechbahn No. 3,) so wie in dessen Hand- lungen zu Posen, Bromberg und Gnesen, zu haben:

M. Tullii Ciceronis Orationes XIIselecte

Mit Aumerkungen für studirende Jünsglinge und

Freunde der römischen Literatur; vom Profes-

vor A. Möbius in Deimold. Erster Band. Dritte vermehrte und berichtigte Aufl. gr. 8vo. 20 sgr.

(Der später erschienene stärkere zweite Baud ist ebenfalle bereits in einer zweiten Aufl. zu 1 Thlr. 5 sEr., also das Ganze zu 1 Thlr 25 sgr. und ein apar- ter Abdruck des Textes für 10 sgr. zu haben.)

Diese dritte Auflage des ersten Theils der so ge- schätzten, und in den meisten Unterrichts - Austalten vou Lehrern und Schülern benutzten Ausgabe der so allgemein gelesenen Reden des Cicero beurkundet wieder den schon hekaunten sorgsamen Fleiss und die gründliche Gelehrsamkeit des verdienst

vollen Herrn Herausgebers und unterscheidet sich da-

chen Staaten.

durch von der zweiten: dass ihr derselbe durcd

fortgesetztes umnfasscudes Studium der Werke

berühmten Reduers und durch Benutzung ueu erschienenen Ausgaben, selhst keiae legenheitsschrift ausgenommen, den möglich Grad der Brauchbarkeit zu verleihen strebt hat. Aus eben diesem Grumtle sind Ganzen kurze biographische Notizen über die d' Gelehrten beigefüst. Wie viel Neues übrigens Ausgahe überhaupt darbietet, und insbesondere dem Studium griechischer Muster verdaub, der kundige Leser leicht selbs daraus ersehen. Mit gleicher Sorgfalt ist von dem Herrn Pp-F Möbius begbeitet und daher mit vielem aufgenommen: 1 C. Julii Caesaris Commentarii de gallico et civili, accedunt libri de belbo! Afric. et Hisp. Mit geographischen, histon grammat. Anmerkungen für stud. Jünglinge- Freunde der römischen Literatur. 2 Bänte 3 Kupfern. gr. 8Vo. Das. 3 Thlr.

So eben sind bei mir erschienen und in allen! handlungen des In⸗ und Auslandes zu erhaffen⸗ Raumer (Karl von), Lehrbuch der allgen Geographie. Mit fuͤnf Kupfertafeln. ar. 27 Bogen auf gutena Oruchpapshr. Thde Um die Einfuͤhrung in den Schulen zu erläic vird von jeder Buchhandlung auf 12 Exempler Frei⸗Exempl. bewilliat. Raumer (Karl vyn), Beschreibung der Et flääche. Eine Vorschule der Erdkunde. g. 5 ½ Bogen auf gutem Druckpapier. 5 sar. Auf 25 Exempl. werden drei, auf 50 Exemp. Freiexempl. bewilligt. Diese Schrift ist bereits len Schulen eingefuͤhrt worden. Leipzig, im August 1832. 1 F. A. Brockhau

Bei Simon Schropp & Comp. in Berliv, stralse No. 24, ist erschienen:

Anleuung zur Sternkenntuiß vrermittelst eines für den Horizont vor lin entworfenen Astrognostikons von KlIöden. Das Astrognostikon aufgezogen Aunleitung 3 Thlr. 20 sgr., unaufgezopen mit de

leitung 2 Thlr. 20 sgr.

Wir zeigen den Verehrern und Liebhaben Sternkunde, insbesondere aber den zahlreichen! rern des Herrn Verfassers das nugmehrige ven dieses Werkes an, und glauben allen welche sich mit dem gestirnten Himmel olce tere Aunleitung näher bekannt machen wollen, m sem Werke ein vorzügliches Hälfsmittel darau

[durch welches zie sich diese so angenebme une

Kenntuiss mit leichter Mühe erwerben könnec, Ganze eignet sich zugleich zu einer gefüälligec merverzierung, und ist in verschiedenen

Drucken vorrathig.

Durch alle Buch - und Kunsthandlungen Sund Auslandes (in Berlin durch Duucker und blot, französische Strasse No. 20 a.) ist von beziehen:

Thiele (J. M.), Leben und Werke des schen Bildhauers Bertel Thorwi0] Erster Theil. Mit achtzig Kupfertafelu; nem Facsimile. Gross Folio. 31 Bogen 1 dem feinsten Velinpapier. Text und Kuph in zwei Bänden sauber cartonnirt. 20

Ausführliche Anzeigen über dieses höchstal sante Werk sind in allen Buch- und Kuunetha sen zu erhalten. Auf die typographische Au- ist die grösste Sorglalt gewendet worden und fer sind von ausgezeichneten Küustlern gearhe-

Leipzig, im Juli 1832.

zu Achen ist die durch den Tod des Pfarrers Kronenberg rledigte Pfarre zu Titz, im Kreise Juͤltch, dem bisherigen Proto⸗ Bikar an der Metropolitan⸗Kirche zu Koͤln, Theodor Isen⸗ rahe, uͤbertragen worden; 3

zu Breslau ist der bisherige Pastor Schubert in Fal⸗ enberg zum Pastor an der evangelischen Kirche zu Rankau, Nimptschschen Kreises; der General⸗Substitut und Lektor an der Haupt⸗ und Pfarrkirche zu St. Eiisabeth, Haardt, zum Pre⸗ iger an dem Kranken⸗Hospital Allerheiligen daselbst, und der Dber⸗Kaplan Muͤller zu Frankenstein zum Pfarrer in Wartha enannt worden;

zu Koͤnigsberg ist die erledigte Pfarrstelle an der katho⸗ ischen Kirche zu Bischofstein dem bisherigen Kapellan Kasimir kanganki verliehen worden;

zu Magdeburg ist der Prediger Herrmann in Alten⸗ lathow zum Superintendenten der zweiten Burgschen Dioͤces enannt worden;

zu Posen ist der Kommendarius Franz Rajewski auf Präͤsentation des Patrons der katholischen Pfarrkirche in Mokro⸗ os, im Kreise Krotoszyn, als Pfarrer derselben landesherrlich hbestaͤtigt worden.

6

L

Abgereist: Der Wirkliche Geheime Ober⸗Finanzrath und General⸗Direktor der Steuern, Kuhlmeyer, nach Stettin.

von 28 Deputirten bekannt, die, obgleich der Opposikioncange⸗

jetzt

Herren Bignon, Daunou, General Sömélé, General Simmer,

4A

2 . 2

8 9

4 NA. 9

ans land.

Rußland.

Odessa, 17. August. Am lsten d. M. fand zu Zlotopol, im Distrikt Tschigirin (Gouvernement Kieff), die erste oͤffentliche Pruͤfung der Zoͤglinge der in dieser Stadt von Herrn Vilietty egruͤndeten großen Schul⸗Anstalt statt. Viele angesehene Per⸗ sonen waren bei dem Examen gegenwaͤrtig. Die S chuͤler muß⸗ sten die Antworten in fuͤnf Sprachen, in der Russischen, Polni⸗ schen, Lateinischen, Franzoͤsischen und Deutschen, ertheilen. Die nwesenden Fremden richteten an die Schuͤler mehrere Fragen religioͤsen, geschichtlichen, geographischen und mathematischen In⸗ halts, welche dieselben auf der Stelle zu beantworten im Stande waren. 1

Das hiesige Journal enthalt folgende Bemerkungen ber die diesjaͤhrige Witterung: „Erst in diesen beiden letzten Tagen hat das Wetter uns wieder daran erinnert, daß wir uns m Sommer befinden. Die Monate Juni und Juli waren reg⸗ nerisch und kalt. Indeß duͤrfen diejenigen, welche aus weiter Ferne hierher gekommen sind, um die Seebaͤder zu gebrauschen, und die sich nun so sehr in ihren Erwartungen getaͤuscht sehen, hieraus nicht eine fuͤr unser Klima unguͤnstige Folgerung ziehen; denn die Witterung dieses Jahres macht durchaus eine Aus⸗ nahme von der Regel. In der Krimm, so wie in mehreren uͤblichen Gegenden von Europa, klagt man ebenfalls uͤber eine n dieser Jahreszeit ganz ungewoͤhnliche Kaͤlte..

In dem genannten Blatt befindet sich ein Schreiben aus Syra vorn 17. Juli, worin unter Anderem uͤber dis jetzige Lage von Griechenland folgende Betrachtungen enthalten sind: „Wundern Sie sich nicht uͤber mein langes Stillschweigen, son⸗ dern beklagen Sie mich vielmehr, daß ich all das unsaͤgliche Eiend mit ansehen muß, bei dessen Schilderung die Feder mei⸗ ner Hand entfallen wuͤrde. Ja, es ist schrecklich zu sagen, wir sind die Spielbaͤlle eines wuͤthenden Sturmes. Von allen Sei⸗ ten gehen die schaudererregendsten Nachrichten ein. Tausend widersprechende Geruͤchte sind hier im Umlauf; Jeder erzahlt die Wassenthaten der Tagesparteien nach seinem Interesse. So piel ist gewiß, daß seit einigen Tagen unsere sogenannten Con⸗ stitutionnellen ihren gewoͤhnlichen anmaßenden Ton sehr herabge⸗ stimmt haben. Sie schwanken und zaudern; ihr Laͤrm wird schwaͤcher, je mehr ihre verbrecherischen Hoffnungen abnehmen;

und wir koͤnnen fetzt wieder ein wenig freimuͤthiger speechen, als

sonst. Schon fangen der Peloponnes, das Griechische Festland und der groͤßte Theil der Inseln an, dem von außen gekomme⸗ nen wohlthaͤtigen Impuls zu gehorchen. Aber während diese hat unser Ungluͤck daen hoͤchsten Gipfel erreicht. Regulaire Truppen und Artillerie giebt es nicht mehr; das Ausland beob⸗ achtet und verachtet uns; alle unsere oͤffentlichen Anstalten sind geschlossen; und man moͤchte sagen, daß unsere constitutionnellen Fuͤhrer sich bemuͤhen, das Land voͤllig zu Grunde zu richten, weil sie es nicht behaupten koͤnnen. Den tapferen Maͤnnern des Septemvirats bletbt nichts als die Schande, Tuͤrkisch⸗Albanesi⸗

sche Truppen zu ihrer Huͤlfe herbeigerufen zu haben⸗ Senden

5

ie mir, wo moͤglich, einige Russische und Curopaͤische Zeitun⸗ gen, denn wir leben hier in einer so von Trug geschwaͤngerten und stuͤrmischen Atmosphaͤre, daß es unschaͤtzbar fuͤr uns ist, von Zeit zu Zeit einige unverdaͤchtigere Nachrichten zu erhalten. Die Fremden haben zweifelcohne großes Unheil uͤber uns gebracht. Trotz des Widerstandes einiger Bravpgesinnten, beharren diese hergelaufenen Leurte in ihrem Trugsystem. Sie verfuͤhren uns,

8

um uns zu verderben, und sie taͤuschen die Meinung des christ⸗

8

nachrichtigte der Praͤsident die Verurtheilten, daß ihnen drei

des Krieges.

Der Messager des Chambres macht heute die Namen hörend, dem Berichte dieser letzteren an ihke Kommittenten bis noch nicht beigetreton sind. Es befinden sich darunteredie

Petou, von Brigode, Lherbotte, Pagès, Mosbourg, Teste und Baude. 1 8

Die Deputirten Odilon⸗Barrot und Coulmann sind am 23sten d. M. von Muͤhlhausen abgereist; der Lethere est nach Brumath, seinem Wohnoxte, zuruͤtkgekehet, der Ersere begiebt sich uͤber Basel, Bern und Genf nach Lyöon. Der doreige Précurseur meldet, die mit den Anstalten zu dem Empfange des Herrn Odilon⸗Barrot beauftragten Buͤrger haͤtten auf die Nachricht von den Gegen⸗Maßregeln, welche die Partei der rich⸗ tigen Mitte treffe, auf den feierlichen Empfang jenes Deputirten

Las⸗Tases Sohn, von

verzichtet; auch solle demselben, um unangenehme Auftritte zu vermeiden, keine Abendmusik gebracht, sondern nur ein Festmahl gegeben werden. .

Aus Perpignan wird geschrieben, daß Herx Arago, am 18ten d. von dort nach Port⸗Vendre abgereist ist. Die France möridionale enthaͤlt eine Beschreibung der Hanquets und ande⸗ ren Festlichkeiten, die zu Ehren dieses Deputirten von der dor⸗ tigen Oppositionspartei veranstaltet wurden.

Das Journal des De'bats erzaͤhlt, die Oppositionspar⸗ tei habe dem Praͤfekten des Departements des Calvados, Herrn Target, in Lizieux eine Spottmusik bringen wollen; trotz aller Zusammenkuͤnfte, Drohungen, Versprechungen und Rundschrei⸗ ben der Anfuͤhrer dieser Partei sey aber diese Spottmusik nicht zu Stande gekommen; vielmehr habe die Stadt Herrn Target ein glaͤnzendes Mahl von 400 Couperts gegeben, und saͤmmtliche Gaͤste haͤtten nach Beendigung desseloen den Praͤsekten in festli⸗ chem Zuge und unter Musik nach seiner Wohnung begleitet.

Der National will wissen, der Polizei⸗Praͤfekt Herr Gisquet und der General⸗Secretair, Herr Malleval, wuͤrden ihr Amt niederlegen und der erstere durch den Deputirten, Herrn Teste, ersetzt werden. g

Die Tribune, welche, als republikanisches Blatt, die jetzi⸗ gen Stimmfuͤhrer der Opposition viel zu gemaͤßigt findet, und die deshalb schon einige versteckte Angriffe auf Herrn Odilon⸗ Barrot gemacht hat, sucht heute darzuthun, wie die Lage Fränk⸗ reichs so schwierig sey, daß ein Ministerium der linken Seite, wenn es ans Ruder kaͤme, nichts von alle dem, was“es hoffe, werde zur Ausfuͤhrung bringen koͤnnen. „In den auswaͤrtigen Verhaͤlinissen“, sagt das genannte Blatt, „ist nur eine Frage vorhanden, die uͤber die Entwaffnung; boͤte man diesoden Maͤch⸗ ten auch an, so wuͤrden dieselben bei einem Ministerium der Linken, das ihnen Mißtrauen einsloͤßen muͤßte, nicht darauf ein⸗ gehen; man wuͤrde also beiderseits unter den Waffen bleiben, und das außerordentliche Budget, das alle unsere Huͤlfsquellen erschoͤpft, wuͤrde auch ferner auf dem Lande lasten. Wenn asso nicht der Krieg erklaͤrt wuͤrde, so wuͤrde sich unter einem Mini⸗ sterium der Linken nichts aͤndern; wollte man dagegen den Krieg fuͤhren, so koͤnnte es nur mit Huͤlfe der Propaganda geschehen; in Frankreich wuͤrde man aber in keinen allgemeinen Krieg wil⸗ ligen, und das neue Ministerium wuͤrde ihn nicht erklarefl koͤn⸗ nen, auch wenn es wollte. In der auswaͤrtigen Frage ist also keine Loͤsung moͤglich, denn die allgemeine Entwaffnung, die Herr Périer nicht zu Stande bringen konnte, wuüͤrde von ei⸗ nem Mitgliede der linken Seite noch weit weniger in Por⸗ schlag gebracht werden koͤnnen, und einen Kries kann Frank⸗ reich nicht fuͤhren. Was wuͤrde aber ein Ministerium der Linken im Inneren vermoͤgen? Bei großen politischen Fra⸗ gen wuͤrde es stets in den engen Kreis einer Verfassung gebannt bleiben, die den durch die Juli⸗Revolution entstandeten Bezuͤrf⸗ nissen nicht mehr genuͤgen kann. Was wuͤrden die Minister z. B. uͤber das Wahlrecht beschließen? Eine abermalige Herabsetzung des Wahl⸗Census wuͤrde ohne Wirkung seyn, wenn der Waͤhlbar⸗ keits⸗Census beibehalten wuͤrde; schaffte man diesen aber ganz

ab, so wurde Mancher gewahlt werden, der nicht eimmaͤl das

Recht hat, Waͤhler zu seyn. Was wuͤrde ein Ministerium der Linken ferner mit der Preßfreiheit machen? Diese wuͤrde ihm eine unertraͤgliche Last seyn, und wollte man die Presse von allen” fiskalischen Fesseln befreien, so wuͤrde man gerades Weges zu

eaction, unsere letzte Hoffnung, beginnt und vor sich geht, einer Parlaments⸗Reform, zu einem National Kongreß gelangen;

auf diesem wuͤrde aber die Monarchi große Gefahr laufen, ihre Sache zu verlieren. Es giebt also nur zwei Auswege aus dem⸗ Abgrunde, in den die richtige Mitte und gestuͤrzt hat: naͤmlich ein gewaltsames Mittel: den Krieg mit dem Auslande, odek ein

gelinderes: eine Parlaments⸗Reform im Inneren., Ein Ministe⸗

rium der Linken kann uns aber keines von beiden geben, sondern wuͤrde nur das Wenige, was ihm von Kraft, Leben und Popu⸗ laritaͤt noch uͤbrig geblieben ist, vollends verbrauchen; das waͤre aber der Muͤhe nicht werth.“

In dem gestern geschlossenen Prozesse der St. Simonianer sprach die Jury das Schuldig mit einer Majoritaͤt von mehr denn 7 Stimmen aus. Nachdem der Gerichtshof, diesem Er⸗ kenntnisse gemaͤß, die gesetzliche Strafe angewendet hatte, be⸗

Tage uͤbrig blieben, um auf Cassation ihres Urtheils anzutragen.

Der gestern vor der zweiten Section der Assisen verhandelte

einem der inneren Hoͤfe der Polizei⸗Praͤfektur ihre Uniform ge⸗ gen⸗Blousey und Arbeiter⸗Jacken vertauscht, sich Gesicht und Haͤnde schwarz gefaͤrbt, und sich mit Waffen und Munition ver⸗

sehen haben?“ Der verantwortliche Geschaͤftsfͤhrer des Cor⸗“

saire, Herr „Viennoͤt, machte von dem ihm zustehegden Rechte Gebkauch, Zeugen zum Beweise der Wahrheit seiner Behaup⸗ tung vernehmen der Sicherheits⸗Brigade der Polizei; nachdem er den Eid gelei⸗ stet, sagte er Folgendeseaus: „Am 6. Juni wurde ’ich benachrich⸗ tigt, daß eine Spitzbubenbande unter Anfuͤhrung eines bekann⸗ ten Häauptlings sich in den Barrikaden der Straßen la Licorne und les Marmoussets befinde, und begab mich dahin; Fer Hitze wegen trug ich eine Blouse und war hewafsnet; meine Agenten

waren nicht verkleidet, uͤnd eben so falsch ist die Behauptung, wir haͤtten uns Haͤnde und Gesicht geschwaͤrzt gehabt; ohnehin begleitete

die wir verhafteten, befanden sich Lepage und Cobvmbat, die spaͤter von dem Assisenhofe verurtheilt wobden sind; Colombat versuchte

'lassen; der erste Zeuge war Vidoch, Chef.

Uns ein Detaschement der Munizipal⸗Garde; unter den Individuen.

Widerstand zu leisten, ich brachte ihn aber zar Vernunft und 1

spaͤter hat er mir gedankt, daß ich ihw vielleicht das Leben ge⸗ rettet haͤtte.“ reken Einwohnekn jenes Stadttheils unterzeichnetes Schreiben in Haͤnden, welche sich darin bei Vidocq fuͤr den Dienst bedanken, den er ihnen durch Unterdruͤckung der Unruhen geleistet; der Ad⸗ vokat des Herrn Viennot widersetzte sich indessen der Vorlesung dieses Schreibens. Mehrere andere Zeusen, worunter der Ge⸗ schaͤftsfuͤhrer der Tribune, Herr Baͤscans, sagten aus, sie haͤtten bewaffnete Polizei⸗Agenten im Gefecht gegen die Insurgenten ge⸗ sehen. Der General⸗Advokat bzewies hierauf, daß die Polizei⸗ Behoͤrde in den von ihr zur Unterdruͤckung des Aufstandes an⸗ geordneten Maßregeln nur ihre Pflicht gethan habe und behaup⸗ tete demgemaͤß die Anklage. Die Verhandlungen sschlossen mit

Der Praͤsident bemerkte, er habe ein von meh⸗

der (bereits gastern gemeldeten) Verurtheilung des Angeklagten.

Der in Rantes erscheinende Amiode la Charte entwirft ein sehr duͤsteress Bild von dem Zustande der Vendée. „Die

zustehen; die Vendée und das⸗Departement, der beiden Sovres werden von Karlistischen Haufen durchzogen, welche taͤglich Mord⸗ thaten begehen; auf mehreren Punkten der Departetkents der Maine und Loire und der Niedern Loire zeigen sich Smnptome des Aufruhrs. nen Haͤuptlinge werden eimmer kuͤhner, die Priester setzen ihre,

Anhanger der Legikimitaͤt erwapten.“ Gestern wurde der Gesche von dem nen Supplements, „die Logik der Gazette de France“ betitelt, vernommen. . Im Nationagl liest man:

„Heute wird der Prozeß unse, res Geschaͤftsfuͤhrers, Herrn

Paukin, vor der ersten Abheilung des hiesigen Assisenhoͤfes verhandelt werden. Herr eadth ist der erfolgreichen Aufreizung zum Umsturze der Regierung ange⸗ klagt, ein Verbrechen, worauf die Todesstrafe steht; seit dem

mille Desmoulins herausgegebenen „Alten Franziskaners“ ist dies das erste Mal, daß man gegen einen Zeitungsschreiber auf die Todesstrafe antraͤgt,“

Die Tribune enthaͤlt seit einigen Tagkn Listen uͤber die bei der Redaction eingegangenen Beitraͤde zur Bezahlung der Geldstrafe von 6000 Fr., zu welcher dieses Blatt vor kurzem

„vom hiesigen Assisenhofe verurtheilt worden ist. Unter den in der heutigen Liste aufgefuͤhrten Gebern beünden sich unter an⸗ dern: eine Madame Danton Fr.; ein Er⸗Napoleonist, der die richtige Mitte in einem Moͤrser zerstampfen moöͤchte, 1 Fr.; eine republikanisch⸗gesinnte Dame, welche die großen Cwwillisten ver⸗ abscheut, 1 Fr.; Demoiselle Eugenie, eifrige Patriotin, 1 Fr.; me u. s. w.

Felix Avril, Mitglied der Gesellschaft der Volksfreunde,

wurde gestern im Justiz⸗Palaste, waͤhrend der Verhandlungen in dem Prozesse der St. Simonianer, verhaftet; er ist der Theil⸗ nahme an einem Attentate gegen die Regierung beschuldigt.

Der in Bordeaux verhaftete Redacteur des Jourhal de Guyenne ist noch nicht in Freiheit gesetzt; man verlangt von ihm eine Caution von 15,000 Fr. in Immobilien oder von 10,000 Fr. in haarem Gelde.“

Der“ Assisenhof in Melun (Depart. der Seine und Marne) hat am 21sten d. einen gewissen Moussard, wegen Beleidigung der Person des Koͤnigs und Aufreizung zu Haß und Verachtung gegen die Regierung, zu 19 monatlichem Gefaͤngniß und einer Geldstrafe von 500 Fr. verurtheilt. 8

In ⸗Pont⸗à⸗Mousson (Departement der Meurthe) ist kuͤrz⸗ lich ein Greis im 107ten Lebensjahre gestorben, der bis zu sei⸗ nem Tode im vollen Besitze seiner geistigen Faͤhigkeiten war.

Aus Algier meldet man, daß der General Savary einigen

daselbst befindlichen Spanischen Fluͤchtlingen, welche von dort abreisen wollten, unter anderem dem Obersten Fonfreda, der im Jahre 1820 Gouverneur der Insel Leon war, die Pässe verwei⸗ gert habe.

Requisikorium Saint IJusts gegen die äte Nummer des von Ca⸗

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Glaubens⸗Armee“, sagt er, „organisirt sich auf allen Punkten; dit: Chouans im Departement des Morbihan find im Begriff, auf⸗⸗

Die entflohenen oder aus den Gefaͤngnissen entlasse, Umtriebe fart, kurz, Alles laͤßt emn nahes Unternehmen der

b ftsfuͤhrer der Gazette de France. Instruktions⸗Richter wagen des in Beschlag genomme⸗

Demgiselle Victoire, Republikaneril bis zum Tode, 20 C;nti⸗ t