1832 / 254 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

*irgend

auf in das Infanterie⸗Lager, das sich jenem anschließt und esich auf der linken Seite des Teltower Sees bis nahe an Teltow erstreckt. Einen uͤberans freundlichen Anblick gewaͤhren hier die ganz neuen weißen Zelts in runder Form, wovon ein jedes fuͤr 15 Mann dergestalt eingerichtet ist, daß diese auf ihrem Lager in der Mitte mit den Fuͤßen zusammen⸗ treffen. Die Zahl dieser Zelte mag etwa 1600 betragen, die in 50 parallel laufenden Reihen, eine jede zu 32 Zelten, in oͤstlicher Richtung vom Ser 8G sind, so daß der Beschauer die dadurch gebildeten Gassen entlang sieht; außerdem befinden sich bei jedem Regimente 11 Zelte fuͤr die Offiziere und ihre Bedie⸗ nung. Sehr stattlich nimmt sich das gleich zu Anfange des In⸗ fanterie⸗Lagers befindliche Zelt des Prinzen Wilhelm K. H., als kommandirenden Generals des gesammten 3ten Armee⸗Corps, aus. Eine besondere Erwaͤhnung verdienen die aͤußerst reinlichen Kuͤchen⸗ heerde, die saͤnnntlich nach einem Muster erbaut sind, so wie die sehr zierlich mit Rasen ausgelegten Brunnen; jedes Bataillon hat einen soschen Heerd mit 6 Kesseln und jedes Regiment einen Brunnen mit 6 Bassins. Im Arkillerie⸗ und Infanterie⸗Lager moͤgen, da jedes der 24 Bataillone 678 Mann Und 22 Offiziere zuͤhlt, mit Einschluß der 3ten Jaͤger⸗Abtheilung und der 3ten Ar⸗ tillerie⸗Brigade, „twa 18,000 Mann mit Da sich hierunter das aus Berlinern gebildete 20ste Landwehr⸗ Regiment befindet, so haben die hiesigen Kommunal⸗Behoͤrden beschlossen, der dazu gehoͤrigen Mannschaft, so wie derjeni— gen der Landwehr⸗Kavallerie der Hauptstadt, fuͤr die ganze Dauer der Uebungen unentgeltlich eine staͤrkende Morgensuppe,

so wie Bier und Branntwein in vorzuͤglicher Qualitaͤt, verabrei⸗

chen zu lassen. Zunaͤchst dem Teltower See und diesem entlang steht eine unabsehbare Reihe von Kaufbuden, die den Beschauer, wenn der fluͤchtigste Blick zur Linken ihn nicht eben dar⸗ an mahnen muͤßte, daß er sich in einem Feldlager be⸗ finde, wohl auf den Gedanken bringen koͤnnte, daß hier ein Jahrmarkt abgehalten werde; denn es moͤchte nicht leicht einen, zum Lebensbeduͤrfnisse oder Lebensgenusse ersordenlichen Artikel geben, den man hier nicht vorfaͤnde. Man bemerkt sggar die Firma eines Magazins von Schlafroͤcken und wollenen Decken, und bei der nassen und kalten Witterung, die

wirzn der letzteren Zeit groͤßtentheils gehabt haben, moͤchte dieser

Arnkel gerade nicht einer von denen seyn, die den geringsten Ab⸗

satz finden.

Faͤhrt man um den Teltower See auf einem, des tiefen Sandes wegen allerdings sehr beschwerlichen Wege herum insofern man es, eben aus diesem Grunde, nicht vorzieht, sich einer der zum Uebersetzen der Besuchenden von zweien Ber⸗ liner Kaufleuten nach dem See geschafften Gondeln zu bedienen

so gelangt man auf der anderen Seite desselben in das Ka⸗

vallerie⸗Lager. Auf dieser Tour bemerkt man im See in gewis⸗

sen Entfernungen und nur wenige Schritte vom Ufer Piken

Verschiedenheit auch ist, so

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mit schwarzen Faͤhnchen, die dem Reitersmann, der etwa sein Pferd traͤnken wollte, zur Warnung dienen sollen, daß er sich nicht uͤber jene Graͤnze hinauswage, da er sonst, bei den gewal⸗ tigen Untiefen des Sees, leicht ein Opfer seiner Unvorsichtigkeit werden koͤnnte. Bei dieser gefaͤhrlichen Beschaffenheit des Was⸗ sers erscheint es als aͤußerst zweckmaͤßig, daß im Kavallerie⸗Lager im See unfern vom Ufer Pumpen eingesetzt worden sind, wo⸗ durch das Wasser in lange Pferde vor diesen letzteren getraͤnkt werden koͤnnen und nicht in den See geritten zu werden brauchen. Was dieses Lager selbst be⸗ trifft, so sind die Zelte hier nicht rund, sondern laͤnglich viereckig (die alt⸗Preußische Form) und in westlicher Richtung vom See in 56 Reihen (mit Ausnahme der Offiziers⸗Zelte) Agesehlagen, wovon je zwei eine Schwadron aufnehmen und die bei den vier Linien⸗Re⸗ gimentern aus 15, bei den drei Landwehr⸗Regimentern aber aus 9 Zelten bestehen. In jedem dieser Zelte liegen 5 bis 6 M.; die Re⸗ gimenter sind: das 6te Kuͤrassier⸗, das 3te Husaren⸗, das 2te Drago⸗ ner⸗ und das 3te Uhlanen⸗Regiment, so wie 3 Landwehr⸗Regi⸗ menter; die Gesammtmasse mag nach obiger Berechnung etwa 4000 Mann betragen. Das Ganze gewinnt einen erhoͤhten Grad der Belebtheit durch die in einer Linie mit den Zelten aufgestell⸗ ten und an Piket⸗Pfaͤhlen festgebundenen Rosse, hinter denen das Gepaͤck jedes einzelnen Reiters in groͤßter Symmetrie geordnet liegt. In der Mitte des Lagers erhebt sich das zierliche blau- und weiß⸗ gestreifte Zelt des Prinzen Albrecht K. H., als Commandeurs der 2ten Kuͤrassier⸗Brigade. Die in diesem Lager befindlichen Kuͤchen⸗ heerde und Brunnen sind von derselben Form wie jenseits des Sees, nur daß sie bloß 5 Kessel und 3 Bassins 1atn, und laͤngs dem See erstreckt sich wieder, wie im Infanterie⸗Lager, eine lange Reihe von Buden mit Lebensbeduͤrfnissen aller Art. Hinter diesen und noch mehr nach dem See u, erblickt man sogar ein großes elegantes Zelt zu Staubbaͤdern fuͤr etwanige Badelustige, das indessen bei der anhaltend unfreundlichen Witterung sich eben keines zahlreichen Besuchs zu erfreuen haben moͤchte. Im Ganzen bietet das Ka⸗ vallerie⸗Lager schon durch die Form der Zelte und der daneben angebrachten Pferde⸗Staͤnde einen von dem Infanterie⸗Lager durchaus verschiedenen Charakter. Aber so groß diese aͤußere herescht doch im Inneren hier wie

dort dieselbe Ordnung, derselbe Diensteifer, vor Allem aber der

dem gesammten Preußischen Heere beiwohnende patriotische Sinn, der kein Ungemach scheut, wo es gilt, fuͤr Koͤnig und Vaterland

das Schwerdt zu ziehen und ihnen in der Stunde der Gefuhr Gut

und Blut zum Opfer zu bringen. Nach dieser fluͤchtigeentwor⸗

fenen Skizze eines militairischen Sammelplatzes, der gegenwaͤrtig

waͤrts garnisonirenden Theile des

litz links von der Chaussee dorthin ein feierlicher Gottesdienst folgte.

8 hen Morgen sehr truͤbe war und sogar schon einige Regentropfen sandte, heiterte sich gegen 9 Uhr

war allgemeiner Ruhetag und gestern fand

der Vereinigungspunkt fuͤr Alt und Jung, Vornehm und Gering ist, bliebe uns jetzt nur noch uͤbrig, auf die bevorstehenden Uebun⸗ gen selbst aufmerksam zu machen, denn die bisher stattgehabten waren bloße Voruͤbungen. Waͤhrend am 7ten d. M. die aus⸗ Garde⸗Corps in diese Haupt⸗ stadt einruͤckten, bezog⸗ zugleich das 7te Kuͤrassier⸗Regiment, das in Halberstadt und Auedlinburg in Garnison liegt, ein Lager vor Charlottenburg rechts von der Chaussee dorthin. V rgestern vor Sr. Maj. dem Koͤnige, so wie vor saͤmmtlichen Prinzen und Prinzessinnen des Koͤ⸗ nigl. Hauses, und in Gegenwart einer unabsehbaren Volksmenge, auf dem Terrain zwischen den Doͤrfern Schoͤneberg und Steg⸗ eine große Parade statt, der Das Wetter, welches am fruͤ⸗

3 auf, so daß das militairische Schauspiel, das, dem Vernehmen nach, zur Allerhoͤchsten Zufrie⸗ denheit ausfiel, und dessen Glanz durch die Anwesenheit einer gro⸗ ßen Menge fremder 8 noch erhoͤht wurde, durchaus keine Stoͤrung erlitt. Einen uͤberaus erhebenden Charakter erhielt die⸗

ser Vormittag durch die unter freiem Himmel in einem von saͤmmtlichen Truppen gebildeten Viereck von dem Garnison⸗Pre⸗

iger Herrn Ziehe verrichtete gottesdienstliche Feier, welche ie Anwesenden zu stiller und frommer Andacht stimmte. 22. beginnen die eigentlichen Manoͤvers, und zwar mit einem rmee⸗Manoͤver, dem morgen ein zweites folgt. Am 12ten ist

Ruhetag und am 13ten und 14ten finden zwei ahnliche Manoͤ⸗

ver wie am 10ten und 11ten statt. Am 15ten erfolgt das Ein⸗

48 Stuͤcken Geschuͤtz stehen.

Rinnen geleitet wird, so daß die

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ruͤcken in die Kantonirungen zu den Feld⸗Manoͤvers, wovon das erste drei Tage (17ten, 18ten und 19ten), das zweite zwei, Tage (21sten und 22sten) dauert. Nach Beendigung dieser Ma⸗ noͤvers beziehen die Truppen wieder Kantonirungen und am 23sten findet der Ruͤckmarsch in die resp. Garnisonen statt. Eine ausfuͤhrlichere Mittheilung uͤber diese verschiedenen Uebungen, in dem Maße, wie solche vor sich gehen, behalten wir uns vor.

In der Sitzung der geographischen Gesellschaft am 8ten September legte Herr Major von Oesfeld die Section Hanno⸗ ver der neuen Karte dieses Landes vor, und gab dazu Erlaͤute⸗ rungen, so wie Mittheiluhgen uͤber die fernere Herausgabe die⸗ ses Werkes. Namens des Herrn Professor Zeune wurden dar— auf mehrere Notizen vorgelesen, namentlich uͤber Dr. von Sie⸗ bolds zu erwartendes Werk uͤber Japan, uͤber die Schlamm⸗ vulkanc Java's, uͤber den Reis, als Nahrungsmittel, uͤber die Ursachen der Stuͤrme im Sinischen Meere ꝛc. Herr Professor Berghaus hatte eine. Mittheilung uͤber Douville's Reisen in Afrika eingesandt. Herr Dr. Reinganum trug. eine Abhandlung uͤber Hannibal's Aspenuͤbergang vor. Herr Major Blesson sprach uͤber eine eigene Terrain⸗ Bildung bei Duritino zwischen Smolensk und Moskau. Herr. Grimm legte das 11te und 12te Blatt seines pneumatischen Globus vor und gab daz zu Erlaͤuterungen. Herr Major von Oesfeld schenkte zur Bibliothek die zwei neuen Sectionen Nr. 112 und 113 der Rey⸗⸗ mannschen Karte, enthaltend die Gegenden von Wartenberg, Glogau und Lissa. Mehrere neu erschienene Karten wurden zur Ansicht vorgelegt. Auf die Anfrage, betreffend den Maßstab der v. Thummelschen §

Karte der Aemter Altenburg ugd Ronneburg, wird noch nachtraͤglich bemerkt, daß 1) der Maßstab der Kata⸗ ster-Aufnahme Ein Pariser Zoll gleich Zehn Leipziger ⸗Ruthen 182 Leipz. Zoll), also „2 46.2 ist; 2) daß der Maßstab der gesto⸗ chenen Karte gleich der Kataster⸗Aufnahme, also gleich 1.α᷑ +% 3) der Maßstab der General⸗Karte viermal kleiner ist, mithin 110712˙* der natuͤrlichen Länge berraͤgt.

Am 12ten v. M. feierte der Pastor Sprengek zu Bab⸗ bin, Superintendentur Colbatz (Regierungs⸗Bezirk Stettin), sein 50jaͤhriges Amts⸗Jubilaͤum. Gegen 10 Uhr Vormittags wurde der Jubelgreis von dem Herrtz Bischof Doktor Ritschl und dem Superintendenten Herrn Carmesin, an der Spitze saͤmmt⸗ licher Prediger und Kandidaten der Synode, in die festlich ge⸗ schmuͤckte Kirche gefuͤhrt, wo sich eine zahlreiche Versammlung aus der ganzen Nachbarschaft eingefunden hatte. Nachdenn hier der Jubilar uͤber Psalm 103. V. 2. seine Jubel⸗Predigt gehal⸗ ten, trat er, umgeben von den anwesenden Geistlichen, vor den Altar, an welchem der Superintendent Hr. Carmesin die Einseg⸗ nungs⸗Rede hielt, worauf der Herr Bischof in erhebenden Wor⸗ ten dem Jubelgreise seinen Gluͤckwunsch darbrachte, das schriftli⸗ che Zeugniß der Theilnahme und Anerkennung Seitens des Koͤnigl. Konsistoriums, des Provinzial⸗Schul⸗Kollegiums und der Koͤnigl. Re⸗ gierung vorlas, und zuletzt dem Jubilar den ihm von des Koͤnigs Ma⸗ jestaͤt Allergnaͤdigst verliehenen Rothen Adler⸗Orden Ater Klasse uͤberreichte. Mit sichtbarer Ruͤhrung verließ nach dem Schluß⸗ gesange die Versammlung das Gotteshaus, aus welchem der Jubelgreis in der vorigen Ordnung wieder zuruͤckgeleitet wurde. Einen im Namen des Herrn Bischofs und der Synode uͤber⸗ reichten silbernen Pokal und ein von einem Mitgliede der Sy⸗ node verfaßtes Gedicht empfing der geruͤhrte Greis als ein wer⸗ thes Andenken an diesen Tag, dessen Feier alle Anwesende mit dem freudigsten Danke gegen Gokr und gegen den geliebten Lan⸗ desvater erfuͤllte. 1

Der Magistrat und die Stadtverordneten⸗ Versammlung zu Charlottenburg haben dem dasigen Buͤrgermeister Herrn Trautschold und zweien der dortigen unter sich befreundeten Aerz⸗ ten, dem beim Koͤnigl. Hofstäaate angestollten Doktor Weigers⸗ heim und dem Doktor Gruͤne, als An erkenntniß der Verdienste, welche sich diese Herren waͤhrend der Fhosera daselbst, mit Ver⸗ zichtleistung auf jedldede elohnung, erworben, einem Jeden einen silbernen Pokal, begleitet von einem verbindlichen Dank⸗ sagungs⸗Schreiben, uͤberreicht. An der einen Seite der Pokale befindet sich das zierlich eingestochene Wappen der Slruͤdt, und darunter der Name. Charlottenburg; auf der anderen Seite liest man die Worte: Dem (Namd des Empfaͤngers) die dankbare Buͤrgerschaft, und auf dem⸗Deckel: Erinne⸗ rung an den CholeraHerbst *2831. Außerdem sind noͤch einige andere Belohnungen ertheilt worden, nachdem der Vor⸗ stand der Polizei, Herv Polizei⸗Rath Reimer, schon fruͤher das Ehren⸗Buͤrgerrecht erhalten hatte. o

Bekanntmachung.“

Es haben sich in der Umgegend von Halle Geruͤchte ver⸗ breitet, daß am hiesigen Orte die Astatische Chobrra wieder aus⸗ gebrochen sey, welche duech einige schleunige Todesfaͤlle veranlaßt seyn moͤgen. Die desfallsigen aͤrztlichen Untersuchungen haben indessen ergeben, daß jenes Geruͤcht gaͤnzkich ungegruͤndet ist, und sehen wir uns zu dieser Bekanntmachung genoͤthigt,“ damd der Verkehr mit unserer Stadt dadurch nicht gefaͤhrdet woͤrden moͤge. Wir koͤnnen die Versicherung hinzufuͤgen, daß der hiesige Ge⸗ sundheits⸗Zustand üͤberhaupt befriedigend ist. 1“

Halle, den 4. September 1832.

Die Orts⸗Gesußkdheits⸗Kommission. 8 Dr. Mellin. Dr. Herzberz. Vergram.

(gez.)

De;v6.

Deu 10. September 1832. Amtl. Fonds und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cou

SrEITeen 2f 5rie dUem V St.-Schmld-Sch. 4 94 932 Hegpr. LPianadpet.† 4 102½

Pc. Engl. Anl. 18125 102 C Pomm. Pfandbr.. 105½ Pc. Eogl. Anl. 22 5 102 ⅔˖- Kur- u. Neum. do. 105 ½ Pr. Engl. Obl. 30 4 87 ⅞˖ [Schlesische do. 106 Kurm. Obl. m. 1.C. 4 4 Rkst. C. d. K.- u. N. 563¾ Neum. Int. Sch. do. 4 2.-Sch. d. K.- u. N.] 57 ½ Berl. Stadt-Oblig.] 4

Königsbg. do. 4

Elbinger do. 4 Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. 4 Grosshz. Pos. do. 4

95 93 ½ 94 ¼ 34 97 ¾ 99 ½

Holl. vollw. Duk. Neue dito.

Friedrichsd'or .

Disconto

Meteorologische Beobachtung.

1832 Morgens Rachmitt. . Abends 9. Sept. 6 khr. 2 Uhr. 10 Uhr.

Luftdruck:. 336,5“ par. 336/6“Par. 336,8“ Par. Luftwaͤrme. 9,8 9 R. 14,0 °R. 11,4 ° R. Thaupunkt. 9,39 R. 40,1 9 R. 10,2 °R. Dunstsaͤttg. 96 pCt. 74 pCt. 90 vCt. Wetter. truͤbe. heiter. bewoͤlkt. Wind S. S S. Wolkenzug. SW.

Beobachtm

Flußwärme 13, Bodenwäͤrme 11 Ausdünstung 47

Niederschlag 0.

0

. Koͤnigliche Schauspiele.

Dienstag, 11. Sept. Im Schauspielhause: Zum male: Die seltsame Wette, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf⸗ same Ehen, Lustspiel in 2 Abtheilungern. Und: Ein Die ment, arrangirt von Hoguet. 8

Eingetretener Hindernisse wegen muß die Oper: „Die wandlerin“, um einige Tage verschoben werden.

Mittwoch, 12. Sept. Im Hpernhause. Auf Befehe nand Cortez, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Balletz sik von Spontini.

Der Anfang dieser Vorstellung ist um 2 Uhr Mittagt Kasse wird um 1 Uhr geoͤffnet.

Zur Oper Fernand Cortez sind nur noch Billets Parquet⸗Logen im Billet⸗Verkaufs⸗Bureau zu haben.

Die freien Entréen sind ohne Ausnahme nicht guͤltig

„Im Schauspielhauss: Freien nach Vorschrift, Lustspie Abtheilungen, von Dr. C. Toͤpfer. 8

Der Anfang dieser Vorstellung it um 7 Uhr Abende⸗ Kasse wird um 6 Uhr geoͤffnet. 8

Donnerstag, 18. Sept. Im Schauspielhause: Foster, Charakter⸗Gemaͤlde aus dem 15ten Jahrhunderte, i theilungen.

——

Könizstaͤdtisches Theater. „Dienstag, 11. Sept. Die Unbekannte, romantise in 2 Akten, nach dem Italiaͤnischen: La Straniera; M.

Bellini. 8

Mittwoch, 12. Sept. Zum erstenmale wiederholt: Des wehuͤmanns Abschied. (Lebendes Bild.) Hierauf: Vetter

dict, Lustfpiel in 1 Akt, von L. Angely. Dann: male wiederholt: Der Landwehrmann in der Schlacht.” Schlacht⸗Tableau.) Hierauf: Der Saͤnger und der Schnei mische Operette in 1 Akt. Zum Beschluß: Zum erstenme derholt: Des Landwehrmanns Ruͤckkehr. (Lebendes Bild.

Die saͤmmtlichen Tableaux sind von Herrn Roller arn

Neueste Nachrichten.

9 0 Paris, 4. Sept. Der Koͤnig kam gestern Mittme 1 Uhr aus Neuilly zur Stadt und hielt bald darauf einen stuͤndiceen Minister⸗Rath, nach dessen Beendigung Se. N. naͤch Saint⸗Cloud zuruͤckkehrten. Der Koͤnig empfing vorgestern in einer Priv

den Haͤnden des Ersten Praͤsidenten des Re „woͤhnlichen Jahresbericht djeser Behoͤrde. 1 Der Fivanz⸗Minister hat die Praͤfekten durch ein C. Schreiben aufgefordert, uͤber den Verbrauch des Salzes resp. Provinzen genaue Erkundjgungen einzuziehen, inde „auf Mittel sinne, die, Salzsteuer, zur Erleichterung der treibenden Klasse, auf eine andere Weise als bisher zut ren, ohne jedoch den Ertkag derselben zu schmaͤlern.

9 8 Graf von Montalivet hat einen neuen Gicht, gehabt. 18 8 Da der Deputirte des Maas⸗Depaktemen, Hr. zum General⸗Prokurator beim Koͤnigl. Gerichtshofe in bestellt worden ist, so hat der Koͤnig mittel Verordnun 30sten v. M. das erste Bezirks⸗Wahl⸗Kollegium des g; Departements auf den 22sten d. M. in Bar⸗le⸗Duc zusc berufen, damit dasselbe Hrn. Gillon wieder waͤhle oder ein

dern Deputirten an dessen Stelle ernenne. Der Advokat Hennequin wird vor dem Cassationsht. Erkantniß der Anklage⸗Kammek des Koͤnigl. Gerichtsho Aix in der Soche der Passagiere des „Carls⸗Alberto v, v- bekanntlich der Prokurator appellirt hat, vertheidtgen. Die St. Siwonianer hatten vorgestern Nachmittag ihr in Mẽénilmontant wieder wie gewoͤhnlich dem Publikum ga mehrere Apostel durchzogen sogar die Straßen, um die

gierigen zu einem Besucghe aufzufordern. Nur etwa 610 sonen folgten aber der Einladung und auch diese gingen auseinander, als um 7 Uhr Abends ein Polizei⸗Commissair

Spitze vog. 70 Mann erschien und sie ersuchte, sich zu en Herr Viennet hat so eben einen nenen Roman un Titel: „Der Thurm zu Monelhéry“, beendigt; derselbe n Laufe des naͤchsten Monats im Druck erscheinen. Der achtzigjaͤhrige Baron von Zach, einer der berüh

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 5. September.

Sch uld 43 ⁄⁄.

amb vrß; 8. September. 5 7.

H Oest. 5 % Met. 881¼. 4 do. Bank-Actien 114

reuss. Präm. Scheine 103 ⅞. Poln. 112 ½., 88

Astronomen unserer Zeit, ist vorgestern einem Cholera“! erlegen; er hatte bereits seit geraumer Zeit Paris zul! Aufenthaltsorte gewaͤhlt.

Die Zoll-Einnahme in Haͤvre hat sich im verflossenn. nate auf die bedeutende Summe von 2,425,793 Fr. belal

Madame Malibran soll sich beim Theater in Bolgh 18 Vorstellungen, eine jede zu 2000 Fr., engagirt haben.

Vom 2ten auf den 3ten starben hier zur noch 19 †e an der Cholera.

pr. compt. 99. 30. fim

25. Zproc. pr. compt. 69. 35. fin cour. 69. 40. 5proc. pr. compt. 81. 30. fin cour. 81. 45. 5proc. S pan. Rent 57 ⅞. 5 proc. Belg. Anl. 78 ½. 5p c 80:. neues Anlehn 100. 44. 8

Frankfurt a. M., 7. Sept. Oesterr. 5proc. Metal⸗ 88. 4proc. 76 ¼. 761½. 2 ½proc. 45 ½. G. 1proc. 19 ¼. Br. Actien 1373. 1371. Part.⸗Obl. 126 ⅛. 126 ⁄. Loose zu1 G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 83 ¾. Br. Poln. Loose 5t

Redacteur Cottel.

Nach einma

1 ar 22 Quellwarme 8,

zu Potsdam ist der bisherige Prediger Kar mbholz zu Zauchwitz als Prediger in Elsholz und Schoͤne⸗ istoph Friedrich

randenburg als Prediger zu Groß⸗Kreuz; der bisherige konus Gottlieb Rudolph Heinzelm

enborn und Lindo; der Prediger Johann L Seeger zu Bendelin als Prediger zu Barenthin; erige zweite Prediger und Rektor Justus der als Prediger zu Menz und Dolgow; der eologie Geoorge Friedrich Seebeck; der bisherige Prediger Emanuel ß⸗Kreuz als Prediger zu Zinna; der bisherige h Ephraim Hoffmann zu

Uhelm Erdmann Lie

Straße Maria Stuart in Noth versetzten ersandt.

in Talleyrand nach er Abreise von enden Maͤnnern nicht e Lust, nach England zuruͤckzukehren. schuldigungs⸗Grund wuͤrde

en. Zuͤgel der

er 500 Personen nahmen a

e Personen,

en r, Herr Villars, derer galten den Fortschritten des Fran

er Quantin, die

F“

2

22

Amtliche Nachrichten. Kronik de s Tages. 8 Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kaiferl. Russischen

eral der Infanterie und Botschafter am Koͤnigl. Franzoͤ⸗

n. Hofe, Grafen Pozzo di Borgo, den Schwarzen

r⸗Orden zu verleihen geruht.

Se. Koͤnigliche Majestaͤt haben den Gutsbesitzer und Kreis⸗ nirten, Hauptmann Schlenther, zum Landrath des Til⸗ Kreises, im Regierungs⸗Bezirk Gumbinnen, Allergnaͤdigst nennen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den bei dem Ober⸗

esgericht zu Ratibor angestellten Justiz⸗Kommissarius Eber⸗

dzum Justiz⸗Kommissions⸗Rath, und den ersten Inquisitor

staͤndischen Inquisitoriat in Kosel, M

„Aünal⸗Rath zu ernennen.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius Span⸗ erg ist zum Justiz-⸗Kommissarius bei der Landgerichts⸗ tation in Schleusingen und bei den Unter⸗Gerichten der schaft Henneberg, mit Anweisung seines Wohnorts in Suhl, Ult worden.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Koͤnigsberg ist die erledigte Pfarrstelle in Schmodit⸗ bei Pr. Eylau, dem bisherigen Prediger Bork in Schaa⸗

erliehen worden; der bisherige Prediger Gottlob Chr

ber⸗Prediger daselbst; ust Heinrich Finzelberg zu Serno als Prediger

Karl Dabelow

urghagen angestellt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Ge⸗ l⸗Lieutenant, General⸗Adjutant und Commandeur des Aten eerve⸗Kavallerie⸗Corps, Patapow, von Achen.

Der Minister⸗Resident, General⸗Major von L'Estocq,

Wittenberg.

Abgereist: Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte

l Ludwig

ann zu Havelberg der bisherige Prediger Friedrich . udwig Chri⸗ der Zehlicke zu Kandidat der als Prediger Platow zu Rektor Frie⸗ Nauen als Prediger zu Gruͤne⸗ und Boͤrnicke und der Schul⸗Inspektor und Ober⸗Pred segang zu Perleberg als Prediger

iger

eußische Staats

—.——

eißner, zum Kri⸗

bevollmaͤchtigte Minister am Kaiserl. Oesterreichischen Hofe,

herr von Maltzahn, nach Wien.

Nachrichten. öO11I1AA““

L138 Paris, 4. Sept.

Der Herzog von Orleans hat dem Maire

fuͤnften hiesigen Bezirks fuͤr die durch die Feuersbrunst in

Der Courrier der Touraine: Landgut Rochecotte bewohnen

Herr von

Personen 500 Fr

frangais bemerkt uͤber die Reise des Fuͤr⸗ „Herr von Talleyrand wird ; man versichert, er sey bei Paris mit den an der Spitze der Geschifte sonderlich zufrieden gewesen und habe Einen willkommenen Talleyrand in seiner

aͤchlichen Gesundheit und in dem schlechten Klima Londons

Wenn bis

3 zum Oktober keine geschicktere Verwaltung Regierung ergriffen hat, so läßt sich annehmen,

der alte und verschlagene Diplomat seine politische Laufbahn

ließen wird.“

Die Oppositions⸗Blaͤtter enthalten ausfuͤhrliche Beschreibun⸗ des dem Herrn Odilon⸗Barrot in Lyon gegebenen Banquets.

n diesem Festmahle Theil; unter

n befanden sich der Deputirte des Rhone⸗Departements, Hr.

derc, Hr. Couturier, Deputirter der Loire, der General La pe, der Advokat Gilardin, Verthei putationen der Staͤdte Chalons,

Pin, Bourgoin, Montbrison, Bourg u. g. m. de von Perrache, dreifarbigen Fahnen geschmuͤckt;

Herr

bestimmt; der Praͤsident selbst Franzoͤsische Nation; nach ihm brachte der Toast auf die Armee, einer der Redacteure des einen auf die Preßfreiheit aus; eine

foͤrderung des Elementar⸗Unterri Departements und Gemeinden Ihe 2

Gesundheit des Herrn

dieser

diger des Précurseur, und Vienne, Villefraͤnche, Latour⸗ Die Ro⸗ in welcher das Mahl gegeben wurde, war Odilon⸗ Barrot rd von drei Kommissarien des Festes eingefuͤhrt und nahm en dem Praͤsidenten des Banquets, welche Toaste ausbringen sollten, waren im vor⸗ begann mit einem Toaste auf General Lapoype Précur⸗ Menge oͤsischen Gewerbfleißes, hes, der Emancipation e- 514 der Notar, edten Vertheidigers der Presse, des der Revolution ereu de⸗ ebenen Deputirten“, ausbrachte, erhob sich .Nede, worin er sich fuͤr die . a iner iti

8 89 s politischen

Herrn Couderc, Paatz.

t und hielt ihm widerfahrene Ehre bedankte Betrachtungen uͤbergehend, den

*

ung.

Berlin, Mittwoch den 12ten September

Wunsch aussprach, daß zwischen dern Prinzip, welches Frankreich gegenwaͤrtig vepraͤsentire, und dem der uͤbrigen Euvtobpaͤischen Staaten eine friedliche Versoͤhnung zu Stande kommen moͤge; zugleich bemerkte er, daß das, was er die Emanzipirung der an⸗ dern Natiouen nannte, nur von diesen Voͤlkern selbst ausgehen muͤsse, da eine durch fremde Waffen herbeigefuͤhrte Aenderung unter keinen Umstaͤnden von langer Dauer seyn koͤnne; jeder Zustand eines Volkes muͤfse in den Sitten und der Ueberzeu⸗ gung desselben begruͤndet seyn, und ein Land, dessen politische Einrichtungen mit seinen Sitten im Widerspruche staͤnden, sey ungluͤcklich. „Ich bewundere“, fuhr er fort, „als einen bemer⸗ kenswerthen Fortschritt in unserer politischen Bildung die Ord⸗ nung und Ruhe, die in dieser glaͤnzenden und zahlreichen Ver⸗ sammlung herrschen; ich glaube an die Kraft und Dauer Ihrer politischen Gesinnung, weil sie mit so vieler Wuͤrde und Maͤßi⸗ gung gepaart ist; wir koͤnnen gemäßigt seyn, weil wir uns stark fuͤhlen; wir koͤnnen und muͤssen dem Geiste der Versoͤhnung nicht unsere Grundsaͤtze, wohl aber unseren Groll und Haß zum Opfer bringen.“ Am Schlusse der Rede brachte Herr Barrot einen Toast auf die Vereinigung aller Franzoͤsischen Patrioten aus, bemerkte, daß die groͤßte Gefahr fuͤr dieselben in ihren in⸗ neren Spaltungen liege und las eine Stelle aus einem Schreiben des Generals Lafayette vor, worin dieser die Lyoner gruͤßen laͤßt. Den Schluß des Banquets machte ein von einem der Kommissarien ausgebrachter Toast auf den Praͤsidenten des Festes, Herrn Cou⸗ derc. Das Journal du Commerce de Lyon bemerkt, es sey beschlossen gewesen, mit der Gesundheit des Koͤnigs das Ban⸗ guet zu eroͤffnen, der Maire habe aber das Ausbringen dieses Toasts den Anordnern des Gastmahls zur unerlaͤßlichen Bedin⸗ gung machen wollen und so sey derselbe unterblieben. Dasselbe Blatt findet es auffallend, daß waͤhrend des Banquets die Trup⸗ pen der Garnison in der Naͤhe der Rotunde, wo dasselbe statt⸗ fand, exerzirt haben. Das ministerielle Lyoner Blatt, der Courrier, welches ebenfalls eine Beschreibung des Festes giebt, haͤlt sich daruͤber auf, daß in der Mitte der Rotunde und auf einer Erhoͤhung eine Tafel von 25 Couverts mit silbernem Ge⸗ schirre fuͤr Herrn Barrot und die Notabeln der liberalen Partei eingerichtet gewesen sey, was doch dem Gleichheitssinne wider⸗ spreche. „Wir muͤssen zugeben“, sagt der Courrier, „daß Alles mit der vollkommensten Ordnung zugegangen ist. Die Kommissarien des Banquets hatten ein Piquet von 50 Mann von der Behoͤrde verlangt, und der kommandirende General hatte sich die Versicherung geben lassen, daß die oͤffentliche Ruhe und Ordnung nicht gestoͤrt und daß von den zahlreichen Gaͤsten keine auf⸗ ruͤhrerischen Reden gehalten werden sollten. Der Praͤsident des Banquets, Herr Couderc, war fuͤr Alles, was dabei vorfallen

EE—

rnn bane rhdhenr

——

Einige Offiziere der Vorstellung des „Masaniello“ im dortigen Theater Stellen applaudirt. T

junge Offiziere der Garnison machen Mangel an Anstand bemerklich teiischen Publikums auf sich. Einige derselben, die

ause herrschenden Laͤrmens von der und fuͤgen sich dadurch in der oͤffentlichen Dieses Benehmen, das mit der Achtung,

läͤnger geduldet werden.“

Franzoͤsischen Offiziere der Garnison ankommen, shliezen will, daß die Raͤumung dieser Seite noch weit entfernt sey.

war, hierher zuruͤckgekehrt. Der gelehrte Italiaͤner Salfi, der im Jahre

Cholera gestorben.

Caen, Herr Rollin, der im Jahre 1815 seine im reichs an den Koͤnig Ludwig XVIII. ter der Ehrenlegion ernannt worden.

Tischlergesellen Besson, Mai aufruͤhrerische auf seine Jugend Geldstrafe von 500 Fr.

Der Koͤnigl. Gerichtshof von Aix hat den Gazette du Midi, Demange, des Grafen v. Kergorlay, zu Geldstrafe, Rivoil, wegen Aufreizung zum Umsturze der

der uͤberfuͤhrt war, in der

Verurtheilte waren abwesend.

wuͤrde, besonders verantwortlich gemacht. Nehr als durch alles Andere aber wird der Geist dieses Banquets dadurch bezeichnet, daß man den Toast auf den Koͤnig ausgelassen hat. Unter der Restauration dachte die Opposition anders. Als Lafayette im Jahre 1829 seine glaͤnzende Ovation in Lyon hielt, wurde bei dem ihm gegebenen Banquet die Gesundheit des Koͤnigs ausge⸗ bracht, und hat denn Herr Barrot vergessen, daß er bei dem Gastmahle von 1400 Couverts, das im Fruͤhjahr 1830 in Paris stattfand, um die Adresse der 221 zu feiern, er selber der Erste war, der als Redner des Banquets die Gesundheit des Koͤnigs ausbrachte?“ 8

Die Gazette de France sagt: „Das Benehmen des Mi⸗ nisteriums gegen Herrn Berryer und die Verwerfung des Ein⸗ spruchs des Herrn v. Genoude gegen die Entscheidung des Praͤ⸗ fekten sind unter einer auf die Volks⸗Souverainetaͤt begruͤndeten Regierung zwei merkwuͤrdige Ereignisse. Das in Herrn Berryer den Charakter eines Repraͤsentanten der Na⸗ tion und in Herrn von Genoude den eines Revpraͤsentanten der Gemeinde verkannt. Die Berrversche Sache wird das Denkmal unerhoͤrter Verfolgung und ungerechter und grausamer Behand⸗ lung eines politischen Gegners, und Herr v. Genoude wird fra⸗ gen, wie man die Maͤnner von einer entgegengesetzten politischen Meinung von einem unabhaͤngigen, rein lokalen Posten aus— schließen kann? Wie will das System des 13. Maͤrz sich ver⸗ theidigen, wenn die Partei der Opposition ihm seine eigenen willkuͤrlichen Handlungen vorhalten kann?“

Der Ami de la Charte beklagt sich in seiner Nummer vom 1sten d. M. lebhaft uͤber die immer mehr uͤberhand nehmen⸗ den Umtriebe der Karlistischen Partei, deren Haͤuptlinge, nach seiner Versicherung, nach allen Richtungen hin die Vendée durch⸗ reisen, um zum Aufstande aufzureizen, und die sich sogar in Nantes zeigen. Dieselben Klagen liest man im Breton, der folgende in unzaͤhligen Exemplaren in den westlichen Departements ver⸗ breitete Proclamation enthaͤlt: „Vendéer! Stets treu und tapfer, werdet Ihr auf meine Stimme hoͤren... Die Stunde, zu

den Waffen zu greifen, ist jetzt gekommen. Erinnert Euch Eurer Vaͤter, erinnert Euch meiner Bruͤder .... Wir muͤssen ihr mu⸗ thiges Beispiel nachahmen und ihr vergossenes Blut raͤchen. Wie sie, wollen auch wir fuͤr die Religion und den rechtmaͤ⸗ ßigen Koͤnig kaͤmpfen, und mit Gottes Huͤlfe werden wir

den Sieg erringen. Vendeêer! meine Freunde! meine Kinder! meine tapfere Krieger! eilt Alle hervei. Folgt mir; zu den Waf⸗ fen! Gott die Ehre. Es lebe Heinrich V. Der Kommandant des 2ten Corps der West⸗Armee. (Gez.) Graf von Larochejac⸗ quelein, General⸗Lieutenant.“ Sechs Chouans haben am 30sten v. M. zwei Soldaten des 44sten Regiments, die am aͤußersten Ende einer der Vorstaͤdte von Bressuire lagen, entwaffnet. Zwei Buͤrger dieser Stadt, Vater und Sohn, die in der Umgegend auf der Jagd waren, sind von sieben hinter einer Hecke versteck⸗ ten Chouans angefallen und fortgefuͤhrt worden.

Der ministerielle Nouvelliste meldet, der Herzog Karl von Braunschweig sey Willens, Paris und Frankreich den 20sten d. M. zu verlassen.

Der Kriegs⸗Minister hat unterm 13. August eine Verord⸗ nung erlassen, wonach die Unter⸗Offiziere und Korporale der Armee, die auf ein ganzes Jahr Urfalbd nehmen, waͤhrend ihrer Abwesenheit im Regimente durch andere ersetzt werden koͤnnen; nach ihrer Ruͤckkehr zum Regiment treten sie dann nicht wieder

Der in den Medaillen⸗Diebstahl verwickelte

man erwartet neue Gestaͤndnisse von ihm.

London, 4. Sept. zu seyn scheint, so ist doch die Koͤnigl. sorgniß. Auguste bestaͤtigt sich nicht. niemals wohler.

or zuruͤck. Viscount Holland⸗House er sich einige Wochen aufzuhalten gedenkt. Im Sun liest man: ein Geruͤcht im Umlaufe gewesen, daß nach England zuruͤckkehren, setzt werden wuͤrde. Wir koͤnnen mit daß dis zu diesem Augenblicke

Briefe des Fuͤrsten besagen, Anfange des kuͤnftigen

daß er gegen Ende

Erkaͤltung wieder ganz hergestellt.“

Im Globe liest man: Zeit hindurch vorwalteten, daß die nen sich als ganz unbegruͤndet zu erweisen. Die ler, welche ihre Anspruͤche eingesandt haben, sch sehr guten Verhaͤltniß zu den Berechtigten

großer Anzahl aufgetreten sind, daß man sieht,

Der Marquis von sen, und man glaubt au eine Zeitlang hier zuruͤckhalten werden.⸗ Im Morning⸗Herald heißt es: bekannt, daß der Hauptzweck des

rer Regierung die Anerkennung der von Portugal de sacto zu erlangen, was S8lasen ist.

bsichten zu Grunde. nach eine von hoͤchst dringendem

ihm

Interesse,

naͤmlich gefunden, daß fuͤr den Posten, befehlshaber der constitutionnellen Streitkrafte, inne hat,

Der Kriegs⸗Minister hat bestimmt, daß alle von kommende Veteranen auf Oran dirigirt werden sollen. Aus Ankona wird geschrieben, daß dort oͤfter Familien der

natuͤrlichen Ursachen nicht oͤffentlich bekannt wurde.

in ihre alte Stelle, sendern werden aggregirt und muͤssen so lange warten, vis eine Stelle ihres Grades vakant wird. 18 Garnison von Brest hatten bei einer

bei mehreren

Der Platz⸗Kommandant ist dadurch veranlaßt worden, einen Tagesbefehl zu erlassen, worin es heißt: „Mehrere sich seit einiger Zeit durch und ziehen die Blicke des unpar⸗

man nament⸗

lich auffuͤhren koͤnnte, nehmen keinen Anstand, sich jungen Leuten uzugesellen, welche als Urheber des manchmal im Schauspiel⸗

8 Behoͤrde bewacht werden, Meinung einen Nach⸗ theil zu, welcher immer auf das ganze Offizier⸗Corps zuruͤckfaͤllt

die man der Franzoͤst⸗ schen Uniform schuldig ist, schlecht im Einklange steht, kann nicht

Cherbvurg

woraus man

Festung von Franzoͤsischer

Der Oberst Bonnet, Adjutant des Kriegs⸗Ministers, ist von Ankona, wohin er mit einer außerordentlichen Mission gesandt

1815 aus sei⸗

nem Vaterlande auswanderte, ist vorgestern hierselbst an der

Der Präͤsident des Konsistoriums der reformirten Kirche in

Suͤden Frank

grausam verfolgten Glaubensgenossen in einer Denkschrift muthig vertheidigte, ist zum Rit⸗

Die hiesigen Assisen verurtheilten gestern den 16jaͤhrigen

Nacht des 28.

Plakate angeschlagen zu haben, in Ruͤcksicht nur zu halbjaͤhrigem Gefaͤngnisse und einer

Redacteur der

wegen Aufnahme eines Schreibens zweimonatlicher Haft und 1200 und den fruͤheren Redacteur dieses Blattes, Herrn Regierung zu ein⸗ monatlichem Gefaͤngnisse und 600 Fr. Geldbuße verurtheilt; beide

Straͤfling Fois⸗ sard ist aus dem Bagns von Brest hierher gebracht worden;

Großbritanien und Irland.

Die Herzogin von Glouecester kraͤnkelt fortwaͤhrend, und obgleich keine augenblickliche Gefahr vorhanden Familie nicht ohne Be⸗ Das Geruͤcht von dem Unwohlseyn der Prinzessin Ihre Koͤnigl. Hoheit befand sich

Gestern speisten 9. MM. bei dem Herzoge und der Her⸗ e- von Cumberland in Kew, und kehrten Abends nach Wind⸗

Melbourne ist am vergangenen Sonnabend nach in der Grafschaft Kensington abgereist, woselbst

„In den diplomatischen Zirkeln ist Fuͤrst Talleyrand nicht und durch den Herzog Decazes er Bestimmtheit versichern, die Franzoͤsische Gesandtschaft von einem solchen Arrangement durchaus nichts weiß.

Die letzten dieses oder im

. Monats wieder in London eintreffen werde. Er ist sehr unwohl gewesen; ist aber bis auf die Folgen einer

„Die Befuͤrchtungen, welche eine Einregistrirungen, wie die neue Reform⸗Bill sie festsetzt, sehr mangelhaft seyn wuͤrden, schei⸗ Zahl der Waͤh⸗— einen in einem ) zu stehen. besonders in Schottland der Fall, wo die neuen Waͤhler in so

Dies ist

sie wissen den

Werth und die Wichtigkeit der in ihre Haͤnde gelegten politischen

Gewalt gehzrig zu schaͤtzen.“ Palmella hat London noch nicht verlas— „daß wichtige Angelegenheiten ihn noch

jetzt allgemein

1 do Marquis von Palmella bei seinem in England abgestatteten Besuche darin bestand, von unse⸗ Donna Maria als

Koͤnigin jedoch fehl

Aber außerdem lagen seiner Reise noch andere Unter diesen befand sich allem Anscheine obgleich sie aus sehr

Man ha

welchen der jetzige Obe Graf Villaflor ein erfahrenerer und beruͤhmterer General erforderlich ist; und da die Gesinnungen des Grafen Villaflor von der Ar

sind, daß man seinerseits keine Eifersuͤchteleci zu befuͤrchten hat

wodurch der Kaiser gehindert werden koͤnnte, einen zu Huͤlfe zu ziehen, wenn er nicht zu Dienste des Grafen verzichten wollte,

neteren Generalissimus gleicher Zeit auf die so soll dem Marquis

von Palmella der

ausgezeich

wichtige und