1832 / 271 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dirt worden, aber das in Rede stehende Gesetz ist noch nicht in Kraft getreten. b

Großbritanien und Irland.

London, 21. Sept. Der Kutter „Raven“ ist am Sonn⸗ abend eiligst aus Portsmouth mit Depeschen nach Gibraltar ge⸗ segelt. Er wird mit dem Aetna, der in Gibraltar als Bomben⸗ schiff ausgeruͤstet werden duͤrfte sich der Flotte des Admirals Parker anschließen.

Sir Hussey Vyvyan, Befehlshaber, der Armee in Irland,

vor einiger Zeit dem zur Untersuchung des Zustandes in Irland niedergesetzten Ausschusse des Parlamentes einen Bericht uͤber den Hang der dasigen niederen Klassen zu Mord und Todt⸗ schlag“ abgestattet. Dieser Bericht gab mehreren Irlaͤndischen Blaͤttern Anlaß zu den heftigsten Angriffen und V gegen Sir Hussey, worauf derselbe kuͤrzlich in eines derselben folgendé Erklaͤrung hat einruͤcken lassen: „Seit ich das Kom— mando uͤber die Armee in diesem Lande angetreten, also seit dem 1. Juli 1831, habe ich von kommandirenden Offizieren aus verschiedenen Theilen des Landes Berichte uͤber nicht we⸗ iger als 52 Mordthaten erhalten, die in der unmittelba⸗ ren Naͤhe ihrer Kantonnirungen vorgefallen sind. Viele derselben sind mit einer Ueverlegung begangen die das Verbrechen noch in einem bedeutenden Grade vergroͤ⸗ kert. So brach z. B. eine Bande in ein Haus ein, zwang einen Mann, niederzuknieen, und schlug ihm das Gehirn ein; oder man ging auf einen auf dem Felde arbeitenden Mann los, und erschoß ihn; oder man lauerte einer Person auf, und er— schoß sie in ihrem Gig; und so koͤnnte ich noch viele andere Falle anfuͤhren, die nicht zu rechnen, wo Leute mit Knuͤtteln zu Tode gepruͤgelt wurden. Solche furchtbare Verbrechen fallen auch hin und wieder in England vor; aber ich behaupte zuver⸗ sichtlich, daß es dort ungleich seltener der Fall ist, als in Ir⸗ land, und ich fordere Jedermann auf, die Wahrheit dieser Be— hauptung mit Beweisen zu widerlegen, wenn er es kann.“

Der Morning⸗Herald enthaͤlt neuerdings Betrachtun⸗ gen uͤber die Londoner Polizei, und sagt in dieser Beziehung unter Anderm Folgendes: „Wir haben immer behauptet, und werden es so oft behaupten, als wir auf diesen Gegenstand zu— ruͤckkommen, daß kein Polizei⸗System diesen Namen verdient, so lange nicht Vorbeugung die Grundlage und der Haupt— zweck desselben ist. Wir haben Diebs⸗Faͤnger und gefangene Diebe genug; aber Diebstahl⸗Verhuͤter sind eine Klasse von Menschen, die ihren Weg noch nicht in das Polizei-Departe⸗ ment gefunden haben. Wir uͤbertreiben gewiß nicht, wenn wir behaupten, daß unsere Polizei weit mehr Verbrechen durchgehen laͤßt, als sie entdeckt. Wie selten ist es z. B. im Vergleich zu deren bekannter Anzahl, daß ein Hehler vor Gericht gestellt wird, und noch weit seltener, daß ein Ver— such gemacht wird, jene bekannten Schlupfwinkel zu zerstoͤren, wo alle Diebe von Profession sich zusammen finden und wo alle Plaͤne zu Verbrechen geschmiedet werden.“ Im Verlaufe dieses Artikels beklagt sich obenerwaͤhntes Blatt besonders daruͤber, daß die unter den Namen „Hoͤllen“ bekannten Spielhaͤuser von der Polizei nicht allein geduldet, sondern offenbar beschuͤtzt wuͤrden, welches es als einen Beweis der wachsenden Immoralitat hinstellt.

Der Courier enthaͤlt ein Schreiben des Herrn Horton James uͤber die Missiönarien auf den Sandwichs⸗Inseln, worin

es unter Anderm heißt: „Es ist außerordentlich schmerzlich, so

viel gegen das Amerikanische Missionair⸗System, wie ich es auf den beguͤnstigsten Inseln angetroffen habe, sagen zu muͤssen. Als ich in Europa reiste, war ich der Sache sehr guͤnstig und habe nicht wenig zur Absendung von Missionarien nach der Suͤd⸗ See beigetragen; ich besuchte daher die Insel⸗Gruppen mit einem entschieden guͤnstigen Vorurtheile; aber die Wahrheit zwingt mich, zu sagen, daß ich durch die persoͤnliche Beobachtung an Ort und Stelle von der Wirkung, welche das Betragen der Amerikani⸗ schen Missionarien auf den Sandwichs⸗Inseln hervorbringt, eine schmerzliche Taͤuschung erfahren habe. Kein Zweifel, daß es ehrenwerthe Maͤnner unter ihnen giebt, die jeder Stellung in der Welt Ehre machen wuͤrden; aber die Ausnahme als solche beweist eben die Regel, und es ist nur zu bedauern, daß die Aus⸗ nahmen nicht haͤufiger sind. Daß der Missionair von jedem Schwar⸗ zen und der Frau, ehe er sie verheirathet, einen Spanischen Sil— ber⸗Dollar verlangt, steht gewiß nicht in seiner Instruction, und ist im hoͤchsten Grade druͤckend bei einer Bevoͤlkerung, von der die meisten sich mit den groͤßten Anstrengungen keinen Dollar verdienen koͤnnen. Eine Predigt, welche ich auf der Insel Woahu hoͤrte, war furchtbar, ich erinnere mich daraus folgender Worte: „Ihr werdet alle Qualen der Hoͤlle und des ewigen Feuers erleiden, bis Ihr Euch einzig auf unseren Herrn verlasset. Es nuͤtzt Euch nichts, daß Ihr rechtlich, daß Ihr maͤßig seyd, daß Ihr die Hungrigen naͤhrt, die Kranken heilet, und, wie es die Welt nennt, ein tugendhaftes und aufrichtiges Leben fuͤhrt. Ich sage, es nuͤtzt Euch nichts. Ihr und Eure Kinder werdet in die feu⸗ rige Grube fahren, welche ewig brennt, und deren Boden mit den Knochen kleiner Kinder ausgefuͤllt ist.““ Ich frage Je— dermann, ob dies der Weg ist, den man mit einem Volke ein⸗ schlagen kann, das sich noch in seinem Ur⸗Zustande befindet? n Die Missionarien wollten die zehn Gebote als das oberste Gesetz auf den Inseln proklamiren; diesem stellten sich aber Schwierig⸗— keiten entgegen, und der Plan wurde aufgegeben. Die Civili⸗ sation, wie sie unter der Leitung der Amerikanischen Missiona⸗ rien auf den Sandwichs⸗Inseln eingefuͤhrt werden soll, ist nur ein anderes Wort fuͤr Vernichtung. Die Masse des Volkes laͤuft Gefahr Hungers zu sterben, weil die Kinder und jungen Leute von der Arbeit genommen werden, um lesen und schreiben zu lernen, wozu die Materialien von den Missionarien zu hohen Preisen verkauft werden. Kurz, das ganze System, mit wenigen Ausnahmen ist nichts als eine betruͤgerische Weise, sich zu be— reichern, und anstatt zur Wohlfahrt und zum Gedeihen eines ungluͤcklichen Volkes zu fuͤhren, kann es fast nur als eine Heim⸗ suchung des goͤttlichen Zornes und als der direkte Grund der Entvöoͤlkerung, woruͤber auf den Sandwichs⸗Inseln geklagt wird, betrachtet werden.“

Nachstehendes waren die Durchschnitts⸗Preise der verschiedenen Getreide⸗Sorten am 15. September:

Woͤchentl. Sechswoͤchentl. Zoll.

Weizen 58 Sh. P. 60 Sh. 8 P. 26 Eh. 8 P. Gerste... h11X*“ Hafer hN 5 Roggen 8811 80 6 . Bohnen.. E18“ 86 6 150. 6 Erbsen ““ Auf Lloyds ist eine Liste derjenigen Amerikanischen Schiffe ausgehaͤngt worden, welche in den Jahren 1809 und 1810 in Neapel mit Beschlag belegt und deren Ladungen verkauft wur⸗ den, wofuͤr bekanntlich die Nord⸗Amerikanische Regierung jetzt eine Entschaͤdigung von der Neagpolitanischen Regierung verlangt. Da her groöͤßte Theil der Schiffe und Ladungen damals waͤhr⸗

16 9 HWF. 9

11

nach Lissabon zuruͤckkehren, und Vertheilung der metallenen Kreuze

Serlallandungem

worden,

Unmoͤglich!

10⁰86

scheinlich in London versichert worden ist, so wird der Handels—

tkand auf die Maßregel aufmersam gemacht, um seine Anspruͤche g 1b er ein Denkmal errichten zu duͤrfen.

an die etwa zu erlangende Entschaͤdigung geltend zu machen. Niedevlande. Aus dem Haag, 23. Sept. Se. K. Hoh. Prinz Frie⸗ drich ist gestern hier angekommen. In Sas⸗van⸗Gent hat am 16ten d. M. die feierliche an die Truppen der dortigen Garnison stattgefunden, die in einem Bataillon Infanterie und einem Detaschement Artillerie nebst dem dazu gehoͤrigen Train

besteht.

Nachrichten aus Middelburg vom 21sten zufolge, ist bei den 3

Schiez⸗Uebungen der Artillerie mit gluͤhenden Kugeln in dem Fort

Bath ein Ungluͤck vorgefallen, wodurch zwei Kanoniere getoͤdtet

und zwei andere verwundet wurden.

Die Nachricht von dem Ableben des Koͤnigs von Spanien,

wesche durch Couriere aus Paris hier und in Amsterdam ein⸗

gegangen ist, hat am letzteren Platze die Course sehr gedruͤckt.

Von der 5proc. Spanischen Rente wurden große Quantitaͤten

verkauft, wodurch der Cours derselben auf 51 herabging.

Belglen.

Bruͤssel, 23. September. Heute Mittag um 1 Uhr sind

Ihre Majestaͤten und der Herzog von Orleans von Laeken in Bruͤssel eingetroffen. Dem Vernehmen nach, wird der Koͤnig am kuͤnftigen Dienstag mit dem Herzoge von Orleans die Trup⸗ pen der Zien Diviston bei Denderleeuw mustern. 8

Die offizielle Anzeige von der Entlassung des Herrn von Meulenaere laͤßt sich noch immer erwarten, und da dieser Mi⸗ nister sich noch immer in Bruͤssel aufhaͤlt, so gewinnt das Ge⸗ ruͤcht, daß der General Goblet nur vorgeschoben werde, um die

Unterhandlungen anzuknuͤpfen und Herrn von Meulenaere bald

wieder das Portefeuille abtreten werde, immer mehr Glauben.

Im Lynx liest man: „Herr Lehon ist seit vorgestern von Paris nach Bruͤssel zuruͤckgekehrt, und der Privat⸗Korrespondent der Emgncipation uͤbermacht eine ganze Ladung von Nachrichten uͤber 1S- Angelegenheiten. Danach habe der Koͤnig von Hol⸗ land alle Vorschlaͤge zuruͤckgewiesen; Ludwig Philipp wolle aber ein Ende machen und den Kammern die Loͤsung der Belgischen Frage anzeigen. Er wuͤrde sich einmischen und 30,000 Mann nach Antwerpen schicken. Sollte die Emancipation schon Furcht bekommen, sie, die noch vor zwei Tagen durchaus Krieg wollte? Wie dem aber auch sey, so haͤtte sie sich erinnern sollen, daß, als der Marquis von Louvpvois dem Hollaͤndischen Gesandten in Paris sagte: „„Der Koͤnig will““, er von dem Gesandten die Antwort erhielt: „„Ich nehme keine Ruͤcksicht darauf, was der Koͤnig will, sondern was er kann““, und wohl zu merken, jener Koͤnig war Ludwig XIV.“

Herr H. S. Legare, Geschaͤftstraͤger der Vereinigten Staa— ten von Nord⸗Amerika bei der Belgischen Regierung, ist gestern in Bruͤssel angekommen.

Die hiesigen Blaͤtter melden, daß der bisherige Direktor der Koͤnigl. Muͤnzen, Herr von Bourgongne, alle Werkstaͤtten und Geraͤthschaften jener Anstalten habe versiegeln lassen, weil er bis jetzt fast alle Auslagen aus eigenen Mitteln besorgt hat. Er ver⸗ langt, vor Wiedereroͤffnung der Werkstaͤtten, die Erstattung einer Summe von 150,000 Gulden. Durch diesen Umstand koͤnnte leicht die Ausgabe der neuen Fuͤnf⸗Franken⸗Sruͤcke verzoͤger werden.

Gestern sind hier drei Handels⸗-Couriere von Paris nach

Amsterdam und Antwerpen durchgegangen.

b. Schweden und Norweg

Stockholm, 18. Sert. Am gten d. M. sind Se. Maj. der Koͤnig auf Ihrer Reise durch Schonen im erwuͤnschtesten Wohlseyn und unter dem Jubel der Einwohner in Helsingborg eingetroffen. Am folgenden Morgen nahmen Allerhoͤchstdieselben den jetzt beendigten neuen Hafen dieser Stadt in Augenschein. Der Koͤnig wurde auf feierliche Weise empfangen, und der Gou⸗ verneur der Previnz, Freiherr v. Stackelberg, hielt auf dem Hafendamme eine Anrede an Se. Maj., in welcher er dem Mo⸗ narchen die Freude der Einwohner uͤber dessen Anwesenheit und deren Dankbarteit bir das nun vollendete herrliche und nuͤtzliche Werk ausdruͤckte. Köͤnig ertheilte auf diese Rede eine uͤber⸗ aus hultdvolze Antwort, und versicherte, daß Er stets des Ver⸗ sprechens gedacht, welches Er damals, als Er zuerst den Schwe⸗ dischen Boden betrat, dem Magistrate und der Buͤrgerschaft von Helsingborg gegeben, jede Getegenheit, welche die Vorsehung Ihm darbieten wuͤrde, zu ergreifen, um-Schwedens Handel zu heben und dessen Nation unabhaͤngig zu machen. Am Schlusse seiner Rede wuͤnschte der Koͤnig der’ Stadt Helsingborg und ihren Bewohnern alles nur moͤgliche Gluͤck, und gestattete, daß man auf einem der E des Hafendammes den Koͤnigl. 2

Der *

Namen eingraben duͤrfe. ierauf hielt der Contre-Admiral, Graf v. Cronstedt, im Namen der Direction der Hafen⸗Arbeiten eine Anrede an Se. Maj., auf welche Allerhoͤchstdieselben erwieder⸗ ten: „Die Voͤlker haben ihre Perioden des Ungluͤckes, des Ruh— mes und der Wohlfahrt. Die Ereignisse, welche Europa seit 60 Jahren blutig heimsuchten, sind die lebenden Beweise dieser traurigen und schmerzlichen Wahrheit. Schweden schien vor 22 Jahren Alles erschoͤpft zu haben, was die druͤckendste Truͤbsal nur auf ein hochherziges Volk waͤlzen kann: aber dieses Volk hatte noch nicht seinen Muth erschoͤpft; diese unschaͤtzbare Tu⸗ gend war ihm noch geblieben. schied es uͤber seine Zukunft und von diesem Augenblicke an war sein Geschick geaͤndert. Durch seine freie und einstimmige Wahl berufen, gab Ich den Mir dargelegten Wuͤnschen nach: Ich kam in Ihre Mitte, entschlossen, Meine Existenz mit der Ihrigen zu verschmelzen und Alles Ihrer Ruhe zu opfern. Der Krieg legte dem Systeme, welches die Staatsverwaltung aufgestellt hatte, Hindernisse in den Weg; aber als die Vorse⸗— hung in ihrer unendlichen Guͤte diese Menschen und Voͤlker ver⸗ nichtende Geißel von Scandinaviens Boden entfernte, ward die⸗ ses System wieder aufgenommen. Nur auf dem Boden die ser Halbinsel wollen wir Vortheile zu erlangen suchen. Un— geachtet der Strenge des Klima's, ungeachtet der Schwie⸗ rigkeiten, welche der von uns bebaute Boden uns darbietet, be⸗ sitzen wir nichtsdestoweniger alle Elemente der Selbsterhaltung, der Staͤrke, der Energie, welche den Staaten ihre Unabhaͤngig⸗ keit verbuͤrgen. Indem wir mit aͤhnlichen Arbeiten, als den be⸗ reits vollfuͤhrten, fortfahren, werden wir beweisen, daß unser Streben in den Annalen der Geschichte fortwaͤhrend nach dem Range der gluͤcklichen Voͤlker gerichtet ist.“ Am Schlusse der Rede gab der Koͤnig den Personen, welche die Hafen⸗Arbeiten geleitet, seine vollkommene Zufriedenheit zu erkennen, Se. Majestaͤt auf den Eckstein des Hafendammes ihren Namen

empfangen. (tel ab,

die Zukunft.

Einig in seinem Innern, ent⸗

worauf

eichneten, welches unter dem Donner der Kanonen und dem

Absingen des National⸗Liedes geschah. Am 12ten d. verließ der König Helsingborg, nachdem er einer Deputation der Bür⸗

gerschaft das Ansuchen bewilligt hatte, auf der Stelle, wi Monarch vor 22 Jahren zuerst den Schwedischen Boden he Bei seiner Ankunft zu wurde der Koͤnig von den Stadt- und Universitaͤts⸗ Behe⸗ Se. Majestaͤt stiegen im bischoͤflichen wo der Prokanzler der Universität, Bischof Allerhoͤchstdenselben das Corps der Universitaͤt vorste an dessen Spitze der Rektor Magnificus, Professor meer, stand. Der Koͤnig erwiederte auf die Anrede des 9 ren in einer huldvollen und ruͤhrenden Weise, und sagte 1 Anderem⸗ „Je mehr ihre moralische Verantwortlichkeit au dehnt ist, desto mehr, ich bin dessen gewiß, lassen sie sich e gelegen seyn, die Faͤhigkeiten jedes Zoͤglings zu durchdrin, denselben uͤber seine Irrthuͤmer aufzuklaͤren und ihn auf! Pflichten gegen die Menschheit hinzuleiten. bedarf, um gluͤcklich zu seyn, des Genusses der Ruhe; aben lange kann diese bestehen ohne Gehorsam vor den Gesetze noch mehr, ohne Achtung und Liebe fuͤr diese Gesetze; se gruͤnden die Sicherheit der Gegenwart und die Buͤrgschaf Wiederholen sie der Jugend, dieser Hoffnul Vaterlandes, recht eindringlich, es sey unmoͤglich, daß ein frei seyn koͤnne, wenn dessen Regierung nicht der Unabhgl keit genießt, die Gesetze und Institutionen ihr zugestehen⸗ Fon Lund setzte der Koͤnig seine Reise nach Malmoͤ und dieser Staot am 14ten d. nach vLoͤberoͤd fort

.

Maͤnchen, 22. Sept. Die Errichtung des Cassatigne fes bei dem hiesigen Ober⸗Appellations⸗Gerichte ist nun bit den t. Dezember verschoben. Man glaubt, daß das noͤchste gierunge⸗Blatt bereits die Ernennung der Mitglieder dieses richtshofes enthalten werde.

Das Geruͤcht von der Versetzuͤng des Appellations⸗E tes von Wuͤrzburg nach Aschaffenburg wird hier von so wuͤrdigen Personen als wahr behauptet, daß kein Zweisel in die Sache zu setzen ist.

Wie man hoͤrt, werden bereits alle Anstalten zur mih mirung des Griechischen Corps getroffen.

Wuͤrzburg, 22. Sept. Der hiesigen Zeitung s gende amtliche Berichtigung zugekommen: „In der Wuͤrzüe und aus solcher in andern Zeitungen ist enthalten, man sae maͤchtigt, zu widersprechen, daß das Appellations⸗Gericht in burg nach Aschaffenburg, und andere Anstalten anderwaͤrte verlegt werden sollen. Diese Angabe ist ganz unwahr, eine Ermaͤchtigung zu dem fraglichen Widerspruͤche haben Majestaͤt der Koͤnig weder unmittelbar, noch durch irgend Behoͤrde gegeben.“

Heidelberg, 22. Sept. Die Mannheimer Zein sagt: „Juͤngstvergangene Nacht warb hier ein gedru Schimpfblaͤttchen in groͤßerer Zahl verbreitet, welches die me schrift: „der Fuͤrsten Geburts-Tage“ fuͤhrt, in nachgeahn Tone des Dr. Wirth abgefaßt und dahin abgesehen, Haß ae den Fuͤrsten und seine Beamten zu erregen, um ihnen, mit gehuͤhrender Verehrung, mit erklaͤrter Verachtung zu! nen. Diese Tendenz ist laͤngst abgedroschen, und mußte d als nach dem Hambach⸗Feste verspaͤtet, voͤllig verfehlt ers nen und gerade die entgegengesetzte Wirkung, Spott und! achtung gegen das kindische Nachplappern fruͤherer Litm erzeugen.“ 8

. Re steire th.

Wien, 19. Sept. Zuerst kann ich Ihnen die beruhjirn Nachricht geben, daß seit dem Eintritt der kuͤhleren Win die Cholera hier sehr abgenommen hat, und allmaͤlig, wir he auf immer, verlischt. Es erkrankten im ganzen Weichbilde Stadt, so weit es bekannt wird, taͤglich nur noch 12 14 kurzem noch 40 —50). Den hier versammelten Naturforst und Aerzten bleiben also in den Cholera⸗Spitaͤlern noch en Beobachtungen. Da man fast allgemein der Meinung ist, diese Astatin sich europaͤisiren werde, so kann die diesmalige sammenkunft der Aerzte zu wechselseitigem Ideentausch s und sehr interessante Diskussionen uͤber diesen Gegenstand anlassen. Ueber die Versammlung der Naturforscher ist! nicht viel im Druck erschienen; doch werden bereits Dosen dem Bild von Jacquig und Littrow mit der Umschrift: % Andenken an die Versammeung der Naturforscher zu Win September 1832¼ verkauft. Es sollen nicht alle Tage Pe Sitzungen, aber Morgens und Abends in eigenen Sectionen Comité’s Versammlungen stattsfinden. Am 22sten ist wieder Gesammt⸗Vereinigung. Beim Diner im Augarten brachte ron Jacquin die Gesundheit des Knisers aus, Littrow di Naturforscher, auch der Abwesenden, die sich durch die Ch haben abschrecken lassen. Abends versammelt man sich aufig sehr geraͤumigen, mit Restauration verbundenen Kasino am I. markt, das der Hof hat miethen lassen. Die Herren wet von Sr. Majestaͤt dem Kaiser, vermuthlich zu Laxenburg, wirthet werden. Auch die Stadt Baden hat sie eingeladen,: der Fuͤrst Metternich giebt ihnen eine große Assemblee am abend Abend. Die Bibliothek und andere oͤffentliche Su lungen sind bis zum 30. September ausschließend dem 1n schraͤnkten Besuch der Naturforscher geoͤffnet. Alle preisend und die Aufnahme, die sie hier finden. Zum Gluͤck haben! sehr schoͤnes Wetter, was die Besuche der Spitaͤler, Samn gen u. s. w. erleichtert.

(Shchet

Luzern, 18. September. In der 42sten Sitzung satzung (vom 14. Sept.) sprach die Gesandtschaft von thurn den Beitritt zu den am 22. August in Bezug Trennung des Kantons Basel gefaßten Beschluͤssen au

Herr Muralt von Bern, vormaliger Schatzmeister, is verdaͤchtig der Verschwoͤrung Geld vorgeschossen zu haben, hastet worden. Es haben sich uͤber diese Verhaftung die verschie artigsten Geruͤchte verbreitet, denen indessen nicht zu trauen da die Sache insgeheim instruirt wird.

In Bern gehen fortwaͤhrend zahlreiche Bittschriften,

Umgegend Hagel in solcher Menge un Aussichten auf die Wein⸗ und Oliven⸗Ernte fast ganz vernichtet

dem ausuͤbenden Rathe zu Gunsten der Siebener-Komuns

ein. Sie sind von ehrenwerthen

Personen aus allen Klassi,

Gesellschaft unterzeichnet, und bezeugen die Theilnahme, v

man allgemein an dem Schicksale von Maͤnnern nimmt, lange Jahre hindurch so viel Beweise ihrer Hingebung firt

oͤffentliche Sache abgelegt haben.

Der Regierungs⸗Rath des Kantons Bern hat sich in 1

reren Sitzungen mit einem gen Buͤrgergarde beschaͤftigt. Es wird dem großen Rath Gesetz uͤber diesen Gegenstand vorgelegt werden.

Das gewoͤhnliche Schießen der drei Ur⸗Kantone hat 10ten d. M. im Kanton Uri stattgefunden. Mehr als? Schuͤtzen aus den Kantonen Schwyz, Unterwalden und

1 8 , zerlich hatten sich dazu in Altorf eingefunden. Ueber 40 zierte

Plan zur Errichtung einer freir

Isenheit J. J. Kaiserl.

muͤckte Kaͤhne hatten sich um die Kapelle Wilhelm Tell's ver⸗ nmelt, und eine unzaͤhlige Menschen⸗Menge wohnte dem das t einweihenden Gottesdienste bei. Die Schuͤtzen wurden, als in Fluelen ans Land stiegen, mit allgemeinem Freuden⸗Rufe pfangen; an dem Ufer war ein Triumph „Bogen von gruͤnen eeigen errichtet, an dem man folgende Inschrift las: „Seyd iltommen, Bruͤder der Ur⸗Kantone; Gruß Euch, treuen Ver⸗ ndeten! Was fuͤhrt Euch her? Was sucht hr imn i je alten Zeiten und die alte Schweiz!“ Die Schuͤtzen der adt Basel, welche sich bei dem Feste eingefunden hatten, wur⸗ n bruͤderlich aufgenommen, und ihr bescheidenes Banner ne⸗ dem der kleinen Kantone aufgepflanzt. Der bekannte Amerikanische Schriftsteller, J. Fenimore Coo⸗ c, befindet sich seit einiger Zeit zu Vivis (Vevay) im Kanton gadt. 1

Matland, 19. Sept. Am 13ten d. M. fand in dem sen Saale der hiesigen Akademie der Wissenschaften und inste der Gouverneur der Lombardei, Graf v. Hartig, in An⸗ Hoheiten des Erzherzogs Vice⸗Koͤnigs d dessen Gemahlin, die Preisvertheilung unter die Zoͤglinge Kunst⸗Akademie statt. G Die hiesige Zeitung erklaͤrt das von der Allgemeinen tung in einem Schreiben aus Wien gegebene Geruͤcht, daß Cholera in Mailand ausgebrochen und daß die ersten Faͤlle dem Ungarischen Infanterie⸗Regimente Barkony vorgekommen en, fuͤr ungegruͤndet; allerdings seyen einige Soldaten des annten Regiments gleichzeitig an der Brechruhr erkrankt, doch dieses Uebel nur ein gewoͤhnliches, durch die Jahreszeit er—⸗ gres gewesen. Die ganze Lombardei habe nie eines besseren sundheitszustandes genossen, als jetzt.

Rom, 15. Sept. In der Nacht vom 12ten auf den 13ten auf den Gebieten von Frascati, Marino, Spoleto und der d Groͤße gefallen, daß die

rden sind.

Neapel, 7. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Se. Ma⸗ aͤt der Koͤnig, die gemeinnuͤtzigen Institute seines Reiches nie den Augen verlierend, hat kuͤrzlich sowohl das Waisenhaus die beiden Irrenhaͤuser fuͤr das maͤnnliche und fuͤr das weib⸗ e Geschlecht in Aversa, vier Stunden von hier auf dem Wege

Capua, besucht. Eben so nachher das hiesige sehr große nenhaus Albergo de’ Poveri, von⸗ gemeinen Manne Il Se— lio genannt. Es kann nicht fehlen, daß uͤberall seine Gegen⸗ rt fuͤr diese Anstalten von Nutzen war, indem sie den Eifer (Beamten, ihre Pflichten mit Gewissenhaftigkeit zu erfuͤllen, euern mußte. Unser Giornale del Regno vom 5ten sagt: dan hat hier sichere Nachricht, daß in Bona sehr gewuͤnscht d, Handels⸗Verbindungen mit Neapel anzuknuͤpfen, und daß apolitanische Schiffe daselbst einen gelegenen Ort zum Waa⸗ Austausche finden wuͤrden. Da die Neapolitanische Ma⸗ e seit einiger Zeit einen hoͤheren Aufschwung genommen, und nach Amerika ihre Reisen ausgedehnt hat, so steht zu er— rten, daß man jetzt auch diese weit naͤher sich darbietende legenheit zu vortheilhaften Handels⸗Speculationen benutzen d.“ Der bisherige Ober⸗Mundschenk, Principe di San⸗

ist bei vorgeruͤcktem Alter in den Ruhestand, mit Beibe— kung seines Gehalts, versetzt worden, welchen sein Nachfolger,

Duca d'Ascoli, erst nach dessen Ableben genießen wird.— rCavalier Caraffa di Traetta, bisher Geschaͤftstraͤger in Rom, hin gleicher Eigenschaft nach Wien, wo seit 1829, als der inz Cassaro von dort hierher berufen wurde, um den vorigen nig nach Spanien zu begleiten, kein Gesandter mehr akkredi⸗ war; man sieht aber naͤchstens der Ernennung eines solchen egen. Ein trauriger Ungluͤcksfall hat sich dieser Tage hier ignet, der in anderen Laͤndern nicht vorkommen kann. Die aͤcher der meisten Haͤuser bilden namlich hier platte Terrassen, ofe nur mit hoͤlzernen Gelaͤndern versehen sind. Neulich iethen nun die Bewohner des obersten Stocks eines solchen üses uͤber ihre Kinder oben auf der Terrasse in Streit, Nach⸗ n kamen hinzu, um sie auseinander zu bringen. So rauften, ngien und zerrten sich sieben Personen auf diesem gefaͤhrlichen te hin und her, bis sie hestig an das Gelander anprallend es einreißend saͤmmtlich vom fuͤnften Stock in die Straße nterstuͤrzten. Die meisten blieben auf der Stelle todt, die ern wurden sterbend ins Hospital gebracht. In meinem reiben vom 10ten v. M. hatte ich erwaͤhnt, daß die hiesige nze sich mit Untersuchungen uͤber die Silberprobe durch Schei⸗ asser (via umida) beschaͤftige. Die deshalb aus Beamten Muͤnze und Mitgliedern der Akademie der Wissenschaften ildete Kommission hat einen Bericht daruͤber an das Staats⸗ nisterium erstattet, welches ihn dem Staats⸗Rathe vorgelegt und er der Konsulta uͤberwiesen hat. Herr C. v. Rothschild ist zu Stande gebrachter Anleihe wieder von Rom zuruͤckgekehrt. Geldsendungen nach Rom gehen jetzt in 20 Srunden dorthin, lich in 12 Stunden durch das Dampfboot bis Eivitavecchia und Stunden von da bis Rom, wozu sonst 5 Tage noͤthig und die ahren des Land-Transports zu beruͤcksichtigen waren. Der is ist hier fortdauernd nachtheilig fuͤr das Ausland, indem Korn, Oel und Seide dahin geht, und die Einfuhr nicht so aͤchtlich ist, um nicht durch Baarsendungen den Ueberschuß gleichen zu muͤssen. Lord Ponsonby, welcher an die Stelle Herrn Hill als Englischer Gesandter hierher kommt, wird in zem erwartet. Graf St. Aulaire ist mit seiner Familie von n hier eingetroffen, und macht Ausfluͤge in die hiesige Ge⸗ Die Hitze hat ihn von dort vertrieben, aber sie ist auch wieder sehr groß geworden, nachdem sie am 30. Aug. und an folgenden Tagen schon bedeutend nachgelassen hatte. Jeder⸗ nn erwartet mit Schmerzen la prima aqua den ersten en nach welchem sie voͤllig aufzuhoͤren pflegt. In Pa⸗ Hist seit Mitte Augusts ebenfalls druͤckende Hitze eingetre⸗ So groß die Menge der Fremden jetzt schon ist, so wer⸗ doch zum kuͤnftigen Herbste und Winter noch sehr viele, be⸗— ers Englaͤnder und Franzosen erwartet. Morgen am 8ten nit eines der groͤßten hiesigen Feste ein, und wenn man bloß leußerliche beachtet, so giebt es kein groͤßeres, daß Fest der onna di pié di Grotta. Es ist ein militairisch⸗religioͤses „da es zum Andenken an eine Waffenthat eingesetzt ist, lich zur Danksagung fuͤr die wunderbare Rettung Koͤnig ls (nachher Koͤnig Karls III. von Spanien), welcher bei dem klichen Ueberfalle des Fuͤrsten Lobkowitz von Velletri am August 1744 beinahe gefangen worden waͤre. Die Truppen in Parade vom Koͤniglichen Palaste bis an den Eingang Grotte von Posilippo aufgestellt, wo die Kirche der Ma— à di pié di Groita steht, die dem auf den 8. Sept. fallen⸗ veeburtstage Maria's gewidmet ist, und wahrscheinlich auch agen vorzugsweise zu dem Dankseste gewaͤhlt wurde, weil

aueg dahin uͤber die schoͤne Chiaja zu Aufstellung der Trup⸗ eignetsten ist, 8

geweihten Kirche, welchem

Menge Indianer getoͤdtet;

folgung der Indianer.

Dorthin foͤhrt der Hof in Galla zwi⸗

1087 schen den Spalier bildenden Regimentern. Nicht nur die sigen erscheinen dabei, sondern auch alle der Garnisonen, so daß morgen beinahe an 30,000 sammen seyn werden. Neapel, 11. Sept. Vorgestern wurde das Geburtsfest Jungfrau Maria durch feierlichen Gottesdienst in der ihr der Koͤnig und dessen Bruͤder bei— wohnten, und durch eine große Parade gefeiert, nach welcher der Koͤnig den Truppen durch einen Tagesbefehl seine Zufriedenheit bezeugen ließ.

hie⸗ naͤchst gelegenen Mann hier bei⸗

der

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 18. Arg. Der Galenian theilt folgendes Tagebuch vom Kriegs⸗S chauplatze mit:

7,27. Juni. Heute kam ein Bote von Kelleg's Gehoͤlz hier an, der die Nachricht uͤberbrachte, daß am Montag Morgen ein Gefecht zwischen den Indianern jener unter dem Kommando des Major Demeut stehenden Kundschafter⸗ Compagnie stattgefunden habe. Folgendes sind die Details dessel⸗ ben: Am Sonntag⸗Abend langte der Major Dement bei Kelleg's Gehoͤlz an, und da er am folgenden Morgen fruͤhzeitig Kunde er⸗ bielt, daß in der Naͤhe⸗Spuren von Indianern deutlich zu erkennen seyen, so berief er 20 bis 30 Freiwillige zu sich, um mit ihm die Umgegend zu durchforschen. In kurzer Zeit trafen sie auf ven Feind, dessen. Streitkraͤfte zu stark waren, als daß eine so geringe Zahl’ ihm haͤtte widerstehen koͤnnen; da man aber zu weit vorgedrungen war, uͤm sich ohne Gefahr zuruͤckziehen zu tonnen, so kamen einige von der Abtheilung ums Leben, ehe der uͤbrige Theil der Compagnie herbeicilte; dann erfolgte ein heftiges Scharmuͤtzel; aber da die Pferde durch das Waffenge toͤse und das Geschrei der Indianer sehr wild und unbaͤndig wuͤr⸗ den, so konnte man keine LEinie bilden; dessennngeachtet wurden eine enge Indiat genau ist die Zahl nicht zu bestimmen, weil sie viele ihrer Todten noch waͤhrend des Treffens vom Platz trugen. Der Major Dement verlor 5 Mann und ungefaͤhr 20 Pferde in diesem Gefechte. Auf dem Kampfplatze fand man noch 9 todte Indianer. 28. Juni. Heute fiel nichts Neucsz v99öPöö Die Indiaser haben wieder gemordet. Gegen Mittag kam ein Bote von dem Cincinaway⸗Bollwerk hier an und meldete, dgaß 3 auf ei⸗ nem Kornfelde erva 10 Metlen von dieser Stadt beschaͤftigte Maͤn⸗ ner uͤberfallen und 2 von ihnen getoͤdtet worden seyen. Major Stephenson, der eben von einem Streifzuge nach Galena mit mehre⸗ ren Reitern zuruͤckgekehrt war, beorderte sogleich ihrer 30 zur Ver⸗ Im Eilmarsch langte sein Detaschement bald auf dem Mordplatze an, wo man die Leichname von James Borley und John Thompson schrecklich verstuͤmmelt vorfand.“ Dem Letzteren war das Her; herausgenommen, und Beide waren skalpitf. Einige Leute wurden zur Beerdigung der Todten. zuruͤckgelassen, waͤhrend sich das Haupt- Corps zur Verfolgung der Indianer ent⸗ fernte. Es bl'eb dis zur Wohnung des Herrn Jordan am Ufer des Mississippi auf ihrer Spur, und fand dort, daß sie so eben ein Boot gestohlen und den Fluß passirt hatten. Man bemerkte nur die Fuß⸗ tapfen von 5 Indianern, obgleich sich wahrscheinlich auf dem anderen Ufer ein groͤßerer Toͤupp befand. Da die Compagnie keine Mittel hatte, um uͤber den Fluß zu setzen, so kehrte sie am folgenden Tage nach Galena zuruͤck. Es war dies ein ganz unerwarteter Ueberfall, und von einer Gegend aus, von wo man sich dessen nicht versehen hatte; jetzt weiß man, daß rings um die Skadt Ueberfaͤlle geschehen, und fast im Angesichte unserer Kasematten Mord⸗ thaten begangen werden. 30. Juni. Alle Einwohner noͤrdlich von uns und am Mississippi djesseils von Caßville sind heute in unsere Stadt gekommen und wolken hier das Ende des Krieges abwarten. Man hält es jetzt fuͤr sehr unsicher, sich nur eine Meile weit von diesem Orte ohnc eine starke Bedeckung zu entfernen. Eine eben hier angekommene Person sagt aus, daß sich in der Nacht des 20 sten zwei Armee⸗Brigaden an den Ufern des Apfel⸗Flusses befanden. Die eine ist fuͤr den General Dodge bestimmt, der sogleich das Kommando uͤber dieselbe uͤbernehmen wird. General Atkinson hat, dem Vernehmen nach, seinen Marsch mit un⸗ gefaͤhr 1300 reitenden Jaͤgern und 500 Mann Linien Truppen ange⸗ treten. Er mandvrirt auf dem oͤstlichen Ufer des Felsen⸗Flusses. 1. JFuli. Heute giebt es nichts von Wichtigkeit. 2. Juli. Ein Detgschement von 00 berittenen Freiwilligen, bestehend aus einem Theil der Compagnieen der Capitaine Craig und Duncan, verließ heute auf Befehl des Oberst Strode unter dem Kommando des Major Stevenson die Stadt, uin sich mit der Haupt⸗Armee zu ver⸗ einigen, die gegen das Lager der Indianer im Anmarsch ist und den Feind gaͤnzlich zu vertilgen gedenkt. 3. Juli. Die Haͤlfte der un⸗ ter dem Kommando des Capitain Craig zu Rekognoscirungen zu⸗ ruͤckgebliebenen Kavallerie hat den Befehl erhalten, das Land von Rice’s Meierei bei dem Pocken⸗Damm bis zu Bowle's S chmelzofen, und von da nach Galena zu durchstreifen; die andere Haͤlfte aber soll ihre Streifzuͤge bei der Muͤndung des Cinanawah beginnen, von da nach dem Menominee bstlich fortsetzen, dann nach dem Vi⸗ negar⸗Huͤgel und von dort nach Galcha zuruͤckkehren.“

Das Verhoͤr des Herrn A. Heard, der wegen des bekann⸗ ten Angriffs auf den Herrn Arnold belangt werden sollte? hat, wie der Washington⸗Intelligenter sagt, wegen angeb⸗ licher Geisteskrankheit des Verklagten nicht stattgefunden.

Dasselbe Blatt enthaͤlt Nachrichten aus New⸗HOrleans vom 10. Juli, denen zufolge, nach der Erzaͤhlung eines kuͤrzlich von Texas am Rothen Flusse angekommenen Reisenden, dort un⸗ ter den an der Galvpeston-Bay stationirten, von dem Obersten Bradburn befehligten Regierungs⸗Truppen eine Empoͤrung statt⸗ gefunden hat. Die Einwohner von Galveston, fast alle Ameri⸗ kaner, wurden aus der Stadt getrieben, ihre Wohnungen ge— pluͤndert und verwuͤstet, die oͤffentlichen Magazine und baͤden er⸗ brochen und ausgeraͤumt, indeß kam Niemand dabei ums Leben. Drei Amerikaner wurden gefangen gesetzt. Die Ansiedler um Galveston sammelten sich und bildeten freiwillige Compagnieen, und 500 Einwohner von Brassoria gaben ihren Willen zu er—, kennen, gegen die Rebellen zu marschiren, deren Unternehmen aller Wahrscheinlichkeit nach nur von kurzer Dauer seyn wird. Bradburn hat, in der Absicht, sich in seiner gesetzwidrigen Stel⸗ lung zu behaupten, einen Expressen um Verstaͤrkung nach dem Militairposten von Nacogdoches geschickt.

Die letzten aus Chicago am Michigan⸗See hier eingegan⸗ genen Nachrichten melden, dem Courrier des Etats⸗Unis⸗ zufolge, daße die Cholera daselbst aufgehoͤrt hat. Vom Kriegs⸗ Schauplatze reichen die letzten Berichte in Privatbriefen von Of⸗ fizieren der Division des General Atkinson bis zum 22. Juli und besagen, daß sich der Schwarze Falke in Ruͤckzuge nach dem Mississippi befinde, und daß die Kavallerie der Armee ihn verfolge.

GCEbAA

Lima, 17. Mai. Unsere heutigen Zeitungen melden die Ankunft eines Gesandten des Koͤnigs der Sandwich Inseln, Tamebameba III., in Lima, um freundschaftliche Verbindungen mit Peru anzuknuͤpfen. Als er dem Praͤsidenten der Peruani⸗ schen Republik von dem General Miller vorgestellt wurde, hielt er folgende Rede: „Der Herr segne uns alle. Tamebameba III., Koͤnig der Sandwich-Inseln, hat viel und sehr oft von den Reichthuͤmern und dem Glanze Peru's, so wie auch von den Kaͤmpfen zur Abschuͤttelung des Jochs ihres Tyrannen ge⸗ hoͤrt. Die⸗Namen von Ewr. Excellenz, von S. Mar⸗ tin, O'Higgins und Bolivar sind dem Volke unserer In⸗ seln nicht unbekannt, und Fremde haben ur

begend und einem Theile der

Ozehertv.

wir von derselben Familie als die Kinder der Sonne abstammen, denn wir waren Goͤtzendiener wie sie, bis die christliche Relt gSon bei uns eingefuͤhrt wurde. Unter solchen Umstaͤnden wuͤnscht Se. Majestaͤt, mein Gebieter, die Wahrheit wegen seiner Nach⸗ baren, der Peruaner, zu erfahren. Ich bin demnach nach ser Hauptstadt gesandt worden, um so viel moͤglich Alles selbsr zu sehen und zu erforschen, und ich werde, wenn ich nach mei⸗ nem Vaterlande zuruͤckgekehrt seyn werde, nicht ermangeln, mei⸗ nem Gebieter von der guͤtigen Aufnahme, die mir zu Theil ge⸗ worden ist, von den herrlichen Dingen, die ich gesehen habe, und von der Ehre, heute Ewr. Expellenz vorgestellt zu werden, in Kenntniß zu setzen. Dies ist, was ich zu sagen habe, und Je⸗

sus, unser Herr, segne Ew. Excellenz und uns alle.“

Berlin, September. JIJ. KK. HH. die Herzogin von Angoulème und

: die Prinzessin Louise Marie Therese, Toch⸗ ter der Herzogin vor Bel

trafen am 23sten d. M. Abends unter dem Namen einer Graͤfin von Marne und eines Fraͤu leins von Rosny in Duͤsseldorf ein, wo Sie im Breidenbacher Hofe abstiegen. Im Gefolge derselben befanden sich die Herzo⸗ gen von Gontaut die Vicomtesse von Agoult und der Graf Am folgenden Tage setzten IJJ. KK. H H. ihre Reise nach Graͤtz üͤber Koͤln und Mainz fort. Rheinischen Blaͤttern gegebene Nachricht, wonach die Herzongin bereits am 20sten in Koblenz erwartet worden seyn sollte, beruhte sonach auf einem Irrthum.)

Aus Arnsberg schreibt man unterm 23. Septenmnber: „Am 12ten d. M. wurde zu Marsberg, im Kreise Brilon, des höheren Orts zenehmigten Plane des Koͤnigl. Regierungs⸗Bau⸗ meisters Althof zu errichtenden Provinzial⸗Irren⸗Heil⸗Anstalt, gelegt, an welche sich das seit dem Jahre 1814 bestehende Landes⸗ Hospital des Herzogthums Westphalen als Pflege⸗Anstalt fuͤr unheilbare Serlen⸗Kranke anschließen soll. Die zur Theilnahme

(an dieser Feierlichkeit eingeladenen und erschienenen Personen,

wovon wir den Koͤnigl. Regierungs⸗Praͤsidenten, Wirklichen Ge⸗ heimen Ober⸗Finanzrath Wolfart, den Regierungs⸗Vice⸗Praͤsiden⸗ ten von Porbeck und die Regierungsraͤthe Dr. Stoll und Cle⸗ men, als Kommissarien der Koͤnigl. Regierung zu Arnsberg, namentlich anfuͤhren, versammelten sich in der Dienstwohnung des Hotpital⸗Direktors Dec. Ruer, und begaben sich von da aus in feierlicher Ordnung, den Orts⸗Pfarrer Keupar im kirchlichen Ornate an der Spitze, nach dem Bauplatze, woselbst durch den Letzteren zunaͤchst die Weihung der Baugrube vorgenommen wurde⸗ Hierauf erfolgte unter den hergebrachten Foͤrmlichkeiten die Grundsteinlegung, welche der Baurath der Koͤnigl. Regierung zu Arnsberg, Regierungsrath Clemen, leitete. Weithin in den Bergen wiederhallende Freudenschuͤsse, helltoͤnendes Glockengelaͤute und der Gesang junger Maͤdchen erhoben das Feierliche dieser Handlung.

Der Orts⸗Pfarrer hielt sodann einen auf die Feier lichkeit des Tages Bezug habenden Vortrag, und der Regierungs⸗ und Medizinal⸗Rath Dr. Stoll theilte in kurzen, aber gehaltrei— chen Worten eine gedraͤngte Geschichte des durch die Fuͤrsorge des vormaligen Grozherzogl. Hessischen Gouvernements in sehr unguͤnstigen Zeiten bloß fuͤr das Herzogthum Westphalen gestif teten, seitdem sehr erweiterten und fuͤr Geistes Kranke aus allen Theilen der Provinz Westphalen bis jetzt benutzten Landes⸗Hospi⸗ tals, mit Aufzaͤhlung der aus demselben hervorgegangenen segens⸗

reichen Erfolge, mit. Nachdem hierauf noch der Vorstand der Anstalt, Hospital⸗Direktor Dr. Ruer, einige herzliche Worte des

Dankes gegen Se. Majestaͤt den Koͤnig fuͤr die ourch Errichtung dieser Anstalt der Provinz Westphalen verliehenen neuen Be⸗ weise hoͤchster Huld und Fuͤrsorge, gegen den Wirklichen Gehei⸗ men Rath und Ober⸗Praͤsidenten Freiherrn von Vincke Exrellenz fuͤr die so unermuͤdet große Theilnahme an der Befoͤrderung der neuen Anstalt, ferner gegen die Koͤnigl. Regierung zu Arnsberga und ihren wuͤrdigen Praͤsidenten, ⸗und namentlich auch gegen den Regierungs⸗ und Medizinal⸗Rath l)r. Stoll, der sich um die bestehende Austalt seit ihrer Begruͤndung, bis setzt so große Ver⸗ dienste erworben, gesprochen hatte, Heschloße ein Sr. Majestaͤt dem Koͤnige, dem Ober Praͤsidenten und der Koͤnigl. Regierung 9 Arnsberg von der ganzen Versammlung dargebrachtes Lebe⸗ och diese feierliche Handlung, und ein froͤhliches Mahl der zahl reichen Theilnehmer die Freuden des Tages. Moͤge das begon. nene Werk unter Gottes Schutz zum Heil der Menschheit pasch seiner Vollendung dentgegeneilen, und edereinst fuͤr Mit⸗Aund Nachwelt die segensreichsten Resultate liefern.“ Das Seebad zu Swinemuͤnde har sich in diesem Jahre eines sehr jahlreichen Besuches zu erfreuen gehabt. Nach den nunmehr geschlossenen Bade⸗Listen sind vom 14. Juni bis um 15ten d. M. 692 wirkliche Bade⸗Gaͤste und 164 zu ihrer ienerschaft gehoͤrige Personen dort anwesend gewesen 1 außer⸗ dem ergeben die besonders gefuͤhrten Fremden⸗Listen eine Zahl von 691 Personen, welche sich waͤhrend der Bade⸗Saison theils zum Besuche, theils zum Vergnuͤgen einige Tage in Swin

muͤnde aufhielten.

Am 20sten d. M., Abends zwischen 7 und 8 Uhr, brac in dem Flecken Loͤcknitz, Randowschen Kreises, Regierungs Bezirk Stettin, eine Feuersbrunst aus, welche in wenigen Au genblicken 39 Gebaͤude, worunter 17 Wohnhaͤuser, ergriff umd in Asche legte. Die reißende Eile, womit die Flammen vor dem starken Winde getragen, sich verbreitete, machte alle Hemuͦ ungen, die Habseligkeiten der Einwohner zu retten, vergeblich Fuͤnf Personen, worunter der geachtete Orts⸗Prediger, fanden vielmehr bei den Anstrengungen, ihren Nebenmenschen Rettung zu bringen, den Tod; eine sechste verstarb nach 48 qualvollen

Stunden an den Folgen der Brand⸗Verletzung. Unter die sechs Personen sind mehrere Familenvaͤter, welche Frauen und in der äußersten Duͤrftigkeit hinterlassen. 42 Familien, aus 129 Personen bestehend, verloren mit ihrem Obdache ihre ganze Habe. In dem in Nr. 269 der Staats ⸗Zeitung enthalte 8 8 88 1 8 82 52 1 ’1 1 94 tenen Berichte uͤber die Jubel⸗Feier des Stadt⸗Wundarztes Brunna⸗ rius zu Pyritz, sind Zeile 2 und 3 die Worte Amtsschuͤtzen von einander zu trennen (Amts⸗, Schuͤtzen⸗), wonach die Jubel⸗Feier sich zu einer vierfachen gestaltet. 2 822

Vom 2lsten bis zum 23sten d. M. a. d. Ruhr von neuem 2 erkrankt und 3 gestorbe ign

* 2 8 ben. Seit dem Ausbruche der Krankheit sind daselbst also im Ganzin 6 hera tn 5 gestorben und 1 in Behandlung geblieben. Zu Duisbu rg

sind zu Muͤhlheim

ist in der Nacht vom LIsten auf den 22sten d. M. ein Schiffer erkrankt und am folgenden Morgen gestorben. Die Obductton

28 ergeben, daß die Astiatische Cholera seinen Tod herbeigefuͤhre gesagt, daß] bliehen

Emmerich sind fortdauernd ge 6

und Ruhrort

(Die gestern nach.⸗

Regierungs⸗Bezirks Arnsberg, der Grundstein zu der nach dem

60 9o