1832 / 274 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

setzte Demarcationslinie enger zu fiehen. Da aber die Konfe⸗ renz in Folge der ihr zugekommenen Aufschluͤsse die Noth⸗ wendigkeit einsah, diese Linie zu erweitern, um den neuen Stant durch die, wie es scheint, von der Ratur selbst zu seiner Schutz⸗ wehr gezogene Graͤnze zu schirmen, so sah sie sich bewogen, diese Erweiterung der Graͤnzen zum Gegenstande einer Unterhandlung mit der hohen Pforte zu machen; der guͤnstige Erfolg sicht aufgebotenen edlen Bemuͤhungen scheint außer 3 der diesen Pankt betreffende Definitiv⸗Vertrag wird uns, den einge⸗ gangenen Nachrichten zufolge, unverzuͤglich zu Handen gelangen. Die oben erwaͤhnte Akte vom 3. (15.) Februar setzte den Prinzen, welcher dermalen die Krone Belgiens traͤgt, auf den Thron von Griechenland; seine Abdankung hat dies Land in das Provisorium, diese Quelle von so vielen Draäͤngsalen, gestuͤrzt. Zur Aufrecht haltung der Ordnung und Ruhe hatten die hohen Maͤchte damals geruht, die provisorische Regierung dieses Landes mit Subsidien zu unterstuͤtzen. Die Anerkennung der Unabhaͤngigkeit des neuen Staates von Seiten der hohen Pforke hat Se. Maiestaͤt den Kaiser und Koͤnig Franz I. und Se. Maiestaͤt den Koͤnig von Schweden und Norwe⸗ gen bewoͤgen, durch die Installirung ihrer Konsuln in offtzielle Verhaͤlt⸗ nisse mit uns zu treten. Die allgemeine Zeitung Griechenlands hat be⸗ reits das Protokoll vom 6. (18.) Jaͤnner d. J. zur oͤffentlichen Kunde zebracht; ich halte es daher fuͤr uͤberfluͤssig, dasselbe weiter zu erwaͤh⸗ nen; Diesem Prstokoll folgte die Mittheilung, daß der Thron von Griechenland Sr. Kbnigl. Hoheit dem Prinzen Otto, zweitgebornem Sohne Sr. Majtestaͤt des Koͤnigs von Bayern, verliehen wordeff sey, eine Verleihung, welche die einstimmigen Wuͤnsche der Nation in jeder Beziehung befriedigt hat. In den letzten Tagen des ver fiostenen Maͤrzmonats (Anfangs April) langte das Protokoll vom 7. (19.) Maͤrz in Griechenland an, welches auf die tiefe Wereheit des berühmten Mannes (Herrn Stratford⸗Canning) basirt war, der zuf seiner Ueberfahrt nach Konstantinopel, wohin er sich begab, um sich dort mit den hohen Interessen unsers Landes zu beschaͤftigen, allhien Augenzeuge von den ind Dezember v. J. stattgefundenen Porgaͤugen in Argos gewesen ist. Dieses Protokoll, indem es die Prrichtung einer gemischten Regierung vorschrieb, die durch den bei den Mitgliedern, aus denen selhe bestehen sollte, vorausgesetzten Pu⸗ triotismus im Stande seyn wuͤrde, die entzweite Nation zur Ein⸗ tbacht zuruͤckzufuͤhren, bezweckte damit, selbe ihrem kuͤnftigen Regenten als einen seiner⸗Achtung und seines Wohlwollens wuͤrdigen Gegenstand darzustellen. In richtiger Wuͤrdi⸗ gung dieser Akte ist es nothwendig, nur fuͤr einen Augenblick die Epoche wieder ins Gedaͤchtniß zuruͤckzurufen, in welcher dieseibe abgefatzt wurde, einer Epoche der Proscriptionen, Einkerkerungen, Vrrvasnungen und Verfolgungen. Die Allianz, welche die Verfol⸗ gungen so vieler Buͤrger nicht mit gleichguͤltigen Blicken betrachten konnte, begehrte durch diese Aktr, daß sie, die fruͤher ihr Blut und ihre Haabe fuͤr ihr Vaterland aufgeopfert hatten, nun auch an des⸗ sen Ruhm und Wohlfahrt Theil naͤhmen. Ich habe gesagt, daß wir uns fuͤr einen Augenblick diese Epoche vergegenwaͤrtigen muͤß⸗ ten; denn die Liche zum Vaterlande, die Euch Euer Vermoͤgen zu er⸗ schoͤpfen und Euer Blut zu vergießen gebot, so wie die den verbuͤn deten Maͤchten, unsern Beschuͤtzern, schuldige Dankbarkeit, legen uns die gebieterische Pflicht auf, die schmerzlichen Erinnerungen an jene Epoche fuͤr immer aus unserem Gedaͤchtnisse zu verbannen. Die gegenwaͤrtige Regierung, welche von dem Augenblicke, wo sie die Zuͤgel der Regierung uͤbernahm, sich zum getreuen Organe der Gesinnungen und Emoendungen der Nation machte, beeiferte sich, den Ausdruck derselben zu den Fuͤßen des Thrones Sr. Maje⸗ stäͤt des Vaters unseres Erlauchten Souveraines niederzulegen; der Senat hat mit gleichem Eifer dazu mitgewirkt. Die Regierung hat seitdem fortgefahren, Alles, was sie Hoͤchstseiner Aufmerksamkeit fuͤr wuͤrdig erachtete, zur Kenntniß Sr. Maj. zu bringen, und sie hat nicht aufgeboͤrt, Hoͤchstdemselben ans Herz zu legen, wie wichtig es sey, doß die so vielersehnte neue Autaritaͤt sich unverzuͤglich in unsere Mitte begebe. Von dem Augenblicke an, wo die Regierung instaͤllirt worden war, wurde dieselbe von den Herren Residenten der veroündeten Maͤchte ungesdumt anerkannt, und ihr alle die Unter⸗

7

stuͤtzung zugesagt, woruͤber die Allianz in Griechenland verfuͤgen konnte. Die dringenden und vielfaͤltigen Beduͤrfnisse des Staates,

die Unzulaͤnglichkeit der Einkuͤnfte, womit dieselben bestritten wer⸗

den sollten, hemmten den regelmaͤßigen Gang des Dienstes. Die Regierung machte aus den Verlegenheiten, worin sie sich befand, und, woraus sie sich ohne den Beistand der Allianz, von de rens Großmuth’ Weiechenland bereits so viele fruͤhere Beweise erhalten hatte, nicht zu ziehen vermochte, kein Hehl; ste wandte sich an die Heeren Residenten mit der Bitte um Unterstuͤz⸗ zung, und n ihr Haͤuptzweck dahin ging, die gerechten Forderun⸗ gen der Truppen mwenigstens theilweise zu befriedigen, so legte sie gedachten Agenten die Tabellen uͤber die von den Truppen der Land⸗ und Seemacht zu fordernden Sold⸗Ruͤckstaͤnde, so wie auch die Ta⸗ belle uͤber die eintreihbnren Staats⸗Einkuͤnfte vor. Die Herren Re⸗ sidenten, welche die kritische Lage, worin sich die Regierung befand, vollkommen einsahen, machten ihr jedoch degreiflich, daß sie aus⸗ Mangel an Autorisation nichts Anderes thun koͤnnten, als ihre Wuͤnsche den Herren Repraͤsentanten der Allianz gach Konstantino⸗ pel zu uͤbemachen, welche aus denselben Beweggkuͤnden die Sache von sich ablehnten. Es ist Ihnen, m. 2 % Picht unbewußt, daß zur Zeit, wo diese Regierung installirvt wurde, die Hauptstadt don den Truͤp⸗

der in dieser Hin⸗ weifel zu seyn, und

1096 Die von dem Staats⸗Secretair des Justiz Departements dem Se⸗ nate zur Diskussion vorgelegte Organisztion der Gerichtshoͤfe ist ein auffallender Beleg von den Bemuͤhungen, welche die Regierung aufbietet, um heilsame Verbesserungen in dem Jun⸗ stiz⸗Wesen einzufuͤhren. Ich gehe nun zu dem ande⸗ ren mir ebenfalls erst seit einigen Wochen uͤbertragenen Dienst⸗ zweige uͤber, naͤmlich dem Departement der Handele⸗Marine. Die

derlichen Kenntnisse von der dermaligen Zahl der Fahrzeuge erster und zweiter Klasse, noch von dem Zustande ihrer Fortschritte haͤtte verschaffen koͤnnen; ich gewann jedoch durch die bis jetzt angestellten Beohachtungen die Ueberzeugung, daß dieser Dienstzweig der Ver⸗ besserung faͤhig ist und selber bedarf. Ich ermangele nicht, diese meine Bemerkungen Ihnen, mitzutheilen, damit sie in einem ange⸗ messenen Zeitpunkte ersprießlich werden koͤnnen. Aus dem, dem Bureau im verstossenen Jahre vorgelegten Berichte erhellt, daß die Handels⸗Marine des neuen Griechischen Staates damals aus 617 Kauffahrteischiffen 1ster Klasse und aus 2324 2ter Klasse bestand, so daß die Zahl der Griechischen Kauffahrer sich auf 2014 belief. Einem hier. uͤber erlassenen Dekret zufolge, versteht man unter Fahrzeugen lster Klasse alle diejenigen, welche mehr als 15 Tonnen fuͤhren, und unter de⸗ nen zweiter Klasse diejenigen, welche unter 15 Tonnen und uͤber 21 Tonne fuͤhren. Dieser Zweig wirft jetzt nur ein unbedeutendes Staats⸗Einkommen ab, im Vergleich mit jenem, das in Folge einer weisen Reform kuͤhftig daraus entspringen kann. Um auf das Departement der auswaͤrtigen Angelegenheiten, hepor ich diesen Be richt schließe, wieder zuruͤckzukommen, so kann ich nicht umhin, zu erklaͤren, daß nur ein einziger Gedanke, meinen, Geist beherrscht, nur ein einziger Wunsch meine Seele erfuͤlt, die, wie ich uͤberzengt bin, in dem Geiste und dem Herzen eines jeden Griechen, welchem Stande und Berufe derselbe jimmer angehoͤren moͤge, vorwnb⸗ ten, welche Meinungen, ja wage es zu sagen, welche Leidenschaften derselbe immer hegen und, wie seine Auffuͤh⸗ rung immer bheschaffen seyn mag. Wenn mir die Auzein⸗ andersetzung dieses Gedankens und die Darlegung dieses Wunsches, meiner Eigenschaft als Staats⸗Secketair der Regierung halber, ver

sagt seyn sollte, so wird sie mir doch in meiner Eigenschaft als Deputirter gestattet seyn; ich will Ihnen diesen Gedanken und die⸗ sen Wunsch, als natuͤrliches Resultat meines Berichts, vorlegen: Bestaͤtigen wir, meine Kollegen, die Wahl unseres Souverains, be⸗ staͤtigen wir selbe einmuͤthig! Ja, laßt uns den vor kurzem von. den edlen Haͤnden der Erlaͤuchten Monarchen zum Heile Griechen

lands errichteten Thron auf uneeschuͤtterlichen Grundtagen durch die aufrichtigen Laute unserer Herzen und durch die Mitwirkung unserer Beistimmung befestigen! Die einmuͤthige Beistimmung, die sich bei Ihnen kund giebt, da Sie gruͤndlich ertennen, daß die⸗ ser Akt das erste Beduͤrfniß des Staates ist, uͤberhebt mich des Ge⸗ schaͤfts, mich in eine umstaͤndlichere Entwickelung einzulassen. Bestaͤtigen wir daher die Wahl unseres Monarchen; bestaͤtigen wir selbe einhellig, und bitten wir ungesaͤumt, daß er seine Ankunft im Schoße unseres Vaterlandes beschleunigen moͤge!“

——— —yimqOñ

, el)

I

5

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗York, 18. August. General Santander hat vor sei⸗

ser kurze Zeitraum hat nicht hingereicht, daß ich mir alle die erfor⸗

1]

8 82 82

8

In Achen ist vom 24. auf den 25. Sept. ein neuer krankungsfall angemeldet worden; zwei Cholerakranke sind storben. In der Behandlung befinden sich noch 5 Personen. In Muͤhlheim an der Ruhr sind seit dem 23sten 2 und . Ruhrort 1 erkrankt. In Hutsburg ist ein verdaͤchteg Krankheitsfall vorgekommen; gestorben ist keiner. In Emmeii

sind keine Erkrankungen weiter angemeldet worden.

In Rostock sind bis zum 24sten d. M. 660 Personen krankt, 254 genesen, 387 gestorben, Bestand 19. t

1

-—

—ü———

In Guüstrow sind bis zum 26sten d. M. erkrankt —=— ͦ-;äÜ ä ͦů⸗— genesen 183, gestorben 131 und 30 in Bestand geblieben. . . ö“ ü Fntlche Rachricheen.

9

8 24 „1 8 4 4- 0. EE“ 8* 8 ge zum 4. September . .. . .. ... .... 17 11111“ 8 hinzugekommen in der Woche vom 5. bis incl. 11ten 1 1

8.“ 12. bis incl. 18ten Des Koͤnigs Majestaät haben Allergnaͤdigst geruht, den. Re⸗ . eeene eneeenzungs⸗Vice⸗Pröͤsidenten Boͤttger zu Potsdam den Cha⸗ Ueberhaupt 17,9 3 d;„Ro; 18 1 1 3 8 8 „er und Rang eines Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Raths bei⸗ 8 v 1 gen. 8 ““ 8 0 0 8 , . 8 u“ . Der bisherige Kammergerichts⸗Assessor Poͤttke ist zum Ju⸗

Kommissarius bei dem Land⸗ und Stadtgerichte zu Magde⸗ und zum Notarius in dem Departement des Ober⸗Landes⸗ cchts daselbst bestellt worden.

469

8*½ 1 U 1 9.

,24

Reteorologische Beob Abends Nach elnmalig

Morgens Vachmitt.

12”

eines Secretairs an der hiesigen Schule der orientalisch chen ist aufgehoben worden.

Der Cassationshof hat die Cassationsgesuche Segondi's und Douet's verworfen, die von dem Assisenhofe von Angoulème we⸗ gen Theilnahme an der Chouanerie, der erstere zum Tode, der zweite zur lebenslaͤnglichen Eisenstrafe verurtheilt worden sind.

In der Gazette des Tribunaur liest man: „Verwi⸗ chenen Sonnabend wurde vor dem hiesigen Handelsgerichte ein interessanter Prozeß verhandelt. Der Klaͤger war der Baron v. Andlau (Herr Bitter), der sich Legationsrath des Herzogs Karl von Braunschweig nennt; der Beklagte der Lieferant Nolte. Aus den Akten ergiebt sich, daß der Agent des Herzogs am 20. Juni d. J. einen Vertrag wegen Lieferung von 5000 Paar Schuhen, 4800 Czakos, 4800 Patrontaschen mit Traagbaͤndern und 4800 Tornistern abgeschlossen hatte. Alle diese Gegenstaͤnde sollten vor dem 1. September, entweder nach Bremen oder nach Hamburg geliefert werden. Außerdem hatte sich der Lieferant Nolte verpflichtet, vor Ausgang des August 5000 Flinten, 2 sechspfuͤndige Kanonen, 2 Pulver⸗Kasten und .000 Patronen

5000 Uniformen sollten von Bor⸗

en Spra⸗ 1

Ieht. 6 Uhr. 2 Uhr. bgleUbr 1 bFeubachtunz ½ Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Schobelt ist Fithr Per. 337,9““ Par. 338,5 Par.] Quellwaͤrme 84* Eb öZ1“ Luftwaͤrme. H,30 N. 14,70 R.. 8,4 °R. gt gwärme 9,8. . L2ZZ Thanupunkt 8 q“

Zunstsaͤttg.“ 65 „Ct. V 36 pEt. 85 pCt. Bodenwaͤrme 40,0200h 889- PEEEE“ chun g. etet traͤbe. heiter. sternhell. 981 Mit Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 20. d. M., WII NW. V NW. ETNöb -b de aerd hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht, daß vom l1sten Wolkenzug. NW 1 SNiederschles 0. M. ab, mit welchem Tage der Berlin⸗Stralsunder Post⸗Cours 69 an Weg uͤber Zehdenik und Templin verlaͤßt und der Chaussee⸗ hek gh h ga . e he 18 27 ges raße folgt, die in Mittenwalde, zwischen Templin und Prenzlau, .* standene Post⸗Expedition und Station aufgehoben wird. 8. Kuswartige Borsen Berlin, den 29. September 198 29, 1 General⸗Post⸗Amt. Lmsterdam, 25. September. len Sch. 42. 5 neue q½. 80 ½ Abgereist: Der Roͤnigl. Sicilianische außerordentliche Ge⸗ 18 ⁷½) 98., do. (v. 18314) 874. hndte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Chevalier zuffo de Castelcicala, nach Neapel. IIlamburg, 28. September. t 28

0 9%

9] 92 0

1 Polh. 111 ½.

ner Abreise nach Columbien folgendes Schreiben an die Ein⸗ wohner der Stadt New⸗Pork erlassen:

angelegen seyn, oͤffentlich meinen innigsten Dank zu sagen fuͤr die freundliche Aufnahme, die mir in den von mir besuchten Staͤdten zu Theil geworden, besonders in New⸗York, wo ich mich eine be⸗ traͤchtliche Zeit aufgehalten habe. Ich bin uͤberzeugt, daß das Ame⸗ rikanische Volk, dessen Wohl und Gluͤck ich mit Bewunderung sehe, eine innige Sympathie fuͤr die Sache der Freiheit in Coluümbsen und fuͤr alle diejenigen, welche ihr auf dem ganzen Festlande von Amerika zugethan sind, bewahren wird. Auch bin ich uͤberzeugt, daß die erleuchteten Schriftsteller dieses Landes uns aufrichtigen und nuͤtzlichen Rath ertheilen werden uͤber den Weg, welchen wir ein⸗

Anmn

pen besetzt war, welche auf den vom Senat und von den Einwohnern der Hauptstädt geaäͤußerten Wunsch, zu diesem Behufe von den Kriegssthif fen der Allianz ans Land gesetzt worden waren, um dieselbe vor den ihr drohenden Uebeln zu bewahren. Die Stadt Patras, die Auwesenheit einiger Kriegsschiffe der Allianz benutzend, hatte in derselben Absicht sich eine Besatzung von denselben erbeten und er⸗ langt, die sich aber einige Tage spaͤter, wegen ihrer Unzulaͤnglich⸗ keit, wieder entfernte. Der Militair⸗Dienst bot unterdessen die Garantieen nicht mehr dar, welche gegen die Desertion der Trup⸗ pen erforderlich waren, die allen Arten von Entbehrungen, welche durch die Erschoͤpfung der Finanzen veranlaßt wurden, preisgegeben waren. im den verderblichen. Folgen, welche daraus haͤtten er

92 wachsen koͤnnen, zuvorzukommen, mußte die Regierung zu dem Mittel schreiten, die wichtigsten Punkte des Peloponneses in so

lange der Obhut der Allianz anzuvertrauen, dis sie sich selbst im Stande befinden wuͤrde, durch National⸗Truppen fuͤr deren Sicher⸗ heit zu sorgen. In Folge des zu diesem Behufe an die Residenten gerich⸗ teten Ansuchens, sind die Stadt und die Kastelle von Nauplia und Koron von den Truppen der Allianz unter dem Kommando des Gueheneue vollstäͤndig besetzt worden. Patras, wohin ein Detaschement von denselben Truppen abgesendet war, wurde einige Tage vorher von dem (Griechischen) General Tsavellas in Besitz genommen, welcher sich weigerte, gedachte Truppen einzulassen; in Folge dessen kehrten die (Franzoͤsischen) Truppen, deren Zweck lediglich ein friedlicher und Ruhe erhaltender war, wieder in ihre Kantonnirungen zuruͤck. Das Protokoll vom 256. April (8. Mat), welches der Regierung mit⸗

getheilt wurde, ist durch die Zeitungen zu Jedermanns Kenntniß gelangt. Nun bleibt mir noch uͤbrig, Ihnen die Bemerkung mit⸗ zutheilen, daß das Datum gedachter Akte fruͤher als die Epoche ist, wo die Konferenz Kenntniß von den Beraͤnderungen erhielt, die un⸗ sere innere Politik erlitten hat. Diese Akte ist von derselben Ge⸗ rechtigkeit und derselben Maͤßigung diktirt worden, welche die fruͤ⸗ heren Akten charakterisirt, und sie hat keine andere Absicht, als den Verfolgten zum Schilde zu dienen, und das zum Theil mit Pluͤnderung bedrohte National⸗Vermöoͤgen als ein strenger Huͤ⸗ er zu schützen. Ich muß Ihnen ferner mit lebhaftem Freuden⸗ zefuͤhle bemerken, daß die heilsame Absicht dieser Akte von der ge⸗ genlvaͤrtigen Regierung, noch bevor sie Kenntniß von derselben er halten hatte, vollkommen erfuͤllt wurde. Es ist keinem Wunsche ersbnlicher Nache Gehdr gegeben worden; es ist kein Exemtions Tri⸗ unal, keine standrechtliche Kommission aufgestellt worden; es hat eine S von National⸗Domainen stattgefunden, und es t gtroßen worden, welche nur irgend dahin zielen riechischen Stgat in Verlegenheit zu bringen.

keine Maßrege nmnochte, den neuen

zuschlagen haben, um das Gluͤck des Volkes zu erringen. Ich bin uͤberzeugt, sie werden uns gegen die Invektiven und Verleumdun⸗

2 *

gen unserer Feinde vertheidigen, indem sie daran gedenken, daß in

Zeiten, wo der Parteigeist her scht, die Leidenschaften bis zum Urber⸗

e

maße erregt sind; sie werden neue Irrthuͤmer, die etwa begangen

lf

*„ 0

werden koͤnnten, entschuldigen, indem sie dedenken, daß kein Vo mehr mit Hindernissen zu kampfen hat, als die neuen Staaten Am. rika's, denen auf dem Wege zur Verbesserung ihrer Lage und zum Genusse ihrer Freiheit und des Friedens bedeutende Schwierigkeiten entgegenstehen. Vor Allem hoffe ich, daß einsichtige Maͤnner wissen werden, wie weit sie ihre Sorge fuͤr uns bei unserer eigenthüͤmlighen Lage auszudehnen haben, und daß sie einen linterschted machem wer⸗ den zwischen freimuͤthigem und vernuͤnftigem Tadel und dem Aus⸗ druck der Empfindlichkéeet und der Rache; denn das liberaͤle System, welches jetzt Columbien beherrscht, hat alle diejen gen zu Feinden, welche gegen die Freiheit kaͤmpfen, sey es nun aus Jerthum, oder aus Selbstsucht. Ich verbleibe hochachtungsvoll ꝛe.

F. P. Santander.“

1 - 1”

1 Zeitungen aus Carthagena und Bogota vom 27. Mai enthalten ein Dekret vom 12. April, in weschem der Vice Praͤ⸗

sident Marquez, Rr sich bis zur Ankunft des Generals⸗Sant⸗ nder im Besitz der vollziehenden Gewalt befindet, die Vollzahl er stehenden⸗ Heeres auf 5920 Mann in drei Divistonen fest⸗ stellt; die erste unter dem Kommando des Generals Jose Maria Obande, die zweite unter dem General Antonio Obando, die dritte unter dem General Ignacio Luque. Die National⸗Miliz ist auf 12 Bataillone Infanterie, 4 Brigaden Artillerie und 8 Schwadrons Kavallerie festgestellt.

Die Bank der Vereinigten Staaten hat eine Dividende von 3 ½ pCre auf ihre Stocks fuͤr das erste Halbjahr 1832 angekuͤndigt.

Dem TCourrier des Etats Unis zufolge, wurde Joseph Buonaparte zu seiner Reise nach Europa durch die dringenden Einladungen seiner hochbetagten Mutter und seiner gefahrlich kranken Frau veranlaßt; Beide hat er laͤnger als seit 16 Jahren nicht gesehen. Er wird im naͤchsten Fruͤhjahr zuruͤckerwartet.

„Indem ich die Vereinigten Staaten verlasse, lasse ich mir es“

Be

ru sxland. Fr areEi ch

London, 25. September.

““ Paris, 24. Sept. Gestern statteten IJ. MM. die Koͤ⸗ 8 v . igin Donna Maria und die Herzogin von Braganza, von der In⸗ Wien, 25, September.. 2 itin Doͤnna Anna, Gemahlin des Marquis v. Loulé, begleitet,

.*. 5az Uet 8115, part⸗Obl. 125: 8 7† Kdonigl. Familie einen Besuch ab. 5 Met. 8715¼. Part.-Obl. 1262 1 Mehrere Generale von der Nord⸗Armee, die sich hier befan⸗ 8 unter ihnen der General Lawoͤstine, haben Befehl erhalten, hsofort auf ihren Posten zu begeben. 1 .. 1 Der National sagt: „Die hiesigen Blaͤtter zeigen zwar Ksnigliche Schauspiele. „Abreise von General⸗ und Militair⸗Intendanten zur Armee

8 . vdoch muß bemerkt werden, daß die Journale von der Graͤnze Richard’s Wangaan Wort von einer dort stattfindenden Truppenbewegung mel⸗ Spiegel uen. Eine Armee von 50,000 Mann ruͤckt aber nicht ins Feld, von C. Bl ihne daß es bemerkt wird.“

Die Gazette de France stellt heute folgende Betrach⸗ tungen an: „Nachdem das Ministerium die Zeit seit der vori⸗ gen Session in Unthaͤtigkeit zugebracht hat, tritt jetzt endlich die Epoche ein, wo es genothigt ist, vor den Kammern aufzutre⸗ ten. An Rathgebern fehlt es der Regierung nicht. Folgendes st das System, das man durchfuͤhren will, um der revolution⸗

Montag, 1. Okt. eben, Lustspiel in 4 Abti send Vaudeville Diemstag, 2. Okt. G in 3 Abtheilungen; Musik von C. M. v.

Im Schauspielhause: slungen. Hierauf: url! in 1. Akt,

8 *

8& ,n en

A⸗ „5 schoͤn, eske

*

Im Opernhause: Der Freischuͤtz,

2„ . Weber.

2* 2

2

Konigstaͤdtisches Theat eewe

.. Montag, 1. Okt. Des Landwehrmanns Abschied. (Lebenalt, 888

g. F von Wvairen Bewegung, die den ganzen jetzigen Zustand hervorgebracht Bild.) Hierauf: Der Hagelschlag 72 Lusispiel 4 1 v kt, at Einl (t th 8. * 4 ilich 2 u 8 8 E vom Thale. Dann folgt: Der Landwehrmann in der jat, Einhalt zu thun; man sagt naͤmlich: „„Um mit Erfolg

Widerstand zu leisten, muͤssen alle Mittel bes Widerstandes ver⸗ inigt in Wirksamkeit gesetzt werden. Diese Mittel bestehen in inigen Maͤnnern der doctrinairen Partei und des linken Centrums, dem Geisten der Pariser Nationalgarde und 8 den Besorgnissen 2 Fag ho der Waͤhler. Man muß daher diese Maͤnner, naͤmlich die herren Guizot, Thiers, Bertin de Vaux und Dupin zu Mini⸗ sern ernennen, die Herren Soult, Rigny und Argout als tuͤch⸗ ige Minister in ihren speztellen Föshern beibehalten, das Blut der Juni⸗Tage auf die Opposition w lzen, dieselbe laut anklagen,

G Hierauf, zum erstenman Bethlehemitische Kindermord, dramatisch⸗-komische Situatzgt aus dem Kuͤnstlerleben, in 2 Abtheilungen, von L. Geye schluß: Des Landwehrmanns Ruͤckkehr.

Die saͤmmtlichen Tableaux sind von Herrn Roller au

Neueste Nachrichten. aaß sie die Republik, den Konvent, das Schaffott und die In⸗ b vafion wieder herbeifuͤhren wolle, man muß noͤthigenfalls die Paris, 24. Sept. Der zFuͤrst von Talleyrand, der ammer aufloͤsen, kurz die Partei der⸗Bewegung, die uns an

diesem Augenblick auf seinem zum 2Esten hier zuruͤckerwartet. 1 .CECs

Die Gazette de France theilt heute Nachrichten Madrid vom (ö6ten mit (die im Wesentlächen mit den oben ter Spanien gegebenen uͤbereinstimmen). Der Fran Botschafter, bemerkt dieses Blatt, sey bei dem Tode des? chen zugegen gewesen

Gestern sruͤh hieß es hier (bemerkt der X.

Landgute Rochecotte befindet, un den Abgrund fuͤhrt, mit allen Kraͤften angreifen.“ Dieser Rath mag sehr gut seyn, er wird aber nicht befolgt werden, die un⸗ veraͤnderliche Gewalt der Dinge wird die Regierung auf eine andere Bahn fuͤhren. Die Maͤnner, welche Unterhandlungen und Zugestaäͤndnisse lieben, werden jenen Plan modificiren, der nur gelingen kann, wenn er vollstaͤndig ausgefuͤhrt wuͤrde. Schon die Stellung des Herrn Dupin d. Aelt. allein macht ein doctrinaires System unmoͤglich. Herr Dupin wird den Be⸗

3

dessager e

Von dem Obersten William L. Stone zu New⸗York sind Chambres), daß Don Karlos sich zum Koͤnige von Ehar⸗‚ lagerungs⸗Zustand eben so wenig vor der Kammer vertheidigen „Briefe uͤber Maurerei und Anti⸗Maurerei an John Q. Adams“ habe ausrufen lassen. Abends erzaͤhlte man sich, der Iide nolle, als er ihn vor dem Cassations⸗Hofe vertheidigt hat; durch herausgekommen. habe die Regentschaft ausgeschlagen. Das Wahre ist, da seinen Eintritt werden alfo die Doctrinairs ausgeschlossen und

Auf den verschiedenen Stationen befinden sich, nach dem of⸗ auch heute noch nichts Bestimmtes uͤber diese Angelegenheit 16 bleiben nur die tuͤchtigen Geschaͤftsmaͤnner vom jetzigen Mi⸗ ficiellen Schiffs⸗Register vom Juli d. J., folgende Schiffe der Der Minister des oͤffentlichen Unterrichts hat unten Nüsberium uͤbrig. Gesetzt also, die Session wuͤrde vor einem aus Vereinigten Staaten: In dem Mittellaͤndischen Meere: Hochschulen zu Aix, Bordeaux, Metz, Nancy und Rennesg- 9 Herren Dupin Rigny, Soult, Louis, Argout u. s. w. be⸗ die Fregatten „Brandywine“, „United States“ und „Constella- Summe von 130,000 Fr zur Befoͤrderung des Elementat’g ühenden Ministerkum eroͤffnet, so wuͤrde Herr Odilon⸗Barrot tion“; dje Sloops „John Adams“, „Boston“ und „Concord“; terrichts vertheilen lassen. 8— der Spitze der Opposition auftreten, um das Ministerinm in den Westindischen Gewaͤssern: die Schooner „Sharts“ Das heutige Cholera⸗Bülletin giebt 8 Todes faͤlle vom 6*q 13. Maͤrz anzuklagen. Und zwar wird hier der Vortheil

zanz auf Seiten des Herrn Varrot seyn, denn Périer,

und „Grampus“; die Sloops „Fairfield“, „Erie“ und „Vincen⸗ auf den 23sten an. LE“ 8 1 nes“ und der Schooner „Porpoise“ sind wegen Ausbesserungen ꝛc. 1 4 18 System unter Herrn Dupin fortgesetzt werden soll, nach dem Norden zuruͤckgekehrt; an der Kuͤste von Brasilien: Heute schloß 1 öa 6 Spa - dasselbe in“ die Worte: „Gesetzliche Ordnung“ zu⸗ die Sloops „Warren“, „Lexington“ und „Peacock“, die Schoo⸗ our. 68. 35. öproc. Leap L“ 9 n und Herr Barrot wird hier im Namen dieser gesetzli⸗ ner „Enterprise“ und „Boxer“; im Stillen Meere: die Fre⸗ cour. 55½. 5 Sroc. Belg. Anl. 78½. Anlehn von 1852 ee TW und 8 1- 8 Rögnp, gatte „Potomak“, die Sloop „Falmouth“ und der Schooner 3 Metall Beut und Louis begangenen Ungesetzlichkeiten angreifen. Herr „Dolphin.“ Der Commodore Cööper, der aͤlteste See⸗Offizier der Frankfurt a. M., 8 Sept. u“ Vm Herrot hat vor dem Cassationshofe die Militair⸗Kommissionen Vereinigten Staaten und Commandeur des „Warren“, hat, an 87,w. 4proc. 76 . 88 1““ Loose zu 100 in 5 ruͤckwirkende Kraft einer Koͤnigl. Verordnung besiegt; er hat der Stelle des mit Tode abgegangenen Commodore G. W. Nod⸗ Actien 1364. 1363 Part.⸗Obs. ““ 8 55: Fyon bewirkt, daß der Tendenz⸗Prozeß gegen den Précurseur

Zesa 128 Holl. 5proc. Obl. v. 1832 82. 81¼. Poln. Loose 90 mißgluͤckte, und dennoch sich von den republikanischen Ansichten

gers, den Befehl uͤber das Geschwader auf der Brastlian Station erhalten.

ischen

dieses Blattes losges gesast ganda protestirt, gesprochen, die olgen der „3 Ch

‚her hat in Straßburg gegen die Propa⸗ zu Gunsten der Vertraͤge von 1814 und 1815 Befreiung der Gemeinden und die Preßfreiheit 1b Prinzipien des Juli veriangt, er kann also sagen: bin es, der das politische System Périers realisirt: die arte und den Frieden.“

Die durch den Tod des Herrn Sedillot erledigte Stelle

Redacteur Cottel.

mea*

fuͤr die Infanterie zu liefern.

deaux aus geschickt werden. Auch wollte man sich uͤber Anwer⸗ bung und Stellung von 5600 Mann verstuͤndigen. Der Baron von Andlau leistete sogleich eine Abschlagszahlung von 50,000 Fr.; am 31. Juli wurde im Namen des Legationsraths Andlau bei dem Banquier Lego eine zweite Summe von 101,912 Fr. ge⸗ zahlt. Da aber der Lieferant die ihm auferlegten Bedingungen nicht puͤnktlich hielt, so hat Andlau auf Aufhebung des Kon⸗ trakts, auf Ruͤckerstattung der bereits gezahlten Summen und auf eine Entschaͤdigung von 50,000 Fr. angetragen. Die Ent⸗ scheidung in dieser Rechtssache ward bis zu einer spaͤtern oͤffent⸗ lichen Sitzung vertagt.

Die Tribune ist gestern zum 65sten Male seit der Juli⸗ Revolution in Beschlag genommen worden. Die Redaction die⸗ ses Blattes hat seit dieser Zeit in Folge gerichtlicher Verurthei⸗ lungen bereits uͤber 60,000 Fr. an Geldstrafen gezahlt und ist erst vor kurzem wieder in zwei Prozessen zu 16,000 Fr. kon⸗ demnirt worden. Der verantwortliche Redacteur, Herr Bascans, hat noch drei Jahre Gefaͤngnißstrafe abzusitzen. Die Tribune bemerkt in dem Artikel, wo sie die neue Beschlagnahme anzeigt, daß, wenn jeder der fruͤheren 64 Prozesse eine Verurtheilung ur Folge gehabt haͤtte, drei volle Menschenalter und eine Million Franken nicht hingereicht haben wuͤrden, um alle Gefänsnißstra⸗ fen abzusitzen und alle Geldbußen zu entrichten.

Der Redacteur der beiden. Blaͤtter „le Bonhomme Richard“ und „le Sens commun“, Herr Riga, ist wegen Nichtleistung der gesetzlichen Caution in contumaciam zu zweimonatlichem Gefaͤngnisse und einer Geldstrafe von 400 Fr. verurtheilt worden.

Am 18ten d. M. befanden sich in sämmtlichen hiesigen Ge⸗ faͤngnissen 2087 Individuen, worunter 293 in der Conciergerie, 778 in la Force (worunter 010 wegen politischer Vergehen), 582 in Sainte⸗Pelagie und 434 in Bicétre.

Am Alsten d. M. Abends fanden in Lille Zusammenrottun⸗ gen vor der Druckerei der „Boussole“, eines karlistischen Blat⸗ tes, statt, das sich uͤber die National⸗Farben beleidigende Aeuße⸗ rungen erlaubt hatte. Durch das Einschreiten des Maire und des Obersten der National⸗Garde wurde indessen der Auflauf zerstreut, ohne daß die Anwendung von Gewaltmitteln nothwen⸗ dig war. Dieselben Scenen wiederholten sich am folgenden Abende; 3 400 Personen kotteten sich vor der Druckerei zusammen, stießen Drohungen gegen den Drucker, Herrn Reboux⸗Leroy, aus, und riefen: „Nieder mit dem Karlisten! Nieder mit dem Chouan!“

Von hier aus zogen sie vor den Versammlungsort der Honora⸗ „tioren der Stadt und wiederholten den Ruf: „Nieder mit den Karlisten!“ warfen die Fenster ein und ließen schon groͤßere

[Excesse befuͤrchten, als. zloͤtzlich ein Detaschement Pompiers er⸗ schien und den Auflauf zerstreute. Nachdem die Menge erfahren, daß der Praͤfekt, Herr Mechin, im Theater sey, erwartete sie den⸗ selben an dem Ausgange, um ihn mit einer Spottmusik zu em⸗ pfangen. Herr Mechin, der davon benachrichtigt wurde, verließ das Schauspielhaus durch eine Seitenthuͤre, wurde aber erkannt und bis zu seiner Wohnung mit Pfeifen und mit dem Rufe: „Fort mit dem Präfekten! Fort mit der richtigen Mitte! Fort mit dem Renegaten!“ bis zu seiner Wohnung begleitet. Die Ankunft der Truppen machte diesen tumultuarischen Auftritten ein Ende. Die Redaction der „Boussole“, des aͤltesten royali⸗ stischen Provinzialblattes, hat hierauf erklaͤrt, daß dieses Jour⸗ nal nicht mehr erscheinen werde.

Stimme Herrn Persil. In den

Buͤreaus der beiden Mini⸗

sterien des Krieges und der Marine bemerkt man seit einigen Tagen eine ungewöͤhnliche Thatigkeit, woran ohne Zweifel die

Hollaͤndisch⸗Belgische Ange egenheit schuld ist. Zeitungen uͤber diesen Gegenstand publizirt haben, verdient im Allgemeinen wenig Glauben. ferenz

Was die hiesigen

Gewiß ist, daß die Londoner Kon⸗ nach den erst heute hier eingegangenen Nachrichten von

dort, sich keineswegs aufgeloͤst hat, wie solches hin und wiede behauptet worden ist, daß sie vielmehr ihre Unterhandlungen noch immer etfrigst fortsetzt und daß man somit an einer guͤtlichen Aus

gleichung dieser verwickelten Angele feln darf.

genheit keineswegs verzwei⸗

Großbritanien und Irland. London, 25. Sept. Der Morning⸗Herald meldet,

daß die gestrige Konferenz im auswaͤrtigen Amte nur hoͤchstens zwei Stunden gedauert, daß das Hof⸗Cirkulare, welches deren Dauer bis Mitternacht angezeigt (s. d. gestr. Blatt der St. Z.),

Dem Journal du Commerce zufolge, befaͤnde sich der General Mina in Kadigx.

Paris, 25. Sept. Schon seit mehreren Tagen traͤgt man sich hier mit den verschiedenartigsten Geruͤchten uͤber den eigentlichen Zweck der Reise der Herren Persil und Ganneron herum. Es scheint indessen jetzt kaum mehr einem Zweifel zu unterliegen, daß diese beiden Herren den Auftrag haben, sich nach dei Departement der Niövre und namentlich nach Raffigny, einem in der Naͤhe von Clamecy belegenen Gute des Herrn Dupin des Aeltern, zu beseben, um met diesem uͤber die Be⸗ dingungen seines Eintritts in das Ministerium zu unterhandeln. Man scheint naͤmlich die Nothwendigkeit einer Ministerial⸗Ver⸗ anderung unter den gegenwäärtigen Umstaͤnden mehr als je zu fuͤhlen, und schwerlich moͤchte dieselbe sich noch bis zu der Zu⸗ sammenberufung der Kammern hinziehen. Nimmt Herr Dupin die ihm gemachten Anerdietungen (bas Ministerium des Innern mit der Praͤsidentschaft) an, so duͤrfte der Graf Gutlleminot die auswaͤrtigen Angelegenheiten, Baron Bignon das Unterrichtswesen und Herr Humann die Finanzen erhalten. Marschall Soult wuͤrde sich wohl entschließen, das Portefeuille des Kriegs⸗ Ministeriums zu behalten. Ein 61 Umstand, der indeß diese Combination noch unwahrscheinlich macht, ist der, daß Graf Montalivet danach aus dem Minister⸗Rathe ausscheiden muͤßte, waͤhrend Jedermann weiß, daß derselbe bei dem Koͤnige in hohen Gnaden steht. Tritt Herr Dupin ins Ministerium ein, so wird er, um Herrn Girod fuͤr den Verlust seines Porteseuille zu entschaͤdizen, dessen Kandidatur fuͤr die Proͤsidentschaft in der

im Irrthume gewesen, und das man Grund habe, zu glauben, daß in dieser Sitzung nichts Definitives beschlossen worden sey.

Der Morning⸗Heraldd berichtet uͤber die Ereignisse in Portugal in nachstehender Weise: „Es geht aus allen Berich⸗ ten hervor, daß dem Zustande der Unthaͤtigkeit, in welchen die militairischen Operationen auf beiden Seiten versunken waren, ein Ende gemacht worden ist, und das Loos der Schlacht den Streit entscheiden soll, obgleich bis jetzt nichts so Entscheidendes vorgefallen ist, daß daraus ein schließliches Resultat fuͤr einen

der beiden kaͤmpfenden Theile zu entnehmen woͤre. Es haben viel Scharmuͤtzel stattgefunden; von den Miguelisten ist ein Versuch gemacht worden, die Außenwerke von Porto mit

Sturm zu nehmen; aber bis jetzt noch ohne Erfolg, und ob⸗ gleich die Einwohner der Stadt durch das Bombardement sehr leiden, und das Privat-Eigenthum schon einigen Scha⸗ den erlitten hat, so scheint doch keine Besorgniß vorzuwalten, daß die Stadt bald kapituliren wird. Am Zten valngg die thaͤtigen Feindseligkeiten wieder ihren Anfang; schon mehrere Tage, oder fast Wochen fruͤher bemerkte man eine große Be⸗ wegung unter den Miguelistischen Truppen, und man erfuhr, daß schweres Geschuͤtz und eine Verstaͤrkung an Soldaten von Lissabon angekommen sey. Gegen 8 Uhr Morgens machten 5000 Miguelisten unter dem Befehl des Sir John Camp⸗

bell eine allgemeine Bewegung vorwaͤrts, und nahmen Besitz von Villa⸗Nova, welches die Truppen Dom Pe⸗ dro's geraͤumt hatten, die sich auf die andere Seite des

Flusses zuruͤckzogen und die Bruͤcke hinter sich abbrachen. Die Miguelisten richteten darauf sehr starke Angriffe gegen das be⸗ festigte Kloster da Serra, welche aber von einer ungefahr aus 900 Mann bestehenden Garnison zuruͤckgewiesen wurden. Bei diesen Gelegenheiten sollen sich die Truppen von beiden Seiten mit preiswuͤrdiger Tapferkeit geschlagen haben. Die Angriffe wurden am 9ten und 10ten erneuert, aber mit demselben un⸗ guͤnstigen Erfolg. Bis zum Abgang der letzten Nachrichten hatte keine ernstliche Erneuerung der Feindseligkeiten stattge funden. Die Belagerer begnuͤgten sich damit, ab und zu Bomben in die Stadt zu werfen, welche, obgleich keinen allzubedeutenden Schaden anrichtend, doch die Einwohner in einem Zustand bestaͤndiger Unsicherheit und Aufregung erhalten. Die Miguelisten sollen der Ankunft einer groͤßeren Anzahl schwerer Geschuͤtze entgegen sehen, um dann ihre Angriffe in groͤßerem Maße zu erneuern. Die Chronica Constitucional versichert, daß die Armee Dom Pedro's am S8ten nur 1 Todten und 11 Verwundete, am 9ten, wo das Kloster dreimal gestuͤrmt wurde, 4 Todte und 29 Ver⸗ wundete, und am 10ten 1 Todten und 2 Verwundete gehabt habe. Dieselbe Zeitung enthaͤlt verschiedene Tages⸗Befehle, in denen Dom Pedro den Offizieren und Soldaten seines Heeres die groͤßte Zufriedenheit mit ihrem Verhalten zu erkennen giebt.

Der Sun, der, wie man hier glaubt, Mittheilungen von dem Marquis von Palmella erhaͤlt, erzaͤhlt in seinen Berichten uͤber die letzten Gefechte bei Porto nachstehenden Vorfall: „Waͤh⸗ rend des Gefechtes am 8ten d. M. waͤre Dom Pedro beinahe durch einen Kanonen⸗Schuß getoͤdtet worden. Die Kugel schlug nur einige Zoll uͤber seinem Kopfe in die Mauer ein, an wel⸗ cher er stand und das Feuer der Batterieen leitete. Als der Vor⸗ fall bekannt geworden war, wandten sich sämmtliche Offiziere des General⸗Stabes an den Kaiser, und baten ihn, sich nicht mehr auf die Weise, wie er es zu thun pflege, der Gefahr auszusetzen, da an seinem Leben das Schicksal der constitutionnellen Sache in Portugal hinge.“

In Bezug auf das untergegangene Dampfschiff Dom Mi⸗ guels (s. das gestrige Blatt der Staats⸗Zeitung) scheint noch einiges Dunkel obzuwalten, da der Bericht nicht sagt, ob es ein Dampfschiff war, das von Lissabon zur Flotte ging, oder ob es mit Muniton und Soldaten von England kam.

Um das große Weinlager, welches sich zu Villa⸗Nova befand, und wovon die groͤßere Haͤlfte, zum Werthe von einer Million Pfd., Englisches Eigenthum ist, gegen Pluͤnderung zu bewahren, war eine Deputation von Porto an den General Texeira abge⸗ gangen, welche denn auch eine guͤnstiga Aufnahme fand, und die Versicherung erhielt, daß Alles geschehen wuͤrde, um Britisches Eigenthum moͤglichst zu schuͤtzen. In dem Hauptquartier befand sich auch Sir John Tampbell, ein Freund des Marschalls Be⸗ resford, welcher die Gelegenheit ergriff, alles Unheil des Krieges der verkehrten Politik der jetzigen Englischen Minister zuzu⸗ schreiben.

Sir J. M. Dople soll derjenige seyn, den einige unserer Zeitungen als den erfahrenen Offizier bezeichnen, der den Befehl uͤber die Truppen Dom Pedro's in Portugal uͤbernehmen soll. Der in Edinburg erscheinende Caledonian Mercury giebt unter der Ueberschrift: Abreise Karls X., einen Arti⸗ kel, in welchem es heißt:

„Holyrood ist endlich der Koͤniglichen Gaͤste beraubt, von denen es seit zwei Jahren bewohnt wurde, und der Tritt der Erlauchten Fremden erweckt laͤnger kein Echo mehr in seinen ein⸗

Deputirten⸗Kammer unterstuͤgen. Zu seinem Nachfolger als Ge⸗

samen Hallen. Der Palast ungluͤcklicher Fuͤrsten steht wiedern