1832 / 275 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

werden einem Hafen, der, wie man behauptet, groß genug st, um die vereinigten Flotten von ganz Europa in seinem Schoß zu bergen. Das Klima ist schoͤner, als dasjenige irgend einer der Australischen Kolonieen. Die drei Haupt⸗Prinzipien, welche bei Anlegung der Kolonie zur Richtschnur dienen werden, sind diese: 1) Allgemeiner freier Verkauf des Landes um einen be⸗ stimmten Preis, wodurch man verhindern will, daß die Kolonisten sich zerstreuen und thre Kapitalien in vereinzelten Unternehmungen ver⸗ geuden; 2) Verwendung der auf solche Weise erhaltenen Summe zur Ueberfuͤhrung von Arbeitern, so daß der Kolonist eigentlich nicht das Land bezahlt, sondern die Mittel, sein Besitzthum werthvoll zu machen durch Arbeit und Bevoͤlkerung; 3) kostenfreie Uebersied⸗ lung junger Armen beiderlei Geschlechts. Der der Regierung vorgelegte und von ihr genehmigte Plan wurde bloß dahin ab⸗ geaͤndert, daß die Kolonie nicht eher eine gesetzgebende Waͤhl⸗ Versammlung erhalten koͤnne, als bis die Bevoͤlkerung sich auf 10,000 Individuen belaufen wird. Einstweilen soll die Regie⸗ rung in der Person des Gouverneurs vereinigt bleiben und durch keinen Rath beschraͤnkt und geschwaͤcht seyn, damit die Regierung ihre bei anderen Kolonieen gemachten Erfahrungen durch kein Privat⸗Interesse genirt benuͤtzen kann; dabei soll aber vollkommene Preßfreiheit herrschen und freier Handet mit der ganzen Welt. Fernere Vorkehrungen sollen seyn, Vereinigung der gesammten maͤnnlichen Bepoͤlkerung der Kolonie zum Behuf gegenseitigen Schutzes in eine Miliz und Errichtung von An⸗ stalten fuͤr die Erziehung jedes Kolonisten. Ist aber die Be—⸗ voͤlkerung auf 5000 erwachsene maͤnnliche Individuen angewach⸗ sen, so wird eine stehende Regierung gebildet, welcher eine ge⸗ setzgebende Versammlung, gewaͤhlt von allen erwachsenen maͤnn⸗ lichen Individuen, zur Seite steht.“

Gestern fuhr einer der den Herren Barclay und Perkins gehoͤrenden Wagen, mit drei Pferden bespannt und schwer mit eisernen Maschiuen beladen, uͤber die Blackfriars⸗Bruͤcke. Beim Herauffahren auf die Bruͤcke hatten die Pferde nicht Kraft ge— nug, den Wagen zu halten, und der Wagen lief nun mit solcher Gewalt gegen das Seiten⸗Trottoir zuruͤck, daß 10 bis 1 Sraͤbe des Bruͤcken⸗Gelaͤnders zerschmettert wurden, und waͤren nicht die Vorder⸗Raͤder gegen die scharfen Steine der Trottoirs gefah⸗ ren, so wuͤrde der Wagen sammt den Pferden in den Fluß ge— stuͤrzt seyn.

Am vergangenen Montag wurde in Goosenargh Herr T. Smith mit Frau Parkinson getraut. Die Braut war 64 Jahr alt und hatte schon 27 Kindern das Leben gegeben. Der Braͤu⸗ tigam, eben so alt, hatte schon 6 Frauen gehabt, und war Va— ter von 23 Kindern.

Nieberlandee.

Aus dem Haag, 27. Sept. Gestern Nachmittags hat unser Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten einen Cou⸗ rier mit Depeschen von unserer Gesandtschaft in Paris erhalten.

Die Staats⸗Courant begleitet einen unlaͤngst vom Jour⸗ nal des Débats gegebenen Artikel uͤber die Hollaͤndisch⸗Belgische Angelegenheit mit nachstehenden Anmerkungen: „Bis jetzt be⸗ finden wir uns noch außer Stande, in Bezug auf diesen Arti⸗ kel eine amtliche Mittheilung zu machen, was bereits als ein ge— nuͤgender Beweis angesehen werden kann, daß die Niederlaͤndi⸗ sche Regierung fortwaͤhrend den Weg der Unterhandlungen mit der Londoner Konferenz befolgt, und daß diese noch nicht zu sol⸗ cher Reife gediehen sind, daß daruͤber im gegenwaͤrti⸗ gen Augenblicke Eroͤffnungen gemacht werden koͤnnen. Nichts⸗ destoweniger glauben wir doch den obenstehenden Arttkel nicht mit Stillschweigen uͤbergehen zu duͤrfen, und stehen wir nicht an, mit Bezug darauf die nachstehenden Bemerkungen zu machen: Es ist, so viel wir wissen, unserer Regierung ganz un⸗ bekannt, daß die Hoffnung auf eine guͤtliche Ausgleichung der Belgischen Frage ganz verschwunden sey; der Koͤnig hat neuer⸗ dings den Vertretern seiner Hohen Bundes⸗Genossen in London die billigsten Bedingungen vorschlagen lassen und, nachdem dies uletzt am 30. Juni und 25. Juli geschehen war, kuͤndigten die eingegangenen Berichte und die fortgesetzten Unterhandlungen an, daß diese Bedingungen ällgemeinen Beifall gefunden hoͤtten. Die Antwort der Londoner Konferenz darauf, der nunmehr bald entgegen gesehen wird, scheint bloß verschoben worden zu seyn, weil die Belgi⸗ schen Agenten neue Forderungen machten, die selbst mit dem Traktate unvereinbar sind, welche sie mit Großbritanien und Frankreich abgeschlossen haben und dem die Hoͤfe von Oesterreich, Preußen und Rußland bedingungsweise beigetreten sind unvereinbar

jedoch außerdem mit der Ehre und der Unabhaͤngigkeit des alten Niederland. Wie bei solchem Stand der Dinge eine verei⸗ nigte Franzoͤsisch⸗Englische Flotte kommen soll, um unsere Ha⸗ fen zu blokiren, und wie eine Franzoͤsische Armee sich bereit hal⸗ ten soll, in Belgien einzuruͤcken, um es zu unternehmen, uns Bedingungen das muß in der That fuͤr uner⸗ klaͤnlich ver. werden. Rechtschaffenheit, Maͤßigung und Ge— duld haben waͤhrend des ganzen Verlaufes der Unterhandlungen das Benehmen der Niederlaͤndischen Regierung unter den schwie⸗ rigen Umstaͤnden, in welche sie durch den Belgischen Aufstand versetzt wurde, charakterisirt; Europa hat darum auch schon seit langer Zeit sein Urtheil gefaͤllt, und es wird jene Tugenden, ver⸗ bunden mit Treue und Glauben, Beharrlichkeit und Ergebung in die weisen und gerechten Beschluͤsse der Vorfehung, auch fer⸗ ner bei Fuͤrst und Volk stets finden.“

Das Journal de la Hagye fuͤgt zu diesem Artikel noch folgende Bemerkungen: „Nur einer durch das Bewußtseyn ih⸗ res guten Rechts starken Regierung ist es gegeben, eine so ruhige und einfache Sprache, wie die obige, mitten in diesem Strudel von Verleumdungen, Luͤgen und Injurien zu fuͤhren, wovon die Organe des Franzoͤsischen und Englischen Ministeriums seit eini⸗ gen Tagen ein beklagenswerthes Beispiel geben. Europa wird entscheiden, auf welcher Seite die Loyalitaͤt, Maͤßigung und Ge⸗ duld ist und wer von uns, naͤmlich von Frankreich, England und den Niederlanden, den Namen einer großen Macht wahrhaft verdient. Daß die Nothwendigkeit, die parlamentarischen Stuͤrme zu beschwoͤren, die bald gleichzeitig in Paris und London aus⸗

bbrechen werden, das Franzoͤsische wie das Englische Ministerium

veranlaßt haben, uns den revolutionnairen Forderungen zum Opfer darzubieten, ist erklaͤrlich. In diesem Jahrhundert der Selbst⸗ sucht und Feigheit ist in den Augen einiger Maͤnner der Untergang eines tugendhaften Volkes fuͤr nichts zu achten, sobald diese Un⸗ gerechtigkeit die Existenz eines Ministers um einige Tage ver⸗ laͤngern und den Parkeien, die ihn bedrohen und vor denen er zittert, ein Zeichen der Zufriedenheit abnoͤthigen kann. Was lag dem Markus Antonius an der schoͤnsten Perle in der Welt, wenn er durch deren Aufopferung der Koͤnigin, um deren Gunst er buhlte, ein Laͤcheln abgewinnen konnte! Befremden muß es uns aber, wie unsere Gegner nur einen Augenblick glauben konnten, wir wuͤrden uns ruhig umbringen lassen, ohne der ganzen Welt das Verbrechen an ihe gan⸗ das man an uns begehen will. Von diesem Irrthum A. mman bald zuruͤckgebracht werden. Man versuche, uns mit Gewalt zu entreißen, was man durch List

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erlangen konnte, mit Muth und kaltem Blute zu einem Kampfe, dessen Ausgang, wie er auch ausfallen mag, nur fuͤr unsere Feinde entehrend seyn kann. Man hoͤre aber auf, die Verant⸗ wortlichkeit fuͤr diesen wahrhaft unsinnigen Beschluß auf uns zu waͤlzen; man gebe die Hoffnung auf, daß wir durch unser Still⸗ schweigen die Verleumdungen bekraͤftigen wuͤrden, durch die man die Welt uͤberreden will, wir seyen es, die ihre Ruhe bedrohten. So lange eine einzige Presse in unserem Lande zu finden seyn wird, werden wir nicht aufhoͤren, zu wiederholen: Es ist un⸗ 1b wahr, durchaus unwahr, daß unsere Halsstarriskeit und unser

boͤser Wille es seyen, die einer Abmachung der Hollaͤndisch⸗Bel⸗ gischen Angelegenheit im Wege staͤnden, wie uns das ministerielle

Pariser Journal dessen ankiagt. Wenn auf einer Seite Hals⸗

starrigkeit vorhanden ist, so ist es auf Seiten derer, die zum großen Aergerniß aller Freünde der Ordnung auf den unsinnigen Forderungen Peiner Handvoll veraͤchtlicher Rebellen bestehen, welche die strafbaren Urheber des Ungluͤcks ihres Vaterlandes sind. Wenn wo schlech⸗

ter Wille stattfindet, so ist es bei denen, die sich ruͤsten, die hei⸗ ligsten Rechte eines treuen Verbuͤndeten mit Fuͤßen zu treten, dessen einziges Unrecht vieleichs darin besteht, durch sein Bei⸗ spiel viel maͤchtigeren Fuͤrsten, als er, gezetat zu haben, wie ein dieses Namens wahrhaft wuͤrdiger Koͤnig die Krone tragen muß Es ist falsch, daß die von dem Haager Kabinet empfangenen letzten Vorschlaͤge, die es nicht amnehmen zu koͤnnen geglaubr hat, ihm von der Konferenz o8der dexen Praͤsidenten gesandt worden seyen, wie die Times versichert. Diese Vorschlaͤge sind von Lord Palmerston, als Englischem Minister, und nicht von der Konferenz oder von Belgien gemacht worden. Es ist falsch, daß die Niederlaͤndische. Regierung sich geweigert habe, fernerhin noch irgend einen Vorschlag zu thun oder auf diejenigen, die ihr von der Gegenpartei gemacht werden moͤchten, irgend Ruͤcksicht zu nehmen. Die Antraͤge Lond Palmerstons sind verwor⸗ fen worden, weil⸗sie an Haͤrte, wie man vernimmt, die 24 Artikel, welche von der Neederlaͤndischen Regierung stets fuͤr unannehmbar bezeichnet worden sind, noch weit uͤbertreffen sol⸗ len. Holland, sagen die Blaͤkter des Franzoͤsischen Ministe⸗ riumt, muß nachgeben, denn es kann nicht ausdauern, ohne seine Interessen und diejenigen des Europaͤischen Friedens zu verken⸗ nen. Wir wollen diese Publizisten, oder vielmehr diejenigen, von denen sie bezahlt werden, daruͤber belehren, daß die Interes⸗ sen eines Volkes niemals durch eine feige Nachagiebigkeit gegen ungerechte Praͤtensionen auf eine dauernde 2 begruͤndet

und Drohungen nicht wir ruͤsten uns

worden sind; und daß, wenn es wahr ist, wie inan es uUns bis zum Ueberdruß wiederholt, daß ein Konflikt zwischen Holland und Belgien den Europaͤischen Frieden stoͤren wuͤrde, dies nur ein unumstoͤßlicher Beweis dafuͤr ist, daß jene Eintracht und Einheit der Ansicht unter den Maͤchten, durch welche man uns in Furcht zu setzen sucht, weit davon entfernt ist, so vollstaͤndig zu seyn, als man es uns glauben machen moͤchte; und in die⸗

sem Falle koͤnnte leicht der gehaͤssige Mißbrauch der Gewalt, mit

dem man uns droht, den Augenblick der allgemeinen Entzun⸗ dung beschleunigen, fuͤr den man uns verantwortlich machen will, der jedoch Ursachen beizumessen ist, die weit ernster und weit schwieriger zu beseitigen sind, als die Zwistigkeiten des Koͤ⸗ nigs der Niederlande mit seinen revoltirenden Unterthanen.“ In der Harlemschen Courant liest man: „Nachdem

die in den letzten Tagen aus dem Auslande eingegangenen Nach⸗

darstellten, die mit Verachtung der gesetzlichsten und heiligsten

Rechte die Sache des Meineides, der Heuchelei und des Um⸗

sturzes der gesellschaftlichen Ordnung und der rechtmaͤßigen Ge⸗

walt uͤber Treue und erprobte Buͤrgertugend triumphiren machen

Wezg gerichtet, den Niederlands Herrscher, vereinigt mit Niederlands Volk, befolgen wird. Allen umlaufenden Geruͤchten zufolge, steht der Beschluß der Hohen Regierung darin fest, keinen Bedrohungen nachgeben zu wollen, sondern mir Vertrauen auf den Allmaͤchti⸗ gen, der Niederland bisher nicht verließ und mit Nachahmung der Vorfahren, die, wo es ihr Recht und politisches Leben galt, vor keinem Feinde zuruͤckbebten, bei den gesetzlichen Forderungen, wie sie bisher gestellt worden, zu beharren, und in der Verthei⸗ digung der Unabhaͤngigkeit, der Rechte und der Ehre des Vater⸗ landes auszudauern. Sollte ein gewalrsamer Angriff von Sei⸗ ten zweier Maͤchte, wie er in der Geschichte kaum ein Vorbild finder, wirklich einen Kampf hervorrufen, so wird die Nieder⸗ laͤndische Regierung, die in der Voraussetzung eines guͤtlichen Arrangements, die groͤßtmoͤglichen Opfer gebracht oder angeboten hat, aber sich zu Konzessionen nicht zwingen lassen konnte, welche das Interesse eines treuen, rechtlichen Volkes gekraͤnkt haben wuͤrden, die Folgen davon nicht sich beizumessen haben.“

Belgien.

Bruͤssel, 27. Septbr. Der Koͤnig wird am kuͤnftigen Sonnabend mit der Koͤnigin und dem Herzoge von Orleans

Antwerpen besuchen.

Der General Baudrand, Adjutant des Herzogs von Or⸗ leans, ist gestern Morgen nach Paris abgereist.

Man schreibt aus Valenciennes vom 25. September: „Der Marschall Gérard ist (wie gestern gemeldet) in Cambrai eingetroffen, wo auch der Herzog von Nemours erwartet wird. Die in Valenciennes in Garnison stehenden beiden Regtmenter haben von dem Chef des Generalstabes der Nord⸗Armee den Befehl erhalten, ihre Bataillone auf 800 Mann zu vervollstn⸗ digen und sich bereit zu halten, binnen 24 Stunden in Belgien einruͤcken zu koͤnnen. Es heißt, daß der Marschall Gérard sein Hauptquartier in Valenciennes oder in der Umgegend aufschla⸗

gen wird.“

Aus Lille meldet man vom 25. September: „Den Ba⸗ taillonen des 5ten und 8ten Linien-Regimentes, welche in St. Omer, Aire und Bethune in Garnison stehen, sind gestern Estaffetten mit dem Befehle zugesandt, sich unverzuͤglich nach Lille in Marsch zu setzen. Die Orleans'schen Husaren, welche hier in Garnison steheu, haben den Befehl erhalten, sich marsch⸗ fertig zu halten.“

Im Lyny liest man: „Wir haben Privat⸗Briefe aus Lon⸗ don und Paris vor Augen, die von Leuten kommen, weliche in der Regel gut unterrichtet sind. Die aus London versichern, daß England nicht den geringsten Antheil an einem Angriffe gegen Holland nehmen werde; und in denen aus Paris wird behaup⸗ tet, daß das Franzoͤsische Kabinet keine Zwangs⸗Maßregeln ge⸗ gen jenes Land ergreifen werde, daß dasselbe im Gegentheil nie⸗

mals entschlossener gewesen sey, den allgemeinen Frieden auf⸗

recht zu erhalten.“.

Im Messager de Gand liest man: „Der Independant kann es nicht ertragen, daß ein Journal mehrere ehrenwerthe Zuͤge des Koͤnigs Wilhelm anfuͤhrt. Das revolutionnatre Blatt behauptet, daß, wenn man in dem Leben Ludwigs XVIII. und Karls X. nachsuche, man aͤhnliche sfinden wuͤrde. Das ist sehr

moͤglich, aber es wuͤrde nur beweisen, datz Ludwig XVIII. tein

richten Alt⸗Niederland als bedroht von zwei maäͤchtigen Staaten 2 8

wollte, ist der Blick jedes Patrioten mit Vertrauen auf den

politischer Heuchler und Karl X. kein Tyrann gewesen is.

Man nenne uns doch die Ungerechtigkeiten, die sich der Wilhelin hat zu Schulden kommen kassen, und die seinen N verdunkeln. Wir halten die Aufgahe fuͤr schwierig, und wir fort den Independant auf, sich derselben zu unterziehen. Mittlerweilem ten wir wohl wissen, was er von dem nachfolgenden Zug der dessen Wahrheit wir verbuͤrgen. Im Jahre 1820 wunz.

Bruͤssel ein liberaler Schriftsteller durch die Assisen zu einsaclt

gem Gefaͤngniß verurtheilt. Gleich nach seiner Verurtheila schrieb dieser Journalist einen Brief voller Bitterkeit an Koͤnig Wilhelm. Das Schreiben schloß ungefaͤhr mit folgen Worten: „„Sire, ich bin ohne Vermoͤgen, ich verlange nit fuͤr mich; aber meine Verurtheilung raubt einer Gattin a einer Mutter ihre einzige Stuͤtze. Ueberlegen Sie, ob Si⸗ fuͤr passend halten, an jene Ungluͤcklichen die Schuld 8 tragen, welche die Strenge und Ungerechtigkeit Ihrer Tribue gegen mich Ihnen auferlegt.““ Dieser Brief war kaumg esner Stunde im Palast eingetroffen, als ein Kabinetrs⸗0 jene Frauen in ihrer Wohnung aufsuchte, und sich ertund welcher Summe sie beduͤrsten, um, ohne Mangel zu leider Zeit der Gefangenschaft des Hausherrn verleben zu können. Viertelstunde darauf wurde ihnen die Summe uͤbersch Der Schriftsteller, von dem hier die Rede ist, hielt sich dadurch nicht fuͤr verpftichtet; er erduldete seine Strafe er seine Freiheit wieder erlangt hatte, fuhr er noch drei fort, ein Oppositions⸗Blatt zu rebigiren. Nur erst gegch Ende des Jahres 1825, nach Bekanntmachung der V. b gen uͤber den Unterricht, uͤberzeugte er sich, daß ber Liberalien und die edelmuͤthigen Ideen auf Seiten der Regierung wan und erklaͤrte sich offen und ohne Ruͤckhalt fuͤr dieselbe.“

Seit einigen Tagen spricht man davon, daß der Deyy Herr Leclereg zum Minister des Innern ernannt, und Chs. Lehon das Ministerium der auswaͤrtigen Angelegen uͤbertragen werden soll, da Herr Goblet als NRedner nicht geschickt genug gehaͤlten wird, sein System in den Kana durchzufuͤhren. .

Vorgestern fand unter einem grosen Zudrang von die Eroͤffnung des Kanals von Charleroi statr. Die Untern des Baues gaben bei dieser Gelegonheit ein großes Fest, Minister des Innern und der Finanzen beiwohnten. Da 9 stere antwortete auf einen ihm zu Ehren, ausgebrachten mit folgenden Worten: „Als Minister und als Repre kann ich die Versicherung ertheilen, daß die Regierung men in Bedingungen willigen wird, welche zerstoͤrend auf die ma riellen Interessen Belgiens wirken konnten.“ Koͤnig hat bei Herrn Ange Frangois Stoff dazu ist aus einem Roman 8

ein Gemaͤhe! ‚balter Scotts

stellt; der

nommen. [

suͤdlichen Deutschland unternommen

pe

er nach dem

vndes verwiesen.“

RisseFehr dõ S 10, 844 Agen der Ruͤckkehr des Landgrafen

Panisse entlassen werden wird.

muͤr verhafteten Luxemburger von

Ftlich freigesprochen und sie in ihre Heimath entlassen.

wochen und sich zu. den Todten hinabgelassen, um, wie er nach⸗ gestand, das Halsgeschmeide einer unlaͤngst verstorbenen Fuͤrst⸗ sen Person herauszuholen und seiner Geliebten ein Geschenk nit zu machen. Er harte seine That noch nicht vollendet, als die Angst und vielleicht das Grauen vor den Todten antrieb, Hauf den Ruͤckweg zu machen und den unheimlichen Ort wie— u verlassen. Aber welch ein Schrecken! Er findet, daß es unmoͤglich ist, durch die trichterfoͤrmige Oeffnung wieder hin⸗ tzakommen, deren Tiefe er vorher vielleicht zu gering geschlagen hatte. Er bietet alle Kraͤfte auf, um aus

Reiche der Todten sich zu retten; allein vergebens. e Todesangst hatte ihn ermattet, und er war genoͤthigt, sein chtlager bei den Todten zu nehmen. Da die Gruft von der udt entfernt liegt, so wuͤrde sein Stoͤhnen und Huͤlferufen am andern Abend gehoͤrt. Selbst einem Todten gleich, mit jschundenen Naͤgeln und Haͤnden, wurde hin Verwahrung gebracht. Sein Vergehen wurde einem frilegium (Kirchenraub) gleich geachtet und er zur Zuchthaus⸗ ffe verurtheilt. Doch der Herzog begnadigte ihn, weil er die

siente Strafe schon in der ausgestandenen Todesangst erlit⸗

habe. Er wurde freigelassen und als ein Auslaͤnder des Man sieht hier binnen einigen von Hessen⸗Homburg, Mi⸗ ir,Gouverneurs der Bundes⸗Festung Luxemburg, entgegen. Das hiesige Journal emthaͤlt Folgendes: „Der Cour⸗ r Belge wuͤnscht zu wissen, wann⸗Hr. Thorn aus dem Ge⸗ den Waͤre diese Frage vor 3 Mo⸗ en gestelle⸗worden, so haͤtte man antworten koͤnnen, daß Hr. sorn an dem Tage das Gefaͤngniß verlassen wuͤrde, wo die in haf der Belgischen Regie⸗ g in Freiheit gesetzt worden waͤren. Heute ist aber die ge weit schwieriger zu loͤsen; ein Austausch ist nicht mehr glich. Die Belgier haben durch ihre Geschwornen die schulb der Gefangenen anerkannr, sie haben dieselben oͤf⸗ Ganz schieden ist die Stellung des Herrn Thorn; er befindet sich ter dem Gewichte einer furchtbaren Anklage.“ Er wird viel⸗ ht nicht vor Gericht gestellt werden; aber seine Freiheit wird swahrscheinlich nur einer Amnestie zu danken haben, und eine

Luxemburg, 26. Sept.

Pnestie kann nur erst nach Abschluß des Friedens erlassen eden. Herr Thorn hat daher nur zu wuͤnschen das die di⸗ zmatischen Arrangements bald

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eine Krisis beendigen moͤgen, welche er sein Vaterland verfetzt hat, und deren Ende allein die Thuͤren seines Gefaͤngnisses oͤffnen kann.“ 1116“ 1. Sept. (Nuͤrnberger Korrespondent.) Ge⸗

8

Tytest, 2

en Abend trafen die Englische Fregatte „Madagaskar“, Capitain

dmann, und die Franzoͤsische Gaharre „Cornelie“, Capitain 8 *½* 8 8 M. . . pont, auf unserer Rhede ein. Man erwartet stuͤndlich die

kunft eines Russischen Kriegsschiffes, und es verlautet, daß

der hier eingetroffen. b wh eine Amerikanische Fregatte hier eintreffen werde.“ Dem Ge⸗

tgart, 26. Sept. Gestern

Hoheit die den, mit zwei Prinzessinnen Töͤchtern, zum 8 che bei

ht zufolge, sollen die nach Griechenland bestimniten Bayeri⸗ Truppen in Venedig eingeschifft werden, mit Ausnahme

Kavallerie, deren Einschiffung hier stattfinden soll, da sie

Koͤnigl. Majestaͤten hier eingetrossen. Venedig mit zu vieler Beschwerlichkeit und allzugkoßem Auf⸗

Darmstadt, 26. Sept. Das Großherzoglich H sche Regierungsblatr Nr. 78 enthalt ein Allerhoͤchstes Er die Organison der Bau⸗Beamten in den drei Provinzen des Gin hekzogthums betreffend. Nach demselben soll das ganze herzogthum in Bau⸗Bezirke eingetheilt werden, welche da, we Folge der Verordnung vom 6. Juni dieses Jahres Kreisett bilder worden sind, mit diesen uͤbereinstimmen, in den uͤbne Landestheilen aber aus den fortbestehenden Landraths⸗Beaine und Kanronen zusammengesetzt sind. Hiernach werden in en kenburg 7, in Oberhessen 7, in Rheinhessen 6 Bau⸗Bezirke bit hen. Fuͤr jeden dieser Bau⸗Bezirke wird ein wissenschaftlic bildeter Techniker unter dem Namen Kreis⸗Baumeister anget welchem der Civil’, Straßen⸗ und Wasserbau zusammengenon uͤbertragen ist; die besonderen Stellen fuͤr jedes einzelne d fach sind aufgehoben. Fuͤr das gesammte Hof⸗ und Mäl⸗ Bauwesen wird ein eigener ausfuͤhrender Beamte in Darmik angestellt. Die Kreis⸗Baumeister in den Provinzial⸗Haupit ten Darmstadt, Gießen und Mainz sind zugleich Proving Baumeister und haben in dieser Eigenschaft besondere Aufn⸗ der Ober⸗Baudirection in allen Theilen der betreffenden Praf zu uͤbernehmen. Die Kreis⸗Baumeister stehen unmittelbar! der Ober⸗Bau⸗Direction. Alle bisherige, fuͤr jedes einzelne Bau besonders erlassene Verordnungen und Instructionen gehen in it Gesammtheit auf ihre Geschaͤftsfuͤhrung uͤber. Der bei dem Ech chen⸗, Stiftungs⸗ und Gemeinde⸗Bauwesen zu beobachtende h schaͤftsgang wird durch ein besonderes Regulativ vorgeschriebeng den. Die technische Aufsicht uͤber das Maß⸗- und Gewichtwesent

die Eich⸗Aemter wird den Kreis⸗Baumeistern in den ihnen ut

wiesenen Bau⸗Bezirken uͤbertragen; die besonderen Eich⸗Insve 8 nen sind aufgehoben. Fuͤr die spezielle Aufsicht uͤber die dammer, b lgegen Herrn Bondeli's Kopf, nahm ihn beim Kragen, warf

werke innerhaͤlb eines jeden Bau⸗Bezirks wird ein Bau⸗Anse erster Klasse fuͤr jeden Bau-Bezirk und je nach dem Unfne— der darin bestehenden Bauwerke werden mehrere Bau⸗Auseif

zweiter Klasse fuͤr bestimmte Unter⸗Abtheilungen des Bau⸗Beäne auf Widerruf angestellt. Die Bau⸗Aufseher erster Klasse set

unmittelbar unter dem betreffenden Kreis⸗Baumeister. Die de Aufseher zweiter Klasse sind den Bau⸗Aufsehern erster Kiasen tergeordnet.

Frankfurt a. M., 28. September. Das heutige hi

Amtsblart enthaͤlt folgende Verbronung: „Wir Buͤrgerman und Rath der freien Stadt Frankfurt fuͤgen hiermit zu wis Nachdem am 6. Seprember 1832 Hohe Bundes⸗Versamms Folgendes beschlossen hat (folgt der, in Nr. 268 der Staats⸗Zeich vom 26. Sept. mitgetheilte Bundestags⸗Beschluß gegen den? druck), so wird dieses andurch zur oͤffentlichen Kenntviß nuie Anfuͤgen gebracht, daß die hier gegen den Nachdruck vonce genstaͤnden des Buch⸗ und Kunsthandels zu Gunsten der ht gen Buch- und Kunsthandlungen und Druckereien bestehen Verbote nunmehr, in Gemaͤßheit dieses Beschlusses, allen 29 ausgebern, Verlegern und Schriftstellern im ganzen Umnfan des Deutschen Bundes zu gute kommen, so wie die hieste Herausgeber, Verleger und Schriftsteller in jedem anderen de des⸗Staate sich des dort gesetzlich bestehenden Schutzes gegene⸗ Nachdruck ebenfalls zu erfreuen haben. Beschlossen in Unse

2 9 22** 2 großen Raths⸗Versammlung, den 20. September 1832. dg 8 DnNg

Nach Briefen aus Wien hatte der geschickte Bilcie Franz Klein, mit Allerhoͤchster Erlaubniß, den Herzog vost an stadt gleich nach seinem Hinscheiden nach der Natur abgeß Das Modell zur Buͤste in Lebensgroͤße ist nun fertig, vn nach dem Zeugnisse Aller, die dies Kunstwerk gesehen, sehr gen seyn. hat ¹ Die Dorf⸗Zeitung erzaͤhlt: „Vor kurzem oh Schlossergesell in der Nacht die Herzogliche Gruft in

8 ““

aus,

1. Muͤt schli“ geben, mit dem

1o Ine Probe,

8 2 2 2 . g 2 0 d verknuͤpft waͤre. Aus dem Orient treffen fortwaͤhrend die Pforte unguͤnstige Nachrichten ein. Schwhe iz. 88 Schaffhausen, 25. Sept. Der hier erscheinende Schwei⸗ ische Korrespondent aͤußert: „Die Klubhs in den Kan⸗ en sind wieder sehr ruͤhrig und wollen kuͤnftigen Sonntag se Genersl⸗Versammlung ihrer Ausschuͤsse im Bade Schinz⸗ ch halten. Die Bundes⸗Revision bringt einigen Zwiespalt un⸗

sie, indem die Einen die Tagsatzungs⸗Kommission fuͤr vollkom⸗

aen genuͤgend hiefuͤr achten, die Andern aber den Gedanken ei⸗ 5 National⸗Verfassungs⸗Rathes nicht aufgeben koͤnnen.

r sind nun in ihren Blaͤttern Eroͤrterungen zu lesen, und die rtheidiger der ersten. Meivung glauben, es komme auf Eines da ja am Ende das Volk doͤch uͤber die Arbeit der, mmission erstens durch seine⸗ Stellvertreter in den Großen then, sodann selbst in seinen Versammlungen werde zu ent⸗ iden haben, und es deshalb nicht auf das. Wie, sondern im⸗ tnur auf das Was ankomme“"“7

Dasselbe Blatte berichtet aus Bern: „Die Nachucchten rdie Behandlung des Herrn Stadt⸗Direktors Bondeli cha⸗ terisiren diesenigen, in deren Haͤnde die Ober⸗Gewalt gefallen und ihre Helfershelfer trefflich. Herr Vondeli wurde am en d. Morgens 3 Uhr von seiner ⸗Gattin und drei Kindern ich Militair aus seinem Hause weggeholt und im Pavillon t Arbergerthor bewacht, hierauf die strengste Haussuchung genommen. Dort war er drei Tage den niedrigsten Necke⸗ en ausgesetzt und in der Nacht auf den Aten d. fortgeschleppt; kam naͤmlich Abends halb acht Uhr ein Hauptmann in sein ergriff ein auf dem Tische liegendes Messer, schwang in eine Chaise und setzte sich mit zwei Landjaͤgern zu ihm, edaß man ihm Zeit goͤnnte, in der kalten Herbstnacht sich imer anzuziehen. Einer der Landjaͤger war mitleidig genug, Frerenden seinen Kragen anzubieten. Wohin es gehe, wußte tr Bondeli nicht. In Muͤnsingen that sich das Geleite guͤt— dem hungernden Bondeli ließ der Vaterlands⸗Vertheidiger 1 Bemerken: den Wein dazu

er sich am Brunnen holen. Nachts 11 Uhr kam man hun an. Unaufhaltsam mußte Herr Bondeli dem Thurme

Leeine Treppe hinauf in einem der vier Erker unter dessen

nü; ein daselbst schlummernder Gefangener wurde aufgeweckt nmußte Platz machen. In solchem Zustande zwischen vier umnen, gleich einem Moͤrder oder Straßen⸗Raͤuber behandelt, o sich ein angesehener Stadt⸗Beamter vom 3. bis zum 11. Nlember, als auf Verwendung seiner Naͤchsten er nach und Aleinige Bequemlichkeiten, den 13ten ein Dienstzimmer im siosse und spater das ihm 10 Tage vorenthaltene Licht erhielt. un Frau wußte indessen nicht, wo er hingekommen sey, und 6 te Muͤhe, es zu erfahren, wobei ihr zugleich vorgegeben man werde ihn anständig behandeln. Das nun ist eine dder goe, was unter der Heerschaft der Gesetze, des Rechts nnen tldeit, wovon man seiner Zeit so viel schwatzte, ver⸗ en A dh ; daß dieser, so wie mancher andere Gewaltschritt, e- 9 findet, darf so wenig als das stumme Achselzucken hbens wilieu befremden, dessen Lebensweisheit in dem Spruͤch⸗ steht: „„Mit Schweigen Niemand fehlen kann.““ 1 E1öI’“ + E . 20. Sept. Der bekannte Geschichtschreiber Carlo st von Paris hier angekommen. acs el⸗ 15. Sept. Die Bervoͤlkerung des Koͤnigreichs Meerenge hat sich im vorigen Jahre von 5,754,010

er herausgeholt

von Proviant entgegensah.

Oberflaͤche der Erde gebildet werden.

der Armee befand, berichtet,

bis zum 21. Sept. Abends 8 Uhr . .

ist seit dem 19ten d.

1103 Individuen auf 5,781,036 vermehrt; geboren wurden im ver⸗ flossenen Jahre 219,261 und es starben 192,235 Personen. Die Zahl der Geistlichen belief sich auf 26,304, die der Moͤnche auf 11,505, die der Nonnen auf 9,297.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 18. August. Der Washengton Intelli⸗ gencer berichtet aus St. Louis vom 21. Juli: „Der In⸗ dianer⸗Krieg ist fuͤr den Augenblick zu Ende. Unsere Armee verfolgte den Feind, der angeblich in der Naͤhe der 4 Seen la⸗ gern sollte. Als General Atkinson den See Coschkonong er⸗ reichte, der am Zusammenflusse des Goosekehahn⸗ und des Felsen⸗ Flusses liegt, fand er die Gegend leer, und sein lange aufge— suchter Feind war wieder verschwunden. Man glaubt, daß die Indianer sich in das Chippewa⸗Land wenden und fern von den Niederlassungen der Weißen uͤber den Mississippi gehen wuͤrden. In der Erwartung, dem Feinde bald zu begegnen, hatte Gene⸗ ral Atkinson sich auf seinem Marsch nur mit wenig Lebensmit⸗ zteln versehen und war daher gezwungen, Halt zu machen und seine Streitkraͤfte an dem genannten See in drei Partieen zu cheilen. Er selbst mit etwa 650 Mann Linien⸗Truppen blieb an dem See zuruͤck; die aus drei Brigaden unter den Generalen Posey, Dodge und Henry bestehende ungefahr 2000 Mann starke Miliz erhielt den Befehl, nach dem Fort Winnebago am Wis⸗ consin⸗Flusse zu marschiren, woselbst man stuͤndlich der Ankunst Es war die Absicht des kommandi⸗ renden Generals, seine Streitmacht zu konsolidiren und nach dem Eintreffen hinreichender Provistonen sogleich die Verfolgung fort⸗ zusetzen. Der Marsch der Armee war hoͤchst beschwerlich und ermattend. Der egroͤßte Theil des zu passirenden Landes bestand aus Suͤmpfen, die durch Wassermassen unter der Bei jedem Tritt san— ken Mann und Roß tief hinein. Eine Person, die sich bei daß sie auf einem großen 15 bis 20 Fuß hohen Erdhuͤgel gestanden habe, der wie ein Voot von einem einzigen Menschen in dem Wasser hin und her bewegt werden konnte. Die ganze Armee, Linien⸗Truppen und Milizen, Offi⸗ ziere und Soldaten, befand sich sehr wohl und wurde im Lager und auf dem Marsch durch ein vollkommenes Vertrauen auf ih⸗ ren General ermuthigt. Man hofft kaum, daß unsere Armee die Indianer einholen wird. Der Schwarze Falke wird sich und seine Baude nicht dem gewissen Untergange aussetzen wollen, der aus einer Hauptschlacht fuͤr ihn entstehen wuͤrde; und die letzten gluͤcklichen Erfolge der Weißen in den Scharmuͤtzeln, so wie die vielen Streif⸗Corps, welcho das Land saͤubern, werden der Wie⸗ derkehr jener Raͤubereien und Mordthaten einzelner kleiner Trupps, wodurch dieser Kampf sich anfangs so schrecklich und beunruhi⸗ gend gestaltete, fuͤr die Zukunft ein Ende machen.“

Aus dem Schreiben eines Ofsizters von der gegen die In⸗ dianer öoperirenden Armee, worin dieser die furchtbaren Verhee⸗ rungen der Cholera unter den Truppen schildert, hebt das ob— gedachte Blatt folgende Stelle hervor: „So sehen wir denn,

daß dieser. Theil der Expedition durch einen Pesthauch wie Spreu zerstoben ist, und es heweist deutlich, wie der Himmel uͤber un⸗

sere Behandlung jenes armen und elenden Menschenstammes zuͤrnt, den unsere Ungerechtigkeit zur Verzweiflung getrieben hat.“ Der American enthaͤlt noch folgende Nachrichten aus Chicago vom 24. Juli: „Das Dampfboot „William Penn“ ist mit 4 Compagnieen Truppen hier angelangt; auf der Reise war Keiner erkrankt. Bald nach der Landung der Truppen ka⸗ men jedoch 2 oder 3 Cholerafaͤlle vor, und eben so viel Erkran⸗

kungen fanden unter den⸗ Truppen des Maäjors Whistler statt. (Einige Buͤrger sind auch von der Krankheit befallen worden,

doch fuͤrchtet man nicht, daß sie sehr um sich greifen werde.

Der Gesundheits⸗Zustand der Truppen hat sich uͤberhaupt sehr gebessert. g0“ sind, mit Lebensmitteln befrachtet, hier angekommen, und der „Napoleon“ ist auch in der Naͤhe. (General Atkinsons Armee reichen bis zum 22.

Die Schooner „Huron“, „Commerce“ und „Maren⸗

Die Nachrichten von Juli. Sie war durch den von dem Haupt⸗Corps der Indianer besetzten Morast gedrungen, und der Schwarze Falke hatte mit seinen Kriegern, Weibern und Kindern⸗die Flucht ergriffen, um, wie man glaubte, uͤber den Missuüsippi zu gehen. Die Generale Dodge und Henry wauen mit 900 Mann Kavallerie auf ihrer Verfolgung begriffen. GeneraleScott ist so eben im Begriff, sich in Person zu der verfolgenden Armee zu begeben und die Truppen zuruͤckzulassen, mit dem Befehl, daß sie, sobald ihr Gesundheits⸗Zustand ihnen den Dieyst erlaubt, ihm folgen sollen. Der Gouverneur von Missouri, Herr Miller, hat 1200 Mann Miliz aufgeboten. In Folge dieser Nachricht ist die Miliz⸗Aushebung in unserem Ge⸗ biet eingestellt worden.“

be

erkr., gen., gest., Best. .cc hinzugek. bis 25. Sept. Abends 8 Uhr. 25 11 10

Ueberhaupt 333 141 170 22

Darunter vom Militair 41 27 11 3

In Achen sind vom 26. auf den 27. Sept. 4 neue Er⸗ krankungsfaͤlle vorgekommen und es sind 3 Personen an der Seuche gestorben. In Muͤlheim an der Ruhr sind seit dem 26sten ebenfalls 4 Personen erkrankt und davon 2 gestorben, so daß sich jetzt im Ganzen noch 5 Personen in aͤrztlicher Behand⸗ lung befinden. In Duisburg, Emmerich und Ruhrort haͤben keine neue Erkrankungen stattgefunden.

Muͤhlhausen waren

Folgendes ist der Stand der Cholera in Mecklenburg,

nach amtlichen Mittheilungen, bis zum 20. September:

erkr., gen., gest., Best. in I böeececcec EA 3ZIII“ : I1mu 5 böö1 1 1 im Amte Ribnitz, Dierha⸗

gen, Althagen, Muͤritz,

Kirchdorf, Daͤndorf .. 14. 3 öuu“] 112eSe , I 3. 2 99 69 in Warin 1

1oä 24 1 2 EEEöö1“ 130 10 41 Boizenburg .. 11““ 2.18346 Vier. 8.. 14. 2 1

Am. manam Zusammen 1313 524 657 132 In der Stadt Luxemburg erkrankten vom 22. bis zum 26. Sept. 3 Personen, und starb keine. Unter dem Militair M. kein neuer Erkrankungs⸗Fall vorgekom⸗

0000b 25

men. In den Lazarethen befinden sich noch 6 Cholera⸗Kranke im Ganzen.

. 7 Wissenschaftliche und Kunst-⸗Nachrichten. Der kreuztragende Christus, nach Michel Angelo Anselmi gestochen von Eichens. Berlin, bei Kuhr.

Je mehr in unserer Zeit der Grabstichel des Kupferstecher von der Kreide des Steinzeichners verdrangt worden ist, um so mehr Anerkennung verdient es, wenn sich noch ienmer wie der junge Kuͤnstler jener edleren Kunst widmen, selbst wenn sie fin⸗ den sollten, daß fuͤr den Erwerb die Lythographie sich mehr em⸗ pfiehlt, als der Kupferstich. Ohne hierbei der Lithographie ihre vielfachen Vorzuͤge absprechen zu wollen, so glauben wir doch, daß fuͤr die großen und wahrhaften Meisterwerke allein die Kupferplatte ausreicht, da nur im Kupferstiche uns die Kraft des Kolorits, die Modellirung der Gestalt, die Bestimmtheic der Zeichnung wiedergegeben werden kann. Dies hat einer unserer jungen Kuͤnstler, Herr Eichens, aufs neue bewaͤhrt, der, nachdeen er hier seine Vorstudien gemacht, Paris und Italien besuchte, und nun als ein Probestuͤck seiner Kuͤnst ein, unter Josckis Auf⸗ sicht in Parmg gearbeitetes Blatt zuruͤckbringt, welches ihm die vollstaͤndigste Anerkennung sichern wird. Zwar haͤtten wir ge⸗ wuͤnscht, daß der Kuͤnstler sich ein Original von hoͤherem Kunst⸗ werthe, deren er in Parma so viele finden konnte, gewaͤhle haͤtte, allein wahrscheinlich war er in der Wahl nicht ganz un⸗ abhaͤngig, und da es ihm vorzuͤglich darum zu thun war, uns die Fuͤhrung seines Grabstichels kennen zu lehren, so kam ihm eine Aufgabe sehr zu staͤtten, bei welcher er die Zartheit des Ausdrucks in dem leidenden Kopfe des Erloͤsers und die, kraͤfti⸗

gen Schatten eines fast zu schweren Gewaͤndes wiederzugebene⸗

hatte. Der Verlags⸗Handlung (Jul. Kuhr, unter den Linden) gereicht es zum besonderen Verdienste, eine so gediegene Arbeit zu befoͤrdern.

A

Meteorologische Beobachtung. 1

Morgens Nachmitt. Abends 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Ubr.

338, „, 0“ Par 338, bcr. 338, .*Par Quellwarme 8,4 N. 71.. N 8,, °sR. 10,2 *R. Bodenwaͤrme 40,4 °ꝗ N. 90 pCt. 49 pCt. 81 p Ct. Ausbünstung 880. bewoͤlkt. heiter. truͤbe. iederschlas 10. Wind.... WSW. WSW. SW. Abends 9 ¼ Uhr seiner Wolkenzug WSW —, warmer Negen.

„Die Bestimmung des Luftdrucks geschieht von heute ab durch ein sahr afnau gearbeitetes Heber⸗Barometer aus der Werkstatt von Pistor und Schiek Nr. 83 mit weiter Roͤhre und mi

kroskopischer Ablesung. Es wird durch dieses Instrument moͤglich, auch Hundertel der Pariser Linie mit Sicherheit anzugeben Die Beobachtungen sind auf Quecksilberwaͤrme und auf das Niveau der Spree durch Rechnung zuruͤckgefuͤhrt. Die fruͤher benutzten Barometer haben sich als sehr gute bei der Vergleichung mit dem jetzt beobachteten bewaährt, so daß sie in den Zehntel⸗Gra⸗ den nicht merklich abweichen. Daher auch die fruͤheren Angaben seit dem 1. Juni als Beobachtungen im Niveau der Spreec gelten koͤnnen. Die Angaben vom Jannar bis zum Juni sind auf einen 35 Fuß Rhnl. hoͤheren Standpunkt zu beziehen und koͤnnen auf das Niveau der Spree reducirt werden, wenn umn 0,,“ Par. jeder Angabe hinzufuͤgt.

1832 1 V

Luftdruck. Luftwaͤrme Thaupunkt Ounstsaͤttg Wetter...

Beobachtung.

Hlrmneeknxn rannn.

C111A“ Den 2. Oktober 1832.

Amtl. Fonds- unq Geld-Cours-Zeltel.

(Preuss. Cour.)

V.. Erief. Geld. 3

5 Zef. Hirief. Celd. 1

EE““ St.-Schuld -Sch.] 94 93 ½8 [9tpr. Pfandbr.“4 Pr. Engl. Anl. 18 5 103 [Ban. Pfandbr. 4 Pr. Engl. Anl. 22 5 103 Kur.- u. Nemm. 8 Pr. Engl. Obl. 30% 4 88 ¼ 87 ¾ [Schlesische do. Kurm. Obl. m 1. C. 4 92 ½ Rkst C. d. K.- u. N— 56 ½ Neum. Int. Sch. do. 4 92 —. [2.Sch. d. K.- u. N. 57 ½. Berl. Stadt-Oblig. 4 95 4 3 W 42½ 4 4

100¼ 105 105 ½ 4 106

Königsb. do. 93 ½ Elbinger do 944 Danz. do. in Th 34 Westpr. Pfandhr. 97 ½ Grosshz. Pos. do.

IUdI. vollw. Duk. ¹

Neue do.

Friedrichsd'or

Disconto

20 WI. Kurz *2⁹ [143 ½

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..3000 Mk. 1153

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1 LSt. 6 29½8

300 F'r. 8122

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100 Thl.

100 Thl. 4150 Fl.

100 Rbl.

995 21

Wechsel-. Cours.

Amsterdam dito Hamburg cito London Paris

Augsburg

Preslan 8 1““ eee“ Petersburg

Warschau

Auswärtige Börsen. 8 Amsterdam. 27. September. Niederl. wirkl. Sch. 42 ⅛. 5 % neue do. 81 ½ Kanz-Bill. 16. 6 9 Anl. 96. Russ. (v. 18 2½) 971., do. (v. 1831) 87 ¾. Oest. 5 ¾ Met. 84 ½. 38% Span. 29. 5 % do. 48 ¼.

Koͤnigliche Schauspiele. BEF NS Im S Die Schleichhaͤnd⸗ er, Possenspiel in 4 Abtheilungen. Vorher: Strudelkoͤpf Lufipciel in 1 At. 88 1 b“

Donnerstag, 4. Okt. Im Schauspielhause. um ersten— male: Das Maͤhrchen im Traum, ein dramatisches Sem. sen⸗ Abtheilungen (Vorspiel, Hauptspiel, Nachspiel), von E. Raupach. Die Ouverture und die Musik zu den Choͤren, welche die Stelle der Zwischen⸗Akte vertreten, is von dem Musik⸗Direktor Dr Loͤwe. Vorher: Der Erwartete, Drama in 1 Akt.

Freitag, 5. Okt. Im Schauspielhause: Die Fuͤrsten Cha wansky, Trauerspiel in 5 Abtheilungen. (Dlle. Sicard, aus Wien: Zaarewna Sophia, als letzte Gastrolle.)

Sonnabend, 6. Okt. Im Opernhause: begraben, Vaudeville⸗Burleske in 1 Akt und der Ritter, großes Zauber⸗Ballet in 3 Abtheilungen, von A. Vestris, fuͤr die hiesige Koͤnigl. Buͤhne neu eingerichtet und Soene gesetzt von Th. und F. Elsler. (Dlle. Th. Elsler,

Verheirathet und Hierauf: Die Fee

W 95

1 Nach, einmaliger