Im National liest man: „Wir meldeten vor einigen Ta⸗ gen, daß die Oppositions⸗Mitglieder, die nicht in Paris wohnen, zwei ihrer Kollegen beauftragt haͤtten, fuͤr sie iyß dem neuen
Sitzungssaale der Deputirten⸗Kammer Plaͤtze auf der linken
Seite zu bezeichnen, und daß dieser Auftrag erfuͤllt worden sey,
daß also in der naͤchsten Sesston die Deputirten von gleicher po⸗
litischer Gesinnung auch neben einander sitzen wuͤrden. Diese neue Anordnung scheint nicht allen Mitgliedern der Kammer zu⸗ zusagen, die, nachdem sie fruͤher mit der Opposition gestimmt, jetzt zu den Fahnen der richtigen Mitte uͤbergetreten sind. Meh⸗ rere unter ihnen haben es unschicklich gefunden, daß man sich erlaubt habe, die ihren fruͤheren Sitzen entsprechenden Plaͤtze in dem neuen Saale ohne ihre Einwilligung in Beschlag zu neh⸗ men, und insbesondere hat Herr Persil diese Maßregel als eine Verletzung seiner Rechte betrachtet, und er nebst einer kleinen Anzahl seiner Freunde haben die Zettel mit den Namen ihrer Kollegen von einigen Baͤnken abgerissen und ihre eigenen Na⸗ men an deren Stelle gesetzt. ministeriellen Deputirten so fest darauf halten, unter Maͤnnern zu sitzen, deren Ansichten sie nicht theilen. Wir sehen nicht, daß die Oppositions⸗Mitglieder den Anhaͤngern des Ministeriums des 13. Maͤrz die ministeriellen Baͤnke streitig machen. Man be⸗ hauptet, gewisse Deputirte von der richtigen Mitte haͤt⸗ ten, indem sie sich auf die Oppositionsbaͤnke setzen, weniger die Absicht, die Waͤhler zu taͤuschen, als die Reihen ih⸗ rer Gegner zu durchbrechen und dieselben zu verhindern,
sich mit einander zu verabreden; ferner machen sie das Zahlen
der Vota beim Abstimmen durch Aufstehen und Sitzenbleiben schwierig, und wenn es dem Ministerium gelungen ist, ein gut⸗ gesinntes Buͤreau waͤhlen zu lassen, wird von diesem in zweifel⸗ haften Faͤllen bestaͤndig zu Gunsten der Regierung entschieden. Endlich sind die Minister immer sehr neugierig, die Plaͤne der Opposition zu wissen, und um diese kennen zu lernen, muͤssen ihnen die Privat⸗Unterhaltungen hinterbracht werden; eifrige Freunde, welche bei anscheinender Aufmerksamkeit auf die De⸗ batten, hoͤren, was in ihrer Naͤhe gesagt wird, koͤnnen ihnen daher von großem Nutzen seyn.“
Dasselbe Blatt sucht die Angriffe der Gazette de France auf die Juli⸗Revolution abzuwehren. „Seitdem“, heißt es in dem betreffenden Artikel unter Anderem, „die Quasi⸗Legitimitaͤt der Restauration zusteuert, sind die Actien der Legitimitaͤt ge⸗ stiegen und beide Coͤterieen sind bereit, ihr altes Buͤndniß wie⸗ der anzuknuͤpfen. Es ist daher im Interesse der Juli⸗Revolu⸗ tion nothwendig, daß wir diesen beiden Gegnern, die im Be⸗ griff stehen, sich zu umarmen, abwechselnd die Spitze bieten und die gleichzeitig von den Doctrinairs und den Legitimisten ange⸗ griffene Revolution vertheidigen. Die Gazette de France kommt taͤglich auf dasselbe Thema zuruͤck und wiederholt dieselben An⸗ klagen. „„Wenn, sagt sie, nach der Ruͤcknahme der Verordnun⸗ gen Lafayette nicht bine beruͤchtigten Worte: Es ist zu spaͤt! haͤtte, so wuͤrde Karl X. noch jetzt regie⸗ ren. Wenn nach’ der Abdankung Karls X. die Mäaän⸗ ner des Stadthauses nicht ihr Veto ausgesprochen haͤtten, so wuͤrde Heinrich V. als Koͤnig auf dem Throne und der Her⸗ zog von Orleans als Regent zu seiner Rechten sitzen. Haben Lafayette und Odilon⸗Barrot Recht gehabt, auf dem Stadthause zu erklaͤren, daß Karl X. nicht mehr regiere, und dadurch an diesen Tagen die Verfassung und die Gesetze umzustoßen? Hat Herr von Lafayette die Befugniß gehabt, die Ruͤcknahme der Verord⸗
vnrHen, ern dern öeedevneg ves Ministoviums abzuweisen und uͤber die hoͤchste Staatsgewalt zu verfuͤgen?““ Die Antwort auf diese Fragen, behauptet der National, sey leicht. Lafayette und Odiloͤn⸗Barrot haͤtten durch die Erklaͤrung, daß es zu spaͤt sey, keine Entthronung, sondern nur ein geschehenes Faktum ausge⸗ sprochen, und seyen nur die Organe des souverainen Volkes ge⸗ wesen; auch haͤtten sie die Verfassung nicht umgestoßen, denn eine oktroyirte Charte verdiene diesen Namen nicht, eben so wenig habe Lafayette uͤber die hoͤchste Staatsgewalt verfuͤgt, denn die Deputirten⸗Kammer habe den Herzog von Orleans zum General⸗Statthalter ernannt. 1 Der Cassationshof verwarf gestern das Cassationsgesuch des von dem hiesigen Assisenhofe wegen Theilnahme an den Attenta⸗ ten des 5. und 6. Juni zum Tode verurtheilten Cuny. — Der Assisenhof verurtheilte gestern einen Post⸗Beamten, Namens Pol⸗
ausgesprochen
zabe, der am 6. Juni einen bewaffneten Volkshaufen angefuͤhrt
und einen National⸗Gardisten zu entwaffnen versucht hatte, zu fuͤnfjaͤhrigem Gefaͤngniß. Der Prozeß gegen den Geschaͤftsfuͤh⸗ rer der Tribune, Herrn Bascans, der unter der Anklage der er⸗ „folgreichen Aufreizung zu Haß und Verachtung gegen die Re⸗ gierung, gestern ebenfalls vor den Assisen erscheinen sollte, mußte vortagt werden, weil Herr Bascans, der an der Schwindsucht leidet, naͤch einem Krankenhause hat gebracht werden muͤssen. Das zZucht⸗Polizei⸗Gericht von Marseille hat den Glas⸗ maler Audibert, der sich am 29. Juli d. J. mit einer rothen Muͤtze auf dem Kopfe und einer dreifarbigen Fahne in der Hand, an die Spitze eines Volkshaufens stellte, unter aufruͤhrerischem Geschrei durch die Straßen der Stadt zog, und vor der Woh⸗ nung des Koͤnigl. Prokurators Schimpfreden gegen diesen Be⸗ amten ausstieß, zu vierzehntaͤgigem Gefaͤngniß und einer Geldstrafe von 100 Fr. verurtheilt.
Am 22sten d. M. sind in Toulon auf dem Linienschiffe „Marengo“ 500 Mann von der Fremden⸗Legion, worunter viele Polnische Offiziere und Soldaten, nach Algier eingeschifft worden. 8 8
158 Großbritanien und Irland. Lo ndon, 28. Sept. Auf die Adresse der, am 11ten d. M. stattgefundenen Versammlung in Newcastle, hat Graf Grey fol⸗ gende Antwort ertheilt: „Durch einen Zufall oder durch ein Versehen habe ich erst heute Morgen Ihr Schreiben vom 13ten d. M. mit der Adresse erhalten, welche mir durch eine zahlreiche und achtungswerthe Versammlung der Einwohner von New⸗ castle votirt worden äst. Ich ersuche Sie, als Vorsteher der Versammlung, die Versicherungen der Freude zu befoͤrdern, wel⸗ che mir ein so schmeichelhafter Beifall meines oͤffentlichen Lebens gewaͤhrt hat. Ich habe die Ehre u. s. w. Howick, den 17. September. 91 - üme (gez.) G rey.“ Herr Rickmann hat unter den verschiedenen Parlaments⸗ Aktenstuͤcken auch eines drucken lassen, worin uͤber verschiedene fruͤhere Sessionen unter vielen anderen auch nachfolgende inter⸗ essante Details gegeben werden. Im Jahre 1806 dauerte die Session 125 Tage mit 645 Sitzungs⸗Stunden, waͤhrend dersel⸗ ben gingen 158 oͤffentliche und 226 Privat⸗Bills durch. Die groͤßte Zahl der waͤhrend der Session anwesenden Mitglieder belief sich auf 381, und zwar am 30. Mai, als uͤber eine Klau⸗ sel in der Aufruhr⸗Bill abgestimmt wurde. Es blieb also bei⸗ nahe immer die kleinere Haͤlfte des Hauses ganz aus. Im Jahre 1807 waren zwei Sessionen von 131 Sitzungs⸗Tagen und 706
98
Wir begreifen nicht, warum die
Ausschusse uͤber den Zustand des Landes, 540;
zusammen gebracht wuͤrden. — Es ist die A
schaften zu berelchern, und
antwortet habe. Seitdem hat die
berufen. det, versichern unsere
ist zu vermuthen, die Details uͤber die letzte Sitzung der Konferenz mitgebracht hat.“
tritte.
Antrag in Bezug auf die Entlassung der Verwaltung, und am 26. Juni, 4 Tage nach der Eroͤffnung, stimmten 510 uüͤber die Adresse. Von 1806 bis 1826 ist die Durchschnitts⸗Zahl dey jaͤhr⸗ lich angenommenen Bills 120, und in keinem Jahre weniger als 100. Seit 1826 aber ist der Durchschnitt nicht ganz 70 ge⸗ wesen, und im Jahre 1831 war die Zahl nur 60. Die groͤßte Zahl der, in irgend einer Session angenommenen oͤffentlichen Bills, findet sich im Jahre 1815, wo sich dieselbe auf 196 belief; im Jahre 1814 war sie nicht viel geringer, naͤmlich 190. Die kleinste Zahl findet sich in der ersten Session unter Wilhelm IV., wo nur 27 oͤffentliche und 80 Privat⸗Bills passirten; diese Session bestand nur aus 640 Sitzuggs⸗Stunden. Die Session, welche, naͤchst der von 1831, die groͤßte Anzahl von Stunden saß, war die vom Jahke 1821 ([Prozeß der Koͤnigin), wo das Haus 861½3 Stunde saß. Die Abstimmungen, an welchen die groͤßte Anzahl von Mitglie⸗ dern in jeder Session Theil nahmen, waren folgende: 30. Mai 1806, Klausel der Aufruhr⸗Bill, 381 Mitglieder; 3. April 1807, Entlassung der Verwaltung, 489; ,26. Juni 1807, Adresse an die Krone, 510; 29. Maͤrz 1808, 355; 15. Maͤrz 1809, uͤber den Antrag in Bezug auf das Benehmen des Herzogs von York, 497; 19. Maͤrz 1810, üuͤber die Schelde⸗Eypedition, 509; 31. Dez. 1811, uͤber die Pairs⸗Creirung durch den Regenten, 449; 24. April 1812, üͤber die katholische Frage, 519; 24. Mai 1813, dieselbe Frage, 501 22, April 1814, Lord Morpeths Antrag ge⸗ gen den Sprecher, 385; 25⸗ Mai 1815, Krieg gegen Bonaparte, 428; 48. Maͤrz 1816, Vermoͤgens⸗Steuer, 443; 2. Juni 1817, Ernennung des Sprechers, 470; 11. Maͤrz 1818, Aufhebung der Habeas⸗Corpus⸗Akre, 308; 18. Mal 1819, Antrag zu einem 22. Juni 1820, Beschtuß wegen des Verhoͤres der Koͤnigin, 520; 26. Januar 1821, Beschluß wegen Eintragung des Namens der Koͤnigin in die Liturgie, 524; 30. April 1822, katholische Pairs im Parla⸗ mente, 498; 24. April 1823, Parlaments⸗Reform 454; 11. Juni 1824, Verurtheilung des Missionairs Smiths, 344; 1. Maͤrz 1825, katholische Frage, 485; 27. April 1826, Parkaments⸗Re⸗ form, 490; 6. Mäͤrz 1827, katholische Frage, 553; 26. Februar 1828, Aufhebung der Test⸗ und Corporations⸗Akte, 435; 18. Maͤrz 1829, 2te Lesung der katholischen Bill, 531; 17. Mai 1830, Bill wegen Erleichterung des Zustandes der Juden, 398; 22. Maͤrz 1831, zweite Lesung der ersten Reform⸗Bill, 608, die groͤßte Zahl, die je im Parlamente uͤber irgend eine Frage abstimmte; am 6. Juli 1831, zweite Lesung der zweiten Reform⸗Bill, 603. — Es ist daraus zu ersehen, daß die Gegenstaͤnde, welche, nach der Zahl der anwesenden Mitglieder zu urtheilen, die groͤßte Theilnahme erregten, die Reform, die katholische Frage und die Angelegen⸗ heiten der Koͤnigin Karoline waren“
Die Times meldet, daß ihr eine große Anzahl von Brie⸗ fen zugegangen seyen, worin man Vorschlaͤge zu einer, fuͤr die Familie Walter Scotts zu eroͤffnenden, Subscription mache. Aus einem jener Briefe geht Hervor, daß Wäͤlter Scott, trotz seiner uͤbermaͤßigen Anstrengungen, nicht im Stande gewesen ist, seine Glaͤubiger auch nur zur Haͤlfte zu befriedigen, und daß daher seiner Familie nichts, nicht einmal das Manuscript seines seit mehreren Jahren gefuͤhrten Tagebuches, welches der Masse an⸗ heim faͤllt, uͤbrig bleibt. Der Briefsteller erbietet sich, falls die Subscription zu Stande kaͤme, sogleich Ein Hundert Pfund Sterling zu unterzeichnen. Die Times erklaͤrt, daß es ihr an Zeit mangele, selbst an die Spitze eines solchen Unternehmens zu treten, ermuntert aber zur Unterstuͤtzung eines solchen patrio⸗ tischen Zweckes.
Ueber den (bereits fruͤher erwaͤhnten) Abschluß der Anleihe
fuͤr den Staat Louisiana macht die Times die Bemerkung, daß dieser Staat nunmehr eine Schulden⸗Last von⸗44 Millio⸗ nen Dollars habe, waͤhrend Napoleon das ganze Gebiet fuͤr die Haͤlfte der Summe an die Vereinigten Staaten verkauft habe. Die ganze Bevoͤlkerung jenes Staates bestehe aus 215,000 Per⸗ sonen, worunter 109,000 Schwarze. In eben diesem Blatte liest man⸗⸗ „Wir bemerken mit⸗ Vergnuͤgen, daß man eine Expedition nach den noͤrdlichen Regionen vorbereitet, welche den Zweck der Wissenschaft mit dem der Menschlichkeit verbinden soll. Man erinnert sich, daß Capitain Roß, nachdem er fruͤher mit Schiffen der Regierung auf Ent⸗ deckungen in janen Gegenden ausgegangen war, r mehr als drei Jahren mit einem eigenen Ethiffe dahin uruͤckkehrte, und daß man seitdem nichts wieder von ihm gehöer hat.. Nachdem der Bruder des Capitains Roß und mehrere seiner Freunde die Regierung vergebens aufgefordert haben, auf Staats⸗Kosten eine Expedition, abzusenden, um sich uͤber das Schicksal des Capitains Roß Aufklaͤrung zu verschaffen, haben sie sich entschlossen, eine solche Expedition nach einem vom Dr. Richardson entizorfenen. Plan, auszuruͤsten. “Die Hudsons⸗Bay⸗Compagnie hat ihre Mitwir⸗ kung versprochen und im vorigen Monat Juni Instruetionen an ihre Faktoren und Agenten gesandt, um orraͤthe und Le⸗ bensmittel auf die verschiedenen Stationen zu schaffen, wo die Expedition vorüber kommen duͤrfte. Se. Majestaͤt ist um den Beistand einiger Offiziere von der Koͤnigl. Flotte ersucht worden, und Capitatn Black, der umsichtige Gefaͤhrte John Franklins, hat das⸗Kommando angenommen. Lord Goderich hat das Kolonial⸗ Amt zu einer Unterstuͤtzung von 2000 Pfd. Sterl. ermaͤchtigt, wenn auf anderem Wege 3000 Pfd. Sterl. ju demselben Zwecke 1 r sicht, daß Capitain Black, ohne sich von dem Hauptztdeck seiner Sendung zu ent⸗ fernen, doch jede Gelegenheit wahrnehmen soll, um die Wissen⸗ sche 3 es steht zu hoffen, daß er vor seiner Ruͤckkehr jene unbekannten Regionen zwischen Point⸗Turnagain (Kehrum⸗Punkt), wo Capitain Franklin seine Reise endigte, und den von Capitain Parry erreichten aͤußersten westlichen Punkt erforscht haben wird.“ . 8
Belgien. .— Bruͤssel, 30. Sept. Gestern Nachmittag um 3 Uhr ha⸗ ben Ihre Majestaͤten unter dem Donner der Kanonen ihren Einzug in Bruͤssel gehalten. Im Memorial Belge liest man: „Wir meldeten fruͤher, daß der Hollaͤndische Bevollmaͤchtigte auf die letzten, im Namen des Britischen Kabinettes gemachten Vorschlaͤge, verneinend ge⸗
Bills durch; am 3. April stimmten 489 Mitglieder uͤber einen
1 . 8
wieder einige Personen; es wird macht, daß sie im Allgemeinen nicht mit zu Werke gehe.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 25. Sept. Se. Majestaͤt der Koͤnig 17ten d., Abends, im besten Wohlseyn uͤber stad und Solvitsborg zu Karlskrona eingetroffen, wo Alleerhöch dieselben im Admiralitats⸗Gebaͤude ihre Wohnung nahmen.]) folgenden Tage empfing der Koͤnig die Behoͤrden und begab s⸗ sodann nach den Schiffswerften, um dieselben in Augensch zu nehmen. Hierauf verfuͤgte⸗gch der Koͤnig nach Lindholm den Bau der Fregatte Josephine von 44 Kanonen und die⸗
deutende Vergroͤßerung des alten Bassins zu besehen, welchtz den Felsen gehauen ist und gegenwaͤrtig die groͤßten Liziensch aufnehmen kann. Hierauf begaben sich Seine Mafes nach dem neuen Bassin, wo ein neuer Schooner „ 10 Kanonen, genannt Falk, vom Stapel gelassen wug Nachdem der Koͤnig die im Bau begriffene Fregatte „die sehnte“, von 60 Kanonen, in Augenschein genommen, wur⸗ die Schleusen geoͤffnet, um das neue Linienschiff „Gustave Große“ mirtelst eines hoͤheren Wasserstandes aus. dem. Pan⸗ gleiten zu lassen. In diesem Augenblicke ertoͤnte der Donn der Kanonen von der Fregatte „Chapman“ und einer auf umliegenden Anhoͤhen postirten Batterie, in welchen sich Beifallruf der zahlreichen Menschenmenge mischte. Se. M. staͤt bezeugten dem befehlshabenden Admiral ihre hohe Zufriege heit mit den bereits beendigten und den noch begonnenen Ne ten. Unter den Letzteren befinden sich das Linienschiff „Skugw navien“ von 76 und die Korvette „Najade“ von 20 Kan, wie eine neue Mauer, welche die Werfte umgiebt. Acht neueg nonenboͤte sind uͤberdies vollendet, und bereit, in See zu stechen. d Koͤnig gab Befehl, sogleich den Kiel zu einem neuen Liniensch zu legen, welchem Se. Majestaͤt den Namen „Stockholm“ ertheilen geruhten. Am 209sten d. M. verfuͤgte sich der Monm nach Kongsholm, um dort die großen Festungswerke zur Sit⸗ rung des Hafens und der Rhede in Augenschein zu nehwn Auch hier bezeugten Se. Majestaͤt dem befehlshabenden A duah und den Genie-Offizieren, welche mit der Leitung dieser un heuren Arbeiten beauftragt sind, ihre Allerhoͤchste Zufriedenzn Am 2lsten d. M. reisete der Koͤnig unter den Segenswuͤnschn aller Einwohner von Carlscrona wieder ab und treffen am Vie d. M. auf Finspaͤng ein.
ihr indessen der Vorwurf⸗ der gehoͤrigen Energ
1p“ Kopenhagen, 29. Sept. Heute haben IJJ. MoM. n Hoͤchstihrer Familie ihren Sommer⸗-Aufenthalt, das Sche Friedrichsburg, verlassen und ihre Winter⸗ Residenz hier in 0 penhagen n Unser Gesandter in Paris, General Fuul, ist auf Urlau hierher gekommen. Auch unser Gesandter in London, der seing Posten niedergelegt hat, befindet sich seit einiger Zeit hier. Der durch seine „Geschichte der Normannen“ bekanne Nord⸗Amerikanische Geschaͤftstraͤger, Herr Wheaton, ist u
einer Reise hier zuruͤckgekommen.
Nach langen Verhandlungen, nator aus Luͤbeck hier einige Zeit aufgehalten hat, ist es nm mehr durch Koͤnigl. Resolution ausgemacht, daß Daͤnemark ein Chaussee zwischen Hamburg und Luͤbeck, und zwar uͤber dinte triebsame Stadt Oldeslohe, anlegen wird. Zugleich wird sta daran gedacht, Rendsburg mit der neu angelegten Kieker Chavesce uͤber deren Vortrefflichkeit, insofern sie fertig ist, nur Eie Stimme herrscht, zu verbinden, welches dann entweder über Nordorf, oder wohl wahrscheinlicher, besonders aus militairischen Ruͤcksicht, uͤber Bordesholm statthaben wuͤrde.
zu deren Betrieb sich ein ee
in 6 Jahren, um 3352 vermehrt, so daß sie am Schlusse de letztbenannten Jahres 54,604 betrug, obschon betraͤchtliche Kinden krankheiten daran in jenem Zeitraum sehr hinderlich gewesem — Auf den Faͤroͤern betrug sie am Schlusse des Jahres 183l. Vom maͤnnlichen Geschlechte 3359 (worunter 1186 unter 15 Jnhe reny vom weiblichen 3271 (1088 unter 15 Jahren). 8
Deutschl⸗ond. ¹
Hamburg, 3. Oktober. Der Graf v. Chambord (Heng von Vordeaux) ist heute von Ottensen abgereist, und man m nimmt, daß sein Durchl. Großvater und Oheim ihm morgen gen werden. 8 „BMraunschweig, 3. Okt. Die hiesige sowohl als Kasseler Zeitung enthalten sehr ausfuͤhrliche Artikel uͤber eime Vorschlag zur Anlegung einer Eisenbahn von Bremen ud Hamburg uͤber Hannvver und Braunschweig nach Kassel. Heidelberg, 28. Sept. Heute wurde der Grundstein’ dem Thurme auf dem Koͤnigstuhle gelegt, und dies merkwuͤrdir Ereigniß auf festliche Weise begangen. In der Fruͤhe schn . froͤhlich durch die Straßen ziehende Militair⸗Musik da ewohnern das frohe Fest, und die aufgehende Sonne hiehn den heitersten Tag verkuͤndet. Um 82 Uhr setzte sich der, durch die buͤrgerlichen Grenadier⸗ und Artillerie⸗Corps eskortirte Zu⸗ bestehend aus dem Magistrate und den Professoren der hiesige Universttaͤt, in Bewegung, und es schlossen sich ihm viele Bir⸗ ger und Freunde aus der Naͤhe und Ferne an. In diesem schoͤnen Vereine war das Bergsteigen leicht und bald wimnelt der ganze Bergesruͤcken von der bunten Menge, die auf alm Wegen und Stegen herbeistroͤmte. Um 11 Uhr langte der zuh auf dem hoͤchsten Punkte, dem Ziele der Wallfahrt, an; Bogen⸗ kraͤnze schmuͤckten den Pfad und lustig wehte die theure Landesfäne von allen Baͤumen freundlichen Gruß entgegen. Da sprach zur Wüt Herr Geh. Hofrath Professor Gmelin die Deutung des Festaheit einigen gehaltvollen Worten aus, denen man die verdiente w erkennung nicht versagte. In die Hoͤhlung des Grundsteins wurde das Verzeichniß derjenigen gelegt, die großmuͤthig des Unternehmen unterstuͤtzt, ferner das Verzeichniß der Professorm und Studirenden der hiesigen Universitaͤt, dann eine Flasce Wein, der wie die beigefuͤgten Fruͤchtearten am Fuße des Ber⸗ ges gezogen war und endlich ein, von IJJ. KK. Hohheiten den Markgrafen zu diesem Zwecke verehrter Rhein⸗Dukat, nebst eint⸗ gen in diesem Jahre gepraͤgten Landesmuͤnzen. Der ganzen Umgegend donnerte eine tuͤchtige Salve den festlichen Moment zu, in welchem
Diese Antwort traͤgt das Datum des 20. Sept. Könferenz sich mehreremale versammelt, und am 25sten d. den Hollaͤndischen Bevollmaͤchtigten in ihren Schooß Im Widerspruch mit dem, was ein hiesiges Blatt mel⸗ G - Nachrichten aus London, daß der Hollän⸗ dische Bevollmaͤchtigte bei seiner Weigerung geblieben ist. Es daß der vorgestern hier angekommene Courier
In Gent vergeht jetzt fast kein Abend ohne unruhige Auf⸗ Gewoͤhnlich werden dieselben durch den Ruf: „Es leben
Sitzungs⸗Stunden; es gingen 134 oͤssentliche und 286 Privat⸗
die Hollaͤnder!“ veranlaßt.
Unsern Enkeln wird dieser Liebe eines geliebten Fuͤrsten, an unsere Ausdauer, die den scho nen Bau begonnen und Prof. Bronn uͤber die Angelegenheiten des Unternehmens, und druͤckte die besten Wuͤnsche die Idee, daß Fest erhalten froͤhlichen Mahle,
der Bau eines Monumentes begann, das uns die herrliche Aussicht in die Weite vergrößert und jene ins bluͤhende Schwabenland eroͤffnet. Thurm eine Erinnerung seyn an die vollendet. Zum Schlusse sprach Herrk fuͤr das Gelingen desselben aus, und das Andenken an diesen Tag durch ein jͤhrliches werden moͤge, fand allenthalben Anklang. Beim das hierauf auf dem nahen Kohlhofe stant
Die Polizei verhaftet zwar hin und
fand, herrschte die
ungezwungenste Lust, die heiterste Laune. N 8
sind i Beckaskog, Chrifeh
In Island hat sich die Volksmenge von 1825 bis 18¹]% geitschrift im Bibliographischen Institut erschienen
4
Lagern unterhielten sich die buͤrgerlichen Militair⸗Corps, von allen Seiten freundlichen Zuspruch erhielten und aus Hause erscholl frohe Tanzmusik. So trug Alles zur Ver nerung der Feier bei. Darmstadt, 29. Sept. In dieser Woche wurden die sihrigen Herbst⸗Uebungen der Großherzogl. Truppen mit drei gen Feld⸗Manoͤvern beendigt. Bei den beiden ersten (am und 26. Sept.) fochten die beiden Infanterie⸗Brigaden, jede einem Theile der Artillerie und Kavallerie unterstuͤtzt, unter Befehlen ihrer resp. Commandeure, der General⸗Majore von dinling und von Bouchenroͤder, gegen einander. Se. Hoheit General der Kavallerie, Prinz Emil von Hessen, leitete Nanoͤver. Bei dem letzten aber (am 28sten d.) befehligte 1 Emil die gesaiumte Hessische Division; aus derselben. ge⸗ ene Abtheilungen von Infanterie, 6 Bataillone vorstellend, wie die Haͤlfte der Schuͤtzen, ein Theil der Kavallerie und ilerie bildeten den Feind, unter Komgando des Gene⸗ UNieutenants von Dabvigk. Nach der Disposttion fuͤr diese bver stand ein Truppen⸗Corps (Suͤd⸗Corps, bestehend aus 2. Inf.⸗Brigade, mit Geschuͤtz und Reiterei) in der Gegend Großgerau und ward von dem uͤber Messet und Darmstadt sckenden Nord⸗Corps (1. Inf.⸗Brigade, mit zugetheilter sterei und “ uͤber Eberstadt und Pfungstadt bis nach theim und Bickenbach an der Bergstraße zuruͤckgedraͤngt. waber eoncentrirte sich das Suͤd⸗Corps, ergriff nun seiner⸗ die Offensive und warf das Nord⸗Corps nach Eberstadt zu⸗ ((erster Manoͤvertag). Dieses griff jedoch das Suͤd⸗Corps nneuem an und verfolgte es unter sortwaͤhrenden Gefechten dem huͤgeligen Terrain nach dem Odenwalde hin, uͤber Ober⸗ stadt gegen Hahn und Wembach (zweiter Manoͤvertag). Von r aber ruͤckte nun das Suͤb⸗Corps mit bedeutenden Verstaͤr⸗ en vor und warf den Gegner, der kraͤftigen Widerstand leistete,
Stellung zu Stellung bis Dippelshof und Darmstadt zu⸗ 8 (driter Manoͤvertag). Se. K. H. der Großherzog wohnte 99. H.H. dem Erbgroßherzoge und Prinzen Georg v. Hessen nmtlichen Manoͤpern bei, und die Truppen erwarben sich ch die Ordnung, Praͤcision und Schnelligkeit ihrer Bewe⸗ gen, durch ihre treffliche Haltung und ihre Gewandtheit ine Allerhoͤchste Zufriedenheit, so wie die Bewunderung der losen Zuschauer aus allen Staͤnden, welche das schoͤne krie⸗ sche Schauspiel und das praͤchtigste Herbstwetter, welches nsich nur denken kann, aus einem großen Umkreise herbei⸗ igen hatte. Morgen kehren die auswaͤrtkgen Regimenter, che seither in hiesiger Umgegend kantonirten, in ihre Garni⸗ gen nach Worms, Offenbach, Friedberg und Butzbach zuruͤck, mauf saäͤmmtliche Truppen durch Entlassen der eingezogenen urlaubten wieder auf ihren gewoͤhnlichen Friedens⸗Etat ge⸗ icht werden. Frankfuvt a. M. 1. Hkt. In der Kasseler Zeitung d Klage gefuͤhrt, „Daß die landstaͤndische Thaͤtigkeit mit so heutenden Geldopfern fuͤr das Land verbunden sey; der letzte dtag habe ungefaͤhr die Summe von 84,000 Thaler gekostet, Abhuͤlfe eines solchen Uebelstandes durch einen der naͤchsten üönde⸗Versammlung zu machenden Vorschlag, auf den die sere gewiß nicht ungern eingehen wuͤrde, sey daher dringend wuͤnschen.“
Der Hildburghauser „Volksfreund“ hat, dem Bundestags⸗ jhlusse vom 6. Sept. gemaͤß, bereits zu erscheinen aufgehoͤrt. Herausgeber Meyer macht dies in einem Flugblatte bekannt.
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1115
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Konstantinopel, 1. Sept. Nachstehendes ist der Firman, durch welchen Röuf Pascha zum Lieutenant des Groß⸗Wesirs fuͤr die Verwaltung der Armee ernannt wird: „Eigenhaͤndiger Kaiserlicher Befehl. „Du Mein Westr, Mehemed Emin Räuf Pascha, Lieutenant des Ober⸗Feldherrn in Meinem Kaiserkichen Lager! — Dein Ruf unter den Wesiren ist gegruͤndet. Bei allen Aemtern, welche Ich Dir uͤbertragen habe, hast Du Dich als ein eifriger Diener bewie⸗ sen, und Dir die Achtung Aller erworben. Ich habe Dich demzu⸗ folge fuͤr wuͤrdig erachtet, das Amt eines Lieutenants bei Meiner aktiven Armee auszufuͤllen, und aus eigener Kaiserlicher Bewegung habe Ich Dich zu dieser wichtigen Stellung ernannt. Du wirst es Dir daher von diesem Augenblicke an angelegen seyn lassen, die in dem gegenwaͤrtigen Firman enthaltenen Vorschriften in Ausfuͤhrung zu bringen, und Deinen ganzen Eifer aufbieten, Mir so zu dienen, wie Du mir bisher gedient hast. Moͤge die goͤttliche Vorsehung in dem jetzigen und kuͤnftigen Leben Dich und alle diejenigen segnen, welche mit Dir zum Wohle Meines Reichs wirken! Moͤge sie Meine getreuen Truppen, denen die Bestrafung der Verraͤther, welche un⸗ sere Religion und die Sicherheit Meiner Staaten mit gewaffneter Hand bedrohen, mit Ruhm bedecken!“ Firmngnmn
„Du Mrin Wesir, Mehemed Emin Räuf Pascha, ehemaliger Groß⸗Wesir, General⸗Gouverneur von Anatolien und der Saͤn⸗ dschaks Kgra⸗Hissar und Mentesche, und Lieutenant des Ober⸗Feld⸗ herrn Meiner aktiven Armee, dessen Ruhm dauernd seyn moͤge! Dir den gegenwaͤrtigen Kaiserlichen Befehz!“
„Es ist Dir bekannt, daß es Mein Zweck war, indem Ich re⸗ gelmaäͤßige Infanterie⸗ und Kavallerie⸗Truppen errichtete, die Wuͤrde unserer Religion und die Ehre Meines Reiches unter ihren Schutz zn stellen, das Wohl und die Nuhe der Unterthanen, welche die Vorsehung Mir gnvertraut hat, vor jedem Angriffe zu sichern, der die Jnteressen Aller gefahrden koͤnnte. Meine regelmaͤßigen Trup⸗ pen, von dem Soldaten an bis zu den obersten Offizieren, haben auf eine wuͤrdige Weise Meinen Wuͤnschen entsprochen; sie haben die ihnen durch Meine Liebe zu Theil gewordenen Wohlthaten durch Eifer und Ergebenheit erwiedert; sie haben Meine Unermuͤdlichkeit, uͤber ihr Schicksal zu wachen und ihre Organisation zu verbessern, durch die hoͤchsten Anstrengungen belohnt.“
„Von dieser Wahrheit durchdrungen, haͤtte der Ober⸗Feldherr, dem Ich den Befehl uͤber dieselben anpertvaut hatte, getreu dem Beispiele, das Ich ihm gebe, den Rathschlaͤgen der Generale, welche unter seinen Befehlen stehen, Gehoͤr leihen, und sich mit ihnen uͤber alle Operationen des Militair⸗Dienstes und der Verwaltung ver⸗ ständigen sollen. Es war seine geheiligte Pflicht, jeden Offizier sei⸗ nem Range gemaͤß zu behandeln, das Verdienst anzuerkennen, alle ihm zu Gebote stehende Mittel anzuwenden, um Ordnung und Dis⸗ ziplin, und in den Herzen Meiner Soldaten den Enthusiasmus zu erhalten, von dem sie bei ihrem Abmarsche beseelt waren.“
„Hussein Pascha, Gouverneur des Sandschak Tchirmen, in des⸗ sen Haͤnde Ich die Gouvernements Aegypten, Abyssinien und Kreta vereinigt und den Ich zum Feldmarschall von Anatolien und zum Ober⸗Befehlshaber der in jenen Theil Meiner Staaten gesandten regelmaͤßigen Truppen ernannt hatte, erhielt den wichtigen Auf⸗ trag, die heiligen Gesetze in Ausfuͤhrung zu bringen, welche gegen das Verbrechen des Aufruhrs bestehen, dessen sich der undankbare Mehemed Ali und sein Sohn schuldig gemacht, indem sie den ver⸗ gifteten Samen der Empoͤrung unter die Muselmaͤnner ausgestreut haben. Wenn die Truppen sowohl auf dem langen Wege, den sie uruͤckzulegen haͤtten, als auf dem Schlachtfelde angemessen gefuͤhrt wordest waͤren, so wuͤrde der Aegyptische Haufen nicht im Stande gewesen seyn, ihnen zu widerstehen, sondern haͤtte beim ersten„Zusammentreffen ihrem Muthe weichen muͤssen. Aber Hussein Pascha, obgleich einer der treuesten Wesire unseres Rei⸗
ches, hat sich nicht auf die Hoͤhe dez Kommando's, mit dem
1“
der Beschluß die Sachsen⸗Meiningische Regierung auffor⸗ binnen 4 Wochen den Redacteur auszumitteln, und duch Übrigen, ohne Nennung des Redacteurs, im Verlage des bliograhischen Instituts erscheinenden Zeitungen und Zeit⸗
eifte bi emerkt Herr Meyer, daß er die Redaction si⸗ 1 1 8 - - iften verbietet, so bemerkt Herr Meyer, daß “ die Armee uͤberall mit Lebensmitteln und Munition versehen zu las⸗
Fheger , — zeine sen; er hatein Arabien uͤbereilte Maͤrsche ausfuͤhren lassen, ohne zu ddem im Jahr 1829 eingegangenen British Thronicle, keine sen; er hatein Arc “ see hhe
6 Volksfreundes nie verlaͤugnet habe, und daß außer diesem
sey Owe sterre.. ch. ade Die Allgemeine Zeitung meldet aus Wien,
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92 — — 25. Sep⸗
imber: „Unsere Truppen sollen das Roͤmische Gebiet im Laufe
6 kuͤnftigen Monats verlassen, welches, nach der getroffenen tbereinkunft, auch die gleichzeitige Raͤumung Ankona's durch die unzoͤsischen Truppen nach sich ziehen wird. Der Roͤmische tuhl glaubt des fremden Beistandes nicht mehr zu beduͤrfen, ndie Ruhe in seinen Staaten zu erhalten. Er meint in seinen ugeworbenen Schweizer Regimentern und der Mehrzahl der ndleute hinreichende Mittel zu besitzen, um jeden Versuch der belgesinnten zu vereiteln. Der am hiesigen Hofe akkreditirte kuncius, Monsignor Spinola, der zum Kardinal ernannt ist, d Wien bald verlassen, und sein Nachfolger eintreffen. — braf Pozzo di Borgo hat bei Sr. Maj. dem Kaiser Audienz habt, und alle Mitglieder des diplomatischen Corps haben die⸗ mausgezeichneten Staatsmanne die Ehren⸗Besuche gemacht. Er eid noch einige Tage hier verweilen und dann auf seinen Posten ch Paris zuruͤckkehren.
Genf, 12. Sept. (Allgem. Zeitung.) Marschall Bour⸗ sont geht hier ab und zu, denn er war vorigen Sonntag (9ten)
seder hier. Chateaubriand ist gestern hier angekommen, und üirb wahrscheinlich, wie fruͤher, einige Monate in literarischer duße hier zubringen. Auch zahlreiche Berner sind seit der seaction in ihrer Stadt hier eingetroffen, und stehen, wie man essicert, mit den Bernern in genauer Verbindung, welche Altorf verweilen, um da neue Bewegungen in ihrem Vater⸗ nde vorzubereiten, bei denen sie auf die Unterstuͤtzung der Wald⸗ antone rechnen. — Die Cholera naͤhert sich Lyon und somit h uns von einer Seite, woher man sie gar nicht erwartete, aich vom Suͤden. Nachdem sie in den benachbarten Depar⸗ umnts Isere und Cöôte d'or aufgehoͤrt hatte, fiel sie vor einigen egen wie eine Bombe in die Dauphiné und brach da zu Ser⸗ hets an dem Rhone (Drome) und in Sablon (Isère) aus, wo n4. und 5. Sept. von 27 Kranken 22 starben. Es waͤre auf⸗ hlend, wenn unsere Alpenlaͤnder die Mauer waͤren, welche diese leindin sich nicht zu uͤberschreiten getraut, wie mehrere unserer serzte und Regekundigen versichern. — Mit großem Eifer wer⸗ ndie Arbeiten an der Eisenbahn von Bourg (Aisne) nach on betrieben, von der auch Arme nach dem neuen „Kanal konsieur“ fuͤhren werden.
Saelbie.
Rom, 22. Sept. Se. Heiligkeit der Papst besichtigten löten d. die Ausgrabungen auf dem alten Forum romanum,
d gaben dem Secretair der Kommission der schoͤnen Kuͤnste,
shean Grifi, seinen Beifall uͤber die Art zu erkennen, wie die⸗ ben geleitet werden.
„Der Baron von Strandmann ist mittelst Paͤpstlichen Bre⸗ 88 14ten d. zum Grafen der apostolischen Palaͤste ernannt vörden. 1
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er bekleidet war, zu erheben gewußt. Seine Operationen be⸗
weisen, daß die Faͤhigkeit ihm abgeht, mit dem Scharfblick uͤber die
Leitung Meiner regelmäßigen Truppen zu wachen, der den Erfolg sichesvt. Er hat die nothwendigen Dispositionen vernachlaͤssigt,
bedenken, daß Meine Soldaten, an jenes Klima nicht gewoͤhnt, von solchen Muͤhseligkeiten zu viel zu Leiden haben wuͤrden. Endlich hat er die Kunst nicht verstanden, die regelmaͤßigen Truppen, welche Ich selbst zu den großen militairischen Operationen W“ hatte, auf eine zweckmaͤßige Weise und zur rechtenZeit in Bewegung zu setzen.“ 8
„Diese Ursachen, verbunden mit dem, Schwanken der Kriegs⸗ Zufaͤlle, welche in allen Laͤndern durch ihre Launen zuweilen die besten Anordnungen zu Schanden machen, hoͤben den schlechten Er⸗ folg der’ Operationen unserer Armee herbeigefuͤhrt.
und die Huͤlfsquellen Meines Reiches, Du weißt, 71 Armee⸗Corps, mit bedeutendem Mnrerial versehen, schne organisirt werden.
fraͤftiger Regimenter, die noch nicht gekaͤmpft hatten, und die die Offensive mit Vortheil ergreifen konnten. Aber Hussein Pascha hat den Muth sinken lassen und sich diesseits Adana zuruͤckgezogen. Durch diese, Schwaͤche in seinem Benehmen hat er deutlich gezeigr, daß er fortan außer Stande ist, wieder energische Maßregeln zu ergreifen, und Meine Truppen zum Siege zu fuͤhren.“ „Demzufolge habe Ich den Ober⸗Befehl uͤber jene Armee Mei⸗
nem Groß⸗Wesir anvertraut und ihm den Befehl zugesandt, das bedeutende Corps, welches er in Albanien und in einigen Theilen von Numelien ausgehoben hat, nach Anatolien zu fuͤhren. Zehn Tage sind ihm gegeben, um die letzten Angelegenheiten des Kom⸗ mando’s, welches er in Meinen Europäischen Provinzen zuruͤcklaͤßt, zu ordnen und sich an der Spitze von 20,000 Mann regelmaͤßiger Infanterie und Kavallerie nach der Hauptstadt in Bewegung zu sebem Von dorr wird er ohne Verzug den Weg nach dem Haupt⸗ quartier einschlagen. Hussein Pascha hat seinerseits Befehl erhalten, bei der Armee zu bleiben, und durch seine Rathschlaͤge und Mitwir⸗ kung den Groß⸗Wesir, der gewiß nicht zoͤgern wird, auf seinem Posten einzutreffen, zu unterstuͤtzen.“ 1 1 2
„Fuͤr diesen Augenblick, und bis zur Ankunft des Groß⸗Wesirs, ist die Stadt Coniah zum allgemeinen Sammelpunkte fuͤr die ver⸗ schiedenen Corps bestimmt. Man wird sich damit beschaͤftigen, die Truppen dort zu konzentriren und Magazine anzulegen. Dort wird man die letzten Maßregeln zur Vertreibung der Aegypter aus den von, ihnen besetzten Gebietstheilen anordnen, und Alles zur Mit⸗ wirkung der Einwohner und der Kurden verabreden.“
„Zu diesem Zwecke hat es Mir nothwendig geschienen, einen Meiner Wesire zum Lieutenant des Ober⸗Feldherrn zu ernennen. Du, der Du so wuͤrdig den hohen Functionen eines Groß⸗Wesirs vorgestanden hast, als es Mir geficl, Dich dazu zu berufen, Du, der durch Umsicht und Talente Ruf und Ehren erworben hast, Dir vertraue Ich durch Meinen eigenhaͤndigen Befehl und aus eigener Veranlassung die Lieutenants⸗Stelle in Meinem Kaiserlichen Lager an. Mehemed Pascha, Gounverneur von Silistria und Kommandant von Rustschuk, ist kuͤrzlich zum Seraskier des Lagers ernannt wor den. Er hat den Befehl, vorläaͤufig die militairischen Angelegenhei⸗ ten zu leiten, indem er sich mit Dir uͤber alle zu treffenden Anord⸗ nungen verstaͤndigen wird.“
Dieser Unfall hgt aber Meine Ausdauer nicht entmuthigt. Qu kennst die Staͤrke ß ahlreiche
werden Gewiß war es nicht noͤthig, es dahin kommen zu laßen; in Meiner Armee gab es noch eine Anzahl vollstaͤndiger und
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daß ste nicht den geringsten Mangel weder an Lebensmit⸗ teln noch an sonstigen Beduͤrfnissen leiden. Versammele die Staͤmme der Achiren und der Kabilen, beruhige sie uͤber Meine Gesinnungen in Bezug auf sie; beeile Dich, den Argwohn zu zer⸗ streuen, den die Aegyptischen Aufruͤhrer, vermittelst ihrer Agenten, unter der Bevoͤlkerung erregt haben, setze den luͤgenhaften Verfuͤh⸗ rungen die Wahrheit entgegen. Wache endlich unermuͤdlich uͤber die Maßregeln, welche zu dem Zusammenziehen neuer Truppen im Kaiserlichen Lager erforderlich sind. Dein Eifer und Deine Faͤhig⸗ keit werden Dir die Anordnungen an die Hand geben, welche hier nicht ausfuͤhrlicher eroͤrtert werden koͤnnen.“ „Dir ist bis zur Ankunft des Groß⸗Wesirs die obere Leitung aller administrativen Angelegenheiten der Armee anvertraut, und Du wirst dafuͤr verantwoörtlich seyn. Hoͤre mit Wohlwollen und erwaͤge mit Aufmerksamkeit die Bemerkungen, welche Dir die Di⸗ visions⸗ und Brigade⸗Generale uͤber die aute Verwaltung der Ar⸗. mee machen werden, und richte es so ein, daß DOrdnung und Zufriedenheit unter den Truppen und unter allen Be⸗ amten der Armee herrschen. Du wirst zu gleicher Zeit dafuͤr sor gen, daß auf allen Punkten, wo es fuͤr nothwendig gehalten wird, Verschanzungen und Vertheidigungs⸗Aebeiten errichtet werden, um sie gegen einen Ueberfall des Feindes sicher zu stellen.“ b „Mein durch den gegenwaͤrtigen Firman ausgesprochener Wille ist, daß Du Meine Befehle und Instructionen mit der gewissenhaf testen Genauigkeit befolgest, und daß Du keine der Pflichten vernachlaͤssi⸗ gest, welche die Deinen Talenten anvertraute hohe Stellung Dir aufer⸗ legt. Indem Du neue Beweise Deines Eifers und Deiner Treue giebst, wirst Du unter diesen schwierigen Umstaͤnden unserer Religion und dem Reiche einen wichtigen Dienst leisten und von neuem die Gunst Bezeugungen verdienen, welche ich Dir habe zu Theil werden las⸗ sen. Du wirst meine hohe Pforte durch fortlaufende Berichte uͤber den Zustand der Angelegenheiten in Kenntniß setzen. Gegeben am Letzten des Rebiul⸗Ewwel im Jahre 1248. (23. Aug. 1832.) Semlin, 21. Sept. Briefe, die durch außerordentliche Gelegenheit eingingen, sprechen von einem Geruͤchte, daß die Truͤmmer der Großherrl. Armee noch einmal von den Aegyp⸗ tiern angegriffen und voͤllig aufgerieben worden seyen. Zugleich wird jetzt aus Konstantinopel mit Bestimmtheit die Behauptung wiederholt, daß die Pforte die Interpention Englands, Frank⸗ reichs und Rußlands in ihrem Streite mit Mehemed Ali foͤrm⸗ lich angerufen habe. Stuͤndlich erwarten wir die Post aus Kon— stantinopel vom 10. d., welche hieruͤber Naͤheres bringen muß.
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Der National⸗Kongreß hat am 1. Aug. nachstehende Pr clamation erlassen: „Die zum National⸗Kongresse versammelten Abgeordneten des Hellenischen Volkes halten es fuͤr ihre Pflicht, im Angesichte der Nation die Haupt⸗Gegenstaͤnde ihrer Arbeiten kund zu. geben. . Die innern Spaltungen haben die Nation entzweit, und stoͤren fortwaͤh⸗ rend deren Ruhe. Da nun die Abgeordneten der Nation die allge⸗ meine Pacification derselben sich zur Aufgabe gemacht haben, so wer⸗ den sie ihre Bexathungen und Beschluͤsse damit beginnen, vollkom⸗ mene und gaͤnzliche Amnestie zu dekretiren. — Die Griechische Na tion hat bereits unter anderen Umstaͤnden ihre tiefe Dankbarkeit ge⸗ gen die drei durch, den Traktat vom 6. Juli verbuͤndeten Monar⸗ chen, ihre erlauchten Wohlthaͤter, an den Tag gelegt. Heute muß sie aber vor Allem dieselbe in einem Augenblicke aussprechen, wo jene Erlauchten Potentaten, den einstimmigen Wuͤnschen der Griechen willfahrend, dem großen Werke ihrer unablaͤssigen hohen Fuͤrsorge durch die Se Sr. K. H. des Prinzen Otto, zweit⸗ gebornen Sohnes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Bayern, auf den neu errichteten Thron von Griechenland, das Siegel aufgedruͤckt haben. Indem wir den Beitritt der gesammten Nation zu dieser Wahl verkuͤnden, bitten wir um die schleunige Ankuͤnft der neuen Autoritaͤt in unsere Mitte. — Eine von unseren hauptsaͤchlichsten Arbeiten wird ferner in der Revision der Verfassungs⸗Gesetze, wel⸗ iche Revision von dem National⸗Kongresse“ von Argos angeordnet worden war, so wie in der Abfassung einer neuen Verfassung beste⸗ hen, welche den monarchischen Formen angepafft werden, und die Rechte des Thrones wie des Volkgs verbuͤrgen wird. — Die Ab⸗ geordneten werden sich ferner mit gleicher Sorgfalt vund Wid⸗ mung mit der Ausmittelung der angemessensten und zweckdienlich⸗ sten Vertheilung der National⸗Guͤter beschaͤftigen, und sich hier⸗ bei die Interessen der Nation; so wic. die Gewaͤhrleistung saͤmmtli⸗ cher auswaͤrtihen und inneren Schulden zur Norm nehmen. — Sie werden, auch Bedachte darauf nehmen, diejenigen, welche zu Lande oͤder zu Wasser fuͤr Griechenland gekaämpft haben, nach. He⸗ buͤhr zu belohnen, denjenigen, welche Schaden gelitten haben, und den Wittwen und Waisen der fuͤr das Vaterland gefallenen Buͤrger Unterstuͤtzung angedeihen zu lassen, endlich werden sie ihre Fuͤrsorge auch der provisorischen Regierung widmen, welche das Land bis zur Ankunft der neuen Autoritaͤt verwalten soll. — Die Abgeordneten« hofen, mit dem Beistande der Vorsehung und unter Mitwirtung der Nation, im staͤrkenden Vertrauen auf die Lauferkeit ihrer Absich⸗ ten, das Ziel ihrer Arbeiten, den Erwartungen des Hellenischen Vol⸗ kes, ihres Souveraines und der hohen Alliandz entsprechend, er⸗ reichen zu koͤnnen. Pronia, am 209. Juli (1. Aug.) 1832. (Gez.) Der Praͤsident P. Notaras. .* Der Vice⸗Praͤsident A. Maurokordato. Die Secretaire-A. Polyzoidis, D. Kristidis.
Das in obiger Proclamation ekwaͤhnte Amnestie⸗Dekrer
ist am naäͤmlichen Tage erlassen wordben. “
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Nanb.
der Koͤniglichen'Akademie der Kuͤnste. .
Noch immer bleiben einige der bedeutendern Gemaͤlde im Fache der Historie aus, und so Reiches und Werthvolles auch sonst vorhan⸗ den ist, so wuͤrden doch die anzichendsten und fruchtbarsten Verglei⸗ chungspunkte fehlen; wer wollte sich aber nicht gestehen, daß alles Urtheil, bewußtes wie unbewußtes, doch mehr und minder von vesglfichunß ausgeht und auf Vergleichung zuruͤckfaͤllt, mit welch r wir nicht bloß den Maßstab, sondern auch ein groͤßeres Interesse aufgeben wuͤrden. 8
Wohin uns indessen wenden? Mit den freundlichsten wetteifern Landschaft und Genre um den Vortritt, aber gr enthaͤlt auch der Katalog noch immer mehr als die Ausstellung, und darunter Namen, auf welche billig gewartet werden darf; dagegen moͤchten wir die heiteren Scherze des Genre⸗Gebietes nicht eher ge⸗ waͤhren lassen, als bis dem Ernste gehuldigt'’ist. Diesen finden wir zunaͤchst in der Plastik, und wir glauben unserem Plan nicht unge treu zu werden, wenn wir ihren Werken besonders zu Huͤlfe eilen denn selbst die solidere Gegenstaͤndlichkeit der vollrunden Form ist doch nicht immer und bei allen im Stande, gegen den reichern Far⸗ beneindruck aufzukommen, ihm gegenuͤber sich gebuͤhrend geltend zu machen und noch weniger, Mißdeutungen und Verunglimpfungen von sich abzuwehren: Alles Gruͤnde, welche hier zu groͤßerer Behu samkeit anmahnen, nur schließe auch die groͤßte nicht, die Freimuͤthig⸗ keit, aus. EI 8
Wer nicht wuͤßte, daß gerade die Plastik zu ganz be unter unsern vaterlaͤndischen ni dasicht⸗ e. 8n fahren. Eine mannigfaltige und in vielen Faͤchern der Plaͤstik er⸗
Ausstellung auf
en Reiten fuͤr erstere
„Du wirst demgemaͤß den gegenwaͤrtigen Kaiserl. Firman in
Gegenwart der Divisions⸗ und Brigade⸗Generale und der Offiziere der Garde und de Linie vorlesen. Du wirst sie von Meinen Be⸗ fehlen, Meinen Wuͤnschen, Meinem Vertrauen in Kenntniß setzen, damit jeder von ihnen wieder Zuversicht und Festigkeit des Herzens
iebige Auswahl kam diesmal zusammen; nichts darunter gehoͤrt der Auslande an, wenigstens ist Alles von einheimischen Künckern, van begen sehen wir von den hier vereinigten Kunstwerken das meiste estimmt, nach allen Himmelsgegenden ins Ausland zu gehen, nach Rußland, nach England, nach Sachsen, nach Bayern
gewinne. Und Du, dessen Einsicht und Rechtschaffenheit Ich kenne, laß es Dir angelegen seyn, bis zur Ankunft des Groß⸗Wesirs Meine Truppen wie Deine Kinder zu behandeln; trage Sorge dafuͤr,
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Obenan muͤssen wir die lebensgroßen Gypß⸗Modelle zweier siz zenden Statuen erwaͤhnen vis ie
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