Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 1. Oktober. G Nied. wirkl. Schuld 42 97. 5 8 neue do. 81. Kanz-Bill. 15 ½. (v. 18 ⅔½) 97 ½., do. E. 1831) 87 ¼. 38 Span. 29 ⅛.
Anl. 96. Russ. do. 48 ½
8 “ MHMHMamhburg, 4. Oktober. QOest. 5 8% Met. 87 ⅛. 4 % do. 76 ¼. Bank-Actien 1136. Russ. Engl. 9 Preuss. Präm. Scheine 101 . Poln. 111 .
Koͤnigliche Schauspiele.
Sonntag, 7. Okt. Im Opernhause: Die Zerstreuten, Posse in 1 Alt. Hierauf: Der Maurer, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Auber.
Im Schauspielhause: Ouverture du théatre français. 1)
La reprise de: Théobald, ou: Le retour de Russie, vaudeville en 1 acte, par Scribe. 2) La premieère représentation de: Le Chaperon, vaudeville nonveau en 1 acte, par Scribe. 3) 206, ou: L'amant prété, vaudeville comique en 1 acte.
Die eingegangenen Meldungen um bestimmte Pläͤtze zu den
Franzoͤsischen Vorstellungen sind moͤglichst beruͤcksichtigt worden, und köoͤrnen die Billets im Billet⸗Verkaufs⸗Bureau bis Sonntag, den 7ten d. M., Mittags 2 Uhr, in Empfang genommen werden. In Charlottenburg: Zum erstenmale: Der Knopf am Flaus⸗ rock, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von C. Schall. Hierauf: Der Unschuldige muß viel leiden, Lustspiel in 3 Abtheilungen. (Neu 'einstudirt.)
Konigstaͤdtisches Theater. Sonntag, 7. Okt. Zum erstenmale: Graf Benjowsky, oder:
schied bereits bewilligt worden, so daß derselbe sich schon seit mehreren
1120
Montag, 8. Okt. Des Pastetenbaͤcker Zweckerl's Leben, Thaten und Hoͤllenfahrt, Fastnachts⸗Posse mit Gesang, in 3 Ak⸗ W. B. v. Wimpffen; Musik vom Musik⸗Direktor Kugler.
angekommen. Kommission,
fort.
Neueste Nachrichten.
Paris, 30. Sept. Die heutigen Blaͤtter sind noch immer mit Vermuthungen uͤber die Zusammensetzung des Kabinets an⸗ gefuͤllt, ohne etwas Bestimmtes uͤber dieselbe melden zu koͤnnen. Einem Artikel des Journal des Döbats zufolge, scheint Herr Dupin wirklich den Eintritt in das Ministerium abgelehnt zu haben. Daraus, daß Hexx Thiers gestern und vorgestern Privat⸗Audienzen beim Koͤnige gehabt hat, folgern einige Blaͤtter, daß seine Ernennung zum Minister gewiß sey.
Wie verlautet, ist dem Grafen Sebastiani der verlangte Ab⸗
Herr Od
Station in de
der Kuͤste von
Tagen mit den Angelegenheiten seines Ministeriums nicht mehr, gewußt. beschaͤftigt.“ Noch weiß man nicht mit Bestimmtheit, wer ihm zum Nachfolger gegeben werden wird. Man behauptet, daß der Graf Sebastiani die Pairs⸗Wuͤrde erhalten werde, da der Mar⸗ 87 1¼. schallsstab ihm in diesem Augenblicke, wo die gesetzliche Zahl der Actien 1366. Marschaͤlle (12) durch die Ernennung des Grafen Grouchi be⸗ 179 ½. G. reits uͤberstiegen worden, noch nicht zu Theil werden kann. — Wohlunterrichtete wollen wissen, daß der Baron Mounier das Handels⸗Ministerium erhalten werde. 3 Ueber den Krankheits⸗Zustand Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Spanien seit dem 20. September ist noch immer nichts
Der Fuͤrst Talleyrand ist gestern aus der To
Der Bischof von Nancy, Herr von Forbin⸗ zur Unterstuͤtzung der Cholera⸗Kranken seiner Dioͤce me von 10,000 Fr. hergegeben.
hier zuruͤckerwartet. Laffitte eine Versammlung saͤmmtlicher hier anwese tions⸗Mitglieder stattfinden.
Der Contre⸗Admiral Hugon, Befehlshaber der Fran gss
vom 22. August angezeigt, daß er zwei Griechische Pira Die Tischler⸗- und Drechsler⸗Gesellen h ihres Tagelohns um 10 Sous von ihren Meistern zu er
Frankfurt a. Aproc. 76¼. 7621. 2 ⁄proc. 45
herg als Dienstwohnnng inne gehabt hat, soll von der unterzeichneten Abtheilung der Koͤnigl. Regierung 1 Koͤnigl. Preuß. Land⸗ und Stadtge
die beiden Allodial⸗Ritterguͤter S
Koͤnigl. Ober⸗Landesgeri
Die Verschwoͤrung auf Kamtschatka, Schauspiel in 5 Akten, von A. v. Kotzebue. 8
—
Bekanntmachungen.
Bekanntmacheun g.
Das dem Koͤnigl. Fiskus eigenthuͤmlich gehoͤrige, zu Nowameß bei Potsdam an der Straße belegene Maul⸗ beerplantagen⸗Etablissement, welches bis zum Herbft vorigen Jahres der Plantagen⸗Inspector Schnäcken⸗
Potsdam, entweder im Ganzen oder resp. in 4 Par⸗ zellen, im Wege der Licitation oͤffentlich meistbietend verkauft werden.
Dasselbe besteht aus einem massiven Wohnhause und 16 Morgen 75 QMRuthen, theils zu Haferland 1r Klasse, theils zu Hafertand 2r Klasse veranschlagten, mit Maul⸗ beer bäͤumen bepflanzten Landes. Das geringste Kauf⸗ geld, welches zur Haͤlfte gleich beim Zuschlage,
ur 9 binnen Jahresfrist gezahlt werden muß, betr 81
r den Fall des Verkaufs im Ganzen 1789 Thlr. 25 sgr., und der Kaͤufer ist außerdem zur Entrichtung einer jaͤhrlichen, den Gesetzen gemaͤß zu bestimmenden Grund⸗ steuer, welche fuͤr jetzt auf 14 Thlr. 5 sar. 4 pf. fest⸗ gesetzt wird, verbunden; im Fall des Verkaufs in Par⸗ jellen ist das gedachte Kaufgelder⸗Minimum, so wie die zu entrichtende Grundsteuer auf die einzelnen Par⸗ zellen verhaͤltnißmaͤßig und zwar dergestalt repartirt, daß fuͤr die erste Parzelle von 3 Morgen 93 ¶Ruthen
das Minimum an Kaufgeld 310 Thlr. 5 sgr. und die Grundsteuer fuͤr jetzt 2 Thlr. 27 sar. 11 pf.,
fuͤr die zweite Parzelle von 4 Morgen 23 ¶Ruthen das Minimum an Kaufaeld 364 Thlr. 2 sgr. 6 pf. „und die Grundsteuer 3 Thlr. 13 sgr. 2 pf.,
fuͤr die dritte Parzelle von 5 Morgen 98 ¶Ruthen incl. der Baustelle und des Wohnhaufes das Mi⸗ nimum des Kaufgeldes 830 Thlr. 26 sgr. 4 pf. und die Grandsteuer 5 Thlr. 3 sgr. 7 pf.,
fuͤr die vierte Parzelle von 3 Morgen 41 ¶Ruthen das Minimum des Kaufgeldes 284 Thlr. 21 sar . 2 uf., und die Grundsteuer 2 Thlr. 20 sgr. 8 pf.
II
Die naͤhern Licitations⸗ und Veraͤußerungs⸗Bedin⸗ gungen und der Situationsplan des Grundstuͤcks koͤn⸗ nen in der Registratur der unterzeichneten Regierungs⸗ Abtheilung eingesehen werden.
Der Licitations⸗Termin ist auf
den 27. October d. J., Vormittags 11 Uhr, 1 vor dem Regierungs⸗Referendarins von Dewitz im Amtslocale der unterzeichneten Koͤnigl. Regierung an⸗ beraumt worden.
„Kauflustige haben sich im Termine vor Abaabe ihres Gebots uͤber ihr Vermoͤgen und sonstige Erwerbsfaͤhig⸗ keit auszuweisen.
Potsdam, den 21. September 1832. KEECFsigk Nelket a. . Abtheil. fuͤr die Verwaltung der directen 8 Steuern, Domainen und Forsten.
Subhastations⸗Patent uͤber
chwes⸗ sow a undb nebst Zubehoͤr.
Die beiden im Greiffenbergschen Kreise belegenen Allodial⸗Ritterguͤter Schwessow a und b nebst Zubehoͤr, von welchen ersteres auf 25294 Thlr. 14 sgr. 1 pf., letzteres auf 20920 Thlr. 18 sar. 11 pf. landschaftlich abgeschaͤtzt worden ist, sollen im Wege der nothwendi⸗ gen Subhastation zusammen als ein Ganzes verkauft werden, und sind dazu die Bietungs⸗Termine in un⸗ serm Geschaͤfts⸗Locale auf
den 14. December d. J.,
den 15. Maͤrz k. J.,
den 17. Juni k. J., vor dem Deputirten, Ober⸗Landesgerichtsrath Lobedan, anberaumt worden.
Kauflustige werden darauf aufmerksam gemacht, daß nach Ablauf des letzten Termins neue Gebote jetzt nur mit Einwilligung saͤmmtlicher Interessenten/ den Meist⸗ bietenden mit eingeschlossen, zulaͤßig sind, und wird demnach, insofern nicht gesetzliche Hindernisse eintre⸗ ten, im letzten Termine dem Meistbietenden der Zu⸗ schlag ertheilt werden. 2
Die Taxe und die Kaufbedingungen koͤnnen in un⸗ serer Registratur eingesehen werden.
Vormittags 10 Uhr,
Authentisches bekannt.
zeiger fuͤr
Emiler, wird derselbe oder die von ihm etwa zuruͤck⸗ gelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer hier⸗ durch vorgeladen, spaͤtestens in termino
den 24. Febr. 1833, Vormittags um 10 Uhr, auf unserer Gerichtsstube hierselbst sich entweder schrift⸗ lich oder persoͤnlich zu melden, oder es wird bei dessen. Ausbleiben derselbe fuͤr todt erklaͤrt werden.
Creuzburg, den 22. April 1832.
““
richt.
E d.i et al⸗Citotion.
Von Seiten des unterzeichneten Gerichts werden der Christoph Romeike, der als Schneider in Mitau. gewohnt haben soll, dort nicht zu ermitteln gewesen und läͤnger als 30 Jahre keine Nachricht von sich ge geben hat, und dessen unbekannte Erben und Erbneh⸗ mer auf den Antrag einer Erbin und des Curators des Christoph Romeike hierdurch aufgefordert, sich in⸗ nerhalb 9 Monate und spaͤtestens in dem auf den 8 Inli a. fr. vor dem Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Refe⸗ rendarins Leyden anstehenden Termine persoͤnlich oder schriftlich vor uns oder in unserer Registratur zu mel⸗ den und weiterer Anweisung gewaͤrtig zu sein, widri⸗ zenfalls der Christoph Romeike fuͤr todt erklaäͤrt und dessen Vermoͤgen, das in 66 Thlr. 3 sgr. 11 pf besteht, den hier bekannten Erben nach erfolgter Legitimation ausgeantwortet werden wird. 8 Roͤssel, den 6. September 1832.
Koͤnigl. Preuß. Laud⸗ und Stadtgericht.
Wggaufe⸗uneie.
Die Eigenthuͤmerin der hier unter den Nummern 324, 323 und 322 auf der Leipziger Straße belegenen vormals Großeschen Haͤuser, in welchen und zwar sub Nr 324, in dem Haupt⸗ Seiten⸗ und Hintergebaͤude, 23 Stuben, 16 Kammern, 1 großer Saal, 1 Garten⸗ Saal, 6 Alkoven, 7 Kuͤchen, 3 Speise⸗Kammern, 1 großes Waschhaus, nebst Kessel und Blase, 6 Hol: Staͤlle, 3 Niederlagen, 1 großer Hofraum nebst Ein⸗ fahrt, 1 kleiner Hof nebst⸗Brunnen⸗Wasser, 2 neben einander belegene Keller, 1 Garten von 60 Schritte Laͤnge und 60 Schritte Breite und 5 Boden⸗Räume — in dem sub Nr. 323 belegenen Hause 4 Stuben 2 Kammern, ein großer zum Handel eingerichteter La⸗ den nebst Regalen, Kasten und 2 Ladentischen, 1 Kuͤche, † Keller, 1 Bodenraum nebt 2 Boden⸗Kammern, 1 Hof⸗ raum nebst Pferdestaͤlle und ein Gelaß zum Feuerungs⸗ Material —; endlich in dem sunb Nr. 322 belegene Hause 6 Stuben, 6 Kammern, 2 Kuͤchen nebst Speise⸗ Kammer, 2 Boden, 1 Keller und 1 Hofraum nebst Ge⸗ laß zum Feuerungs⸗Material sich befinden, beabsichtigt diese beschriebenen Grundstuͤcke im Wege der Licita⸗ tion, zu welcher ich, im Auftrage derselben, einen Termin auf den 23. October d. J., Nachmittags 2 Uhr, auf meinem Geschaͤftszimmer angesetzt hade, einzeln oder zusammen zu verkausen, daher ich Kauflustige zum Licitiren einlade und ihnen die Verkaufs⸗Bedingun⸗ gen bekannt machen werde. Halle, den 15. Segtember 1832
Cai griedrich Posellis,
Justiz⸗Commissar und Notar.
Oeffentliche Bekanntmachung.
Die Russische Kaiserliche General⸗Direction der Land⸗ und Wasser⸗Communication hatte unterm 16 Juni 1831 durch die St. Petersburgische Zeitung Nr. 139 zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht, wie auf Aller⸗ hoͤchstem Befehl eine Praäͤnlie von 10,000 Rubel Beo.⸗ Assig. aus dem Reichs⸗Schatze fuͤr denjenigen ausge⸗ setzt worden, welcher das beste Mittel den Gang der Fluß⸗Fahrzeuge mittelst eines besondern Mechanismus zu beschleunigen, angeben und die desfalsigen Projecte der General⸗Direction zustellen werre.
In Folge dessen sind“bei der General⸗Direction verschiedeue Projecte eingegangen, es hat indeß noch keins dem gewuͤnschten Zwecke entsprochen, denn die nreisten der bisher vorgeschlagenen Erfindungen beste⸗ hen in allgemeinen, undeutlichen und zum Theil un⸗ richtigen Theorieen, die ohne Local⸗Anwendung sind und nicht von pofitiven Grundsaͤtzen ausgehen. — Die
Stettin, den 9. August 1832. cht von Pommern. Boetticher.
*8
FEbietgleen ion Auf den Antrag der Mutter des seit dem Jahre 1807 aus dem hiesigen Armenhause sich heimlich ent⸗ hier gewesenen Kaufmanns Gottfried “ 8 .
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General⸗Direction sieht sich deshalb veranlaßt — um die Aufmerksamkeit der Gelehrten und Mechaniker auf diejenigen Principien zu leiten, welche diesen Un⸗ tersuchungen zu Grunde zu legen sind — nach folgende soecielle Erfordernisse der gewuͤnschten Vervollkomnung
ist am 16. August Abends in Nauplia mit
ilon⸗Barrot wird in einigen Tagen von Gleich nach seiner Ankunft soll bei
r Levante, hat der Regierung in einem
Maina weggenommen habe.
M.,
3. Okt. Oesterr.
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Br. 1proc. 19½. 19. †¾ 8* 3
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58 1365. 126 ⁄. 125 ¼. Loose zu 10.
Part. Obl.
Holl. 5proc. Obl. v. 1832 81 ¾. B. Poln. Loose 55⸗
Redacteur Cottel.
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.. Gedruckt bei A. W. Han
11“
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die mittlere Geschwindiakeit des Stromes, gegen wel⸗ chen man die Fahrt beschleunigen will, auf zwei Faͤlte zu berechnen. Der fragliche Mechanismus muß nehmlich:
a) Fahrzeuge von 224 Fuß engl. Lange, die 40 Fuß Breite haben, 5 Fuß tief gehen und 62,500 Pud oder 1000 Tonnen Fracht einnehmen, gegen eine mittlere Geschwindigkeir des Stromes von 2 ¾ Fuß in einer Se⸗ eunde bewegen, und G
b) Fahrzeuge von 119 Fuß engl. Laͤnge und 28 Fuß Breite, die mit einer Fracht von 7000 Pud oder 112 Tonnen 1 ½ Fuß tief gehen, gegen eine mittlere Ge⸗ schwindigkeit des Stromes von 4 Fuß in einer Se⸗ eunde. — In beiden Faͤllen haben diese Fahrzeuge ei⸗ nen flachen Boden. Die Geschwindigkeit der deusel⸗ ben durch den Mechanismus mitzutheilenden Bewegung muß wenigstens 3 Fuß in einer Secunde betragen.
2) Da die unter Littr. b. erwaͤhnten Fahrzeuge im⸗ mer karavanenweise ziehen, so kann der zur Beschleu⸗ nigung der Fahrt erfundene Mechanismus zugleich auf ein oder mehrere Fahrzeuge berechet sein.
3) Es ist erforderlich, daß die Plaͤne des vorzustel⸗ lenden Mechanismus sich bis in'’s kleinste Detail er⸗ strecken, und von einer Beschreibung uͤber dessen An⸗ wendung begleitet seien. Es bleibt den Erfindern in⸗ dessen freigestellt, falls sie es wuͤnschen, in einem be⸗ sondern Memofre die Berechnungen hinzuzufuͤgen, welche a. den Effect der erfundenen Maschinen und b dewnele vor den schon bekannten Mechanismen⸗ beweisen.
4) Ohne die im vorhergehenden Punkte bezeichneten Plaͤne und Beschreibungen wird keine der vorgestellten Erfindungen in Bepruͤfung gezogen. —
5) Die Memoiren, Vergleichungen und Untersu⸗ hungen koͤnnen in russischer, deutscher, franzoͤsischer, englischer oder irgend einer andern europaͤischen Sprache verfaßt sein.
Fuͤr die Richtigkeit der Abschrift:
Kostowsky.
CBHgI
Der seit dem Jahre 1808 von hier abwesende vor⸗ nalige Mitpachter des hiesigen Ritterguts Christian Lebrecht Becker, welcher sich im Jahre 1813 oder 1814 in Reeda aufgehalten haben soll, seit dieser Zeit aber keine Nachricht von seinem Leben oder Aufenthalte auher gegebén hat, wird sammt seinen etwa zuruͤckge⸗ lassenen Erben auf den Antrag des ihm bestaͤtigten Ab⸗ vesenheits⸗Vormundes, so wie seines Sohnes, des Baͤckergesellen Lebrecht Becker, hierdurch vorgeladen, sich vor, oder spaͤtestens in dem auf
den sechszehnten Juni 1833, vor hiesigem Gerichte anberaumten Termine persoͤn⸗ lich, oder durch einen zulaͤssigen Bevollmaͤchtigten zu melden, und weiterer Verhandlungen, im Ausblei⸗ bungsfalle aber gewaͤrtig zu sein, daß er, der Abwe⸗ sende, fuͤr todt erklaͤrt, sein etwaniges Vermoͤgen aber seinen Verwandten oder seinen, ein naͤheres Recht ha⸗ benden Glaͤubigern, werde verabfolgt werden Haus Pöplitz, am 5. Juni 1832. 8 Das Patrimonialagericht allda. Streubel, Justitiar.
Literarische Anzeigen. MNagazin
fuͤr die Literatur des Ausland.es.
Mit dem 1. Oktober hat ein neues Quartal dieser von der Redaction der Allgem Preuß. Staats⸗Zeitung berausgegebenen Zeitschrift begonnen, von der nur noch, wenige völlstaͤndige Exemplare der beiden verflossenen Vierteljchre vorraͤthig sind. Die im Monat Sep⸗ tember ausgegebenen Nummern enthielten die nach⸗ stehenden Artikel:
1 Spaniern. Literarische und wissenschaftliche Institute in Spa⸗ nien. — Die Spanischen Raͤuber. — Bibliographische Mittheilungen in zwei Nummern. 1“ Franekreich. Casimir Delavigne. (Schluß.) — Denkwuͤrdigkeiten Ludwig's XVIII. Vierter Theil. — Pater Lamiot’'s Nach⸗ richten von China. — Die Osterwoche in Quito. — Bibliographische i in 4 Nummern. G ngland.
Schiff;⸗Scenen und Seebilder, von Cap. Basil Hall. — Der literarische Charakter. — Perey Bysshe Shel⸗
2.
der bis jetzt zur Beschleunigung der Flußschifffahrt be⸗
kannten Mittel aufzustellen:
1) Die Loͤsung dieser Frage ist, mit Ruͤcksicht auf Fracht der Fahrzeuge, ihre Tiefe im Wasser und
4228
ley. Eine biographische Skizze. — Englaͤnder, Schot⸗ ten und Irlaͤnder. — Cap. Basil Hall's Unterredung mit Napoleon auf St. Helena. — Militairische Denk⸗
reußischen Staaten.
der stelvertretende Sections⸗Chefze
—
Theil. — Bensamin West. Eine biographische eh — Bibliographische Mittheilungen in 11 Nung JWEE111111“ 6 Thorwaldsen und seine Werke. — Bibliogra Müttheilungen. “ Sch vweven „Runenlehre, von J. G. Liljegren. — Bibliog sche Mirtheilungen. Rulßland.
Zur Kenntniß der Russischen Literatur. — M. graphische Mittheilungen. (C6ICnlae Adamantios Korais. Eine hiographische Stitg Ueber die christlichen (zicht⸗Griechischen) Voͤlkens ten in der Europaͤischen Tuͤrkei.
Httindeien. Das Klima von Kalkutta. — Bibliographische! theilungen. -0 Morgenlaͤndische Literatur. Ueber die Arabischen, Persischen und Tuͤrkischen, Konstantinopel gedruckten Werke. — Bibliograps Mittheilungen. 8 Worh⸗Armerika. Tekumsih, der Indianer⸗Haͤuptling. — Bille phische Mittheilungen in zwei Nummern. „
Deutsche Literatur im Auslande. Deutsche Briefe im und uͤber das Ausland. . Verstorbene. — Fr. von Raumer. — Goethe.)
Mannigfaltiges. Geistesabwesenheit. — Schwierigkeit des Zusomn arbeitens einer großen Anzahl Menschen. — Groͤnle Gefahren. — Der Stich der Takantel. — Ein⸗-A. sches Bad. — Sklavenhandel. — Mechanische Ke stuͤcke. — Sir Walter Scott. — Theorie des Ih — Rauchende Parlaments⸗Mitglieder. — Pyron,
2.
Lord. — Eigenschaften des Diamants. — Vernn in der Handelswelt. — Gluͤckliches Mißverstaͤndni Byron’s Ansicht von weiblicher Schoͤnheit. — Statistik der Verbrechen. — Die Chol's oder 4. ein Volk in Hindostan. — Zaͤrtliche Bewerbun Amerikanische Expedition. — Holman, der blime sende. — Geistige Aufregung. — Ein Bischof in Amerika. — Walter Scott, ein Wilddieb. — ¾
Bonaparte. — Das Tabackrauchen bei den Orickn — Gasbeleuchtung. b
Der Praͤnumerations⸗Preis fuͤr dieses drei M.
chentlich erscheinende Blatt ist 22 ½ sar. viertelft (3 Thlr. fuͤr das Jahr), wofuͤr es oh⸗ e Erhoͤhume alle Koͤnigl. Preuß. Post⸗Aemter bezogen werden In Berlin praͤnumeriert man in der Expeditiee Allgem. Preuß. Staats⸗Zeitung, Mohrenstraße N.
Bei C. A. Eyraud in Neuhaldensleben i ent nen und in der Stuhrschen Buchhandlung zu d. lin, Schloßplatz Nr. 2, so wie in allen andern of Buchhandlungen zu haben: Organismus“⸗ der Staats⸗Forst⸗With schaft, nach dem Standtpunkte der Forsed senschaft und den Anforderungen der zeit, dun stellt von J. W. Weicke, Koͤnigl. Preuß. Ih Rendanten. gr. 8vo. 20 sgr. Liebe zur Sache veranlaßten den Verfasser,“ auf langjdhrige Erfahrungen begruͤndete und durch faches Studium erzeugte Werk dem Publikum u ne geben, und duͤrfen wir wohl um so mehr auf is Anerkennung seines Werthes hoffen, als es gemaͤßes Beduͤrfniß erscheint, da Hinsichts den nismus der Forst⸗Wirthschaft schon so mancher dun zur Vervolkommnung bisher gusgesprochen muld
In Eduard Brandenburgs Buchhandlung Berlin, Ober⸗Wallstraße Nr. 6, erscheint sellk 1. Januar 1832
eine juristische Zeitung fuͤr die Koͤnigl. Preuß. Staatena welche ununterbrochen fortgesetzt wird. — Der preis des Jahrganges von 78 Bogen Quart, in allen resp. Post⸗Aemtern jaͤhrlich 4 Thlr, in den d. handlungen aber vierteljaͤhrlich 1 Thlr. — Dir, tung enthaͤlt woͤchentlich die vorgefallenen Pere⸗ Veraͤnderungen und Todesfaͤlle bei den Jußit⸗ Verwaltungs⸗Behoͤrden, die neuen Gesetze und ordnungen und interessante jurist. Abhandlungen, Beilage der Zeitung enthaͤlt alle, das Verwaltu⸗ Wesen betreffende Verordnungen, Landtags⸗Ver lungen u. s. w., Recensioneu neuer jurist. ane eine fortlaufende Uebersicht der Staats⸗ und!
wuͤrdigkeiten des Herzogs von Wellington. Zweiter
wissenschaftlichen Literatur Europa’ s.
Jansson, se eine 6
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aben eine Erfiße vin
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„pierre, von Wittenberg.
uraine Der Fuͤrst Ypsilanti, Mitglied der Griechischen Regiern
abgegangen. Der anarchische Zustand in diesem Lande da
Berlin, Monnmn SIFten
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Amtliche Nachrichten v111“
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem katholischen Schul⸗ hrer Reimann zu Rose, im Kreise Deutsch⸗Krone, das All⸗ geine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirk⸗ che Geheime Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte d bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, von Ribeau⸗
2
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Der Kammerherr und Legations⸗Rath, Graf von Doͤn⸗
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Der Koͤnigl. Großbritanische Kabinets⸗Bote, Fenessy, als 0⁴
pouriere von London.
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Iu s lan d.
öö b St. Pe g, 29. Sept. Se. Majestaͤt der Kaiser
nd am 15ten d. fruͤh Morgens in Smolensk angelangt. Die Nordische Biene enthaͤlt einen ausfuͤhrlichen Bericht uͤber ieses, fuͤr die alte von der Kaiserlichen Huld schon seit langer zeit durch vielfache Gnadenbeweise begluͤckte Stadt besonders freudige Ereigniß. Es heißt darin unter Anderem: „Es war im 2. (14.) September, wo alle Straßen unserer Stadt von ünzaͤhligen Menschen wimmelten, vor Allem aber die oͤffentliche romenade, der gegenuͤber in dem neuen schoͤnen Adelshause die Wohnung fuͤr Se. Majestaͤt bereitet war. Von 5 Uhr Nachmittags an spielte dort die Feld⸗Musik; der Abend kam: lichtee wurden angezuͤndet, das Hotel war erfuͤllt von Kerzen⸗ chimmer und dig erleuchteten Wartthuͤrme von Smolensk strahl⸗ in in die ferne Gegend hinaus, wie riesige Herolde der reude, die unserer harrte. Mitternacht war voruͤber, die gruͤh⸗Trommel wirbelte, die Lichter erbleichten vbr der Morgen⸗ üimmerung, das Metten⸗Gelaͤute klang vom Dom, dann von mandern Thuͤrmen, und Hie stillen Seufzer der Andacht, die sich die Mahnung der Kirchenglocken knuͤpften, gingen ploͤtzlich in n frohes Gefluͤster uͤber: „der Kaiser ist da!“ „Der Kaiser! Un— ir Kaiser! da ist Er! Sieh! Er koͤmmt zu uns!“ riefen die reise; Thraͤnen sah man glaͤnzen; der junge Tag begruͤßte nur sudtge Gesichter, und Ausrufungen des lauten Jubels stiegen e Morgen⸗Opfer zum Himmel empor. — Um 11 Uhr Vormit⸗ gs begab Sich der Monarch in einem offenen Wagen nach der Kathedrale, umringt von dem Gedraͤnge des jauchzenden Volkes, so daß die Pferde nur langsam vorwaͤrts schreiten konnten. In der Tempeihalle empfing den Hohen Gast der Bischof Joseph mit dem Kreuze, umgeben von seinem Klerus. Nach dem Gebet er⸗ hoben Sich Se. Majestaͤt in den Theil der Kirche, der eben jetzt der Ausbesserung unterliegt, und betrachteten die Arbeiten. Ein verabschiedeter Ingenieur⸗General, ein Greis von neunzig Jah⸗ ren,. in seiner aͤltvaͤtesischen Uniform,“ ging nicht von der Seite des Kaisers und stieg sogar, gleichsam in verjuͤngter Kraft, eine steilee und hohe Treppe mit hinauf, ruͤstig, wie er wohl einst die Sturmleiter hinangeklettert⸗seyn mochte. — Von dort verfuͤg⸗ im Sich Se. Majestaͤt in die Smolenskische Marien⸗Kirche, welche sch uͤber dem Dnepr⸗Thore in der Stadtmauer säölbst befindet, und verrichteten Ihre Andacht vor dem Gnadenbilde des Heili⸗ gen, das im Jahre 1812 die siegreichen Russischen Truppen in blutige Schlachten mit dem Feinde begleitete, bis er uͤber die Graͤnzen hinausgejagt war. Alsdann besah der Kaiser die Staͤdt, die durch Seine Mildthaͤtigkeit wieder aus ihren Truͤmmern em⸗ porsteigt, und die alte noch vom Czaar Boris Godunow erbaute Mauer, dieses Denkmal des Ruhmes des braven Schein, der neuen Smolensker und der Thaten von 1812; — ferner: das Militair⸗Hospital, ein neues weitlaͤuftiges steinernes Gebaͤude, das gleichfalls zu diesem Zwecke erbaut ist; die Kasernen der Mili⸗ nir⸗Kantonisten; die Schule fuͤr Kinder der Kanzleidiener; das Stadt⸗Krankenhaus und das Stadt⸗Gefangniß. Alle diese Einrich⸗ sungen nahm der Monarch, wie ein sorgsamer Hauswirth, mit der groͤßten Aufmerksamkeit in Augenschein, kostete die Speisen, unterhielt Sich mit den Kranken, ließ Sich ihre Kleidung und Väsche zeigen, ging in alle Details ein und erwog und bemerkte auch das, was den Orts⸗Autoritaͤten selbst entgangen war. — Als nach 2 Uhr Se. Maj. in Ihr Quartier zuruͤckkehrten, hat— ien die saäͤmmtlichen Corps und Beamten, der Adel und die Buͤr⸗ gerschaft die Ehre, Allerhoͤchstdenselben vorgestellt zu werden. Se. Naj. geruhten, mit Vielen vom Adel sowohl als von der Buͤr⸗ ferscha st, die dem Monarchen den Tribut des Danks fuͤr alle der Stadt sewiesene Wohlthaten darbrachten, Sich huldreich zu besprechen ud daruͤber zu berathen, wie die ihnen gnaͤdigst verliehenen Mittel ihrem eigenen Nutzen durch Zunahme des Gewerbfleißes und, Ver⸗ ollkommnung der Fabviken am zweckmaäͤßigsten anzuwenden seyen. 9„ Tafel Sr., Majestaͤt waren der Civil⸗Gouverneur, der Adels⸗ Marschall und der Kommandant eingeladen. Auf der Promenade etoönte indessen die Musik, und das Volk wich keinen Augenblick von der Kaiserlichen Wohnung. Um 11 Uhr Abends fuhr der Feisewagen vor, und der Monarch verließ die Stadt, deren Ein⸗ wohner Ihn im, jubelnden Gedraͤnge bis vor die Thore begleite⸗ ten und mit den innigsten Segenswuͤnschen und Gebeten fuͤr die erlaäͤngerung Seiner kostbaren Lebenstage Ihm nachblickten. um Gedaͤchtniß dieses Besuches, mit dem Se. Majestaͤt die molensker begluͤckt hat, wuͤnschen sie an dem Orte, wo sonst as verfallene sogenannte Molochowsche Thor stand, einen Tem⸗ pel zu erbauen und ihm den Namen der Nikolai⸗Kirche zu ge⸗ en. Der Hoͤchste verleihe seinen Segen zu diesem frommen Verke.“ Man schreibt aus Moskau, daß der Alexander⸗Tag auch ort, wie in St. Petersburg von dem schoͤnsten Wetter beguͤn⸗
stigt, mehr einem Tage des Fruͤhlings als des Herbstes gleich war. Die Illumination der Kreml⸗Gaͤrten: ein maͤchtiger leuch⸗ tender Adler uͤber dem Haupt⸗Eingange des ersten Gartens, eine kolossale Urne mit dem Opferfeuer der Liebe vor dem Namens⸗ zuge des Thronfolgers im Tempel des Ruhmes und viele sinn⸗ reiche Decorationen, die in bunten Flammen brannten, gaben den Gaͤrten des Kreml einen eigenthuͤmlichen feenartigen Reiz und den zahlreichen Spaziergaͤngern Stoff zur Bewunderung. Um 10 Uhr ertoͤnte ploͤtzlich ein lautes Hurrah und -waͤlzte sich im⸗ mer weiter durch die gedraͤngten Schaaren des Volkes, als Ihre
Kaiserl. Hoheit die Großfuͤrstin Helena Pawloioͤna mit den jun⸗ gen Großfuͤrstinnen in einem offenen Wagen gefahren kam. Un⸗ geachtet der Menge der Equipagen, welche die Straßen fuͤllten, schloß sich der Haufe dem Wagen der Prinzessinnen an, um sich des Anblickes der geliehten Hahen Gaͤste so lange als moͤglich in der Naͤhe⸗zu erfreuen. 88
Das hiesige Zoll⸗Amt auf dem Boͤrsenplatze ist nunmehr beendigt und die Zoll⸗Behoͤrde aäm 8ten d. M. in demselben in⸗ stallirt woͤrden. u“
Die Ausfuhr der meisten Russischen Handels⸗Artikel uͤber unseren Hafen hat in diesem Jahre bis zum 1sten de M. im Vergleiche zum vorigen⸗Jahre bedeutend zugenommen, nahent⸗ lich die Ausfuhr von Flachs (231,555 Puds), Leinsaamen (98,856 Tscheuwerts), Eisen (4,141,029 Puds), Kupfer (138,576 Puds),⸗Seife (2,5 8,341 Puds), Hamf (1,399,650 Puds), Lein⸗ und Hanfoͤl, Wachs, Holz, Seile und Ankertaue. In der Ein⸗ fuhr hat sich kein großer Unterschied gezeigt; es sind etwas mehr Kaffee, Getraͤnke und Faͤrbestoffe, dagegen weniger gesponnene Baumwolle⸗und verschiedene andeke Manufgktur⸗Erzeugnisse ein⸗ gefuͤhrt worden. . b Der seit dem Aufstande Mehemet Alis unterbrochene Han⸗
del unserer suͤdlichen Haͤfen mit Aegypten bot im vorigen Jahre folgende Resultate dar: In Alsxandrien waren 35 Russische Schiffe und in Damiette eingelaufen, wovon 5 mit Ballast und 30 mit Waaren im Werthe von 694,190 Rubeln; aus den Aegyptischen Haͤfen gingen 20 Russische Schiffe ab, wovon 19 aus Alexandrien und 1 aus Damiette, deren Ladungen, 567,420 Rubel werth, in die Levante und die mittellaͤndischen Haͤfen ge⸗ bracht wurden; ferner 14 Fahrzeuge mit Ballast. Der Werth der Russischen Einfuhr in Aegypten belief sich auf 160,170 Rubel. Der Hauptgewinn, den unser Handelsstand aus der Verbindung mit Aegypten zieht, besteht in der Vermiethung Russischer Fahr⸗ zeuge, die im vorigen Jahre 76,135 Rubel eintrug. Diese Schiffe wurden vorzugsweise nach Konstantinopel, Salonichi, Syra und mehrern anderen Pun’ten des Archipels, so wie nach Triest und Livorno gemiethet.
Unlaͤngst hat man in Georgien (Grusien) angefangen, mit der dortigen Cochenille Versuche anzustellen. Der Ober⸗Befehls⸗ haber in Georgien, General⸗Adjutant Baron Rosen, verwendete eine besondere Beachtung guf diesen fuͤr die einheimische Industrie so noͤthigen Gegenstand, und uͤbertrug dem Ober⸗Berg⸗Haupt⸗ mann Ossipow, Befehlshaber des dasigen Bergwesens, Versuche daruͤber anzustellen, von welcher Beschaffenheit und durch welche Mittel Farbestoffe qus der Georgischen Cochenille gewonnen wer⸗ den koͤnnen. Dieser Beamte hat unterm 21. April d. J. der Behoͤrde den Bericht abgegattet, daß die aus der Cochenille in Transkaukasien gewonnege rothe Farbe in dem Zustande erhalten werden kann, in welchem sie zum Zeugfaͤrben angewendet wird, und in einem solchen Grade von Vortrefflichkeit und Werth, die dem Karmin und den Lack⸗Essegzen eigenthuͤmlich sind.
Odessa, 18. Sept. Die hiesige staͤdtische Behoͤrde laͤßt in der heutigen Zeitung aßzeigen, daß das in der Stadt ver⸗ breitete Geruͤcht von der großen Sterblichkeit unter den Kin⸗ dern, die uͤber dreißig taͤglich betragen sollte, voͤllig grundlos sey; aus den Todtenlisten ergebe sich vielmehr, daß die Sterblichkeit im Allgemeinen, alle Geschlechter und Alter eingerechnet, im laufenden Jahre nie uͤber zehn Individuen gestiegen sey. Ue⸗ brigens sey die Sterblichkeit unter den Kindern im Juli und August immer am staͤrksten.
Polen.
Warschau, 3. Okt. Die Regierungs⸗Kommission des In⸗ nern, der geistlichen- und Unterrichts⸗Angelegenheiten benachrich⸗ tiäat die Betheiligten, daß durch eine Verordnung des Administra⸗ tions⸗Rathes vom 14. August d. J., um den Aerzten ünd Phar⸗ maceuten die Erfuͤllung der in den Landesgesetzen vorgeschriebe⸗ nen Qualifications⸗Formen und die Berechtigung zur Praxis zu erleichtern, in Warschau eine aͤrztliche Pruͤfungs⸗Kommission niedergesetzt ist, von welcher die Aerzte jedes Grades, und Phar⸗ maceuten, welche im Koͤnigreich Polen zur Praxis gelangen wol⸗ len, gepruͤft werden koͤnnen. Demnach haben sich die fremden Aerzte jedes Grades, so wie auch die einheimischen Kandidaten der Medizin und Pharmacie, welche den ganzen Kursus auf der Universitaͤt beendigt, aber bisher das Examen noch nicht gemacht und keine akademische Wuͤrde erhalten haben, bei der erwaͤhnten Pruͤfungs⸗Kommission zu melden. — Die besondere Erlaubniß aber zur Praxis kann erst auf Grund des von dieser Behoͤrde ausgestellten Zeugnisses nach anerkannter Qualification ertheilt werden.
In diesen Tagen ist hier der Fuͤrst Oginski angelangt.
Am 29. September wurden in der Umgegend von Warschau zwei Frauen vom Blitz getroffen. Die eine blieb auf der Stelle todt, die andere hatte auf laͤngere Zeit die Besinnung porloren. Sie erhielt eine bedeutende Kontusion am linken Arme, hat aber, was bemerkt zu werden verdient, am Gehoͤr keinen Schaden ge⸗ litten.
Auf den letzten Warschauer Maͤrkten zahlte man fuͤr den Korzez Roggen 16— 18 ½ Fl.; Weizen 22 — 29 ¼ Fl.; Gerste 8— 11 Fl. und Hafer 6—7 ¼ Fl.
Nvanie Paris, 30. Sept. Der heutige Moniteur promulgirt
die vom 20sten d. M. datirte Koͤnigl. Verordnung wegen Reor⸗ ganisirung der Kriegsschule von Saint⸗Cyr. 2*
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Der Koͤnig hat auf seine Privat⸗Schatoulle die Summe von 60,000 Fr. angewiesen, mit denen in dem Bezirke von Savenay im Departement der Niedern Loire Arbeiten zur Beschaͤftigung der nothleidenden Klasse fuͤr den Winter unternommen werder ollen.
Der Marschall Gérard mit seinem Gefolge, und die Gene⸗ rale Haxo, Noͤgre und von Rigny sind am 29. in Valenciennes
angekommen.
Im Echo du Nord liest man: „Die militairischen Bewe⸗ gungen um uns dauern fort; gestern sind mehrere Batterieen und Trauipferde hier angekommen. Dieser ganche Kriegs⸗Appa⸗ rat erregt nur wenig Aufmerksamkeit, da man uͤberzeugt ist, daß er keine weiteren Folgen haben wird.“
Der Tomps stellt folgende Betrachtungen uͤber die aus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten an: „Unsere Bataillone sind noch auf dem Marsche nach der Belgischen Gränze begriffen, die Flotte ist noch nicht abgetakelt, unsere Batterieen ziehen langsam auf den Heerstraßen hin, aͤber das Alles ist nur blinder Laͤrm und Drohung. Weder Holland, noch Belgien, noch England haben die schoͤnklingenden Worte des ministeriellen Manifestes ernsthaft genommen, und die Amsterdamer Kapitalisten glauben, wie die Londoner und Pariser, an den Frieden. Haͤtte das Ministerium wirklich einen Krieg wagen und, wie es sich dessen ruͤhmte, Zwangs⸗Maßregeln anwenden wollen, so wuͤrde es sich nicht an die Konferenz gewandt haben. Sobald die Koͤnferenz berath⸗ schlagt, ist der Krieg nicht mehr maͤglich, sondern nur ein provi⸗ sorischer Zustand; so geht der Herbst voruͤber, der Winter kommt heran und die Frage wird bis zum Fruͤhjahr aufgeschoben.“
Folgendes ist der unter den Neuesten Nachrichten erwaͤhnte) Artikel des Jaurnal des Débats uͤber den Mi⸗ nister⸗Wechsel: „In der ministeriellen Frage, welche gegenwaͤr⸗ tig die oͤffentliche Aufmerksamkeit beschaͤftigt, haben wir uns bis⸗ her nur an das Prinzip gehalten, das, nach unserer Ansicht, bei der Bildung des neuen Kabinets vorwalten muß, und die Ei⸗ gennamen bei Seite gelassen. Freies Aussprechen unserer Ge⸗ danken uͤber die Bedingungen der Kraft und Dauer fuͤr das neue Ministerium, Discretion und Zuruͤckhaltung in Betreff der Namen derjenigen Maͤnner, die der Wille des Koͤnigs in sein Conseil berufen koͤnnte, dies war unsere Polemik, und von dieser Art muß jede aufrichtige Polemik inmitten der ministe⸗ riellen Krisen seyn, welche das Repraͤsentativ⸗System mit sich bringt. Wir haben in dieser verstaͤndigen Zuruͤckhaltung keine Nachahmer gefunden; alle oͤffentliche Blaͤtter sind seit drei Ta⸗ gen voll von wahren oder erdichteten Anekdoten uͤber bereits fer⸗ tige oder erst im Werden begriffene Minister⸗Combinationen, uͤber Ernennungen und Ausschließungen, Entzweiungen und Ver⸗ soͤhnungen. Ohne das Wahre in allen diesen Geruͤchten bestaͤti⸗ gen, oder das Falsche widerlegen zu wollen, koͤnnen wir doch eine Thatsache unseren Lesern nicht verschweigen, naͤmlich daß bei der anerkannten Nothwendigkeit, das Kabinet durch neue parlamentarische Namen zu verstaͤrken, die vollstaͤndige Reorgani⸗ sation desselben nicht lange mehr ausbleiben wird. Fast alle Journale melden, Herr Dupin habe sich geweigert, in das Mi⸗ nisterium einzutreten; wir kennen die Gruͤnde dieser Weigerung nicht, koͤnnen aber dieselbe, wenn sie wahr ist, nur aufrichtig be⸗ dauern. Unsere Wuͤnsche riefen die Fuͤhrer der Masoritaͤt der Kammer in das Kabinet, und in dieser Hinsicht stand Herr Du⸗ pin in der ersten Reihe. In Folge dieser Weigerung wuͤrde alse jetzt nur noch von den Maͤnnern die Rede seyn, die mit Herrn Dupin die Last der vorigen Session getragen und durch ihre Talente und Kenntnisse mit ihm dazu beigetragen haben, eine Majoritaͤt zu bilden und sie beisammen zu halten. Diese Na⸗ men werden von aller Welt genannt: von ihren Freunden, weil diese deren Ernennung zu Ministern wuͤnschen, von ihren Geg⸗“ nern, weil diese sie fuͤrchten. Es ist Zeit, daß die Weis⸗ heit des Koͤnigs sich ins Mittel lege und Schwankungen, die bei laͤngerer Dauer den Gang der Regierungs⸗Ge⸗ schaͤfte in Gefahr bringen koͤnnten, ein Ende mache.“ — Im Widerspruche mit dieser Erklaͤrung des Journal des Dé⸗ bats, die man als das Ultimatum der doctrinairen Partei be⸗ trachten kann, melden saͤmmtliche Morgen⸗Blaͤtter, daß Herr Dupin wieder Aussicht habe, Chef des kuͤnftigen Ministeriums zu werden, da man die Unmoͤglichkeit einsehe, ohne ihn die Ma⸗ joritaͤt in der Kammer zu erlangen. Der National, der vor zwei Tagen noch erklaͤrte, die Ernennung der Doctrinairs zu Ministern sey der einzig moͤgliche und konsequente Schritt, giebt heute zu, daß ihre Zeit noch nicht gekommen sey. — Eben so be⸗ hauptet der Courrier, Hr. Dupin habe mehr und die doctri⸗ naire Partei weniger Aussicht, ans Ruder zu kommen, als zu irgend einer anderen Zeit, und mittlerweile sey das Ministerium als aufgeloͤst zu betrachten. — Der Temps glaubt, Hr. Dupin werde eine große Maoritaͤt in der Kammer haben, wenn er eine gemaͤßigte Bewegung in das Regierungs⸗System bringe und Hrn. Barrot, wenn nicht zum Kollegen, doch zum Bundesge⸗ nossen erhalte.
Der gestrige Geburtstag des Herzogs von Bordeaux wurde hier von mehreren angesehenen Anhaͤngern der vorigen Dynastie durch ein Festmahl begangen.
Herr Mauguin befindet sich gegenwaͤrtig in Chalons.
Unter dem Titel: Considérations politiques, ist in Freiburg in der Schweiz eine vom Grafen O'Mahoni verfaßte Broschuͤre erschienen, worin dieser Anhaͤnger der vorigen Dynastie die Co⸗ terie der doctringiren Legitimisten, worunter er die Herren Ge⸗ noude, Berryer und Chateaubriand rechnet, heftig angreift.
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Die Abbés von La Mennais, Gerbet und Lacordaire sind
nach der Bretagne abgereist, wo sie den Winter uͤber mit schrift⸗
stellerischen Arbeiten zubringen wollen. . Die von mehreren legitimistischen Blaͤttern eroͤffnete Sub⸗
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scription, aus deren Ertrage, Herrn Berryver zu Ehren, eine
goldene Medaille gepraͤgt werden soll, hat guten Fortgang. Be der Redaction des Courrier de l'Europe sind bereits 814 Fr. und bei der der . de [Ouest 116 Fr. eingegangen.
Aus Toulon schreibt man unterm Lästen d. M.: „Sei este ortalis, in unsere