1832 / 281 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Essrxycellenz Herr

wissenschaftlichen Wirkens der einzelnen Abtheilungen las Se. g 9 Ferdinand Graf Peuffh uͤber den Nutzen solcher gelehrten Vereine im Allgemeinen, und Herr Dr. Sacco aus Mailand in Lateinischer Sprache uͤber die Blattern⸗Impfung. Den Schluß der Sitzung machten die Abschieds⸗Rede, von Hrn. Professor Littrow, und eine Dank⸗Rede als Beantwortung der⸗ selben, von Herrn Dr. Ebeling aus Hamburg gesprochen.

In den drei nachfolgenden Tagen traten einige Sectionen noch zusammen, um sich wissenschaftliche Mittheilungen zu machen, fuͤr welche bei dem Reichthum an solchen bis dahin keine Zeit geblieben war. b Hr. Graf Mittrowsky, am 28sten Se. Durchl. der Hr. Haus⸗, Hof⸗ und Staats⸗Kanzler den Mitgliedern glaͤnzende Tafeln. Am 2osten unternahm die geognostische Abtheilung einen Ausflug in die Umgegend Wiens und wurde zu Nußdorf und Heiligen⸗

stadt von ausgezeichneten Freunden der Wissenschaft bewirthet. . Um den Werth zu erkennen zu geben, den die Kaiserliche Residenzstadt auf die Erinnerung an die Gegenwart dieser gelehr⸗ ten Versammlung lege, ließ der Magistrat derselben eine Denk⸗

8s

muͤnze schlagen und vertheilte dieselbe unter die Mitglieder. Die regste Theilnahme unter allen Klassen der Bewohner der Haupt⸗ stadt begleitete die Arbeiten der Versammlung. Fremde und. ein⸗ heimische Gelehrte werden nun, da die Versammlung sich getrennt⸗

7

hat, durch wechselseitige Achtung die Erinnexung an dieselbe feiern.

Die Wuͤrde, welche der Wissenschaft gebuͤhrt, und der Ernst, welchen das Streben nach ihr verlangt, koͤnnen durch diesen zehnten Zuͤsammentritt der Gesellschaft gewiß nur wesentlich ge⸗ wonnen haben. - Ftalten. Neapel, 20. Sept. Se. Maj. der König ist vorgestern von der durch einige Provinzen, unternommenen Reise zuruͤck⸗ gekehrt⸗ 8 Turin, 25. Sept. Ihre Koͤnigl. Hoheit die verwittwete Frau Herzogin von Leuchtenberg ist, von ihrer Prinzessin Toch⸗ ter begleitet, am 17ten d. M. in Nizza angekommen uͤnd in dem

fuͤr Hoͤchstdieselbe in Bereitschaft gesetzten Palaste abgestiegen..

Spaniern.

Madrid, 20. Sept. Die heutige Hof⸗Zeitung enthaͤlt Buͤlletins uͤber das Befinden Sr. Maj. des Koͤnigs bis zum .18ten d. M. Abends um 10 Uhr. Folgendes sind die vier neuesten darunter: San Ildefonso, den 17. September. Se. Majestaͤt haben eine sehr schlechte Nacht zugebracht und mehrere heftige Anfaͤlle gehabt, welche Se. Majestaͤt in die groͤßte Ermattung versetzten, und obgleich es durch die geleistete aͤrztliche Huͤlfe gelang, gegen vier Uhr Morgens den Paroxismus zu mildern, sind Se. Majestaͤt doch noch immer sehr matt und in Gefahr. Pedro Castello. Aso Travieso. Juan Castelloy Roca. Juan Luque. Ramon Llord. Raimundo Duran. 18. Sept., 6 Uhr Morgens. Der Krankheits⸗Zustand Sr. Majestaͤt ist noch immer be⸗ denklich. Se. Majestaͤt haben einige Stunden der Nacht geruht, die andern unruhig zugebracht. (Unterschriften wie oben.) 8 Sept., Mittags. In dem Zustande Sr. Majestaͤt hat sich seit unserm letzten Buͤlletin durchaus nichts geaͤndert. (Unterschriften wie oben.) 18. Sept., 10 Uhr Abends. Diesen Abend sind Se. Majestaͤt weniger unruhig gewesen als an den ⸗fruͤheren, doch ist der Zustand noch immer so, hesorg⸗ lich wie bisher. (Unterschriften wie oben.) Der Pariser Nouvelliste meldet: „Die neuesten Nach⸗ richten uͤber das Befinden des Koͤnigs von Spanien sind aus Madrid vom 22.⸗Sept. datirt. Obgleich Se. Maj. zu dieser szeit sich noch in einem beunruhigenden Zustande befanden, so⸗ hatte doch die eingetretene Besserung fortgedauert und die Be⸗ sorgniß, welche das Befinden Ferdinands VII. bis dahin einge⸗ floͤßt hatte, einigermaßen nachgelassen.“

Fyuland.

Berlin, 7. Okt. Der Graf von Chambord traf, nachdem derselbe die Nacht vom 5ten auf den 6ten in Spandau zuge⸗ bracht, gestern Vormittag um 10 Uhr, in Begleitung des Mar⸗

quis von Damas, hier ein und setzte ohne Aufenthalt seine Reise⸗

Am 27sten gaben Se. Exc. der oberste Kanzler,

nach Frankfurt a. d. O. fort. Heute Vormittag um dieselbe Stunde reisten die Grafen von Ponthieu und von der Marne durch die Hauptstadt, nachdem dieselben das Nachtquartier eben⸗ falls in Spandau gehalten hatten. In ihrem Gefolge befinden sich die Herzoge von Polignac und von Blacas. Auf dem letztverflossenen Herbst⸗Wollmarkt zu Brieg am 27sten v. M. wurden uͤberhaupt 126 Centner 107 Pfund Landwolle abgewogen. Die Preise derselben waren, der Preuß. Centner der besten 58 Rthlr. 20 Sgr., der mittleren 55 Rthlr., der ordinairen 51 Rthlr. 10 Sgr., mithin im Durchschnitt der Centner 55 Rthlr. und gegen den letzten am 29sten September 183t abgehaltenen Herbst⸗Wollmarkt der Centner um 11 Rthlr.

theurer heure 8

Tholer In Achen sind vom 1sten auf den 2ten Oktober 3 Perso⸗ non erkrankt, 2 gestorben und 1 genesen. Es blieben sonach noch in der Behandlung 8 Kranke, wovon 4 im Hospitale und 4 in ihren Wohnungen pepflegt wurden. Das nah gelegene Burtscheid war am ksten Oktober noch voͤllig frei von der

Cholera. In Duisburg starb am 1sten Oktober 1 Person; . in Muͤhlheim an der Ruhr starb ebenfalls 1 Person und

1 erkrankte.

M.

In Rostock sind bis zum 3ten d. an der Cholera 670 Personen erkrankt, 274 genesen, und 396 gestorben. Vom lsten auf den 2ten und vom 2ten auf den 3ten ist Niemand an der Cholera erkrankt und gestorben, wohl aber der ganze Bestand als genesen angezeigt worden. 1

In Guͤstrow sind bis zum 3ten d. M. 389 erkrankt, 216 genesen, 156 gestorben, 17 in Bestand geblieben. 21 Erkrankun⸗ gen im Land-⸗Arbeitshause sind bisher in den Cholera⸗Listen noch nicht aufgefuͤhrt worden. 8

In Boizenbubg sind bis zum 4ten d. M. erkrankt 130, genesen 65, gestorben 58, Bestand 7.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2eUhr. 10 Uhr. Beobachtung.

3334,02“Par./333, 6“ Par. 333,2 2 Par. Duellwäͤrmn 8,2 8 R. 10,5 °R. 14,00 R. 12,5 °R. Flußwaͤrme 10,2 ° R. 7,2 %R. 9, R.] 10,0° R.Bodenwarme 11,*0R.

. 8 73 vC 2 vC Ausdünstung 900.

8 77 „Ct. 73 „Ct. U 8 . t. Niederschlag 159

heiter. truͤbe. trübe. .2 W S S Vorm. 10 Uhr und Ab.

3. 6 Uhr feiner warmer Re⸗

1882 6. Oktbr.

Luftdruck. Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wietter.. Ib.. Wolkenzug

G“ WWWWW gen, Ab. 7 Uhr Nebel

ImMNAAfar-

Eead, : Hw gheemn

Cäbeeeeeeeeen. 16 Amsterdam, 2. Oktober. 8 Nied. wirkl. Schuld 42 ½.»5 % neue do. 81 ½ Kanz-Bill. 15 ½. 69 Aul. 96. Oest. 58 Met. 82. Russ. (v. 18⁄ ½) 98., do. (V. 1831) 873.

38 Span. 29 ¾. 5 ⅛, do. 48 ⅛. 8

Hamburg. 5. Oktober. Oest. 5 8 Met. 87 ¼., 4, 8 do. 76. Bank-Actien 1136 ½. Preuss. Präm. Scheine 102 ⅛. Poln. 111 †L“.

R

s. Engl. 91¼.

88 * London, 2. Oktober. 8 39 Cons. 84 ¼. 84. Belg. 76. Bras. 49 ½. Russ. 99.

Dan. 68 ½. Port. 47 ½.

£

8 Wa 1 schau, 3. Oktober.

Pfandbriefe 89 ¾. Part.-Obl. 345. Russ. Assign. 183. 182 ¾ Wien, 2. Oktobtr.

Met. 87 ½..49 do. 76 ⁵. Loose zu 100 F] 179.

99

Bank-Actien 1137.

KHegl Montag, 8. Okt. Im Gpernhause: Verheirathet und be⸗ graben, Vaudeville⸗Burleske in 1 Akt Hierauf: Die Fee und der Ritter, großes Zauber⸗Ballet in 3 Abtheilungen, von A. Vestris fuͤr die hiesige Koͤnigl.⸗Buͤhne neu eingerichtet und in Scene gesetzt von Th. und F. Elsler. (Dlle. Th. Elsler, vom Kaiserl. Koͤnigl. Theater am Kaͤrnthner Thore zu Wien,

wird die Partieè der Prinzessin Iseult, und Dlle. F. Elsler, von

demselben Theater, die der Fee Viviane ausfuͤhren.)

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Nn ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. 1

Die zu dieser Vorstellung bereits gekauften und mit Sop abend bezeichneten Opernhaus⸗Billets bleiben fuͤr heute guͤlt, auch werden die zu dieser Vorstellung noch zu verkaufeng, Billets ebenfalls mit Sonnabend bezeichnet seyn.

Dienstag, 9. Okt. Im Schauspielhause: Zum erstenma Der Knopf am Flausrock, Lustspiel in 2 Abtheilungen, w C. Schall. Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Das Maͤhral

im Traum, dramatisches Gedicht in 3 Abtheilungen (Vorsye 8 E“ Nachspiel), von E. Raupach. Die Quverture und Nusik zu den Choͤren, welche die Stelle der Zwischen⸗Akte vert, ten, ist von dem Musik⸗Direktor Dr., Loͤwe.

Gümuüaaee

Iere ehz aatrasnn

Berlin, Dienstag vhen gten Hkrober

Mittwoch, 10. Okt. Im Opernhause: Die Zauberfele

große Oper in 2 Abtheilungen. Musik 88 Reich⸗ . vom Großherzogl. Hof⸗Theater zu Karlsruhe: Sarastro, als l 1 Gastrolle.) . q—hlhZeitungs⸗RNachrichten.

Im Schauspielhause: 1) La première représentationg 2 1.“ 8 le reprise de: La Vengeance HIlalienne. on: LA-C f au;. Au s 1 d. h“ à Florencc., vaudeville en 2 acte. par Scribec. 2) Le 5 Frrantrdi ch.

zer à Paris, vaudeville en 1 äcle, par Scrihe. 5 —— 8 Paris, 1. Okt. Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 29. 8 1 seoot. wird bestimmt, daß kuͤnftig Niemand zum Censor an ei⸗

Montag, 8. Okt. Des Pastetenbaͤcker Zweckerls elm Koͤnigl. Gymnasium ernannt werden soll, wenn er nicht zu⸗ Thaten und Hoͤllenfahrt, Fastnachts⸗Posse mit Gesang, in 3lr die fuͤr die Gymnasial⸗Lehrer vorgeschriebene Pruͤfung bestan⸗ ten, von W. B. v. Wimpffen; Musik vom Musik⸗Diralle oder nicht bereits vor dieser Verordnung einen Lehrstuhl an Kugler. nner Fakultaͤt oder an einem Koͤnigl. Gymnasium erhalten hat.

Mit dem gestrigen Artikel des Journal des Döbats stimmen gende Angaben des Courrier français im Allgemeinen uͤber⸗ g: „Ein neuer Akt oder vielmehr ein neues Gemaͤlde ist zu dem hustspiel hinzugekommen, von welchem wir bereits einige Scenen usammengestellt haben. Herr Thiers, den Herr Sebastiani vor⸗ ischoben zu haben scheint, um die Kastanien aus dem Feuer zu olen, hat sie fuͤr eigene Rechnung herausgeholt und jenen, der ch seiner als eines Werkzeuges bedienen wollte, hintergangen. und Hat jede Schwankung in der Gesinnung des Koͤnigs afffr hat ein Gemisch des linken Centrums und der doctrinairen hoͤrt. Die erwarteten Antworten werden wahrscheinlich zasppartei vorgeschlagen, das gute Aufnahme gefunden hat; auf die den 1. Oktober eingehen und der Moniteur vom 2ten die mherren Dupin und Guizot konnte man nicht mehr rechnen; man men der neuen Minister enthalten. Inzwischen koͤnnen wimphat den einen durch Herrn Humann, der auf denselben Baͤnken mit sichern, daß der seit einiger Zeit so oft genannte Name des herrn Dupin sitzt, und den andern durch den Herzog von Broglie putirten der Nièvre (Herrn Dupin) sich nicht auf dieser hlsetzt, dessen Geist nicht minder pedantisch, als der des Profes⸗ befinden wird. Auch glauben wir, dieses Ministerium wpes der Geschichte ist. Herr Thiers selbst hat sich mit dem einen beruͤhmten Marschall, der seit langer Zeit Mitglied dseportefeuille des oͤffentlichen Unterrichtes begnuͤgt; die Finanzen ben ist, zum Praͤsidenten erhalten.“ nd natuͤrlich Herrn Humann und die auswaͤrtigen Angelegen⸗

Der Fuͤrst Talleyrand speiste gestern beim Minister der moeiten dem Herzoge von Broglie bestimmt. Hierauf beschraͤn⸗ waͤrtigen Angelegenheiten und wird, wie es heißt, in einigen oin sich fuͤr jetzt die Veraͤnderungen im Kabinet; alle Minister gen auf seinen Posten nach London zuruͤckkehren. seiben, mit Ausnahme der ausscheidenden Herren Sebastiani,

Gestern hier eingegangenen Briefen zufolge, war Faouis und Girod; den Ersteren haben seine Aerzte zum Aus⸗ nand VII. am 23. September Abends noch am Leben, die eicte bestimmt, der Zweite wuͤnschte seit dem Keßnerschen De⸗ faͤhrliche Krisis aber noch immer nicht voruͤber. Die Ministiikte auszuscheiden und der Dritte hat sich nie im Ernste fuͤr das diplomatische Corps, der Rath von Kastilien und der Smainen Minister gehalten. Es fragt sich nun, ob der Herzog von Rath waren in San Ildefonso versammelt, der Eintritt in roglie und Herr Humann annehmen werden; es sind Staf⸗ Koͤnigl. Gemaͤcher aber nur einer kleinen Anzahl von Persaesten an sie abgesandt, und man wartet auf ihre Antwort. verstattet. MNarschall Soult wird den Titel eines Conseils⸗Praͤsidenten er⸗

Eine große Menschenmasse stroͤmte diesen Morgen nach filten; dieser Umstand ist nicht ohne Wichtigkeit, wenn die Re⸗ Barrière Saint⸗Jacques, um zu sehen, ob die Hinrichtung erung, wie es heißt, wirklich am vorigen Mittwoch oder Don⸗ von den Assisen wegen Theilnahme an der Insurrection vaerstag bei einem fremden Hofe angefragt hat, ob auch die 5. und 6. Juni zum Tode verurtheilten Cuny stattfinden vingpraͤsidentur des Marschalls in den bisherigen freundschaftlichen Die France nouvelle meldet indessen, daß auf das von pherhaͤltnissen zwischen beiden Kabinetten keine Stoͤrung hervor⸗ Verurtheilten eingereichte Gnadengesuch noch keine Entschedchngen wuͤrde.“ Auch die Angaben des Temps stehen mit erfolgt sey. jigen in Einklang.

In Toulon haben am 25sten Abends in Folge einer Bis heute Mittag um 2 Uhr war uͤber das neu zu bil⸗ Oppositions⸗Deputirten Portalis dargebrachten Abendmustt ahinde Ministerium noch nichts Definitives beschlossen. Indessen ruhen stattgefunden. Die bewaffnete Macht mußte einschreweifelt man nicht, daß noch im Laufe des Tages das Ministerium und mehrere von den Ruhestoͤrern verhaften. u Stande kommen werde. Marschall Soult wird noch immer

Die Cholera ist in Arles, an den Rhone-Muͤndungen, autzels Praͤsident des Minister⸗Rathes und der Herzog von Broglie brochen. 8 ais Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten bezeichnet.

Heute schloß 5proc. Rente sin cour. 95. 75. gproc. Der Polizei⸗Praͤfekt Herr Gisquet hat sich auf dem Boule⸗ conr. 67. 85. 5proc. Neap. sin cour. 81. 5proc. Span. vard de la Madeleine eine Wohnung gemiethet, woraus man 5proc. Belg. Anl. 78. Neues Anlehn von 1832 96. 80. chließt, daß die Ministerial⸗Veraͤnderung auch seine Entlassung

Frankfurt a. M., 4. Okt. Im Effekten⸗Handel vweßzzur Folge haben werde. der Israelischen Feiertage kein Verkehr. Die Auotidienne erzaͤhlt Folgendes als das neueste poli⸗ 8 lische Bonmot des Fuͤrsten Talleyrand: „Die Doktrin ist schwie⸗ tig und der 13. Maͤrz unmoͤglich; wenn man also mit Hrn. v. Montalivet Hrn. Guizot vereinigen will, so heißt das so viel, vnn ils zu einer Unmoͤglichkeit noch eine Schwierigkeit hinzufuͤgen.“

Der Progressif de l'Aube, ein liberales Provinzial⸗ e“ 8 Gedruckt bei A. W. H. Blatt, cheilt folgende Angaben uͤber die Bestandtheile der jetzigen n Meputirten⸗Kammer mit: „Die Opposition besteht aus der aͤu⸗

Neueste Nachrichten. Paris, 1. Okt. Das Journal des Deébats äaͤu⸗

h in Bezug auf die Ministerial⸗Veraͤnderung: „Wenn wir unterrichtet sind, ist die ministerielle Krisis ihrem Ende zuü

Redacteur Cottel.

——

Bekanntmachungen.

beebbee.

bernitz verstorbenen Gutsbesitzers Gottfried von Jena, ist auf den Antrag der Erben desselben der erbschaft⸗

iche Liquidations⸗Prozeß eroͤffnet, und ein Termin

ur Anmeldung und Nachweisung der Anspruͤche der

Glaͤubiger auf

eEeECEEE118829

vor dem Referendarius Kurzan als Deputirten ange⸗

setzt worden. Es werden daher alle unbekannte Glaͤu⸗

biger hierdurch vorgeladen, ihre Forderungen spaͤtestens

n dem obigen Termine, auf dem Koͤnigl. Ober⸗Lan⸗

desgericht hierselbst, entweder in Person oder durch

Allgemeiner Anzeig

solche in termino am 29. SGeptember, 30. Octo⸗ ber oder 29. November d. J., Morgens 10 Uhr, 8 hierselbst anzugeben und zu erweisen, auch eventualiter Ueber den Nachlaß des am 23. August 1831 zu Doeb⸗[die Vorzuͤglichkeit ihrer Forderungen zu deduciren, sub poena contumaciae, praeclusi et perpetui silentii und vird das Koͤnigl. Hofgericht am 7 praͤclusiv⸗Erkenntuiß in dieser Sache erlassen, wodurch allen sodann noch latitirenden Kreditoren eine weitere Anmeldung abgeschnitten werden wird, und die voͤllige Abweisung von der Barnewitzschen Masse erfolgen soll. Datum Greifzwald, den 7. Juli 1832.

Koͤnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern

Januar k. J. die 8n 224 Breite haben, 5 Fuß tief gehen und

ecunde bewegen, und

und Ruͤgen. 1 v. Moͤller, Director.

einen mit Vollmacht und Information versehenen hiesigen Justiz⸗Commissarius anzuzeigen, und die Be⸗ weismittel beizubringen.

Termine aber haben sie zu gewaͤrtigen, daß sie aller hrer Vorrechte verlustig erklaͤrt, und mit ihren For⸗ derungen nur an dassenige, was nach Befriediqgung der sich meldenden Glaͤubiger von der Masse noch uͤbrig bleiben moͤchte, verwiesen werden. Frankfurt a. d. O., den 10. Juli 183323.. Koͤnigl. Preuß. Ober⸗Landesgericht.

„Gerichtliche Vvrlabung.

Die beabsichtigte guͤtliche Hinlegung des Debitwe⸗ sens des vormaligen Paͤchters Georg Christian Barne⸗ witz zu Diedrichshagen, erheischt es, dessen Passiv⸗Ver⸗ möͤgensstand in voͤllige rechtliche Gewißheit zu setzen, und es sind von dem Koͤnigl. Hofgerichte hierselbst, zu

dem Ende Edictal⸗Ladungen noͤthig befunden und erkannt.

Es werden demnach alle diejenigen, welche an den vormaligen Paͤchter zu Diedrichshagen, Georg Chri⸗ stian Barnewitz und dessen e Vermoͤgen, aus irgend einem rechtlichen Grunde Forderungen und Anspruüche zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert

Oeffentliche Bekanntmachung. Die Russische Kꝛiserliche General⸗Direction der Bei unterlassener Anmeldung ihrer Anspruͤche imleand⸗ und Wasser⸗Communication hatte unterm 16 Juni 1831 durch die St. Petersburgische Zeitung Nr. 139 zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht, wie auf Aller⸗ hoͤchstem Befeh! eine Praͤmie von 10,000 Rubel Beo.⸗ Assig. aus dem Reichs⸗Schatze fuͤr denjenigen ansne⸗ setzt worden, welcher das beste Mittel den Gang der

nen flachen Boden.

wendung begleitet seien.

sondern Memoire die beweisen.

Erfindungen in Bepruͤfung gezogen.

verfaßt sein. Fuͤr die Richtigkeit der Abschrift:

e 14 38 6, 2 8 4 8 S t t 8 er fuͤr die Preußischen Staaten. 1) Die Loͤsung dieser Frage ist, mit Ruͤcksicht auf die Fracht der Fahrzeuge, ihre Tiefe im Wasser und die mittlere Geschwindigkeit des Stromes, gegen wel⸗ hen man die Fahrt beschleunigen will, auf zwei Faͤlle zu berechnen. Der fragliche Mechanismus muß nehmlich: a) Fahrzeuge von 224 Fuß engl. Länge, die 40 Fuß

1000 Tonnen Fracht einnehmen, gegen eine mittlere Geschwindigkeit des Stromes von 2 ¾ Fuß in einer Se⸗

b) Fahrzeuge von 119 Fuß engl. Laͤnge und 28 Fuß Breite, die mit einer Fracht von 7000 Pud oder 112 Tonnen 1 ¾ Fuß tief gehen, gegen eine mittlere Ge⸗ schwindigkeit des Stromes von 4 Fuß in einer Se eunde. In beiden Faͤllen haben diese Fahrzeuge ei⸗ Die Geschwindigkeit der densel ben durch den Mechanismus mitzutheilenden Bewegung muß wenigstens 3 Fuß in einer Secunde betragen.

2) Da die unter Liur. b. erwaͤhnten Fahrzeuge im mer karavanenweise ziehen, so kann der zur Beschlen nigung der Fahrt erfundene Mechanismus zugleich auf ein oder mehrere Fahrzeuge berechnet sein.

3) Es ist erforderlich, daß die Plaͤne des vorzustel⸗ lenden Mechanismus sich bis in's kleinste Detail er⸗ Fluß⸗Fahrzeuge mittelt eines besondern Mechanismut strecken, und von einer Beschreihung uͤber dessen An.] zu beschleunigen, angeben und die desfalsigen Projeete der General⸗Direction zustellen werde.

In Folge dessen sind bei der General⸗Direction verschiedene Projecte eingegangen, es hat indeß noch keins dem gewuͤnschten Zwecke entsprochen, denn die meisten der bisher vorgeschlagenen Erfindungen beste⸗ hen in allgemeinen, undeutlichen und zum Theil un⸗ richtigen Theorieen, die ohne Local⸗Anwendung sind und nicht von positiven Grundsaͤtzen ausgehen. Die General⸗Direction sieht sich deshalb veranlaßt um die Aufmerksamkeit der Gelehrten und Mechaniker auf diejenigen Principien zu leiten, welche diesen Un⸗ tersuchungen zu Grunde zu legen sind nach folgende specielle Erfordernisse der gewuͤnschten Vervollkomnung der bis jetzt zur Beschleunigung der Flußschifffahrt be⸗

kannten Mittel aufzustellen:

Es bleibt den Erfindern in⸗ dessen freigestellt, falls sie es wuͤnschen, in einem be⸗ Berechnungen velche a. den Effect der erfundenen Maschinen und b ihren Vorzug vor den schon bekannten Mechanismen

4) Ohne die im vorhergehenden Punkte bezeichneten Plaͤne und Beschreibungen wird keine der vorgestellten

5) Die Memoiren, Vergleichungen und Untersu⸗ chungen koͤnnen in russischer, deutscher, franzoͤstscher, englischer oder irgend einer andern europaͤischen Sprache

Kostowsky.

der stellvertretende Peeeeheg

sersten Linken und den beiden Fractionen der rechten Seite; zuch sie hat, wie die ministerielle Partei, ihre verschiedenen Rüancen. So sitzen z. B. die Herren Odilon⸗Varrot und Mauguin zusammen auf den Baͤnken der aͤußersten Linken, sind aber uͤber mehrere Punkte verschiedener Ansicht; als Beispiel führen wir die Adresse in der vorigen Sitzung an. Herr Mau⸗ zuin war der Meinung, das Ministerium habe sich nicht offen und vollstaͤndig genug uͤber die Lyoner Ereignisse ausgesprochen, Herr Barrot hingegen fand die gegebenen Aufschluͤsse hinreichend und sogar zu ausfuͤhrlich. Herr Barrot repraͤsentirt denjenigen dheil der pposition, der die Befestigung der jetzigen Regierung mit einem dem Périerschen entgegengesetzten Systeme will. Hr. (Nauguin scheint an der Spitze einer Partei zu stehen, welche mehr radikale Reformen haben will; zu seiner Fahne gehoͤren ie Herren Cabet, Salverte, Audry de Puyraveau, Duris⸗Du⸗ sttesne, Beauséjour, Corcelles, Clauzel, Lafayette, Tracy, Comte du. A. m. Laffitte, Mérilhou, v. Sade, Baudet⸗Lafarge gehoͤren sur Barrotschen Partei. Die aͤußerste rechte Seite und die weite Section derselben haben auch mehrere Unter⸗Abtheilun⸗ en, deren Haͤupter die Herren Pagès und Laurence sind. Die herren Laboissiere, Joly, Dubois, Arago, Sans sind Mitglie⸗ ir derselben. Herr Teste, der ebenfalls auf der rechten Seite , hatte im Beginn der Session Aussicht, Haupt einer Partei werden; sein unentschlossenes Benehmen hat ihm dieselbe aber ntzogen. Herr Mahul, dessen Ansicht uͤber die Abhaͤngigkeit de Beamten lange nicht vergessen werden wird, sitzt mit Herrn iers auf der rechten Seite. Man kann diese beiden ehren⸗ berthen Deputirten mit Pflanzen vergleichen, die in einen Bo⸗ 9 versetzt worden sind, in dem sie nicht Wurzel fassen koͤnnen. [I Die Zeitungen bezeichnen die rechte Seite als die junge Linke, Volbeding, M. J. E. Zur vergleichenden Honbdh und in der That sitzen auf derselben eine Menge von Deputir⸗ 1s Heft. gr. 8vo. geh. 11 ½ sgr. 3 ten, die der neuen Generation angehoͤren und der Abglanz der Zimmermann, J. C. E., Beobachtungen dp v. Revolution sind. Wenn in der Mitte einer De⸗ rühmtestan Wuncdärzte neuerer veig, ien uite ploͤtzlich ein wichtiges Amendement in Antrag gebracht der sichersten Behancdlungeart wird, so bemerkt das geuͤbte Auge im Centrum und in emmter Brüche. Zur Belehrung für ause ' der zweiten Abtheilun der linken Seit kwuͤrdi

praktische Aerzte und Wundärzte etc Taktik; die 8 8 1 5 eite eine mer wuͤrt ige jorirten Darstelfungen. Fol 1 ½ Thlr. 8 ie Stimmfuͤhrer, dem Kommandanten eines Schiffes In 14 Tagen erscheint: auf ich, gehen von einer Bank zur andern, muntern die Traͤgen Fauft. Eine Tragoͤdie von Goͤthe. 8* suchen die Schwachkoͤpfe auf ihre Seite zu bringen und J. D. Hoffmann. reiten den Verhaltungs⸗Befehl, nach welchem gestimmt wer⸗

8 . n soll, von der ersten bis zur letzten Bank. Wenn der Au⸗

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2

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genblick zum Abstimmen dann gekommen ist, so erheben sie sich Alle, gleich einem einzigen Mann und bilden eine kompakte Masse. Der Opposition hingegen mangelt es an Disciplin, und wenn der Praͤsident sagt: „Diejenigen, welche fuͤr die Annahme stim— men, moͤgen aufstchen“, so befragen sie sich mit den Augen, zoͤ⸗ gern und erheben sich. erst, nachdem die Verwerfung bereits ent⸗ schteden ist. Manchmal, wenn sie sich. gax nicht mit einander besprochen haben, stimmen sie gar gegen einander, und gleichen dann den Rekruten, die bei einem naͤchtlichen Angriffe auf ein⸗ ander feuern, weil sie sich gegensoitig fuͤr Feinde halten.“

Vor dem Cassationshofe ward dorgestern eine fuͤr den ge⸗ genwaäͤrtigen Zustand Frankreichs hoͤchst charakteristische Rechts⸗ sache verhandelt. Ein gewisser Herr Maugué naͤmlich, Besitzer eines Landhauses bei Toulouse, hat auf dem Dache seines Oran⸗ gerie⸗Hauses eine gruͤne und weiste Wetterfahne anbringen las⸗ sen, deren Spitze drei Lilien bildeten; am Fuße des Wetrerhahns befanden sich abermals drei Lilien.“ Der Koͤnigl. Prokurator beim dortigen Gerichtshofe machte die Sache anhaͤngig, wurde aber mit dem Bescheide abgewiesen, daß die auf einem Gewaͤchs⸗ hause befindlichen Lilien als kein politisches Partei⸗Zeichen zu be⸗ trachten seyen. Die dortige Anklage⸗Kammer, an welche der Prokurator sich nunmehr wandte, erklaͤrte, daß die Lilien zwar ein aufruͤhrerisches Zeichen seyen, daß im vorliegenden Falle aber der Sache keine Folge zu geben sey, da die Lilien an keinem oͤffentlichen Orte angebracht waͤren. Nachdem der Prokurator gegen dieses Erkenntniß an den Cassutionshof appellirt, hat der letztere auf den Bericht des Herrn Mörilhou und den gleichlau⸗ tenden Antrag des Herrn Parant das Erkenntniß kassirt, in Be⸗ tracht, daß die Lilien allerdings oͤffentlich ausgestellt worden seyen.

Der zu einem Tempel der sosenannten constitutionnel⸗ len Kirche errichtete Saal des ehemaligen Athenaͤums der Kuͤnste wurde vorgestern Mittag eroͤffnet; die oͤffentlichen Tribu⸗, nen waren gedraͤngt voll. Der fuͤngirende Geistliche las, noch von zwei anderen begleitet und saͤmmtlich in Priester⸗Kleidung, die Messe. Unterdessen trug eine Dame mit drei Maͤnnern zum Fortepiano mehrere dem Evangelium entlehnte Gesangstuͤcke vor; dann hielt einer der Geistlichen einen langen Vortrag uͤber die Toleranz, worin von den Italiaͤnern und Polen die Rede war. Zuletzt ging eine Frau herum und ließ sich Geld fuͤr die von den Zuhoͤrern benutzten Stuͤhle geben, und eine Dame und ein Herr, beide sehr elegant gekleidet, sammelten Beitraͤge fuͤr die Beduͤrfnisse des Kultus. Gestern wurde zu derselben Stunde Messe gelesen und eine Rede gehalten; das Publikum war eben so zahlreich versammelt, wie Tages zuvor: etwa 1000 bis 1200 Personen. Der Saal ist nur mit einem Altar auf einer Estrade geschmuͤckt, deren Stufen mit Teppichen belegt sind. Auf dem Altar steht ein Tabernakel mit einer Monstranz, einem silbernen Kreuze, einer Statue der Jungfrau und der eines Heiligen. Ebenfalls vorgestern Mit⸗ tag hielt ein Priester der sogenannten Franzoͤsischen Kirche, Namens Merigot, in dem Saale der Saint⸗Simonianer am Sorbonne⸗Platze vor einer Menge von Neugierigen Gottesdienst; es wurde stille Messe gelesen und 2 Maͤnner mit einer Dame sangen Franzoͤsische Hymnen zur Fortepiano⸗Begleitung;⸗ dann wurde ein Vortrag uͤber die Intoleranz der Priester und gegen das Dogma der katholischen Kirche gehalten, der unter der Zu⸗ hoͤrerschaft laute Mißbilligung fand. Ueberhaupt war die Ver⸗ sammlung aͤußerst geraͤuschvoll und die Anwesenden entfernten sich sehr wenig erbaut.

Die in Folge der Juni⸗Ereignisse aufgeloͤste Thierarzgei⸗ Schule von Alfort ist mit dem heutigen Tage wieder bessrer worden.

Einige Regimenter der hiesigen Garnison sollen käͤchstens nach Soissons und der umliegenden Gegend verlegt werden.

Die Festungen Douai, Lille und Valenciennes werden in Vertheidigungs⸗Zustand gesetzt. 8

Die bekannte Schauspielerin, Demoiselle Leontine Fay, hat sich mit Herrn Volnys vom hiesigen Vaudeville⸗Theater ver⸗ heirathet; Volnys besitzt 6000 Fr. jaͤhrlicher Einkuͤnfte und bezieht außerdem ein Theater⸗Gehalt von 12,000 Fr., Leontine Fay seits bringt ihrem Gatten ein jaͤhrliches Einkommen von 20,000 Fr. mit, das⸗sie vom Theater des Gymnase erhaͤlt.

Die Herren Parigot und Rogues, der erstere Kammer⸗Praͤ⸗ sident, der zweite Rath am Koͤnigl. Gerichtshofe zu Peitiers, welche beide ihre Entlassung genommen haben, weil sie das Er⸗ kenntniß dieses Gerichtshofes, wodurch die Herzogin von Berry in Anklagestand versetzt wurde, nicht unterzeichnen wollten, haben von vielen der angesehensten Einwohner von Marseille eine Gluͤck⸗ wunsch⸗Adresse wegen ihres hochherzigen Benehmens erhalten.

Aus Hävre wird vom D9sten v. M. gemeldet: „Die hier erscheinende Gazette de Normandie hatte eine Subscription zu Gunsten der Opfer der von der Regierung in den westlichen De⸗ partements ausgeuͤbten Willkuͤr eroͤffnet und angezeigt, daß Bei⸗ traͤge fuͤr deesen Zweck bei dem hiesigen Banquier Lamothe an⸗ genommen werden wuͤrden. In Folge diaser Anzeige wurde Hrn. Lamothe eine Spottmusik dargebracht. Gestern Abend war der Auflauf und der Tumult noch bedeutender; man rief: „Nie⸗ der mit den Karlisten! Nieder mit den Chouans!“ und sang die Marseillaise. Durch das Einschreiten der Behoͤrde wurde der Auflauf zerstreut. Hr. Lamothe ist aus der Pestgen Handels⸗ Kammer, deren Mitglied er war, in Folge dieser Auftritte aus⸗ geschieden.“

Der Handel von Marseille erfreut sich in diesem Jahre einer ganz besonderen Thaͤtigkeit. Man liest daruͤber in dem dort erscheinenden Garde national Folgendes: „Die Zoͤlle haben in den 8 ersten Monaten 17,520,832 Fr., also mehr ein⸗ getragen, als solches fruͤher in den guͤnstigsten Jahren der Fall war; denn im Jahre 1820 belief sich die Zoll⸗Einnahme in allen 12 Monaten nur auf 12,871,505 Fr. und im Jahre 1825 auf 19,505,715 Fr. Fuͤr 1832 duͤrfte aber, nach dem Verhaͤltnisse der ersten 8 Monate, die Gesammt⸗Einnahme die Summe von 23 Milllionen uͤbersteigen. An Ausfuhr⸗Praͤmien sind waͤhrend dieser 8 Monate nicht weniger als 8,259,378 Fr. gezahlt wor⸗ den, worunter allein 7 Millionen fuͤr raffinirten Zucker. Die Zahl der eingelaufenen Schiffe betrug waͤhrend dieser Zeit 5036,

die der ausgelaufenen 4050, was, nach Abzug der sechs bis⸗sie⸗ ben Wochen, daß die Schifffahrt gaͤnzlich geschlossen ist, fuͤr das ganze Jahr 6714 Einfuhren und 6200 Ausfuhren ergiebt. Im Jahre 1826 aber, d. h. zu einer Zeit, wo unter der Restaura⸗ tion der Handels⸗Verkehr am staͤrksten war, liefen in den Hafen von Marseille nur 6458, im Jahre 1827 6310, im Jahre 1828 6291 und im Jahre 1829 5096 Schiffe ein, und es liefen aus: im Jahre 1826 6207, im Jahre 1827 6210, im Jahre 1828 5985 und im Jahre 1829 5001. Dies sind Thatsachen, wo⸗ durch manche eitle Declamationen widerlegt werden; sie sind gleichsam eine Bestaͤtigung der Worte, die der Koͤnig im Sep⸗ tember 1830 an die Marseiller Deputatton richtete: Die Wohl⸗ fahrt Ihrer Stadt kann bei fortdauernder Ordnung, Ruhe und Freiheit nur gewinnen.“ 1

Unääengst ist hier (wie bereits fruͤher erwaͤhnt worden,) der zweite Theil des Cousinschen Berichtes an den Minister des oͤssentlichen Unterrichts uͤber den Zustand des Schulwesens in Deutschland, und namentlich uͤber den Elementar⸗Unterricht in Preußen, erschienen. Eih noch zu erwartender dritter Bericht wird von den Gymnasien und ein vierter von den Universitaͤten handeln. Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt in ihrem neuesten Blatte nach einem Privatschreiben aus Paris eine kurze Anzeige „von dem Inhalte jenes zweiten Berichtes, worin es unter Ande⸗ rem heißt: „Dieser Bericht ist eine fuͤr Deutschland hoͤchst ehrenvolle Anerkennung unserer Ueberlegenheit in der Erzeetng, und der Bericht schließt mit Vorschlaͤgen zu Gesetzen daruͤber, die die vollkommenste Anwendung der Deuͤtschen Vorgaͤnge auf das Franzoͤsische Schulwesen empfehlen, so weit es nur irgend unter den obwaltenden Umstaͤnden moͤglich ist. Der Verfasser verlangt die Errichtung einer Schule in jeder Gemeinde, und einer Normalschule in jedem Departement; er geht dabei in das allerkleinste Detail ein, wie dabei in Preußen verfahren worden ist, um mit Sicherheit und mit maͤßigen Mitteln große Resultate zu er⸗ halten. Der Bericht ist ein sprechender Beweis, wie sehr Frankreich in Allem, was sich auf oͤffentliche Erziehung bezieht, zuruͤckgeblie⸗ ben ist, und mit welchen Schwierigkeiten eine aufgeklaͤrte und willige Administration zu kaͤmpfen hat. Der Verfasser wagt es z. B. nicht, ein Gesetz vorzuschlagen, das die Besuchuna der Schulen durch alle Kinder befiehlt; er erkennt an, daß der Klerus der Erziehung im Allgemeinen feindlich sey; daß er ge⸗ schont und gewonnen werden muͤsse, indem jede Erziehung ei⸗ ner religioͤsen Basis beduͤrfe; daß aber fuͤr jetzt die eigentliche Stuͤtze der Schulen nur in den Kommunen liege. Er scheint zu hoffen, daß die Schwierigkeiten in wenigen Jahren uͤber⸗

wunden seyn koͤnnen, aber Gesetze reichen nicht hin, den frivo⸗ len Sinn einer unwissenden Nation zu aͤndern, und es wird eine laͤngere Zeit und eine festere Richtung dazu gehoͤren, als die unruhige Epoche einer Fratzoͤsischen Administration verspre⸗ chen kann. Aber es ist schon viel gethan, daß die Gebrechen mit einer kecken Hand aufgedeckt, und die Huͤlfsmittel mit Be⸗ stimmtheit und Vertrauen angegeben worden sind. Der Be⸗ richt macht denr Verfasser die groͤßte Ehre, indem er sich von aller National⸗Eitelkeit entfernt haͤlt, das Verdienst eines frem⸗ den Volkes anerkennt, sich dabet muthig den Mode⸗Meinungen widersetzt, klassische Studien vertheidigt, und der Geistlichkeit einen Einfluß auf die Erziehung einzuraͤumen sucht, in einer Zeit, wo sie der Masse verhaßt und der Regierung verdaͤchtig ist. Er hat eine große und ehrenvolle Unternehmung begonnen, und es ist moͤglich, daß die Centralisation, die sonst wie ein Alp auf Frankreich liegt, wenigstens diesmal zu einem wirklichen Fortschritt fuͤhrt; doch ist auch hier wahrscheinlich, daß eine freie Municipal⸗ Verfassung mehr und leichter wirken koͤnnte. Denn welche Central⸗Behoͤrde koͤnnte 40,000 Schulen aller Ar⸗ böten und Grade organisiren, besetzen und in Ordnung halten, so lange es den Kommunen an Macht und Willen fehlt, sie zu unterstuͤtzen, und ihr alles Detail zu ersparen!“*)

8 Großbritanien und Irland.

London, 2. Okt. Gestern waren eine Menge Handwer⸗ ker im Ober⸗ und Unterhause beschaͤftigt, um verschiedene Vor⸗ bereitungen zu treffen, woraus man auf einen baldigen Zusam⸗ mentritt des Parlamentes schließt.

Das Hof⸗Journal stellt uͤber die Lage der Dinge in Por⸗ tugal folgende Betrachtungen an: „Trotz der schmeichelhaften Darstellungen, die in den Journalen fast taͤglich uͤber die Lage Dom Pedro's erscheinen, beginnen einige seiner waͤrmsten und unterrichtetsten Anhaͤnger an dem Erfolge der Expedition zu ver⸗ zweifeln. Der Feldzugsplan war auf die scheinbar wohlbegruͤn⸗ dete Voraussetzung gestuͤtzt, als bestehe in Portugal eine starke Partei fuͤr Dom Pedro, ohne welche es eine Thorheit gewesen waͤre, die Unternehmung zu wagen. In dieser Hinsicht haͤtte er an einem Kuͤstenpunkte landen sollen, der moͤglichst nahe an dem Orte gewesen waͤre, wo sich die Elemente der Revolution in ih⸗ rer groͤßten Masse befinden. Haͤtte der Kaiser hinter dem Fel⸗ sen von Lissabon gelandet, so koͤnnte das constitutionnelle Ban⸗ ner jetzt auf den Forts von Belem und San Juhggo wehen. Indem er sich aber nach Porto wendete, legte er alle Wahr⸗ scheinlichkeiten des Erfolges in die Haͤnde seines Gegners; und wenn er so lange im Stande war, sich in seiner gegenwaͤrtigen Stellung zu erhalten, so ist dies mehr der Blindheit und unbegreiflichen Unthaͤtigkeit der Miguelistischen Generale, als seinen eigenen militatrischen Huͤlfsmitteln zu⸗ zuschreiben. In kurzer Zeit wird jetzt eine Frage entschieden seyn, deren Loͤsung Europa mit Spannung erharrt; selbst aber wenn es dem Kaiser moͤglich seyn sollte, unangefochtene Winter⸗ quartiere in Porto zu Sn (was wir bezweifeln, da es ent⸗ schieden die Politik der Miguelisten ist, de brusquer l'affaire), wie will er seine Armee ehecen, aus welcher Quelle die unge⸗ heure Summe von 90,000 Pfd. Sterl. monatlich beziehen? Diese

*) Wir behalten uns vor,

draͤngten Auszug aus der

geben. .“

v, in wenigen Tagen selbst einen ge⸗ ediegenen Schrift des Herrn Cousin