1832 / 284 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gefangen genommen. Der Schwarze Falke er⸗ griff eiligst die Flucht und ließ sein gaazes Gepaͤck auf der Wahlstatt zuruͤck. Mit diesem Gefecht kann der Krieg als beendigt angesehen werden, denn schon moͤchten die Sack⸗In⸗ dianer um jeden Preis gern Frieden schließen. Der General Scott, der mit seinem Generalstab zu Galena angekommen war, hat sich daselbst auf dem Dampfboot „Warrior“ nach der Hun⸗ dewiese eingeschifft, woselbst sich das Hauptquartier des General Atkinson befindet.“ 1 .

11“” 8

Berlin, 10. Okt. Das 18te Jahresfest der Stiftung der Preußischen Haupt-Bibel-Gesellschaft wurde heute Nachmittag in der hiesigen Dreifaltigkeite⸗Kirche durch einen feierltchen Got⸗ tesdienst begangen. Der zeitige Mitdirektor der Gesellschaft, Herr Dr. und Professor Neander, hatte durch eine gehaltvolle Schrift: „Erinnerungen an den Englischen Gottesgelehrten William Chillingworth, mit einem Vorworte uͤber das Wesen der unsichtbaren Kirche“ zu dieser Feier besonders eingeladen; sie wurde durch besang und Gebet auf eine wuͤrdige Weise eingeleitet. Herr Propst Roß hielt eine Predigt uͤber 1. Petri 1, V. 24 und 25. Nach Beendigung derselben wurde der Jah⸗ res⸗Bericht uͤber die Wirksamkeit des Vereins verlesen und 100 Bibeln an eben so viel arme Schulkinder vertheilt.. Den Be⸗ schluß der Feier machte eine Sammlung. zur Foͤrderung der Zwecke der Gesellschaft. 1 Aus Arnsberg meldet man unterm 1sten d. M.: „Der juͤngere Freiherr von Fuͤrstenberg hatte am 25sten v. „M. auf einer Reise zu Pferde, nachdem er, ganz allein reitend, mit einer Pistole nach einem Raubvogel geschossen und dieselbe frisch ge⸗ laden und am Halse des Pferdes stehend, wieder in die Sat⸗ teltasche stecken wollte, das Ungluͤck, daß das Gewehr losging und der Schuß durch die Sattektasche ihm in den Unterleib fuhr, so daß er sofort hinstuͤrzte und, nachdem er noch auf dem Felde liegend das Abendmahl erhalten, nach 12 Stunden den Geist zufgab. Er war ein wohldenkender, allgemein geachteter Munn, der eine Frau und 6 Kinder hinterlaͤßt. Wem sollte sich bei diesem Unfalle nicht die Bemerkung aufdringen, daß die Perkussions⸗Schloͤsser doch mauches Unheit anstiften?“

Die in Stralsund erscheinende Wochenschrift Sundine

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lose Seevoͤgel auf dieser waldreichen Insel geschossen und aus⸗ gestopft hat, versichert, auch nicht einmal eine Feder jenes gesehen zu haben. Was die Gestalt des an unserer Kuͤste sich gezeigten Seeraben betrifft, so gleicht diese der Abbildung des Chinesischen, dessen man sich in China zum Fischfange be⸗ dient, in allen Theilen. Er ist von der Groͤße einer halber⸗ wachsenen Gans, hat einen rabenaͤhnlichen sehr langen Schna⸗ bel, der vorn umgebogen und sehr scharf ist, einen Entenkopf, eine kleine unmerkliche Zunge und unter dem Schlunde einen Beutel wie der Pelikan, einen Schwanenhals, der im Sitzen immer auf dem Ruͤcken ruht, blaue Augensterne, einen runden Schwanz, schwarze voͤllstaͤndige Rabenfuͤße mit vier Zehen, von denen dor hintere ganz einwaͤrts gebogen ist und die mit einer Schwimmhaut versehen sind. Seine Grundfarbe ist schwarz, spielt aber ins Braune; die Brust ist bei einigen weiblich. Von dem Landraben unterscheidet er sich nur dadurch, daß er drei⸗ mal groͤßer und zehnmal gefraͤßiger ist und seine Aesung aus dem Wasser holt.“ Dies uͤppige, reichliche Futter macht es denn auch wohl, daß er dreimal in einem Jahre bruͤtet. Ob uͤbrt⸗ gens dieser Vogel nun wirklich der Chinesische Seerabe ist, oder der gewoͤhnliche, welcher nach Aussage von Schiffern und eines im hoͤhen Norden bekannten Daͤnen sich an der Kuͤste von Norwegen haͤufig aufhalten und in den dortigen Klippen nisten soll, moͤchte um so schwerer zu beweisen seyn, als er seine nor— dische Natur bei uns ganz verlaͤugnete und in den hoͤchsten Eichen sein Nest bauete.

aaamn Nechrichheen.

hiesigen Kalligraphen und akademischen Kuͤnst⸗

ler H. F. Silber. Vorliegendes Werk, welchem die Auszeichnung zu Theil gewor⸗ den ist, von dem Hohen Ministerium der geistlichen⸗, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten den Provinzial⸗Schul⸗Kollegien em⸗ pfohlen zu werden, verdient wegen des sehr gelungenen Bestrebens, die Kalligraphie mit neuen, originell erfundenen Musterschriften zu bereichern, noch mehr aber wegen seiner allgemeinen praktischen Brauchbarkeit, die vollste Aufmerksamkeit und Theilnahme des u⸗ blikums. Es fehlt zwar nicht an Schreibschulen in mancherlei For men von unbestreitbarem Verdienste, wohl aber an einem Werke, welches, wie das hier genannte, die Theorie in einem durchaus faß⸗

enthaͤlt in einem Schreiben aus Stralsund vom 30sten v. M. folgende interessante naturhistorische Merkwuͤrdigkeit: Im Fruͤh⸗ ling dieses Jahres, um die Mitte des Monats April, zeigte sich eine große Schaar von Seeraben.— eine außerordentliche Er⸗ scheinung an unserer Kuͤste auf einer Landspitze von Ruͤgen, der Drigge genannt. Dies durch zwei Inwieken ausgehoͤhlte Halb⸗Inselchen schzebt sich suͤdoͤstlich hinter Stralsund und dem Daͤnholm in einem von der Meerenge zwischen Pommern und Nuͤgen gebildeten Bassin vor. Bei seinem Anfange ist es schmal, seine Laͤnge betraͤgt ungefaͤhr eine halbe Meile, sein Umfang etwa 5 Hufen Landes. Es liegt etwas K hat jedoch ebenen Bo⸗ den und traͤgt anmuthige dichte Holzungen, mit Eichen und Ellern von schlankem Wuchse. Vorzugsweise auf dem ganzen Ruͤgenlande haben die Seeraben diesen Ort zu ihrem Sommer⸗ aufenthalt gewaͤhlt und auf dieser Staͤtte auch wieder nur ein einziges Gehoͤlz zu ihrer Horstung ausersehen, welches sich durch dichtes Unterhotz und, starken Baumwuchs vor den andern aus⸗ eichnet. Bei ihrer Ankunft fingen die Seeraben damit an, die Reiher, welche bisher in der gedachten Holzung alljaͤhrlich genistet hatten, feindlich zu vertreiben und auszurotten, und bauten nun

eihre zahllosen Nester in den hoͤchsten Zweigen der schlanken Ei— chen und Ellern vertraͤglich nebeneinander. Diese Nester waren ausschließlich von Dornen gebaut, sehr hoch und tief. Im Laufe des Sommers bruͤteten sie dreimal und legten 4 bis 6 Eier, von der Groͤße derjenigen wilder Enten und von blaßgruͤner Farbe. Den ganzen Tag hindurch schwaͤrmten sie in Schaaren auf den Fischfang, und die Stralsunder Fischer, welche ihnen oft zugese⸗ hen, koͤnnen nicht genug klagen, wie sehr sie ihre Reviere rui⸗ niren und haͤnzlich zu verderben drohen. Sie sind die gewand⸗ testen und geschicktesten Fischraͤuber, schwimmen unglaublich schnell auf dem Wasser, daß es selbst Wellen davon wirft, tauchen bis auf den Grund wie ein Seehund und schießen eine solche Strecke unter dem Wasser fort, daß man daruͤber erstaunen muß. Mit dem staͤrksten Hecht, mit dem groͤßten Aal im Schnabel sieht man sie emporkommen, ihn verschlingen, heimfliegen und wieder⸗ kehren, und dabei sind sie gefraͤßig wie ein Wolf und geschaͤftig wie die Ameisen. In dem Gehoͤlze, wo sie horsteten, fand man haͤufig Aale und Hechte von bedeutender Groͤße, die aus dem RNeste gefallen waren und welche sie wegen des dich⸗ ten Unterholzes nicht wieder, aufsuchen konnten. An den Aalen war der Kopf oft verweest, waͤhrend sich der Schwanz noch regte, und dies erklaͤren die Fischer so, daß sie alle Fische beim Kopf⸗Ende zu verschlingen anfangen, der Kopf sogleich in den Magen begraben wird, Mhrend der andere Theil der Fische im Schlundsacke bleibt, und daß sie bei den Jungen im Neste den ganzen Fisch, wie der Pelikan, wieder von sich geben, wo dann der Kopf von der Hitze und Bewegung des Magens schon zum Theil zerstoͤrt ist. Die Jungen, von denen mehrere leben⸗ dige Exemplare in Stralfund vorhanden sind, zeigen sich eben so gefraͤßig als boͤse, verschlingen im Nu die verhaͤltnißmaͤßig gproͤßten Fische und fahren dem Menschen gleich nach dem Ge⸗ sichte; besonders richten sie ihren Angriff nach den Augen und sind also den Kindern sehr gefaͤhrlich. Die Alten nehmen es mit ihrem scharfen, großen Schnabel kuͤhn mit dem staͤrksten Raubvogel auf und mehrere Leute sahen es unter Anderem auf dem Drigge mit an, wie ein Seerabe und ein Gaͤnse⸗Aar kaͤm⸗ pfend aus der Luft auf den Breesch fielen, und sich auf der Erde

wuͤthend herumbissen. Ungeachtet dem Seeraben die ganze Brust auf⸗ gerissen war und seine Eingeweide heraushingen, so konnte der Gaͤnse⸗ Aar ihn doch nicht voͤllig bezwingen und nahm nach vergeblicher An⸗ strengung die Flucht, worauf der Seerabe todt hinsank. Auf einem fluͤgellahm geschossenen Seeraben hetzte man zwei Dachs⸗ hunde, die aber bald von ihm abließen; darauf trieb man zwei Puterhaͤhne herbei, welche ihn sogleich angriffen, er wehrte sich aber so kraͤftig, und verbiß sich bald an dem einen Puter so wuͤthend, daß man ihm den Schnabel aufbrechen mußte, worauf er getöͤdtet wurde. Wie die Seeraben auch zu Tausenden auf dem Drigge gewesen und sich zu Tausenden vermehrt haben, so sind sie doch gegenwaͤrtig alle fortgezogen und sammeln sich in der Gegend von am Strande, um ihren Flug uͤbers Meer zu nehmen. Auf dem Drigge sind alle oberen Zweige der Baͤume des ö worin sie gehorstet, kahl von ihrem Daraufsitzen, und sehen aus, als wenn sie von Raupen abge⸗ fressen wäͤren; saͤmmtliches Unterholz erscheint wie angekalkt von ihrem weißen Unrath. Seltsam ist es an und fuͤr sich, daß ein Seevogel mit Schwimmfuͤßen auf hoͤhen Baͤumen sitzt und ni⸗ stet. Niemals haben sich an den Kuͤsten Neu⸗ Vorpommerns Seeraben gezeigt, und ein achtzig Jahr alter Oberfoͤrster, wel⸗

cher 60 Jahre auf dem Darß im Amte gewesen ist und zahl⸗

6

lichen Vortrage mit der praktischen Anwendung in sauber gearbeite⸗ ten Vorlegeblaàttern so exrtensiv verbände, daß es dem gegenwaͤrti gen Beduͤrfnisse entspraͤche. Das Mangelhafte der meisten von den disherigen aͤhnlichen Werken besteht entweder in der Kargheit des dargebotenen Stoffes, welches fuͤr den vollstaͤndigen kalligraphischen Unterricht ungenuͤgend bleibt, zumal bei denen, welche ohne An⸗ leitung eines Lehrers sich unterrichten wollen, oder in einer allzu⸗ großen Anhaͤufung von Regeln, die theils in ihrer ganzen Ausdeh⸗ nung unanwendbar, theils bei der unverkennbaren verhaͤltnißmaͤßi⸗ gen Freiheit der Schriftzuͤge, die, wie alles Kuͤnstlerische, mehr an⸗ geschaut und nachgeahmt, als aͤngstlich zerlegt und beschrieben seyn wollen, zwecklos sind. Auch die dußere Ausstattung zeugt von nicht gewöhnlicher Eleganz, die theoretische Anweisung ist einfach klar und mit er Kuͤrze abgefaßt, die Musterschriften sind von Herrn Silber feloß lithographirt und in einer Art ausgefuͤhrt,

wie man es nur bei billigen Anforderungen erwarten darf. Zugleich

Kind fuͤr dieijenigen, welche sich mit der Kunst vertrauter machen

wollen, einige naͤhere Andeutungen und Belehrungen gegeben, wel⸗ che in mehrfacher Hinsicht Beachtung verdienen. 1.

Der Kunst⸗Verein fuͤr das Koͤnigreich Hannover hat die Eroͤff⸗ nung seiner ersten Kunst⸗Ausstellung auf den 24. Februar des naͤch⸗ sten Jahres festgesetzt und fordert hierdurch alle Deutsche Kuͤnstler nug, dieses Unternehmen durch Einsendung ihrer Werke zu unter⸗ - en.

Die zu dieser Ausstellung bestimmten Kunstwerke ersucht man, wohlverpackt an den Conservateur des Vereins, Herrn Hof⸗Kunst⸗ haͤndler Schrader zu Hannover, zu adressiren und die Absendung so zu bewerkstelligen, daß solche spaͤtestens bis zum 10. Februar hier eintreffen.

Der Kunst⸗Verein uͤbernimmt fuͤr alle mit der Fracht einge⸗ sandte Kunstwerke die Transvort⸗Kosten und haftet waͤhrend der Ausstellung deren Dauer auf einen Monat festgesetzt ist fuͤr die Erhaltung derselben. Bei verkaͤuflichen Gegenständen wird um Angabe der äußersten Preise gebeten, und wird das Comité den Verkauf moͤglichst zu befoͤrdern suchen.

Der Kunst⸗Verein hofft, daß alle dem Koͤnigreiche Hannover angehdrende Kuͤnstler, besonders auch die im Auslande befindlichen, geneigt seyn werden, diese Gelegenheit zu benutzen, um ihrem Va⸗ terlande erfreuliche Beweise ihrer Leistungen zu geben, welche mit um so groͤßerer Theilnahme werden aufgenommen werden, als der Zweck des Vereins vorzugsweise auf Befoͤrderung vaterlaͤndischer Kunst und auf Unterstuͤtzung vaterlaͤndischer Kͤnstler gerichtet ist.

Jede gewuͤnschte naͤhere Auskunft wird von dem Secretair des Vereins ertheilt werden.

Hannover, den 1. Oktober 1832.

Das Comité des Kunst⸗Vereins fuͤr das Koͤnigreich Hannover. C. Schulte, Staats⸗Minister, Praͤsident. C. Albrecht. Graf

von Castell. J. H. Dettmold. C. Schrader. B. Haus⸗ mann, Secretair des Vereins. 94

Cholera.

*⁸

Die neue theoretisch⸗praktische Schreibschule vom

Wolkenzug! Lea

Konigliche Schausfyiele.

Donnerstag, 1te Okt.

Freitag, 12. Okt. garo, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Mozart. studirt.]

Graͤfin, als Gastrollen.) .

ville en 1 acte, par Seribe. 2)

Mr. Bavard. en 1 act

0

In Muͤhlhausen waren erkr. gen. gest. Best.

Bis zum 28. September Abends 8 Uhr 349 152 176 22

Hinzugek. bis 2. Oktober Abends 8 Uhr 28 13 19 ceböTPPböe Darunter vom Militair 45 30 12 3

Vom 4. auf den 5. Oktober kamen in Achen zu den im Bestande verbliebenen 8 Personen 3 neu Erkrankte hinzu; starben 2, so daß 9 in aͤrztlicher Behandlung verblieben. In Muͤhlheim a. d. R. erkrankten seit dem 4ten wieder 2 Per⸗ sonen; hiernach betrug, da sich kein Sterbefall ereignete, der Bestand wieder 5. Zu Duisburg und Ruhrort sind keine Veraͤnderungen eingetreten. 6 8

In Kassel sind erkrankt, genesen, gestorben, Best. EEeeeee““ b 4 22 1 1“ 10 1 881ö1“

Davon wurden im Hospital behandelt 5.

Nachdem seit Beerdigung des letzten von der Cholera be⸗ fallen gewesenen Kranken im Dorfe Renshausen, Amts Catlen⸗ burg⸗Lindau, 10 volle Tage verstrichen, hat die Koͤnigl. Hannoͤ⸗ versche Landdrostei zu Hildesheim unterm 1sten d. M. das genannte Dorf wieder fuͤr cholerafrei erklaͤrt.

Auswärtige Börsen.

8 Amsterdam, 5. Oktober. Nied. wirkl. Schuld 42 9.⁄. 5 neue do. 81 ½¼ Kanz-Bill. 16. 69 Anl. 96 ¾. Oest. 5 8 Met. 85 ½. Russ. (v. 18 ¾ ½) 98 ⅛., do (v. 1831) 87 ½. 3% Span. 29 ⅛. 5 % do. 48 ½.

Koöoniigstadtisches Theater.

Donnerstag, 11. Okt. Sargines/ komische Oper in 2 Musik von Paͤr. (Mad. Kraus⸗Wranizky, Kaiserl. Koͤnigl 9e.

Hr. r

Jaͤger, Koͤnigl. Wuͤrttembergischer Hof- und Kammmnersaͤnge, 2

saͤngerin zu Wien: Sophie, als vierte Gastrolle

Stuttgart: Karl, als siebente Gastrolle.) . Freitag, 12. Okt. Zum erstenmate wiederholt: Graf jowsky, oder:

in 5 Akten, von Kotzebue. ⸗.

Ammrn 2 . A A

Neueste

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7

Paris, 4. Okt. Der Herzog von Orleans ist in der N vom 2ten auf den 3ten von Bruͤssel hierher zuruͤckgekehr wohnte gestern, sammt dem Herzoge von Nemours, der Pm

bei, die der Koͤnig auf dem Caroussel⸗Platze uͤber zwei

menter der hiesigen Garnison abhielt; es waren das 40ste nien⸗Infanterie⸗Regiment und das 3te leichte Regiment; die Spaͤter ertheias,-

letztere soll heute zur Nord-Armee abgehen. Se. Majestaͤt dem Marquis von Dalmatien, dem Generzl thieu Dumas und dem Herzoge v. Broglie Privat⸗Audienzen kehrten nach Uhr nach Neuilly zuruͤck, wo die Genewe jsol, Darriule und Schramm die EChre hatten, zur Koͤnich fel gezogen zu werden.

Der Herzog Decazes, stadt gekommen war, ist gestern nach Etioles zurnckgekehre

Der Bruder des Baron Fagel, Niederlaͤndischen Gesind am hiesigen Hofe, ist vorgestern mit einer. Spezial⸗Mission;

hier nach London abgereist. Das neue Ministerium ist noch immer ünͤcht vollstaͤndig.

Journal des Deobats, welches die Unterhandlungen als geschlossen angekuͤndigt hatte, raͤumt heute ein, daß noch nit „Der Herzog von Broglie“, sagt dieses?

entschieden sey. unter Anderem, „hat eine Audienz beim Koͤnige gehabt;

wußte, daß dieser Unterredung eine sofortige Entscheidung se sollte, und erwartete deren Resultat mit gespannter Em

tung.

G Im Schauspielhause: Romeo Julia, Trauerspiel in 5 Abtheilungen. (Dlle. Stubenrauch Koͤnigl. Hof⸗Theater zu Stuttgart: Julia, als erste Gastm Im Opernhause: Die Hochzeit de b N .M [Neu (Hr. Reichel, vom Großherzogl. Hof⸗Theater zu ze ruhe: Figaro, und Dlle. Reichel, von demselben Theater,

0

Im Schauspielhause: 1) Les premières amours, wa ) La première représenka- de: Le Serrurigr, Arame-vandewille nouveau en 1 aele,] 3) Le Mari de la Cantafrice, pièce comp

5 90

.„

6.

Die Verschwoͤrung auf Kamtschatka, Schaus

9) A

der auf einige Tage nach, der §H

sihen geruht.⸗

ös, Graf von Bismarck,

* 0

bentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Geheimen Bergrath Frick Dkrektor der Koͤniglichen Porzellan⸗Manufaktur und den gegth. P roͤssel zum Direktor der Koͤniglichen Gesundheits⸗ shirr⸗Manufaktur zu ernennen geruht. Seine Majsestaͤt der Koͤnig haben dem Schulzen Jahre zu im Amte Dobrilugk, das Allgemeine Ehrenzeichen zu

Dem Justiz⸗Kommissarius Marcus zu Rathenow ist zu⸗ ich Ddie Prozeß⸗Praxis bei den Gerichten des zweiten Jeri⸗ wber Kreises gestattet worden.

Abgereist: Se. Excellenz der Koͤnigl. Wuͤrttembergische neral Lieutenant, General⸗Inspekteur, der Kavallerie, außer⸗ am hiesigen

nach Hannover.

8

Au s Ruß

Zritungs⸗RNachrichten.

“““

lUanb.

St. Petersburg, 1. Okt. Se. Majestaͤt der Kaiser sind 6 (18.) Sept. gegen 11 Uhr Abends vor Tschernigow an⸗ ngt und, ohne den Reisewagen zu verlassen, sogleich nach⸗ ge⸗ henem Pferdewechsel, in erwuͤnsthtem Wohlseyn, durch die

ndt auf dem Wege nach Kiew weiter gereist.

abgereist. Man meldet aus

hjener Stadt dargebracht.

len des Gebers, im Kollegium der allgemeinen Fuͤrsorge nie⸗ Ulelegt und die Zinsen (800 Rubel jaͤhrlich) am 1. (13.) Juli, em Weburtsfeste Ihrer Maj., nach der Anordnung jener

rde, unter die aͤrmsten Familien⸗vertheilt werden.

Das Kaiserliche Dampfschiff „Ischora“, den⸗ Lord⸗Durham mit seiner Familie nach Secettin brachte, auf seiner Ruͤckfahrt nach Kronstadt von einem hestigen Sturm der Ostsee befallen, und, nachdem selbiges einen Mast verlo⸗ und bedeutende Havarie erlitten, am 18ten in hiesigen Hafen gelaufen. Es ist eines der prachtvollsten Fahrzeuge dieser

Riga, 1. „Okt.

82

t, die disher erbaut sind.

Ihre Koͤniglichen Hoheiten die Prinzen Alexander und⸗Ernst Wuͤrttemberg sind am 30sten v., M. von hier nach Polan⸗

8 60 Kursk: Der dasige Civil⸗Gouverneur, ekliche Staatsrath Paul, Demidow, habe zur-⸗Gedäͤchtnißfeier Geburtskages Ihrer Maj. der Kaiserin eine Summe von Rubeln zum Besten der huͤlfsbeduͤrftigsten armen Fami⸗

Diese Gelder sollen,

Da das Dampfschi

erken Sturm beim Einsegeln in die Bolderaa in die Brandun⸗ ain gerieth, so ward es nur durch die Thaͤtigkeit und den Muth r Besatzung und der entgegengeeilten Lootsen erhalten.

82

2⁴ 2 ““ Proglis dem Koönsae ei „Wilna, 1. Okt. Mit dem 25sten v. M. haben an der Wenn der Herzog von Broglie dem Koͤnige einige Thsigen Kaiserl. medizinisch⸗chirurgischen Akademie die Lehrkurse

sche ausgesprochen hat, wenn die Combination, in di Aerzte, Veterinairs und Pharmaceuten begonnen.

Name ohne sein Wissen aufgenommen worden warye ihm einiger Veraͤnderungen zu beduͤrfen scheint, um den parlse

tarischen Anforderungen zu entsprechen, so wird dieser Tc

ohne Zweifel von der Weisheit Sr. Majestaͤt mit demsc Gewichte erwogen werden, welches der Geist und der edle rakter dessen, der ihn ausgesprochen, demselben verleihen. hieß gestern Abend, der Koͤnig werde Herrn v. Brogtn abermals empfangen.“ Dieser Wunsch des Herzos Broglie scheint das Mit-Eintreten des Herrn Guß seyn. Waͤhrend die France nouvelle und der 91 stitutionnel melden, Herr Humann sey hier angt men und bereits mit Herrn Thiers vom

von dem an ihn abgesandten Unterhaͤndler in Straßburg 1.

gefunden worden, sondern befinde sich in Franche⸗Comté, uh

ihm dieser nachgereist sey.

In Folge einer neuerdings von dem Prokurator, bein

sigen Koͤnigl. Gerichtshofe eingereichten Beschwerde, d

Saint⸗Simonianer nach wie vor in ihrem Hause zu Menum

tant oͤffentliche Bersammlungen von mehr als 20 Personen ten, erschienen gestern die Herren Enfantin und Michel Chen abermals vor dem Instructions⸗Richter Herrn Barbou. E liche Saint-Simonianer in Kostuͤm und eine zahllose M Neugieriger waren ihnen nach dem Justiz⸗Palaste Wird diesem Prozesse Folge gegeben, so kommt er, wie d vor die Assisen.

Dem Deputirten Garnier⸗Pageès ist am 30. Sept. ein Festmahl gegeben worden, dem gegen 2000 Persone wohnten. 8 1b

Aus Nauplia wird vom 21. August gemeldet, daß! taxa, dessen Entlassung der National⸗Koͤngreß angeordnet . die Rumelioten Grisoti's gewonnen habe, mit ihnen Sitzungs⸗Saal des Kongresses gedrungen sey und hund putirte nach Arta weggefuͤhrt habe.

—, Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 96., fin cous 5. pr. compt. 81. 5. fin cour. 81. 25. 5proc. Span. pern⸗

Frankfurt a. M., 7. Okt. Oesterr. 5proc. Metall. 8 Aproc. 76 ¾. Bank⸗Actien 1367. Part.⸗Obl. 126. Fl. 179 ¾. Poln. Loose 55 ⅞. G. 1 8

1 Redacteur Cottel. ———

Gedruckt bei 9

8

..

W. H2**

Koͤnige en gen worden, will der Courrier français wissen, derselbet

Loose zuf

zureichen.

offen.

In diesen Tagen langten der Preußische General⸗Konsul er von Niedersketter aus Pultusk, der Senator Nakwaski us Malawies, die Generale Schmidt und Pogodin aus Lublin, General Den aus Zamosc und der Fuͤrst Woroniezki aus

sschlew hier an.

Gestern reiste der Fuͤrst Alexander Galiczyn von hier nach

soow ab.

„Die General⸗Direction des landschaftlichen Kredit⸗Vereins ingt zur öoͤffentlichen Kenntniß, daß am 1sten und 2ten d. M.

hegenwart der abgeordneten Mitglieder des Comité's dieses neins und der Pfandbrief⸗Eigenthuͤmer die Verlosung derjeni⸗ a Pfandbriefe stattgefunden hat, die aus dem Tilgungs⸗Fonds

sorische Schul⸗Comité hat diejenigen Personen, welche eine hrerstelle an genannter Akademie zu erhalten wuͤnschen, aufge⸗ ndert, ihre Gesuche mit Beifuͤgung der Qualifications⸗Zeugnisse

Odessa, 21.⸗Sept.⸗Am 15ten d. M. traf der interimi sche General⸗Gouverneur von Neu⸗Rußland, Graf Pahlen, von er Reise in die Provinzen wieder in hiesiger Stadt ein.

NIle.

Varschau, 7. Oktober. Vorgestern fruͤh traf der Fuͤrst aatthalter von seiner Reise wieder in hiesiger Hauptstadt ein. Der Minister Staats⸗Seeretair des Koͤnigreichs Polen,

braf Grabowski, ist, auf seiner Ruͤckreise aus den Baͤdern des üslandes nach St. Petersburg, in hiesiger Hauptstadt einge⸗

ndas laufende Semester ausbezahlt werden sollen.

nim Ganzen 2867 Nummern zumh Betrag von 3,433,600 Fl.

tzogen.

Der verstorbene Secretair der Regierungs⸗Kommission des gpanern, Herr Lukas Zalewski, hat dem Taubstummen⸗Institut, em evangelischen und dem israelitischen Hospital hierselbst sein Pumtliches Vermoͤgen im Betrag von 4064 Fl. vermacht, und Zproc. pr. compt. 68. 5. Ain cour 68. 15. 5 proc. Nqhas Testament ist vom Administrations⸗Rath bestaͤtigt worden.

Mit dem 1. d. M. gingen die Gerichtsferien mmtliche Gerichte kehrten wieder an ihre Geschaäͤ

zu den Merkwuͤrdigkeiten dieses Herbstes gehoͤrt, daß die beeren noch einmal Fruͤchte getragen haben; es wurden ihrer

voriger Woche von den Landleuten sehr viel hierher zu

Martte gebracht.

sorzey; Ro 16 10 9 z18

Fl. und Hafer 7— 8 ½

Auf den letzten Warschauer Maͤrkten zahlte man fuͤr den gen 15— 17 Fl., Weizen 20— 28¼ Fl., Gerste 82

Fl.

——2U ——y———

u Ende, und e zuruͤck.

Messager zufolge, in einer Unterredung mit dem Koͤnige gegen h Ernennung eines doctrinatren Ministeriums ausgesprochen aben. 8

Nachdem das Journal des Déebats gestern den Ver⸗ diensten des Grafen Sebastiam einen Artikel gewidmet, haͤlt das⸗ selbe heute dem ausscheidenden Finanz⸗Minister eine Lobrede. „Der Verlust des Baron Louis“, heißt es in dem betreffenden Artikel, „wird von Allen, welche die von diesem Minister auf seiner langen Laufbahn geleisteten Dienste kennen und dieselben zu wuͤrdigen⸗wissen; so wie von allen mit dem oͤffentnichen Kre⸗ dite in Verbindung stehenden Personen lebhaft empfunden wer⸗ den. Es giebt wenig Maͤnner, deren politisches Leben so reich an nuͤtzlichen Leistungen⸗waͤrẽ, als das des Hrn. Louis; in ihm personifizirt sich gewissermaßen die Idee des Staats⸗Kredits; schon wahrend der ersten Restauration hat er in Frankrrich die Grundlage duazu gelegt. Im Jahre 1814 zum Finanz⸗Minister emannt, kuͤndigte Hr. Louis, statt auf dem bisher befolgten Wege zu verharren und die Staatsglaͤubiger nach Willkuͤr zu befriedi⸗ gen, den Entschluß an, alle Schulden der Kaiserl. Regierung ge⸗ wissenhaft abzutragen und gab seinem Finanz⸗System das grosfe Prinzip der Puͤnktlichkeit im Bezahlen zur Grundlage. Dies war eine foͤrmliche Revolution in den Finanzen; weder die Regierung vor der Revolution, noch das Kaiserthum hatten den Kredit gekannt, weil sie ihre Verpflichtungen nicht erfuͤllten; die Restauration verdankte den Kredit Herrn Louis, und Niemand wird leugnen, daß dies eine der schoͤnen Seiten dieser Epoche unserer Geschichte ist. Das Unternehmen war nicht leicht; in⸗ mitten der damals uͤblichen Gewohnheit, bankerott zu machen und des gaͤnzlichen Mangels an Huͤlfsquellen fuͤr die Beduͤrf⸗ nisse des Augenblicks, schrack er vor dem Gedanken an die ruͤck⸗ stäͤndigen Zinsen, die sich auf mehr denn eine Milliarde zu be⸗ laufen schienen, nicht zueück. Im Jahre 1815, nach der zwei⸗ ten Invasion, verließ der Baron Louis mit Herrn v. Talleyrand das Ministerium und trat gegen das Ende des Jahres 1818 wieder ein; aber nach Verlauf von kaum einem Jahre wollte er lieber seinen Abschied nehmen, als dem Plane einer Veraͤnderung des Wahlgesetzes beitreten. Mit ihm schieden die Herren Des⸗ solles und Gouvion Saint⸗Cyr aus. Von 1819 bis 1830 be⸗ fand sich Baron Louis in den Reihen der Opposition, deren Fuͤhrer Foy, Casimir Perier uhd Hebastiani waren, mit denen er durch Freundschaft und durch Prinzipien verbunden war. Zum Loͤhne fuͤr seine, Dienste blien ihm der Titel eines Staats⸗ Ministers; auch diesen verlor er, weil er laut gegen die Wahl⸗ Unterschleife protestirt hatte. Am 29. Juli 1830 designirte die Munizipal⸗Kowmission Herrn Louis zum Chef der Finanzen; er uͤbernahm diese Vyerantwortlichkeit, so groß sie auch seyn mochte, und bezog das Schatz⸗Gebaͤude, als der Kampf kaum beendigt war. Durch seine Geschaͤfts⸗Kenntniß und das Vertrauen, das sein Name einsloͤßte, so wie durch seinen festen und standhaften Willen, jedwede Verwirrung in dem finanziellen Mechanismus zu vermeiden, ersparte er der Juki⸗Revolution die Schande eines Bankerotts, wie er der Restauration den Ruhm eines festen Kredits geschaffen hatte. Nachdem er die Finanzen solchergestalt gerettet, zog Baron Louis sich im Oktober zuruͤck, als das Mi⸗ nisterium Laffitte ans Ruder kam. Es war ihm aber vorbehal⸗ ten, den Staats-Kyedit noch einmal wieder aufzurichten. Als Herr Pörier an die Spitze der Regierung trat, glaubte er den Beistand seines Kollegen und Freundes nicht entbehren zu koͤn⸗

.₰

nach dem“

durch den

Das pro⸗

nen, und am 13. Maͤrz 1831 hatte Herr Louis das von ihm am 29. Juli 1830“ unternommene Werk beinahe wieder von

*vorne anzufangen. Man wird sich erinnern, in welchem traurigen Zustande sich damals die Finanzen befanden;

die Kammer ernannte eine Kommission, um den Zustand des Schatzes zu konstatiren. Mit Huͤlfe dieser Kommission beseitigte Baron Louis in kurzer Zeit alle Verlegenheiten; die Kapitalien, durch Vertrauen angezogen, flossen dem Schatze zu, und da, wo kurz zuvor eine beunruhigende Leere geherrscht hatte, trat ploͤtz⸗ lich, wie durch einen Zauberschlag, Ueberfluß ein. Waͤhrend seines letzten Ministeriums hat Baron Louis zwei Anleihen kon⸗ trahirt, die erste zu 84 Fr., die zweite zu 98 Fr. 50 C., ein Be⸗ weis des fortschreitenden Kredits. Unter seiner Verwaltung hat der Zins der Koͤnigl. Bons fortwaͤhrend abgenommen, obgleich deren Anzaht fortdauernd zunahm. Am 13. Maͤrz konnte der Schatz kaum Bons zu 5 pCt. und mit dreimonatlicher Verfall⸗ zeit unterbringen; jetzt draͤngt man sich im Schatz⸗Amte, um Bons zu bekommen, obgleich der Zins nur noch 2 ½ pCt. betraͤgt und die Verfallzeit auf mindestens sechs Monate gestellt ist. Dreimal die Finanzen eines Staates zu retten, wird nur Weni⸗ gen zu Theil; das Gluͤck hat Herrn Louis diesen Vorzug verlie⸗ hen. Eine solche Erinnerung kann die Stelle einer Belohnung vertreten; Baron Louis wird aber diese außerdem in der Erkennt⸗ lichkeit aller aufgeklaͤrten Freunde des Landes finden.“

Der Messager will wissen, Herr Humann habe waͤhrend seiner letzten Anwesenheit in der Hauptstadt zu seinen Freunden gesagt: „Ich reise ab, weil ich die Moͤglichkeit voraussehe, daß mir ein Porrtefeuille angeboten werden koͤnnte, und ich keinesweges geneigt bin, es anzunehmen. Eine Weigerung wird fuͤr mich aus der Ferne leichter seyn, als in der Naͤhe.“

Die Tribune erklaͤrt, es sey ihr vollkommen gleichguͤltig, welches Ministerium an das Ruder komme, da keines derselben im Stande sey, die Schwierigkeiten des gegenwaͤrtigen Zustandes zu uͤberwinden. Dieser koͤnne nur entweder durch ein großes auswaͤrtiges Ereigniß oder durch eine neue Revolution im In⸗ nern veraͤndert werden; im ersteren Falle sey die Ruͤckkehr Hein⸗ richs V. zu besoöͤrgen, im zweiten koͤnne der Wille der Nation sich Luft machen. „Was auch geschehen mag“, so schließt das repu⸗ blikanische Blatt seine Betrachtungen, „es waͤre eine Thorheit, wenn man auf die Mittel rechnen wollte, die das Recht darbie⸗ tet. Ein Faktum hat den gegenwaͤrtigen Zustand gegruͤndet; Fakta machen denselben seit zwei Jahren immer verwickelter und auch nur ein Faktum wird demselben ein Ende machen.“

Es „wur⸗

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schrockenheit geleitet hat, ist vom General⸗Gouverneur in Aner⸗

1“ Hamburg, 8. Oktober. 8 A s g l m 2 2 8. 3 Oest. 5 9 Met. 86 ½. 4 % do. 75 ½. Bauk-Actien 1135. Russ. Engl- 8 Precuss. Präm. Scheine 101 ½¾. Poln. 1114¼. I1I London. 5. Oktober. 8 3 % Cons. 84 ½. Belg. 76. Dün. 69. Niederl. 42 ⅛. DPort 5n Rass. 100. 1b Wien. 5. Oktober. 58 Met. 87 ½¼. 4 9 do. 76 ½. Part.-Obl. 126 ⅛½. Meteorologische Beobachtung. 8 2. 8 8 1832 Morgens Nachmitt Abends †Nach einmalzeglg 284. VBevlin, Freii 12 umn Hketoher 9. Stebr. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung 8 1 7 BVBgn 11“ S g EEEERgEwn 8 2 7 Eer Luftdruck 8 335, 11 38.866,67 Par. 887,8 8 Par. Quellwaͤrme 8,20 ———, rm rmm. 8 ““ 6,8 112,0o. . 1779⸗ N. Glutwäͤrme 7.h. . 111A1AA“*“] ö““ Thaupunkt 4,2 °R. v R. 2/,9 Rl 8 8 1 . 85 . Dunstfaͤttg. 85 p Ct. 46 pCt. 68 p Ct. [Bodenwärme *10 1 4 4 G 1 De N ti 8* 1 behauptet daß man Alles aufbiete um b NJ mtliche Nachrichten. 8 Der National behauptet, daß man Alles aufbiete, ag. heiter. heiter.. . Ausdünstung 52) A ch ch 9 Frankreich. 8 8 Hrn. Dupin zum Eintritte in ein doctrinaires Ministerium zu 1, , S. S. ⸗HRiederschlag 0 Kronik des Tage 8.. Paris, 4. Okt. Der Fuͤrst von Talleyrand soll sich, dem bewegen, damit man, dem Wuͤnsaͤfe des Journal des Débats. . n“ 5 gemaͤß, saͤmmliche Chefs der Masoritaͤt in der Deputirten⸗Kam⸗

mer beisammen habe. Gelinge dies, so werde man die Bewilli⸗ . gung der provisorischen Steuer⸗Zwoͤlftheile von der Kammer zu erzwingen fuchen. Zu diesem Behufe sey der Plan entworfen, die Kammern erst zum 15. Nov. zufammen zu berufen; vor dem 20sten koͤnne dieselbe nicht konstituirt seyn und zur Diskussiön der Adresse, wobei alle auf den Belagerungs⸗Zustand, den aus⸗ waͤrtigen Krieg und den Buͤrgekkrieg bezuͤgliche Fragen erörtert werden wuͤrden, werde ein Monat erforderlich seyn. Falle die Adresse so schuͤchtern aus, daß sie das Ministerium nicht stuͤrze,

so wolle man sofort, also gegen Ende Dezembers, die provisori⸗ schen Zwoͤlftheile verlangen und auf der Nothwendigkeit der Be⸗ willigung derselben bestehen; gleich nachher solle dann die Kau

mer aufgeloͤst werden.

Im Temps liest man: „Wir koͤnnen versichern, daß Herr Thiers, der aufgefordert worden ist, bei der Redaction eines wichtigen encyklopaͤdischen Werkes mitzuwirken, den Artibel Staatsstreich uͤbernommen hat.“

Die AQuotidienne meldet: „Wir haben Nachrichten aus Madrid vom 26. Sept. Der Zustand des Koͤnigs hatte sich an diesem Tage dergestalt gebessert, daß Se. Majestaͤt sich wie⸗ der mit den Mitgliedern der Koͤnigl. Familie und anderen ver⸗ trauten Personen unterhalten konnten.“ 8

Von der Spanischen Graͤnze wird gemeldet, daß am 36. Sept. in Irun wegen der Besserung in dem Befinden Ferdi⸗ nands VII. ein Tedeum gesungen worden ist.

Der Groß⸗Referendar der Patrs⸗Kammer, Marquis v. Se⸗ monville, ist nach einer kurzen Reise hierher zuruͤckgekehrt, und hatte gestern eine lange Konferenz mit dem Praͤsidenten der Pairs⸗ Kammer, Baron Pasquier. .

Die schon mehrmals angekuͤndigte Broschuͤre des Herzogs .. von Mortemart, worin dieser Diplomat sich vor dem Publikum uͤber seine Sendung nach St. Petersburg aussprechen will, ist, wie die Tribune behauptet, nun wirklich unter der Presse.

Die heutigen Blaͤtter enthalten das Verhoͤr, welches Herr Enfantin, der Chef der St. Simonianer, und Herr M. Chev⸗ lier gestern vor dem Instructions⸗Richter zu bestehen hatten. Die Fragen sind ganz die nämlichen, welche auch in den fruͤheren Verhoͤren an diese ben gerichtet wurden. Beide zu, daß in ihrem Hause in Menilmontant noch immer Versammlungen von mehr denn 20 Personen stattfaͤnden, die sich mit religioͤsen, politischen und literarischen Gegenstaͤnden beschaͤftigten; Hr. En⸗ fantin erklaͤrte, er sey noch immer das Haupt der Familie der Saint⸗Simonianer und Hr. Chevalier sey von Enfantin mit den die innere Ordnung betreffenden Angelegenheiten beauftragt und fahre fort, dieselben unter seiner Ober⸗Aufsicht zu leiten. Die gesetzwidrigen Versammlungen von mehr denn 20 Personen such⸗ 3 ten beide dadurch zu entschuldigen, daß ihnen so wenig von dem8 Maire ihres Bezirks als von der Ober⸗Behoͤrde, an die sie sich gewendet, um die Erlaubniß zu solchen Versammlungen zu er⸗ halten, geantwortet worden sey.

Nachrichten aus Blois zufolge, sind die der Thellnahme an den Unruhen in den westlichen Departements angeklagten Ge⸗ fangenen, die von Naͤntes dorthin gebracht worden waren, am 1. Okt. in ersterer Stadt angekommen und in das dasige Gefaͤng niß gebracht worden. Die Session der Assisen, in welcher der Prozeß gegen Herrn Berryer und die uͤbrigen Angeklagten ver⸗ handelt werden soll, hat an diesem Tage begonnen, ohne daß sich unter dem Volke eine Neigung zu Unruhen gezeigt haͤrte.

In Toulon sind in Folge der dort stattgefundenen Unruhen sechs Individuen verhaftet worden. Das Banquet, welches die liberale Partei unter den dortigen Einwohnern dem Oppositions⸗ Deputirten Portalis zu Ehren geben wollte, hat nicht stattge⸗ funden. Dieser Deputirte wollte am 29. Sept. von dort ab⸗ reisen.

Aus Algier wird vom 19. Sept. geschrieben: „Seit zwei Tagen schwaͤrmen aufs neue die Araber bei unsern Vorposten umher; da sie sich aber nur in einzelnen Haufen zeigen, so geht ihre Absicht wahrscheinlich mehr auf das Pluͤndern und Steh⸗ len, als auf einen ernstlichen Angriff; sie kommen des Nachts uͤber den Arratsch und legen sich in Hinterhalte am Wege, um einzeln voruͤbergehende Personen anzugreifen; in verwichener Nacht ist ein Gendarm, der einzeln patrouillirte, von ihnen um gebracht worden.“

Niederlande.

Aus dem Haag, 6. Okt. Den neuesten bis zum 2. Juli reichenden Nachrichten aus Batavia zufolge, war der Aufruhr der Chinesischen Kolonisten als vollkommen gedaͤmpft zu betrach⸗ ten. Die Bewohner der Provinz Krawang, in welcher derselbe stattgefunden,waren groͤßtentheils wieder in ihre Wohnsitze zu⸗ ruͤckgekehrt und die einzeln umherirrenden Chinesischen Insurgenten fast alle von der Polizei und den Einwohnern festgenommen und der Behoͤrde uͤberliefert worden. Der Major Michiels, der die Expedition gegen die Aufruͤhrer mit großer Umsicht und Uner⸗

kennung dieser Dienste zum Oberst⸗Lieutenant befoͤrdert worden. Das Benehmen der Truppen, sowohl der Niederlaͤndischen als der des Ali⸗Bassa Prawiero⸗Dirdscho, verdient das größte Lob.

Die Arnheimsche Courant enthaͤlt nachstehenden Ar⸗ tikel: „Glaubwuͤrdige und in der Regel wohlunterrichtete Per⸗ sonen sprechen die Ueberzeugung aus, daß die Niederluͤndische Regierung 2 als je entschlossen ist, ungerechten Forderungen⸗ von welcher Art und mit welchen Drohungen sie guch gepgget seyn moͤgen, durchaus nicht Süchie gehen⸗ und jedem Angriffe, von welcher Seite derselbe auch kommen moͤge, die Spitze zu bieten. Es wuͤrde unvorsichtig seyn was auch jeder Unbefan⸗ gene und Unparteiische zugestehen wird aller der Mabregein, welche entweder schon getroffen worden sind, oder zu denen unverzuͤglich geschritten werden wird, in diesem Augenblicbe öffentlich zu erwaͤhnen; das aber koͤnnen wir mit voller Ueber