fuͤr einen ihrer Sache guͤnstigen Tag halten; und sie haben in der That ihr Versprechen treuer gehalten, als man ver⸗ muthete. Indessen koͤnnen sie sich zu der Art der Ausfuͤhrung eben nicht Gluͤck wuͤnschen; denn sie haben nur einen Tag des Ruh⸗ mes mehr zu denen hinzugefuͤgt, welche die getreuen Vertheidiger der Sache der Koͤnigin bereits aufzuweisen haben. — Der Angriff begann um 7 Uhr Morgens mit kleinem Gewehr⸗Feuer der Vor⸗ posten auf der ganzen Linie; aber es war nicht lange zu verkennen, daß der Feind die Absicht hatte, den rechten Fluͤgel, der sich an. den Duecro lehnte, zu tourniren, um uns ganz von dem Kloster da Serra und den Fluß entlang in die Stadt einzudrin⸗ gen. Zwischen 10 und 11 Uhr debouchirten bedentende Massen feind⸗ licher Infanterie auf jenen Punkt, von ihrer Feld⸗Artillerie und einigen Schwadronen Kavallerie unterstuͤtzt. Es traf sich gerade, daß unser rechter Fluͤgel, durch die nach Ayeiro abgesandten Lan⸗ dungs⸗Truppen, etwas geschwaͤcht war. Dieser Umstand und der Tyd einiger Offiziere des Corps, welches die Verschanzungen auf je⸗ ner Seite beseht hielt, beguͤnstigte den Angriff der Rebellen, und sie drangen auch in der That bis sn der letzten Palisade unserer Werke, und erlangten einen augenblicklichen Vortheil. Aber die rechtzeitige Ankunft dar Verstaͤrkungen, welche von unserer Seite hingeschickt wurden, reichte nicht allein hin, die Stellungen, welche aufgegeben worden waren, wieder, einzunehmen, sondern auch den eind aus denen zu vertreiben, die er unserer Linie gegen⸗ uͤber inne gehabt hatte, er wurde so vollkommen in die 8 Facht, scsae. daß er seine Feld⸗Artillerie und eine Menge Ge⸗ fangener in unserge Haͤnden ließ. Waͤhrend auf diese Weise unsere 5 aftigt war, machte der Feind einen noch weniger erfolgreichen Angriff auf unser Centrum. Er wurde zurdergeschla⸗ gen, und wir machten einige Gefangene. Endlich wurden um 4 Uhr Nachmittags zwei Ausfaͤlle, der eine vom rechten Fluͤgel und der andere vom Centrum unserer Linie aus gemacht, wo⸗ durch der Feind in die groͤßte Unordnung versetzt und zum Ruͤck⸗ zuge gezwungen wurde. — Da ich diesen Brief gleich nach Be⸗ endigung des Kampfes schreibe, so habe ich noch keine Be⸗ richte der Generale gelesen. Weder die Zahl der Gefange⸗ nen, die wir gemacht, noch die der Tapferen, welche wir verloren haben, ist bis jetzt bekannt. Es ist ungefaͤhr anzunehmen, daß der Feind uͤber 1500 an Todten und Verwundeten und 200. „Wefangene verloren hat. — Dies ist das Resultat des Angriffes am St. Michaels⸗Tage, wo der Feind alle seine Kraͤfte aufgeboten hat, und doch zuruͤckgeschlagen worden ist, trotzdem daß wir gestern eine bedeutende Abtheilung unserer Truppen zu einer Expedition einge⸗ schifft hatten, die von wichtigen Folgen seyn kann, wenn Verstaͤr⸗ kungen uns bald in den Stand setzen, die Offensive zu ergreifen. — Wahrend der Schlacht nahm Se. Kaiserl. Majestaͤt der Herzog von Braganza, seiner Gewohnheit gemaͤß, seine Stellun in dem Mittel⸗ punkt der Linie ein, von wo aus er dem Grafen Billa Flor leicht seine Befehle zukommen lassen konnte, der sich immer unter den Vordersten und auf den Punkten befand, wo die Gefahr am groͤße⸗ sten war. — Unser Verlust ist betraͤchtlich, nicht sowohl an Todten als an Verwundeten, weil unsere Offiziere, in dieser wie in jeder anderen Beztehung den feindlichen Offizieren uͤberlegen, immer an der Spitze ihrer Truppen und bvereit waren, ihr Blut fuͤr die Sache, der sie dienen, zu verspritzen. Der Graf da Bem⸗ posta, Adjutant des Kaisers, und der Anfuͤhrer des Franzoͤsischen Bataillons sind schwer verwundet. Die Generale Valdez und Pul⸗ harez, so wie viele Andere, deren Namen ich noch nicht in Erfah⸗ rung gebracht habe, befinden sich ebenfalls unter den Verwundeten. Gefangene und Ueberlaͤufer haben wir nicht verloren. — Wir ha⸗ ben heute Nachrichten vom Admiral Sartorius erhalten, der sein Geschwader jetzt beisammen hat, und Alles aufbietet, um den Feind zum Gefecht zu bringen. — Der unverzuͤgliche Abgang des Paket⸗ bootes zwingt mich in Eile zu schreiben, damit ich die Gelegenheit nicht verliere, Ihnen zuerst von einem so wichtigen Ereignisse Nach⸗ richt zu geben. — Im Palast von Porto, 29. Sept. 10 Uhr Abends. (gez.) Marquis von Palmella.“
. — Der Morning⸗Herald theilt folgendes Schreiben aus Porto vom 1. Okt. uͤber eine am 29. Sept. stattgehabte Schlacht mit, die, wiewohl ohne ein bestimmtes Resultat, doch von empfindlichen Verlusten fuͤr beide kaͤmpfende Theile begleitet
war, und uͤber welche es an den offiziellen Berichten aus Lissa⸗ bon bisher noch fehlt: „Ich war faͤst den ganzen Tag uͤber hinter den Batterieen der Vertheidigungs⸗Linien; zuerst hinter der, wo sich Graf Vills⸗Flor mit seinem Gtabe befand, und spaͤter bei einer anderen, wo Dom Pedro mit seinem Stabe Posto gefaßt hatte, so daß ich die Be⸗ richte aller Adjutanten von den verschiedenen Punkten vernehmen konnte. In Dem Pedro's Armee erwartete man allgemein, daß am 9sten, als am Michaelis⸗Tage ein Angriff gemacht wer⸗ den wuͤrde. Waͤhrend der zwei Tage hat⸗ ten die gewoͤhnlichen kleinen Gefechte das Bombardiren der Stadt fast ganz aufgehoͤrt; aber verschiedene Bewegun⸗ gen in den feindlichen Reihen zeigten deutlich, daß man sich zu einem großen Angriff vorbereite, und hierin wurde Niemand ge⸗ tckuscht. Die Nacht vom 28sten zum 29sten war truͤb und finster/ und mit Tages⸗Anbruch siel der Regen in Stroömen. Dom Pedro’s Truppen waren geruͤstet, den Angriff zu empfangen; der Feind, wie er es bisher immer gethan hatte, konzentrirte seine Kräfte gegen die Verschanzungs⸗Linie, welche von den Franzöͤsischen und Briti schen Bataillonen besetzt ist. Bald nach Tages⸗Anbruch griffen die Miguelisten in großer Anzahl an, und wurden durch die Unterstuͤtzung des Besitzers eines nahe bei der Stellung liegenden Weingartens in den Stand gesetzt, einen sehr großen Vortheil zu erlangen, da er durch einen verborgenen Eingang ungefaͤhr 500 Mann ein⸗ ließ, die die Franzoͤsischen Truppen so ploͤtzlich uͤberfielen, daß diese sich gleich Anfangs etwas zuruͤckziehen mußten, bis sie durch eine Abtheilung Portugiesen unterstuͤtzt wurden, mit Huͤlfe welcher es ihnen gelang, den Feind, der sich tapfer vertheidigte, zuruͤckzutrei⸗ ben; cs sollen auf diesem Platze 70 feindliche Leichen gefunden wor⸗ den seyn. Ungefaͤhr um dieselbe Zeit begann der Angriff auf das Britische Bataillon. Der Beschaffenheit seiner Stellung nach, konnte es den Feind nicht in seiner ganzen Ausdehnung wahrnehmen, und ehe die Englaͤnder es sich versahen, wurden sie von 5 bis 6000 Mann Mi⸗ guelistischer Infanterie mit zwei Kanonen und einer Haubitze genoͤthigt, sich bis zu einem Quarré dicht vor ihren Barracken uruͤckzuziehen. Hier kam es zu einem furchtbaren Kampfe, in meten biet⸗ Britische Offiziere fielen; die Soldaten wurden gendthigt, sich hinter die Waͤlle, zu⸗ naͤchst der Stadt, zuruͤckzuziehen. Am meisten war hieran der Man⸗ gel an Munition Schuld, die ungluͤcklicherweise erst vor einer Vier⸗ telstunde angekommen war, und noch nicht hatte vertheilt werden koͤnnen. Nachdem indessen die Englaͤnder durch 3 Compagnieen des 10ten Jaͤger⸗Regiments verstaͤrkt worden waren, die durch 3 Ge⸗ meine angefuͤhrt wurden, da die Offiziere außer Gefecht gesetzt wor⸗ den waren, so griffen sie wieder an, und trieben den Feind so rasch zuruͤck, daß die beiden Kanonen, die Haubitze und viele Gefangene in ihre Haͤnde fielen, und die Miguelisten bis uͤber die erste Stel⸗ lung des Britischen Bataillons hinaus zuruͤckweichen mußten. Der Angriff am Morgen war allgemein und auf allen Punkten, obgleich von der Villa⸗Nova⸗Seite nur mit Schuͤssen und Bomben von den oberhalb liegenden Batterieen, welche wenig oder gar keinen Scha⸗ den thaten, und von den Batterieen in Porto erwiedert wurden; aber links von den Franzoͤsischen und Britischen Bataillonen wurde der Angriff von den Truppen Dom Pedro's auf das tapferste zu⸗ růͤckgewiesen wobei sie von den Batterieen in ihrem Ruͤcken kraͤf⸗ tig unterstuͤtzt wurden. Gegen 4 Uhr Nachmittags trat der Feind den Ruͤckzug an, da er von allen Seiten einem heftigen Feuer al⸗ ler Batterieen ausgesetzt war und an keinem Punkt einen entschei⸗ denden Erfolg erlangen konnte. Man kann sich einen Begriff von dem moͤrderischen Feuer dieses Tages machen, wenn ich be⸗ merke, daß die einzige Batterie der Congregados 149 acht⸗ ehnpfuͤndige, 100, neünpfuͤndige und 76 dreizehnzoͤllige Bom⸗
rechte Seite besch
vorhergehenden und das
nen besonders die der Franzoͤsischen und B
Franzoͤsischen Bataillon ist schwer verwundet⸗
1152
ich die Stadt verließ, unmoͤglich schon genau angegeben wer⸗ den; nach allen Vermuthungen kann aber der des Feindes nicht ge⸗ ringer, als 1500 bis 2.00 an Todten und Verwundeten seyn, die. Zahl der Gefangenen belaͤuft sich ungefaͤhr auf 200. Der Verlust auf Dom Pedro's Seite wird auf 3 — 400 gr;. dete geschaͤtzt; besonders haben die Offiztere gelitten, und unter ih⸗
b Britischen Bataͤillone. Da V n fast Alle persoͤnlich kenne, so kann ich dieselben na-⸗ iden zu muͤssen, daß Oberst
ich die Letzte 1g vnehören, und ich bedaure, me . Burrell und die Lieutenants Louper und Burton auf dem Platze geblieben sind. Major Shaw, Capitain Chinnock, die Lieutenants Mitchell, Walsh und Woolridge sind verwundet. Oberst Hodges hat eine leichte Wunde am Arm echalten. Oberst St. Leger vom Als ich Poͤrto am les ruhig. — Mit Ad⸗ Meilen, von Porto; er , auch die beiden
Sonntag Morgen „m 7 Uhr verließ, war Al miral Sartorius sprachen wir ungefaͤhr 6
hatte zu der Zeit seine ganze Flotte beisammen 1 Dampfschiffe „City of Edinburg“ und „London Merchant“ befan⸗, den sich bei ihm letzteres kehrte von einer gelungenen Truppen⸗Landung bei Aveiro zuruͤck, welches Foͤrt genommen und demolirt worden war. DerAdmiral Sartorius steuerte nach Vigo zu, wo er Dom Miguels Flotte zu finden und anzugreifen gedenkt. — Ich vergaß, zu melden, daß das constitutionnelle Schiff, „der 23. Juli“, am 21. Sept. eine Fregatte von 26 Kanonen genommen hat, welche auf dem Wege von Gog
nach Lissabon begriffen, und ungefaͤhr 30,000 Pfd. Sterl. Regie⸗
rungs⸗Gelder am Vord hatte. Die Fregatte ist, da sie einen Leck erhalten hat, nach Gibraltar, die Mannschaft aber als Kriegs⸗Ge⸗, fangene nach Porto gesandt worden.“
1.“ — 8
8
Berlin, 14. Okt. Die Ausfuͤhrung der Gesetze uͤber die Re⸗ gulirung der gutsherrlich⸗baͤuerlichen Verhaͤltnisse, Abloͤsung von Diensten, Leistungen und Servituten und uͤber Gemeinheits⸗Theilun⸗ gen hat im Geschaͤfts⸗Bezirke der fuͤr die Neumark bestehenden Ge⸗ neral⸗Kommission zu Soldin bisher folgende Resultate gegeben. Bei derselben waren bis zu Ende des Jahres 1831 3732 Aus⸗ einandersetzungen anhaͤngig. Davon sind 1540 ganz beendigt und außerdem 814 bis zum Abschlusse gediehen und ausgefuͤhrt. 5914 baͤuerliche Wirthe haben das volle Eigenthum ihrer Hoͤfe mit einem Land⸗Besitze von 369,099 Morgen erworben, und sind mit anderen 11,394 Besitzern eigenthuͤmlicher Grundstuͤcke von Diensten und Lasten entbunden worden. Die Masse der dadurch frei gewordenen Kraͤfte ergiebt sich aus der Summe der aufge⸗ hobenen Dienste; sie belaͤuft sich auf jaͤhrlich 566,438 Gespann⸗ tage und auf 1,863,923 Handtage. Die Entschaͤdigung von 1421 Gutsherren und Berechtigten ist durch 180,946 Morgen Land, so wie, einschließlich ersparter Gegen⸗Leistungen, durch 2,914,224 Rthlr. Kapital und durch eine jaͤhrliche Rente von 87,417 Rthlr. und von 5183 Scheffel Roggen geleistet worden. Durch 860 ausgefuͤhrte Gemeinheits⸗Theilungen sind 32,314 Grund⸗Besitzer und 2,431,867 Morgen Landungen von Servi⸗ tuten entlastet, und letztere großentheils in arrondirter Lage der freien Benutzung uͤbergeben. Als unmittelbare Folge der Aus⸗ einandersetzungen sind 197 neue Vorwerke, 367 neu angelegte Bauer⸗Hoͤfe und 1030 neue Familien⸗Wohnungen entstanden. Die mittelbaren Einrichtung der Wirthschaften, Urbarmachung von Laͤndereien, in au Anstalten, in der Veredlung des Viehstandes bei E der Stall⸗Fuͤtterung und Vergroͤßerung des Futterkraͤuter⸗Baues, und in dem groͤßeren Schutze und der Pflege der Forsten, so wie in dem Betriebe der Obstbaum⸗Zucht. Viele Ortschaften haben ihren Gemeinsinn durch Anweisung geeigneter Stellen zu Baumschulen und Maulbeerbaum⸗Anlagen zur Befoͤrderung des Seidenbaues, in der Geradelegung und Bepflanzung der Wege, so wie vornaͤmlich in der Verbesserung von 444 Schul⸗ stellen mit 1892 Morgen Land, 153 Rthlr. jaͤhrlicher Rente und 181 Kuh⸗Weiden bethaͤtigt.
— Aus Danzig schreibt man unterm 11. Oktober: „Das Mittellaͤndische Meer war bisher, wegen der See⸗Raͤubereien der Nord⸗Afrikanischen Staaten, von Preußischen Schiffen nicht besucht. Obgleich mit der Eroberung Algiers durch die Krone Frankreich die See⸗Raͤubereien aufhoͤrten und das Mittellaͤn⸗ dische Meer den Schiffen aller Nationen geoͤffnet war, so ist doch bis jetzt noch mit keinem Preußischen Schiffe eine Verla⸗ dung nach diesen Welt⸗Gegenden gemacht worden. Gegenwaͤrtig hat nun die hiesige Handlung Hendk. Soermans u. Soon, de⸗ ren Chef, der Koͤnigliche Kommerzien⸗ und Admiralitaͤts⸗Rath Heidfeldt, jedes gemeinnuͤtzige Unternehmen bereitwillig unter⸗ stuͤtzt, das ihr zugehoͤrige 460 Roggen⸗Lasten große Schiff „la ville de Cherbourg“, gefuͤhrt von Capitain Lemcke, fuͤr eigene Rechnung mit einer Holz⸗Ladung nach Toulon ausgeruͤstet. Das Schiff wird in wenigen Tagen von hier versegeln, und auf je⸗ nem, uns bisher fremden Meere, zuerst die Preußische Flagge wehen lassen. Hoffentlich wird dieser Versuch guͤnstig ausfallen,
in der erhoͤheten Kultur und sgedehnten Bewaͤsserungs⸗
13. Oktbr.
ßtentheils Verwun⸗ Luftdruck. 333,36
.
A. Cosmar, vorgetragen von Mad. Crelinger.
Folgen derselben zeigen sich in der verbesserten
Hoheit des Kronprinzen, infuͤhrung Aegypten.
und sich dann der Preußischen Rhederei ein neues Feld fuͤr ihre Thaͤtigkeit oͤffnen.“ — Wir ha
nuel das Kriegswesen und der Admiral Laborde das Seenec ben fruͤher bereits von der Zerstoͤrung der beiden
vielbesuchten uralten Eichen zu Pleischwitz und zu Skarsine
in Schlesien Nachricht gegeben. Daher duͤrfte es fuͤr die Schau⸗ lustigen vielleicht nicht ohne Interesse seyn, zu vernehmen, daß es außer den eben genannten noch zwei andere, nicht minder
sehenswerthe Eichen giebt, und zwar in der Nahe der Schlesi⸗
schen Hauptstadt. Die eine steht in dem von Breslau aus so zahlreich besuchten Oswitz ni ben dem Schloßhofe. Sie hat einen Umfang von 11 Ellen Rheinl. und ihr Holz⸗Inhalt wird auf 43 Klafter geschaͤtzt; sie ist ganz gesund, nicht hoch, aber sehr majestaͤtisch. Die andere noch hoͤhere befindet sich etwa eine Meile noͤrdlich von Lissa, unweit des durch sein Alterthum wie durch seine eigenthuͤmliche Bauart merkwuͤrdigen Schlosses Wohn⸗ witz, und zwar dicht an der nach Dyherrnfurth fuͤhrenden Straße. Aus dem gewaltigen, noch in ruͤstiger Kraft dastehenden Stamme derselben, der ungefaͤhr 16 Preußische Ellen im Umfange mißt, verbreiten sich nach allen Richtungen hin zahlreiche hoch auf⸗ strebende und laubreiche Aefte, die dem Baume ein wahrhaft imposantes Ansehen geben. An jeder dieser beiden zuletzt ge⸗ nannten Eichen ist eine Denkkafel befestigt, die einige bekannte Verse Fuͤlleborns enthaͤlt, welche von diesem urspruͤnglich auf die jetzt nicht mehr existirende Pleischwitzer Eiche gedichtet wurden.
— Im verfiossenen Monat sind in die drei Haͤfen des Re⸗ gierungs⸗Bezirks Koͤslin 31 Schiffe und 37 Boote eingelaufen, und 22 Schiffe und 18 Boote verließen dieselben. Die Ausfuhr nach dem Auslande beschraͤnkte sich auf 78 Ctnr. rohe Leinwand und 312 Klafter Brennholz.
— Auf der Insel Usedom 597 ½ Tonnen Heringe verpackt worden. Auf der Insel Wollin und jenseits der Divenow fand gar keine Verpackung statt. Im verflossenen Jahre wurden in demselben Zeitraume 417 ¾ Ton⸗
ben abfeuerte. Die Verluste von beiden Seiten konnten, als
nen verpackt, mithin in diesem Jahre 179 ½ Tonnen mehr.
Meteorologische Beobachtung. b Morgens Nachmitt. V Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
—— 2„„ 3922 6 Par. 7,9 ° R.
1, 6 0 R.
₰
Quellwärme 8,2 °9 Flußwärme 9,60 g Bodenwärme 10,4 09 Ausdünstung 230. † Niederschlag 2530. Nachm. 3 U. Reg., Regen und Gewitter
333,0 90 Par. 11,0° R.] 7,1 ° R. 73 pCt. 60 vCt. bedeckt. truͤbe. WNW. NRW.
„Par. 11,2 9 R. 9,2 d9- R. 85 pCt. regnig. WNW.
Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter ... Wind ....
reuß
Allgemeine
Woͤlkenzuga NW.
8 6 . 7 Aus wärtige Börsen. - 288 5 Anesterdam, 9. Oktober. 45 . 88 G
wirkl. Schuld 42 9⁄1½ 5 % neue do. S071¼ Kanz- Bill. 15% 9
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AEn 85 „ ( 1 . 8☛ vEp. 2 gr e ☛ — RAEARme
Anl. 97. Oest. 5 9 Met. 84 ½¾. Russ. (v. 18 ½ ½⅔) *98¼., do. (v. 1831) = ESere e 39 Span. 30. 5 3 do. 50. — Hamburg, 12. Oktoher.
Oest. 5 % Met. 87 ¼. 4 ½ do. 76. Bank-Actfen 1134 ½. Russ. Engl-
preuss. Prüm. Scheine 102 ¾,. Poln. 1112
8 St. Petersburg, 5. Oktober.
Silber-Rubel 364 ½ Kop.
Warschau, 19: Oktober.
Pfandbriefe 88 ½.. 88 ¾. 1
Wien. 9. Oktober. 55 Met. 87 ½¾. 42 do. 76 33. Part.-Obl. 126 . Koͤnigliche Schauspiele. Montag, 15. Okt., Im Opernhause: Zur Hoͤchsten Gebun
feier Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen: Rede, gedichte ꝗSe. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl ist von Weimar wie⸗
Hierauf, zun er hier eingetroffen. Musik von 7
Amtliche Nachrichten.
. Keroniek des Ta.g es.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Syndikus des bisthums Kulm, Szarbinowski, und den Landgerichts⸗
05
Hamb. 9½.
Bank-Actien 4130
20
eszyn zu ernennen geruht.
— ——
stenmale: Irene, große Oper in 3 Abtheilungen; — nold, Ballets von Hoguet. Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. 8 Dienstag, 16. Okt. Im Schauspielhause: Der Bettt Drama in 1 Akt. Hierauf: Das Maͤhrchen im Traum, dim I1IIM““ tisches Gedicht in 3 Abtheilungen. Die Extra⸗ Mittwoch, 17. Okt. Im Opernhause: Konzert. 1) Nasd. J aufgehoben worden. Extra⸗Posten zwischen Berlin und Konzert in, C dur fuͤr das Pianoforte, komponirt und vorgermng Rathenow werden kuͤnftig nicht uͤber Pessin, sondern von Nauen von J. Moscheles. 2) Duett aus der Oper „Semiramis“, mhgs bis Rathenow und umgekehrt von Rathenow bis Nauen be⸗ Rossini, gesungen von Dlle. Lehmann und Hrn. Ischiesce⸗Mördert, und Extra⸗Posten zwischen Fehrbellin un Große Phantasie uͤber Daͤnische National⸗Lieder, fuͤr Pianfenezwerden uͤber Nauen geleitet werden. mit Orchester⸗Begleitung, komponirt und vorgetragen von JR. Berlin, den 11. Oktober 1832. “ scheles. 4) Terzett gus der Oper „Sargines“, von Par,, General⸗Pos⸗Amt. sungen von Dlle. Len, Hrn. Mantius und Hrn. Ischiesche. ““ Freie Phantasie auf dem Pianoforte, vorgetragen von Mosche Angekommen: Der Hierguf: Die Fee und der Ritter, großes Zauber⸗ Ballet ahen, von Guben. Abtheilungen. (Dlle. Th. Elsler: Prinzessin Iseult, Dl. s[ꝗ¶ꝗDer Wokliche Geheime Ober⸗Finanzrath, Praͤsident der Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus⸗Billets ventn handlungs⸗Instituts, Rother „aus Schlesien. welche mit Dienstag bezeichnet sind, und wird ersucht, die ¹ 8 Konzert und dem Ballet bereits gekauften, mit Mittwoch bez neten Opernhaus⸗Billets im Billet⸗Verkaufs⸗Bureau umtausch zu lassen. “ ö“ .“ Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten I ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. .
GI1ö aͤ dtisches Trheater. 4 “ Frankrrich.
Mohttag, 15. dnl Zur Hoͤchsten Geburtsfeier Sr. Kamn. Paris, 8. Okt. Der Koͤnig ertheilte gestern dem General 1 zum erstenmale: Der Kreuzriu Prouet und dem Legations⸗Secretair Herrn Périer, der im Große heroische Oper in 4 Aufzuͤgen, nach den; begriff ist, nach London abzugehen, Privat⸗Audienzen.
II Crocciato in Egitto; Musik⸗vom Koͤnigl9 (Mad. Kraus Wranizky, Kaiserl. als fuͤnfte Gastrolle.)
Der vormalige Buͤrgermeister Zwanziger zu Sorau ist ersten Ra zum Rotarius im Departement des Ober⸗Landesgerichts zu Frank⸗ urt a. d. O. bestellt worden. 1
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Zeitungs⸗Rachrichten. — 8
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liaͤnischen: Kapellmeister Meyerbeer. 1 nigl. Hofsaͤngerin zu Wien, Palmide,
is mit Tode abgegangenen General⸗Lieutenants Gérard das Kom⸗ gando der Reserve⸗Kavalhberie⸗Division bei der Nord⸗Armee uͤber⸗ ommen. Das Hauptquartier der vom General⸗Lieutenant De⸗ an befehligten Kavgllerie⸗Division der Armee ist von Arras nach kambray verlegt worden.
Der Adjutant des Herzogs von Treviso, Hr. v. Bellozane, st als Courier aus St. Petersburg hier angekommen.
. Dem Journal du Commerce zufolge, waͤre folgendes das Ninisterium, so wie der Marschall Soult es zusammenzusetzen wüͤnscht.. Der. Marschall setbst als Praͤsident des Minister⸗ Raths und Kriegsminister; Hr. Dupin Großsiegelbewahrer; Hr. v. Rigny Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten; der Herzog v. Bassano Minister des Innern; Hr. Humann Finanz⸗Minister; dr. Bignon Minister des oͤffentlichen Unterrichts, und Admiral Roussin Marine⸗Minister.
Der Temps sagt: „Man beschaͤftigte sich gestern Abend viel mit dem Verein von Staatsmaͤnnern, die kuͤrzlich in Petit⸗ rie bei dan Baron Louis zu Mittag speisten. Die meisten
uthmaßlichen Mitglieder des neuen Kabinets und der Fuͤrst kalleyrand trafen doert mit dem Marschall Soult zusammen. Man wollte die Schwierigkeiten in Erwaͤgung ziehen, welche die töschlaägige. Antwort des Herrn Dupin, die man voraussieht, her⸗ ch bereits damit⸗belht beifuͤhren wird, und untersuchen, ob es angemessen sey, daß der Herr Zea⸗Bem Marschall amtlich als Conseils⸗Praͤsident auftrete. Aus den Re⸗ Herr Caffranga; den des Herrn Soult scheint hervorgegangen zu seyn, daß seine (Wahl zu Mitarbeitern auf die Herren Louis, von Rigny, Barthe,
von Argout und Bassano gefallen ist, denen man mit weniger Paͤhrscheinlichkeit die Namen der Herren Béranger und Rayͤ⸗ neval hinzufuͤgt. Der Herzog von Bassano, der durch die Er⸗ innerung an seine Verhaͤltnisse unter Napoleon bei den Maͤch⸗ 2 einigen Verdacht erwecken koͤnnte, soll nicht das Portefeuille 5 auswaͤrtigen Angelegenheiten, sondern das des oͤffentlichen
merrichts oder gar das des Innern erhalten.“
es Journal des Débats uͤbernimmt heute die Ver⸗ eidigung der Doctrinairs gegen die Angriffe der Opposition.
A —
Neuesre Nachrichten.
Paris, 8. Okt. Gestern Mittag gegen 1 Uhr kam. Koͤnig zur Stadt, bewilligte dem Koͤnigl. Niederlaͤndischen sandten, Herrn von Fagel, eine Privat-Audienz und hielt n naͤchst einen zweistuͤndigen Minister— Rath. Der Baron ! nahm an demselben keinen Theil. Um 5 Uhr kehrten Se.]
jestaͤt nach Neuilly zuruͤck. G 2
Der Graf von Montalivet empfing gestern den Besut Herzoge von Orleans und von Nemours. Der Graf Sebts hatte im Hotel des Ministeriums der auswaͤrtigen. Angelh
heiten Zusammenkuͤnfte mit verschiedenen Mitgliedern des h.
matischen Corps.
Herr Mauguin ist von seiner Reise nach der Schweh her zuruͤckgekehrt; er hat sich sofort nach Marly begeben, n. einige Tage uͤber zubringen wird. Am 12ten wird er wae der Hauptstadt erwartet.
Der Nouvelliste will wissen, nien außer aller Gefahr sey und sich habe, sein Ministerium neu zu organisiren; habe die auswaͤrtigen Angelegenheiten, Justiz, Herr Encimay Piedra die Finanzen, der General;
daß der Koͤnig von s
erhalten. „Alle diese Herren“, bemerkt das gedachte Blal,
hoͤren der gemaͤßigten Partei an.“ . Handelsbriefen aus Madrid zufolge, soll ein großer g der in den Provinzen Guipuzkoa, Alava und Navarra stche Truppen nach der Hauptstadt berufen worden seyn. 42 In Toulon brach am 2ten d. M. Morgens um 5 am Bord des Linienschiffes „Algier“ eine Feuersbrunst auts da noch vier andere Kriegsschiffe ganz in der Naͤhe lagen, sehr verderblich haͤtte werden koͤnnen, wenn es den 91786 strengungen der Seeleute nicht gelungen waͤre, das 98 Schiff ans Schlepptau zu nehmen und mitten in den Hih ziehen. Erst um 5 Uhr Nachmittags war das Feuer ge. man glaubt, daß es angelegt gewesen ist. „a Aus Nauplia meldet man, daß am 2. August dike Staͤdte Missolunghi und Anatoliko von 1000 von den deit herabgekommenen und von dem Kapitain Gardachiotti,“ des Grivas, angefuͤhrten Grigchen uͤberfallen und gänzlic gepluͤndert worden seyen; selbst die Franken wurden verschont. — Heute schloß 5proc. Rente pr. comp 75. 3proc. pr. compt. 67. 70. fin cour sin cour. 81. 5proc. Span. perp. 56 . Neues Anlehn von 1832 96. 65. sans aflaires. Frankfurt a. M., 11. Okt. Oesterr. 5proc. 87*%. 4proc. 76 21. 76 *1¾3. 22proc. 45 ¼. Br. 1proc. 19 ½. Actien 1364. 1363. Part.⸗Obl. 126 ¼. 125 ¼. Loose
ℳ so beginnt dasselbe, „hat die Opposition ihre Zeit nicht h gren. Da die Partei⸗Namen, die ihr seit funfzehn bis acht⸗ 8 Monaten Stoff zu ihren Angriffen boten, zu verbraucht seworden waren, so suchte sie nach einer andern Bezeichnung, dfand die Benennung: Doctrinairs. Das Wort ist nicht neu,
d wird daher und so leichter Eingang bei der zahlreichen Schaar
ter finden, die sich in Exmangelung von Gedanken mit Wor⸗
in behelfen. geswaden: „Haß den Doctrinairs!“ Dies zur Nachricht S *† Opposition in der Provinz, die immer der Pariser Op⸗ t. 95. 70. fin com- Mition etwas nachsteht, und so einfältig ist, noch jetzt zu rufen: 67. 80. 5proc. M port mit der richtigen Mitte!“ Von nun an soll es heißen: 5proc. Belg. An. † sort mit den Doctrinairs!“ So hat es die hochgebietende Fbfltion befohlen, und das Publikum ist, bei Strafe der Re⸗
nrun agehalten, auf die Doctrinairs zu schmaͤhen und sie zu 5 Weäepüen. Jeder Doctrinair ist jetzt ein oͤffentlicher Feind, * her der Opposition mißfaͤllt, ist ein Doctrinair. Das ist abgemachte Sache. Fragt man, was die Doctrinairs sind,
sind im Monat September
he5e so antwortet die O
e Opposition, sie seyen Raͤnkeschmiede, Galgenvoͤ⸗ hee herrschsüchtige Menschen, geheime Feinde 8 Jult Revosution. ngt 15G nach den Namen derselben, se erfolgen ausweichende d. rten und die allgemeine Versicherung, daß es nichts Ab⸗ „ — und Schwaͤrzeres in der Welt gebe, als die Seele iünen octrinairs, daß die Doctrinairs seit 1789 nicht aufgehoͤrt gegen die Freiheiten und den Ruhm Frankreichs zu kon⸗
5proc. Obl. v. 1832 81 ½. 80¼. Poln. Loo
-Ie
Redacteur Cottel.
Gedruckt bei A. P. 940
2
llssesor Strempel, zu Raͤthen bei dem Landgerichte zu Kro⸗
Post⸗Station in Pessin ist mit dem 1. Oktober
d Brandenburg
Fuͤrst Eduard zu TI“
Der General⸗Lieutenant Gentil de Saint⸗Alphonse hat statt
„Waͤhrend der jetzigen langen und ermuͤdenden ministeriellen
Jetzt ist also das große Wort fuͤr die naͤchste Ses⸗
— —
Drenstag den 16 in DPktober
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spiriron u. s. w. Diese Versicherung zu glauben, mehr verlangt man V von Niemand, um fuͤr einen trefflichen Patrioten zu gelten. Nach⸗ dem dies Wort mit seinem unbestimmten Sinne einmal festge⸗ V stellt ist, hat die Opposition leichtes Spiel. Will sie die Wahl eines ehrenwerthen Kandidaten in die Kammer verhindern, oder Maͤnner, deren Talent und Muth sie faͤrchtet, vom Ministerium entfernen, so giebt sie fich nicht die Muͤhe, den Werth dieser Maͤnner zu untersuchen, da das einzige Wort hinreicht: er ist ein Doctrinair! Wie wouͤrde es ihr auch gelingen, Maͤnner, deren politische Rechtschaffenheit die Opposition selbst in andern Zeiten hundert Mal geruͤhmt hat, als harrvaͤckige Feinde der Freiheit hinzu⸗ stellen? Bei dem Worte: Doctrinair, knirscht die ganze Opposition mit den Zaͤhnen; Talent, Tugend, Patriotismus des Mannes, dem man diesen Namen beilegt, das Alles wird daruͤber vergessen. Drei Viertheile von denen, welche dieses Wort nachsprechen, wissen kaum was es bedeutet; von den vielen Declamationen, die sie gelesen haben, ist ihnen nur eine unbestimmte Abneiagung gegen die Doc⸗ trinairs geblieben. Es waͤre endlich Zeit, daß alle Verstaͤndige diesem Mißbrauche mit Worten ein Ende machten und die Op⸗ position aufforderten, sich deutlich zu erklaͤren, welche Maͤnner und welche Lehren sie unter dem Worte Doctrinairs versteht. Die Opposition zaͤhlt alle ausgezeichnete Maͤnner, die ihr miß⸗ fallen, zu einer und derselben Sakte, die sie Doctrinairs nennt und giebt ihnen die gehaͤssigsten Beiworte. Welch Unheil laͤßt sich nicht mit bloßen Worten anrichten! Wie vielen unbekann⸗ ten und hoͤchst buͤrgerlich gesinnten Personen ist das Wort „Ari⸗ stokrat“ in unserer ersten Revolution nicht verderhlich gewesen wie viele sind nicht als Opfer der Benennung „Foͤderalisten“ ge⸗ sallen. Die Parteien kennen nur zu gut die Macht der Worte und das Erste, was sie suchen, ist daher ein Wort. Das Pu⸗ blikum sey daher auf seinsv Hut gegen⸗Worte und forsche, bevor es Partei ergreife, nach ihrer Bedeutung. Gewaͤnne das Wort Doctrinair, mit seinem unbestimmten und gehaͤssigen Sinne Kredit, so wuͤrden bald alle ausgezeichnete Anhaͤuger der con⸗ stitutionnellen Monarchie Doctrinairs genannt werden.“
Die Gazette de Franco enthaͤlt zwei Schreiben der im Fort Ham gefangen sitzenden ehemaligen Minister Karls X. Herren von Polignac und Guernon de Ranville. Beide waren naͤmlich in einem Artikel des Echo francais aufgefordert worden ihre Beschwerden uͤber die ihnen Seitens des Kommandanten von Ham, Oberst⸗Lieutenants Delpire, zugefuͤgte harte Behand⸗ lung bei der Regierung einzureichen. Herr von Polignac er⸗ wiedert in Leinem Schreiben auf diese⸗Aufforderung: „Ich werde dies nicht thun; ich weiß zu dulden, aber nucht, mich zu bekla⸗ gen. Werfe ich einen Blick auf den jetzigen Zustand meines ungluͤcklichen Vaterlandes, sehe ich die Leiden, die auf ihm la⸗ sten, die Spaltungen, die es zerfleischen, so vergesse ich daruͤber mein eigenes Ungluͤck und chabe nur Gefuͤhl fuͤ die Schmerzen Anderer. Der Verfasser des im Echo frangais enthaltenen Ar⸗ tikels wundert sich, daß der Courrier de 1'Europe, uͤber den ich nach seiner Ansicht, ein⸗ Patronat ausuͤbe, einen mich betreffen⸗ den Artikel ohne meine Einwilligung bekannt. gemacht habe. Seine Verwunderung wird aufhoͤren, wenn. ich ihm sage, daß ich uͤber das von ihme bezeichnete Journal eben so wenig wie uͤber irgend ein anderes ein Patronat ausuͤhe. Ich lese sie fast alle ohne Unterschied und bedaure, zu sehen, wie sehr einige, wenn sie von mir sprechen, sich uͤber die Gesinnungen, die sie mir unterlegen, taͤuschen, und mit welcher Hast andere manch⸗ mal die luͤgenhaften Geruͤchte aufnehmen, die man uͤber die Er⸗ eignisse verbreitet hat, welche den Sturz der Monarchie beglei⸗ teten; ich muß die Anklage der ersteren und den Irrthum der letzteren mt gleicher Geduld tragen. Die Umstaͤnde legen mir noch ein schmerzliches ‚tillschweigen auf; ich werde dasselbe feier⸗ lich beobachten, und den Angriffen gegen mich eine Geduld und Enisagung, die schon lange erprobt sind, entgegensetzen, deshalb aber nicht minder aufrichtig das Gluͤck aller meiner Mitbuͤrger ohne Ausnahme wuͤnschen.“ — Auch Herr Guernon de Ranville, weist die Aufforderung, seine Klagen uͤber den Kommandanten von Ham zu veroͤffentlichen, in folgender Weise ab: „Ich halte es nicht fuͤr angemessen, dies zu thun, und die Maͤnner von Herz werden das Gefuͤhl zu wuͤrdigen wissen, das mich zwingt im Stillen zu dulden. Gegen wen und woruͤber sollte ich mich uͤberhaupt auch beklagen? Das Verfahren des Herrn Delpire gegen mich, das oft gehaͤssig und fast immer laͤcherlich ist, ist, genau erwogen, nicht ungesetzlicher und willkuͤrlicher, als die
Strafe selbst, deren Haͤrte noch zu vermehren, sich dieser Offt⸗ zier zur Aufgabe gemacht hat.“
. Die Quotidienne meldet: „Nachdem Herr von Brian (Redacteur der Quotidienne) die Gefaͤngnißstrafen, zu denen er verurtheilt worden, abgesessen hat, ist er diesen Morgen aus Sainte⸗Pelagie entlassen worden. Seit dem 10ten Januar 1831 in ununterbrochener Haft, hat er den traurigen Vorzug gehabt, der Dekan unter den politischen Gefangenen zu seyn.“
Herr Meyerbeer ist im Begriff, eine Reise nach Italien zu unternehmen, um dort die Partitur einer neuen fuͤnfaktigen Oper zu beendigen. — t
Aus Brest wird vom 5. Okt. geschrieben: „Diesen Mor⸗ gen ist LEin Portugiesischer Dreimaster hier angekommen, der „San Juan Magnanimo“, den der Admiral Sartorius, 60 Seemeilen von Lissabon, fuͤr Dom Pedro gekapert hat. Dieses Schiff kam, mit Reis, Wachs, Salpeter und Tauwerk beladen, von Angola und hatte 164 Personen am Bord.“
Briefen aus Florenz vom 28. Sept. zufolge, sind aus der dortigen Bibliothek Riccardi mehrere kostbare Handschriften und Buͤcher, worunter der Lactanz von Subiaco, entwandt worden. Unter den ersteren befindet sich eine hoͤchst werthvolle Handschrift von Dantes goͤttlicher Komoͤdie, von Duccio Tost aus Pisa im 14. Jahrhundert geschrieben, ein Sallust aus dem zwoͤlften Jahr⸗ hundert, Seneca's Tragoͤdien, Cicero de officiis, Virgil, Juve⸗ nal und Persius, Terenz, Ovid und andere schoͤne Handschriften aus dem 14. Jahrhundert auf feinem Pergament und mit ver⸗ goldeten und bunten Zierrathen. 1
In Bordeaux sind mit dem Paketboote „Esteva“ Nach⸗
zum 6ten und aus Vera⸗Cruz bis zum 12ten August reichen. Zwischen einer Abtheilung der Aen. der Eb V Truppen des General Montezuma war es in der Gegend von
San⸗Luiz⸗Potosi zu einem Treffen gekommen, in welchem die Letzteren einen vollstaͤndigen Sieg davon getragen hatten. Sant⸗
Mann starken Armee in Orizabe Ma⸗ ee in Orizaba und Cordova. Der General Facio war mit hoͤchstens 2000 Mann auf Perote marschirt.
8 Großbritanien und Irland.
London, 9. Okt. Ihre Koͤnigl. Hoheiten die Herzogin von Kent und die Prinzessin et. . He in 980,dehener von dem Landsitze des Marquis von Anglesea, wo sie noch bis zum 15ten d. M. verweilen wollen, einen Ausflug nach dem Marktflecken Holyhead auf der Insel Anglesea, wo sie von einer Deputation der Einwohner festlich empfangen wurden. Die Her⸗ zogin erwiederte auf die Anrede derselben Folgendes: „Wir freuen uns sehr uͤber die Aufmerksamkeit, welche Sie bewogen hat, ohne daß Sie von unserer Ankunft etwas vorherwußten, uns mit sol⸗ cher Herzlichkeit bei unserer Landung hierselbst zu empfangen. Es ist ein Beweis von Ihrer treuen Anhaͤnglichkeit an den Koͤnig. Ich wuͤnschte laͤngst, der Prinzessin einen Hafen zu zei⸗ gen, der dazu bestimmt ist, den schnellen und sicheren Verkehr zwischen England und Irland zu befoͤrdern, denn Alles, was zu ihrem gegenseitigen Vortheil gereichen kann, verdient die innigste Theilnahme.“ Von Plas Newydd, dem Landsitze des Marquis von Anglesea, werden sich Ihre Koͤnigl. Hoheiten nach Chats⸗ werst, hh, en des Herzogs von Devonshire, begeben. 1 olphus Fitzclarence ist von seiner i Norden wieder in Sencon 11“
Folgendes ist der (gestern erwaͤhnte) n Friedens⸗Traktats zwischen Holland und B als Berichtigung der gestrigen Meldu selbe in dieser Gestalt nicht von Sr. Niederlande, sondern von Lord Palme worden ist: „Die Artikel 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 7 bleiben unver 8 sie in dem Traktat vom 15. November 1831 ö. 8u „Art. 8. Holland soll den Abfluß der Flandrischen Gewaͤsser auf die geeignetste Weise reguliren, damit so viel als moͤglich Ueber⸗ schwemmungen vorgebeugt wird. Es willigt ein, daß der zu diesem Zweck erforderliche Theil des unter seiner Regierung befindlichen Landes hierzu verwandt werde. Die Schleusen, welche zu diesem Zweck auf dem Niederlaͤndischen Gebiet zu erbauen sind, sollen un⸗ ter seiner Souverainetaͤt bleiben, und sie sollen an keinem Ort sei⸗ nes Gebiets erbaut werden, der zur Vertheidigung seiner Graͤnzen
eue Entwurf eines elgien, wobei jedoch ng zu bemerken ist, daß der Majestaͤt dem Koͤnige der rston in Vorschlag gebracht
erforderlich seyn duͤrfte. Binnen einem Monat nach dem Austauf der 1 gegenwaͤrtigen Traktats sollen ma fschen 8n beiden Seiten ernannt werden, welche damit zu beauftragen sind Pe zu den besagten Schleusen am besten geeigneten Orte auszusu⸗ hen. Sie werden hinsichtlich derjenigen uͤbereinkommen welche einer gemeinschaftlichen Aufsicht zu unterwerfen sind.“ 8 Art. 9. 1) Die Bestimmungen der Artikel 108 bis einschließlich 117 der allgemeinen Wiener Kongreß⸗Akte in Bezug auf die freie Schifffahrt der schiffbaren Fluͤsse und Stroͤme sollen auf die schiff⸗ baren Fluͤsse und Stroͤme angewendet werden, welche das Bel ssche und Hollaͤndische Gebiet trennen oder durch beide fließen. ) 2nos besonders die Schelde betrifft, so soll die Schifffahrt dieses Flusses in seinem ganzen Lauf, sowohl auf dem östlichen als westlichen Arm derselben, fuͤr den Handel und die Schiffe jeder Nation frei blei⸗ hen, und Se. Majestaͤt der Koͤnig der Niederlande verspricht, von jedwedem Schiff, es moͤge diesen Fluß hinauf oder hinab fahren es moͤge von der offenen See nach Belgien oder von Belgien nach der offenen See sich hee und eine Flagge tragen, welche es wolle, nur ein der Groͤße des besagten Schiffes angemessenes Tonnengeld zu erheben, ohne daß es jemals, weder beim Hinauf⸗ noch beim Hinabfahren, oder mit Hinsicht auf diese Gebuͤhr, oder unter irgend einem an⸗ dern Vorwand, einer Untersuchung oder Besichtigung seiner Ladung unterworfen werden soll. 3) Ddier Gebuͤhr, welche in keinem Fall mehr als einen Gulden fuͤr die Tonne, das Hinauf⸗ und Hinabfah⸗ ren hierin einbegriffen, betragen soll, ist vorldufig auf 60 Cents per Tonne fuͤr diejenigen Schiffe, welche von der offenen See aus die Schelde aufwaͤrts uͤber Batz nach Belgien gehen, und auf 40 Cents fuͤr diejenigen, welche die Schelde abwaͤrts aus Belgien uͤber Batz nach der offenen See fahren, festzusetzen. Was die Schiffe be trifft, welche aus der offenen See oder aus Belgien durch die Schelde in den Kanal von Terneuzen, oder umgekehrt aus dem Kanal von Terneuzen nach Belgien oder in die offene See fahren, so sollen sie nur die Haͤlfte der oben füͤr die Hinauf⸗ und Hinabfahrt bestimmten Gebuͤhren unterworfen seyn Dieses v vh, eg 16 Eg S Vir dem Koͤnige der Bel⸗ n Se. en Koͤnig der Niederla it einer S von 150,000 Gulden, die als Empfang fuͤr Fee 88. dienen soll, ausbezahlt werden; und Se. Majestaͤt der Koͤnig dür Lamsr von ieser gazsung agsef he. ) rfh Kevitalifrung eer Zahl eien. 4) Die Regi r Niederlande verspricht, die Lootsengelder fat ve negierung 7. Schelde von der offenen See bis Vliessingen und von Vliessin⸗ gen bis Batz und umgekehrt nach dem Tarif vom Jahre 1829 fest⸗ suseten, von den Muͤndungen der Maas aber, von der offenen See is Helvoetsluys und von da bis Rotterdam nach Verhaͤltniß der Entfernungen. Diese Gebuͤhren sollen fuͤr die Schiffe aller Na⸗ Fes gleich seyn. Die genannte Regierung verspricht auch an ihren Kuͤsten bei den Schelde⸗Muͤndungen Leuchtthuͤrme zu errichten und fuͤr die Instand haltung der schiffbaren Durchfahrten dieses Flusses bis an das qußerste Ende ihres Gebiets zu sorgen. Die Felgisch⸗ Regierung uͤbernimmt eine aͤhnliche Verpflichtung fuͤr diejenigen Theile der Schelde, welche durch Belgien fließen. Von beiden Seiten ist der Satz der Lootsengelder auf der Schelde so leich nach Ratifizirung des gegenwaͤrtigen Traktats bekannt zu meche Es wird stets von der freien Wahl eines jeden die Schelde bine 22 oder hinabfahrenden Schiffes abhaͤngen, welches Lootsen es sich de⸗ dienen will, und in dieser Beziehung wird es fuͤr beide Lander vate⸗ sam seyn, an dem ganzen Lauf der Schelde und an den Kuͤsten der beiden Laͤnder zwischen Ostende und der Insel Schonen den e ferung von Lootsen fuͤr noͤthig erachteten Lootsen⸗Dienst -ee- 5) Jede der beiden Regierungen hat, die eine zu Vliesfin en, die andere zu Antwerpen, Bevollmaͤchtigte oder Kommissaren zu vvr. welche damit zu beauftragen sind, binsichtlich alfr er Maßregeln uͤbereinzukommen, die fuͤr die Instandhaltung der e Errichtung und Erhaltung der
richten aus Mexiko eingegangen, die aus der Stadt Mexiko bis
Schelde⸗Durchfahrten und fuͤr di zur Bezeichnung derselben dienenden Leuchtthuͤrme erforderlich sind.
ana befand sich beim Abgange des Paketboots mit seiner 3000