1832 / 290 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bevoͤlkerung entwaffnet worden. Vallonga ist eine kleine Villa, ungefaͤhr 3 Leguas von Porto. Amarante, das Hauptquartier der Miguelisten, ist eine sehr feste Position; es ist ein kleiner, nach alter Art befestigter Ort, besitzt aber einen doppelten Bruͤk⸗ kenkopf an dem kleinen Flusse Tamegan, der sich in den Duere muͤndet. Dom Pedro’s Lage ist in militairischer Hinsicht aͤußerst kritisch; denn wenn er nur einen Tagemarsch weit sich nach dem Norden oder Suͤden entfernt, so laͤßt er Porto ungedeckt zuruͤck und giebt seine Verbindung mit der

See auf, durch die er alle seine Beduͤrfnisse bezieht. Sein ein⸗

ziges Rettungsmittel wuͤrde seyn, wenn er an dem Fluß hinauf⸗

ginge und die royalistischen Stellungen angriffe; aber diese sind

ungleich staͤrker. Wenn Dom Pedro im Stande ist, sich den

Winter uͤber in Porto zu halten und seine Huͤlfsmittel fuͤr den.

naͤchsten Feldzug zu organisiren, so kann er vielleicht noch einige

guͤnstige Chancen machen; obgleich er immer dadurch, daß er nach

Porto gegangen ist, anstatt seinen Angriff gegen Lissabon zu richten, wo er seine Partei am staͤrksten glaubte (denn ohne die feesteste Ueberzeugung von dem Vorhandenseyn einer starken Par⸗ ei zu seinen Gunsten war die Unternehmung rein donquigotisch), alle seine Chancen in die Waagschaale seines Gegners gewor⸗

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. b Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

1832 15. Oktbr.

Luftdruck. 338,77“ Par. 339,,8, Luftwgͤrme 4,4 *R. 10,0* R. Thaupunkt 3,2 °R.% 2,6 °R. „Dunstsaͤttg. 91 pCt. 59 vCt. Wetter... heiter. halbheiter? heiter. Wind... v (6881I Wolkenzug SW. sdes

*0

7„

Quellwärme 8,3 R. Flußwärme 9,7* R. Bodenwärme 9,8 °RR. Ausdünstung 315. Niederschlag 0.

Par. 340, 05 Par. 6,7 °R. 2,4 8 R.

70 pCt..

Koͤnigliche Schauspiele.

Mittwoch, 17. Okt. Im Hpernhause: Konzert. 1) Neues Konzert in C dur fuͤr das Pianoforte, komponirt und vorgetragen von J. Moscheles. 2) Duett aus der Oper „Semiramis“, von Rossini, gesungen von Dlle. Lehmann und Hrn. Zschiesche. 3) Große Phantasie uͤber Daͤnische National⸗Lieder, fuͤr Pianoforte mit Orchester⸗Begleitung, komponürt und vorgetragen von J. Mo⸗ scheles. 4) Terzett aus der Oper „Sargines“, von Paͤr, ge⸗ sungen von Dlle. Lentz, Hrn. Mantius und Hrn. Zschiesche. 5) Freie Phantasie auf dem Pianoforte, vorgetragen von Moscheles. Hierauf: Die Fee und der Ritter, großes Zauber⸗Ballet in 3 Abtheilungen. (Dlle. Th. Elsler: Prinzessin Iseult, Dlle. F. Elsler: die Fee Viviane.)

Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus⸗Billets verkauft, welche mit Dienstag bezeichnet sind.

Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges 1 Rchlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause: 1) L’Oubli, vaudeville en 1 acte. 2) La seconde représentotion de: Le Chaperon, vaudeville nouveau en 1 acte, par Secribe. 3) La seconde representation de: lleur et malheur. vaudeville comique en 1 acte.

Donnerstag, 18. Oft. Im Schauspielhause: Menschenhaß und Reue, Schauspiel in 5 Abtheilungen. (Dlle. Stubenrauch: Eulalia, als Gastrolle.)

Freitag, 19. Okt. Im Opernhause: Die Hochzeit des Fi⸗ garo, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Mozart. (Mad. Reichel,

dten; Musik von Auber.

500U

fur⸗ 8 Hr. Reichel, von demselben Theater: Figaro, als Gast⸗ rollen.

Im Schauspielhause: 1) La reprise de: La grande dame, drame-vaudeville en 2 actes, par Mr. Bayard. 2) Le diplo- mate, vaudeville en 2 actes, par Scribe. 8

Sonntag, 21. Okt. Im Opernhause: Fernand Cortez, große Oper in 3 Abtheilungen; Musik von Spontini. (Hr. Reichel: den Oberpriester, als Gastrolle. Die Dlles. Elsler werden hierin ein Pas de Quatre mit Hrn. Stullmuͤller und Taglioni, und ein Pas de Trois mit Hrn. Stullmuͤller tanzen.)

Im Schauspielhause: Gebruͤder Foster, Charakter⸗Gemaͤlde in 5 Abtheilungen. ““

Koͤnigstaͤdtisches Theater.

Mittwoch, 17. Okt. Des Pastetenbaͤcker Zweckerl's Leben, Thaten und Höͤllenfahrt, Fastnachts⸗Posse mit Gesang, in 3 Ak⸗ ten, von W. v. Wimpffen; Musik vom Musit⸗Direktor Kugler.

18. Okt. Fra Diavolo, komische Oper in 3 Ak⸗ (Hr. Franz Jaͤger, Koͤnigl. Wuͤrttem⸗ bergtscher Fe. und Kammersaͤnger, aus Stuttgart: Fra Diavolo, als achte Gastrolle)

Freitag, 19. Okt. Graf Benjowsky, oder: Die Verschwoͤ⸗ rung auf Kamtschatka, Schauspiel in 5 Akten, von Kotzebue.

Berliner Börse. Den 16. Oktober 1832. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.) getis J. Hricf.]eld. 99 ½ y99 100¼ 105 105 106 56 57

Z2f. vricf. Cel7 -

St.-Schuld -Sch.] 93 ½]1 93 ½ Pr. Engl. Aul. 18 5 103 Py. Engl. Anl. 22 103 Pr. Engl. Obl. 30 87 ½¼ [Kur.- u. Neum. do. Präm. Sch. d Seech. 52 Schlesische do. Kurm. Obl. m. I. C. Rkst. C. d K.- u. N. Neum. Int. Sch do. Z.-Sch. d. K.- u. N. Berl. Stadt-Oblig. Königsb. do. b Holl. vollw. Duk. Elbinger do. Neue do. Danz. do. in Th EPriedrichsd'or. Westpr. Pfandbr. hisconto

Wechsel-Cours.

Grolshz. Pos. do. 4 Ostpr. Plandhbr. Pomm. Pfandbr.

SSg9

02

8

18

19

13 ½ 4

82

Se

2 —1

Preu’ss Cour. hrieß Geld.

anrnnneenvenemnn unaenm

2850 W. 8600 I 300 Mk.

Amsterdam. dito

Hamburg . .. dilo

London

Paris

Wien in 20 Xr.

Augsburg

Breslau Tpl.

Leipzig 100 Uhl.

Franklurt a. Me WZ. ... 150 Fl.

Petersburg 100 Rbl.

Warschau

5 , . 82 bene Ai0,,,2,

—- 15

OO beo to te be be S 9

—,— ==S“ . 2₰24

18᷑

2 Mt. 3 Woch. Knrz

Auswärtige Börsen.

. Amsterdam, 11. Oktober. Niederl. wirkl. Schuld 41 ½. 59% neue do. 70½¾½ Kanz-Bill. 15 ¾. 69

vom Großherzogl. Badenschen Hof⸗Theater zu Karlsruhe: die Graͤ⸗

Anl. 97. Russ. (v. 187 ½) 97 ¼., do (v 1831) 8, ½ 8 Span 2 4. 5 % 491.

Neueste Nachrichten. Paris, 10. Okt. Der an Herrn Dupin abgesandte jutant des Marschall Soult ist gestern mit einer abschlaͤ 6 Antwort zuruͤckgekehrt, in deren Folge eine Minister⸗Konfen⸗ bei dem Marschall und spaͤter unter dem Vorsitze des Koͤnigs, Kabinets⸗Rath in den Tuiserieen gehalten wurde. Ueber die dem letztern gefaßten Beschluͤsse ist noch nichts bekannt geworze Herr Dupin gedenkt erst gegen Ende d. M. kommen. Der Fuͤrst Talleyrand, der erst heute nach London abre hatte gestern eine lange Audienz beim Koͤnige. Auch Hr. Diün machte Sr. Majestaͤt seine Aufwartung. 1b Herr Leclerc, Professor der Lateinischen Beredtsamkeit,

der hiesigen Universitaͤt, ist statt des mit Tode abgegangene

Professor Lemaire zum Dekan der ernannt worden.

Der ausegezeichnete Geologe Elie de Beaumont hat die dun den Tod des Baron Cuvier erledigte Professur der Natue schichte am Collège de France erhalten. 8

Der General⸗-Major Rapatel ist zum Befehlshaber j Infanterie⸗Brigade bei der Nord⸗Armee ernannt worden.

Der in Laval seine Sitzungen haltende Assisenhof Mayenne⸗Departements hat am 4ten d. M. die Herren! Pontfarcy, von Montfrand, von Pignerolles, Leroger Guays, saͤmmtlich Grundbesitzer des Departements, nebst⸗ anderen Individuen, wegen Theilnahme an der Chougg zum Tode verurtheilt. ,

Der Nouvelliste meldet: „Die von uns vorgestern g benen Nachrichten aus Spanien bestatigen sich vollkommen. Ih Courier, der Herrn Zea Bermudez seine Ernennung zum M ster der auswaͤrtigen Angelegenheiten uͤberbringt, ist gestem der Spanischen Gesandtschaft angekommen und hat seine N. nach London fortgesetzt. Graf v. Alcudia ist zum Botschafte; Loͤndon ernannt, Herr Calomarde ist verbannt und sofort che reist, die andern Minister Ballesteros, Salazar und Zanmtge bleiben als Staatsrxaͤthe in Madrid.“

Fakultaͤt der Wissenschst

Der aus dem Gefaͤngniß zu Rennes entsprungene Arfit.

rer der Chouans Guillemot hat sich in neuerer Zeit in der Gn gend von Pontivy (Departement des Morbihan) an der en eines zahlreichen Haufens von Chouans gezeigt. Ein an e d. M. Abends auf den Gendarmerie⸗Lieutenant Lavelait Pontivy auf offener Promenade gemachter, jedoch fehlgescha ner Mordversuch wird ebenfalls dem Guillemot beigeimessen, Lavelaire fruͤher zu seiner Verhaftung wesentlich beigetnn und jener schon vor seiner Entweichung oftmals geschve hatte, Rache an ihm zu nehmen. Dem Thaͤter gelang ez,] Huͤlfe der Dunkelheit zu entspringen. In Pontivy ist al

seitdem hoͤchst besorgt und taäͤglich auf neue Unthaten gefaßt,

Das Geruͤcht von der Aufstellung eines diesseitigen Oh vations⸗Corps am Fuße der Pyrenaͤen erhaͤlt sich; man glau daß dasselbe nahe an. 15,000 Mann betragen und bis dieses Monats die ihm zugedachten Kantonnirungen einnehan werde.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 95. 85. siu cour,- 90. 3proc. pr. compt. 67. 80. fin cour 67. 90. 5 proc. M. pr. compt. 81. 25. fin cour. 81. 40. 5proc. Span. perp. 50 5proc. Beig. Anl. 77 .

Frankfurt a. M., 13. Okt. Oesterr. 5proc. Metal g. Tw. 4proc. 76 8 z7. 76 ½. 2 proc. 45 ¼. 1proc. 19 ½. Br. Fe Actien 1360. 1359 Part.⸗Obl. 126. 125 ¾. Loose zu wh 1793. G. Holl. 5proc. Obl. v 4832 80 ½ B. Poln. Loose 56 ij

Redacteur Cottel. REmmREme

„Gedruckt bei A. W. Haut

—— —-— ke

————

Staaten.

Bekanntmachungen. „Bekanntmachung. Die im zweitem Jerichowschen Kreise des Regie⸗ rungs⸗Bezirks Magdeburg, ah der Elbe, 1 ½ Stunde von der Stadt Genthin belegenen Koͤniglichen Domai⸗ nen⸗Vorwerke Derbeg und Ferchland, sollen von Tri⸗ nitatis 1833 ab, an den Meistbietenden auf zwoͤlf Jahre verpachtet werden.

Außer den erforderlichen, in gutem Zustande sich befindenden Wohn⸗ und Wirthschafts⸗Gebaͤuden sind vorhanden: 8 A. Bei dem Vorwerke Derben: circa 954 Morgen 89 Ruthen Acker, 8 Wiesen,

4 *‧¼178 83 Garten,

nebst den Huͤthungen, einer Holzstrecke und Brau⸗

und Branntweinbrennerei.

B. Bei dem Vorwerke Ferchland: . circa 939 Morgen 26 Muthen Acker,

1 11““ 10 2 Wiesen, Garten,

7 2 152 2 nebst Huͤthungen und einer Holzstrecke. Zur Verpachtung beider Vorwerke ist ein Termin auf den 13. December d. J., Vormittags 11 Uhr, hier in unserem Konferenz⸗Zimmer, vor dem Herrn Regijerungs⸗Assessor Schulz, anberaumt, zu welchem qualificirte Pachtlustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die Pacht⸗Bedingungen vom 15. Novem⸗ ber c. ab, sowohl in unserer Domainen⸗Registratun als auf dem Amte Derben zur Einsicht bereit liegen. Magdeburg, den 8. October 1832.

Koͤnigl. Regierung.

Abtheil. fuͤr die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.

8

Bekanntmachung.

Die dem Muͤhlenmeister Carl August Ferdinand

beruͤhmten Bildniß⸗Maler Anton Graff, Stu⸗

Allgemeiner Anzeiger fuͤr d

Kunstauction zu Dresden. Montag den 19. November 1832, erfolgt durch Unterzeichneten die Versteigerung der Kupfer⸗ stich⸗ und Handzeichnungs Sammlung aus dem Nachlasse des verstorbenen Landschaftsmaler C A Graff, worinnen mehrere ausgezeichnete Kunstge⸗ eenstaͤnde vorkommen. Unter den Handzeichnungen sind verschiedene Bildnisse und seltene Studien des

dien von C. Kaaz, viele italienische Landschafts⸗ studien von C. A. Graff und das bekannte Album von Adrian Zingg.

Das sezsn gefertigte Verzeichniß ist auf porto⸗ freie Briefe zu haben, in Berlin bei Herrn Buͤcher⸗ Commiss. Suin; in Breslau bei Herrn Auctionator Pfeifer; zu Dresden in saͤmmtl. Buch⸗ und Kunst⸗ handlungen; in Leipzig bei den Herren Kunsthaͤnd⸗ lern Boͤrner und Geißler, und in Herrn Rudolphl! Weigels Kunst⸗ und Literatur⸗Anstalt; in Mainz in der Buchhandlung von F. Kupferberg; in Stutt⸗ gard in der Buchhandlung des Herrn F. L. Loͤffand und Sohn; in Wien bei Herrn Sigm. Bermann, Felesg, Koͤnigl. priv. Kunsthaͤndler, (Seitzergasse

r 427).

Dresden, am 6 October 1832. Carl Ernst Heinrich, Auctionator

Literarische Anzeigen.

vPEEEEE11113““ 1 Die Schrift: der Tod Gustav Adolphs, Kd⸗ nigs von Schweden, in der Schlacht bei Luͤtzen vom 6. November 1632, von F. E F. Philippt, Koͤnigl. Preuß. Steuer⸗Rath in Luͤtzen, ist gegenwaͤrtig bei mir erschienen, und die unterzeichneten Exemplare bereits versendet. Da der ganze reine Gewinn des

ie Preußischen alles Bestellte, was auf meinen beiden Lagern nicht vorraͤthig ist, woͤchentlich direkt zur Post beziehe, so duͤrfen sich Alle, die mich mit ihren werthen Aufträ⸗ gen beehren, der promptesten uund schnellsten Bedie⸗ nung versichert halten.

Landsberg a. d. W., den 1. October 1832. 8

C G. Enbe.

In der Nauckschen Buchhandlung, Hausvoigtei

Platz Nr. 1, sind so eben folgende Buͤcher erschienen

und zu haben:

F. mus, die merkwuͤrdigsten Begebenheiten aus der Brandenburgischen Geschichte J. den aͤltesten bis auf die neueste Zeiten. 12mo. 5 sar.

Dasselbe mit dem Portrait Friedrich II. geh. 7 ½ sgr.

L. Hoffmann, die Maschine ist nothwendig. gr. 8vo. geh. 20 sgr.

J. L. Ideier, Dr, Meteorologia veterum Graeco- rum et Romanorum Prolegomena ad novam Me- teorologicorum Aristotelis editionem adornandam. 8 maj. 1 Thlr. 10 sgr.

S. Fr. A. Reuscher, Direector des Friedrich⸗Wil⸗ helm⸗Gymnastums zu Cortbus, Grundriß der all⸗ gemeinen Erd, und Laͤnderkunde. Ein Leitfaden des geographischen Unterrichts fuͤr die Mittel Klassen von Gymnasien und die Ober⸗Klassen hoͤherer Volksschulen. gr. 8vo. 15 sgr.

G. Schwahn, Koͤnigl. Preuß. Sbermuͤhlen und Bau⸗Inspector, Anleitung zum Bau de Fluß⸗Baager⸗Maschinen nebst Erfahrungen uͤber die großen Vorzuͤge derselben vor den gewoͤhnli⸗ chen Hand⸗Baagern. Mit sieben Kupfertafeln, mehreren Holzschnitten und einem Kosten⸗Ueber

schlage, in Fol. 3 Thlr. 10 sgr.

Werkes zu einem Denkmal fuͤr den großen Koͤnig bestimmt ist, so mache ich auf dieses, bereits in der Preuß. Staats⸗Zeitung lobend recensirte Werk, auf⸗ merksam. Der Preis ist 16 ggr. (20 sgr.)

Preuße gehoͤrige, auf 15,190 Thlr. geschaͤtzte Lange⸗

roͤnne⸗Muͤhle, an einer Landstraße von der Ukermark!

nach Berlin, ½ Meile von Biesenthal, 4 Meilen von Bernau, 3 ½¾ Meilen von Berlin, 1 ½ Meile vom Finow⸗ Kanal entfernt, mit zwei Mahlgaͤngen, 139 Morgen 158 Ruthen Acker, 20 Morgen 83 ¶Ruthen Wiesen, 4 Mergen 171 Ruthen Gaͤrten, und Weidegerechtig⸗ keit fuͤr 20 Stüͤck Rindvieh, ist zur nothwendigen Sub⸗ hastation gestellt, und die Bietungs⸗Termine stehen am 15. December d. J, N dt⸗Eberswald 16. Februar k. J.,“] iu Neustadt⸗Eberswalde, 1 23. April k. J., zu Amt Biesenthal, 8 jedesmal Vormittags 11 Uhr, an. MNeustadt⸗Eberswalde, den 6. October 1832.

Leipzig, den 20. September 1832. 8 C. H. Reclam.

Neue Buchhandlung in Schwedt.

Den geehrten Literaturfreunden zeige ich hierdurch ergebenst an, daß ich in Schwedt eine

Buch⸗ und Musikalienhandlung,

verbunden mit Papier⸗ und Schreibmaterialien⸗Lager errichtet und selbige in allen Zweigen der aäͤltern und neuern Literatur, auch im Fache des damit ver⸗ wandten Kunsthandels und der Musikalien⸗Li⸗ teratur, auf das Vollstaͤndigste eingerichtet habe. Da ich mit allen Buchhandlungen des In⸗ und

Koͤnigliches Justitamt Biesenthal

Ehtabiht in steter lebhafter Verbindung siehe und

J. D. E. Preuß, ist Friedrich der Zweite, Koͤnig von Preußen, irreligids gewe⸗ sen? Eine geschichtliche Abhandlung. Zweite Aufl. 8vo. 10 sar.

Muͤchler, Professor, franz. Lesebuch fuͤr die er⸗ sten Anfaͤnger ꝛe. Neunte vermehrte und verbes⸗ serte Auflage. 8ro. 10 sgr.

L. Ideler, Professor an der Universitaͤt zu Ber⸗ lin, und Nolte, Koͤnigl. Preuß. wirkl. Ober⸗ Consistorial⸗ und Schulrath, Handbuch der engl Sprache und Literatur oder, Auswahl interessanter, chronologisch⸗geordneter Stuͤcke aus den klassischen engl. Prosaisten und Dichtern nebst Nachrichten von den Verfassern und ihren Werken. gr. 8 6. Prosaischer Theil 4te Auflage 1 Thlr. 15 sgr. Poetischer Theil ate Auflage 2 Thlr.

Kdrauchbaren Registers) dargestellten Panorama;

Praktisches Lehrbuch der gesammten Baumwollen⸗, Leinwand⸗ u. Seidenfaͤrbaz nebst einer gruͤndlichen Anteitung zur Tuͤrkisch⸗Roth⸗Faͤrberei, so wie zu den neu enndeckten und beim Faͤrbamtt Seide an, uwendenden Physik⸗Baͤdern. Ein unentbehrliches Handbuch füͤr Farber und kanten, welche sich mit der Baumwollen⸗, Fluth

Garn⸗, Zeuch⸗, Leinwand⸗ und Seidenfaͤrber 8

schaftigen und das Neueste und⸗Vortheilhaftc diesen Zweigen der Faͤrbekunst kennen lernen un Nach eigenen Erfahrüngen und gepruͤften Vorscit von Hermann Schrader, Kunsre und Schoͤnfaͤrber in Hamburg. Octab. „Engl. Druckpapier. Sauber gehestet 199 Berlin, Verlag der vpchbondlas C. F. Amelang, Byxuͤderstraße Nr. f1) Schon der Titel des bh angezeigten Bucht t die Tendenz und den umfassenden Juhalt selben hinlaͤnglich zu erkennen, und der Mag glauht, mit voller Ueberzeugung, nur noch hintäsgh zu duͤrfen, daß nicht bloß derjeuige, der sich der ge bekunst widmen und dorin vervollkommnen wll, diesem mit Umsicht und Sachkenntneß verfaßten N die genuͤgendste Belehrung, sondern auch mancherst vraktisch gebildete Faͤrber und Fabrikant manchet“ Neue darin sinden wird.

I .* ar g Tasghenbüchen älterer Jabrgänge in grosser Auswahl, um damia- zuräumen, zum halben Ladenpreise bei

A. Asher, Linden No.*

Englische

—2ο

Bei Hinrichs in Leipzig ist erschienen unan ben bei C. F. Plahn in Berlin, (Jaͤgerstraße Na. Dr. Carl Venturini, Chronik des 19. Jahrhunderts. Neue Folge. 5r Bd. Die neuesten Welne gebenheiten praamatisch dargestellt u Jahr 1830. gr. 8vo. (53 Bog.) 1832, 3 TMI. ¶Diese Chronik“, saat ein competenter Richter, „ane sich ungeachtet aller Concurrenz, bei ihrem bestinm Charakter der moͤglichst großen Freimuͤthigkeit, verhaͤltnißmaͤßig reichern Umfanas der Erzahlung! Begebenheiten, der kraͤftigern Behandlung des En und fruͤhzeitigen Erscheinung der Baüͤnde. 9 die Staaten⸗ und Voͤlkernamen des Inhalts ven

den den Umfang des großen, von dem Verf. mit en G

gender Gewandtheit auf 833 Seiten (incl. 19 aber auch die unermeßliche Bedeut samkeit der in welche unser irdisches Daseyn fiel.“ Die

So eben erschien und ist in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu haben: 8 88

83

8

nik des Jahres 1830 üͤbertrifft alle fruͤhern.

IxPrise gemacht, anzunehmen, und

tbinet ihm von keinem

nach Paris

2

2

Berlitg

Donnerstag den t18ten

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Mazestaͤt der Koͤnig haben dem Theater⸗Maschinisten ggel zu Berlin das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen

8 .

3 e it ungs-Nachrichten

Nuslandd.

Frankreich. Paris, 10. Okt. Nachdem Herr Dupin eine abschlaͤgige twort ertheilt hat, heißt es neuerdings, daß das Ministerium einem rein doctrinairen Sinne zusammengesetzt werden wuͤrde. iese Combination waͤre indessen ebenfalls nur als eine proviso⸗ che bis zum Zusammentritte der Kammern zu betrachten. *) Das Journal des Débats aͤußert sich uͤber die Weige⸗

g des Hrn. Dupin, in das Ministerium einzutreten, folgen⸗ „Die Antwoͤlt des Hrn. Dupin ist gestern Morgen

maßen: x 6 Uhr dem Marschall Soult zugekommen, der sie sofort dem

nige mittheilte. In diesem sehr langen und ausfuͤhrlichen Schrei⸗

setzt Hr. Dupin die Gruͤnde auseinander, die ihn verhin⸗ n, in diesem Augenblicke an der neuen Ministerial⸗Combination sil zu nehmen. Wir zeigen die Weigerung des Hrn. Dupin tiefem Bedauern an. Wie wir schon mehrmals gesagt ha⸗ der Eintritt aller Maͤnner, welche mit ihrem Talente und brte die Majoritaͤt in den Kammern gebildet und zusammen⸗ halten haben, wuͤrde fuͤr das Land eine Buͤrgschaft der Kraft ch außen hin und der Ruhe im Innern gewesen seyn. Diese fnung ist, wie wir glauben, noch nicht ganz verschwunden, dern ihre Erfuͤllung nur hinausgeschoben. Die Ausdruͤcke, in ien das Schreiben des Hrn. Dupin abgefaßt ist, beruhigen ‚‚uͤber diesen Punkt. Weit entfernt, den Prinzipien, die er der vorigen Session vertheidigt hat, den Beistand seines Talents versagen, erklaͤrt Hr. Dupin vielmehr, daß er bereit sey, sie zu theidigen. Wenn also fuͤr jetzt noch Gruͤnde ihn vom Staatsruder fernt halten, so werden diese Schwierigkeiten ohne Zweifel bei der ffnung der Kammern beseitigt werden, wenn der beredte und des Herrn Périer, der Redner, der so lange fuͤr das stem des 13. Maͤrz gekaͤmpft hat, sich den heftigen Leiden⸗ ften und den Declamationen der Opposition gegenuͤber befin⸗

Wie wird nunmehr die Kxrone das neue Kabinet zu⸗ mensetzen? Wir wissen es nicht; wir’ glaubon sogar versi⸗ in zu koͤnnen, daß gestern noch nichts beschlossen worden ist. nige Personen meinen, das Ministerium werde in statu quo iben. Diese traäurige Combination ist aber nicht mehr moͤg⸗

,da zwei Mitglieder des alten Kabinets ihr Portefeuille be⸗

ts definitiv niedergelegt haben. Eben so wenig kann indeß se Ungewißheit laͤnger dauerfk; sie muß auf irgend eine Weise schieden werden; es handelt sich dabei nicht mehr um Eigen⸗ men, sondern um den Staat. Jeder Tag ferneren Zoͤgerns⸗ der Sicherheit des Landes und der Wuͤrde der Krone nach⸗

eilig. Der Augenblick der Zusammenberufung der Kammern

Unentschlossenheit wuͤrde das Heil ankreichs in Gefahr bringen.“ Der Constitutionnel klagt die „Weigerung des Herrn Dupin, raͤumt⸗ aber „daß die ihm gestellten Bedingungen selbige, nothwen⸗ g machten. Dieses Blatt glaubt, das, Herrn Dupin machte Anerbieten sey nicht aufrichkig gewesen und deshalb habe an die Bedingungen so gestellt, daß eine abschlaͤgige Antwort habe olgen muͤssen. Dem National zufolge, haͤtte der Marschall foult, den er einen Conseils⸗Praͤsidenten in partibus nennt, sich rch die etwas scharfen Formen des Dupinschen Schreibens wiett gefuͤhlt und seinem Adjutanten, der nur Befehl gehabt,

gekommen; laͤngere

schs Stunden zu warten, Vorwuͤrfe daruͤber gemacht, daß er wnger bei Herrn Dupin geblieben sey. Der Temps sagt:

Die Antwort ließ sich voraussehen; man trug Hrn. Dupin ja nichts deres an, als was er bereits verworfen hatte, den Eintritt An von dem Kriegs⸗Minister praͤsidirtes⸗Kabinet, die Ver⸗ digung des Belagerungs ⸗Zustandes und das System des 13.

färz, kurz diesen ganzen politischen Bankerutt; Herr Dupin

it sich nicht zum Mitschuldigen desselben machen wollen“ Die kance nouvelle versichert, Herr Dupin gruͤnde seine Wei⸗ zung auf die Feindseligkeit der periodischen Presse und einige ein⸗ ireichen Mitglieder der Kammer. Der Courrier francais merkt Folgendes: „Das Schreiben des Herzogs von Dalmatien an iern Dupin besagte im Wesentlichen, er (der Herzog) sey zum Con⸗ Praͤsidenten ernannt und in dieser Eigenschaft mit der Bildung hes Kabinettes beauftragt; es werde ihn freuen, einen Mann, sen Talente dem Staate so nuͤtzlich seyn koͤnnten, in das neue nisterium eintreten zu sehen; er fordere ihn daher auf, nach nis zu kommen, um sich uͤber die Wahl der uͤbrigen Minister weständigen; nichts koͤnne ihm (Dupin) weiter im Wege ste⸗ , da man bereit sey, die Bedingungen, die er bei seiner etzten er mithin jetzt carte blanche bde. Der Marschall fuͤgte hinzu, daß er uͤber das zu befolgende füische System schweige, da er dem System des 13. Maͤrz ne Modification unveraͤnderlich treu bleibe. Diese Auf⸗ terung war nichts weniger als dringend. Herr Dupin hat elbe mit Maͤßigung, Energie und Wuͤrde beantwortet und in em vier Seiten langen Schreiben den Gedanken entwickelt: unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden sein Eintritt in das Nutzen fuͤr das Land zu seyn scheine, bevor er sich in irgend eine Combination einlasse, Geist der Kammer kennen und zu erfahren suchen muͤsse, eccer Seite sich die Majoritaͤt befinde. Dieser Grund - me ihn, die Zusammenberufung der Kammern abzuwarten,

sich dann der Probe zu unterwerfen. Uebrigens betheuert

1

daß er,

2) S. weiter unten den Artikel Paris vom 11ten.

V

Herr Dupin seine Hingebung fuͤr das Koͤnigthum des Zuli, und verspricht, die Regierung zu unterstuͤtzen, uͤberzeugt, wie er sey, daß diese sich weder von dem Geiste der Charte von 1830, noch von den Interessen der Dynastie entfernen werde.“

Das Journal du Commerce macht auf die ruhige Stellung des Landes und der Opposition, den ministeriellen In⸗ triguen und der Anarchie der Regierung gegenuͤber, aufmerksam.

Der Graf von Larochejacquelein hat folgendes Schreiben an die Redaction der Gazette de France gerichtet: „Die Gazette de France hat, indem sie eine unter meinem Namen er⸗ lassene Proclamation citirte, die Authenticitaͤt derselben geleug⸗ net; die Proclannation ist allerdings nicht von mir, ich habe aber Niemand beauftragt, mein Organ bei dem Publikum zu seyn. Ich befinde mich keinesweges in einer Lage, die mich noͤ⸗ thigte, meine politischen Gesinnungen auszusprechen; ich werde

dieselben, so lange es mir gefaͤllt, fuͤr mich behalten, und des⸗

avouire Alles, was man mich etwa hat sagen und denken lassen, oder noch sagen und denken lassen moͤchte.“

Herr Cas. Bonjour ist durch einen Beschluß des Handels⸗ Ministers zum ersten Konservator der St. Genoveven⸗Biblio⸗ thek ernannt worden.

Die Graͤfin von Esterno, Schwester des Herzogs von Vi⸗ cenza und Mutter des Grafen Karl von Mornay, ist auf ihrem Landgute Condé gestorben.

Der General⸗Prokurator in Aix hat gegen die Entscheidung der Anklage⸗Kammer des dortigen Koͤnigl. Gerichtshofes, wodurch sein Antrag, die Herzogin von Berry, als in den Prozeß der Passagiere des Sardinischen Dampfbootes „Carlo⸗Alberto“¹ ver⸗ wickelt, in Anklagestand zu versetzen, verworfen worden ist, Ein⸗ spruch gethan.

In Nantes sind vor einigen Tagen zwoͤlf Polnische Offi— ziere angekommen; siebenzehn andere wurden, nebst einem De⸗ taschement von Unteroffizieren, aus Bourges erwartet; sie wollen sich einem fuͤr die Armee Dom Pedro's bestimmten Kavallerie⸗ Corps anschließen.

Mehrere Blaͤtter bestaͤtigen die Nachrichten aus Spanien uͤber eine Ministerial⸗Veraͤnderung und stimmen auch in der Angabe der Namen (wie solche in⸗Nr. 287 der St. Z. unter den Neuesten Nachrichten genannt wurden) uͤberein; als Kriegs⸗ Minister nennen sie den General Monet, nicht Manuel, wie der Nouͤvelliste den Namen angegeben hatte.

Ddrei sogenannte Apostel der Saint⸗Simonianer, die Herren Hoart, Bruneau und Ribes, wollen eine Missions⸗Reise nach dem suͤdlichen Frankreich in ihrem Kostuͤm antreten.

Den neuesten angestellten Zaͤhlungen zufolge, belaͤuft sich die Zahl der Taubstummen in Frankreich auf 21, 189.

Der General Savary hat am 22. September in Algier drei Verordnungen erlassen; durch die erste wird die National⸗Garde in Algier fuͤr organisirt erklart und jeder Franzose in dem Alter von 20 bis 60 Jahren aufgefordert, in dieselbe einzutreten. Die dortige National⸗Garde wird aus 4 Compagnieen zu Fuß (jede zu 100 Mann) und aus einer halben Compagnie zu Pferde (mindestens 30 Mann) bestehen. Die zweite Verordnung be⸗ trifft die Abgaben, welche die Unternehmer des oͤffentlichen Stadt⸗ Fuhrwerks entrichten sollen, und bestimmt dieselben fuͤr einen zweiraͤdrigen Wagen mit zwei Plaͤtzen jaͤhrlich auf 20 Fr. und fuͤr einen vierraͤdrigen Wagen mit neun Plaͤtzen auf 90 Fr. Durch die dritte Verordnung werden die Wirkungen des die Rechtspflege betreffenden Beschlusses vom 20. April auch auf die Staͤdte Oran und Bona ausgedehnt.

* Paris, 11. Okt. Dem heutigen Moniteur zufolge, ist endlich das Ministerium in nachstehender Weise zusammengestellt worden:

Der Marschall Sorrlt, Kriegs⸗Minister und Praͤsident des Mtnister⸗Rathes;

der Herzog von Broglie, Minister der auswaͤrtigen Ange⸗ legenheiten;

Herr Humann, Figanz⸗Minister; IE“

Herr Thiers, Minister des Innernn;

Herr Guizot, Minister des oͤffentlichen Unterrichts;

der Graf von Argout, Minister des Handels und der oͤf⸗ fentlichen Bauten;

Herr Barthe, Großsiegelbewahrer und Justiz⸗Minister, und

der Graf von Rigny, See⸗Minister.

Die drei Letzteren behalten sonach ihre Porte feuilles. Den Kul⸗ tus hat Herr Barthe noch zu seinem Ministerium hinzuerhalten.

Die Kammern sind auf den 19. November ein⸗ berufen.

Großbritanien und Irland.

London, 12. Okt. Der Koͤnig ist heute Mittag um 1 Uhr von Windsor im St. James⸗Palast eingetroffen. Die Mini⸗ ster, welche sich vorher im auswaͤrtigen Amte versammelt hatten, begaben sich um 2 Uhr zu Sr. Majfestaͤt nach dem St. James⸗ Palast, wo ein Geheimer Rath gehalten wurde. In demselben wurde beschlossen, daß das Parlament von Dienstag den 16. Ok⸗ tober bis zum Dienstag den 11. Dezember fernerweit prorogirt werden solle.

Der Brighton Gazette zufolge, werden Ihre Majestaͤ⸗ ten nicht eher als zum 10. November in Brighton erwartet.

Lord Durham ist gestern von seiner außerordentlichen Mis⸗ sion nach Rußland wieder in London eingetroffen. Se. Herr⸗ lichkeit hatte Unterredungen mit dem Grafen Grey im Schatz⸗ Amte und mit Lord Palmerston im auswaͤrtigen Amte.

Der Courier meldet, daß der Fuͤrst Talleyrand morgen oder spaͤtestens am Sonntag in London eintreffen werde.

Der Admiral Sir Pulteney Malcolm 82 sich noch im⸗ mer in London. 1

Sir John Milley Doyle ist gestern von hier nach Porto abgegangen. 1

Gestern hatte der Niederlaͤndische Gesandte eine Unterre⸗ dung mit dem Grafen Grey. Herr van de Weyer besuchte den

Lord Palmerston im auswaͤrtigen Amte,

Der Courier enthaͤlt in seinem vorgestrigen Blatte uͤber die Hollaͤndisch⸗Belgischen Angelegenheiten Folgendes: „Es fin⸗ det heute, wie wir vernehmen, eine vorbereitende Versammlung der in der Stadt befindlichen Minister zu einem Kabinets⸗Rath auf morgen statt, wo die zur Erledigung der Hollaͤndisch⸗Bel⸗ gischen Angelegenheiten anzuwendenden Maßregeln in Ueber⸗ legung genommen werden sollen. Wir wollen erst in der Kuͤrze die Lage der Gesandten der beiden Länder schildern, und dann unsere Ansicht uͤber die wahrscheinliche Entscheidung des morgen⸗ den Kabinets⸗Rathes aussprechen. Die Vollmachten des Herrn van de Weyer, kraft deren er sich in eine direkte Unterhandlung mit Herrn van Zuylen einlassen durfte, erloͤschen mit dem heu⸗ tigen Tage. Der Koͤnig der Belgier war, um den Frieden zu er⸗ halten, zu jedem Opfer bereit, das sich mit der Ehre und Wohlfahrt seines Landes vertragen haͤtte; und willigte deshalb darein, daß der Traktat vom 15. November 1831 noch einmal in Ueberle⸗ gung genommen, und eine direkte Unterhandlung mit Holland auf den Grund des von Lord Palmerston abgefaßten Entwurfes angeknuüͤpft wuͤrde. Um dies zu koͤnnen, war es natuͤrlich noth⸗ wendig, daß der Hollaͤndische Bevollmaͤchtigte ebenfalls ermaͤch⸗ tigt wurde, mit Herrn van de Weyer zu unterhandeln, dessen Instructionen mit dem 10. Okt. zu Ende gingen. Der Koͤnig der Belgier fordert jetzt die Konferenz auf, den Traktat vom 15. November in Ausfuͤhrung zu bringen, da er zu einer Mo⸗ dification desselben nur seine Zustimmung gegeben habe, um zu einer friedlichen und schleunigen Erledigung der streitigen Punkte zu gelangen. Der Koͤnig von Holland besteht seinerseits auf die Ausfuͤhrung der Beschluͤsse vom 30. Juni und 25. Juli.“

Der Albion sagt, daß durchaus noch nichts Authentisches uͤber das Resultat der gestrigen Kabinetsraths⸗Verhandlungen verlaute, fuͤgt jedoch hinzu, daß die Meldung der Times, wo⸗ nach die Schwierigkeiten hinsichtlich der Schelde und Antwerpens ihrer endlichen Loͤsung nahe waͤren, wahrscheinlich von Downing⸗ Street herruͤhre. „Aber“, faͤhrt der Albion fort, „wir glauben keinesweges, daß die Verwickelungen in Bezug auf Antwerpen und die Schelde so bald erledigt werden moͤchten, und wir zweifeln sehr, daß die verbuͤndeten Maͤchte darin uͤbereinstimmen, den Koͤnig von Holland durch eine See⸗Expedition einzuschuͤch⸗ tern, obgleich dieses Verfahren dasjenige ist, welches unter den jetzigen Umstaͤnden noch am annehmlichsten scheint. Der Koͤnig der Belgier ist natuͤrlich sehr aͤngstlich besorgt, zu erfahren, ob er wirklich Koͤnig seyn soll oder nicht, und wuͤnscht vor allen Dingen, daß die Franzoͤsischen Truppen einruͤcken und die Sachen beendigen moͤchten. Vor Lord Durham's Ankunft hatte er seinen Sinn ganz hierauf gewendet und demge⸗ maͤß bereits Schritte gethan; aber Se. Herrlichkeit brachte ihm ohne Zweifel die Ueberzeugung bei, daß ein solches Verfah⸗ ren die Schwierigkeiten keinesweges beendigen wuͤrde, und daß noch andere Armeen, außer der Franzoͤsischen, in Belgien, ein⸗ ruͤcken koͤnnten. Kurz, wir glauben, daß die Nordischen Maͤchte entschlossen sind, es nicht zuzugeben, daß die Franzoͤsischen Trup⸗ pen ihr Gebiet verlassen und nach dem Rhein vorruͤcken, ohne daß ihre eigenen Armeen eine entsprechende Bewegung machen. Wenn also Holland gezwungen werden soll, so bleibt dies nur auf eine Weise moͤglich, gegen die sich die Nordischen Maͤchte noch nicht erklaͤrt haben, und dies waͤre dann in der von der Times so fein angedeuteten Weise, „„daß man die Gesinnungen des Koͤnigs von Holland erforschte, indem man, wenigstens zur See, eine so imposante Macht entwickelte, daß ihm dadurch eine Entschuldigung dargeboten wuͤrde, das zu bewilligen, was man durch Vorstellungen der Vernunft nie von ihm erlangen wuͤrde.““ Diese Art und Weise, die gefaßten Beschluͤsse zu verkuͤndigen, verdiente fast belacht zu werden, wenn es sich nicht um Dinge handelte, die fuͤr die Ehre und die Interessen unseres Landes von groͤßter Wichtigkeit sind.“

In der Privat⸗Korrespondenz des Couriers aus Paris vom 10. Oktober heißt es unter nügerem. „Das von dem Her⸗ zog von Dalmatien beabsichtigte Mosaik⸗Kabinet ist durch die standhafte Weigerung des Herrn Dupin, Theil daran zu neh⸗ men, wiederum nicht zu Stande gekommen. Herr Dupin kenne seine Staͤrke, und will seinen Einfluß nicht dadurch gefaͤhrden, daß er unter anderen Umstaͤnden ein Amt annimmt, als unter solchen, die ihm die moͤglichste Sicherheit gewaͤhren, daß er sich in demselben erhalten kann. Der Posten eines Conseils⸗Praͤsi⸗ denten ist lange das Ziel des Ehrgeizes des Marschalls Soult

gewesen, und er wird sich denselben jetzt nicht entwinden lassen,

ohne sich jedem Versuche dazu mit allen seinen Kraͤften zu wi⸗ dersetzen. Es ist wohl unnoöoͤthig, zu bemerken, daß tausent Geruͤchte im Umlauf sind. Jedenfalls muß man zugeben, da

diese Desorganisation des Kabinets eben so verderblich fuͤr di

henc⸗ 8 Landes im Innern, als fuͤr dessen Ansehen außer alb ist.“

* Alle Briefe aus Portugal stimmen dahin uͤberein, daß beide Parteien sich uͤber das Benehmen der Englaͤnder beschwe⸗ ren: die Constitutionnellen, weil sie wirksameren Beistand erwar⸗⸗ teten, die Miguelisten dagegen, weil sie in den oͤffentlich in Eng⸗⸗ land gestatteten Werbungen fuͤr ihre Gegner und in den Maß⸗ regeln des Englischen Admirals eine Verletzung der Neutralitaͤt erblicken. Das Schiff „Britomart“, welches Munition nach Porto brachte, fuͤhrte Britische Flagge, und es ist wohl bekannt, obwohl es im Parlamente fruͤher geleugnet worden, daß die ganze Britische Flotte das Geschwader des Admirals Sartorius unweit Lissabon salutirte. Dies hatte die Folge, daß neulich von Villa-

Nova aus auf die Boͤte einiger Englischen Kauffahrtei⸗Schiffe

gefeuert, und einige Tage darauf eine ganze Ladung gegen das Linienschiff „Talavera“, namentlich den Capitain Browne selbst, gerichtet wurde.

Ueber die Wegnahme eines der Portugiesischen Regierung zugehoͤrigen Schiffes ist folgendes Schreiben auf Lloyds einge⸗

gangen: 1 „Britisches Konsulat, Brest, 4. Okt. Dgas Portugiesische Schiff „San Joao Magnanimo“ ist gestern in diesen Hafen 1. Es ist durch den zu Dom Pedro's Geschwader vor Porto gehdrigen Schooner „Eugenie“ am 19. Sept.