1832 / 292 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Aanze Jugend in unsere Gymnasien Eingang finden? Der Elementar⸗Unterricht ist in Frankreich noch sehr zuruͤck und zwi⸗ schen diesem und den Gymnasien ist keine Mittelf ufe vorhanden; die Folge davon ist, daß jeder Familienvater, selbst in den niederen Buͤrgerklassen, der den ehrenwerthen Wunsch hegt, seinen Kindern eine angemessene Erziehung zu geben, sich gendthigt sieht, sie ins Gymnasiam zu schicken. Dies hat zwei große Uebelstaͤnde. Die jungen Leute, die sich fuͤr keine hoͤhere Laufbahn bestimmt fuͤhlen, betreiben im allgemeinen ihre Studien nachlaͤssig und wenn sie mit dem achtzehnten Jahre in den Stand und die Gewohnheiten ihrer Familie zuruͤcktreten, so sind, da in ihrem gewoͤhnlichen Leben nichts ie an ihre Studien erinnert, die wenigen klassischen Kenntnisse, die sie sich erworben, nach einigen Jahren wieder vergessen. Oft auch kommen diese jungen Leute auf den Gymnasien in Verbindungen und nehmen Neigungen an, die es ihnen schwer und fast unmoͤglich machen, in die untergeordneteren Verhaͤltnisse ihrer Väaäͤter zuruͤckzu⸗ kehren; hieraus entsteht eine Klasse von unrithigen, mit ihrer Lage, ihren Nebenmenschen und sich selbst unzufriedenen Leuten, die, da ih zeneeine gesellschaftliche Ordnung, in der sie sich nicht an ihrer Stelle fuͤhlen, zuwider ist, mit einigen Kenntnissen und einem hoͤ⸗ heren oder geringeren Grade von Talent, alle aber mit schranken⸗ losem Ehrgeiz begierig jeden Weg einschlagen, der sich ihnen dar⸗ bietet, es sey nun der der Servilitaͤt oder der des Aufruhrs. Es fragt sich nun, Herr Minister, ob wir gegen den Staat und gegen die Gesellschaft die Verantwortlichkeit auf uns nehmen wollen, eine solche Klasse von Unzufriedenen selbst zu erziehen? Allerdings muß eine gewisse Anzahl von Freistellen fuͤr begabte aber unbemittelte junge Leute errichtet werden; dies ist eine heilige Pflicht gegen das Talent, die selbst auf die Gefahr hin, daß man sich bisweilen taͤuscht, erfuͤllt werden muß; da aber nicht Alle aufgenommen werden koͤnnen, so muß man es auch nicht Allen zu leicht machen, aus dem Stande ihrer Vaͤter herauszutreten. Unsere Gymnasien muͤssen jedem offen bleiben, der das Schulgeld bezahlen kann, aber man muß nicht un⸗ besonnen die unteren Klassen in dieselben locken; dies geschieht in⸗ deß, wenn man keine Mittel⸗Anstalten zwischen den Elementarschu⸗ len und den Gymnasien errichtet. Deutschland und Preußen ins⸗ besondere sind reich an Anstalten dieser Art; ich meine, die Buͤr⸗ erschulen, ein Name, der sich vielleicht nicht zu uns verpflanzen aßt, der aber an sich den Gegensatz gegen die Gelehrtenschulen ge⸗ nau bezeichnet und uͤbrigens eben so ehrenvoll fuͤr die Buͤrgerklasse ist, die, indem sie ihre Kinder in diese Schulen schickt, sich nicht er⸗ niedrigt, als fuͤr die niedere Volksklasse, die sich durch den Besuch derselben erhoͤht. Es sind also zwei Grade vorhanden: 1) die Ele⸗ mentarschule, welche die Grundlage des ganzen Volks⸗Unterrichts auf dem Lande und in den Stäaͤdten bildet und 2) die Buͤrgerschule, die in allen Staͤdten von einiger Bedeutung, wo sich eine Mittelklasse befindet, denen, die sich nicht den gelehrten Faͤchern widmen wollen, Feeine umfassendere Erziehung gewaͤhrt. Auch giebt es verschiedene Grade unter den Buͤrgerschulen, und der hoͤchste wird manchmal Progymnasium genannt. Im Allgemeinen sind die Deutschen Buͤr⸗ gerschulen, die in den klassischen und wissenschaftlichen Studien un⸗ ter unseren staͤdtischen Gymnasien stehen, denselben in dem Unter⸗ richte in der Religion, Geographie, Geschichte, den neueren Spra⸗ chen, der Musik, im Zeichnen und in der National⸗Literatur bei weitem uͤberlegen. Nach meiner Ansicht ist es daher von der hoͤch⸗ sten Wichtigkeit, in Frankreich Buͤrgerschulen zu errichten, und eine gewisse Anzahl unserer staͤdtischen Gymnasien in solche umzuschmel⸗ zen; ich betrachte dies als eine Staats⸗Angelegenheit. In einigen Theilen Deutschlands nennt man dieselben Mittelschulen und vielleicht koͤnnte dieser Name bei uns aufgenommen werden.“

„Das Beduͤrfniß nach solchen Anstalten scheint mir allen den Gesuchen zum Grunde zu liegen, welche die Staͤdte an Sie rich⸗ ten, worin sie darauf antragen, daß entweder der Studienplan der staͤdtischen Gymnasien geaͤndert und neben dem klassischen und wis⸗ senschaftlichen Unterricht auch ein Unterricht von allgemeinerem MNutzen eingefuͤhrt oder daß neue Anstalten errichtet werden, die sie nicht recht zu benennen wissen, denen sie aber manchmal den Na⸗ men von Gewerbeschulen geben. Wir muͤssen uns wohl huͤten, die klassischen Studien auf unseren Gymnasien zu beschraͤnken und duͤr⸗

fen also nicht zwei Arten von Schuͤlern in dieselben zulassen, was nicht nur der Disziplin nachtheilig seyn, sondern auch die schwie⸗ rigen Studien zum Vortheil der leichtern herunterbringen wuͤrde. Even so wenig duͤrfen wir Anstalten, deren e- sich noch kei⸗ nem bestimmten Beruf gewidmet haben, Gewerbeschulen nennen. Das Volk fuͤhlt nur seine Beduͤrfnisse, und Ihnen Herr Minister, steht es zu, die besten Mittel zur Befriedigung derselben zu waͤhlen. Also auch uͤber diesen hoͤchst wichtigen Punkt wuͤrde es leicht seyn, sich zu verstaͤndigen, da der allgemeine Wunsch und zahlreiche, mehr oder minder geluͤngene Versuche ein Gesetz uͤber diesen Gegenstand zugleich nothwendig und leicht machen.“ 8 Von S. 95 geht nun Herr Cousin zur Bezeichnung derienigen Behoͤrden uͤber, die in Frankreich mit der Beaufsichtigung des Volks⸗ Unterrichts zu beauftragen sind und macht auch hier, seinem oben ausgesprochenen Grundsatze treu bleibend, daß jede Neuerung oder Verbesserung auf bestehende Verhaͤltnisse begruͤndet werden muͤsse,

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2³90

1168 Augen liegendes Interesse, durch ihren heiligen Beruf und durch ihre der Europaͤischen Civilisatien geleisteten Dienste, Anspruch hat. Wollen wir aber den Klerus beim Volks⸗Unterrichte auf unserer Seite haben, so darf dieser auch nicht von Moral und Religion ent⸗ bloͤßt seyn, denn in letzterem Falle wuͤrde es die Pflicht des Klerus seyn, denselben zu bekaͤmpfen und er wuͤrde darin die Beistimmung aller gutgesinnten Familienvaͤter und des Volkes selbst haben. Gott sey Dank, Sie sind zu aufgeklaͤrt und zu sehr Staatsmann, Herr Minister, als daß Sie glauben koͤnnten, es koͤnne wahre Volks⸗Er⸗ ziehung ohne Moral, populaire Moral ohne Religion und Religion ohne Kultus geben. Das Christenthum muß also die Grundlage des Volks⸗Unterrichts bilden und man muß sich nicht scheuen, die sen Satz laut auszusprechen, denn er ist eben so politischklug als eh⸗ renwerth. Unsere Volksschulen muͤssen also christliche seyn und zwar aufrichtig und ernstlich. Allmaälig wird der Klerus die Augen oͤff⸗ nen und uns wirksam unterstuͤtzen.“

Eine andere wichtige Neuerung, die Hr. Cousin in Vorschlag. bringt, ist diese, daß er die hühere Leitung und Beaufsichtigung des Volks⸗Unterrichts der Universitaͤt entzogen wissen will. Jetzt wer den naͤmlich die Elementar⸗Schulen von denselben Inspektoren beauf sichtigt, welche die Gelehrten⸗Schulen zu inspiciren haben und die zu diesem Behufe bei den sogenannten Akademieen angestellt sind. Hr. Cousin findet die Verschiedenheit zwischen den hoͤheren Lehr⸗Anstal ten und den Volksschulen zu groß, als daß eine und dieselbe Person dieselben zugleich und mit Erfolg inspiciren koͤnnte und wuͤnscht daher, daß in jedem Departement ein besonderer Inspektor fuͤr die Elementar⸗Schulen bestellt werde. Wie jeder Maire hinsichtlich der Schule seiner Gemeinde, so haͤtte dann dieser Inspektor, hinsicht⸗ lich des ganzen Departements dem Praͤfekten Bericht uͤber den Zu⸗ stand der Volks⸗Schulen zu erstatten und der Prafekt hierauf das Ganze in seine direkte Korrespondenz mit dem Minister aufzuneh⸗ men. Auf diese Weise wuͤrden die Volksschulen von der complicir⸗ ten Organisation der Universitaͤt ganz gesondert und durch die Praͤ⸗ fekten und jene oben angedeuteten Departements⸗Inspebtoren in di⸗ rekte Verbindung mit dem Minister des oͤffentlichen Unterrichtes ge⸗ setzt werden.

Der zweite Theil des Berichtes (Seite 105 dis 132) enthaͤlt statistische Angaben uͤber den Zustand des Volks⸗Unt rrichtes in Preußen, denen die im Jahre 1821 angefertigten Tabellen (wonach Preußen schon damals 2462 Stadtschüulen mit 3745 Lehrern, und 17,623 Dorfschulen mit 18,140 Lehrern zaͤhlte) und die im Jahre 1825 angeordnete umfassendere Zaͤhlung, deren Resultate in der WECe vom 29. Maͤrz 1828 niedergelegt sind, zum Grunde iegen.

Der dritte Theil (Seite 132 bis 230) ist einer bis in das kleinste Detail eingehenden Beschreibung der Organisation der Preu⸗ ßischen Schullehrer⸗Seminarien gewidmet, an welche sich als An⸗ hang einige Dokumente in Bezug auf den Volks⸗Unterricht, die im Berichte selbst nicht Platz finden konnten, anschließen.

Wir koͤnnen diesen Auszug nicht besser, als mit den eigenen Schluß Bemerkungen des Herrn Cousin beschließen:

„Ich beende hiermit diesen langen Bericht“, sagt der Verfas⸗ ser; „moͤge er Ihnen bei der wichtigen Arbeit, womit Sie beschaͤf⸗ tigt sind, von Nutzen seyn. Mein beruͤhmter Freund, Herr Cuvier, hat Frankreich bereits mit dem Elementar⸗Unterrichte in Holland bekannt gemacht. Die Erfahrung Deutschlands, und insbesondere Preußens, darf nicht fuͤr uns verloren gehen. National⸗Eifersucht und Empfindlichkeit wuͤrde hier sehr uͤbel angebracht seyn. Die wahre Groͤße eines Volkes besteht nicht darin, andern nichts nach⸗ zumachen, sondern uͤberall das Gute zu entlehnen, es sich anzueig⸗ nen und zu vervollkommnen. Ich bin gegen kuͤnstliche Nachahmun⸗ gen so sehr, wie irgend Einer, eingenommen; es wuͤrde aber klein⸗ lich seyn, eine Sache nur darum zu verwerfen „weil sie von An⸗ dern gut befunden worden ist. Bei der Schnelligkeit und Schaärfe des Franzoͤsischen Verstandes, bei der unzerstoͤrbaren Einheit un⸗ seres National⸗Charakters koͤnnen wir uns das Gute anderer Voͤlker aneignen, ohne darum befuͤrchten zu duͤrfen, daß wir je mals aufhoͤren werden, wir selbst zu seyn. Im Mittelpunkte von Europa gelegen, jedes Klima besitzend, in Beruͤhrung mit allen eivilisirten Voͤlkern und in ununterbrochener Handels⸗Verbindung mit ihnen, ist Frankreich wesentlich kosmöpolitisch, und hierin liegt die Ursache seines großen Einflusses. Ohnehin bildet das civilistete Europa jetzt nur eine Famtlie; wir ahmen den Englaͤndern Vieles nach in Allem, was das aͤußere Leben, die Gewerbe, die Mechanik betrifft; warum sollten wir uns scheuen, von den guten, rechtlichen, frommen, gelehrten Deutschen etwas zu entlehnen, das auf das in⸗ nere Leben und die Bildung des Geistes Bezug. hat?

—.

Meteorologische Beobachtung.

wenn sie kein Luftschloß werden solle, den Vorschag, die Hierarchie dder Verwaltungs⸗Beamten, naͤmlich die Praͤfekten, Unter⸗Praͤfekten V und Maires nebst den von ihnen repraͤsentirten und praͤsidir⸗ ten Departemental⸗ und Kommunal⸗Conseils fuͤr diesen Zweck zu benutzen. Wie jede Gemeinde eine Schule haben soll, so muß, nach der Ansicht des Herrn Cousin, auch jede dieser Schulen unter einem Beaufsichtigungs⸗Comité (Schul⸗Vorstande) stehen, welches aus den Magistrats- Mitgliedern gewaͤhlt werden und in welchem der Maire den Vorsitz fuͤhren soll. Ueber diesen einzelnen Comité's soll dann im Haupt⸗Orte des Departements ein Central⸗ Comité unter dem Vorsitze des Praͤfekten stehen, dessen Mitglieder aus dem Departements⸗Conseil zu waͤhlen waͤren. Fuͤr den gegen⸗ waͤrtigen Zustand Frankreichs bezeichnend ist folgende Aeußerung des Hrn. Cousin uͤber die Theilnahme des Klerus am Volks⸗Unterrichte: „Naͤchst der Verwaltung muͤßte die Geistlichkeit die bedeutendste Rolle beim Volks⸗Unterrichte spielen, und man darf sich daher fra⸗ gen, wie dieselbe eine solche Rolle hat ausschlagen koͤnnen? Es ist aber leider eine beklagenswerthe Thatsache, die sich nicht wegleug⸗ nen laͤßt, daß die Geistlichkeit in Frankreich im Allgemeinen gleich guͤltig, wenn nicht gar feindlich, gegen den Volks⸗Unterricht ist. Sie mag es sich daher felbst zuschreiben, wenn das Gesetz ihr keinen gro⸗ ßen Einfluß auf den Elementar⸗Unterricht einraͤumt, denn ihre Pflicht war es, dem Gesetze darin voranzugehen und sich selbst im vporaus einen Platz darin anzuweisen. Das Gesetz, das sich an die Thatsachen haͤlt, wird sich also nur wenig auf den Klerus stuͤtzen; ihn aber ganz ausschließen, wuͤrde ein ungeheurer Fehler seyn, denn daͤdurch wuͤrde man den Klerus entschieden dem Elementar⸗Unter⸗ richte gegenuͤberstellen und einen offenen, skandaldsen und gefaͤhr⸗ lichen Kampf herbeifuͤhren. Die natuͤrliche Mitte zwischen beiden Ertremen ist, den Pfarrer in den Gemeinde⸗Schulvorstand und den hoͤchsten Geistlichen des Departements in das Schul⸗Comité des Departements aufzunehmen. Den Geistlichen den Vorsitz in die⸗ sen Comite's geben, wie es unte’ der Restauration geschah, wuͤrde zur Folge haben, daß diese Comité's sich niemals oder doch frucht⸗ los versammelten; andererseits aber dieselben ganz davon ausschlie⸗ ßen, wie gewisse Leute, die sich fuͤr große Philosophen halten, gern mnoͤchten, wuͤrde eine in jeder Beziehung schlechte Neuerung seyn. Die Geistlichen muͤssen zu den Schul⸗Vorstaͤnden zugelassen wer⸗ den, denn sie haben ein Recht dazu und sollen die Religion in denselben repraͤsentiren. Die rechtlichen und verstaͤndigen Maͤnner, welche diese Vorstaͤnde bilden muͤssen, werden allmaͤlig ihre geistli⸗ schen Kollegen mit sich fortziehen, ohne die denselben schuldigen Nuͤcksichten zu verletzen. Ohnehin ist der Klerus jetzt bestegt und die Zeit gekommen, ihn zu schonen. Napoleon war nicht furchtsam; dennoch hat er mit der Geistlichkeit, wie mit dem Adel, der Revo⸗ lution und Allem, was eine wirkliche Macht war, unterhandelt, und man muͤßte absichtlich die Augen verschließen, wenn man leugnen wollte, daß der Klerus eine wirkliche Macht in Frankreich ist. Wir

1832 f-Wie⸗ ens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 17. Oktbr. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 uhr. I Beobachtung. Luftdruck 339,⸗ 6 Par. 340, 0 9Par. 341, 1“„Par. [Quellwarme 8,3 ° N.

5 (— 0 9 0 9 E 8 enarne 9 0 F. 8 0 8 * 0 S Flußwärme 9,2 ° R. Dunstsaͤttg. 77 pCt. 59 Ct. 78 pEt. Bodenwaärme 9,0°R. Fee . V hettt. 8 V 86eg. Ausdlinstung 315. Wolkenzug NW. Niederschlag 13. *

90 . ., Merlinynog hoöorse.

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Den 18. Oktober 1832.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

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(Preuss. Cor*

77 2vf. Prief. Celd.

mömamn

dieselbe auf die Bahn zuruͤckzufuͤhren, auf welche sie durch ihr voer—

lichkeit wahrhafter macht. Indem er mich zu diesem hohen aimn

———— St.-Schuld-Sch.] 4 93 9392 Grolshz. Uos do. 4 ]99 ½ 95 Pr. Engl. Anl. 186 5 —103 sOstpr. Pfandbr. 4 100†%bwu ˖— Pr. Engl. Anl. 22 5 103 [pomm. Pfandbr. †4 105 ½ Pr. Engl. Obl. 300% 4 87 ½ 87 [Kur.- u. Neum. do. 4 105 Präm. Sch. d. Sech. —] 52 ½ ,52 [Schlesische do. 4 (106 Kurm. Obl. m. 1 C. 4 93 ½ 93 [Rkst. C. d. K.- u. N 56 Neum. Int. Sch do.] 4 93 [2.-Sch. d. K.- u. N. —] 57 Berl. Stadt-Oblig. 4 95. Königsb. do. 4 93 ½ 93 ¼ Hloll. vollw. Dnk. 18½ y—· Elbinger do. 4 ½ 94 ½¾ Neue do. 19 Danz. do. in Th. 34 [Friedrichsd'or. 13 ½ 132 Westpr. Pfandbr.] 4 97 ½3 ÜbDisconto —4 1 1 k Preuss Oour. Wechsel-Cours. Se Se. —V— remmnannnnceruehnwaernarnieenenn Amsterdam . . .. 250 Fl. [Kurz 143 ¼ dito 280 I. 2 Mt. 143 „411423 *“ 300 Mk. Kurz L( eböbö. 151 ½ 121 ¾ h“ 1 Lst. 3 Mt. 6 29 ¼ 111AA4X“X“ 300 Fr. [2 Mt. 81¾ T....öFööööö 150 Fl. [2 Mt. 103 ½ 103 ½ ͤ11112121““ 150 Fl. [2 Mt. 103 ½ 403 111111614A4A62“*“ 100 Thl. 2 Mt. 99 ‧½½ —) 1“”“ 100 Thl. 8 Tage 103 ½ Frankfurt a. M. W2Z.. . .. .. 150 Fl. 2 Mt. 103¾ 1022 !. .... 100 Rbl. [3 Woch. 30 ½ Warschau . 600 Fl. Kurz

Auswärtige Börsen. 1““ Amsterdam, 13. Oktober. Niederl. wirkl.

Bill. 15 ½. 6

8

8 6. 5 ½ 493⁄.

beduͤrfen also der Geistlichkeit und duͤrfen nichts verabsaͤumen, um 11“

Schuld 41 ½. 5 % neue do. 79 ½ Kanz Anl. 97. Rusa. (v. 18³½) 973., do. (v. 1831) 87 ½. 3 ½ Span. 29

Hamburg, 16. Oktober.. uss. Engl. i

Oest. 5 3 Mat. 87. 49 do. 76. Bank-Actien 1128. R Preuss. Präm. Scheine 102 ½. Poln. 111 ½ St. Petersburg, 10. Oktober. Hamb. 3 Mon. G Silber-Rubel 364. Kop.

Wars 20 au, 14. Oktober. Part.-Obl. 345 Wien, 13. Oktober.

8 ₰7;59 8 1

Pfandbriefe 88 ¾.

Koͤnigliche Schauspiele. Freitag, 19. Okt. Im Opernhause: Die Hochzeit des

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garo, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Mozart. (Mad. Reichel vom Großherzogl. Badenschen Hof⸗Theater zu Karlsruhe: die Gg

fin, und Hr. Reichel, von demselben Theater: Figaro, als Ge rollen.)

Im Schauspielhause: 1) drame-vaudeville nouveau en 2 actes. 2) Le diplomate, deville eu 2 acies, par Scribe. 9

KFnigstadtisches Theater..

Freitag, 19. Okt. Graf Benjowsky, oder: Die V

rung auf Kamtschatka, Schauspiel in 5 Akten, von Kotzebr

8

9 La reprise de: La grande dans

Berichtigung. 8 Zeitung befindliche letzte Aräikel unter London gehoͤrt auf erste Seite hinter den ersten Artikel der dritten Spalte.

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Neueste Nachrichten.

Paris, 12. Okt. Der Herzog von Dalmatien hat neuer Conseils⸗Präsident ein Rundschreiben an die oberen Ei und Militair⸗Behoͤrden gerichtet, worin es im Wesentich heißt: „Mein Herr! Der Koͤnig hat mir die Ehre erzeigt, ng an die Spitze seines Conseils zu stellen. Die Absicht Sr. jestaͤt ist, der Verwaltung dadurch jene Einheit zu verleihn welche das Wirken derselben energischer und ihre Verantwen

berief, hat der Koͤnig vielleicht einige alte Dienste und doc, vag ich fuͤr mein Vaterland zu thun das Gluͤck hatte, beruͤckchtie Vor Allem aber wollte er offen zu erkennen geben, da e Ministerium die Wuͤrde Frankreichs eifersuͤchtig bewachen auf den Ruhm des Landes nicht weniger als auf seine Sic heit halten werde. Ich wage, zu glauben, daß mein ganzes h ben dafuͤr Buͤrge ist. Das von meinem beruͤhmten Vorgäna angenommene politische System wird auch das meinige sigh Dasselbe ist das wahre nationale System; beide Kammern ben es dafuͤr erklaͤrt. Die Aufrechterhaltung der Monarchie! der Charte ist die erste Bedingung der oͤffentlichen Freihet Diese Freiheit kann nur eine feste seyn, indem sie eine“ regelte ist; sie ehrt. und befestigt sich selbst durch die N. tung vor den Gesetzen; die Ordnung im Innern und Friede nach Außen werden die sichersten Unterpfaͤnder ihee Dauer seyn. Frankreich kann daher auf meine Anstrengunm zur Aufrechthaltung der Ordnung und des Friedens rechnen. bitte Sie um Ihre thaͤtige und offene N

Nitwirkung; die Nai rung bedarf Ihres ganzen Muthes und Ihrer ganzen Klughei Jeder ⸗Versuch der Unordnung soll kraͤftig unterdruͤckt werde Wagt die Partei der vorigen Regierung noch ferner der gefe lichen Autoritaͤt zu trotzen, so wird strenge Gerechtigkeit sie nn fen. Die thoͤrichten Hoffnungen derselben muͤssen vernichtern den und man wird Maßregeln treffen, um die letzte Spur en einigen Departements stattgefundenen Unruhen zu verwisc Die Anarchie ist in den Tagen des 5. und 6. Juni in pe durch die Hingebung der National⸗Garde und der Uine Truppen besiegt worden. Die Factionen haben an diesen b genswerthen Tagen zugleich ihre Verwegenheit und ihre Schwit an den Tag gelegt. Die Regierung kennt alle Plaͤne dersele und fuͤrchtet sie nicht. Beieinem Aufruhr wuͤrde das Land einstinm der Regierung alle die Unterstuͤtzung gewaͤhren, deren dieselbe duͤrfte. Durch Aufrechthaltung der Ordnung, mein Herr, werden fuͤr die Befestigung des Friedens arbeiten. Eine Regierung, ¹ sich im Innern Achtung zu verschaffen weiß, kann ohne Gif⸗ nach außen hin eine feste und unabhaͤngige Politik besolg In Uebereinstimmung mit den Maͤchten, unseren Verbuͤndm werden wir die Loͤsung aller großen Europaͤischen Fragen schleunigen. Unsere muthigen, aber folgsamen Heere leiskentg serer Maͤßigung den Beistand der Kraft. Europa weiß es*. es kennt auch unsere Treue gegen die von uns eingee Verpflichtungen und unseren festen Willen, den Friede

Welt aufrecht zu erhalten. Dies ist, mein Herr, der Pham Regierung des Koͤnigs;

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99 an

gs; durchdringen Sie sich mit dem (it ihrer Politik, und verbreiten Sie denselben.“

Durch Koͤnigl. Verordnungen vom gestrigen Tage sind gende 59 Pairs kreirr worden: Der General⸗Lieutenant Hin von Fezensac, die Marschaͤlle Marquis von Grouchy und (if Gérard, die Grafen von Rayneval, von Reinhard, Rädem, von Rumigny, von Turgot, von Preissac, Ornano, Monthese⸗ Montguyon, Nicolai, Morand, Laferribre⸗Levéque, Aatbaff Heudelet, Berenger, von Csnouville, Chastenai-Lanty, die e nerale von Colbert, Desroys, Dutaillis und de la Grangh die Barone Zangiacomi, Thénard, Sylvestre de Sacy, Nelsi (Vice⸗Admiral), Neigre (General⸗Lieutenant), Mathieu⸗Faviet Malouet, Lallemand, Haxo. (General⸗Lieutenant), Grenier, m Freville, Durand de Marauil, die Generale Brayer, Bertzezer und Athalin, der Vicomte de Caux, die Herren Bertin de Va Staatsrath Allent, Aubernon, von Berbis, V. Cousin, Genag

Baudrand, Villemain, Besson, Boyer, Canson, Devaisnes, Au

20 ¼

pleix de Mezy, Maurice Duval, Felix Faure, Gautier, Huntlt Conté, von Lamoignon, Rousseau und Tripier. 1 Dem Journal du Commerce zufolge, wuͤrde da he zog von Broglie in einigen Tagen das diplomattsche Conse d sich versammeln, um de; die politische Linie zu bezeichnen die das neue Kabinet in den innern wie in den aͤußern Angel genheiten befolgen wolle. 4 1 Die Oppositions⸗Blaͤtter von beiden Farben enthalten b heftigsten Angriffengegen das neue Ministerium, das nur nn dem Journal des Débats und der France nouvelle uneerstl wird. der Constitutionnel, gçais aus.

der National und der Courrier ftah

Heute schloß 5proc. Rente sin cour. 96. 3 proc. fin com, 67.95. 5proc. Span. perp. 57 ½. 5proc. Belg. Anl. 77 ½. öpll Roͤm. 81 ½. Neues Anlehn von 1832 96. 30.

Frankfurt a. M., 15. Okt. Oesterr. 5 proc. Metall. 9 87 ¼. 4proc. 76 8 z. 769 ½. 2 ⁄2 proc. 45 ½. 1proc. 19 ¹. Br. B;

7 21

Actien 1356. 1355. Part.⸗Obl. 125 ¼. 125 ⅛. Loose zu 100 180. Holl. Sproc. bl. v. 1832 79½ B. Poln. Loose 561 557.

Redacteur Cottel. Fedruckt bei A. W. Hayn

1.“

Der im gestrigen Blatte der Stand

nd kommt in Braunschweig an:

heile bestimmt worden,

s Halberstadt, und

b wegen des Reise⸗Gevpaͤcks zwischen Halberstadt und Mag⸗

Besonders zeichnen sich durch ihre Bitterkeit der Temeiphin

ppelskirch, aus

Berlin, Sonnabend den 20sten, Oktober

Kronik des Tages.

Hekanntmachung... traum vom 1. November d. J. bis zum 1. N J. waͤhrend dessen die Braunschweig⸗Magdeburger Schnell⸗ istuͤber Helmstedt und Erxleben nicht coursirt, wird eine woͤ⸗ entlich zweimalige dreispaͤnnige Schnellpost zwischen Braun⸗ hweig und Halberstadt, uüͤber Wolffenbuͤttel und Rocklum, ein⸗ trichtet, welche in Braunschweig mit der bereits bestehenden Echnellpost nach und von Koͤln, und in Halberstadt mit den hnellposten nach und von Magdeburg und Berlin, in genauer berbindung steht. Sie wird aus Braunschweig abgefertigt: Dienstag und Freitag 9 Uhr Abenos ach Ankunft der Schnellpost aus Koͤln, und trifft in Halber⸗ jadt ein: Mittwoch und Sonnabend gegen 5 Uhr fruͤh. us Halberstadt geht sie ab nach Braunschweig: Dienstag und Sonnabend 61 Uhr Abends

Mittwoch und Sonntag 2 Uhr fruͤh, m Anschluß an die Schnellpost nach Koͤln. Der Hauptwagen hat Raum fuͤr 6 Personen, d fe Anzahl sich meldenden Personen, werden mittelst Bei⸗Chaisen foͤrdert. Die Entfernung zwischen Braunschwei taͤgt 8 ½ Meilen. Das Personengeld ist zu 10 Sgr. pro

8*

Fuͤr den Zei

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ck frei mit legung des gewoͤhnlichen Waͤhrend des oben ge hdreimalige Schnellpost zwischen Halberstadt und Magdeburg der Art veraͤndert, daß e Dienstag, Mittwoch und Sonnabend 6 Uhr Morgens

sich fuͤhren, außerdem aber noch 20 Pfund gegen Paͤckerei⸗Porto mitnehmen kann.

Dienstag, Mitrwoch und Sonnabend 12 Uhr Mittags

t Magdeburg abgefertigt wird. Sie legt den Weg in 6 Stunden zuruͤck und steht in Mag⸗

urg mit der taͤglichen Schnellpost nach und von Berlin in auem Zusammenhange. Die bisherigen Bestimmungen wegen des Personengeldes

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hüber die in den Re

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und Halberstadt wofuͤr jeder Reisende 30 Pfund Ge⸗

gehoͤren hinfuͤhro die Angelegenheiten dachten Zeitraums wird die wöͤchent⸗ Das Koͤnigl. J secum, das Colle Akademieen und Mssenschaftlichen Unterstuͤtzungen und Subscriptionen, die

üüRIER’A hra. Eh Ersemne.

—-—

Auslaund. 8

„Frrnkreich. u.“ Okt. Der Marschall Soult, der Herzog von Broglie, die Grafen von Montalivet, von Argout und von Rigny und die Herlen Thiers, Humann und & uizot speisten vorgestern in den Tuileriren beim Koͤnige. Abends fand ein Minister⸗Rath statt, der bis um 1 Uhr Morgens dauerte und „nach dessen Beendigung Se. Majestaͤt nach Neuilly zuruͤckkehr⸗ ten. Gestern kam der Koͤntg um * Uhr zur Stadt, arbeitete mit dem neuen General⸗Intendanten der Civil⸗Liste, Grafen Montalivet, hielt um 4 Uhr einen zweistuͤndigen Minister⸗Rath und begab sich hierauf wieder ugch Neutlly zuruͤck.

Man sagt, daß der Niederlaͤndische Gesandte, der im Begriffe stand, nach dem Haag abzureisen, Paris nicht verlasseh worde. Der Requetemeister und Chef der allgemeinen Polizei im Ministerium des Innern, Herr Foudras, hat, seiner schwaͤchli⸗ chen Gesundheit wegen, seinen Abschied genommen.

Der heutige Moniteur enthaͤlt die ausfuͤhrliche Verordnung sserts einiger Ministerien eingetretenen Ver⸗ aͤnderungen, die im Wesentlichen solgende sind; „Art. 1. Das Ressort des Handels⸗Ministeriums umfaßt kuͤnftig: Das Personal der Praͤfekten, Unter⸗Praͤfekten, General⸗Secretaire, Praͤfektur⸗ Räthe und Maires, der Mitglieder der Departements und Be⸗

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Paris/ 12.

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V

6 zirks⸗Conseils: die Zusammenberufung der Departements⸗ und Beziris⸗Conseils, die Vollziehung der Gesetze uͤber die Departe⸗ mental⸗ und Munizipat⸗Organtsation, die National⸗Garden und die uͤbrigen Militair Sachen, bei denen die Civil⸗Behoͤrde kon⸗ kurrirt. Art. 2. Zu dem Ressort des Ministeriums des Innern des Buchhandels und der Druckereien. Art. 3. Zu dem Ressort des Ministeriums des Innern: stitur von Frankreich, das naturhistorische Mu⸗ ge de France, die oͤffentlichen Bibliotheken, die und wissenschaftlichen Gesellschaften, die literarischen

Schule der ortentalischen Sprachen u. s. w.“

Das Journal des Doöbats, das einzige Blatt, das, zu⸗ naͤchst der France nouvelle, das neue Ministerium vertheidigt, aͤußert sich im Wesentlichen also: „Das Ministerium ist konsti⸗ tuirt, sein erster Akt war die Zusammenberufung der Kammern; aus dem Votum derselben wird das Geschick Frankreichs hervor⸗ gehen. Dieser Gedanke beruhigt uns; wenn ein Streit, der die

rg und zwischen Magdeburg und Berlin erleiden keine Ab⸗ erung. Außer dieser dreimaligen Schnellpost besteht zwischen Hal⸗

ganze Zukunft des Vaterlandes in sich schließt, von der Redner⸗ buͤhne herab entschieden werden soll, so haben wir gute Hoffnung. Konnte der Koͤnig in seiner Wahl schwanken? Auf der einen Seite das Geschrei der Propaganda, das Verlangen nach Krieg

adt und Magdeburg eine woͤchentlich zweimalige Reitpost. Sie geht aus Halberstadt ab:

Donnerstag und Sonnabend Abends d wird aus Magdeburg abgefertigt:

unter allen Umstaͤnden, gesellschaftliche Unruhen, Theorieen, die durch die Erfahrung aller Voͤlker und durch die unsrige insbe⸗

sendere verworfen worden, uͤbrigens keine Einheit und Ueberein⸗

Sonntag und Freitag 12 ½ Uhr Mittags. n Magdeburg steht diese Reitpost mit der Schnellpost nach nd von Berlin in genauer Verbindung.

Die in fruͤheren Jahren waͤhrend des Zeitraums vom 1. ovember his zum 1. Mai bestandene Reitpost zwischen Mag⸗ burg und Braunschweig uͤber Erxleben und Helmstedt wird rden bevorstehenden Winter nicht eingerichtet.

Diese Veraͤnderungen werden hiermit zur allgemeinen Kennt⸗

p gebracht.

Berlin, den 17. Oktober 1832. General⸗Post⸗Amt.

Das 20ste Stuek der Gesetz⸗S geben wird, enthaͤlt: die Allerhoͤchsten Kabinets⸗Ordres, unter 1389, vom 20. August d. J., betreffend die Aufhebung der Konsense und Confinmationen der Lehns⸗Kurien theken im Herzogthum Sachsene⸗; V

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ammlung, welches heute

zu Cessionen oder Verpfaͤndungen von Lehns⸗Hypo⸗ 1390, vom Ztsten desselben Monats, betreffend den De—

nnunzianten⸗Antheil von Geldstrafen wegen Chaussee⸗ Polizei⸗Vergehen und die Anwendung der mit dem Chausseegelo⸗Tarif vom 28. April 1828 publizirten Dtraf⸗Bestimmungen auf alle oͤffentliche chaussirte Wege, und 1391, vom 13ten v. M., das Aufhoͤren des der Ostpreu⸗ ßischen Landschaft bisher' bewilligten Kapital⸗In⸗ dults, so wie die Erhoͤhung des Quittungs⸗Gro⸗ schen, Behufs der Bildung eines Tilgungs⸗Fonds, betreffend; 1 ferner die Publications⸗Patente, unter 1392, vom 25. September d. J., die Beschluͤsse der Deutschen Bundes-Versammlung vom 5. Juli, und unter 1393, vom 15ten d. M., die Beschluͤsse derselben vom 28. Juni de J., beide die Aufrechthaltun

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der

gesetzlichen Ordnung und Ruhe im Deut⸗ schen Bunde betrreffend.

„Zugleich wird den resp. Abonnenten bekannt gemacht, daß

stdem 1sten d. M. ein neuer Praͤnumerations⸗Ter⸗

eingetreten ist. 2

erlin, den 20. Oktober 1832. Gesetz⸗Sammlungs⸗Debits⸗Comtotr.

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant, der Gendarmerie und Kommandant von Berlin, von

Pommern.

Der General⸗Major à la Suite Sr. Majestaͤt des Kaisers Rußland, von Mansuroff, von Dresden.

eneeegereist: Der Koͤnigl. Großbritanische Kabinets⸗Courier essp, nach London. ““

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von Périer erfunden? Nein, die Ge Dieses Syste

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stimmung der Ansichten, indem der Eine eine Auasi⸗Monarchie, der Andere eine Quasi⸗Republik, der Dritte ein Kaiserreich wollte; auf der andern Seite im Gegentheil der Wunsch der Stabilitaͤt, die Treue gegen die Charte, die Aufrechthaltung der Revolution auf der Bahn, die sie sich selbst gebrochen, die Freiheit mit einem K einem Worte, im Innern zahlreichere und unverletzlichere Frei⸗ heiten als jemals, nach außen hin mehr Buͤrgschaften fuͤr unsere Unabhaͤngigkeit und Sicherheit als sonst. Wurde dieses System

walt der Dinge hat es geschaffen. m⸗zaͤhlte in der Deputerten⸗Kammer vier Vertheidi. ger, ausgezeichnet durch Einfluß, Talent, Hingebung und Muth. Die Krone mußte, wenm sie nicht dem Grundgesetze der reopräͤ⸗ sentativ⸗Regierung untreu werden wollte, diese Maͤnner berufen;

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sie hat es gethan; sie wollte, daß alle Maͤnner von Talent und

Herz in ihrem Rathe glaͤnzten und dachte daher auch an den Mann, der gewissermaßen das System des 13. Maͤrz begonnen

hat, indem er auf der Unabsetzbarkeit der Richter bestand und den Straßen⸗Aufruhr und die Propaganda so oft zu Boden schmet⸗

terte. Da er das ihm gemachte Anerbieten ausschlug, so mußte das Ministerium sich ohne ihn konstituiren, und die Krone berief daher die uͤbrigen Organe der Majoritaͤt zu sich. Die Opposi⸗ tion hat sich uͤber die Abwesenheit eines Conseils⸗Praͤsidenten be⸗ schwert; der groͤßte militairische Name Frankreichs fuͤllt diese Luͤcke aus; es fehlte dem Departement der Auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten ein Oberhaupt, und dieses Portefeuille ist einem der ersten der Pairs⸗Kammer, und einem Manne uͤbergeben, der sechzehn Jahre seines schoͤnen Lebens in der lopalsten und glaͤnzendsten der ⸗Opposttionen zugebracht hat, und der durch seine treue Anhaͤnglichkeit an die Sache der constitutionnellen Frei⸗ heit in Europa bexühmt ist. So konstituirt, wird das Kabinet dem Strome von Schmaͤhungen Trotz bieten, die keine Anklagen gegen das Ministeriüͤm, sondern gegen die Opposition selbst sind, welche zu solchen aͤußersten Mitteln greifen muß. Es wird, in der Ueberzeugung, daß alle Interessen der Ordnung und Frei⸗ heit, daß das Schicksal der Juli⸗Monarchik an seine Sache ge⸗ knuͤpft ist, ohne Furcht vor den Kamn 2

Mitglieder

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nern auftreten, die mit Sach⸗ kenntniß uͤber das System und die Menschen entscheiden werden.“ Die France nouvelle schließt einen aͤhnlichen Aussatz zur Ver⸗ theidigung des Mmisteriums mit folgenden Worten: „Der Um⸗ stand, daß von den acht bisherigen Ministern vier am Ruder bleiben, beweist, wie uns daͤucht, hinlaͤnglich, daß die vier neuen Winister nicht sowohl eintreten, um ein neues System in An⸗

wendung zu bringen, als um demjenigen des 13. Maͤrz das Ge⸗

wicht ihres Talentes zu leihen. Koͤnnten wir irgend vermuthen, daß eine ruͤckschreitende Politik das neue Ministerium beseelte, so wuͤrden wir keinen Augenblick Anstand nehmen, dasselbe zu bekaͤmpfen, denn wir sind fuͤr unsere Jul sehr eingenommen, als jene Besessenen, die sie durch ihre Thor⸗ heiten zuletzt nur aber, daß das Ministerium des 11. Okt. der getreue Nachfolger desjenigen des 13. Maͤrz ist, werden wir alle aufgeklaͤrte Maͤn⸗ ner zu dessen Beistand aufrufen; den

i⸗Revolution eben so

ganz und gar verscherzen wuͤrden. Ueberzeugt G nern den Handschuh hin, und es gehoͤre eben kein besonderer b

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oͤnige, der Friede, verbunden mit Belgiens Emancipation; mit

Ruhm, außer demselben aber bloß Gefahr und Anarchie.“

So sagt z. B. der National: „Das Ministerium ist nur eine

seinem Gepraͤge; die große Last, die er allein trug, wird unter einige Ohnmaͤchtige getheilt Einer bekommt die Telegrap hen, dieser die Personalien, der dritte die geheimen Fonds. Die Sprecher, die sich lange Zeit hinter den handelnden Personen ver⸗ steckt hielten, wollen jetzt dem allgemeinen Unwillen, der ihren Meister töͤdtete, Trotz bieten und wenn sie nicht daran sterben, wie er, so liegt der Grund darin, daß nicht einer unter ihnen ist, der ein Herz im Leibe haͤtte. Was war das Ministerium des 13. Maͤrz? Der Ausdruck eines mit den Institutionen und der Juli⸗Revolution unvertraͤglichen Willens. Wir haben die⸗ sen Willen vor dem Lande verklagt, noch ehe er an unsere Frei⸗ heiten Hand anlegte; „wir haben ihm seine Maske abgerissen, noch ehe er Zeit hatte, dieselbe abzulegen. Nur wer uͤberrascht wird, kann jetzt noch Unwillen fuͤhlen; wir aber sind nicht uͤber⸗ rascht. Das Geschehene ist der Beweis fuͤr Alles, was wir uͤber

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die Unmoöͤglichkeit gesagt haben, in einer und derselben Verfassung zwei Dinge mit einander zu vereinigen, die, ihrer Natur nach, einander so feindlich sind, wie ein

Köͤnigthum, welches faktisch, und ein Land, welches von Rechts wegen souverain ist. Wir nehmen dieses neue Ministerium als ein Ministerium des 7. Juni an. Wir werden diese unerschrok⸗ kenen Sophisten im Handgemenge mit der Masoritaͤt sehen, die sie in Furcht zu setzen oder zu bestechen hoffen. Macht die Ma⸗ jorität gemein schastüiche Sache mit ihnen, so werden wir, nach dieser neuen Erfahrung, nicht mehr die Einzigen seyn, welche behaupten, daß die revidirte Charte eine bessere Waffe fuͤr die Krone als fuͤr das Land ist, und vielleicht wird man alsdann begreifen, daß, wenn in Frankreich die wahre Revpraͤsentativ⸗ Regierung gegruͤndet werden soil, dieser Grund⸗Vertrag geaͤndert werden muß.“ Der Temps nennt die Erhebung der Doce⸗ trinairs einen Staatsstreich gegen die oͤffentliche Meinung, und den 11. Oktober den 8. August der Jult⸗Monarchie; der Kampf zwischen der Regierung und den Landes⸗Institutionen sey 3nche zchen und ein großes Drama begonnen; ein Ministerium, das den Kriegs⸗ Minister zum Chef und den Polizet⸗Minister zum Organe des eigentlich leitenden Gedankens habe, koͤnne unter den Deputir⸗ ten eines freien Volkes keinen Beifall finden. Nicht minder stark spricht sich der Courrier franvais aus, der sich mit einer kraͤftigen Opposition in den Kammern troͤstete „Das Mi⸗ nisterium des 11. Oktober“, sagt dieses Blatt, „ist ein Ministe⸗ rium des Belagerungs⸗Zustandes und der Ausnahme⸗Gesetze; die Kreuzzuͤge gegen die Presse werden noch strenger werden und man wird nur auf einen Vorwand warten, um den Ueber⸗ rest der Charte zu konfisciren oder zu suspendiren. Der Meo⸗ niteur vom 11ten wird die Deputirten in der Mitte ihrer Kom⸗ mittenten uͤberraschen und sie werden also Zeugen der Wirkung seyn, die das doctrinaire Ministerium hervorbringen, der Gefuͤhle, die es erregen, der Besorgnisse, die es in den Departements erwecken wird. Indem sie diese Gefuͤhle ihrer Kommittenten aussprechen, werden die Deputirten ihre Pflicht gegen Frankreich erfuͤllen und jenes Hof⸗Mimsterium stuͤrzen, das eine leibhafte Protestation gegen die Juli⸗Revolution ist. Es ist nicht wahrscheinlich, daß dasselbe die Majoritaͤt erhalten werde, doch auch nicht ganz un⸗ moͤglich, und großentheils wird dies von dem Benehmen der Opposition abhaͤngen.“ Das Journal du Commerece glaubt, daß bald Zwistigkeiten im neuen Kabinette entstehen werden, namentlich in Bezug auf die auswaͤrtige Politik; es fuͤgt hinzu: „Was kuͤmmern uns aber die Zwistigkeiten dieses todtgebornen Ministeriums, das bestimmt ist, an den Stufen der Rednerbuͤhne in fuͤnf Wochen seinen Geist auszuͤhauchen, wenn es sein Daseyn bis dahin fristet? Das Land kann im Gefuͤhl seiner Kraft und seines Rechtes ruhig sepn.“ Der Messager macht auf folgende Umstaͤnde bei dem neuen

2 Ministerium aufmerksam: daß das Ministerium des Innern umn ter Herrn Thiers zu einem bloßen Polizei⸗Ministerium geworder sey, da die Personal⸗Sachen und die National Garde auf das Handels⸗Ministerium uͤbertragen worden; baß die Abzweigung des Kultus vom oͤffentlichen Unterricht eine Ruͤcksicht auf den katholischen Klerus sey, da der neue Unterrichts⸗Minister, Herr Guizot, Protestant ist; daß die Vereinigung des Kultus mit der

n in dem Spsteme des steriums seyp ei

Justiz ein Gedanke des Herrn Dupin sey und daß die Telegrapher diesmal nicht dem Conseils⸗Präsidenten uͤbergeben worden seyen. —⸗ Die Tribune nennt das jetzige Ministerium die eingefleischt Contre⸗Revolution und findet es unbegreiflich, ganzen Natur nach so kriegerisch gesinnter Mann, wie der Mar⸗ schall Soult, sich an die Spitze desselben habe stellen und sol⸗ chergestalt die ganze Verantwortlichkeit und Unpopularitaͤt des Ca⸗ binets auf sich nehmen koͤnnen, um die Leitung der aͤußern und innern Politik eigentlich doch allein den Herren von Broglie und Guizot, nach denen das Ministerium schon jetzt benannt werde, zu uͤberlassen. Im Constitutionnel liest man Folgendes: „Man wirb sich erinnern, daß in der vorigen Session Herr Guizot in der Deputirten⸗Kammer behauptete, Ludwig Philipp sey auf den Thron gerufen worden, weil er ein Bourbon gewesen, und daß Herr Dupin sofort die Rednerbuͤhne bestieg und erkläͤrte, Lud. wig Philipp sey zum Koͤnige der Franzosen gewaͤhlt worden nicht weil er, sondern obglkich er ein Bourbon gewesen. „„Durch die Ernennung des neuen Ministeriums““, sagte uns heute ein Mitglied der Majoritaͤt der Kammer, „„hat das Weil uͤber das Obgleich die Oberhand gewonnen.““ Diese Aeuße rung schildert in wenigen Worten das ganze Verhaͤltniß.“ Die Quotidienne ist der Meinung, daß das Ministerium in seiner jetzigen Gestalt in einem eben so grellen Widerspruch mit der oͤffentlichen Meinung als mit der Maoritaͤt in den Kam⸗ mern stehe; die doctrinaire Partei werfe damit allen ihren Seg⸗

Muth dazu, ihn aufzuheben. Die Gegenwart dieses Mini⸗ ne Anomalie, waͤhrend es ihm an einer Zukunz]

13. Maͤrz allein liegt, unseres Erachtens, Frankrelchs Gluͤck und

Alle uͤbrigen Blaͤtter nehmen Partei gegen das Ministerium.

neue Ausgabe desjenigen vom 13. Maͤrz; man hat Herrn Pe⸗ rier verloren und giebt uns nun wenigstens eine Muͤnze von

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