1832 / 295 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Von neun verschiedenen Fragen, welche die Konferenz am

25. und 26. September dem Koͤnigl. Niederlaͤndischen Bevoll⸗

mäaͤchtigten vorgelegt haben soll, hebt die Times die folgende

als die praͤgnanteste aus: „Wuͤrde der Bevollmaͤchtigte in dem Traktate, welchen er bereit seyn moͤchte, mit Belgien zu unter⸗ zeichnen, einraͤumen, daß die Beschiffung der Schelde fuͤr die Schiffe aller Nationen frei waͤre, und daß solche Schiffe keinem Aufenthalt, keiner Durchsuchung oder Untersuchung ihrer Ladun⸗ gen, sondern bloß Cohne Unterschied der Flaggen) einem mäßi⸗ gen Tonnengelde unterworfen wuͤrden?“ Hierauf habe Herr van Zuylen geantwortet: „Der Niederlaͤndische Bevollmaͤchtigte vist nicht ermaͤchtigt, in irgend eine definitive Abmachung in Be⸗ ziehung auf die Schelde⸗Schifffahrt einzuwilligen, noch auch nur das Prinzip einer solchen Ausgleichung zuzugeben, und was den provisorischen Stand der Dinge betrifft, gestatten seine In⸗ structionen ihm bloß, die Anwendung des Mainzer Tarifs an⸗ zunehmen.“ . 1 Es hatten sich gestern Geruͤchte verbreitet, daß der in⸗Fal⸗ mouth angekommene „Water Witch“ Nachrichten qus Porto bis zum 7tem d. M. gebracht habe Der Sun erklaͤrt aber heute, daß keine spaͤtere Nachrichten als bis zum 30sten v. M. von

Porto eingegangen seyen.

Am vergangenen Sonnabend Nachmittag segelte wieder ein

Dampfschiff mit 300 Soldaten, mehreren Offizieren, Kanonen,

Flinten und Munitionen aller Art von der Themse nach Porto

ab. Außerdem segelten an demnselben Tage zwei andere Schiffe,

das eine mit Pferden fuͤr Dom Pedro's Kavallerie, das andere mit Schießpulver beladen, eben dahin ab. In der City heißt es, der Spanische Gesandte hierselbst,

Herr Zea Bermudez, welcher jetzt mit der Bildung eines neuen

Spanischen Ministeviums beauftragt ist, sey das unsrige stark

angegangen, sich in Bezug auf die constitutionnelle Partei in

Portugal mißfaͤllig auszusprechen, ja, er habe das als die Be⸗ dingung der Nicht⸗Einmischung in den Streit abseiten Spaniens

aufgestellt, ohne jedoch. das geringste Gehoͤr zu finden. Woruͤber

er sich am meisten beklagen soll, ist der Antheil, welchen Engli⸗ sche Unterthanen an der Expedition durch Zusendung von Waf⸗ fen und Mannschaft nehmen, weshalb er auf die strengste Be⸗ chtung des Gesetzes gegen auswaͤrtige Werbungen dringt. Uebri⸗ gens hat Hr. Zea Bermudez noch nicht seine Annahme des ihm angebotenen. Postens erklaͤrt, und es ist daher ungewiß, wann er England verkassen wird. Die hiesigen Blaͤtter machen dem Herzog von Buccleuch bittere Vorwuͤrfe, daß er zu dem Denkmal fuͤr Sir Walter Scott nur 100 Guineen, und also nicht mehr als das Edinburger Thea⸗ ter und sogar noch 5 Guineen weniger, als der Buchhaͤndler

Cadell, unterzeichnet habe.

Vor den Assisen zu Limerick kamen neulich 15 von den bei Stone Hall thaͤtig gewesenen Tumultuanten vor. Auf den Rath ihrer Rechtsbeistaͤnde hatten sie es vorgezogen, von dem Laugnen ihrer Schuld abzustehen und sich als schuldig zu beken⸗ nen, Reue uͤber das Vorgefallene bezeugend und Besserung ge⸗ lobend. Sie kamen darauf mit 18monatlicher Gefaͤngnißstrafe davon. ..

Die Cholera ist im ganzen Lande stark im Abnehmen. Der letzte bei der Central⸗Gesundheits⸗Behoͤrde in London eingegan⸗ gene Bericht meldet im Ganzen nur noch 166 neue Erkrankun⸗ gen und 66 Todesfaͤlle. 8

Niederlande.

Aus dem Haag, ⸗17. Okt. Die zweite Kammer der Ge⸗ neralstaaten beschaͤftigte sich in ihrer gestrigen Sitzung mit der Ernennung drejer Kandidaten fuͤr die Praͤsidentschaft. Die Her⸗ ren Collot d'Escury, van Asch van Wyck und Bpyleveld erhiel⸗ ten die Mehrzahl der Stimmen und ihre Namen werden also von der dazu ernannten Kommission Sr. Maj. dem Koͤnige vor⸗ gelegt werden. Die Kammer ging hierauf ohne Anberaumung des nächsten Sitzungstages auseinander. Auch die erste Kam⸗ mer der Generalstaaten war gestern versammelt.

Die aus Java eingegangenen, bis zum 3. Juli reichenden Zeitungen enthalten keine Nachrichten von Interesse, mit Aus⸗ nahme einiger ausfuͤhrlichen Berichte uͤber die Operationen un⸗ serer Truppen auf der Westkuͤste von Sumatra. Der Plah des beruͤchtigten Haͤuptlings der Eingebernen, Nan Tjerdik, gleichzei⸗

tig einen allgemeinen Anfall auf die von den Unsrigen besetzten

Punkte zu unternehmen, war duͤrch einen Angriff der Hollaͤndi⸗

schen Truppen vereitelt worden, die ein Corps von 5000 Feinden

in die Flucht schlugen. Der genannte Haͤuptling war nach Ton⸗ jol entflohen.

Belgien.

Bruͤssel, 17. Okt. Vorgestern hat der Koͤnig in der Ebene von Dieghem vier Bataillone des 3ten Linien⸗Regiments und 2 Bataillone der Antwerpener Buͤrgergarde die Revue pas⸗ siren lassen.

Der Koͤnig wird, dem Vernehmen nach, noch im Laufe die⸗ ser Woche zum Hauptquartier nach Loͤwen abgehen. Ein Theil der Dienerschaft Sr. Maj. hat sich bereits dahin begeben. Herr Bousman, General⸗Post⸗Inspektor der Armee, ist gestern Morgen nach Loͤwen abgegangen, um die Relais fuͤr das Koͤ⸗ nigl. Hauptquartier in Diest, Lier und an anderen Orten zu or⸗ ganisiren. Der Estaffetten⸗Dienst, welcher im vorigen Jahre beim Einmarsch der vg Truppen zwischen Paris und der Nord⸗Armee eingerichtet war, ist zwischen Valenciennes und der Hauptstadt wiederhergestellt worden. Die Union meldet, daß das Lager bei Diest aufgehoben worden sey, und daß die 20,000 Mann, welche in demselben lagen, Befehl erhalten haͤt⸗ ten, gegen die Graͤnze zu marschiren.

Im Memorial Belge liest man: „Wir erfahren? daß ernstlich von der Umgestaltung des Ministeriums die Rede ist, und daß man thaͤtig daran arbeitet; es wird indessen das groͤßte Geheimniß uͤber die Namen der Personen beobachtet, denen man Portefeuilles bestimmt.“

Aus Antwerpen schreibt man vom, 46ten d. M.: „So eben erfaͤhrt man, daß die 5te Compagnie des 1sten Batckillons der mobilisirten Buͤrgergarde des Hennegau in der Nacht vom 11. zum 12. Oktober durch die unerwartete Ankunft der Hollaͤn⸗ der genoͤthigt worden ist, ihre Kantonnirungen in der Gemeinde

Loenhout aufzuheben.“

*Bruͤssel, 18. Okt. Gestern um 1 Uhr kamen Ihre Majestaͤten von Laeken in Bruͤssel an. Der Koͤnig ertheilte gleich darauf dem Herrn Chs. von Brouckère und dem Kriegs⸗ Minister Privat⸗Audienzen.

Im Independant liest man: „Es scheint gewiß, daß der morgende Moniteur dieErnennung des Herrn von Meulenaere zum Minister des Innern und des Herrn Lebeau zum Justiz⸗ Minister bekannt machen wird. Auch die Wahl des Finanz⸗ Ministers soll noch im Laufe des heutigen Tages getroffen werden.“

1182 richt, daß das Lager bei Diest schon abgebrochen sey; es werde dies erst am 20sten d. M. geschehen.

Der General Desprez ist gestern zum Hauptquartier nach Loͤwen abgegangen.

Herr Buzen, Militair⸗Kommandant von Antwerpen, traf vorgestern Nachmittag hier ein, hatte eine Konferenz mit dem Kriegs⸗Minister und kehrte sogleich auf seinen Posten zuruͤck.

Heyr Tielemans zeigt durch ein Cirkular den Beamten der Adrministration der Provinz Luͤttich an, daß ihn die Regierung seines Amtes als Gouverneur der Provinz Luͤttich entsetzt habe. Am Schlusse dieses Cirkulars heißt es: „Wenn es mir gelungen ist, Gutes zu thun, so danke ich es Ihrer Mitwirkung, und jetzt kehre ich, ein friedlicher Buͤrger, in das Privatleben zuruͤck, reich durch die Achtung, die mir, wie ich hoffe, folgen wird, gluͤcklich eine Zeit der Pruͤfungen und der Opfer ohne Haß und ohne Bedauern durchlebt zu haben, und immer bereit, meinem Vater⸗ lande auf dem Wege der Civilisation zu dienen.“

Die seit einigen Tagen stattfindenden kriegerischen Bewe⸗ gungen geben dem Lynx zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Was bedeutet die Verlegurg des großen Hauptquartiers von Bruͤssel nach Loͤwen, dieser Marsch von vier Stunden vorweaͤrts, gerade in dem Augenblick, wo das Hollaͤndische Hauptquartier von Tilburg nach Herzogenbusch, also sechs Stunden zuruͤck, verlegt wird? Wollen wir denn wirklich den Krieg beginnen? Sollte unsere Regierung den Knoten durchhauen wollen, den das vereinigte Europa nicht hat loͤsen koͤnnen? Ehrliche Anhaͤn⸗ ger des Friedens um jeden Preis, beruhigt Euch! Freunde der Unabhaͤngigkeit und der National⸗Ehre, zuͤgelt Eure Freude! All' dieses ist nur ein neues Becher⸗Kunststuͤck (tour de Go- blet). In dem Augenblick, wo die Nation einstimmig den Gang der Regierung und ihr System der Furcht und der Feigheit tadelt, wo das Geschrei einiger Patrioten die Ruhe der Minister gestoͤrt und zum Zittern gebracht hat, mußte man wohl eine kleine kriegeri⸗ sche Demonstration machen, um sich den Schein einer Energie zu geben, die man in der Wirklichkeit niemals haben wird; man bedurfte in Ermangelung von Worten, mit denen man so spar⸗ sam ist, einer Handlung, die das Ende unsers ewigen Proviso⸗ riums hoffen ließ, und die vielen Unzufriedenen einen Augen⸗ blick zum Stillschweigen brachte. Geschwind eine kleine Truppen⸗ Bewegung, geschwind das Hauptquartier vorwaͤrts; das ist der Bissen, den man dem Cerberus vorwirft, um ihn noch fuͤr einige Tage u beruhigen. Der Chef des Generalstabes, der unzertrennliche Vollstrecker der Befehle des Ober⸗Befehlshabers, begiebt sich nach Loͤwen. Der Ober⸗Befehlshaber begiebt sich also auch dahin? Keines⸗ weges; der bleibt ruhig zu Hause und faͤhrt fort, den Fremden Feste zu geben, bei denen die Einheimischen nicht zugelassen werden, obgleich sie die Kosten bezahlen. Der General geht in seinem Garten spazieren, besieht seine Gemuͤse und seine Blumen, statt das Schlachtfeld zu durchlaufen, das er seinen Soldaten zu ver⸗

Norwegen fuͤr angesteckt, alle uͤbrigen Haͤfen am Meerbusen

Christiania, Langesund und Stjen aber fuͤr verdaͤchtig.

Cholera soll nach den eingegangenen Berichten ziemlich

angefangen haben, doch ist noch nicht bekannt geworden, welche Weise sie dorthin gekommen ist.

9 Deutschland. Muͤnchen, 15. Okt. Da Se. Majestaͤt der Koͤnig de

heutigen Tag zur feierlichen Auffahrt und Audienz der Gi⸗ h

chischen Deputation allergnaͤdigst bezeichnet hatten, so begab si

stehender Art und Weise in die Koͤnigl. Rhsidenz. Den z9 oͤffnete eine Abtheilung Cuirassiere mit vollstühdiger Reg iments

Musik. Nach derselben folgte zu Pferd ein Koͤnigl. Bereite.

Adjutanten der Griechischen Deputirten befanden. schienen: Ein Koͤnigl. Bereiter; ein sechsspaͤnniger Galla⸗Wagg worin die zwei Griechischen Generale, Mitglieder der Griechisch Deputation, in Begleitung eines Koͤnigl. Kammerjunkers saßen; i sechsspaͤnniger Galla⸗Wagen, in welchem der Admiral Miaul in Begleitung eines Koͤnigl. Fluͤgel⸗Adjutanten, fuhr. ie 9. kayen saͤmmtlicher Wagen gingen zu beiden Seiten an wa Schlaͤgen derselben mit unbedecktem Haupke. Dem letzten Wo gen folgte zu Pferd ein Bereiter und den Zugsschloöͤß eine N. theilung Aus dem Palais, welches die Depl, tion bewohnt und vor welchem die Ehrenwache in der Theatinee Schwabingerstraße an diesent Tage aufgestellt war, begab sich 1 Zug durch⸗ die vorgenannte und Weinstraße uͤber den Schte nenplatz, dann Dieners⸗ und“ Residenz⸗Schwabingerstriß durch das Kaiserthor in die Koͤnigl. Residenz an die Kajsh⸗ treppe. Das Koͤnigl. Militair trat sowohl auf der Hauyt als an der Residenzwache waͤhrend des Zuges unter dagß Gewehr.“Bei dem Aussteigen wurde die Deputation em Fuße der Treppe von einem Koͤnigl. Hof⸗Fourier empfangmn und in das Trierische, Appartement gefuͤhrt, worin dieselbe lange verweilte/ bis Sich die Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Hen,“ schaften in den Audienz⸗Saal begeben hatten. Um 2 ½ lhr, als der von Sr. Majestaͤt bestimmten Stunde, verfuͤgten, E Se. Koͤnigl. Hoh. der Kronprinz, Ihre Koͤnigl. Hoh. die Mri⸗

1 zessin Mathilde und Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl vn,

Bayern in das Appartement. Sr. Maj. des Koͤnigs und beglein⸗ ten Se. M. den Koͤnig und J. M. die Koͤnigin in den Audienz⸗Sal Die hoffaͤhigen Herren Kavaliere der drei Rangesklassen, incl. de saͤmmtlichen Offiziers⸗Corps, begaben sich in das große Appartement Sr. Maj., des Koͤnigs, resp. Kaiserzimmer, und zwar so, daß die Individuen der ersten, zweiten und dritten Rangesklgsse, i so fern es der Raum gestattet, in dem zur feierlichen Audia bestimmten Thronsaale Platz nahmen; in den anstoßenden Ge⸗

sprechen scheint. Durch Estaffetten wird er von der Bewegung seiner Truppen in Kenntniß gesetzt werden, aus der Ferne wird er seine Befehle ertheilen. Warum? Weil der Marsch der Truppen sich auf einige Parade⸗Evolutionen beschraͤnken, weil seine Befehle nur einige Kantonnirungs⸗Veränderungen vor⸗ schreiben werden, weil, mit einem Worte, diese ganze Bewegung vorwaͤrts nichts anderes, als eine ruͤckgaͤngige Bewegung ist, und weil man nur daran denkt, sich ein bequemes Bett fuͤr die Winter-⸗Quartiere zu bereiten. Wenn man in der That den in Umlauf befindlichen Geruͤchten glauhan darf, so waͤren es

nicht die Belgier, die unsere Angelegenheiten ordnen und das Schwerdt aus der Scheide ziehen sollen. Ihre Bewegung haͤtte nur zum Zweck, den Franzosen Platz zu machen, die im Begriff waͤren, unsere Graͤnzen zu uͤberschreiten. Unsere Armee wuͤrde als ruhiger Zuschauer, Gewehr im Arm, die Niederlage der Hollaͤnder mit ansehen, die beim Anblick der glorreichen Juli⸗ Farben nach allen Seiten hin auseinander laufen sollen. So soll, ohne daß eine Lunte angezuͤndet wird, durch den allmaͤchti⸗ gen Einfluß des Juste milieu das langweikige Drama unserer Revolution enden; so sollen sich die beiden Varrikaden⸗Konig⸗ thuͤmer konsolidiren. Aber glaubt man denn, daß der Koͤnig von Holland, angenommen, dach alle seine Verbuͤndeten ihn seinen eigenen Streitkraͤften uͤberließen, so ohne Widerstand nachgeben, daß er nicht in der unbestreitbaren Energie seines Volkes, in den natuͤrlichen Hindernissen seines Gebietes, in der Jahres⸗ Zeit, in seiner Armee, in seiner Marine, in seinen Festungen, maͤchtige Mittel finden wuͤrde, um den ungerechtesten aller An⸗ griffe zuruͤckzuweisen und, vielleicht fuͤr lange Zeit, der großen Nation zu widerstehen? Und glaubt man nicht, daß das weich⸗ liche Franzoͤsische Kabinet sich bei dem leisesten Anschein eines ernst⸗ lichen Widerstandes von Seiten Hollands zuruͤckziehen wuͤrde? Glaubt man, daß das doctrinaire Ministerium im Stande ist, dem Zorne des Nordens Trotz zu bieten, und ein verbuͤndetes Volk, das zur Vertheidigung seiner Rechte und seiner Freiheit kaͤmpft, mit Krieg zu uͤberziehen? Nein, gewiß nicht; man weiß, daß dieses todtgeborene Ministerium den Text zu der Thron⸗Rede bei Eroͤffnung der Kammern braucht; um sich zu behaupten, bedarf es, seiner Ansicht nach, nur einer Wiederho⸗ lung der Ankonaer Parade; zu dem Ende werden wir dafuͤr sorgen, daß unsere Thore geoͤffnet sind.“

Aus Antwerpen wird unterm 17ten d. gemeldet: „Ein mit Truppen beladenes Schiff ist gestern bei der Citadelle ange⸗ kommen. Ein Theil der Sappeure, die am vergangenen Sonn⸗ tag hier eintrafen, ist nach Merxem abgegangen.“

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 12. Okt. Der Franzoͤsische Gesandte an un⸗ serm Hofe, Marquis von St. Simon, reist heute nach Frank⸗ reich ab, um den Sitzungen der Kammern beizuwohnen. Herr Billecocg wird waͤhrend seiner Abwesenheit dem Gesandtschafts⸗ posten als Geschaͤftstraͤger vorstehen.

Der bisherige Englische Gesandte hieselbst, Lord Bloomfield, wird, dem Vernehmen nath, da seine Regierung ihm die Wahl uͤberlassen, nach England zuruͤckzukehren oder den Winter in Schweden zuzubringen, noch bis zur Ankunft seines Nachfolgers, des Lord Howard de Walden, hier verweilen.

Der gegen den Grafen von Adlersparre anhaͤngig gewesene Prozeß wegen der in dem siebenten Bande der „historischen Aktenstuͤcke von Schweden“ geschehenen Veroͤffentlichung eines Protokolls des Staats⸗Rathes u. s. w. ist am 3ten d. vom hie⸗ sigen Stadtgerichte dahin entschieden worden, daß der Heraus⸗ geber eine Strafe von 150 Rthlr. zu bezahlen hat.

Stockholm, 16. Hkt. Der Koͤnigl. Saͤchsische Ge⸗ sandte am Kaiserl. Russischen Hofe, Freiherr von Luͤtzerode, hatte gestern die Ehre, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige von Schwe⸗ den im Auftrage seiner hoͤchsten Regierung in feierlicher Audienz das Groß⸗Kreuz des Ordens der Rauten⸗Krone zu uͤberreichen. Durch eine Verordnung vom gestrigen Datum hat sich das Geruͤcht, daß die Cholera in Norwegen ausgebrochen sey, be⸗

maͤchern hingegen das gesammte Offizierkorps sich aufstellte, um daselbst bei dem Hin⸗ und Ruͤckzuge der Griechischen Depr⸗ tation anwesend zu seyn. Dem zu dieser Feierlichkeit eingelade nen diplomatischen Corps, welchem sich die am Koͤnigl. Hefe vorgestellten Fremden anschlossen, wurden im Adienzsaale rechts des Thrones Plaͤtze angewiesen. So wie Sr. Maj. dem f nige die Ankunft der Griechischen Deputation gemeldet war, ver⸗ fuͤgten sich Allerhoͤchstdieselben in Begleitung der Hoͤchsten Herrscha⸗ ten unter Voraustretung des Dienst⸗Cortẽges und der Allerhoͤchst⸗o nen nachfolgenden Pallast⸗, Schluͤssel- und Hofdamen in den Audicn Saal. Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin und Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin Mathilde wurden die Schleppen der Hofmaͤntel bis in de Saͤle, wo sich die Hofbefaͤhigten versammelt befanden, von Ko“⸗ nigl. Pagen getragen. JJ. KK. Majestaͤten stellten Sich in Audienz⸗Saale vor den Stufen des Thrones und rechts E Maj. des Koͤnigs, Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz, zu dessn Rechten Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karlh) zur Linken Ihrer Maj. der Koͤnigin, Ihre Koͤnigk. Hoheit die Prinzessin Mo⸗ thilde. Ruͤckwaͤrts der Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Herrschaften⸗ ordnete sich der Dienst su beiden Seiten. Der Staats⸗Ministu des Koͤnigl. Hauses stellte sich links seitwaͤrts des Thrones.— Nun ertheilten Se. Maj. der Koͤnig dem Koͤnigl. Oberf⸗ Ceremonienmeister den Befehl, die Griechische Deputation ein zufuͤhren. Es begab sich daher ein K. Ceremonienmeister mit nem Kammerherren und dem Kammerjunker vom Dienste des Koͤn⸗ zu der Deputation, um dieselbe in den Audienzsaal und vor den Thaf zu fuͤhren. Nach den uͤblichen drei Verbeugungen bei dem Einꝛm in den Saal und vor den Allerhoͤchsten Herrschaften trat sie vorm Thron, begleitet von ihrem Gefolge. Ein Mitglied der Griechiste Deputatioik hielt folgende Anrede in Griechischer Sprache, welch sodann von dem Dollmetscher in Deutscher Sprache vorgete sen wurde.

„Von der Hellenischen Regierung mit der Sendung beehrt, den Fuͤßen des Throönes Eurer Koͤniglichen Majestaͤt die Gefülle und die Wuͤnsche von Hellas niederzulegen, nahen wir uns Alcg⸗ hoͤchstdenselben, um die tiefste Verehrung und Dankhbarkeit fit alle Wohlthaten auszudruͤcken, welche Eure Majestaͤt geruͤht haben, uns in reichem Maße mit Koͤniglichem Gemuͤthe zu ge⸗ waͤhren, und die aufrichtige Freude auszusprechen, mit welcher die Kunde von der gluͤcklichen Wahl des vielgeliebten Sohnes Eurer Koͤnigl. Maj. zum Koͤnige von Griechenland uns erfuͤllt hat: einer Wahl, welche das Band zwischen Hellas und dem Durchlauchtigsten Geschlechte von Wittelsbach unaufloͤslich geknuͤpft hat. Ja, erha⸗ benster Koͤnig! Schon vor der Wahl Allerhoͤöchstihres Durchlauchtig⸗ sten Sohnes wurden Eure Maj. von den Hellenen als Vater und Vorsteher betrachtet. Zu der Zeit unsers Ungemachs haben sie zue⸗ unter den Monarchen geruht, uns eine huͤlfreiche Hand zu reichen/ und die Dankbarkeit wegen dieses Mitgefuͤhls Ihres Koͤnigl. Per⸗ zens fuͤr die leidende Hellas, wird fuͤr alle Zeit in der Tiefe ume⸗ res Gemuͤthes eingepraͤgt bleiben. Koͤnigl. Majestaͤt! Die heleir— sche Regierung hat uns aufgetragen, auch fuͤr die Zukunft Ala⸗ hoͤchstdero vaͤterliche Sorgfalt fuͤr Hellas anzurufen, und als einen neuen Beweis derselben die schleunigste Ankunft unseres Allerdurc,⸗ lauchtigsten Koͤnigs auf dem Boden von Hellas zu erbitten. N Hellenen erwarten sie mit Ungeduld, in der Ueberzeugung, daß de Gegenwart Seiner Koͤnigl. Maj. den schweren Leiden, welche sen Jahrhunderten Hellas bedraͤngen, ein Ziel setzen und uͤber seinen Horizont die schoͤnen Tage seiner alten Herrlichkeit und Gluͤckselig keit wieder herauffuͤhren werden.“

Se. Excellenz der Koͤnigl. Staats⸗Minister des Aeußeren ertheilte auf obige Rede in Deutscher Sprache folgende Antwort, welche unmittelbar darauf von dem Dollmetscher in Griechischer Sprache vorgetragen wurde. bl⸗ „Se. Koͤnigl. Majestaͤt empfangen mit Allergnaͤdigstem Sc⸗ gefallen den Ausdruck der Gesinnungen, welche die Griechische. an⸗ tion durch so wohl gewaͤhlte Abgeornete an die Stusen ihres Thro⸗ nes hat gelangen lassen. Allerhoͤchstdenselben gewaͤhrt es eine boh Befriedigung, das, was Sie unter schwierigen Verhaͤ Griechenlands Erhebung in Ihrem Koͤnigl. Gemuͤthe gewuüng und durch entschiedenes Wollen vollbracht haben, an diesem Feheg laut und feierlich anerkannt und durch alle Europelsche,⸗ Maͤchte einhellige Zustimmung, mit dem schoͤnsten Erfolge sin kroͤnt zu sehen. Nach allem, was Se. Koͤnigliche Mafcl

staͤtigt. Das hiesige Kommerz⸗Kollegium erklaͤrt durch jene Ver⸗

.

Der Politique widerspricht der (oben gegebenen) Nach⸗

ordnung die Stadt Drammen und den Hafen Svellviken in

fuͤr Hellas schon gethan, blieb nur Eines noch Ihnen zu tun üorg⸗ dies Eine und Hoͤchste gewaͤhren Seine Koͤnigliche Majzestaͤt?

dieselbe mit ihrer Begleitung um 3 Uhr Nachmittags in nach Hung,

aus dem von der Griechischen Deputation bwohnten Hotel 3.

hen des Griechischen Volkes in der Person eines Ihrem Her⸗ ltheuern innig geliebten Sohnes. Mit freudiger Nuͤhrung 1 Seine Koͤnigliche Majestaͤt, daß Hoͤchstdemselben von der

heftig shen Vorsehung das erhabene Loos bestimmt war, ein ganzes, auf

sconsten Hoffnungen erbluͤhendes, fuͤrstliches Daseyn dem

von langem Ungemach glorreich erstehenden, Volkes beihen. So schwer es dem Koͤniglichen Vaterherzen fal⸗ nird, einen solchen Sohn aus Ihrer Naͤhe zu entlassen, „berden Seine Koͤnigliche Majestaͤt doch mit erhebendem le Denselven seiner glaͤnzenden Bestimmung muthig entgegen⸗ ien sehen. Se. Koͤnigl. Magestaͤt uͤberlassen Sich der sicheren daß die Hellenen um den Thron ihres jungen Koͤnigs keudig schaaren, daß sie in fester Eintracht und unverbruͤchli⸗ rreue unter allen Umstaͤnden an ihn halten werden, im Leben in Tode, auf daß Koͤnig Otto und Seine einstigen Nachkom⸗ ln Griechenland gleicher Gesinnung wieder begegnen moͤgen,

sie erhabenen Fül'sten des Durchlauchtigsten Wittelsbachschen

eines,

Hierauf folgten zwei zweispaͤnnige Wagen, in welchen sich de As sie unter ihren Bayern zu finden, von jeher gewohnt waren.“ Sodann Thierauf. entließen Se.⸗Majestaͤt die Deputation, welche auf

he Weise, wie beim Eintritt, aus dem Audienz⸗Saal ab⸗ und e gruͤne Gallerie gefuͤhrt ward. JJ. KK. MM. verfuͤg⸗ Sich in Begleitung der Hoͤchsten Herrschaften und des gro⸗ Dienstes in benannte, gruͤne Gallerie und geruheten der atation zine besondere Audienz zu ertheilen, in welcher der gl. Oberst⸗Ceremonienmeister die Mitglieder der Griechischen sutation IJ. KK. MM. vorstellte. Waͤhrend dieser begaben immtliche Individuen der drei Rangesklassen und das Offtzier⸗ ss in die zwei Antichambres vor dem Thronsaale Sr. Ma⸗ r des Koͤnigs von Griechenland. Nachdem Se. Mafestaͤt Koͤnig von Bayern die Griechische Deputation aus der ihr nadigst in der gruͤnen Gallerie ertheilten Audienz entlassen, de dieselbe nach voriger Weise, und durch dieselben Appar⸗ hents in jenes Sr. Maj. des Koͤnigs von Griechenland einge⸗ .Se. Maj. der Koͤnig Otto empfing an den Stufen des ones stehend und von der Regentschaft Griechenlands und shoͤchstdessen unmittelbarem Dienste umgeben, die Griechische putation, welche sich dem Throne unter dreimaliger Verbeu⸗ hg nahte. Ein Mitglied derselben hielt die Anrede in Grie⸗ cher Sprache, die von vcn Dollmetscher Deutsch uͤbersetzt und einem Mitgliede der Regentschaft Deutsch beantwortet und wletztere Rede vom Dollmetscher sogleich Griechisch setzt vorgetragen wurde; hierauf wurden die Mitglieder der gchischen Deputation Sr. Maj. dem Koͤnig Otto durch ein glied der Regentschaft vorgestellt, wonach Se. Majestaͤt der ig Otto die Deputation entließen, die nach Art des Empfan⸗ an die Wagen zurauͤckbegleitet wurde und den Ruͤckzug in ihr zur Wohnung uͤberlassene Palais auf dein vorhin be⸗ neten Weg und in derselben Ordnung antrat. b Dresden, 20. Bkt. Se. Durchlaucht der regie⸗ de Herzog von Braunschweig ist gestern Abends, unter dem inen eines Grafen von Eberstein, hier angekommen und im l zur Stadt Wien abgestiegen. Flankfurt a. M.,g418. Oktober. Unter der Rubrik: er die Tages⸗Politik“ enthaͤlt das Jou rnal de Franc— t Folgendes: „Versetzt man sich im Geiste in die Zeit fk, in der wir uns vor zwei Jahren befanden, so hman leicht gewahr werden, daß seit dieser Zeit die nlen Ideen, ungeachtet keine besondere Anstrengungen zu Unterdruͤckung gemacht worden sind, dennoch nur wenig sich gegriffen haben. Die Ereignisse in Italien und Polen gehen wir mit Stillschweigen, denn die Revolutionnairs die⸗ beiden Laͤnder hatten ihre Hoffnung eher auf Frankreich als die Nationen selbst gegruͤndet, deren sogenannte Wieder⸗ urt sie bewirken wollten. Da diese Huͤlfe ihnen nicht zu il ward, so mußten sie gar bald ihre Ohnmacht einsehen e Lage der Dinge in Portugal beweist hinlaͤnglich, daß die ache Dom Pedro's keine volksthuͤmliche ist; die Hoffnung die⸗ Fͤrsten gruͤndete sich ebenfalls auf eine fremde Macht. Gleichwie hien und Italien auf Frankreich, also vertraute Dom Pedro England. Belgien bietet uns dasselbe Schauspiel dar. Die⸗ Land versichert, seine Revolution sey volksthuͤmlich gewesen, dooch scheut es sich, das Volk gegen die Hollaͤnder zu fuͤhren. fer Monarchie an materiellen Kraͤften bei weitem uͤberlegen, mt jene halb⸗republikanische Macht nichtsdestoweniter den stand Frankreichs in Anspruch, so groß ist das Mißtrauen, soein den Geist des Volkes setzt. Dieser Ueberblick beweist,

der Liberalismus von dem Augenblicke an ohnmaͤchtig ist,

her auf den Beistand einer fremden Macht nicht mehr zaͤhlen n. Der revolutionnaire Geist koͤnnte nur siegen, wenn die aropäischen⸗Maͤchte sich veruneinigten, denn Krieg und Unru⸗ wuͤrden ihn besonders naͤhren. Die Aufrechthaltung des tiedens von Europa muß also in diesem Augenblick der Zweck ler Politik seyn, wo dann fuͤr Frankreich und England, diese iden Hauptsitze der Revolutions⸗Maͤnner, der Liberalismus nur ]ch ein Gegenstand der innern Verwaltung wirb. Frankreich ze durch seine Juli⸗Revolution, England durch die Annahme rReform⸗Bill mit dem demokratischen Geiste einen Vergleich jiegen zu muͤssen geglaubt, um einem Zustande der Anarchie zubeugen. Von beiden war das Opfer groß. Es fraͤgt sich t nur noch, ob es hinreichend gewesen, um die revolutionnai⸗ n Stuͤrme zu besaͤnftigen, und ob der demokratische Heißhun⸗ t, nachdem er in Frankreich einen Thron und in England ghehundert alte Privilegien verschlungen, endlich gestillt ist, er ob er nicht vielmehr neue Nahrungsmittel verlangen wird. iise Frage wird jetzt zur Erledigung kommen, und die Ent⸗ gidung wird fuͤr Europa eine große Lehre seyn. Wir wollen fe, wie sich das aristokratische Prinzip in England und das mmarchische in Frankreich vertheidigen wird. In England wird führo nicht mehr der Adel und die Geistlichkeit das Wahl⸗ hͤft leiten; eine andere Macht, die demokratische, wird dabei Vorsitz fuͤhren. In Frankreich hat die Regierung mit dem mgipe der Volks⸗Herrschaft zu kaͤmpfen. War das Volk be⸗ hagt, dem Thronfolge⸗Gesetze zum Trotze, Ludwig Philipp zu ilamiren, so kann es auch mit demselben Rechte dessen Nach⸗ ger vom Throne ausschließen und aufs neue eine politische mnwalzung beginnen. Jenes verderbliche Prinzip muß entweder michtet werden, oder man muß sich ihm unterwerfen. Wir

plen sehen, wie die Franzoͤsische Regierung durch ihre Festig⸗

die Erwartungen aller Freunde der oͤffentlichen Ruhe und Friedens von Curopa in dieser Beziehung rechtfertigen wird. vliegen die Sachen. Jede politische Gesellschaft schließt das enarchische, das aristokratische und das demokratische Element, ir mehr dort minder entwickelt, in sich. Das letztere greift in ssem Augenblick in England und Frankreich maͤchtig um sich, art auf Kosten des aristokratischen, hier auf Kosten des monar⸗ sschen Elements. Alles kommt darauf on, ob und wie diese sen sich vertheidigen werden.“

Luͤbeck, 18. Okt. Mit dem Damg fschiffe aus St. Peters⸗ nas sind hier der Koͤnigl. Franzoͤsische Botschafter Marschall 899 und der Legations⸗Secretair Fuͤrst Davoust ange⸗

Aürte. Konstantinopel, 22. Sept. Nachstehendes ist der Schluß des (im vorgestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung nbgebrochenen) des Moniteur Otroman uͤber Mehemed Ali's Em⸗ poͤrung: „Man hoͤre also auf, von den Thraͤnen des Fellah zu sprechen, denn eine jedeseiner Thraͤnen faͤllt auf das Haupt desjenigen zuruͤck, der sie frei⸗ willig auspreßt, und vor der Gerechtigkeit des Himmels wird diese Last noch viel schwerer in die Waagschaale fallen, als diejenige, womit er seine Stlaven bedruͤckt. Ist es aber wahr, daß die Regierung nicht seine Wohlthaͤterin gewesen ist? Man pruͤsfe die Sache. Mehemed Ali wird zum Statthalter von Aegypten, sein Sohn Ibrahim zum Statthalter von Abyssinien ernannt; spaͤter wird Letzterer zum Ober⸗ Befehlshaber der Expedition von Morea berufen, und endlich erhaͤlt sein Vater die Statthalterschaft der Insel Kreta. In dem Zeitraum von 25 Jahren hat die Pforte drei Fuͤrstenthuͤmer und eine Expe⸗ dition von 40,000 Menschen und 80 Schiffen in die Haͤnde dieser beiden Maͤnner gegeben. Sind dies geringfuͤgige Wohlthaten? Ist das ein Vertrauen, welches man ohne Undank verrathen kann? Aber, wird man sagen, die Pforte war dazu gezwungen. Das ist ein Irrthum, der durch die Thatsachen widerlegt wird. Wenn Mehemed Ali sich auch der Gewalt uͤber Aegypten bemaͤch⸗ tigte, so haͤtte er sie nicht behaupten koͤnnen, waͤre er von der Pforte nicht anerkannt worden. Die Flotte, der er nicht ein Bvoot entge⸗ genzusetzen hatte; die Mameluken, welche ihn schon häßten, weil sie sich getaͤuscht sahen; die Ulemas, denen er keinen Antheil an der Autoritaͤt einraͤumte; die ganze Bevoͤlkerung, die mit Bedauern die Entfernung Chosrew Pascha's sah, unter dem sie wirklicher Vor⸗ theile genossen hatte; alle diese Mittel haͤtten der Rache der Pforte bereitwillig zu Gebot gestanden und den einzigen Schutz Mehemed Ali's, die Albaneser, leicht vernichtet; auch haͤtte man ihm die Letz⸗ teren durch dieselben Mittel, die sie ihm gewonnen hatten, Gold und Versprechungen, leicht abwendig machen koͤnnen. Damals waͤre ein Bannspruch nicht drei Monate unvollzogen geblieben. Die Pforte aber bestaͤtigte ihn als Statthalter, weil er in allen Phasen der In⸗ surrection die Rolle eines Freundes der Ordnung und der Regierung spielte. Der Bestäaͤtigungs⸗Ferman verschaffte ihm den gesetzlichen und friedlichen Besitz dieses herrlichen Postens, der ihm so viel Gluͤck und Ruhm gebracht hat. War Ibrahim nothwendig zu der Erxpedition von Morea, sey es als Vertreter seines Vaters bei der Aegyptischen Armee und Flotte, sey es als bloßer faͤhiger Kopf zur Erfuͤllung dieses schwierigen Auftrages? Keines von Beiden. Die Aegyptischen Huͤlfstruppen standen der Pforte zu freier Verfuͤgung und sie konnte selbst einen Ober⸗Befehlshaber fuͤr dieselben erwaͤh⸗ len. Indem sie Ibrahim dazu ernannte, wollte sie Mehemed Ali ehren und fuͤr seine sogenannte Hingebung belohnen. Was die Be⸗ hauptung von seinen unvergleichlichen Talenten anbetrifft, so wuͤrde sie vor den Ereignissen des 6. Mai 1827 verstummen muͤssen. An diesem Tage zersprengt der jetzige Großwesir Reschid Pascha vor Phaleros mit einer Handvoll Leuten die zahlreichste und am Besten befehligte Armee, welche die Griechen jemals zusammenbringen konn⸗ ten, in Gegenwart der herrlichsten Huͤlfe, indem er Fabvier in der Akropo⸗ lis blokirte und Cochrane, Church und Gordon in das Wasser des Piraͤeus zu setzen noͤthigte, um nicht von den 800 Delhis, die als Sieger das Schlachtfeld durchschwaͤrmten, gefangen genommen zu werden. Was that unterdessen Ibrahim an der Spitze so vieler Mannschaf⸗ ten und Schiffe? Er schlief in den Festungen des Peloponnes. Ibrahim verrieth die Pforte entweder aus Unwissenheit oder mit Ueberlegung; so verhaͤlt es sich mit jenen so laut gepriesenen Opfern, die man nicht citiren kann, ohne stets an die Expedition von Morea zu erinnern. Und bei Gelegenheit dieser Expedition bringt man als Beweis von jener faktischen Unabhaͤngigkeit die Raͤumung von Morea bei, die von dem Pascha bewilligt, unterzeichnet und aus⸗ gefuͤhrt wurde. Was hatte er zu unterzeichnen? Welche Einwilli⸗ qgung konnte er geben? Handelten England, Frankreich und Rußland damals nicht vermittelst Ultimatums? Ihre diplomatische Sprache glich derienigen sehr, deren man sich zu Ravarin bediente. Mehe⸗ med Ali unterzeichnete die Raͤumung, wie ein General eine Capi⸗ tulation unterzeichnet, wenn sie ihm von einem staͤrkeren Feinde vor⸗ gelegt wird. Es war eine Frage der Gewalt, des Krieges, und nicht der Diplomatie. Was Kreta anbelangt, welches dem Publizisten dasselbe Argument darbietet, so muß man sehr gern alle Erkennt⸗ lichkeit von sich ablehnen wollen, wenn man aus den auf dieses Besitzthum bezuͤglichen Phrasen der Tribune eine solche Auslegung hernehmen will. Herr von Rigny hat in der Franzoͤsischen Depu⸗ tirten⸗Kammer gesagt, die Pacisizirung der Insel sey der Anwesen⸗ heit einer den beiden feindlich gegen einander bewaffneten Parteien fremder Bevoͤlkerung zu verdanken, und dies ist wahr. Die Ara⸗ ber, welche die passiven Vermittler zwischen so lange gegen ein⸗ ander kriegenden Leidenschaften waren, floͤßten den beiden Par⸗ teien Vertrauen ein und fuͤhrten eine Art von Aussoͤhnung herbei, die sich mit Huͤlfe der Zeit in einen dauerhaften Frieden ver⸗ wandeln wird. Aber daß die Machte auf die Beschluͤsse der Pforte in Bezug auf Kreta Einfluß ausgeuͤbt, ja mehr noch, daß sie diese Insel Mehemed Ali zueckannt haͤtten, dies ist eine Behauptung, die man feierlich als unwahr und fuͤr die Redlichkeit der Kabinette wie fuͤr die Wuͤrde der Pforte gleich entehrend bezeichnen kann. Die Wahl des Sultans war frei, und wenn sie auf Mehemed Ali fiel, so glaubte sie, das Ansehen und Gluͤck eines Mannes, den sie da⸗ mals noch schaͤtzte, nicht genug vermehren und erheben zu koͤnnen Diese ihm ganz kuͤrzlich erst erwiesene Wohlthat, dieses so loyale Vertrauen, dessen Groͤße die politische Wichtigkeit Kreta's in seinem ganzen Umfange wuͤrdigen lehrt, sind die siegreichste Antwort auf sene Voraussetzungen von einer fortwaͤhrenden Feindseligkeit des Di⸗ vans gegen Mehemed Ali, eine Beschuldigung, die auf keinen Be⸗ weis gestuͤtzt wird, und auf die also ganz das gehaͤssige Licht der Verleumdung faͤllt. Die Fabel von der kuͤrzlich erfolgten Absen⸗ dung eines Gesandten von Seiten der Pforte, um uͤber die Abtre⸗ tung des Paschaliks von Acre zu unterhandeln, ist wenigstens weiter nichts als laͤcherlich. Man kehrt endlich die Vorwuͤrfe, wel⸗ che die Regierung des Sultans durch unser Blatt gegen Mehemed Ali gerichtet hat, gegen den Ersteren und sagt: Wirf den Blick auf deine eigenen Staaten, du wirst Elend und Entvolkerung in den⸗ selben antreffen. Dies sind schwere Worte, aber unsere Entgegnun wird unsere Loyalitaͤt beweisen. Ja, ohne Zweifel, es lastet Not auf dem Staat, aber es ist nicht wahr, daß die Bevolkerung ab⸗ nimmt; denn statt Auswanderungen sieht man vielmehr taͤglich Per⸗ sonen zuruͤckkehren, die von den politischen Ereignissen zur Flucht genoͤthigt worden waren. Was ist der Grund dieser Noth? Aus ihm allein vermag man die Anklage zu wuͤrdigen. Bis zum Jahre 1826 regierten die Janitscharen mit Saͤbelhieben und Emeunten das Reich. Unter den unguͤnstigsten Umstaͤnden mußte eine Reform mit dieser Miliz vorgenommen werden. Die Griechische Insurrec⸗ tion wurde von Europa unterstuͤtzt, und die Civilisation, wie von einem hitzigen Fieber ergriffen, schwur, die letzten Keime der sogenannten Barbarei unter den Truͤmmern des Osmanischen Reichs zu begraben. Diese Bewegung war aͤußerst drohend, und die Pforte hatte zu gleicher Zeit auf die Organisirungreines neuen Systems, auf ihre Vertheidigung gegen eine durch Aufmunterung um sich grei⸗ fende Insurrection, auf die aͤußeren Gefahren und auf die inneren nicht minder dringenden von Seiten der Opposition zahlreicher durch die Reform beecintraͤchtigter Interessen ihr Augenmerk zu richten. Diese Lage wurde immer schwieriger; die Insurrection siegte vermit⸗ telst der Einmischung und ließ der Pforte das Ungluͤck von Navarin zum Abschiedsgruß; der Krieg von 1828 bis 1830 machte die Schwaͤche dieser Uebergangsperiode fuͤhlbar der glaͤnzende Muth der jungen musel⸗ maͤnnischen Krieger konnte ein trauriges Ende nicht verhindern, wel⸗ ches dem Divan ungeheure Lasten aufbuͤrdete. Von allen Seiten be⸗ draͤngt, genoͤthigt, seinen mit einander verbuͤndeten Freunden und Feinden nachzugeben, in der Wuͤrde seiner Regierung verletzt, hat sich der Sultan wenigstens nicht den Mangel an persoͤnlicher Kraft und Entsagung vorzuwerfen. Aber dieser mehrere Jahre hindurch

dauernde Zustand der Dinge legte seinen Voͤlkern Opfer auf, die sie

mit seltener Energie trugen, und die ihnen beute noch fuͤhlbar sint. Die destnitive Befestigung des regelmaͤßigen Militair⸗Systems und administrative Verbesserungen, auf einer umfassenderen Grundlage begonnen und der Entwickelung des Ackerbaus und Handels gleich Fünstig, werden in weniger Zeit, als es zur Oeffnung dieser noch lutenden Wunden bedurfte, dieselben schließen. Wohlthaten von so hoher Wichtigkeit beschaͤftiger die Gedanken des Sultans, und durch die Wiedergabe des Eigenthums an die ausgewanderten Griechen hat er bewiesen, daß er, so viel es an ihm liegt, die Ungluͤcklichen zu teoͤsten und aufzurichten Willens ist. Aber die Empoͤrungen einiger maͤchtiger Gegner verstatteten der Aufmerk⸗ samkeit und den Bemuͤhungen seiner Regierung, deren Bande die auswaͤrtige Politik und ein unheilvoller Krieg erschlafft hatten, noch keine Ruhe, und die Vorsehung, die nicht immerdar so nuͤtzlichen Unternehmungen ihren Beistand versagen kann „„hat es noch nicht gewollt, daß diese Voölker die im Herßen ihres Souverains fuͤr sie außersehene Wohlfahrt genießen sollen. Kann Mehemed Ali von sich dasselbe sagen? Hatte er glelche Hindernisse zu besiegen? Aegyp⸗ ten war keinen Erschuͤtterungen ausgesetzt. Ruhig im Inneren, beguͤnstigt von dem Auslande, hatte es 20. Jahre tiefen Friedens, um seinen Wohlstand zu entfalten. Was aber hat der Chef, der es regiert, daraus gemacht? Als letztes Vertheidigungs⸗Mittel muß er zu oͤffentlichen Klagen uͤber die Hemuͤthigungen, welche, seiner Aus⸗ sage nach, die Rellgion unter der jetzigen Regierung erfahren habe, seine Zuflucht nehmen. In diesem Vorwurf ist kaum irgend ein Sinn zu finden. Der Sultan, dessen einfacher Geschmack an jenem aͤußeren Prunk, der den Luxus des Orient so beruͤhmt gemacht hatte, keinen Gefallen findet, hat freilich den kostbaren Pomp der Haupt⸗ Ceremonieen vermindert; jetzt besteht ihr Glanz, mehr uͤbereinstim⸗ mend mit der Wuͤrde der Religion, nur noch in militairischem Auf⸗ wand. Aber die Gewissenhaftigkeit in. Erfuͤllung der religid⸗ sen Pflichten; jener schweigende Ernst, der dem Menschen so schoͤn steht, wenn er seine Stirn vor der goͤttlichen Macht de⸗ muͤthigt; die Achtung fuͤr die ehrwuͤrdigen Personen, wel⸗ che, an der Spitze der Geistlichkeit stehend, selbst mit dem Beispiel der Froͤmmigkeit und der geselligen Tugenden vorangehen; Alles, was mit dem Wesen der so tief mit dem Stempel der Gleich⸗ heit bezeichneten Muselmaͤnnischen Religion zusammenhaͤngt, besteht noch immer in der alten Kraft und Reinheit. Statt daß man sich von ihr entfernte, ist sie vielmehr die festeste Stuͤtze der Reform und Jedermann, der die Sitten des Tuͤrkischen Volkes und dessen An⸗ haͤnglichkeit an seinen Glauben kennt, wird begreifen, daß es fuͤr dasselbe außer auf dieser Grundlage keine moͤgliche und dauerhafte Organisation giebt Wenn man alle diese zur Vertheidigung Mehe⸗ med Ali's vorgebrachten Spitzfindigkeiten liest, erinnert man sich unwillkuͤrlich an jene alte Zeit, als ig derselben Stadt Alexandrien beguͤterte Juden nach Art der Griechischen Schulen zu philssophi⸗ ren und zu disputiren begannen. Es war eine Zeit des Wuchers und der Chimaͤren. Diese beiden Blendwevrke scheinen auch jetzt ei⸗ nen Geist, der ungeachtet seiner Fehler manchen Beweis von Ge⸗ rechtigkeit und Seelengroͤße abgelegt hat, gaͤnzlich zu bethoͤren, und dies ist ein großes Ungluͤck fuͤr das Reich. Man muß es beklagen, daß ein Wesir, der vermoͤge seines Ranges, seiner Seezgg., seiner Einsichten die festeste Stuͤtze des Sultans und seines Werkes haͤtte seyn koͤnnen, sich so sehr verblenden laͤßt, daß er sein Feind und Anklaͤger wird. Gebietet ihm dies etwa die Keligion, uͤber deren Verletzung er klagt, und wird sein Gewissen sich mit den Sophis⸗ men und Verleumdungen beschwichtigen lassen, in die ihn die ver⸗ zweifelte Politik eines Empoͤrers stuͤrzt?“ b Aegypten. 1 . Alexandrien, 21. Aug. ⸗(Allgemeine Zeitung.) Wir haben nunmehr aus Syrien acht Bulletins. Die Tuͤrki⸗ sche Armee unter Hussein Pascha ist gaͤnzlich geschlagen und aufgeloͤst. Ibrahim ist Herr von ganz Syrien, und es wird der Pforte schwer seyn, ihn wieder zu vertreiben. Ibrahim fand in Alexandrette einen großen Vorrath an Lebensmitteln und Mu⸗ nition, den die Tuͤrkische Flotte fuͤr ihre Armee dort fruͤher ausge⸗ schifft hatte. Die Aegyptier befestigen nun die Gebirgspaͤsse bei By⸗ lan, auch wird an Herstellung und Verstaͤrkung der Festungswerke von Acre mit groͤßter Thaͤtigkeit gearbeitet. Nach gestern von der Flotte eingegangenen Berichten duͤrfte in diesem Augenblicke schon ein Treffen mit jener von Konstantinopel vorgefallen seyn; vor vier Tagen waren sich beide bei Feneka auf der Kuͤste von Caramanien im Gesicht, man erwartet hier mit gespannter Un⸗ geduld neue Nachrichten. Am 14ten gingen zwei Aegyptische Kriegsschiffe nach Cypern ab, um Besitz von dieser Insel zu nehmen. Der hiesige Russische Konsul wurde von seiner Regie⸗ rung abberufen, unser Pascha giebt sich das Ansehn, dieses sehr gleichguͤltig aufzunehmen. In Aleppo wuͤthet die Cholera sehr stark, sie soll taͤglich 3.— 400 Menschen hinraffen. 16 2290 8 mn

8.7

8 and.

Berlin, 22. Okt. In Bezug auf die in Nr. 287 der Staats⸗ Zeitung enthaltene Nachricht aus Danzig vom 11ten d. M. ist uns⸗ von Stettin die Berichtigung zugekommen, daß das Schiff „Lo ville de Cherbourg“ nicht das erste Fah „eug seyn wuürde, welches die Preußische Handels⸗Flagge im Mittellandischen Meere wehen ließe. Vielmehr sey bereits im Februar d. J. das Preu⸗ ßische, der Srettiner Handels⸗Marine gehoͤrige, Schiff „Arion“, gefuͤhrt vom Capitain Trittin, in Malgga gewesen; auch sey vor kurzem ein zweites Stettiner Schiff, die „Pallas“, ge⸗ fuͤhrt vom Capitain Pust, nach dem Mittellaͤndischen Meere, und zwar nach Cette und Marseille, abgegangen

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lung auf der Koͤniglichen Akademie der Küͤnste.

Wir bleiben noch in der Duͤsseldorfer Schule und im Historien⸗ fach, wenden uns aber wieder zu einigen ihrer reiferen Mitglieder. Sogleich bedarf es hier eines andern Maßstabes, denn nichts scheint sich mehr von selbst zu verstrhen, als daß diese gepruͤftern Kraͤfte in der Auffassung, der sie einmal folgten, gewiß viel Treffliches wer⸗ den entwickelt haben; ein anderes ist, ob ihre Auffassung weet⸗ lich die vortheilhafteste und poetisch erschoͤpfende war; nichts minderes aber als dies glauben wir von ihnen sordern zu duͤpfen Ganz unanwendbar scheint uns hier der Grundsatz, sich immer nar an dem Gegebenen zu freuen, abgesehen davon, daß hiermit aue Kritik auͤfhoͤrt. Noch zweideutiger ist das „Chi Mura nitente., denn so buman es scheinen mag, so geht es doch, der That nach, nur der Wuͤrde und Hoheit aller Kunst zuwider. Im Gegentheil, gerade Werke solcher Art fallen recht eigentlich der Kritik, anheim, denn uͤber dieser liegt das wirklich Vollendete, unter ihr aber dasje⸗ nige, an dem nichts, oder auch nur nicht das meiste glaͤnzt und dem es also uͤberhaupt an Kraft und Streben gebricht: dort kann sie nur bewundern und lernen, hier aber weder lernen noch wieken und fruchten. Gerade hat die Kritik mit den ruͤstig Strebsamen ein ernstes Wort zu reden, alles schon Geleistete zu einem immer noch hoͤheren und volleren Ideal hinaufzutreiben, bis daß jene Stufe erreicht worden, auf der die poetische Erfuͤltung so uͤberzeugungs⸗ voll da ist, daß auch kein anderer Gedanke daneben aufkommen kann. Ist doch ein solcher Maßstab durch nicht wenige Leistungen diesmal augenscheinlich gegeben, und sind doch die Kraͤfte vieler andern da⸗ nach, daß er nicht unbillig und abschreckend, sondern vielmehr der allein wuͤrdige und geziemende seyn kann. Freilich muß sich in sol⸗ chem Fall die Kritik selbst ein wenig in der Composition versuchen und beinahe productiv werden, also mit den Kuͤnstlern wetteifern

Ausstel

und mittlerweile das richterliche Amt gaͤnzlich ldem Leser uͤbertra⸗