1832 / 300 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Kunst der Diplomatie eltdlich erschoͤpft werden und irgend eine

Exploston das Ende der muͤhfam geführten Unterhandlungen her⸗ tors p. klamirte der abgehende den letztern unter Ueberreichung der Insignien

Unsere Efferten koͤnnen daher noch immer nicht Bei al⸗

beifuͤhren moͤchte. den Stand erreichen, den sie eigentlich haben sollten. lei de

her leiteten, zur großen Ehre, daß sie bei dem aufgeregien Zu⸗ stande des westlichen Europa's noch immer Mittel gefunden ha⸗ ben, den so verwickeiten und gehaͤssigen politischen Streit auf⸗ zuhalten, und die Parteien nicht zu Extremen kommen zu las⸗ en. Wir wuͤnschen ihren ferneren Bemuͤhungen gluͤckliche Er⸗ folge, damit nicht aus einer partiellen Streitsache Gefohren fuͤr das Allgemeine entstehen. Die heutegen Berichte aus London

und Paris sind freilich duͤster, und haben schnelle Verkaͤufe ver⸗

antaßt; man schreibt aus jenen Staͤdten, daß es immer schwerer wird, sich uͤber die Belgische Sache zu verstaͤndigen. In Lon⸗ von soll man nun wirklich die dringellde Nothwendigkeit fuͤhlen, eine Frage zu beseitigen, die den Englischen Ministern schon manche schlaflose Nacht gemacht hat. Jedermann wird sich mit diesem Wünsche vereinigen, doch darf seine Erfuͤllung nicht den Untergang eines Systoms nach sich ziehen, welches allein dle Ruhe von Europa zu verbuͤrgen im Stande ““

Rom, 13. Okt. Se. Heiligkeit haben am 9ten d. M. von Castel Gandolfo einen Ausflug nach Frascati gemacht.

„Am verwichenen Mittwoch fand in der Kirche des heiligen

Klemens die seierliche Beisetzung des vor einigen Tagen gestor⸗ benen Kardinals Naro statt.

Ein Schreiben aus Neapel vom 2. Oktober meldet, daß

am 10. September in einem Theile des Gebietes der Provinz

8

Terra di Otranto ein so fuͤrchterlicher Sturmwind gewuͤthet hat, daͤß er beinahe den schrecklichen Orkanen Amerika's gleich kam. Er nahm seine Richtung gegen Nordost, und aͤußerte in der Breite von 300 Schuh seine verderbliche Wirkung. Er riß ganze Olivenwaͤlder aus, und fuͤhrte sie durch die Lust, beschaͤdigte die und viele Haͤuser, und warf die Doͤrfer Otraton und Disch in Truͤmmer. Die Schaͤden auf den Feldern allein belaufen sich auf ungefaͤhr 300,000 Dukati; jene an den Woh⸗ nungen sind noch nicht ermittelt; 6 Personen wurden auf den Feldern erschlagen 29 fanden beim Einsturze der Haͤuser in

Otranto den Tod; 63 wurden schwer verwundet; viele erhielten

geringere Kontusionen. Der Verlust an Menschen waͤre noch groͤßer gewesen, wenn sich nicht die meisten Einwohner zur Zeit dieses schrecklichen Phaͤnomens außer den Haͤusern auf Arbeit besunden haͤtten. Der Koͤnig sandte den Verungluͤckten eine Unterstuͤtzung. 8

Iimn ang d.. 4

Berlin, 26. Okt. Nachdem des Koͤnigs Majestaͤt durch Allerhuͤchste Kabinets⸗Ordre d. d. Teplitz, den 10. Oktober d. 8. die am 1sten desselben Monats geschehene Wahl des Professors Weiß zum Rektor der hiesigen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universitaͤt fuͤr das naͤchste Universitaͤts⸗Jahr Allergnaͤdigst zu bestaͤtigen geruht hatten, so erfolgte am 20sten d. M., in einer Versammlung der Gesammtheit der ordentlichen Professoren und des Universitaͤts⸗ Richters, statutenmaͤßig die Uebergabe des Rektorates. Der ab⸗ gehende Rektor, Professor Marhaenecke, theilte zuerst die wich⸗

tigsten unter seinem Rektorate vorgefallenen Universitäaͤts⸗Bege⸗ benheiten mit. Durch den Tod hatte waͤhrend desselben die Uni⸗ versiraͤt ungewoͤhnlich viele Verluste unter ihren Lehrern gehabt; sie hatte verloren die ordentlichen Professoren Hegel, Hayne, Knape und Wolfart; und uͤberdem den Dr. Zelter. Gewonnen hatte sie durch die Fuͤrsorge des vorgesetzten Hohen Mini⸗ steriumms die ordentlichen Professoren Eichhorn und Steffens;

außerdem waren zu augerordentlichen Professoren ernannt worden:

in der juristischen Fakultaͤt der Privat⸗Docent l)r. Roͤstel, in der

medtzinischen die Doktoren Wolff und Dieffenbach, in der philo⸗ Privat⸗Docent Dr. Beneke; der außerordentliche Professor in der philosophischen Fakultaͤt zu Bonn, Dr. Pluͤcker,

sophilchen der

wear in gleicher⸗Eigenschaft an die hiesige Universitaͤt versetzt wor⸗

den. Habilitirt harten sich in diesem Jahve als Privat⸗Docen⸗

ten: in der medizinischen Fakultaͤt die Doktoren Dann, Froriep, Ascherson und Nicokai, in der philosophischen Dr. Erman. Pro⸗ motionen hatten stattgefunden: in der theologischen Fakultaͤt die eines Doktors honoris causa und eines Licentiaten; in der ju⸗

ristischen Fakultaͤt eine Doktor⸗Promotion; in der medizinischen Immatrikulirt wurden in diesem

6ε; in der philosophischen 6. Rektorattz⸗JIorhr 8 Studirende, wovon 265 der theologischen, 300 der juristischen, 124 der medizinischen und 163 der philoso⸗ phischen Fakultaͤt angehoͤren. Die Gesammtzahl der hiesigen Studirendene betraͤgt gegenwaͤrtig 1379, wozu indeß die Mehr⸗

zahl der in diesem Semester Ankommenden noch hinzuzusilhzen

seyn wird. An außerordentlichen Unterstuͤtzungen fuͤr beduͤrftige Studirende hat das vorgesetzte Hohe Koͤnigl. Ministerium in die⸗ sem Jahre die Summe von 2876. Rthlr. 21. Sgr. verwil⸗ igt. Durch den Schmalzischen und fuͤr arme und wuͤrdige Stu

ingen, der Koͤnigl. Landraͤthe und Magistrate an Beitraͤgen nkamen 665 Rthlr. 29 Sgr. 6 Pf., und zwar durch 147 hie⸗ sige Beitragende 424 Rthlr. 15 Sgr., durch 397 Auswaͤrtige 241 Rthlr. 14 Sgr. 6 Pf., sind 19 Beneficiaten fuͤr die Summe von 732 Rthlr. 24 Sgr gespeist worden, Mehre⸗Betrag durch den den Regierungs⸗Bevollmaͤchtigten

An der Verwaltung des unter den Studirenden ist denselben auf goͤnnt war, vorlaͤufig zugestanden und ein 350 Rthlr. renden, wie auch hoͤheren Orts des Vereins von Studirenden zur Huͤlfe welcher sich in den Hepbst⸗Ferien des vorigen Jahres gebildet und allerdings auch in ein paar Faͤllen sich wirklich nuͤtzlich zu erwei⸗ sen Gelegenheit gehabt hatte, der Kasse des allgemeinen Kran⸗ ken⸗Pflege⸗Vereins uͤberwiesen worden. Durch Wohlthaͤtig⸗ keit hat sich noch ein besonderes Andenken der, wie oben be⸗ merkt, in diesem Jahre verstorbene Professor Hayne gestiftet, indem er ein Legat von 100 Rthlr. jäͤhrlicher Zinsen eines Ka⸗ pitals zu dem Zweck der Unterstuͤtzung einer Tochter von einem der verstorbenen Professoren der hiesigen Universitaͤt vermacht hat. Strafen wegen Disciplinar⸗Vergehen, welche den bloßen Verweis uͤberstiegen, sind bei dem im allgemeinen sehr lobens⸗ wuͤrdigen Betragen der Studirenden nur wenige zu verhaͤngen gewesen: 24stuͤndige bis Staͤgige Karzerstrafe in 10 Fäͤllen; Ex⸗ klusion wurde gegen 2, Unterschrift des Consilium abeundi gegen 8, Relegation gegen 1 Studirenden erkannt und vollzogen. Zwei Vergehen waren von der Beschaffenheit, daß sie dem Koͤnigl. Kammergericht zur Bestrafung uͤberwiesen werden mußten.

ö11“

Nach beendetem Vortrag des abgehenden und nach geschehe⸗

in gereicht es den Männern, welche Europa's Politik bis⸗

im folgenden Universitaͤts⸗Jahre

Pprofessor Osann; der philosophischen, Professor Boeckh, welche

benachbarten katholischen Geistlichkeit statt.

Der waͤhrend des Mahles von dem Vorstande der Stadt, Buͤr⸗

Allgemeinen Freitisch dirende, zu welchem in diesem Jahre uter fortwaͤhrender geneigter Mitwirkung der Koͤnigl. Regie⸗

deren Zuschuß aus dem den stellvertreten⸗ 1 8 zur Vertheilung zustehenden Fonds gedeckt und die Anzahl der Freitische vermehrt wurde. allgemeinen Kranken⸗Pflege⸗Vereins ihr Begehren ein groͤ⸗ ßerer Antheil, als nach dem Statut desselben ihnen bisher ver⸗ Ueberschuß von aus der durch Beitraͤge von Docenten und Studi⸗ „zu Stande gekommenen Kasse wider die Cholera,

2102 ner vorschriftsmäaͤßiger Eidezleistung des antretenden Rektors pro⸗

und Attribute des Rektorats, worauf der antretende nach kurzer Anrede die Versammlung zur Wahl der neuen Senats⸗Mitglie⸗ der einlud, welche noch vorzunehmen war. Es werden demnach

3 Mitglieder des Senats seyn, au⸗ ßer dem Rektor und dem Universitaͤts⸗Richter: der Prorektor, zugleich Dekan der theologischen Fatultaͤt, Professor Marheinecke; der Dekan der juristischen, Professor Kienze; der medizinischen,

Dekanats⸗Wahlen die Bestaͤtigung des vorgesetzten hohen Mi⸗ nisteriums unterm 15ten d. M. erhalten hatten. Statutenmaͤßig werden ferner aus dem vorjahrigen Senat in den diesjaͤhrigen noch uͤbergehen die Professoren Bopp und Homeyer. Neu zu waͤhlen blieben noch 4 Senatoren; duech Stimmen⸗Mehrheit wurden gewaͤhlt: die Professoren Dirksen, Gans, Lachmann und Steffens.

Aus Iserlohn meldet man: „Am 2. Oktober fand hier die feierliche Einweihung der neuen katholischen Kirche, de— ren Bau seit dem Jahre 1828 verschiedentlich ins Stocken gera⸗ then war, zur großen Freude dieser Gemeinde, welche seit sieben Jahren ein eigenes Gotteshaus entbehrt hatte, durch den Herrn Konsistorial⸗-Rath Sauer zu Arnsberg unter Mitwirkung der Die große Theil— nahme der evangelischen Bewohner hiesiger Stadt an dieser re⸗ ligioͤfen Feier gab einen erneuerten Beweis der Liebe und Ein⸗ tracht, welche hier unter allen christlichen Glaubensbruͤdern wal⸗ tet, und die insbesondere von der Kirchspiels⸗Gemeinde in der bereitwilligen Gestattung des Mitgebrauchs ihrer Kirche waͤhrend des Neubaus an den Tag gelegt war. Das Bestehen dieses

Trauerspiel in 5 Abtheilungen.

schoͤnen Verhaͤltnisses unter den hiesigen verschiedenen Konfes⸗

sions⸗Verwandten ward auch von dem Weihenden in seiner kraft⸗ vollen Fest Rede ruͤhmend erwaͤhnt, und dabei der schoͤne Wunsch ausgesprochen, daß hier und uͤberall die gegenseitige Liebe und Achtung unter den Gliedern der katholischen und evangelischen Gemeinden wachsen und zunehmen moͤge. Der Weihe des neuen Tempels und der Feier des ersten, mit einem Te deum schließenden Gottesdienstes, welche der hiesige Gesang⸗Verein durch die treffliche Ausfuͤhrung einer Messe von Tobias Haßlinoer erhoͤhte, wohnten der Wirkliche Geh. Ober⸗Finanzrath und Regierungs⸗Praͤstdent Herr Wolfart und der Herr Regierungs⸗Rath Delius von Arnsberg, so wie die hiesige evangelische Geistlichkeit, die staͤdtischen Behoͤr⸗ den und eine große Zahl von Mitgliedern der hiesigen evangeli⸗ schen Gemeinden bei. Das im heiteren Lokale des hiesigen Ge⸗ sellschafts⸗Vereins veranstaltete Festmahl vereinigte Fremde und Einheimische aus allen Staͤnden zu einem zahlreichen Kreise, in welchem sich wohl ein seltener Fall drei Jubel⸗Greise, der Herr Pfarrer Dr. Strauß, der Herr Post⸗Direktor Siemens von hier und der Herr Kaplan Eybers von Lethmate befanden.

germeister Post, auf das Wohl Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, der mit gleicher Liebe alle seine Unterthanen umfange, ausgebrachte Toast ward mit wahrer Begeisterung aufgenommen, und mit Absingung des Nationalliedes: „Heil Dir im Siegerkranz“, dem Vater des Vaterlandes Dank und Verehrung dargebracht. Moͤge der am Schlusse des Mahles in einem Toaste erneuerte

Wunsch des steten Zunehmens der Eintracht unter den verschie— denen Religions⸗Verwandten in Erfuͤllung gehen, und das Band christlicher Liebe sie immer fester und fester umschlingen, dann wird man uͤberall wie hier einen Tag, wie diesen, feiern.“

In einem Schreiben aus Zeitz vom 20sten d. M. heißt es: „Es ist hier ein zweiter Bericht uͤber den Zustand der Lehr⸗ und Er⸗ ziehungs⸗Anstalt fuͤr jugendliche Verbrecher, welche unter der Auf⸗ sicht des Hausverwalters Burkhardt und des Predigers Boneschky steht, erschienen. Die Anstalt ist im Jahre 1826 gegruͤndet worden und erfreut sich einer regen Unterstuͤtzung und Theilnahme bei vielen Bewohnern des Regierungs⸗Bezirks Merseburg. Am Ende des Jahres 1808 befanden sich 24 Zoͤglinge, 19 Knaben und 5 Maͤdchen, in der Anstalt, im Jahre 18 9 wurden 7 Knaben auf⸗

und 5 Knaben aufgenommen, und 8 Knaben und 2 Maͤdchen wieder entlassen; im Jahre 1831 fanden 4 Knaben Aufnahme, dagegen wurden 4 Knaben und 1 Maͤdchen entlassen, so daß am

Schlusse jenes Jahres uͤberhaupt 24, naͤmlich 0 Knaben und 4 Maͤdchen, entlassen und untergebracht waren und 18, naͤmlich 15

Knaben und 3 Maͤdchen, sich in der Anstalt noch befanden. Waͤre

der Raum groͤßer, so wuͤrde die Anzahl der Aufgenommenen noch G di icber, 8 8 1 ) wohl noch manche Aenderungen eintreten duͤrsten.

bedeutender seyn. Dis in der biographischen Tabelle verzeichne⸗ ten Rachrichten uͤber die jugendlichen Verbrecher geben ein sehr genaues Bild ihres Zustandes und erregen den Wunsch, daß die so gemeinnuͤtzige Anstalt zur Freude ihrer thaͤtigen Vorsteher recht gluͤckliche Erfolge haben moͤge.“

Unter den Krankheiten, von denen im Laufe des vorigen Monats der Regierungs⸗Bezirk Potsvam heimgesucht wurde, verdient eine eigenthüͤmliche Art von Hals⸗Entzuͤndung naher

erwaͤhnt zu werden, von der namentlich im Templinschen Kreise eine Menge Personen und mirunter ganze Familien befallen wurden. Die Krankheit aͤußerte sich gewoͤhnlich bei einem fieber⸗ haften Puise durch Schmerz der innern und

Halses, wobei sich hohe Roͤthe und meistens kleine Geschwuͤre⸗ Im Uebrigen war ch ten freisprach.

an der Zunge und am Zahnfleische bildeten. das Uebel nicht boͤsartig und endete in der Regel binnen 8 Ta⸗ gen ohne alles aͤrztliches Zuthun

In Graͤfenhainchen wurde im vorigen Monat eine

Arbeitsfrau von einem voͤllig ausgetragenen, aber todten Kinde weiblichen Geschlechts entbunden, das keinen Hals harte, indem der Kopf zwischen den Schultern unmittelbar auf dem Rumpfe des Koͤrpers stand. Die Gesichtsbildung war voͤllig verunstaltet. Ein runder offenstehender Mund, eine ganz kleine stumpfe Nase und weit hervorstehende Augen gewaͤhrten einen widerlichen An⸗ blick. Dem spitzen Hinterkopfe fehlte nicht nur die knoͤcherne, sondern auch die Hautbedeckung, wogegen ein großer Theil der Hirnmasse in Form eines Beutels in einer besondern Haut vom Kopfe herabhing. Das ganze Aussehen dieses verbildeten Theils hatte mit einem Froschkopfe Aehnlichkeit. Die Mißgeburt ist dem Herrn Geheimen Medizinal⸗Rath Professor Dr. Meckel in Halle, als Direktor des dortigen zoologischen Museums, uͤber⸗ sandt worden.

Meteoroloagische Beobachtung. b 8 Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. Y 10 Uhr. Beobachtung.

3343, 92 par. 343, 78 Par. 2,6 ° R. 8,4 °R. 1, ° R. 3,e⸗R.

90 pCt. 68 pCt.

heiter. heiter. V O. O.

1832 25. Oktbr.

Luftdruck. Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter ... Wind .... Wolkenzug

343,48 Par. Quellwaͤrme 8,4 ° R. 4,4 °R. Flußwärme 7,3 °R 2,4 ° Fisberramn 7,5 °R. 85 vCt. Ausdünstung 180. * heiter. Miederschlag 49. D. Abends sternhell, Nachts Reif.

aupern Theile des b 1 8 2 ; nichts, was die Anklage gerechtfertigt haͤtte, so daß der Gercht

Be. r lin eeéer Börgge,. HDen 26. Okiober 1832.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours- Zeltel. (Preuss. On

Grolshz. Dos. do. 4 99 ¾ Ostpr. Pfandbr. 4 100 ½8 Pomin. Plandbr. 4 105 ½ Kur.- u. Neum. do. 105 Schlesische do. 106 Rkst. C. d. K.- u. N 56 [[Z.-Sch. d. K.- u. N. 57

ammmmmnn;

93⁷ 103 103 86¾ 80 226

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pe. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Präm. Sch. d. Seeh.] . Kurm. Obl. m. 1C. Neum. Inl. Sch do Berl. Stadt-Oblig. Königsb. do.

Eibinger do.

Danz. do. in Th Westpr. Pfandbr.

5 5 10] 4

4 4 4 4 1 93 ½ [Holl. vollw. Duk.

4 4 3 18 ½ 44 94 ½ Neue do.

4

19 133 4

84— FEriedrichsd'or i)isconto

Aus wärtige Börsen. Amsterdam, 21. Oklober.

Niederl. wirkl. Schuld 41 ¾. 5 neue do. 78. Kanz-Bill. 159 Span. 48 ¾. Hamburg. 21. Oktober.

Oest. 5 Met. 86 ⅛. 4 8 do. 75 ¼. Bank-Actien 1119. Preuss. Scheine 101 ⅛. Poln. 111⁄.

Koͤnigliche Schauspiele. Sonnabend, 27. Okt. Im Schauspielhause: Maria Stus (Dlle. Stubenrauch: M. als letzte Gastrolle, Hr. Stoͤtzel, vom ehemaligen Koͤnigit Theater zu Leipzig: Mortimer, als Gastrolle.)

Sonntag, 28. Okt. Im Opernhause: Die Hochzeit des garo, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Me (Mad. Reichel: die Graͤfin, und Hr. Reichel: Figaro, als s Gastrollen. Dlle. Gruͤnbaum: den Pagen.)

Zur Hochzeit des Figaro sind die zur Oper: Fernand Con

gekauften, mit Sonntag bezeichneten Opernhaus⸗Billets güli

Im Schauspielhause: Die Muͤndel, Schauspiel in 5 2S theilungen. (Hr. Devrient wire hierin als Kanzler Flestm der auftreten.)

Koͤnigstaͤdtisches Theater.

Sonnabend, 27. Okt. Der Kreuzritter in Aegypten, heroische Oper in 4 Aufzuͤgen, nach dem Italiaͤnischen, Crociato in Egitto; Musik vom Koͤnigl. Hof-Kapellme Meyerbeer. (Mad. Kraus⸗Wranizky, Kaiserl. Koͤnigl. Hofsänge zu Wien: Palmide, als achte Gastrolle.)

S Asn . EA

Neueste Nachrichten.

Paris, 20. Okt. Der Koͤnig stieg gestern Mittag, ol— nach seiner Ankunft aus Neuilly, zu Pferde und musterte Hofe der Tuilerieen, begleitet von den Herzogen von Hrle und von Nemours, das 25ste Linien⸗Infanterie⸗Regiment,)] heute nach Cambrai aufbricht. Die Koͤnigin und die Prnyess⸗ Adelaide sahen dem militairischen Schauspiele von dem mictels Balkon des Schlosses zu. Se. Majestaͤt arbettewn demic ö“ Ministern und kehrten um 5 Uhr nach Na Uruͤck.

Die diesjaͤhrige Kunst-Ausstellung wird auf Befehl

Koͤnigs diesmal erst in den ersten Tagen des Jantar 0

d. h. zu einer Zeit eroͤffnet werden, wo sich gewoͤhnlich in Hauptstadt die meisten Fremden befinden, und wo die Kuͤnstkern hin die meiste Aussicht haben, sich ihrer Werke vortheilhest

entaͤußern.

In dem neuen Saale der Deputirten⸗Kammer, worin! ihre naͤchsten Sitzungen halten will, wird in diesem Augent

8 8 1. 1 Hoj ir . is ( 8 1 genommen und 5 entlassen, im Jahre 1830 wurden 2 Maͤdchen noch gearbeitet, doch wird er bis zum 19. November vole

seyn. Man streitet sich bereits um die Sitze. Herr D. der Aeltere hat den Plaͤtz des Herrn Guizot und Herc Lobau den des Herrn Bertin de Veaux eingenommen. Nl Messager des Chambres giebt schon jetzt eine vollsän Uebersicht, wie die Deputirten sich in den 8 verschiedenen ên tionen, worin der neue Saal getheilt ist, setzen werden. 2 gedachte Blatt fuͤgt jedoch zugleich hinzu, daß in dieser hut

Die beiden Vorsteher der Saint-Simontaner, Herm h fantin und Rodrigues, erschienen gestern vor dem hiesigen gc Polizei⸗Gerichte, unter der Anklage der Betruͤgerei dut! Auegabe von Actien ohne irgend eine Hypothek, so wie Schentungen, die sie sich durch falsche Vorspiegelungen auf . dritter Personen zu verschaffen gewußt. Der Andrang des blikums zu diesem Prozesse, wie zu allen, in denen die em Simonianer eine Rolle spielen, war so groß, daß viele. lich gekleidete Damen ohnmaͤchtig fortgeschafft werden murs Nach dem Requisitorium des Kron⸗Anwalts wurden seh zehn Zeugen verhoͤrt; aus ihren Aussagen ergab sich idsse

hof nach einer dreiviertelstuͤndigen Berathung die Angeschubh Dieses Urtheil wurde von den Zuhoͤrern bess lig aufgenommen. Von dem Gerichtssaal begaben die bebe sogenannten Apostel sich direkt nach einer bekannten Restauralit wo sie ein gutes Diner einnahmen, und von dort nach derg ßen Oper.

Die Unruhen, zu denen am 16ten d. M. die Ankunst Herrn Moritz Duval in Nantes Anlaß gegeben hatte, ban am folgenden Tage noch nicht ganz gedaͤmpft gewesen u an Man schreibt von dort, daß am 17ten gegen Abend sich zahlreiche Volkshaufen auf dem Platze Ludwig's XVI. verimmm, ten und ihre Spott-Musik vom vorigen Tage erneuerten; 1 sie indessen von der bewaffneten Macht gegen 9 Uhr mit d walt auseinander getrieben wurden. Der Maire, Herr Fan fand sich deshalb auch seinerseits zu einer Proclamation an! Einwohner veranlaßt, worin alle Volks⸗Auflaͤufe auf das streng verboten werden. n

Heute schloß 5proc. Rente sin cour. 96. 15. 3yroc-

cour. 67. 65. 5 proc. Span. perp. 57. 5proc. Belg. nl-

Neues Anlehn von 1832 96. 80. 1.g Frankfurt a. M., 23. Okt. Oesterr. 5proc. Meta ze 86 ¾. 4proc. 75 ½. 75 ¼. 2 ½ proc. 44 ½⅛. 1proc. 19 Br. Actien 1342. 1340. Part.⸗Obl. 125 ¹. 125 ½. Loose 179 . Holl. 5proc. Obl. v. 1832 78. B. Poln. koose 54 G.

Redacteur Cottel. Gedruckt bei A. W. Havr.

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eine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Capitain a. D. und hutsbesitzer Otto von Medem in Mitau den St. Johanni⸗ e⸗Orden zu verleihen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Ober⸗Landesgerichts⸗Rath llmer zum Vice⸗Praͤsidenten des Ober⸗ Landesgerichts zu Fatibor zu ernennen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen außerordentli⸗ in Professor in der medizinischen Fakultaͤt der Universitaͤt zu breslau, Dr. Henschel, zum ordentlichen Professor in der ge⸗ achten Fakultaͤt zu ernennen und die fuͤr ihn ausgefertigte Be⸗ allung Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruht.

Der bisherige Privat⸗Docent Dr. Lehnerdt in Koͤnigs⸗ erg ist zum außerordentlichen Professor in der theologischen Fa⸗ iltat der dortigen Koͤniglichen Universitaͤt ernannt worden.

Der bisherige Ober Lehrer Gudermann am Gymnasium Kleve ist zum außerordentlichen Professor in der philosophi⸗ hen Fakultaͤt der Koͤniglichen Akademie zu Muͤnster ernannt vorden. G

n, Dr. Wuͤllner, ist zum

Maͤsselderf ernannt worden.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius Friedrich errmann Theodor Goͤdecke ist zum Justiz Kommissarius

i dem Landgerichte zu Erfurt und den, in dessen Bezirke ge⸗ genen, Unter⸗Gerichten, mit Anweisung seines Wohnortes zu

90

ingensalza, bestellt worden.

Iint nm

Um den Korrespondenz⸗ und Reise⸗Verkehr zwischen den

btaͤdten Berlin, Breslau und Frankfurt a. d. O. moͤglichst zu

leichtern und den hieruͤber ausgesprochenen Wuͤnschen des Pu⸗

ikums so viel als thunlich zu genuͤgen, werden die Schnell⸗

osten zwischen Berlin und Breslau und die Personen⸗Posten

rischen Berlin und Frankfurt a. d. O. vom 1. November d.

Heigende zweckmaͤßigere und vervollstaͤndigte Einrichtung er⸗

alten: A. Die Schnell⸗Posten

res(au: .

1) Die 4 spaͤnnige Schnell⸗Post, mit welcher, einschließlich der Vei⸗Chaisen, 16 Personen Befoͤrderung erhalten koͤnnen, geht aus Berlin ab b

Dienstag und Sonnabend 9 Uhr Abends, passirt durch Frankfurt a. d. O. Mittwoch und Sonntag 5—6 Uhr Morgens, kommt in Breslau an Donnerstag und Montag 10 ¾ Uhr Vormiteags. us Breslau geht dieselbe ab Sonntag und Mittwoch 6 Uhr Abends, geht durch Frankfurt a. d. D. Montag und Donnerstag 10 11 Uhr Abends, und kommt in Berlin an 8 *Dienstag und Freitag 8 Uhr Morgens. 8

In Frankfurt a. d. H. steht diese Schnell⸗Post mit der Reit⸗

kost nach und von Stettin in genauer Verbindung.

y Die 3 paͤnnige Schnell⸗Post, mit welcher, einschließlich der Bei⸗Chaisen, 14 Personen befoͤrdert werden koͤnnen, wird aus Berlin abgefertigt

Sonntag und Donnerstag 6 Uhr. Abends, geht durch Frankfurt a. d. O. . Montag und Freitag 2 3 Uhr fruͤh, kommt in Breslau an 8 Dienstag und Sonnabend 7 ½ Uhr Morgens. us Breslau wird sie abgesandt Dienstag und Freitag 6 Uhr Abends, passirt durch Frankfurt a. d. O. Mittwoch und Sonnabend 10—11 Uhr Abends, und kommt in Berlin an 8 Donnerstag und Sonntag Uhr Morgens. ie

zwischen Berlin und

4 12

Der bisherige Dirgktor des Gymnasiums in Recklinghau⸗ Direktor des Gymnasiums in

————

lichen Ruhe zu gut ein, als daß Ihr sen koͤnnte deiht und fuͤr Euch keine Arbeit vorhanden ist. Bleibt also in

Euren Werkstaͤtten,

troffener durch, den Belagerungs Zustand verliehenen Vollmachten bekleidet

soͤßentliche Ruhe sonst auf irgend eine

einen Artikel, worin dieses Blatt erklaͤrt, es sey

——— ———ᷓx ——ü— en

Der Hauptwagen faßt 6 Personen und es koͤnnen außer⸗ dem noch 9 Personen mittelst Bei⸗Chaisen Befoͤrderung erhalten. Sie geht aus Berlin ab Montag, Mittwoch und Freitag 9 Uhr Abends, und trifft in Frankfurt a. d. O. ein Dienstag, Donnerstag und Sonnabend zwischen 6 und 7 Uhr Morgens. Aus Frankfurt a. d. O. wird dieselbe abgefertigt Sonntag, Dienstag und Freitag 9 Uhr Abends, und kommt in Berlin an Montag, Mittwoch und 7 Uhr Morgens. Hinsichtlich des Personen⸗Geldes fuͤr den Hauptwagen so⸗ ohl, als fuͤr die Bei⸗Chaisen und des mitzunehmenden Gepaͤcks, welche fuͤr die bereits be⸗ Personen⸗Post gelten. zur allgemeinen Kennt⸗

2

Sonnabend zwischen 6 und

w treten dieselben Bestimmungen ein, stehende taͤgliche Berlin⸗Frankfurter

Diese Veraͤnderungen werden hiermit niß gebracht. 8 Frankfurt a. M., den 23. Oktober 1832

Der General⸗Postmeister, Nagler.

Der General⸗Major und Chef des gro⸗ 8 Generalstabes, Ruͤhle von Lilienstern, aus dem Bade Gastein.

GNYor e

Herzogl. Sachsen⸗Meiningensche Kammerherr und

V Wirkliche Geheime Legations⸗Rath, von Cruickshank⸗Bau⸗

chory, von Leipzig.

9

tung Nachrichten. Ausl. an d b Fraüan r 1 w.

Paris, 20. Okt. Der Marschall Görard hatte vorgestern Abend in Neuilly eine Audienz beim Koͤnige.

In der Proclamation, die der Maire von Nantes an die Einwohner dieser Stadt erlassen hat, heißt es: „Werthe Mit⸗ buͤrger! Scenen der Unordnnng und des Skandals haben in dieser Stadt die oͤffentliche Ruhe gestoͤrt; man hat einen mit dem Bertrauen des Koͤnigs beehrtes Beamten beschimpft, dessen Patriotismus bekannt ist, und der mit dem ausdruͤcklichen Auf⸗ gerkrieg wieder anfachen will, im Zaume zu halten. Die staͤde tische Behoͤrde, schoͤpft, was man von ihrer Nachsicht und ihrer⸗Langmuth er⸗ warten konnte, und es bleibt ihr jetzt nur noch uͤbrig, ihre Pflicht zu erfuͤllen, naͤmlich jenem Unwesen zu steuern; sie wird es thun. Zuvor aber wendet sie sich noch an Euch, gute und rechtliche Arbeiter, one man irre zu leiten sucht. Ihr sehet die Vortheile der oöͤffent⸗ Euch dadurch taͤuschen las⸗ r¹. Ihr wißt, daß ohne sie der Gewerbfleiß nicht Kf⸗

———

wo Ihr Beschaͤftigung findet, kehrt zu Euren Famtlien zuruͤck, denen Eure Arbeit so noth thut. Nach ge⸗ ebkwech g mit der Militair⸗Behoͤrde, die mit den ehr ist, verfuͤge ich hiermit Folgendeg: Alle Auflaͤufe auf den Plaͤtzen und Straßen, die den Zweck haben, entweder Spottmusiken, die ausdruͤcklich vom Gesetze verboten sind, zu veranstalten, oder die eise zu stoͤren, werden hiermit foͤrmlich untersagt. Die Polizei⸗Kommissarien weden gegen die Theilnehmer an dergleichen Auflaͤufen ein Protokoll aufnehmen, um dieselben sofort vor die kompetenten Gerichte zu fuͤh⸗ ren.“ =—. Der in Nantes erscheinende Ami de la Charte enthaͤlt unmoͤglich, daß Herr M. Duval Praͤfekt der Niedern Loire bleiben koͤnne; er muͤsse dahin

Ereignisse in Perpignan und Grenoble verhaßt gemacht und werde in jedem Departement, zu dessen Praͤfekt man ihn machen wolle,

fuͤr diese beiden Schnell⸗Pesten bisher in Anwendung tbrachten, oͤffentlich bekannt gemachten Bestimmungen, hinsicht⸗ h des Gepaͤcks und der Preise, erleiden keine Abaͤnderung. b. Die Personen⸗Posten zwischen Berlin und kanefurt a. d. O. werden in der Art eingerichtet, daß von dnach beiden Orten taͤglich, sowohl Morgens als neos, zur Korrespondenz⸗ und Personen⸗Befoͤr⸗ irung Gelegenheit vorhanden ist und zwar *) durch die taͤgliche Personen⸗Post, welche, wie bisher, aus Berlin abgeht um Uhr Morgens und in Frankfurt a. d. O. eintrifft um 5 ½ Uhr Abends. wird aus Frankfurt a. d. O. abgefertigt um 6 Uhr Morgens und kommt in Berlin an um 4 Uhr Nachmittags. Anstatt der jetzigen zwoͤlfsitzigen Wagen kommen zu dieser ii lachtere, neunsitzige, bequeme Schnell⸗Post⸗Wagen in An⸗ mung, und es koͤhnen, außer den im Hauptwagen Platz sin⸗

dieselbe Abneigung finden.

Der Temps erzaͤhlt: „Nachdem der Koͤnigl. Prokurator von Nantes mit Herrn von Granville die Unterredung gehabt, die im Prozesse des Herrn Berryer zur Sprache gekommen ist, begab der Prokurator sich zu dem Praͤfekten, Herrn von Saint⸗ Aignan, und erzaͤhlte demselben die Unterredung, so wie sie mit Herrn von Granville stattgefunden hatte. Der Praäfekt erstat⸗ tete daruͤber sofort Bericht an den Minister des Innern. Von dem Praͤfekten begab sich der Koͤnigl. Prokurator zu dem Gene⸗ ral Solignac, und erzaͤhlte diesem dieselbe Unterredung so, als haͤtte sie mit Herrn Berryer selbst stattgefunden; der General berichtete ebenfalls daruͤber an den Kriegs⸗Minister. Der Koͤ⸗ nigl. Prokurator seinerseits schrieb an den Justiz⸗Minister und sandte demselben ein angebliches Verhoͤr, das Herr Berryer ge⸗ habt haben sollte. Die Minister theilten sich ihre Depeschen mit und es ergaben sich zwei Verstonen, die mit einander uͤbereinstimm⸗

n, noch neun Personen mittelst Bei⸗Chaisen Be⸗ werung erhalten. Fäͤr den Hauptwagen betraͤgt das Personen⸗Geld, wie bisher, hoge. 6 Pf. fuͤr die Meile. Fuͤr die⸗ Bei⸗Chaisen wird das⸗ edoch zu 9 Sgr. pro Meile festgestellt. eder Reisende kann 50 Pfund Effekten, die jedoch nicht in ferne Koffer oder in Kisten verpackt seyn duͤrfen, ohne Be⸗ lung mit sich fuͤhren. Die Mitnahme eines bedeutenderen zum der Wagen nicht Durch Einrichtung einer 2spaͤnnigen Personen⸗Post an denjenigen Tagen, an welchen zur Abendzeit die Berlin⸗ Breslauer Schnell⸗Posten den Einwohnern der Staͤdte erlin und Frankfurt a. d. O. nicht zum Reisen und zur

en Person t

Gepaͤcks gestattet der

ten, mit der dritten aber im Widerspruch standen. Herr von Montalivet schrieb an Herrn von Saint⸗ Aignan und warf ihm die Unrichtigkeit seiner Angaben por, und zwar in so wenig ge⸗ messenen Ausdruͤcken, daß jener als Antwort seine Abdankung einsandte.“”

Das Haupt⸗Motiv, weshalb die Anklage⸗Kammer des Koͤnigl. Gerichtshofes zu Lyon den Ansichten des Cassationshofes uͤber die Festhaltung der Passagiere des „Carlo⸗Alberto“ beigetreten, be⸗ stand darin, daß dieses Dampfboot seit der Abfahrt von Genua bis zu seiner Ankunft vor Ciotat sich bestaͤndig in einem Zu⸗ stande der Feindschaft gegen die Franzoͤsische Regierung befunden habe und daß der Grund, weshalb das Schiff hier vor Anker gegangen, naͤmlich erlittene Havarie, nicht gerichtlich erwiesen sey, daß uͤberdies aber auch der „Carlo⸗Alberto“ schon deshalb das Voͤl⸗

gegenseitigen Korrespondenz⸗Befoͤrderung Gelegenheit geben.

kerrecht fuͤr sich nicht in Anspruch nehmen koͤnne, gls er durch

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gimenter,

trage in dieses Departement kommt, die Partei, welche den Buͤr⸗

die sich stets so voͤterlich zeigte, hat Alles er⸗

zuruͤckkehren, woher er gekommen sey; er habe sich durch die

verstanden wird, einzulenken, d. h.

die den Zoll- und Sanitäaͤts ⸗Gesetzen zuwiderlaufende geheime Ausschiffung zweier Passagiere das Voͤlkerrecht verletzt habe.

Gegenwaͤrtig stehen in Pariz und dessen Umgegend 24 Re 14 von der Kavallerie und 10 von der Infanterie, und zwar in Paris 8, in Versailles 3, in Rambouillet, St. Denis, Vincennes, St. Germain en⸗Laye, Orleans, Ronrn, Beaupais, Soissons, Compiègne, Melun, Meaurx, Provins und Fontainehlenu 13 Regimenter. 1

Die Mitglieder der Ehren⸗Legion, die noch Gehalts⸗Ruͤck staͤnde vom Staate zu fordern haben, versammelten sich vorge⸗ stern, um eine Kommission aus ihrer Mitte zu beauftragen, ihre Forderungen bei dem Koͤnige und den Kammern geltend zu ma— chen. Zu Mitgliedern dieser Kommission wurden ernannt: der Marvschall Clauzel, die General⸗Lieutenants Klein, Subervic, Excelmanns, Clapareède, die General⸗Majore von Mornay, Do⸗ menget und Belair und drei Obersten.

Herr von Berbis, einer der neuen Pairs, ist in Dijon mit einer laͤrmenden Spottmusik empfangen worden. Dem Verneh⸗ men nach, will dersekbe die ihm ertheilte neue Wuͤrde nicht an⸗ nehmen.

Naͤchsten Dienstag den 23sten werden vor dem hiesigen Assisenhofe die 24 Individuen erscheinen, welche angeklagt sind, die Barrikaden vor dem Kloster Saint⸗Méry bei dem Auf⸗ stande des 5. und 6. Juni d. J. errichtet und vertheidigt zu haäben.

Aus den Aussagen des Herrn Enfantin in dem gestrigen Prozesse erhellt, daß in den gemeinsamen Fonds des Vereins

der St. Simonianer von den Mitgliedern desselben folgende

Summen gezahlt worden sind: Von Petit 100,000 Fr., von Fournel 80,000 Fr., von Enfantin 80,000 Fr., von Eichthal 50,000 Fr., von Rigault 30,000 Fr., von Hlivier 30,000 Fr., von Toché 20,000 Fr., von Barrault 9000 Fr.

Der hiesige Bevollmaͤchtigte der Koͤnigin Donna Maria hat den Portugiesischen Vice⸗Konsul in Brest aufgefordert, ihm die Anzahl der dortigen Portugiesischen Fluͤchtlinge anzugeben, die an einer neuen Sendung von Expeditions⸗Truppen nach Porto Theil nehmen moͤchten.

Unter dem Titel „l'Indifférenf“ ein neues politisches Blatt erscheinen.

In dem Halbjahre vom 21. April bis 2 auf den hiesigen verschiedenen Theatern 120 neue Stuͤcke gege⸗ ben worden; davon 2 auf dem Theater der großen Oper, 2 auf dem Théätre français, 1 auf dem Theater der komischen Oper, 13 im Vaudeville, 13 in den Variét s, 15 im Palais⸗royal, 11 im Gymnase, 10 auf dem Theater am Thore St. Martin, 5 im Théäatre de la Gait’“, 18 im Ambigu⸗comique, 1 im Cirkus, 8 in den Folies dramatiques und 21 im Pantheon.

In Toulon sind am 14ten d. zehn Mauren nach Bona eingeschifft worden, naͤmlich der ehemalige Kommandant der Ct⸗ tadelle von Bona und einige angesehene Einwohner derselben Stadt, die bei der Wiedereinnahme vono Bona durch unsere Truppeh als Geißeln mit ihren Kindern nach Frankreich ge⸗ bracht und in dem Fort von Marseille gefangen gehalten wuͤr⸗ den; sie sind nun freigegeben worden. Seit einiger Zeit gehen haͤufig Schiffe mit Truppen nach Algier ab, ohne deren welche zuruͤckzubringen; die dortige Armee muß also bedeutend verstaͤrkt worden seyn, insofern keine große Sterblichkeit unter den Trup⸗ pen herrscht. Den letzten Briefen von dort zufolge, bestaͤnde dieselbe aus 25,000 Mann; die Zahl der Kranken war noch im⸗ mer sehr groß.

Das Journal de Francfort giebt folgende, noch von keinem Pariser Blatte angedeutete Grüͤnde an, weshalb die Un⸗ terhandlungen mit Hrn. Dupin d. Aelt. Behufs dessen Eintritts ein das Ministerium sich zerschlagen haben: „Der Koͤnig der Fran⸗ zosen ist, was auch die Parteien dagegen sagen moͤgen, ein Eh⸗ renmann, dem es wahrhaft um das Gluͤck und die Freiheit sei⸗ nes Volkes zu thun ist, der aber, in dem Bewußtseyn seiner guten Absichten, bei der Aufstellung eines politischen System auch seinen eigenen Ideen folgen will. In England treten di Minister ab, sobald sie sehen, daß ihr System nicht mehr die Zustimmung der beiden Haͤuser hat. In Frankreich dagegen haben sie sich seit der Juli⸗Revolution immer nur zuruͤckgezogen, weil ihr System nicht mehr die Zustimmung des Koͤnigs hatte. In Folge des Prinzips der ministeriellen Verantwortlichkei schließt der Koͤnig von England sich fuͤr seine Person nie einem besonderen System an. Eben weil er nicht verantwortlich ist, haͤl er sich bei Seite und nimmt an keinem politischen Akte Theil. Ludwig Philipp ist dieser Ansicht nicht; es widert ihn, in dem Koͤnigthume eine bloße Sinekure zu sehen. Er ist es daher, der persoͤnlich regiert; das System des 13. Maͤrz ist unbezwei felt das seinige und dasselbe ist bis jetzt allen seinen Ministerr zur Pflicht gemacht worden, so daß diese es entweder annehmern oder sich zuruͤckziehen mußten. Die Meinung des Herrn Dupin und der von 1 repraͤsentirten Partei ist nun, daß es ange messen sey, in die Bahn der Verfassung, wie sie in England - daß der Koͤnig aufhoͤre selbst zu regieren, und einem Minister den Vorsitz im Conseil uͤberlasse, fuͤr seine Person aber sich damit ö die Ge⸗ setze und Verordnunigen zu unterzeichnen und andere Mini⸗ ster zu ernennen, sobald die im Amte befindlichen sich die Ma⸗ joritaͤt in den Kammern entsehluͤpfen lassen und sonach genoͤthigt sehen, ihren Abschied zu nehmen. In England hat der Premier⸗

inister ein System. In Frankreich hat der Conseils⸗) aͤsident bisher noch kein anderes System als das des Koͤnigs haben duͤr⸗ fen. Da nun das jetzige doctrinaire Ministerium darein gewil⸗ ligt hat, den Koͤnig de facto, den Marschall Soult aber dem Namen nach zum Praͤsidenten zu haben, so ist dasselbe natuͤrlich vorgezogen worden. Wird es von den Kammern gestuͤrzt, so wird man sich aufs neue an Herrn Dupin wenden, dessen Anrt⸗ wort indessen immer wieder dahin lauten duͤrfte, daß, da er allein verantwortlich sey, er auch allein praͤsidiren wolle. Dies ist das Sachverhaͤltniß. Gestuͤtzt auf seine Ueberzeugung und seine red⸗

wird hier binnen kurzem 1. Okt. d. J. sind

lichen Absichten, will Koͤnig Ludwig Philipp selbst regieren. Die