unvorsichtig genug waͤre, zwanzig Palaͤste dahin zu bauen, zu allen Zeiten ein unbequemer und ungesunder Ort bleiben.“
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 19. September. Mehrere in den Nord⸗ Amerikanischen Zeitungen noch enthaltene Berichte und Betrach⸗ tungen uͤber den Krieg der Vereinigten Staaten gegen die In⸗ dianer dienen als Ergaͤnzung der Luͤcke zwischen den Mittheilun⸗ gen vom 10ten und 28. August (vergl. Nr. 283 und 296) über eine den Fuchs⸗ und Sack⸗Indianern vom General Atkinson am Mississippi beigebrachte Niederlage und uͤber die angeblich spaͤter⸗ hin erfolgte toͤdtliche Verwundung und Gefangennehmung des Schwarzen Falken durch die mit den Truppen des Generck Scott im Einverstaͤndniß stehenden Sioux⸗Indianer. Was zunaͤchst die Ansicht anbetrifft, welche uͤber diesen Krieg theilweise gehegt wird, so aͤußert sich die National⸗Gazette daruͤber folgendermaßen: „Die An⸗ gaben uͤber die Ursachen und die Fuͤhrung des jetzigen Krieges mit den Indianern im Lande der Bleiminen sind von der Art, daß der Kongreß nicht umhin kann, eine vollstaͤndige Untersuchung die⸗ ser Sache einzuleiten. Es wird auf nicht unbedeutende Autori⸗ taͤt hin behauptet, daß die Indianer ungerecht behandelt und herausgefordert seyen, daß verderblache Mißgriffe beim Beginn dieser Sache von Seiten des Praͤsidenten gethan worden, daß das Kriegs⸗Departement, als die Feindseligkeiten der Sack⸗ und Fuchs⸗Indianer schon vorherzusehen waren, nicht die noͤthigen Vorbereitungen getroffen habe, daß, da nun endlich die dringendste Nothwendigkeit eintrat, ein betraͤchtlicher Aufwand von Streit⸗ kraͤften und Schaͤtzen verschwendet worden, kurz, daß man viele Gefahren, Unruhen, Ausgaben und Unannehmlichkeiten haͤtte vermeiden koͤnnen, waͤre nicht zu Anfang in Washington mit Unvorsichtigkeit und Unverstand gehandelt worden.“ — So⸗ dann geben die Zeitungen eine offizielle Depesche des General Atkinson uͤber die Affaire am Missisippi⸗ datirt aus dem Haupt— quartier auf der Hundewiese. Ferner wird der Schaden, der den Indianern bei dem Uebergang uͤber den Mississippi durch das Dampfboot „Warrior“ zugefuͤgt worden, im Widerspruch gegen fruͤhere Nachrichten, als hoͤchst unbedeutend dargestellt. Dann theilt der Republikan von St. Louis folgenden Bericht mit, worin bereits des Gefechts zwischen den Sionx⸗ und Sack⸗ Indianern erwaͤhnt ist: „Die Miliz von Illinois ist aufgeloͤst worden und kehrt in ihre Heimath zuruͤck. General Atkinson, von der Hundewiese kommend, passirte am 25. August in dem Dampfboot „Warrior“ diese Stadt, um sich nach den Jefferson⸗Bar⸗ racken zu begeben. Als der „Warrior“ von der Felsen⸗Insel abfuhr, wurde von einigen uns befreundeten Sack⸗ Indianern die Kunde dorthin gsbracht, daß ein Trupp der Sioux auf die feind⸗ lichen Sack⸗ und Fuchs⸗Indianer getroffen war, und daß in dem stattgehabten Gefecht 100 bis 140 der Letzteren geblieben seyen. Der Schwarze Falke soll sich unter den Todten befinden. Die Nachricht gruͤndet sich auf die Aussagen zweier feindlichen In⸗ dianer, welche allein entkamen und in dem Lager der uns be⸗ freundeten Sack⸗Indianer Zuflucht suchten. Ferner heißt es, daß Keokuck, der Haͤuptling dieser Letzteren, seinen Neffen, einen jun⸗ gen Krieger, als den Moͤrder eines gewissen William Martin in der Grafschaft Warren im Staat Illinois, ausgeliesert habe. General Scott soll entschlossen seyn, die Winnebagohs zu zuͤchtigen, weil sie es zuließen, daß ihre jungen Leute
Feindseligkeiten gegen die Weipen veruͤbten, und weil sie den Sack⸗ und Fuchs⸗Indianern Schutz und Uneerstuͤz⸗ zung gewaͤhrten.“
Gestern Abend hatten sich eine Menge junger Maͤnner, die sich der Wieder⸗Erwaͤhlung des General Jackson zum Praͤsidenten und der Wahl des Herrn Van Buren zum Vice⸗Praͤsidenten widersetzen wollen, in der hiesigen Freimaurerloge versammelt.⸗ Einer Morgen⸗Zeitung zufolge, hatte man noch nie eine so zahl⸗ reiche Versammlung daselbst gesehen. Sehr viele Personen, die der Saal nicht mehr faßte, blieben auf den Treppen stehen. Die Versammlung war von der groͤßten Einstimmigkeit beseelt. Hr. William Duer praͤsidirte, und mehrere Anwesende hielten Reden. Folgendes ist der wesentliche Inhalt der on der Versammlung angenommenen Beschluͤsse:
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„Es sollen 30 Abgeordnete gewaͤhlt werden, um die Stadt und
Grafschaft New⸗York in dem an 26sten d. zu Schenectady zu hal⸗ tenden Staats⸗Konvent zu vertreten. Die gegenwaͤrtige beunruhi⸗ gende Krise in unsern National⸗Angelegenheiten mahnt die jungen Maͤnner dieses Landes, vorwaͤrts zu schreiten und die drohende Ge⸗ fahr abzuwenden. Die Proskribirungen um der Meinung willen, ein charakteristisches Meeskmal der Verwaltung von Andreas Jack⸗ son, verdienen den entschiedensten Tadel von Seiten aller freien Maͤnner. Der Sweck des solchergestalt eingefuͤhrten Lohn-⸗ und Straf⸗Systems bestand darin, die Presse zu bestechen, das Postwesen korrumpiren und alle politische Rechtschaffenheit zu untergraben. Undreas Jacksons schlagende Inkonsequenz macht ihn zur Wieder⸗ Erwaͤhlung durchaus ungecignet. Er empfahl eine bloß einmalige Amtsdauer und intriguirte fuͤr eine zweite. Er sagte, Parteilichkeit sey ein Ungeheuer und naͤhrte dieses Ungeheuer, vis es das Land umkralkte. Er war dagegen, daß Kongreß⸗Mitglieder zu Aemtern ernannt wuͤrden und erließ eine Unzaht solcher Ernennungen. Er empfahl eine Nationalbank und gab ihr sein Veto. Er sagte, daß er diese F0 den Repraͤsentanten der Nation anheimstellen wollte und verschmaͤhte deren Ansichten. Er sagte, die Union muͤsse erhal⸗ ten werden und Eirealc⸗ Zwietracht in Georgien an, um sich Anhaͤn⸗ ger zu erwerben. Er sagte in seiner Antritts⸗Adresse, er wolle dem Gesetz und der Verfassung gehorchen, und sagt jetzt, erses durch kein Gesetz außer durch seine Auslegung desselben gebunden. Die Versammlung mißbilligt die Tory⸗Grundsaͤtze und verderblichen Lehren, welche in der das Veto begleitenden Botschaft enthalten sind, worunter sich nament⸗ lich ein ganz monarchisches Prinzip befindet, naͤmlich, daß der Praͤ⸗ sident kein Unrecht thun koͤnne, weil er Richter uͤber alle Richter sey und sein Wille uͤber dem Gesetz stehe. Andreas Jackson hat sich dadurch, daß er die Angelegenheiten in Bezug auf die Hudson⸗ und Grie⸗Eisenbahn, eine fuͤr die Stadt New⸗York hoͤchst wichtige Sache, verzoͤgerte, so wie durch andere aͤhnliche Handlungen, nicht nur als inkonsequent, sondern als ein Feind aller inneren Verbesserungen erwiesen. Durch die zahllosen Bedruͤckungen und Ungerechtigkeiten, welche Andreas Jacksons politische Laufbahn bezeichnen, durch die ruͤcksichtslose Anschwaͤrzung rechtlicher Maͤnner, durch die weit ver⸗ breitete und herzlose⸗Proskribirung aller derjenigen, die sich nicht zu seinen Fuͤßen demuͤthigen wollten, durch seine Verachtung gegen Senat und Kongreß⸗ durch sekne Opposition gegen den obersten Ge⸗ richtshof, durch Verletzung der Gesetze und der Constitution, durch das Eingeständniß der Rullifizirungs⸗Doktrin, die er in der das Veto begleitenden Botschaft auf den Ober⸗(Gerichtshof anwandte, durch die Herabwuͤrdigung der bisher unbefleckten Ehre des Landes zu den Fuͤßen des Britischen Koͤnigs, durch die Schwaͤche und groͤb⸗ liche Bestechungssucht, welche viele Handlungen seiner Verwaltung charakterzsirte, hat er den Anspruch auf die Unterstuͤtzung von Seiten einer sigent e h⸗ freien und aufgeklaͤrten Nation verwirkt. Der von einem Senator des Staats New⸗York im Vorsaal des Kongreßhau⸗ ses eingestandene Grundsatz, daß die National⸗Aemter von seiner Partei als „eroberte Beute“ betrachtet werden, muß alle Recht⸗ schaffenen in unserem Stagt zur Verachtung auffordern und hat seines gleichen nur in den schlechtesten Tagen Roͤmischer Entartung. Wir finden nichts in den Diensten, Talenten und „Leiden“ des Martin Van Buren, was seine Aussichten auf die Vice⸗Praͤsidentur rechtfertigte, und können die Versicherung, daß er New⸗Pork'’s Lieb⸗
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lingssohn sey, nicht unterschreiben. Die ruͤcksichtslose und hart⸗ naͤckige Feindseligkeit, welche General Jackson gegen die Bank der Gee Staaten bewiesen hat, muß ihm, namentlich in dieser Stadt, dem Haupt⸗Handelsplatz der Union, durch die heftigste Op⸗ vosition gegen seine Wieder⸗Erwaͤhlung vergolten werden. Mit Ruͤcksicht auf das Unheil, welches die Wieder⸗Erwaͤhlung von An⸗ dreas Jackson uͤber uns bringen wuͤrde, empfehlen wir eine Ver⸗ buͤndung aller Rechtlichen und verpflichten uns, alles Moͤgliche an⸗ zuwenden, um einer solchen Katastrophe vorzubeugen. Die Ver⸗ sammlung wird dagegen die Ernennung von Francis Granger zum Gouverneur und Samuel Stevens zum Stellvertreter desselben, so wie den Wahlzettel, an dessen Spitze Herr James Kent steht, aufs eifrigste unterstuͤtzen.“
Einem Senats⸗Kandidaten im Staate Ohio, Herrn John
Turner, wird in dem Dayton Journal vorgeworfen, daß er nicht einmal seine Muttersprache verstehe. „Ein Senator von
Ah; 4 os. S Iro 4 Fnofis. oi . Ohio“, sagt dieses Blatt, „muͤßte doch Englisch schreiben und † geance Italienne, vaudeville en, 2 nectes,
die gewoͤhnlichsten Woͤrter richtig buchstabiren koͤnnen. Mgn koͤnnte glauben, daß Niemand diese Nothwendigkeit bezweifle, und daß sie gar keiner Erwaͤhnung beduͤrfe. Und doch wuͤrde gerade hierin Herr John Turner, der sich als Kandidat gemel⸗ det hat, um 4000 Menschen im Senat von Ohto zus repraͤsenti⸗ ren, von manchem zehnjaͤhrigen Schulknaben beschaͤmt werden. Wir koͤnnen unsern Lesern einen Beweis davon geben. Im Jahre 1829 ward er zum Repraͤsentanten in der gesetzgebenden Versammlung erwaͤhlt. Als Jacksons erste Botschaft erschien und zu Columbus gedruckt wurde, sandte er eine Abschrift davon hierher, worin man Unkment stakt docament, und unitead stets statt united states las. Dessenungeachtet hat dieser Mann die Eitelkeit und Unverschäͤmtheit, sich dem Publikum anzubieten und 3 Dollars taͤglich von ihm zu fordern, damit er faͤr eine Million Menschen Gesetze entwerfen koͤnne. Jede Stimme, die einem solchen Kandidaten zu Theil wuͤrde, waͤre eine Schmach fuͤr die Bildung des Distrikts.“ Der hiesige American⸗ macht hierzu die Bemerkung, daß dies zwar sehr vernuͤnftig, aber schlecht Jacksonistisch raisonnirt sey, denn der Praͤsident moͤchte selbst im Schreiben und Buchstabiren nicht sehr fest seyn.
Capitain Baker, der auf der Brigg „Tribune“ von den Kanarischen Inseln in Philadelphia angelangt ist, bringt die Nachricht mit, daß am 1. August ein Schiff an jenen Inseln landete, welches auf der Verfolgung von 6 Seeraͤubern begriffen war, die von einer aus Havana nach Brasilien bestimmten Brigg die Offiziere gemordet und die aus 1600 Dublonen bestehende Ladung geraubt hatten. Zwei dieser Piraten waren schon vor der Abreise des Capitains Baker verhaftet worden.
Berlin, 30. Okt. Nach den eingegangenen amtlichen Be⸗ richten ist die Cholera in den meisten Kreisen von Schlesien bereits gaͤnzlich erloschen, und in denjenigen, in welchen sie noch fortdauert, doch so im Abnehmen, daß das baldige gaͤnzliche Ver⸗ schwinden derselben zu hoffen ist. In Breslau, wo uͤberhaupt 406 Personen mit Einschluß von 8 Militairs erkrankt sind, hat sich seit dem 14ten d. M. kein neuer Erkrankungs⸗Fall ereignet. — Auch aus der Provinz Sachsen lauten die Nachrichten uͤber die Cholera sehr guͤnstig. Im Regierungs⸗Bezirk Merseburg, in welchem vom 6. Januar d. J. an uͤberhaupt 1796 Personen an der Seuche erkrankt und davon 914, also etwas uͤber die Haͤlfte, gestorben sind, hat die Krankheit schon seit dem 21. Au⸗ gust d. J. gaͤnzlich aufgehoͤrt. In der Stadt Muͤhlhausen (Regierungs⸗Bezirk Erfurt) sind bis zum 43. Oktober, an wel⸗ chem Tage der letzte Kranke genas, uͤberhaupt 400 Personen, einschließlich 51 Militairs, an der Cholera erkrankt, und davon 214 (eäinschließlich 16 vom Militair) gestorben, 186 aber (worun⸗ ter 35 Militairs) genesen.
— Auf dem diesjaͤhrigen am 22sten d. M. abgehaltenen Herbst⸗Wollmarkte zu Schweidnitz waren 278 Ctnr. 63 Pfd. Schaafwolle zum Verkauf gebracht worden, welche zu den Prei⸗ sen von resp. 60.62.64 bis 70 Rthlr. fortgingen.
Bekichtigungen. In Nr. 297 der St. S., S. 1193, Sp. 2, 3Z. 17 von unten, statt „Eskadron⸗Chef“ lies: Eseadre⸗ Chef. Im gestrigen Blatte S. 1212, Sp. 3, 3. 51, statt „Speil“ lies „Sheil“; Z. 50, statt „Elomnel“” lies „Clon⸗ mel“; und S. 1213, Sp. 2, F3F. 47, sind hinter „berichten“ die Worte „aus Weimar“ einzuschalten.
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n Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt.“ Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2⸗Uhr. 10 Uhr. weobachtung. Luftdruck. 339, 8” Par. 339,“ 2 Par. 338 88 Par.;Quellwarme 8,5 ° R. 11IINS . Thaupunkt O, 0 R 3, 6 0 R. 2,9 ° R sölußwärme 77,0 R Dunstsaͤttg. 91 pCt. 79 „Ct. 89 ‚„Ct. 6,8 °R. „† — tor 1 Wolkenzug — Hliederschlas 49.
29⸗ Okrbr.
Bodenwaͤrme
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vI1A““ 1n 6 Den 30. Okfober 1832.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours- Zettel. (Preuss. Cour.)
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ZIf. Hrief. Geld.
Grolshz. ULos do.] 4 (D'sipr. Piandhr. 4 Pomm. Pfandbr. 4 Cur.- u. Neum. do. 4 Schlesische do. 4 RkKst. C. d. K.- u. N. — Z.-Sch. d. K.- u. N. — IIoll. volhv. Duk. Neue do. Friedrichsd'or
Disconto.
ernarrarn onnm St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Präm. Sch.d Sech. Kurm. Obl. m. l. C. Neum. int. Seh. do Berl. Stad!-Oblig. Königsb. do. Elbinger do. Danz. do. in Th Westpr. Pfandhr.
103
— 103 87 ½ 87 52 ½ 52
93 ½
94 ½
49 —
13 ½ 133 ZIö1“ 5
Preu/s. Cour.
8 Wechsel-Cours. 1— * 2 . Brief.] Geld. 8 vUnaUlnmnn inarnennmmmnmannnae
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Kurz 2590 Fl. 2 Mt. 300 Mk. Kurz 300 Mk. 2 Mt. . 1 KSt. 8 Ult. .300 Fr. 2 Mt. 450 . Mt. 150 Fl. Mi.“ 100 Thl. Mi. 100 TPhl. Tage .150 Fl. Mt. 100 Rbl. 3 Woch. 600 Fl. [Kurz
Amsterdam dito Hemburg dito London Paris. Wien in 20 Xr.. Augsburg Preslau Leipzig
Frankfurt a. M
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o , ehtru 8 Auswärtige Börsen. Amsterdam, 25. Oktoher. “ Nied. wirkl. Schuld 42 ⅛. 5 9% neue do. 79 v Kanz-Bill. 16. 9. Anl. 98 ⁄. Oest. 59 Met. —. Russ. (v. 18 ½) 97 ⁄., do (v 1831 86“ 8 Span. 29 ¼. 5 % do. 49 ½. 88 Frxt nthea
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Koͤnigliche Schauspiele. Mittwoch, 341. Okt. Im Opernhause: Gebruͤder Foste oder: Das Gluͤck mit seinen⸗Launen, Charakter⸗Gemaͤlde au dem 15ten Jahrhundert, nach einem Englischen Plane, von He C. Toͤpfer. 8
Im Schauspielhause: Spectacle demandé. 1) La pven- par Scribe. 2) l. seconde représeptation de: La famille Jabutot, ou: La veun soüs enfans. vaudeville comique nouveau eu 1 acte.
Donnerstag, 1. Nov. Im Schauspielhause: Die buchste liche Auslegung der Gesetze, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: N. Doppelgaͤnger, Lustspiel in 4 Abtheilungen.
Freitag, 2. Nov. Im Opernhause: Fernand Cortez, teij Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontin⸗ (Die Dlles. Therese und Fanny Elsler werden hierin tamza,
Koͤnigstaͤdtisches Theater. Mittwoch, 31. Okt. Der Kreuzritter in Aegypten, gp. heroische Oper in 4 Aufzuͤgen, nach dem Italianischen:] Crociato in Egitto; Musik vom Koͤnigl. Hof⸗Kapellmeise Meyerbeer. (Mad. Kraus Wranizky, Kaiserl. Koͤnigl. Hofsaͤngen zu Wien: Palmide, als neunte Gastrolle.) Donnerstag, 1. Nov. Zum erstenmale: Bruderzwist, ohma
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Die Versoͤhnung, Schauspiel in 5 Akten, von Kotzebue. (N.
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Weißbach: Lottchen, als erster theatralischer Versuch.)
Keueste Nachrichten. 4
Paris, 24. Okt. Der Koͤnig kam gestern nach den xéu lerieen, ertheilte dem Belgischen Gesandten und dem Marschah Geörard Privat⸗Audienzen, fuͤhrte dann den Vorsitz in einem . binets⸗Rathe und kehrte gegen Abend nach Neuilly zuruͤck.
Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 22sten d. M. ist da vierte Bezirks⸗Wahl⸗Kollegium des Marne⸗Departements ah den 15. November nach Epernay zusammen berufen, um stu des zum Pair ernannten Baron Louis einen andern Devputirt zu ernennen.
Herr Dupin der Aeltere wird täͤglich von seinem Landsct hier zuruͤckerwartet. Gleich nach seiner Ankunft werden die; Paris anwesenden Mitglieder des linken Centrums so wie de gemaͤßigten Seite der Kammer eine General⸗Versammlung he ben, umsuͤber ihr Verhalten in der naͤchsten Session zu berat schlagen. Das Ministerium seinerseits, und namentlich He⸗ Thiers, thut unter der Hand sein Moͤglichstes, um ein Einde staͤndniß zwischen jenen beiden Fractionen der Kammer zu hig tertreiben. Daß Herr Dupin der Aeltere zum Praͤsidenten de Kammer gewaͤhlt werden wird, scheint keinem Zweifel zu ume liegen; es fragt sich nur, ob durch den Einfluß des Ministenun oder durch den der Opposition? Die Existenz des Ersteren hatg offenbar von dieser Frage ab. Von den Deputirten der Mu ritaͤt in der vorigen Session sind schon mehrere in der Ham stadt eingetroffen.
Der Cassationshof hat auf den Antrag des General⸗Prch rators den Prozeß gegen neun der Chouannerie angeklagte sonen, unter denen sich der General Clouet befindet, von Assisenhofe von Poitiers vor den von Chartres verwiesen.
Mit dem Befinden des Herrn von Peyronnet hat es den neuesten Nachrichten aus Ham zufolge, um vieles gebese
Das hier in Garnison stehende 16te Linien⸗Regiment! Befehl erhalten, sich zum Abmarsche zur Nord⸗Armee bef zu halten. 2*
Die Gaßette de France zeigt ihren Lesern an, daß um den Kammer⸗Verhandlungen mehr Sorgfalt widmen koͤnnen, vom 1. November ab und waͤhrend der Dauer! Session, als Morgenblatt erscheinen und fuͤr ihre auswig gen Abonnenten eine zweite Ausgabe mit den neu Nachrichten veranstalten werde. Die von der Redaction ä kuͤndigte Revue de France wird erst nach dem Schlusse der en sion und die fuͤr die arbeitende Klasse bestimmte Gazette dus manche vom 15. Januar an erscheinen.
Aus Locminé (Departement des Morbihan, Bezirk Ponmt meldet man, daß es am 19ten unweit dieser Stadt zwit dem Brigadier Raynouard, der mit 7 Gendarmen und Aff silieren zur Verfolgung einiger Chouans aufgebrochen war/· etwa 500 mit Knuͤttein bewaffneten Bauern, die ploͤtzlich u⸗ dem Rufe: „Es lebe Karl X!“ auf jenes Detaschement drangen, zu einem Gefechte gekommen ist, bei welchem wassnete Macht unsehlbar den Kuͤrzern gezogen haben t. wenn ihr nicht noch zu rechter Zeit eine andere gleichfalls ug die Chouans ausgezogene Kolonne unter der Anfuͤhrung Regimenis⸗Quartiermeisters Pons zu Huͤlfe gekommen un Unter dem Beistande dieser letztern konnte der Brigadter N. nouard von der Defensive zur Offensive uͤsergehen, wo nu die Bauern bald unter Beguͤnstigung der eintretenden Dunte heit die Flucht ergriffen und 4 Todte auf dem Plae lia Von den Gendarmen und Fuͤsilieren sind mehrere solwe wundet worden.“
Man traͤgt sich in der Hauptstadt mit dem Geruͤchte serun daß auf den 16. Nov. eine kleine Emeute nach dem Vorhi derjenigen des 5. und 6. Juni angesetzt worden sty.
ver’
— Heute schloß 5proc. Rente sin cour. 95. —. 3prbg⸗“ compft. 66. —“ sin cour. 66. 5. 5proc. Neap. pr. compg. 65. lin coöur. 79. 70, 5proc. Span. pexp. 57 ½. 5proc. Anl. 76 ½. Neues Anlehn von 1832 95. 70.
Frankfurt a. M., 27. Okt. Oesterr. 5proc. Metale 86 121i. 4Aproc. 75 *1. 75 1i. 2 proc. 44 ½⅛. 1proc. 19 3. Br. 8' Actien 1346. 1344 Part.⸗Sbl. 125;1. 125 . Loose zu †
179 ½. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 79 ⅛. Poln. Loose 55 ½ Br.
Redacteur Cottel.
4 v Gedruckt bei A. W. Hant