wiedert, „daß Sie mie dem lebhaftesten Vergnuͤgen, besonders ünter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden, die einstimmig angenom⸗ mene Adresse empfangen, welche ein Beweis der Uebereinstim⸗ mung zwischen Hoͤchstdenselben und dem Volke sey; daß Sie daraus neue Kraft schoͤpften, die Rechte der Nation zu verthei⸗ digen, und mit Vertrauen in die Vorsehung den Gang der Er⸗ eignisse ubzuwarten.“
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Feldmarschall, der am vori⸗
gen Montag von Bergen op Zoom nach der Schelde abgegangen trifft, wir werden sie zu erfuͤllen wissen.“
und schonaam folgenden Tage auf der Ruͤckkehr nach dem Haupt⸗ quartier wieder durch Breda gekommen ist, hat in dieser kurzen Zeit die Flotte nebst der Citadelle hesucht und die Truppen ge⸗ mustert. Nach Berichten aus Antwerpen fuhr der Prinz in einem Boot an den Belgischen Forts und an der Stadt Antwerpen voruͤber, ohne daß die Belgier seine Gegenwart bemerkt zu ha⸗ ben schelnen. Bei der Instandsetzung unserer zweiten Defen⸗
sions⸗Linie hat man vor kurzem auch damit begonnen, die Ueber⸗
schwemmungswerke mit Allem, was dazu gehoͤrt, in Bereitschaft zu setzen. Beim Raemsdonker⸗Wehr besonders sind bedeutende Werke dieser Art angefangen und bereits so weit vorgeruͤckt, daß ein großer Theil der Provinz Nord⸗Brabant in kurzer Zeit unter Wasser gesetzt werden kann. Dieser Tage sind mehrere Schiffe mit Proviant und einigen Truppen bei der Citadelle an⸗
Es sind Zeitungen aus Java bis zum 10. Juli eingegan⸗
gen. Der General⸗Gouverneur van den Bosch war am 5ten desselben Monats mit dem Dampfschiffe „van der Capellen“ wohlbehalten in Samarang angekommen. Er wollte von dort nweinigen Tagen nach Salatige abreisen. Man liest außer⸗ bdem in der Zeitung vom 10ten einen neuen Bericht uͤber die an der westlichen Kuͤste von Sumatra unternommenen Operationen, unter Anderem auch uͤber die im Monat Apuill erfolgte Einnah⸗ ine des festen Lagers bei Kapaauw durch die ⸗Trupyen unter dem Befehl des Capitains von Quai. Aus diesem Bericht geht ferner hervor, daß zu jener Zeit alle Insurgenten in dem Lande Padang sich der Niederlaͤndischen Regierung unterwerfen hatten, nit Ausnahme derjenigen im Distrikt Kaman und in einem Theil des Distrikts Boͤkiel. Nach der Einnahme von Kapaauw ließ ein Eingeborner, Namens Dato Marron, aus eigenem An⸗ rrieb eine sechspfuͤndige Kanone mit allem Zubehör herbeiholen, velche die Unfrigen por Föhn Fmeen eingebuͤßt hatten, und die waͤhrend dieser ganzen Zeit von Date Marron sorgfaͤltig aufbe⸗⸗ wahrt worden war.
— — Amsterdam, Okt. Seit dem, Berichte von voriger Woche wurden die finanziellen Geset⸗Entwuͤrfe,“ durch die dieszei⸗ rige Regierung den Generalstaaten vorgelegt, im Puvlikum bekannt; es wird in einem dieser Entwüͤrfe auf eine Anleihe von 93 Millio⸗ nen 5proc. Wirkliche Schuld, gegen Einziehung der 5proc. Kriegs⸗ Schulden und 6proc. Obligationen der vorigen freiwillige Anleihe
und Zuschuß in baarem Gelde, angetragen. Diese Ankuͤndigung hat keinen nachtheiligen Einfluß auf die Staats⸗Papiere gehabt, im Gegentheil gingen dieselben hoͤher und besonders die zur Ginzahlung bestimmten Effekten. In der Mitte der vorigen Woche gingen plötz⸗ lich bedeutende Auftraͤge zum Einkauf von Hollaͤndischen Fonds s dem Haag ein, wodurch eine Erhbhung von 1 * 2 %Ct. entstand; man schrieb solches einer guͤnstigen Wendung zu, welche die Hol⸗ laͤndisch⸗Belgischen Angelegenheiten genommen haͤtten; da hieruͤber aber in den juͤngsten Tagen mit Gewißheit nichts Naheres bekannt geworden, dagegen weniger guͤnstige Nachrichten aus London und niedrigere Course von Paris eingingen, so hat sich der erhoͤhete Preisstand nicht voͤllig erhalten koͤnnen und blieb dir gestrige Boͤrse wieder sehr flau. Es sind indessen waͤhrend der abgelaufrnen Woche bedeutende Geschaͤfte gemacht worden. Unter den Pennigfaltige umlaufenden Geruͤchten haͤlt man das fuͤt das glaubmüͤrdigste, 18 das diesseitige Gouvernement wjeder neue und zwar güͤnstige Vor⸗ ur Erhaltung eines allgemeinen Friedens, nach dündF ge⸗ Am Getreide Markte war es gestern still; schoͤner Polnischer Weizen erhielt sich, wegen seiner Seltenbeir, gut im Preise; fuͤr Mittel- und geringe Sorten war es schwer, die letzten Preise zu erlangen, indem die Verbraucher sich füͤr jetzk ihren Be⸗ Farf angeschafft hatten; rothe Sorten fanden wenig Liebhaber. Auch für Roggen stellte sich keine Frages ein, wezhalb die juͤngsten Preise nicht bedungen werden konnten. Mit Gerste ünd Hafer ging es hen so. Folgelde Preise sind bezahlt, fuͤr 130 pfünd. weißbunten Polnischen Weizen 300 Fl.⸗ fuͤr 127pfuͤnd. bunten ech 275 und 230 Fl., fuͤr “ rothbunten 250 Fl., fuͤr 125pfün Mecklen⸗ bürger 235 Fl., r 132pfuͤnd. Kubanka⸗Weizen 288 Fl.; fuͤr 112. 117. 118pfünd. Preußischen Roggen 166.182.184 Fl. fuͤr 119pfuͤnd. „Nigaer 115 Fl., für 118pfuͤnd. Archangeler 170 F. . ’ 8 Belgien.
Bruͤssel, 272 Okt. Durch eim Koͤnigl. Verordnung vom bösten d. M. ist Herr Duvivier, General⸗Direktor der direk⸗ ten Steuern, zum Finanz⸗Minister ab interim ernannt worden.
Das Memorial Belge enthaͤlt nachstehenden Artikel: „Unsere Leser werden bemerkt haben, daß wir seit einiger Zeit nicht mehr auf die Angriffe antworten, welche gewisse Blaͤtter gegen die National⸗Unabhaͤngigkeit und gegen Alles richten, was aus der September⸗Revolution hervorgegangen ist. Nicht etwa als ob sene Angriffe weniger heftig oder weniger ungerecht gewor⸗ den waͤren; man findet heute in den Orangistischen Blaͤttern eben so viel Widerspruͤche und eben so viel Verleumdungen als fruͤher; aber wir gestehen, daß die Aufgabe, welche wir uns ge⸗ stellt hatten, uns endlich zuwider wurde. Man muß uns ein⸗
rzumen, daß es keine angenehme Sache ist, taͤglich ein Verzeich⸗ niß der Albernheiten und Luͤgen, welche von den Leidenschaften zu Tage gefoͤrdert werden, anzufertigen, und es ist bei einer sol⸗ schen Arbeit wohl erlaubt, dem Widerwillen und der Ermuͤdung zuweilen nachzugeben. — Indessen scheint uns der Augenblick ge⸗ vommen, den Gang der unversoͤhnlichen Feinde des jetzigen Zustandes der Dinge bewachen zu muͤssen. — Wir befinden uns nicht in einem jener ruhigen Zustaͤnde, in einer jener Epochen politischer Ge⸗ muͤthsruhe, wo die Uebertreibungen des Parteigeistes nirgends Eingang finden, und mit Verachtung aufgenommen werden. Es bedarf, um die in Rede stehenden Gegner zu bekaͤmpfen, keines großen Beweis⸗Aufwandes; aber es kann zuweilen nuͤtz⸗ lich seyn, das Publikum auf ihre bedeutsamsten Schleichwege aufmerksam zu machen. — Ploͤtzlich von einer unerhoͤkten Reiz⸗ barkeit fuͤr Alles ergriffen, was den Ruhm des Landes betrifft, schoͤpfen sie aus den Revolutions⸗Blaͤttern, die wir trotz ihrer Unüuͤberlegtheit fuͤr aufrichtig halten, alle Declamationen, zu denen die Nachricht von der nahe bevorstehenden Einmischung der Franzoͤsischen Armee Anlaß gegeben hat. — Vermittelst die⸗ ser Entlehnungen, die sie mit Lobspruͤchen uͤnd mit Erlaͤute⸗ rungen von ihrer Farbe verzieren, gewinnen sie einen Schein der Aehnlichkeit und selbst der Verwandtschaft mit Blaͤt⸗ tern, die sich fuͤr patriotisch ausgeben und auch dafuͤr gel⸗ ten. Es ist unsere Absicht, den Orangisten diese neue Naske abzureißen. Im Auslande, wo man keinen deutlichen Begriff von den Menschen und von den Dingen in unserem Lande hat, koͤnnte man leicht die beiden Oppositionen in eine Kategorie werfen und es ist von Wichtigkeit, daß dergleichen salsche Ansichten nicht Wurzel fassen. — Wir duͤrfen außerdem nicht vergessen, daß Beigien sich am Vorabend einer Krisis be⸗
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findet; ein neues Ministerium ist gebildet worden; Ereignisse von der hoͤchsten Wichtigkeit stehen uns bevor; die Nation kann vielleicht anufgefordert werden, sich den Chancen eines Krieges zu unterwerfen; sie bedarf der. Mitwirkung aller derer, die ihr zu⸗ gethaͤn sind. Da bei einem solchen Zustande der Dinge die Re⸗ gierung, und wir wuͤnschen ihr Gluͤck dazu, der orangistischen Presse die unbeschraͤnkteste Freiheit laͤßt, so faͤllt der patriotischen Presse die Sorge einer thaͤtigen Beaufsichtigung anheim; ⸗s ist dies, unserer Ansicht nach, eige Pflicht fuͤr sie, und was uns be⸗
Aus Valenciennes schreibt man vom 25sten d. „Der Marschall Gérard ist noch nicht ins Hauptquartier zuruͤck⸗ gekehrt, und man behauptet jetzt sogar, daß er nicht wieder zu⸗ ruͤckkommen werde. Das Geruͤcht bezeichnet als seinen Nach⸗ folger in dem Kommando der Nord⸗Armee den Marschall Molitor oder den Marschall Clausel. Die Etappen von Valenciennes bis Antwerpen sind festgesetzt und alle Anstalten getroffen wor⸗ den, damit sich im Lintretenden Fall dem regelmaͤßigen und schnel⸗ len Marsche der Franzoͤsischen Armee kein Hinderniß in den Weg stellt.“
Der Independant enthaͤlt eine Nachschrift folgenden In⸗ halts: „Es verbreitet sich in diesem Augenblick in Bruͤssel das Geruͤcht, daß am 3. Nov. ein Manifest des Koͤnigs der Belgier erscheinen solle, und die Feindseligkeiten am 5ten beginnen wuͤr⸗ den. Wir’theilen diese Nachricht mit, ohne ihr Glauben zu schenken; denn wir muͤssen erst durch die That uͤberzeugt wer⸗ den, wenn wir an Krieg glauben sollen.“
Ein hiesiges Blatt legt Herrn von Talleyrand folgende Aeußerung in den Mund: „Des Morgens glaube ich an Krieg; Abends glaube ich nicht mehr daran, und Mittags habe ich gar keine Meinung.“
Der hiesige Moniteur zeigt an, daß die Koͤnigl. Sar⸗ dinische Regierung auf das Ansuchen des Vicomte Vilain XIIII. beschlossen habe: 1) daß die Belgische Flagge in allen Haͤfen des Koͤnigreichs Sardinien anerkannt und zugelassen werde; 2) daß die Belgischen Paͤsse in demselben Koͤnigreiche respektirt werden, und 3) daß die Nachrichten aus Belgien in den Journalen der Sardinischen Regierung unter der Rubrik: Koͤnigreich Belgien gestellt werden sollen.
Eben dieses Blatt erklaͤrt sich fuͤr ermaͤchtigt, die vom Lynx mitgetheilte Nachricht, daß der Befehl abgegangen sey, Herrn Pescatore in Freiheit zu setzen, als eine Unwahrheit zu bezeichnen.
Man schreibt aus Namur vom 25sten d.: „Gestern ist Herr Pescatore nach dem hiesigen Lokal der Gendarmerie gebracht worden, wo man ein anstaͤndiges Zimmer fuͤr ihn eingerichtet hat. Es sind alle noͤthigen Vorsichts⸗Maßregeln getrossen wor⸗
den, um jeden Versuch oder jedes Mittel zum Entkommen un⸗ moͤglich zu machen.“
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 23. Okt. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben befohlen, daß zur Gedaͤchtnißfeier des glorreichen Todes Gustav Adolphs in der Schlacht bei Luͤtzen am 6. November 1632 und des bei dieser Gelegenheit von der unter seinen Be⸗ fehlen stehenden Schwedischen Armee erfochtenen Sieges des evangelisch⸗lutherischen Glaubens, in diesem Jahr in allen Kir⸗ chen des Koͤnigreichs Dankgebete veranstaltet werden sollen, und zwar in den Städten am 6. Nov. und auf dem Lande den Sonn,⸗ tag daͤrauf. Zu Upsala wird derselbe Tag durch ein großes Fest gefeiert werden⸗ bei welchem der Kronprinz den Grundstein zu dem Obelisk legen wird, den der Koͤnig zum Andenken des gro⸗ ßen Koͤnigs ekrichten laͤßt. — Da sich in der Norwegischen Stadt Drammen die Cholera gezeigt hat, so sind auf Bofehl des Koͤ⸗ nigs alle Vorsichtsmaßregein getroffen worden, um zu verhindern, daß sichedie Krankheit bis Schweden verbreitet. Man hat des⸗ halb in Bezug auf Norwegen dieselbe Vorkehr getroffen, welche fruͤher htnskchtlich der anderen angesteckten Laͤnder bestand, und es sind Militair⸗Detaschements auf allen nach Norwegen fuͤh⸗ renden Straßen aufgestellt. Waͤhrend der vier Wochen, die seit dem Ausbruch der Krankheit zu Drammen verflossen sind, zaͤhlt man jedoch bis jetzt nur 34 Erkrankungen und 19 Todesfälle. Die Epidemie hat sich Chrtstiania nicht genaͤhert, sondern sich bisherzauf den Fleck beschraͤnkt, wo sie zuerst ausbrach.
2 ANeurshlan.
Dresden, 26. Okt. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Augähsta ist gestern Abend von der am 3ten d. M. unternomme⸗ nen Reise in hiesiger Residenz wieder eingetroffen.
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Se. Koͤnigl. Majestaͤt und des Prinzen Mitregenten⸗Koöo⸗
nigl. Hoheit haben den Bildhauer Ernst Rietschel als außer⸗ ordentlichen Professor bei der Akademie der bildenden Kuͤnste zu Dresden und zur Unterrichts⸗Ertheilung im Bildhauer⸗Attelier, sowohl fuͤr Kuͤnstler als Techniker, auch zur Assistenz im Zeich⸗ nen in der zweiten Klasse, anstellen zu lassen geruht. Hannover, 27. Okt. Die hiesige Zeitung meldet unter der Rubrik Paris: „Auf die vom Koͤnige Ludwig Phi⸗ lipp an die Hoͤfe der Deutschen Bundesfuͤrsten gerichtete Anzeige von der Vermaͤhlung der Prinzessin Louise von Orleans sind hier mehrere Antwortschreiben eingelaufen, aber von dem Kabi⸗ nette der Tuilerieen zuruͤckgesandt worden. Es war naͤmlich dar⸗ in der Name des Gemahls J. K. H. ganz ausgelassen, indem der Deutsche Bund, seinen Grundsaͤtzen treu, erst nach erfolgter Genehmigung Sr. Maj. des Koͤnigs der Niederlande, als Groß⸗ herzogs von Luxemburg, den Prinzen Leopold als Koͤnig der Belgier anerkennen wird, und die einzelnen Bundesfuͤrsten auch in diesem Falle die Bundesgesetze zu beobachten hatten; ein Um⸗ stand, der den hiesigen Journalen, die das gesammte Deutsch⸗ land mit dem beliebigen Ausschluß von Oesterreich und Preußen fortwaͤhrend gern als eine Art Rheinbund ansehen, sehr auffaͤllt.“ Mannheim, 26. Oktober. Die Zeitungen haben vor mehreren Wochen das ministerielle Reskript enthalten, wodurch die hiesigen Buͤrger⸗Hauptleute Kuͤhn und Hermsdorf, unter Angabe der Gruͤnde, ihrer Stelle entsetzt worden. Die Wieder⸗ einsetzung derselben ist nunmehr durch folgendes Restript des Großherzogl. Saats⸗Ministeriums bekannt gemacht worden: „Se. Koͤnigl. Hoheit haben durch den Vortrag Ihres Ministe⸗ riums des Innern vernommen, daß zwei Hauptleute des Buͤrger⸗ Militairs in Mannheim, Hermsdorf und Kuͤhn, in ihren Dienst⸗ Verhaͤltnissen solche Gesinnungen an den Tag gelegt und zur Aus⸗ fuͤhrung gebracht haben, wodurch sie nicht nur ihre eigene Mißbilli⸗ gung einer im oͤffentlichen Interesse getroffenen Regierungs⸗Maßre⸗ gel auf eine die schuldige Achtung gegen die Person des Regenten verletzende Weise bezeichnen, sondern auch sie zum gemeinsamen Aus⸗ drucke ihrer Compagnien erheben wollten. So wenig es in der Ab⸗ sicht Sr. Koͤnigl. Haheit liegt, Feierlichkeiten zu brfehlen, die nur der Ausdruck des aufrichtigen und innigen Gefuͤhls seyn sollen, so wenig Hoͤchstdieselben irgend Jemand wegen Unter⸗ lassung dieses Ausdrucks zur Verantwortung gezogen wissen wol⸗ len, so koͤnnen Hoͤchstdieselben dennoch, gemaͤß ihrer Regen⸗
tenpflicht, es nicht gestatten, daß der Einzelne das, was ihm
perfönlich frei steht, in seinen oͤffentlichen Dienstverhaͤltnissen gelte
liebt, den Regierungen
n wollte, statt leidenschaftlicher Declamationen und Drohun⸗ mit Revolution, Anarchie und Auswanderung, in klaren, vollen, sachverstaͤndigen, ruhig gehaltenen Auseinaͤnder⸗ ngen der Fuͤrsten auf diese oder jene Gebrechen aufmerksam machen, und die Voͤlker, statt sie zu verfuͤhren, waͤhrhaft
mache, und so auf Ruhe, oͤffentlichen Frieden und Ordnung stoͤrgs einwirke. In dieser Hinsicht balligen Hoͤchstdieselben die vom Mij sterium des Innern am 1. September I. J. getroffene Verfuͤgung voltem Maße. In Ruͤcksicht jedoch desijenigen Vorbringens, won
Hermsdorf und Kuͤhn in der von ihnen bei Ihrer Koͤnigl. Ho Ioe. 6, nachgesuchten Audienz ihre Handlungsweise entschuldigt und dhe das Wesen des Staats aufzuklaͤren. Allein dies Alles
gleich ihre Treue und Ergebenheit persoͤnlich bekräftigt haben, wut nicht in dem Plane der groͤßern Menge jener Schreier. — len Hoͤchstdieselben gern uͤber einen Vorfall Vergessenheit eintreße es aber um die Auswanderung Einzelner steht (denn lassen, der zum großen Theil Hoͤchstihre Person angeht,⸗ und üͤsher haben wir nur von Wanderungen in. Masse gesprochen), welchen die Urheber selbst ihre schmerzliche Empfindung ausgespcson liefern uns unsere und fremde Hafenplaͤtze ein schauder⸗ chen haben. Se. Koͤnigl. Hoheit finden sich hierdurch bewogen, ies Bild. Nachdem er in der Heimath das wenige Gut, das
die Hauptleute Hermsdorf und Kuͤhn in ihre Stellen wieder d Besitz des Landmannes ist, zu Geld gemacht, tritt der Aus⸗ nderungslustige mit Weib und Kind. die weite Landreise bis
belest Feesep, 99e serragen das Ministerium des Ienesn
c 1 3 . aFr 83 . S 5 88 vhan Fenningeden tse sen e. arl uge an eenherhogt Staßt Seeplate an. Oft ohne naͤhere Erkundigang eingezogen Wiesbaden, 23. Okt. In dem heuts erschienenen haben, ob Schiffe zur Ueberfahrt gerade bereit liegen, muß zogl. Nassauschen Intelligenzblatte ist ein Verzeichniß der Phier. mit den Seinigen den Sparpfennig, ⸗der ihm. noch von der Herzogl. Landes⸗Regierung im dritten Quartale dieses 39 sandreise uͤbrig geblieben, verzehren, um die Abfahrt des erkassenen correstionellen Steaf⸗Erkenntnisse enthalten, essehꝛten Schiffes zu erwarken. Welche Kosten erfordert die b erfahrt! Nehmnen wir an, er koͤnne diese mit dem Letz⸗ „was ihm geblieben, bestreiten, so langt er endlitch nackt und
die uͤber den ehemaligen Hessischen Lieutenant Metternichy haͤngte Strafe mit folgenden Worten verzeichnet ist: „h. efrret b dreijaͤhriger Festungsstrafe: Germaͤn Franz Metternich h auf inem fremden Gestade an; er sieht sich ploͤtzlich unter Mainz, wegen Stoͤrung der oͤffentuchen Ruhe, „Wiß Volk versetzt, dessen Sitten er nicht kennt, dessen Sprache setzlichkeit gegen die Obrigkeit, Beleidigung des Amlluiccht versteht. Er steht niit den Seinigen in groͤßerer Huͤlf⸗ Personals zu Nuͤdesheim und aufruͤhrerischer Reden.“"„keit. dem alt berechnenden Amerikaner gegeguͤber, als Außerdem enthaͤlt dieses Verzeichniß mehrere Verurtheist zum Sklaven taugliche ANethiopier. Hier beginntt erst das gen zu drei⸗ bis vierwoͤchentlicher Arrest⸗, drei⸗, sechs⸗ bis malbre Elend. Emweder muß er sich mit den Seinigen in den monatlicher und einjähriger Correctionshaus⸗Strafe, theils. wagshenden, handeltreibenden. Seestaͤdten einem sklavenaͤhnlichen Widersetzlichkeit gegen Reserve⸗Mannschaft und versuchter ps unterwerfen, koder er muß, falls er sich ansiedeln moͤchte, waltsamer Befreiung von Arrestanten, theils wegen gigenmhrere hundert Meilen nach den westlichen unangebauten Ur⸗ tiger Vornahme einer Holzfaͤllung und bewiesener Widersetz lo⸗Distrikten sich wenden; allein mit welchen Huͤlfsmitteln? — keit gegen obrigkeitliche Anordnungen, und dann wegen Vensoch genug, Tausende moͤgen ihren Vopsatz schon bereut haben; 8 d daß es vielleicht nicht abermals Tausende nochmals bereuen zgen, koͤnnen wir nichts thun, als warnen vor den Sirenen⸗
vvöbTböö an dem am 10. Mai in Wiesbalb vorgefallenen Tumulte. G 1 1 878 6 4 16“ „Am⸗Uüngen der Volks⸗Aufwiegler. Moͤgen sie hingehen und dort lichen Deutschland um sich greifende oder vielmehr von einige n⸗ wir so esen mit⸗keinesweges uͤbertriebenen Parteimaͤnnern genaͤhrte Auswanderungssucht. Es heißt dar scüldert. 1 1 „In der neueren Zeit haben einige, zum Theil schon unten 8 11168““ gangene Deutsche Bläͤtter, welche jener Partei zum Organ s Ankona, 16. Okt. Von dem (waͤhrend der Abmwesenheit nen, die demokratischen Absolutismus fuͤr das einzige Heilgg, Generals’ Cubières) interimistischeu Kommandanten der Europaͤischen Welt ausgiebt, sich damit wichtig zu machen, anjisischen Truppen Obersten B Regnault ist am 8. Okto⸗ Fuͤrsten und Voͤlker mit Schrecken zu erfuͤllen gesucht, daß nachstehender Tagesbefehl erlassen worden: 6 “ 1 nachdem ihnen, neben so manchen andern, auch der „Der Trompeter Stetman und die Kanoniere Marnier und verungluͤckt ist, unsere im Bunde begriffene einzige Volts/ edot sind zu einer vierwoͤchentlichen Gefaͤngnißstrafe verurtheilt heit zu laͤhmen, und einen Theil unserer westlichen Staaten rden, weil sie Paͤpstliche Karabiniere beschimpft und thaͤtlich be⸗ Frankreichs Arme zu fuͤhren — mit Auswanderungs⸗Pläßpigr haben. Uebelgesinnte Individuen, welche die steten Feinde der Deutschen Voͤlkerschaften in Masse drohen. Fuͤr alle zuten Ordnung sind, bestreben sich, die zwischen den Paͤpstlichen jenigen, welche mit dem Wesen der Dinge genauer bekannt ab Franzoͤsischen ꝛTruppen obwaltende Eimgkeit zu stoͤren. Es gewohnt sind, die abrollenden Jahrhunderte der Menschen⸗grd ohne Zweifel binreichen, diese strafbaren Uͤmtriebe kund zu ma⸗ schichte mit scharfpruͤfendem Auge zu verfolgen, liegt es en, am die Wirkungen derselben zu vereiteln und sie durchaus b is fuͤr das sche Müchtlos zu machen. Die Paͤpstlichen Truypen gehorchen den Gesetzen vor, daß ein Auswanderungs⸗Beduͤrfniß fuͤr das Deutsche es Landes, wie wir denen des unfrigen Folgk leisten. So wie eben so wenig begruͤndet ist, als so manches andere von er, muͤssen auch sie denselben Achtung verschaffen, und sie sollen Sophisten vorgespiegelte; allein nichtsdestoweniger moͤchte es J erlich weder neben unsern Reihen noch unter unsern Fahnen das thun, fuͤr die weniger streng pruͤfende Menge jene Prosteispiel der Unordnung und der Mißachtung der Gesetze lernen. von Seiten ihrer Ausfuͤhrbarkeit und Nuͤtzlichkeit zu beleuchfth rechne auf die Mitwirkung der Offizier? und Unteroffiztere, um — Bisher kannte die Geschichte keine andere Wanderung o Franzoͤsischen Soldaten von der Wahrheit eindringlich zu über⸗
zer Voͤlker, als den Kreuzzug der Barbaren gegen die Ciugen, daß ⸗der 8”g⸗ Wunsch, das alleinigeeZiel dieser Stoͤrungen lisation der alten Welt: unsere politischen Volkslehrer pred
BHRfenenchen Ru Feiäben ö. ist, 1.79 in Gaͤhrung b 1 2 „e er kviliscth versetzen, deren friedlicher Zustand die Anschlaͤge der Turhulenß v 8, vgeesg.hr e hee ehnetberan des Neree. des “ Muͤßiggangs durchtreuzt. — Wenn, wider ch Jah 1 vechach sener Menschen. kin Verhoffen, irgend ein Französischer Soldat. sich Heigehen lassen mas vertrauter und zusammengewa hsen M schen, Uee, dergleichen strafbaren Ginfluͤsterungen⸗ Gehoͤr zu leihen, wird Sprache, Sitten, gemeinsame glorreiche Geschichte mit dem ich die mir in der momentanen Abwesenheit des Generals uͤbertra⸗ terlichen Boden des Deutschen Vaterlandes verbindet, gegensene Vollmacht unverzuͤglich der Autoritaͤt der Civil⸗Behoͤrden an⸗ Barbarei der Amerikanischen Urwaͤlder, um dort den ganließen, um die Aufrechthaltung der oͤffentlichen Ruhe zu sichern. weiten, Jahrhunderte fortdauernden Kreislauf der Kultiy Der Oberst des 66sten Regtments, interimistischer Kommandant und Urbarmachung eines nie von civilisirten Menschen bostren 3 der Expeditions⸗Truppen B. Regnault.“ Bodens wieder neu zu beginnen, denselben den wilden Ur⸗Einwes Dem auf der Rhede von Ankona liegenden Franzoͤsischen ersrdurch Waffen⸗ Gewalt abzutrotzen, und so jene beklagenswe heschw der ist durch einen heftigen Sturm, welcher in hiesiger Menschenstaͤmme, deren Jagoͤrevier und zshegh⸗ Lebensquelle jenllegend läten Mitzags bis zum 15ten Abends wuͤthete, ein sendjaͤhrigen Waͤlder bilden, aufzureiben, oder sie aus⸗ihrem 6 n. 15 — 27 -000 Studi zugefuͤgt woͤrden, welche die thume zu vertreiben; und alles dies bloß aus dem Grunde, um eim uebesseruags⸗Kosten erheischen duͤrften. Am uͤbelsten sind die geblich philantropische Idee oder vielmehr kecke Grille der viff Victoire⸗ und „Caraͤvane“ zugerichtet worden. Von gen Europaͤischen Stimmfuͤhrer auszufuͤhren, womit ihnen ʒMannschaft ist einer umgekommen und zwei werden vermißt. ubtrotzen, weil man sie nicht daͤmmtliche kleine Boote des Geschwaders und ejnige Schalup⸗ Gewissensräthen Ahssrer wen geneste Oder ist irgend ein n sind an den Strand geschleudert worden. Die Gegend, wo e Escadre lag, als sie von dem Orkan, welcher foͤtzlich aus⸗. ach, uͤberfallen wurde, und welche ungefaͤhr 3 Miglien, vom hasen entfernt ist, soll nach dem Urtheik saͤmmtlicher Marine⸗ beisäändigen eine gefaͤhrliche Stelle seyn, weil eben dort die Tagen⸗Beündungen beginnen, welche den dort vor Anker liegen⸗ n Schiffen so verderbenbringend sind. — In einer Berath⸗ hlagung des gesammten Stabs der Escadre, welche sogleich nach esem Unfall stattfand, und worin die Frage eroͤrtert wurde, ob aas Geschwader in die hohe See gehen oder bleiben solle, ist⸗ reersteres entschieden worden.
rer Grund vorhanden? Faßt etwa der Boden Deutschlands Bevoͤlkerungen nicht“'mehr? Ist gtwa der fruchtbare Acker res Vaterlandes nicht mehr im Stande, fleißige, ruͤhrige
zu ernaͤhren 7. Spiegelt immer den Ungluͤcklichen ein gelobtes! ein Eldorado vor; der wahre, gewerbthaͤtige, ruhige Bürgen det uͤberall, also weshalb nicht auf dem gewohnten Bode Heimath, seln Auskommen; der Muͤßiggaͤnger, der Trunken der Raisonneur, der seilte ihm von der Vorsehung verlic Kraͤfte aus Traͤgheit nicht zu benutzen strebt, deshalb in muth und Elend geraͤth, wird den Verfuͤhrern vielleicht ein liges Ohr leihen und bereit seyn, ihre Plaͤne auszufuͤhren. 1u“ wie nun, wenn, angekommen auf dem unwirthlichen 6 des sogenannten Neu⸗Deutschlands, Alles erst wieden geschaffen werden soll, was der Uebermuth der Volksverleit Europa wie Schmutz von sich geworfen? Werden jene
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Berlin, 8 Nov. Am 22sten vorigen Monates, als dem atutenmaͤßig dazu bestimmten Tage, erfolgte zu Breslau schen, welchen die Civilisation unseres Vaterlandes so viele L. Einfuͤhrung und Verpflichtung des Herrn Konsisto⸗ punkte der Thaͤtigkeit und Ruͤhrigkeit darbot, die sie unk cths und Professors Dr. Schulz als Rektor der dasigen liegen ließen, dort in Amerika's Urwaͤldern, aus denen. sie Coh⸗ . 8 das folgende Jahr. Der Koͤnigl. außerordentliche und bebaute Fluren hervorzaubern sollen, sich regsamer erwe gehe 5 Sevollmaͤchtigte und Kurator der Universitaͤt, Herr werden sie an der ungewohnten Thaͤtigkeit, an der uͤbermeäfe eeüih eehamhegn, und die Herren vge. chen Arbeit, die ihrer dort wartet, nicht bald die wenige en sich im Senats⸗Zimmer, von wo aus sie, un⸗ hen 2 h . rVortretung zweier Pedelle mit den Sceptern, sich in die
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— Ueber den am 10. Sept. d.
ten Verein fuͤr gemeinnuͤtzige Bemuͤhungen zur Befoͤrderung der Landwirthschaft, des Gewerbfleißes, der Intelligenz und Sitt⸗ lichkeit in den Eifel⸗Gegenden, dessen bereits in Nr. 267 der St. Zeit. Erwaͤhnung geschehen, wird unterm 26sten v. M. von dart gemeldet: „Dieser Verein macht unerwartete Fortschritte. Welche Zwecke derselbe verfolge und wie er selbige zu erreichen hoffe, ergiebt sich aus dem von dem Gruͤnder des Vereins, Hrn. Professor Kaufmann zu Bonn, am Stiftungs⸗Tage gehalte⸗ nen Vortrage, der in 9 1b fel cirkulirt und von
J. zu Schleiden gestifte⸗
großer Wirkung gewesen die Zahl der Mitglieder sich, siesenasm afseas vervierfacht haͤt. Am Schlusse desselben sagte damals der Redner: gl/Wir koͤnnen unsßm. H., nicht leugnen, daß unsere Mitteb im Verhaͤltniß sowohl zu unseren Zwecken als zu demzenigen, was. andern zur Erreichung derselben Absichten zu Gebote stand, und „womit ste haͤgfig dennoch nicht zum Ziele gelangten, beschraͤnkt sind. Sie sind zwiefacher Art; es sind materielle Mittel und Mittel. der Intelligenz. Die ersteren sind bei jeder Anstalt, de⸗ ren Entstehung man, wie die der unsrigen, den wohlwollenden Gesinnungen der Einzelnen verdankt, in der Regel sehr begraͤnzt. Weit ausgedehnter und von hoͤherer Bedeutung sind die Mittel der Intelligenz, die unsere Sache foͤrdern sollen. Unter unͤserer Leitung wird ein Volksblatt in Schleiden erscheinen, worin die Verhandlungen des Vereins und die Erfolge unserer Bemuͤhun⸗
gen, so wie alle Gegenstaͤnde mitgetheilt werden, welche fuͤr das
Eifel⸗Land nuͤtzlich und anziehend sind. Wir werden in jeder Art landwirthschaftliche Kenntnisse zu verbreiten suchen. Alle Kraͤfte werden fuͤr unsere Anstalt in Anspruch genommen, jeder kann ohne Beruͤcksichtigung aͤußerer und persoͤnlicher Ver⸗ haͤltnisse zur Erreichung der Zwecke unserer Anstalt nach Maßgabe seiner geiiigen und materiellen Huͤlfsquellen mit⸗ wieken; der Vaterlandsliebe und dem Gemeinsinn ist ein weites Feld geoͤffnet. Da wir nicht fuͤr uns,⸗ sondern fuͤr das Allgemeine sinnen., und wirken, so wird keine Thaͤtigkeit, kein Scherflein zur Befoͤrderung unserer Zwecke, bomme es, woher es wolle, verschmaͤht. Die Herren Pfarrer,
welche der Pflege der hoͤheren Angelegenheiten der Gesellschaft vorstehen, koͤnnen unter allen Maͤnnern des Eifel⸗Landes das meiste zur Erreichung unserer Zwecke beitragen; sie genießen das
Vertrauen Besseren. Gegenstaud; indem sie den Wohlstand begruͤnden und vermeh⸗ ren helfen, schaffen sie fuͤr Sittlichkeit, Religiosttaͤt und Civili⸗ sation eine unverwuͤstliches Grundlage. Die Elementar⸗ und Volkslehrer, die wichtigsten Maͤnner des Buͤrger⸗ und Staats⸗ thums, lehren der zarten Jugend die ersten Begriffe ihrer Be⸗ stimmung und Pflichten, und sind daher vorzugsweise im Stande, auch fuͤr spaͤtere⸗Zeiten Empfaͤnglichkeit fuͤr gute und gemeinnuͤtzige Anstalten und Zwecke hervorzubringen. Auf sie rechnen wir vorzugsweise bei der Verfolgung unserer Absichten. Die Beamten jeder Art werden unserer Anstalt erfreulichen Vor⸗ schub leisten koͤnnen. Die groͤßeren Gutsbesitzer und die kleine⸗ ren Landwirthe, die Eigner von Bergwerken und Huͤkten, die Kaufleute und Manufakturisten jeglicher Art, moͤchten sie Alle den hohen Beruf in sich fuͤhlen und wahrnehmen, in der An⸗ strengung fuͤr das gemeinsame Wohl fuͤr sich und ihre Mitbuͤr⸗ ger Nutzen, Gluͤck und Ruhm zu ernten! — lnd wir selbst, meine Herren, wollen uns wechselleitig die Zusicherung geben, wir wollen uns feierlich verpflichten, der heiligen Sache unseres Vereins, der Wohlfahrt unserer Mitbuͤrger jede persöͤnliche Ruͤck⸗ sicht. die unsere Eintracht schwaͤchen, unser gemeinschaftliches Streben, Gutes zu stiften, laͤhmen koͤnnte, aufzuopfern; jedes Streben, jede Neigung, alle Wuͤnsche muͤssen in dem einen und⸗ letzten Ziele, Gutes zu wirken, sich vereinigen.““”“ — In dem Siune dieser Worte werden sich zu der auf den 5. November d. J. zu Abtei⸗Steinfeld angesetzten Versammlung mehrere hun⸗ dert der angesehensten und beguͤtertsten Maͤnner, worunter die sieben Landraͤthe der Eifel und der naͤchsten Umgebung, einfinden. Der Vorsitzende des Vereins hat, wie sich aus seiner Rede er⸗ giebt, zunaͤchst sein Augenmerk auf die Verbesserung der Land⸗ wirthschaft gerichtet. Im kuͤnftigen Fruͤhjahre sollen die ersten vefsrse, Fhvestg (uͤber hundert verschiedene Versuche), meist den Anbau von Futterkraͤutern, den Gebrauch des Kalks und „Mergels, landwirthschaftliche Maschinen u. s. w. betreffend, aus⸗ gefuͤhrt werden. Fuͤr die Gewerbe sind ebenfalls sachkundige Maͤnner, namentlich der Ober⸗Bau⸗Inspektor Hethaus zu Sayn, und Gaͤll der Juͤngere gewonnen worden. Spaͤterhin soll nach den Statuten auch fuͤr wissenschaftliche Gegenstaͤnde gesorgt werden. „„Sobald““, heißt es in diesen Statuten, „„der Verein Festigkeit und Fonds gewonnen hat, und einige bewaͤhrte Naturforscher demselben ihre Mitwirkung zugesichert haben, wird er eine oͤko⸗ nomische Bibliothek, eine technologische Sammlung, eine Samm⸗ lung von den Mineralien der Eifel, von den Pflanzen und den Petrofakten des Eifel⸗Landes anlegen.““ Der Verein, dessen Ent⸗ stehung von der Koͤnigl. Regierung zu Achen, und namentlich von dem Herrn Regierungs⸗Chef⸗Praͤsidenten von Reiman, wirk⸗ samst befoͤrdert wurde, bildet den schoͤnsten Gegensatz zu den ver⸗ derblichen Umtrieben unserer Zeit. An der Spitze desselben stehen die einflußreichsten, anerkannt rechtlichsten und loyalsten Maͤnner des Landes, die Freunde der oͤffentlichen Ordnung und des wah⸗ ren Buͤrgergluͤcks. Unter ihnen giebt es keine Opposition, keine Zwietracht, keine Eifersucht. Nur Ein Wunsch beseelt sie Alle, naͤmlich der, im Bunde mit der Regierung und deren weisen Anordnungen den Spielraum, den diese letzteren fuͤr das oͤffent⸗ liche Leben gestatten, zum gemeinsamen Wohl ihrer Landesl
am zweckmaͤßigsten und ruͤhmlichsten zu benutzen.“
ihrer Gemeinden und fuͤhren sie daher leicht zum
ie 9 1 11 1 epf isti Kräͤfte 85 saes e tgehn 1n Sn hgega üunch 9 hegaben, Hier nahmen die beiden Herren Rektoren, der Pläne der Herrschsucht im Hintergrunde ihrer. Seele waüghe Sis. 68 LEE113“ JS. 56 “ L1 gestuͤrze sereei Sichshe S. zidig uf den fuͤr sie bestimmten Plaͤtzen Der Herr Uniwersteäts⸗ dung eines neuen Deutschlands, aber ganz Ser a dihter war durch ceewbeitj⸗ bfte ar. site von Schwindeleien zur Tollheit eeesceg. nichts Bessense end zu seyn. — Dit Feierlichkeit wurde 8 5 8. t. 12:2 sind; denen das Elend von Hunderttausenden Seh en. ” Musck eroͤffnet. Sodann trug der zeitige Herr Rcktor sn fase genwus Snc mehe e8, als 6 Ftses g 2. d” 11 ateinischen Rede die Ereignisse bei der Universitaͤt im ab die vielleicht nur durch militairischen eisernen Wi len a T“ her dhf. siiher he 9 FFesg⸗ ser Hessgane, g 8 echfey n meeite b7 8 9 dern Konsistorial⸗Rath und Professor Dr. Schutz, Iee arn Deutschland gruͤnden? Was heißt aber „frei“ im Munde fe den vorschriftsmaͤßigen Eid geleistet hatte, zum Rektor des ser Menschen den bethoͤrten Voͤlkern gegenuͤber? Ist es lgenden Universitaͤts⸗Jahres, ingleichen die Herren Senatoren die vernunftias Freiheit, die in Deutschland in der That e Saats⸗Mitglieder und üͤberreichte dem Ersteren die Scepter, wonach ein jeder so viel von seiner natuͤrlichen Freiheit 4 ind die öE11.“ 18,N. der Universitaͤt daß alle seine Mitbuͤrger neben ihm 88 g e chen. — Hierauf sprach der neue hegr Rettorfin Henedeen,
. „ 8 9 b 2 fe, gedehnh 88 vhee e ang Fiese Dinge — ₰ Rede uͤber die rechte Benutzung der akademischen Vorle⸗ ziemlich allgemein in Deutschland, und was etwa noch g- Sdee escsoß der Herr Kurator mit einer schen uͤbrig bliebe, kann bei dem anerkannt guten 5 sche Herren Pvosesforen 8 Feinee ee; 68 “ ön X*ℳ den guten Ruf, worin die dortige Universität selbst dg guͤtlicher Uebereinkunft bewerkstelligt werden, wenn man figecht zu tt Gemeingut derselben auch fernerhin auf⸗
Kunst⸗Nachrichten.
„Es ist wiederholt in diesen und anderen unserer oͤffentlichen Blaͤtter die Rede gewesen von der diesjaͤhrigen Preis⸗Aufgabe der Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste, in deren Wahl dieselbe auf eine unerwartete Weise mit der Pariser Akademie zusammentraf. Es war bekanntlich folgende: Theseus wird von seinem Vater an dem Heft des vaͤterlichen Schwerdtes, womit er ⸗umguͤrtet ist, als Sohn erkannt, in dem Augenblick, wo er den durch Medea gemischten Giftbecher eeren will. Was die Ekeven der Pariser Kunstschule daraus gemacht haben, laͤßt sich aus den Angaben der Zeitungs⸗Berichte nichk deutlich abnehmen; der hier am besten gelungene Versuch befindet sich unter Nr. 68 auf unserer Kunst⸗Ausstellung. Der eigenthuͤm⸗ liche Reiz der Aufgabe, das Anziehende und zugleich Schwierige des Moments, veranlaßte auch aͤltere Kuͤnstler zur Entwerfung von Skizzen, wovon Unterzeichneter eine sehr gelungene gern hier nennen moͤchte. Es tritt indeß ein antiker Bewerber da⸗ zwischen, der Allen den Rang ablaͤuft. Weder die hiesigen, noch auch aller Wahrscheinlichkeit nach, die Pariser Compositionen er⸗ reichen die Schoͤnheit eines antiken Denkmals, welches denselben
Gegenstand behandelt und
vierhundert Exemplaren in der Ei⸗,
Die Foͤrderung unsererAnstalt ist ein ihrer wuͤrdiger
zu ben reichen Sammlungen unseres
Koͤnigl. Museums gehoͤrt. Es ist ein Fragment eines Reliefs in
gebrannter Erde; nur die Figuren des Theseus und seines Vae ters sind erhalten, beide nicht einwal vollstaͤndig, und doch spricht der Moment sich auf's deutlichste aus. Theseus sitzt auf einem
zierlichenSessel; er war nach Vollbringung großer Thaten als geehrter Fremdling eingekehrt bei dem Beherrscher Athens, seinem
noch ungekannten Vater. In der Darstellung des erstern hat der
6
Kuͤnstler nicht vergessen, daß Theseus fuͤr einen der schoͤnsten 1
der Hepoen galt, worauf schon Zuͤge des Mpythus hindeuten.
Parchasius und Euphranor hatten gewetteifert, ihn in Gemaͤlden darzustellen; unter den Statuen des Theseus galt die des Sila-
nion fuͤr die schoͤnste, doch hatten auch Phidias, Alkamenes und
andere große Meistew diesen Lieblingshelden der Athener in Mar⸗ Hier erblickt man ihn unbekleidet, bis
mor und Erz gebildet. auf ein leichtes Gewamd, das auf der imken Schulter sichtbar wird, hinten herabfallend dem Sitzenden zur Unterlage dient und umt seinen rechten Schenkel geschlungen ist. Das vaͤterliche Heldenschwerdt, das er nach g ter Aethra unter dem Felsennbei Troeßen hervorgenommen, ist um seine Schulter geguͤrtet und faͤllt sogleich in die Augen. Er hat die verraͤtherische Schaale bis dicht an die Lippen gefuͤhrt und den Kopf schon vorgeneigt, um den Gifttrank zu schluͤrfen. Indeß hat Aegeus so eben den eigenen Sohn in dem Fremd⸗ ling erkannt, ist dicht an ihn herangetreten, und, mit Angst ihn ins Auge fassend, ergreifk er pit derarechten Hand die Schaale, waͤhrend seine linke den Arm des Sohnes zuruͤckhaͤlt, daß er den Tod, der seinen Lippen schon ganz nahe ist, nicht wirklich koste. Von den Rebehk⸗Figuren ist nichts, erhalten, selbst die Haupt⸗Figuren sind nicht vollstaͤndig; allein die poeti⸗ sche Intention⸗ des Kuͤnstlers spricht sich aufs geistreichste aus. Man sieht, daß der Blick des Theseus, uͤber die Schaale hingleitend, sich auf seinen Vater richtete, der mit⸗Wort und Geberde ihn anruft. Seine belehte Gestalt ist so gefaßt, als waͤre er im Begriff, aus der ruhigsten Position vor Entsetzen und Freude aufzuspringen von seinem Sessel. Die Hoͤhe des Fragments betraͤgt 13 Zoll, die Breite 7. Die technische Aus⸗ fuͤhrung ist meisterhaft. — Winkelmann deutet ein aͤhnliches, im den Koͤpfen besser erhaltenes Bruchstuͤck, wo dagegen die Fi⸗ guren noch mehr fragmentirt sind (Monumenti inediti Nr. 127), auf den Nestor, der dem verwundeten Asklepiaden Machaon ei⸗ nen Erquickungstrank darbietet, (Ilias XI.) Millin wieder⸗ holt dasselbe Monument (Galerie mytholozique II., Taf. 153., Nr. 577), und glaubt dafuͤr in dem kraͤftigen Aegeus mit Dia⸗ dem, Leibrock und Mantel den Machaon zu erblicken, der dem Eurypylos einen Heiltrank darreicht. Daß aber die hier gegebene Deutung die allein richtige sey, davon kann Jeder sich aus dem Fragmente selßst uͤberzeugen, welches im Erdgeschoß des Koͤnigl.
Museums unter den Denkmaͤlern in gebrannter Erde aufbe⸗
wahrt wird. Berlin, den 29. Oktober 1832.
&. H. Loelten.
. Meteorologische Beobachtung. 1832 Morgens“ Nachmitt. Abends Rach einmaliger 31. Oktbr. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck. 336 6 8“ par.337,8 70„Par./Quellwoͤrme 8,5 ° R. nftwaͤrme 10,2 °N. 5,8 ° R. Flußzwarme Thaupunkt 4,5 °R. 4,2 °R. Dunstsaͤttg. 86 pCt. 63 »Ct. 87 „Ct. Weter... Hetter.. mh. heiter. Wolkenzug -— WRW. —
337, 17 „Par. 4,8 ° R. Ausduünstung 281. Nieders blan 37. Nachmittags 3 ner Regen.
Uhr fei
16““ 8 Den 1. Navember 1832. .
F. vrXf. DGelal.
St,-Schald-Secff.]/ 4 ) 937 ]93 ⁄ pPH Engl. Anl. 18 5 2 103 Pr. Engl. Anl. 22 103 Pr. Engl. Obl. 30 87 * Präm. Sch. d. Seech. 52 Kurm. Obl. m. ]1 C. Neum. Int. Sch. do Berl. Stadt-Oblig. Königsb. do. Elbinger do. Danz. do. in Th Westpr. Pfandbr. b unumwm er.
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Auswärtige Börsen. n 1 Amsterdam, 27. Oktober.
ied. wirkl. Schuld 41 ½. 5 ⅛ neue do. 78 ½ Kanz-Bill. 12½. 62
Anl. 98 ¾. 38 Span. 29 ¾. 5 % do. 49. 2 1¹ Hamburg, 30. Oktober.
Oest. 5 ½ Met. 86 ¾. 48⅛ do. 75 ½. Bank-Aclien 1121.
Preuss. Prüm. Scheine 102 ½. Pofn. 110 ½. “ . Warschau., 28., Oktoher.
Pfandbriefe 88 ½.
Rass. Engl
97 .
Wien, 21. Oktober. 5 8 Met. 86 1⁄. 49 do. 75 ½. Loose zu 100 Fl. 182. Part.-Ohbl. 1254 ½. Bank-Actien 1122 ½. ’.
1 Koͤnigliche Schausptele.
Freitag, 2. Nov. Im Opernhause: Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini Die D Fßoarest. ui . 8 pontini. (Die Dlles. Therese und Fanny Elsler werden hierin tanzen.)
Im Schauspielhaufe: 1) La seconde année, vandeville en 1 acte, par Scribe. 2) La première representation de: Le 1 hilosophe saus le savoir, cochédie en 5 actes et en prose, par Sédaine. 1
Sonnabend, 3. Nov. Im Schauspielhause: Der Braͤuti⸗ gam aus Merxiko, Lustspiel in 8 Abtheilungen, von S Ciauren. (Dlle. H. Erck: Suschen.)
er Weisung seiner Mut⸗
6,2 0 R Bodenwarme 6,7 °R.
Fernand Cortez, große
90
0
Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zeitel. Preuss. Cour.)